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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug zum Schneiden einer Holzplatte oder Melaminplatte, und insbesondere ein Schneidwerkzeug zum präzisen und problemlosen Zuschneiden einer Holzplatte oder Melaminplatte in eine gewünschte Form mit einer Ecke in einem gewünschten Winkel.
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2. STAND DER TECHNIK
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Ein Schneidwerkzeug wird dazu verwendet, eine Holzplatte oder Melaminplatte in eine gewünschte Form mit einer Ecke eines gewünschten Winkels zuzuschneiden. Solch ein Schneidwerkzeug kann eine Schere oder eine Säge sein.
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Die Dokumente
DE 10 2004 005 533 B4 ,
DE 200 05 232 U1 und
DE 200 20 339 U1 zeigen herkömmliche Schneidwerkzeuge mit zwei schwenkbar miteinander verbundenen Griffen, von denen einer eine Schneidtafel und der andere Griff eine Klinge aufweist. Dabei zeigt die Druckschrift
DE 200 20 339 U1 außerdem einen Winkelhalter sowie ein in diesen eingreifendes Schloss.
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Wie in der
taiwanesischen Patentschrift Nr. M241201 offenbart ist, umfasst ein herkömmliches Schneidwerkzeug einen oberen Griff
10, einen unteren Griff
20, eine Klinge
30, die mit einem Ende des unteren Griffs
20 verbunden ist, eine Winkel anzeigende Schneidtafel
40, die mit einem Ende des oberen Griffs
10 verbunden ist, und ein Anschlagselement
50. Das Anschlagselement
50 ist Teil eines beweglichen Verbindungsmechanismus, der der Klinge
30 gestattet, relativ zu dem Winkel anzeigenden Schneidtafel
40 bewegt zu werden, um eine Kraft herabzusetzen, die zum Schneiden einer Holzplatte oder Melaminplatte benötigt wird.
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Wie in der
taiwanesischen Patentschrift Nr. 595534 offenbart ist, umfasst ein weiteres konventionelles Schneidwerkzeug eine Klaue
11, die an einem Ende eines Griffs ausgebildet ist, eine Klinge
12, die an einem Ende eines anderen Griffs ausgebildet ist, eine Winkel anzeigende Schneidtafel
20, die an der Klaue
11 ausgebildet ist, und ein Winkeleinstellelement
30, das drehbar an der Winkel anzeigenden Schneidtafel
20 ausgebildet ist. Das Winkeleinstellelement
30 ermöglicht einer Holzplatte oder Melaminplatte, in einem gewünschten Winkel angeordnet und in diesem gehalten zu werden.
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Jedoch wird die Handhabung des oben genannten konventionellen Schneidwerkzeugs zum Schneiden einer Holzplatte oder Melaminplatte schrittweise durchgeführt, falls die Holzplatte oder Melaminplatte dick ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein Nutzer zwangsläufig Belastung und Ermüdung in seiner oder ihrer Hand empfindet und während der Handlung von Zeit zu Zeit eine Pause einlegen muss. Jedoch umfassen die oben genannten konventionellen Schneidwerkzeuge keine Vorrichtung zum Halten der Holzplatte oder Melaminplatte in einer Position relativ zu der Klinge und zu der Schneidtafel während einer solchen Pause. Folglich muss der Nutzer nach einer solchen Pause die Holzplatte oder Melaminplatte erneut zu der Klinge und zu der Schneidtafel ausrichten, und dies ist unpraktisch. Darüber hinaus kann ein Schneidevorgang nicht perfekt konform mit einem folgenden Schneidevorgang sein, und eine Kante der Holzplatte oder Melaminplatte ist nicht perfekt rechtwinklig. Ferner tendiert die Klinge dazu, von der Holzplatte oder Melaminplatte abgehoben zu werden, und der Nutzer könnte leicht von der Klinge geschnitten werden.
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Die vorliegende Erfindung ist dahingehend ausgelegt, die im Stand der Technik auftretenden Probleme vorzubeugen oder mindestens abzuschwächen.
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KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Schneidwerkzeug bereitzustellen, das geeignet ist, eine Platte präzise in Position zu halten, wenn der Schneidevorgang der Platte vorübergehend gestoppt wird.
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Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Schneidwerkzeug mit einer Klinge bereitzustellen, die während des Schneidevorgangs einer Platte in Position gehalten wird.
