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Die vorliegende Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument mit mindestens einem bewegbar angeordneten Werkzeugelement und mindestens einem um eine Schwenkachse verschwenkbar gelagerten, mit dem mindestens einen Werkzeugelement direkt oder indirekt gekoppelten Betätigungselement zum Bewegen des Werkzeugelements infolge einer Verschwenkbewegung des Betätigungselements, wobei zur verschwenkbaren Lagerung des mindestens einen Betätigungselements eine Schwenklagerung umfassend eine Lagerwellenaufnahme und eine in einer Arbeitsstellung in der Lagerwellenaufnahme gehaltene Lagerwelle vorgesehen ist, wobei das mindestens eine Betätigungselement die Lagerwelle oder die Lagerwellenaufnahme umfasst.
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Medizinische Instrumente der eingangs beschriebenen Art sind in vielfältiger Form bekannt. Die Schwenklagerung eines oder mehrerer Betätigungselemente der Instrumente wird üblicherweise dadurch realisiert, dass die Lagerwellenaufnahme in Form einer Bohrung ausgebildet ist, in welche die Lagerwelle koaxial zu der von ihr definierten Längsachse eingeschoben und fixiert wird, beispielsweise durch Vernieten, Dengeln oder mittels einer Schraubverbindung. Nachteilig dabei ist jedoch der mit der Ausbildung der Schwenklagerung verbundene hohe Montageaufwand.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein medizinisches Instrument der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, dass es besonders einfach montiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem medizinischen Instrument der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Lagerwellenaufnahme eine Einführöffnung umfasst und dass die Lagerwelle in einer Montagestellung in einer Richtung quer oder im Wesentlichen quer zur Schwenkachse durch die Einführöffnung in die Lagerwellenaufnahme einführbar ist.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Weiterbildung ermöglicht es insbesondere, die Lagerwelle am mindestens einen Betätigungselement oder am Instrument anzuordnen oder auszubilden, beispielsweise auch einstückig mit dem Instrument oder dem mindestens einen Betätigungselement auszubilden, und zur Montage des Instruments die Lagerwelle einfach durch die Einführöffnung hindurch in die Lagerwellenaufnahmen einzuführen. Weitere Elemente, Werkzeuge oder Bearbeitungsschritte, wie sie bei bekannten Instrumenten erforderlich sind, um einen Schluss zweier relativ zueinander verschwenkbarer Teil des Instruments auszubilden, sind dann für die Montage des mindestens einen Betätigungselements am Instrument nicht erforderlich. Nach Einführen der Lagerwelle in die Lagerwellenaufnahme kann das mindestens eine Betätigungselement insbesondere direkt um die Schwenkachse verschwenkt werden, um infolge einer solchen Verschwenkbewegung das mindestens eine Werkzeugelement direkt oder indirekt in gewünschter Weise zu bewegen.
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Vorteilhaft ist es, wenn die in die Lagerwellenaufnahme eingeführte Lagerwelle durch Verschwenken um die Schwenkachse von der Montagestellung in die Arbeitsstellung bringbar ist, in welcher die Lagerwelle in der Lagerwellenaufnahme unverlierbar gehalten ist. Dies gestattet es, die speziell ausgebildete Lagerwellenaufnahme in Verbindung mit der Lagerwelle insbesondere so zu gestalten, dass zunächst durch eine rein translatorische Bewegung die Lagerwelle in die Lagerwellenaufnahme hinein bewegbar und durch anschließende Verschwenkbewegung in die Arbeitsstellung bringbar ist, in welcher die Lagerwelle unverlierbar in der Lagerwellenaufnahme gehalten ist, also in einer Stellung, in welcher sie nicht durch eine translatorische Bewegung wieder zurück durch die Einführöffnung aus der Lagerwellenaufnahme herausbewegt werden kann.
