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Die
Erfindung betrifft eine Halteeinrichtung für ein Schneidmesser,
insbesondere für eine Einweg-Schneidklinge, eines Mikrotomes,
insbesondere eines Rotationsmikrotomes, mit einem Messerbasisteil,
das zwei voneinander beabstandete Seitenteile aufweist und an dem
eine Messerklemmeinrichtung zum Festklemmen des Schneidmessers an
den beiden Seitenteilen vorgesehen ist, wobei die Halteeinrichtung
mittels eines Grundteils entlang einer Flachführung des
Mikrotomes in einer zur Messerschneide des Schneidmessers orthogonalen
Raumrichtung verstellbar und mittels einer Festspanneinrichtung festspannbar
ist.
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Bei
bekannten Rotationsmikrotomen, wie sie bspw. aus der
US 1 925 181 ,
US4 207 790 ,
DE 195 06 837 ,
DE 10 2005 020 266 ,
DE 10 2007 006 826 ,
DE 10 2007 023 742 bekannt sind,
weist die Messerhalteeinrichtung ein Messerbasisteil und ein Grundteil
auf, wobei das Messerbasisteil am Grundteil verschwenkbar vorgesehen
ist, um den Schnittwinkel und den Freiwinkel des Schneidmessers
in Bezug zu einer dünn zu schneidenden Probe wunschgemäß einstellen
zu können. Diese Schnittstelle zwischen dem Messerbasisteil
und dem Grundteil kann bei den bekannten zweiteiligen Halteeinrichtungen
eine Fehlerquelle darstellen, welche die Qualität der Dünnschnitte
negativ beeinflussen kann.
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In
Kenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Halteeinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
einfach ausgebildet ist, und bei welcher die Schnittqualität
nicht durch die oben erwähnte Schnittstelle negativ beeinflusst
wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 1, d. h. dadurch gelöst, dass das Messerbasisteil
mit dem Grundteil einstückig ausgebildet ist. Bevorzugte
Aus- bzw. Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Halteeinrichtung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Da
nicht für alle Arten von Dünnschnitten mit einem
Rotationsmikrotom eine Schnitt- und Freiwinkelverstellung erforderlich
ist, liegen die Vorteile der erfindungsgemäßen
Halteeinrichtung darin, dass sie vom Grundteil mit seiner Aufnahmeführung
bis zur Schneidmesser-Aufnahme ein einstückiges, kompaktes
Bauteil bildet. Damit wird eine stabile Grundlage für exakte
Dünnschnitte realisiert.
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Bei
der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung ist das
Grundteil unterseitig vorzugsweise mit einer die Aufnahmeführung
bildenden Schwalbenschwanz-Führungsnut ausgebildet, die
zwei sich gegenüberliegende Führungsseitenflächen
aufweist, wobei der ersten Führungsseitenfläche
ein Spannstück der Festspanneinrichtung zugeordnet ist.
Das Spannstück ist zweckmäßigerweise
in einem Längsmittenbereich der ersten Führungsfläche
vorgesehen und mittels eines Spannexzenters verstellbar, der mit einem
Spannhebel der Festspanneinrichtung verbunden ist.
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Durch
die Festspanneinrichtung mit dem Spannstück, dem Spannexzenter
und dem Spannhebel kann die erfindungsgemäße Halteeinrichtung
an der Flachführung eines Rotationsmikrotomes einfach und
zuverlässig stabil festgespannt, d. h. fixiert werden.
Beim Lösen der Festspanneinrichtung, d. h. beim Betätigend
es Spannhebels zum Entspannen, wird die Halteeinrichtung mit Hilfe
einer Federeinrichtung von der Flachführung des Mikrotomes
gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung weist die
Federeinrichtung vorzugsweise einen Federbügel auf, der
sich in Längsrichtung der zweiten Führungsseitenfläche
der im Grundteil der Halteeinrichtung ausgebildeten Schwalbenschwanz-Führungsnut
erstreckt.
