DE102007006826A1

DE102007006826A1 - Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung für einen Messerhalter eines Mikrotoms und Mikrotom

Info

Publication number: DE102007006826A1
Application number: DE200710006826
Authority: DE
Inventors: Christoph Schmitt; Stefan Thiem; Rolf Metzner
Original assignee: Leica Biosystems Nussloch GmbH
Current assignee: Leica Biosystems Nussloch GmbH
Priority date: 2006-12-21
Filing date: 2007-02-07
Publication date: 2008-06-26
Anticipated expiration: 2027-02-08
Also published as: DE102007006826B4; JP2008157953A; GB2445079B; JP5090889B2; GB0724242D0; GB2445079A; US20080148918A1; US8187157B2

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung für einen Messerhalter (1) eines Mikrotoms. Die Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung umfasst einen Klingenspender (4) und einen Klingenbehälter (5). In dem Klingenspender (4) sind mehrere Klingen vorgesehen. Der Klingenbehälter (5) dient zur Aufnahme gebrauchter Klingen. Der Klingenspender (4) und der Klingenbehälter (5) sind jeweils benachbart zum Messerhalter (1) angeordnet. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Mikrotom mit einer Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung. Damit die Verletzungsgefahr für einen Bediener bei einem Klingenwechselvorgang der Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung weiter verringert werden kann, eine möglichst einfach ausgebildete und verlässliche Bedienung der Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung möglich ist und insbesondere auch eine kostengünstige Herstellung der Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung erzielt werden kann, ist die erfindungsgemäße Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass ein von einem Bediener manuell betätigbarer Mitnehmer (13) vorgesehen und derart ausgebildet ist, dass mit dem Mitnehmer (13) eine Klinge aus dem Klingenspender (4) an den Messerhalter (1) verbringbar ist und hierdurch eine gebrauchte Klinge in den Klingenbehälter (5) überführbar ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung für einen Messerhalter eines Mikrotoms. Die Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung umfasst einen Klingenspender und einen Klingenbehälter. In dem Klingenspender sind mehrere Klingen vorgesehen. Die im dem Klingenspender vorgesehenen Klingen sind insbesondere unbenutzt und werden für die Schneidevorgänge mit dem Mikrotom verwendet bzw. gebraucht. Der Klingenbehälter dient zur Aufnahme bzw. zum Sammeln gebrauchter Klingen. Der Klingenspender und der Klingenbehälter sind jeweils benachbart zum Messerhalter bzw. benachbart zur Klingenposition einer im Schnittbetrieb befindlichen Klinge angeordnet. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Mikrotom mit einer Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung.
Klingen in diesem Zusammenhang sind dünne Einwegklingen, die in dem Messerhalter des Mikrotoms eingespannt bzw. fixiert werden und nach Gebrauch entsorgt werden. Die unbenutzten Klingen können in einem Klingenspender angeordnet sein, wie er beispielsweise in der DE 201 11 599 U1 sowie der DE 28 52 373 C2 gezeigt und beschrieben ist. Die Klingen können direkt aus dem Klingenspender in die Aufnahme des Klingen- bzw. Messerhalters gebracht werden. Verbrauchte Klingen können in einer separaten Kammer innerhalb des Spenders oder in einem Klingenbehälter gesammelt werden, wie das beispielsweise bei der DE 28 52 373 C2 vorgesehen ist.
Da die Klingen beim Verbringen in den Klingenbehälter angefasst werden müssen, besteht für den Bediener eine Verletzungsgefahr. Da gebrauchte Klingen oftmals mit kontaminiertem Material verunreinigt sind, ist ein Bediener hierdurch auch gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.
Aus der DE 10 2004 051 974 A1 ist ein Messerhalter für derartige Klingen bekannt, der eine Auswurfvorrichtung für die Klingen aufweist. Die Klinge kann zwar sicher aus der Schneideposition herausgeschoben werden, jedoch besteht weiterhin das Problem, dass die Klinge angefasst werden muss.