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Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Schneidwerkzeug mit einer Klinge bereitzustellen, die leicht von einer Schneidtafel gelöst werden kann.
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Um die vorgenannten Ziele zu erreichen, umfasst das Schneidwerkzeug zwei Griffe, eine Klinge, eine Schneidtafel, einen Winkelhalter, zwei Schrauben, ein durch eine Feder angetriebenes Schloss und ein Freigabeelement. Die Griffe sind schwenkbar miteinander verbunden. Die Schneidtafel ist am ersten Griff ausgebildet. Die Klinge ist mit dem zweiten Griff verbunden. Der Winkelhalter umfasst an einer Kante Zähne und nahe der Zähne einen Ausschnitt. Der Winkelhalter ist mittels der Schrauben an dem ersten Griff ausgebildet. Das Freigabeelement ist über die erste Schraube schwenkbar mit dem ersten Griff verbunden und umfasst einen Schlitz. Das federbetriebene Schloss ist schwenkbar mit dem ersten Griff verbunden. Das federbetriebene Schloss kann mit den Zähnen verzahnen oder in den Ausschnitt des Winkelhalters eindringen, wenn das erste Ende des Schlitzes gegen die zweite Schraube platziert ist. Das federbetriebene Schloss wird von den Zähnen und dem Ausschnitt entfernt, wenn das zweite Ende des Schlitzes gegen die zweite Schraube platziert ist.
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Weitere Ziele, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen offenkundig.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Erfindung wird mittels einer detaillierten Illustration des bevorzugten Ausführungsbeispiels in Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, wobei:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Schneidwerkzeugs gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist;
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2 eine rechte Seitenansicht des Schneidwerkzeugs in 1 ist;
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3 eine Explosionsdarstellung des Schneidwerkzeugs aus 1 ist;
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4 eine rechte Seitenansicht des Schneidwerkzeugs in einer anderen als der in 2 gezeigten Lage ist;
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5 eine rechte Seitenansicht des Schneidwerkzeugs in einer anderen als der in 4 gezeigten Lage ist; und
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6 eine rechte Seitenansicht des Schneidwerkzeugs in einer anderen als der in 5 gezeigten Lage ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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In 1 bis 3 ist ein Schneidwerkzeug 10 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt. Das Schneidwerkzeug 10 umfasst zwei Griffe 12 und 14, eine Klinge 16, eine Schneidtafel 20, ein Freigabeelement 30, einen Winkelhalter 40 und ein federbetriebenes Schloss 54.
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Der erste Griff 12 umfasst an einem Ende einen Handgriff 121 und an einem weiteren Ende eine Klaue 122. Die Klinge 16 ist mit der Klaue 142 des zweiten Griffs 14 verbunden.
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Der zweite Griff 14 umfasst an einem Ende einen Handgriff 141 und an einem weiteren Ende eine Klaue 142. Die Schneidtafel 20 ist an der Klaue 122 des ersten Griffs 12 ausgebildet.
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Der erste Griff 12 ist schwenkbar mit dem zweiten Griff 14 ähnlich einer Schere verbunden. Eine Kompressionsfeder (nicht abgebildet) kann zwischen den Griffen 12 und 14 ausgebildet sein, sodass diese dazu tendieren, zu öffnen, wenn diese nicht gedrückt werden. Folglich ist die Klinge 16 zur Schneidtafel beabstandet, bereit eine Holzplatte oder Melaminplatte zu schneiden.
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Wie in 2 und 3 gezeigt, umfasst der Winkelhalter 40 ein Ende, das mittels einer ersten Schraube 50 mit der Klaue 122 des ersten Griffs 12 verbunden ist, und ein weiteres Ende, das mittels einer zweiten Schraube 52 mit dem Handgriff 121 des ersten Griffs 12 verbunden ist. Eine Lücke (ohne Bezugszeichen) ist zwischen dem Winkelhalter 40 und dem ersten Griff 12 ausgebildet. Der Winkelhalter 40 umfasst an einer Kante eine Vielzahl von Zähnen 42 zum Verzahnen mit dem federbetriebenen Schloss 54 in einer noch zu beschreibenden Weise. In der Kante des Winkelhalters 40 nahe den Zähnen 42 ist ein Ausschnitt 44 ausgebildet.