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Zweckmäßigerweise
weist das Messerbasisteil der Halteeinrichtung jeweils eine an den
beiden Seitenteilen ausgebildete erste Auflagefläche für
das Schneidmesser und eine zweite Auflagefläche für eine
Klemmplatte auf, wobei die beiden ersten Auflageflächen
und die zweite Auflagefläche miteinander einen stumpfen
Winkel einschließen und der Scheitelbereich zwischen den
ersten Auflageflächen und der zweiten Auflagefläche
mit einer Querrinne für einen Wulst der Klemmplatte der
Messerklemmeinrichtung ausgebildet ist. Dabei ist der Wulst vorzugsweise
in einem mittleren Bereich der Klemmplatte vorgesehen und mit einem
an das lichte runde Querschnittsprofil der Querrinne angepassten,
teilkreisförmigen Querschnittsprofil ausgebildet.
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Bei
der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung ist das
Messerbasisteil von der Querrinne beabstandet und zu dieser parallel
zweckmäßigerweise mit einem Durchgangsloch ausgebildet,
in welchem eine Exzenterwelle gelagert ist, die mittels eines Klemmhebels
der Messerklemmeinrichtung verdrehbar ist. Die zweite Auflagefläche
des Messerbasisteiles ist zweckmäßigerweise mit
einem Querschlitz ausgebildet, in welchem ein mittels der Exzenterwelle
betätigbares Klemmleistenelement der Messerklemmeinrichtung
vorgesehen ist. Das Klemmleistenelement besitzt zweckmäßigerweise
eine Längenabmessung, die größer ist
als die Quer- d. h. Längenabmessung der Klemmplatte, so
dass es möglich ist, die Klemmplatte mit dem zugehörigen
Schneidmesser, insbesondere einer Einweg-Schneidklinge, am Messerbasisteil
seitlich zu verschieben und somit die gesamte Länge der
Einweg-Schneidklinge zum Dünnschneiden zu nutzen.
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Zum
Festklemmen der Einweg-Schneidklinge wird der Klemmhebel betätigt,
d. h. verschwenkt, um die Exzenterwelle zu verdrehen. Dabei wird
mittels des Exzenters der Exzenterwelle das Klemmleistenelement
gegen die Klemmplatte gezwängt, die Klemmplatte um ihren
Wulst verdreht und gegen eine an den beiden Seitenteilen des Messerbasisteiles ausgebildete
Klingenauflage gedrückt. Auf diese Weise wird die Einweg-Schneidklinge
zwischen der Klingenauflage und der Klemmplatte zuverlässig festgeklemmt.
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Unter
dem Gesichtspunkt einer optimalen Bedienfreundlichkeit hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn der Klemmhebel der Messerklemmeinrichtung
wahlweise am einen Ende oder am davon entfernten anderen Ende der
Exzenterwelle temporär Drehmoment übertragend
anbringbar ist. D. h. durch die Möglichkeit des Umsteckens
des Klemmhebels von der einen zur anderen Seite der erfindungsgemäßen
einstückigen Halteeinrichtung ist diese einfach und problemlos
von links und von rechts, d. h. von Linkshändern und von
Rechtshändern gleich gut bedienbar. Außerdem ist
es im gelösten Zustand der Klemmeinrichtung möglich,
die Klemmplatte mit der Einweg-Schneidklinge in Bezug zum Messerbasisteil wunschgemäß seitlich
zu verschieben und somit die gesamte Länge der Einweg-Schneidklinge
zum Dünnschneiden auszunutzen – wie bereits erwähnt worden
ist.
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Zur
Vermeidung von Schnittverletzungen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn an der Klemmplatte der Messerklemmeinrichtung ein Fingerschutzbügel
zwischen einer gegen Verletzungen schützenden Aktivposition
und einer Inaktivposition hin und her verschwenkbar ist. In der
Aktivposition ist der Fingerschutzbügel der Messerschneide
des Schneidmessers, bei dem es sich insbesondere um eine Einweg-Schneidklinge
handelt, zugeordnet. In der Inaktivposition ist der Fingerschutzbügel
von der Einweg-Schneidklinge weggeschwenkt, so dass ein Klingenwechsel
und Reinigungsarbeiten möglich sind. In der Aktivposition
behindert der Fingerschutzbügel die Dünnschnitt-Arbeit
an einer dünn zu schneidenden Probe selbstverständlich
nicht.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung für
ein Schneidmesser, insbesondere für eine Einweg-Schneidklinge,
eines Mikrotomes, insbesondere eines Rotationsmikrotomes.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der Halteeinrichtung mit dem Fingerschutzbügel
in der Aktivposition,
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2 eine
der 1 ähnliche perspektivische Ansicht der
Halteeinrichtung mit dem Fingerschutzbügel in der Inaktivposition,
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3 eine
perspektivische Ansicht der Halteeinrichtung in Blickrichtung von
hinten und von schräg unten,
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4 eine
Ansicht der Halteeinrichtung in Blickrichtung von unten mit gelöster
Festspanneinrichtung,
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5 eine
der 4 ähnliche Darstellung der Halteeinrichtung,
wobei die Festspanneinrichtung im Festspannzustand gezeichnet ist,
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6 einen
Querschnitt durch die Halteeinrichtung, und
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7 stark
vergrößert das Detail „X” in 6.