Aus der DE 601 08 952 T2 ist ein Messerhalter für Einwegklingen bekannt, der eine automatische Klingenwechselvorrichtung aufweist. Dazu ist am Messerhalter ein Klingenspender angeordnet, aus dem eine Klinge automatisch ausgeschoben und in Schneidposition gebracht werden kann. Eine verbrauchte Klinge wird dabei von einer neu zugeführten Klinge aus dem Schneidebereich ausgeschoben und in einer sogenannten Abfallpatrone (d. h. einem Klingenbehälter) gesammelt. Der gesamte Zuführmechanismus ist motorisch gesteuert und entsprechend aufwendig und unter Umständen störanfällig.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung und ein Mikrotom der eingangs genannten Art anzugeben und weiterzuentwickeln, mit welcher die Verletzungsgefahr eines Bedieners bei einem Klingenwechselvorgang weiter verringert werden kann, bei welcher eine möglichst einfach ausgebildete und verlässliche Bedienung möglich ist und welche insbesondere auch kostengünstig hergestellt werden kann.
Die erfindungsgemäße Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung der eingangs genannten Art löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist eine solche Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass ein von einem Bediener manuell betätigbarer Mitnehmer vorgesehen und derart ausgebildet ist, dass mit dem Mitnehmer eine Klinge von bzw. aus dem Klingenspender an den Messerhalter verbringbar ist und hierdurch eine gebrauchte Klinge von dem Messerhalter in den Klingenbehälter überführbar ist.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, dass eine Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung insbesondere dann ganz besonders zuverlässig arbeitet, wenn diese manuell betätigbar ausgebildet ist. Hierdurch kann auf motorische Antriebe und hierfür vorzusehende Steuereinheiten – zumindest für den Teil des Mikrotoms, welcher mit der Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung zu tun hat – verzichtet werden, was die Herstellungskosten der Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung bzw. des Mikrotoms verringert. Außerdem kann kein Schnittmaterial an oder in die (nicht vorgesehenen) motorischen Antriebe oder gegebenenfalls vorgesehenen Übersetzungsgetriebe bzw. Betätigungsmechanik gelangen und diese blockieren und letztendlich beschädigen. In weiter vorteilhafter Weise ist hierdurch auch die Verletzungsgefahr des Bedieners beim Klingenwechselvorgang reduziert, wenn nicht völlig beseitigt, da der Bediener die Klingen beim Wechselvorgang überhaupt nicht mehr anfassen muss.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Mitnehmer mittels mindestens eines Führungselements für seine Mitnehmerbewegung geführt. Hierzu könnte das Führungselement mindestens eine Stange und/oder mindestens eine Gleit- und/oder mindestens eine Anlagefläche aufweisen. Es ist denkbar, dass die Stange ortsfest am Gehäuse angeordnet ist und der Mitnehmer sich relativ zur Stange bewegt. Alternativ könnte die Stange sich auch mit dem Mitnehmer bei der Mitnehmerbewegung mitbewegen, wobei in diesem Fall die Stange von einem Gehäuseteil geeignet geführt bzw. gelagert sein könnte.
So könnte der Mitnehmer entlang einer ortsfest angeordneten Stange und/oder entlang eines Gehäuseteils des Mikrotoms bewegbar sein, wobei ein Bediener den Mitnehmer mit Hilfe eines am Mitnehmer vorgesehenen Hebels bedienen bzw. bewegen könnte.
Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Mitnehmer an einer Stange angeordnet, welche entlang der Richtung ihrer Längsachse beweglich angeordnet ist. Die Bewegungsrichtung ist im Wesentlichen parallel zur Klingenschneide einer im Messerhalter eingespannten Klinge orientiert. Die Stange könnte zum Ausführen der Bewegung von einem Gehäuseteil geeignet geführt bzw. gelagert sein. Hierfür ist mindestens ein Kugellager und/oder mindestens ein Gleitlager denkbar. Somit wäre der Mitnehmer im Wesentlichen an einer ortsfesten Position (relativ zur Längsrichtung der Stange) an der Stange angeordnet. Somit wird der Mitnehmer samt Stange von dem Bediener in Richtung seiner Längsachse bewegt. Der Mitnehmer wird dementsprechend von dem Klingenspender in Richtung des Klingenbehälters bewegt. Die Bewegung der Stange ist an einem Lager bzw. an einer Führung geführt, welches am Gehäuseteil des Mikrotoms angeordnet sein könnte.