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Besonders einfach ausbilden lässt sich das medizinische Instrument, wenn die Einführöffnung in Form eines die Lagerwellenaufnahme einseitig öffnenden Schlitzes ausgebildet ist. Die Lagerwelle kann so durch den Schlitz in die Lagerwellenaufnahme in einer Richtung quer zur Schwenkachse eingeführt werden.
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Besonders einfach und direkt einführen lässt sich die Lagerwelle in die Lagerwellenaufnahmen, wenn sich der Schlitz in radialer Richtung von der Schwenkachse weg erstreckt.
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Günstig ist es, wenn der Schlitz aufeinander zu weisende Innenflächen umfasst. Diese können so auf einfache Weise eine Breite des Schlitzes vorgeben.
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Besonders einfach herstellen lässt sich die Einführöffnung, wenn die Innenflächen parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer die Schwenkachse enthaltenden Ebene verlaufen. Sie können dann beispielsweise durch einen Sägeschnitt oder durch Fräsen beim Ausbilden des Schlitzes präpariert werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Schlitz eine Breite aufweist, welche kleiner ist als ein von der Lagerwellenaufnahme definierter Durchmesser. Ein solcher Schlitz ermöglicht es, eine entsprechend geformte Lagerwelle sicher und unverlierbar in der Lagerwellenaufnahme zu halten, wenn das Instrument nicht die Montagestellung einnimmt. Nur in der Montagestellung lässt sich so die Lagerwelle durch den Schlitz in die Lagerwellenaufnahme ein- oder wieder aus dieser herausführen.
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Günstig ist es, wenn die Lagerwellenaufnahme mindestens einen hohlzylindrischen Innenwandflächenabschnitt umfasst, welcher konzentrisch zur Schwenkachse ausgebildet ist. Ein derartig geformter Innenwandflächenabschnitt ermöglicht es, eine Schwenkbewegung der Lagerwelle und damit beispielsweise des mindestens einen Betätigungselements definiert um die Schwenkachse zu führen.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Lagerwelle mindestens einen zylindrischen Wandflächenabschnitt umfasst, welcher konzentrisch zur Schwenkachse ausgebildet ist. Günstig ist es, wenn zwei derartige Wandflächenabschnitte vorgesehen sind. Zylindrische Wandflächenabschnitte können insbesondere im Zusammenwirken mit einem oder mehreren korrespondierenden hohlzylindrischen Innenwandflächenabschnitten der Lagerwellenaufnahme eine definierte Verschwenkbewegung der Lagerwelle in der Lagerwellenaufnahme führen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein vom mindestens einen zylindrischen Wandflächenabschnitt definierter Außendurchmesser der Lagerwelle und ein vom mindestens einen Innenwandflächenabschnitt definierter Innendurchmesser der Lagerwellenaufnahme aneinander angepasst sind für ein spielfreies oder im Wesentlichen spielfreies Verschwenken der Lagerwelle in der Lagerwellenaufnahme. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine definierte Verschwenkung des mindestens einen Betätigungselements um die Schwenkachse.
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Besonders einfach herstellen lässt sich die Lagerwelle, wenn sie aus einem zylindrischen oder im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper gebildet ist und zwei von der Schwenkachse beabstandete seitliche Abflachungen aufweist. Abflachungen lassen sich auf einfache Weise durch Fräsen, Feilen oder andere spanende Bearbeitung des Grundkörpers herstellen. Insbesondere kann die Lagerwelle einstückig mit dem Instrument oder dem mindestens einen Betätigungselement ausgebildet werden.
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Günstigerweise verlaufen die Abflachungen parallel zueinander. Dies ermöglicht es insbesondere, die Lagerwelle in definierter Weise durch einen die Lagerwellenaufnahme seitlich öffnenden Schlitz in diese einzuführen, welcher vorteilhafterweise parallel zueinander verlaufende Innenflächen umfassen kann.