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1 zeigt
eine Ausführungsform der Halteeinrichtung 10 für
ein Schneidmesser, insbesondere für eine Einweg-Schneidklinge,
eines Mikrotomes, insbesondere eines Rotationsmikrotomes. Die Halteeinrichtung 10 weist
ein Messerbasisteil 12 mit zwei voneinander beabstandeten
Seitenteilen 14 auf. Am Messerbasisteil 12 ist
eine Messerklemmeinrichtung 16 vorgesehen. Die Messerklemmeinrichtung 16 weist
eine Klemmplatte 17 auf, die zum Festklemmen eines Schneidmessers 18 (siehe 7)
dient. Bei dem Schneidmesser 18 handelt es sich insbesondere
um eine Einweg-Schneidklinge.
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Das
Messerbasisteil 12 der Halteeinrichtung 10 ist
mit einem Grundteil 20 einstückig ausgebildet. Das
Grundteil 20 ist unterseitig mit einer Schwalbenschwanz-Führungsnut 22 ausgebildet.
Die Schwalbenschwanz-Führungsnut 22 weist zwei
sich gegenüberliegende Führungsseitenflächen 24 und 26 auf. Die
erste Führungsseitenfläche 24 weist ein
Spannstück 28 auf.
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Die
Schwalbenschwanz-Führungsnut 22 dient zur linear
geführten Bewegung der Halteeinrichtung 10 entlang
einer (nicht gezeichneten) Flachführung eines Mikrotomes
in einer zur Messerschneide 30 (siehe 7)
des Schneidmessers 18 orthogonalen Raumrichtung. In der
jeweiligen Position der Halteeinrichtung 10 an der besagten
Flachführung des Mikrotomes ist die Halteeinrichtung 10 mittels
einer Festspanneinrichtung 32 positionsgenau festspannbar,
d. h. fixierbar.
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Das
Spannstück 28 bildet eine Komponente der Festspanneinrichtung 32.
Das in einem Längsmittenbereich der ersten Führungsseitenfläche 24 vorgesehene
Spannstück 28 ist mit einem Spannexzenter 34 wirkverbunden.
Der Spannexzenter 34 ist mittels eines Spannhebels 36 betätigbar,
d. h. zwischen einer Festspannposition, wie sie in 5 dargestellt
ist, und einer Entspannposition hin und her verstellbar, wie sie
in 4 gezeichnet ist.
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Um
die Halteeinrichtung 10 einfach und problemlos beim Entspannen
von der Flachführung des Mikrotomes freizugeben, d. h.
zu lösen, ist an der zweiten Führungsseitenfläche 26 eine
Federeinrichtung 38 vorgesehen. Die Federeinrichtung 38 ist
von einem Federbügel 40 (siehe die 3, 4 und 5)
gebildet, der sich in Längsrichtung der zweiten Führungsseitenfläche 26 erstreckt.
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Das
Messerbasisteil 12 weist an den beiden Seitenteilen 14 vorderseitig
jeweils eine erste Auflagefläche 42 mit einer
Messerauflage 43 sowie eine zweite Auflagefläche 44 auf.