Im Konkreten könne der Mitnehmer eine im Wesentlichen geradlinige bzw. linear gerichtete Bewegung durchlaufen. Dies kann beispielsweise durch eine geradlinig ausgebildete Stange und/oder durch eine im Wesentlichen eben ausgebildete Anlage- bzw. Gleitfläche realisiert werden. Grundsätzlich wäre jedoch auch eine Bewegung des Mitnehmers entlang eines Kreissegments oder einer Kurve denkbar, wobei dann entsprechende Führungsmittel für den Mitnehmer vorgesehen sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stange gegenüber dem Mitnehmer und/oder dem Gehäuse des Mikrotoms verdrehbar angeordnet. Hierdurch kann beispielsweise der Stange und/oder dem Mitnehmer eine weitere Funktion zugeordnet werden.
Eine solche weitere Funktion könnte ein Arretiermechanismus des Messerhalters sein, welcher mit der Stange betätigbar ist. So könnte beispielsweise durch die Stange eine Andruckplatte des Messerhalters gegen einen Gegenhalter andruckbar sein, damit eine Klinge in dem Messerhalter fixiert werden kann. Hierzu könnte die Stange einen exzentrisch ausgebildeten Bereich (z. B. mit einer Kulisse) aufweisen, welcher bei geeigneter Drehstellung die Andruckplatte des Messerhalters gegen einen Gegenhalter drückt. Eine solche Fixierung erfolgt üblicherweise reversibel. So könnte beispielsweise die Stange einen exzentrischen Bereich aufweisen, welcher zum Verriegeln und Entriegeln bei einem Verdrehen der Stange um ihre Längsachse mit einem Befestigungsteil der Andruckplatte zusammenwirkt.
In einer bevorzugten, konkreten Ausführungsform ist der Mitnehmer an einer Verriegelungsstange bzw. Fixierungsstange für den Messerhalter angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist mit der Verriegelungsstange des Messerhalters der Mitnehmer für die Mitnehmerbewegung der Klinge entlang einer Richtung bewegbar bzw. verbringbar. Ein für ein Mikrotom vorgesehener herkömmlicher Messerhalter samt herkömmlichem Verriegelungsmechanismus, welcher mittels einer Verriegelungsstange ver- und entriegelbar ist, könnte beispielsweise mit einer geringfügigen Modifikation zu einer erfindungsgemäßen Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung ausgebildet werden. Hierzu ist ein Mitnehmer vorzusehen und an der Verriegelungsstange anzuordnen. Die Verriegelungsstange samt Mitnehmer müssen eine Bewegung entlang der Längsrichtung der Verriegelungsstange ausführen können. Eine geeignete Anordnung des Klingenspenders, des Messerhalters und des Klingenbehälters ist vorauszusetzen.
Der Mitnehmer könnte derart ausgebildet und angeordnet sein, dass zumindest ein Bereich des Mitnehmers mit einer in dem Klingenspender befindlichen Klinge in Eingriff bringbar ist und diese Klinge von bzw. aus dem Klingenspender und zu dem Messerhalter verbringbar ist. Es könnte alternativ auch ein weiteres Bauteil vorgesehen sein, mit welchem die Klinge aus dem Klingenspender verbracht wird und an welchem der Mitnehmer angreift. Im letztgenannten Fall greift der Mitnehmer mittelbar an der Klinge an.