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Vorteilhaft ist es, wenn ein Abstand der Abflachungen voneinander kleiner ist als eine Breite der Einführöffnung. So ist es möglich, die Lagerwelle definiert und ohne zu Verklemmen durch die Einführöffnung hindurch in die Lagerwellenaufnahme einzuführen.
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Günstig ist es, wenn das Instrument eine Betätigungseinrichtung umfasst, welche das mindestens eine Betätigungselement und zweites, am Instrument unbeweglich angeordnetes Betätigungselement umfasst. Eine solche Betätigungseinrichtung ermöglicht es insbesondere, das Instrument einerseits sicher zu halten und andererseits das mindestens eine Werkzeugelement definiert und gefühlvoll zu bewegen durch entsprechende Betätigung des mindestens einen Betätigungselements.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Lagerwellenaufnahme einen Anschlag umfasst zum Begrenzen einer Schwenkbewegung des Betätigungselements in einer Arbeitsstellung, in welcher die Lagerwelle in der Lagerwellenaufnahme unverlierbar gehalten ist. Durch den Anschlag kann eine Schwenkbewegung des mindestens einen Betätigungselements am Instrument auf einfache und sichere Weise begrenzt werden.
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Besonders einfach ausbilden lässt sich der Anschlag, wenn er in Form eines an der Lagerwellenaufnahme ausgebildeten Vorsprungs ausgebildet ist. Insbesondere kann dieser einstückig mit der Lagerwellenaufnahme ausgebildet sein.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Anschlag diejenige Stellung der Betätigungselemente definiert, in welcher sie maximal voneinander weg oder maximal aufeinander zu verschwenkt sind. So lassen sich auf einfache Weise insbesondere extreme Stellungen der Betätigungselemente relativ zueinander definieren und eine Beweglichkeit derselben relativ zueinander einschränken.
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Günstig ist es, wenn der Anschlag eine Anschlagfläche umfasst, an welcher eine Abflachung der Lagerwelle in derjenigen Stellung, in welcher die Betätigungselemente maximal voneinander weg oder aufeinander zu verschwenkt sind, mindestens teilweise flächig anliegt. So kann beim Anschlagen der Lagerwelle am Anschlag insbesondere eine möglichst geringe Flächenpressung erreicht und dadurch eine Standzeit des Instruments maximiert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine Betätigungselement in Form einer verschwenkbaren Branche ausgebildet ist, welche ein erstes Koppelelement umfasst, welches mit einem zweiten Koppelelement, welches am mindestens einen Werkzeugelement oder an einem mit diesem gekoppelten Kraftübertragungsglied angeordnet oder ausgebildet ist, in einer Koppelstellung in Eingriff bringbar ist. Die ersten und zweiten Koppelelemente dienen also insbesondere dazu, die auf das mindestens eine Betätigungselement eingeleitete Kraft direkt oder indirekt auf das mindestens eine Werkzeugelement zu übertragen. Hierzu können die Koppelelemente insbesondere kraft- und/oder formschlüssig miteinander in Eingriff stehen, wobei sie vorteilhafterweise eine Bewegung, insbesondere eine Translations- und/oder Schwenkbewegung, relativ zueinander ermöglichen.
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Günstig ist es, wenn das Instrument eine Rückstelleinrichtung zum automatischen Überführen des mindestens einen Betätigungselements von einer aus einer Grundstellung ausgelenkten Stellung zurück in die Grundstellung umfasst, wobei die Grundstellung diejenige Arbeitsstellung definiert, in welcher das mindestens eine Betätigungselement gegenüber der Montagestellung um den größten Schwenkwinkel gedreht ist. Durch die Rückstelleinrichtung kann somit insbesondere verhindert werden, dass das Instrument ohne Einwirkung äußerer Kräfte, also wenn es unbetätigt ist, in die Montagestellung überführt werden kann, in welcher sich die Lagerwelle aus der Lagerwellenaufnahme entnehmen lässt. Die Rückstelleinrichtung bildet somit quasi eine Sicherungseinrichtung des Instruments, um ein unbeabsichtigtes Zerlegen desselben zu vermeiden. Insbesondere kann sie derart ausgebildet sein, dass in der Montagestellung die Betätigungselemente der Betätigungseinrichtung entweder maximal aufeinander zu oder maximal voneinander weg verschwenkt sind.