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Das federbetriebene Schloss 54 umfasst ein Ende, das schwenkbar mit der Klaue 142 des zweiten Griffs 14 verbunden ist, und ein freies Ende, das dazu tendiert, zu den Zähnen 42 des Winkelhalters 40 zu bewegen. Somit kann das freie Ende des federbetriebenen Schlosses 54 selektiv mit den Zähnen 42 des Winkelhalters 40 oder dem Ausschnitt 44 verzahnen, wie in 4 und 5 gezeigt ist.
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Das Freigabeelement 30 umfasst an einem Ende einen Knopf 33, nahe dem Knopf 33 einen Schlitz 32, einen elastischen Rückhalter 323, der sich in Querrichtung in den Schlitz 32 erstreckt, und einen Ausschnitt 34, der mit dem Ausschnitt 44 des Winkelhalters 40 übereinstimmt. Der Schlitz 32 umfasst zwei Enden 321 und 322. Der elastische Rückhalter 323 ist nahe dem zweiten Ende 322 des Schlitzes 32 angeordnet.
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Das Freigabeelement 30 ist in der Lücke zwischen dem ersten Griff 12 und dem Winkelhalter 40 angeordnet. Das Freigabeelement 30 ist mittels der ersten Schraube 50 an einem weiteren Ende bewegbar mit dem Winkelhalter 40 verbunden. Der Schlitz 32 empfängt die zweite Schraube 52, welche mit dem Winkelhalter 40 verbunden ist. Somit kann das Freigabeelement 30 relativ zu der zweiten Schraube 52 und dem Winkelhalter 40 geschwenkt werden. Die zweite Schraube 52 kann selektiv an die Enden 321 oder 322 des Schlitzes 32 angrenzen.
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Eine Feder 36 ist zwischen der Klaue 122 des ersten Griffs 12 und dem Freigabeelement 30 angeordnet, sodass die Feder 36 tendiert, das erste Ende 321 des Schlitzes 32 des Freigabeelements 30 gegen die zweite Schraube 52 zu drücken, welche mit dem Winkelhalter 40 verbunden ist. Der Ausschnitt 34 des Freigabeelements 30 ist mit dem Ausschnitt 44 des Winkelhalters 40 in einer Linie ausgerichtet. Nun reicht die Kante des Freigabeelements 30 nicht über die Zähne 42 des Winkelhalters 40 hinaus. Folglich kann das federbetriebene Schloss 44 mit den Zähnen 42 des Winkelhalters 40 zur Verzahnung gebracht oder in den Ausschnitt 44 des Winkelhalters 40 und den Ausschnitt 34 des Freigabeelements 30 eingeführt werden, wie in 4 und 5 gezeigt ist.
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Im Gegensatz dazu kann das Freigabeelement 30 betrieben werden, das zweite Ende 322 des Schlitzes 32 gegen die zweite Schraube 52 zu drücken, welche mit dem Winkelhalter 40 verbunden ist. Nun reicht die Kante des Freigabeelements 30 über die Zähne 42 und den Ausschnitt 44 des Winkelhalters 40 hinaus. Folglich kann die Kante des Freigabeelements 30 das federbetriebene Schloss 54 von den Zähnen 42 des Winkelhalters 40 oder von dem Ausschnitt 44 lösen, wie in 6 gezeigt ist. Folglich sind die Griffe 12 und 14 geöffnet und das Schneidwerkzeug 10 ist bereit zum Schneiden einer Holzplatte oder Melaminplatte. Wie in 4 gezeigt, sind die Zähne 42 des Winkelhalters 40 zum federbetriebenen Schloss 44 benachbart.
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Wie in 4 gezeigt, betätigt ein Nutzer zu Beginn eines Schneidevorgangs den Knopf 33 des Freigabeelements 30, um das zweite Ende des Freigabeelements 30 und das zweite Ende 322 in Richtung der zweiten Schraube 52 zu bewegen. Folglich sind die Griffe 12 und 14 geöffnet und die Klinge 16 ist zur Schneidtafel 20 beabstandet. Also ist zwischen der Klinge 16 und der Schneidtafel 20 eine Lücke gebildet, um eine Holzplatte oder Melaminplatte aufzunehmen. Somit ist das Schneidwerkzeug 10 bereit, die Platte zu schneiden.