Ganz besonders bevorzugt sind Klingenspender, Messerhalter und Klingenbehälter derart angeordnet, dass die von bzw. aus dem Klingenspender zugeführte Klinge durch den Mitnahmevorgang die in dem Messerhalter befindliche Klinge von dem Messerhalter in den Klingenbehälter verbringt.
Grundsätzlich könnte der Mitnehmer von einem Bediener rein manuell, also nicht motorisch, betätigbar sein. Demgemäß ist der Mitnehmer rein mechanisch betätigbar und wird mittels mechanischen Führungsmitteln und gegebenenfalls vorgesehenen Übertragungs- oder Übersetzungsmitteln in seiner Bewegung geführt.
Hinsichtlich eines Mikrotoms wird die eingangs genannte Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 15 gelöst. Demgemäß ist ein erfindungsgemäßes Mikrotom durch eine Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 gekennzeichnet. Das Mikrotom selbst könnte in Form eines Schlitten-, Rotations- oder Scheibenmirkotoms ausgebildet sein.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
1 in einer perspektivischen Ansicht eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung,
2 die Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung aus 1 in einer Aufsicht und
3 die Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung aus 1 in einer perspektivischen rückwärtigen Ansicht,
4 bis 7 die Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung aus 1 jeweils in einer hierzu vergleichbaren Ansicht, wobei jedoch einzelne Bauteile aufgeschnitten gezeigt oder teilweise oder vollständig entfernt sind.
In den Fig. sind gleiche oder ähnliche Bauteile mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
In den 1 bis 3 ist ein Messerhalter 1 für Mikrotomklingen gezeigt. Der Messerhalter 1 für sich gesehen ist vergleichbar zu dem aus der DE 10 2004 051 974 A1 bekannten Messerhalter ausgebildet. Der Segmentboden 2 kann an einer in den 1 bis 3 nicht gezeigten Basis eines Mikrotoms verschwenkbar gelagert sein, wodurch der so genannte Freiwinkel, das heißt die Orientierung der in dem Messerhalter 1 eingespannten Klinge relativ zur der nicht gezeigten zu schneidenden Probe einstellbar ist. Hierfür sind auch in dem vorderen Bereich der einen Stirnfläche entsprechende Winkelmarkierungen 3 vorgesehen. Die Relativposition zwischen Segmentboden 2 und der Basis kann mit dem Drehhebel 18 fixiert werden. Der in den 1 bis 3 gezeigte Messerhalter 1 könnte an einem Rotationsmikrotom angebaut werden, wie es beispielsweise aus der DE 10 2004 004 355 B3 bekannt ist.
Der Messerhalter 1 umfasst eine Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung mit einem Klingenspender 4 und einem Klingenbehälter 5. In dem Klingenspender 4 sind mehrere unbenutzte Klingen vorgesehen, mit welchen die Proben letztendlich geschnitten werden. Die in den 1 bis 3 nicht explizit gezeigten Klingen sind in dem Klingenspender 4 mit einer Feder vorgespannt, so dass diese in Richtung der vorderen Fläche 6 des Klingenspenders 4 gedrückt werden. Der Klingenbehälter 5 dient zur Aufnahme gebrauchter Klingen. Der Klingenspender 4 ist in der Darstellung gemäß 1 links neben und somit benachbart zu dem Messerhalter 1 angeordnet. Der Klingenbehälter 5 ist gemäß der Darstellung aus 1 rechts neben und somit benachbart zum Messerhalter 1 angeordnet. Die benachbarte Anordnung des Klingenspenders 4 und des Klingenbehälters 5 bezieht sich insbesondere auf die Klingenposition 7 des Messerhalters 1, in welcher sich die für einen Schneidevorgang vorgesehenen Klingen im Betrieb des Mikrotoms befindet.