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Besonders einfach ausbilden lässt sich die Rückstelleinrichtung, wenn sie mindestens ein Rückstellglied umfasst, welches sich direkt oder indirekt am mindestens einen Betätigungselement abstützt oder an diesem gehalten ist. Das Rückstellglied kann insbesondere in Form eines Federelements ausgebildet sein, welches als Druck- oder Zugglied gestaltet sein kann, um die Betätigungselemente entweder maximal aufeinander zu oder maximal voneinander weg zu halten, ohne dass eine Bedienperson eine Kraft auf das mindestens eine Betätigungselement ausüben muss. Das mindestens eine Rückstellglied kann beispielsweise mit einem Befestigungselement in Form einer Klammer oder einer Schraube am mindestens einen Betätigungselement festgelegt oder befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich kann das mindestens eine Rückstellglied auch kraft- oder formschlüssig durch Klemmung am mindestens einen Betätigungselement befestigt werden kann, beispielsweise kann ein freies Ende des mindestens einen Rückstellglieds oder ein anderer Teil desselben in eine Ausnehmung oder eine Hinterschneidung am mindestens einen Betätigungselement formschlüssig oder im Wesentlichen formschlüssig eingreifen und/oder darin kraftschlüssig klemmend gehalten sein.
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Vorteilhaft ist es, wenn das Instrument in Form eines Schiebeschaftinstruments ausgebildet ist mit einem zwei aneinander verschiebbar gelagerte Schaftteile umfassenden Schiebeschaft. Mit einem solchen Schiebeschaft lassen sich eine Vielzahl medizinischer Instrumente ausbilden, beispielsweise Klemmen, Scheren, Stanzen oder dergleichen.
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Günstig ist es, wenn das mindestens eine Werkzeugelement an einem distalen Ende des Schiebeschafts angeordnet oder ausgebildet ist. Beispielsweise kann es sich dabei um ein Stanzwerkzeug handeln mit einer in distaler beziehungsweise proximaler Richtung verschiebbaren Schneide, die gegen ein entsprechend als Ambossglied ausgebildetes zweites Werkzeugelement bewegbar ist, um beispielsweise Knochen oder Gewebe zu bearbeiten.
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Vorteilhaft ist es, wenn das Schiebeschaftinstrument in Form einer Knochenstanze ausgebildet ist. Mit einer solchen lassen sich insbesondere Knochen und andere Arten von Körpergewebe auf einfache und definierte Weise bearbeiten.
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Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1: eine schematische perspektivische Gesamtansicht eines medizinischen Instruments in Form einer Knochenstanze;
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2: eine teilweise durchbrochene Seitenansicht des in 1 dargestellten Instruments vor der Montage eines Betätigungselements;
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3: eine teilweise perspektivische Ansicht eines Teils des in 2 dargestellten Instruments von der Gegenseite;
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4: eine teilweise durchbrochene Ansicht eines Teils des Instruments mit in eine Lagerwellenaufnahme desselben eingeführter Lagerwelle des Betätigungselements in der Montagestellung;
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5: eine teilweise durchbrochene Ansicht eines Teils des Instruments in der Arbeitsstellung mit maximal voneinander weg verschwenkten Betätigungselementen; und
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6: eine Seitenansicht des Instruments in einer Arbeitsstellung mit etwas aufeinander zu verschwenkten Betätigungselementen.