Die beiden ersten Auflageflächen 42 und die zweite
Auflagefläche 44 schließen miteinander
einen stumpfen Winkel ein. Der Scheitelbereich zwischen den beiden
ersten Auflageflächen 42 und der zweiten Auflagefläche 44 ist
mit einer Querrinne 46 ausgebildet. Wie aus 6 ersichtlich
ist, weist die Querrinne 46 einen offenen, teilkreisförmigen
lichten Querschnitt auf. In der Querrinne 46 ist ein Wulst 48 verschwenkbar
und in Längsrichtung der Querrinne 46 linear beweglich
geführt angeordnet. Der Wulst 48 ist mit einem
teilkreisförmigen Querschnittsprofil ausgebildet, das an
das lichte Querschnittsprofil der Querrinne 46 spielfrei angepaßt
ist. Der in einem mittleren Bereich der Klemmplatte 17 vorgesehene
Wulst 48 ist Teil der Klemmplatte 17, d. h. an
dieser bspw. festgeschraubt.
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Das
Messerbasisteil 12 ist von der Querrinne 46 beabstandet
und zu dieser parallel mit einem Durchgangsloch 50 ausgebildet,
in welchem eine Exzenterwelle 52 spielfrei gelagert ist.
Die Exzenterwelle 52 ist mit einem Exzenter 54 ausgebildet,
der zur Betätigung eines Klemmleistenelementes 56 vorgesehen
ist. Das Klemmleistenelement 56 ist in einem im Messerbasisteil 12 ausgebildeten
Querschlitz 58 vorgesehen.
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Die
Exzenterwelle 52 ist mittels eines Klemmhebels 60 betätigbar,
d. h. verdrehbar, um mit Hilfe des Klemmleistenelementes 56 die
Klemmplatte 17 der Messerklemmeinrichtung 16 gegen
das Schneidmesser 18 zu zwängen und das Schneidmesser 18 zwischen
den Seitenteilen 14 und der Klemmplatte 17 festzuklemmen.
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Der
Klemmhebel 60 ist wahlweise am einen oder am davon entfernten
anderen Ende der Exzenterwelle 52, d. h. an der rechten
oder an der linken Seite der Halteeinrichtung 10 temporär
Drehmoment-übertragend anbringbar.
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An
der Klemmplatte 17 der Messerklemmeinrichtung 16 ist
ein Fingerschutzbügel 62 zwischen einer gegen
Verletzungen schützenden Aktivposition (siehe 1)
und einer Inaktivposition (siehe 2) hin und
her verschwenkbar angebracht.
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Gleiche
Einzelheiten sind in den 1 bis 7 jeweils
mit den selben Bezugsziffern bezeichnet, so dass es sich erübrigt,
in Verbindung mit allen Figuren alle Einzelheiten jeweils detailliert
zu beschreiben.
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- 10
- Halteeinrichtung
(für 18)
- 12
- Messerbasisteil
(von 10)
- 14
- Seitenteile
(von 12)
- 16
- Messerklemmeinrichtung
(von an 12 für 18)
- 17
- Klemmplatte
(von 16)
- 18
- Schneidmesser
- 20
- Grundteil
(von 10)
- 22
- Schwalbenschwanz-Führungsnut
(von 20)
- 24
- erste
Führungsseitenfläche (von 22)
- 26
- zweite
Führungsseitenfläche (von 22)
- 28
- Spannstück
(von 32 bei 24)
- 30
- Messerschneide
(von 18)
- 32
- Festspanneinrichtung
(von 10)
- 34
- Spannexzenter
(von 32)
- 36
- Spannhebel
(von 32 für 34)
- 38
- Federeinrichtung
(an 26)
- 40
- Federbügel
(von 38)
- 42
- erste
Auflageflächen (an 14)
- 43
- Messerauflage
(für 18 an 42)
- 44
- zweite
Auflagefläche (an 12)
- 46
- Querrinne
(zwischen 42 und 44 für 48)
- 48
- Wulst
(an 17)
- 50
- Durchgangsloch
(in 12 für 52)
- 52
- Exzenterwelle
(in 50)
- 54
- Exzenter
(an 52)
- 56
- Klemmleistenelement
(von 16)
- 58
- Querschlitz
(in 12 für 56)
- 60
- Klemmhebel
(für 52)
- 62
- Fingerschutzbügel
(an 17)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 1925181 [0002]
- - US 4207790 [0002]
- - DE 19506837 [0002]
- - DE 102005020266 [0002]
- - DE 102007006826 [0002]
- - DE 102007023742 [0002]