Der Messerhalter 1 umfasst eine Andruckplatte 8, welche mit dem Drehhebel 9 in Zusammenwirkung mit der Verriegelungsstange 10 an den Grundkörper bzw. Gegenhalter 11 gedrückt werden kann. Hierdurch kann eine zwischen der an Andruckplatte 8 und dem Gegenhalter 11 befindliche (nicht gezeigte) Klinge in der Schneideposition arretiert bzw. fixiert werden. Dies wird dadurch erzielt, dass die Verriegelungsstange 10 um ihre Längsachse drehbar gelagert ist und an der Verriegelungsstange 10 im Bereich der Andruckplatte 8 ein exzenterförmiges Bauteil aufweist, welches beim Verdrehen des mit der Verriegelungsstange 10 drehfest verbundenen Drehhebels 9 die Andruckplatte 8 zum Gegenhalter 11 drückt oder die Andruckplatte 8 vom Gegenhalter 11 wegbewegt bzw. freigibt. Somit bildet die Verriegelungsstange 10 mit der Andruckplatte 8, dem Gegenhalter 11 und dem Drehhebel 9 einen Arretiermechanismus für eine Klinge.
Der Arretiermechanismus für eine Klinge ist in den 4 bis 7 näher gezeigt. Die 4 bis 7 zeigen jeweils die Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung aus 1 in einer zu 1 vergleichbaren Ansicht. In 4 ist die Andruckplatte 8 teilweise aufgeschnitten gezeigt. In 5 ist die Andruckplatte 8 vollständig entfernt. In den 6 und 7 ist nur der linke Teil der Andruckplatte 8 gezeigt. In den 6 und 7 ist sowohl der Klingenbehälter 5 als auch der rechte Teil des gesamten Messerhalters 1 nebst Drehhebel 9 und rechtem Teil der Verriegelungsstange 10 zeichnerisch entfernt dargestellt. Die Verriegelungsstange 10 weist an dem exzentrischen Bereich 19 eine Aussparung 20 auf, welche in umfangsmäßiger Richtung der Verriegelungsstange 10 einen zunehmenden bzw. abnehmenden Radius – im Sinn einer Kulisse – aufweist. Der exzentrische Bereich 19 bzw. die Aussparung 20 kommt mit dem Befestigungsstück 21 der Andruckplatte 8 in Eingriff, falls die Verriegelungsstange 10 entsprechend verdreht wird. 7 ist entnehmbar, dass das Befestigungsstück 21 einen Vorsprung 22 aufweist, an welchem der exzentrische Bereich 19 der Verriegelungsstange 10 zur Anlage kommt. Falls der exzentrische Bereich 19 in einer entsprechenden Winkelstellung ist, drückt der exzentrische Bereich 19 den Vorsprung 22 in Richtung des mit dem Bezugszeichen 23 gekennzeichneten Pfeils. Hierdurch wird die auf den drei Auflagepunkten 24 gelagerte Andruckplatte 8 mit ihrem oberen Bereich an den Gegenhalter 11 gedrückt, wodurch eine in den Figuren nicht gezeigte Klinge in der Klingenposition 7 zwischen Andruckplatte 8 und Gegenhalter 11 fixiert werden kann. Durch Verdrehen des Hebels 9 und somit der Verriegelungsstange 10 in die entsprechend andere Richtung wird die Andruckplatte 8 in die zu Pfeil 23 entgegengesetzte Richtung freigegeben, so dass eine Klinge aus dem Klingenspender 4 in die Klingenposition 7 verbracht werden kann und/oder dass eine in der Klingenposition 7 befindliche Klinge in den Klingenbehälter 5 verbracht werden kann.
Der Klingenbehälter 5 weist eine Aussparung 12 auf, welche sich in Längsrichtung der Verriegelungsstange 10 erstreckt. Dank der Aussparung 12 kann der Klingenbehälter 5 von oben über die Verriegelungsstange 10 aufgesetzt und somit am Messerhalter 1 reversibel bzw. austauschbar angeordnet werden.
In erfindungsgemäßer Weise ist ein von einem Bediener manuell betätigbarer Mitnehmer 13 vorgesehen und derart ausgebildet, dass mit dem Mitnehmer 13 eine Klinge aus dem Klingenspender 4 an den Messerhalter 1 bzw. in die Klingenposition 7 verbringbar ist und hierdurch eine gebrauchte Klinge in den Klingenbehälter 5 überführbar ist.