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In 1 ist schematisch ein medizinisches Instrument dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Es ist in Form eines Schiebeschaftinstruments mit einem zwei aneinander verschiebbar gelagerte Schaftteile 14 und 16 umfassenden Schiebeschaft 18 ausgebildet. Die Schaftteile 14 und 16 sind mit einer nicht näher dargestellten Führung parallel zur Längsachse 20 relativ zueinander verschiebbar aneinander gelagert.
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Der untere Schaftteil 14 des Schiebeschafts 18 trägt an seinem distalen Ende einen nach oben weisenden, bezogen auf eine Längsachse 20 des Schiebeschafts 18 quer abstehenden Vorsprung 22, welcher einen Amboss 24 für eine mit diesem zusammenwirkende Schneide 26 bildet, welche an einem distalen Ende des oberen Schaftteils 16 angeordnet oder ausgebildet ist. Die Schneide 26 bildet ein erstes Werkzeugelement 28, welches mit dem ein zweites Werkzeugelement 30 bildenden Amboss 24 zusammen eine Stanzeinrichtung 32 des eine Knochenstanze 34 bildenden Instruments 10 definiert.
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Das Instrument 10 umfasst ferner eine Betätigungseinrichtung 36 mit zwei relativ zueinander verschwenkbaren Branchen 38 und 40, die jeweils ein Betätigungselement 42 beziehungsweise 44 der Betätigungseinrichtung 36 bilden. Die Branche 38 ist von einem proximalen Ende quer zur Längsachse 20 vom unteren Schaftteil 14 abstehend ausgebildet. Insbesondere können das Betätigungselement 42 und der Schaftteil 14 einstückig ausgebildet sein. Von der Branche 38 steht eine in Form eines Vorsprungs ausgebildete, in proximaler Richtung weisende Daumenauflage ab. Insgesamt ist somit die Branche 38 unbeweglich am Instrument 10 angeordnet.
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Die Branche 40 ist relativ zur Branche 38 um eine Schwenkachse 50 verschwenkbar gelagert. Zu diesem Zweck umfasst das Instrument 10 eine Schwenklagerung 52 mit einer Lagerwellenaufnahme 54 und einer in dieser um die Schwenkachse 50 verdreh- oder verschwenkbaren Lagerwelle 56. Die Lagerwelle 56 ist an einem plattenförmig ausgebildeten Kopplungsabschnitt 58 des Betätigungselements 44 auf einer Seitenfläche desselben abstehend ausgebildet. Sie ist aus einem zylindrischen Grundkörper 60 ausgebildet und weist zwei Abflachungen 62 und 64 auf, die parallel zueinander verlaufende Seitenflächen 66 und 68 definieren.
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Der Kopplungsabschnitt 58 weist an seinem freien Ende 70 eine schlitzförmige Ausnehmung 72 auf, welche eine Breite 74 aufweist, welche einem Außendurchmesser 76 eines am Schaftteil 16 angeordneten oder ausgebildeten Kupplungszapfens 78 entspricht. Der zylindrische Kupplungszapfen 78 ist quer zur Längsachse 20 in einer auf den Schaftteil 14 hin geöffneten Aussparung 80 des Schaftteils 16 angeordnet. Das Ende 70 ist halbkreisförmig verrundet. Eine Breite der Aussparung 80 entspricht einer Dicke 82 des Kopplungsabschnitts 58, so dass dieser in der Aussparung 80 seitlich geführt ist.
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Am Ende 46, also am Übergangsbereich zwischen dem Schaftteil 14 und dem Betätigungselement 42 ist ein Lagerungsabschnitt 84 ausgebildet, welcher eine Durchbrechung 86 umfasst. Die Durchbrechung 86 wird von seitlichen Wandbereichen 88 und 90 verschlossen und eröffnet den Lagerungsabschnitt 84 nach oben in Richtung auf die nach unten hin geöffnete Aussparung 80, nach proximal sowie nach unten. Von den Wandbereichen 88 und 90 stehen nach unten in Draufsicht von der Seite halbkreisförmige Lagerbacken 92 und 94 ab. Eine Breite der Durchbrechung 86 entspricht der Dicke 82 des Kopplungsabschnitts 58, dass dieser durch die Durchbrechung 86 eingeführt und der Kupplungszapfen 78 und die Ausnehmung 72, welche Koppelelemente 96 und 98 bilden, miteinander in Eingriff bringbar sind.