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Daraufhin kann der Nutzer den Handgriff 121 des ersten Griffs 12 in Richtung des Handgriffs 141 des zweiten Griffs 14 schwenken. Somit ist die Klinge 16 in Richtung der Schneidtafel 20 geschwenkt, um die Platte zu schneiden. Mit dem Schließen der Griffe 12 und 14 nähert sich die Klinge 16 der Schneidtafel, während das federbetriebene Schloss 54 unterhalb der Zähne 42 an diesen entlang rattert.
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Wie in 5 gezeigt, kann der Nutzer zeitweise die Griffe 12 und 14 loslassen und für eine Weile entspannen, bevor er oder sie den Schneidevorgang fortsetzt. Das federbetriebene Schloss 54 verzahnt automatisch mit den Zähnen 42 und der erste Griff 12 wird in einer Position relativ zu dem zweiten Griff 14 festgehalten. Während der Pause wird die Platte relativ zur Schneidtafel 20 und der Klinge 16 in Position gehalten. Die Klinge 16 wird auf der Platte gehalten und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer durch die Klinge 16 geschnitten wird, ist gering. Darüber hinaus muss der Nutzer nach der Pause nicht erneut die Platte zu der Klinge 16 und zu der Schneidtafel 20 ausrichten, bevor er oder sie den Schneidevorgang fortsetzen kann, und dies ist praktisch. Folglich wird eine Kante der Platte, die aus dem vollständigen Schneidevorgang resultiert, perfekt rechtwinklig erstellt, obwohl der Schneidevorgang in mehreren diskreten Phasen durchgeführt worden ist.
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Mit Bezug auf 2 kann der Nutzer das Freigabeelement 30 bedienen, um den Ausschnitt 34 und den Ausschnitt 44 wieder relativ zueinander auszurichten. Somit kann das federbetriebene Schloss 54 in den Ausschnitt 34 und den Ausschnitt 44 wieder eingeführt werden. Folglich sind die Griffe 12 und 14 geschlossen.
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Wie in 6 gezeigt, wird der Knopf 33 gedrückt, um das Freigabeelement 30 zu schwenken, sodass das zweite Ende 322 des Schlitzes 32 in Richtung der zweiten Schraube 52 bewegt wird, und dass das federbetriebene Schloss 54 von den Zähnen 42 und den zueinander ausgerichteten Ausschnitten 34 und 44 entfernt wird. Folglich können die Griffe 12 und 14 geöffnet werden. Dadurch ist das Freigabeelement 30 in einem Freigabemodus. Es besteht für den Nutzer keine Notwendigkeit, das federbetriebene Schloss 54 zu bedienen, welches klein und kurz ist. Daher ist die Bedienung des Schneidwerkzeugs 10 praktisch. Ferner ist der Nutzer durch das federbetriebene Schloss 54 und den Winkelhalter 40 geschützt. Der Betrieb des Schneidwerkzeugs 10 ist sicher.
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Darüber hinaus kann das Schwenken des Freigabeelements 30 fortgesetzt werden, um den elastischen Rückhalter 323 an der zweiten Schraube 52 vorbei zubewegen. Das zweite Ende 322 des Schlitzes 32 ist gegen eine Seite der zweiten Schraube 52 positioniert, wenn der elastische Rückhalter 323 des Freigabeelements 30 gegen eine andere Seite der zweiten Schraube 52 platziert ist. Der elastische Rückhalter 323 stößt an die zweite Schraube 52 an, um zu bewirken, dass das Freigabeelement 30 die Zähne 42 und den Ausschnitt 44 von dem federbetriebenen Schloss 54 fernhält, selbst wenn die Griffe 12 und 14 freigegeben sind. Folglich wird das Freigabeelement 30 in dem Freigabemodus gehalten. Jetzt ist das Schneidwerkzeug 10 in einem Modus, der speziell für das Schneiden einer dünnen Platte geeignet ist.
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Die vorliegende Erfindung wurde anhand der detaillierten Illustration des bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben. Der Fachmann kann Variationen des bevorzugten Ausführungsbeispiels herleiten, ohne von der Zielsetzung der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Daher soll das bevorzugte Ausführungsbeispiel die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, die in den Ansprüchen definiert ist, nicht begrenzen.