Der Mitnehmer 13 ist mittels zweier Führungselemente 14 und 15 für seine Mitnehmerbewegung geführt. Die Führungselemente 14 und 15 weisen jeweils eine Anlagefläche bzw. eine Gleitfläche auf. Der Mitnehmer 13 ist also an der Verriegelungsstange 10 angeordnet.
Die Verriegelungsstange 10 ist um ihre Längsachse entlang einer Richtung 16 beweglich angeordnet, welche im Wesentlichen parallel zu einer Klingenschneide orientiert ist, wobei die dazugehörige Klinge zwischen Andruckplatte 8 und Gegenhalter 11 im Messerhalter 1 in der Klingenposition 7 arretiert ist. Da der Mitnehmer 13 an einer ortsfesten Position an der Verriegelungsstange 10 angeordnet ist, kann der Mitnehmer samt Verriegelungsstange 10 von dem Bediener in Richtung 16 der Längsachse der Verriegelungstange 10 bewegt werden, indem der Hebel 9 nach rechts oder links (aus der Sicht auf den Messerhalter 1 gemäß 2) bewegt wird. Dementsprechend wird der Mitnehmer 13 von dem Klingenspender 4 in Richtung des Klingenbehälters 5 bewegt. Die Bewegung der Verriegelungsstange 10 ist von einem am Messerhalter 1 angeordneten (in den 1 bis 3 nicht eingezeichneten) Lager bzw. einer Führung geführt. Der Mitnehmer 13 durchläuft also eine im Wesentlichen linear gerichtete bzw. geradlinige Bewegung in Richtung 16. Da der Mitnehmer an den Gleitflächen 14, 15 zur Anlage kommt und somit nicht gegenüber dem Messerhalter 1 verdrehbar angeordnet ist, ist der Mitnehmer 13 verdrehbar gegenüber der Verriegelungsstange 10 angeordnet.
Der Mitnehmer 13 ist derart ausgebildet und am Messerhalter 1 angeordnet, dass ein Bereich 17 des Mitnehmers 13 mit einer in dem Klingenspender 4 befindlichen Klinge in Eingriff bringbar ist. Mit dem Bereich 17 des Mitnehmers 13 ist die Klinge von dem Klingenspender 4 zu dem Messerhalter 1 bzw. zur Klingenposition 7 verbringbar.
Der Klingenspender 4, der Messerhalter 1 und der Klingenbehälter 5 sind derart angeordnet, dass die aus dem Klingenspender 4 zugeführte Klinge durch den Mitnahmevorgang des Mitnehmers 13 die in dem Messerhalter 1 und in der Klingenposition 7 befindliche (verbrauchte bzw. gebrauchte) Klinge von dem Messerhalter 1 in den Klingenbehälter 5 verbringt.
Der Mitnehmer 13 ist von einem Bediener nur manuell, also nicht motorisch, betätigbar. Mit anderen Worten zeichnet sich die erfindungsgemäße Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung dadurch aus, dass keine motorischen Antriebe vorgesehen sind und der Klingenwechsel über die drehbar gelagerte Zugstange bzw. Verriegelungsstange 10 erfolgt.
Abschließend sei ganz besonders darauf hingewiesen, dass die voranstehend erörterten Ausführungsbeispiele lediglich zur Beschreibung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.