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Die Lagerwellenaufnahme 54 ist am Lagerbacken 92 ausgebildet. Sie umfasst einen hohlzylindrischen Innenwandflächenabschnitt 100, welcher sich über einen Umfangswinkel 102 von etwa 210° erstreckt. Ein vom Innenwandflächenabschnitt 100 definierter Durchmesser 104 der Lagerwellenaufnahme entspricht einem von zwei diametral zur Schwenkachse 50 einander gegenüberliegenden zylindrischen Wandflächenabschnitten 106 und 108 der Lagerwelle 56 definierten Außendurchmesser 110.
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Die Lagerwellenaufnahme 54 ist seitlich geöffnet, und zwar in einer Richtung quer zur Schwenkachse 50 durch eine Einführöffnung 112. Diese ist in Form eines die Lagerwellenaufnahme 54 einseitig öffnenden Schlitzes 114 ausgebildet. Er erstreckt sich in radialer Richtung von der Schwenkachse 50 weg. Der Schlitz 114 umfasst zwei aufeinander zu weisende Innenflächen 116 und 118, die parallel zueinander und zu einer die Schwenkachse 50 enthaltenden Ebene 120 verlaufen. Die Innenflächen 116 weisen einen Abstand voneinander auf, der einer Breite 170 des Schlitzes 114 entspricht. Die Breite 170 entspricht einem Abstand der Seitenflächen 66 und 68 voneinander. So kann die Lagerwelle 54 durch den Schlitz 114 in die Lagerwellenaufnahme 54 eingeschoben werden.
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Die Lagerwelle 56 ist am Kopplungsabschnitt 58 derart angeordnet, dass sie eine Längsachse 122 definiert, die mit einer von der Ausnehmung 72 definierten Längsachse 124 zusammenfällt. Der Schlitz 114 definiert ebenfalls eine Längsachse 126, die eine Längsachse 128 des Kupplungszapfens 78 schneidet. Die beschriebene Ausrichtung der Längsachsen 122 und 124 sowie 126 und 128 ermöglicht es, den Kopplungsabschnitt 58 in einer Montagestellung, wie sie schematisch in 2 dargestellt ist, mit dem Lagerungsabschnitt 84 in Eingriff zu bringen. In der Montagestellung werden die Längsachsen 122 und 126 parallel zueinander ausgerichtet, so dass die Lagerwelle 56 in die Lagerwellenaufnahme 54 durch den Schlitz 114 durch eine rein translatorische Bewegung einschiebbar und gleichzeitig der Kupplungszapfen 78 in die Ausnehmung 72 einführbar ist.
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Ist die Lagerwelle 56 vollständig in die Lagerwellenaufnahme 54 eingeführt, wie dies schematisch in 4 dargestellt ist, ist aufgrund der gewählten Maße von Durchmesser 104 und Außendurchmesser 110 eine Verschwenkung des Betätigungselements 44 um die Schwenkachse 50 möglich, und zwar um einen maximalen Verschwenkwinkel 130, welcher in der Montagestellung definiert wird zwischen der Seitenfläche 66 und einer Anschlagfläche 132 an einem an der Lagerwellenaufnahme 54 in Form eines Vorsprungs ausgebildeten Anschlag 134. Dieser ist ausgebildet zum Begrenzen einer Schwenkbewegung des Betätigungselements 44 um die Schwenkachse 50. Die Anschlagfläche 132 definiert eine Ebene, welche parallel zu einer weiteren, die Schwenkachse 50 enthaltenden Ebene 136 verläuft. Die Ebenen 120 und 136 definieren zwischen sich ebenfalls einen Verschwenkwinkel 138, welcher dem Verschwenkwinkel 130 entspricht.
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Das Instrument 10 umfasst ferner eine Rückstelleinrichtung 140, entgegen deren Wirkung das Betätigungselement 44 in Richtung auf das Betätigungselement 42 hin verschwenkt werden kann. Die Rückstelleinrichtung 140 umfasst eine mit einer Schraube 142 an einem freien Ende 144 der Branche 40 befestigte Blattfeder 146, die an ihrem anderen freien Ende mit einem Schlitz 148 versehen ist, so dass zwei abstehende Vorsprünge 150 verbleiben, welche jeweils eingerollt sind und so jeweils eine Aufnahme 152 oder Öse für einen Lagerstift 154 bilden, welcher an einem freien Ende 156 eines zweiten Blattfederelements 158 ausgebildet ist und in die Aufnahmen 152 eingreift, so dass das Blattfederelement 158 und die Blattfeder 146 um eine vom Lagerstift 154 definierte Schwenkachse relativ zueinander verschwenkbar sind. Das freie Ende 144 der Blattfeder 146 kann alternativ oder zusätzlich auch kraft- oder formschlüssig durch Klemmung an der Branche 40 befestigt werden, beispielsweise kann das freie Ende 144 der Blattfeder 146 oder ein anderer Teil derselben in eine in den Figuren nicht näher dargestellte Ausnehmung oder eine Hinterschneidung an der Branche 40 formschlüssig oder im Wesentlichen formschlüssig eingreifen und/oder darin kraftschlüssig klemmend gehalten sein.
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Das Blattfederelement 158 ist zu seinem anderen freien Ende 160 hin einmal schwach abgewinkelt und taucht in eine Ausnehmung 162 am Betätigungselement 42 ein. Die Ausnehmung 162 weist eine Anschlagfläche 164 auf, welche in Richtung auf das Schaftteil 16 hin weist. Das Ende 160 liegt in der Ausnehmung 162 an der Anschlagfläche 164 an. Die Rückstelleinrichtung 140 mit den jeweils ein Rückstellgliedern 166 und 168 bildenden Blattfeder 146 und Blattfederelement 158 hält die beiden Betätigungselemente 42 und 44 in einer schematisch in 5 dargestellten Grundstellung, in welcher sie maximal voneinander weg verschwenkt sind. In dieser Grundstellung liegt die Abflachung 62 an der Anschlagfläche 132 an und begrenzt somit eine Bewegung der Branche 40 von der Branche 38 weg. Die Branche 40 kann nun entgegen der Wirkung der Rückstelleinrichtung 140 auf die Branche 38 hin verschwenkt werden. Solange der Verschwenkwinkel in der Arbeitsstellung, in welcher die Lagerwelle 56 in der Lagerwellenaufnahme 54 unverlierbar gehalten ist, kleiner ist als der Verschwenkwinkel 130, kann die Lagerwelle 56 nicht durch den Schlitz 114 aus der Lagerwellenaufnahme 54 austreten.
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Die besondere Ausgestaltung der Schwenklagerung 52 ermöglicht eine einfache Montage des Instruments 10 ohne Werkzeuge. Die Lagerwelle 46 wird also nur in die Lagerwellenaufnahme 54 hineingesteckt. Die Schwenklagerung ist somit quasi schraubenlos.
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Die oben in Verbindung mit einer Knochenstanze 34 beschriebene Schwenklagerung 52 ist prinzipiell auch bei jedem Handgriff eines medizinischen Instruments denkbar, der zwei relativ zueinander verschwenkbare Betätigungselemente umfasst. Insbesondere kann ein solcher Handgriff des Instruments beispielsweise mit einem Schaft desselben lösbar verbindbar sein, wie dies häufig bei endoskopischen Rohrschaftinstrumenten der Fall ist.