1: Messerhalter
2: Segmentbogen von (1)
3: Winkelmarkierung
4: Klingenspender
5: Klingenbehälter
6: vordere Fläche von (4)
7: Klingenposition von (1)
8: Andruckplatte
9: Drehhebel
10: Verriegelungsstange
11: Gegenhalter
12: Aussparung von (5)
13: Mitnehmer
14: oberes Führungselement in Form einer Gleitfläche
15: unteres Führungselement in Form einer Gleitfläche
16: Bewegungsrichtung von (10, 13)
17: Bereich von (13), welcher mit einer Klinge aus (4) in Eingriff bringbar ist
18: Drehhebel
19: exzenterförmiger Bereich von (10)
20: Aussparung
21: Befestigungsstück
22: Vorsprung von (21) an (8), der mit (19) zusammenwirkt
23: Pfeil
24: Auflagepunkt für (8)

Claims

Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung für einen Messerhalter (1) eines Mikrotoms, mit einem Klingenspender (4) und einem Klingenbehälter (5), wobei in dem Klingenspender (4) mehrere Klingen vorgesehen sind, wobei der Klingenbehälter (5) zur Aufnahme gebrauchter Klingen dient, wobei der Klingenspender (4) und der Klingenbehälter (5) jeweils benachbart zum Messerhalter (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein von einem Bediener manuell betätigbarer Mitnehmer (13) vorgesehen und derart ausgebildet ist, dass mit dem Mitnehmer (13) eine Klinge von dem Klingenspender (4) an den Messerhalter (1) verbringbar ist und hierdurch eine gebrauchte Klinge in den Klingenbehälter (5) überführbar ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) mittels mindestens eines Führungselements (14, 15) für seine Mitnehmerbewegung geführt ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement mindestens eine Stange (10) und/oder mindestens eine Anlagefläche und/oder mindestens eine Gleitfläche (14, 15) aufweist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) entlang einer ortsfest angeordneten Stange und/oder entlang einem Gehäuseteil des Mikrotoms bewegbar ist und dass der Mitnehmer (13) insbesondere mit einem Hebel bedienbar ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) an einer Stange (10) angeordnet ist, welche entlang der Richtung (16) ihrer Längsachse beweglich angeordnet ist, welche im Wesentlichen parallel zur Klingenschneide orientiert ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) samt Stange (10) von dem Bediener in Richtung seiner Längsachse und von dem Klingenspender (4) in Richtung des Klingenbehälters (5) bewegt wird.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Stange (10) an einem am Gehäuseteil des Mikrotoms angeordneten Lager bzw. Führung geführt ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) eine im Wesentlichen geradlinige Bewegung durchläuft.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (10) gegenüber dem Mitnehmer (13) und/oder dem Gehäuse des Mikrotoms verdrehbar angeordnet ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Stange (10) ein Arretiermechanismus des Messerhalters (1) betätigbar ist und/oder dass durch die Stange (10) eine Andruckplatte (8) des Messerhalters (1) gegen einen Gegenhalter (11) andrückbar ist, damit eine Klinge in dem Messerhalter (1) fixierbar ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (10) einen exzentrischen Bereich (19) aufweist, welcher zum Verriegeln und Entriegeln bei einem Verdrehen der Stange (10) mit einem Befestigungsteil (21) der Andruckplatte (8) zusammenwirkt.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) an einer Verriegelungsstange (10) für den Messerhalter (1) angeordnet ist und/oder dass mit der Verriegelungsstange (10) des Messerhalters (1) der Mitnehmer (13) für die Mitnehmerbewegung der Klinge entlang einer Richtung (16) bewegbar bzw. verbringbar ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass ein Bereich (17) des Mitnehmers (13) mit einer in dem Klingenspender (4) befindlichen Klinge in Eingriff bringbar ist und von dem Klingenspender (4) und zu dem Messerhalter (1) verbring bar ist.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass Klingenspender (4), Messerhalter (1) und Klingenbehälter (5) derart angeordnet sind, dass die aus dem Klingenspender (4) zugeführte Klinge durch den Mitnahmevorgang die in dem Messerhalter (1) befindliche Klinge von dem Messerhalter (1) in den Klingenbehälter (5) verbringt.
Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (13) ein von einem Bediener nur manuell, also nicht motorisch, betätigbar ist.
Mikrotom, insbesondere ein Schlitten-, Rotations- oder Scheibenmirkotom, gekennzeichnet durch eine Mikrotomklingen-Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15.