DE102006047889A1

DE102006047889A1 - Sitzmöbel, insbesondere Bürostuhl

Info

Publication number: DE102006047889A1
Application number: DE102006047889A
Authority: DE
Inventors: Werner Link
Original assignee: Interstuhl Bueromoebel GmbH and Co KG
Current assignee: Interstuhl Bueromoebel GmbH and Co KG
Priority date: 2006-10-10
Filing date: 2006-10-10
Publication date: 2008-04-17
Anticipated expiration: 2026-10-11
Also published as: CN101161159A; EP1911371B1; DE102006047889B4; US20080084102A1; US7600814B2; EP1911371A1; ATE538686T1

Abstract

Ein Sitzmöbel, insbesondere ein Bürostuhl, mit einem auf einem Sitzträger (1) befestigten Sitz (21) und einer an einem Rückenlehnenträger (3) befestigten Rückenlehne (22), wobei der Rückenlehnenträger (3) gelenkig an einem Basisträger (4) angeordnet ist und der Rückenlehnenträger (3) und der Sitzträger (1) über zwei Hebel (6, 7) gelenkig miteinander verbunden sind und wobei einer (7) der beiden Hebel (6, 7) unmittelbar am Basisträger (4) zwangsgeführt ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere einen Bürostuhl, mit einem auf einem Sitzträger befestigten Sitz und einer an einem Rückenlehnenträger befestigten Rückenlehne, wobei der Rückenlehnenträger gelenkig an einem Basisträger angeordnet ist und der Rückenlehnenträger und der Sitzträger über zwei Hebel gelenkig miteinander verbunden sind.
Ein solches Sitzmöbel ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 202005010952 U1 bereits bekannt. Es zeichnet sich durch die Möglichkeit einer synchronen Verstellung von Rückenlehne und Sitz aus, bei der sich keine Relativbewegung zwischen Rückenlehne und Kleidung einer sitzenden Person ergibt. Außerdem bleibt der untere Teil des Rückens der Person in allen Neigungsstellungen der Rückenlehne gut unterstützt.
Bei dem bekannten Sitzmöbel ist jedoch ein dritter Hebel vorgesehen, der drehgelenkig am Basisträger gelagert ist und den hinteren der beiden Hebel, die den Sitzträger und den Rückenlehnenträger miteinander verbinden, zwangsführt. Die bekannte Konstruktion der Synchronmechanik zwischen Rückenlehne und Sitz ist durch den benötigten dritten Hebel relativ aufwändig.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die bekannte Synchronmechanik konstruktiv zu vereinfachen und dabei ihre günstigen Eigenschaften beizubehalten.
Die Aufgabe wird durch ein Sitzmöbel der eingangs genannten Art gelöst, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass einer der beiden Hebel unmittelbar am Basisträger zwangsgeführt ist.
Beim erfindungsgemäßen Sitzmöbel kann also auf einen dritten Hebel verzichtet werden. Zweckmäßigerweise kann außerdem der vordere der beiden Hebel, der sowieso dichter am Basisträger angeordnet ist, an diesem zwangsgeführt sein. Hierdurch ergeben sich auch günstigere Kräfteverhältnisse für die Zwangsführung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Hebel über eine Verzahnung am Basisträger zwangsgeführt sein. Die Verzahnungen von Hebel und Basisträger können dabei auf Kreisbogenabschnitten liegen, sodass der Hebel wie das Zahnrad eines Planetengetriebes auf dem Basisträger abrollen kann, wenn die Neigung des Sitzes und der Rückenlehne verstellt wird. Diese Art der Zwangsführung ist sehr robust und verzichtet auf bewegliche Teile zwischen Hebel und Basisträger.
Die Anlenkpunkte der Hebel am Rückenlehnenträger und am Sitzträger können unabhängig von der Schwenkstellung der Hebel alle unterhalb der hinteren Hälfte des Sitzes angeordnet sein. Auf diese Weise lässt sich eine ergonomische Synchronverstellung von Sitz und Rückenlehne erreichen.
Zweckmäßigerweise kann außerdem einer der Hebel, vorzugsweise der zwangsgeführte Hebel, über ein Federelement in einer seiner Endlagen der Schwenkbewegung vorgespannt sein. Dabei wird man diejenige Endlage auswählen, in der die Rückenlehne senkrecht gestellt ist. Die Vorspannung durch das Federelement sorgt dafür, dass der Stuhl in eine definierte Lage zurück bewegt wird, wenn er nicht belastet ist.
Das Federelement bestimmt außerdem die Kraft, die ein Benutzer des Stuhls ausüben muss, um die Rückenlehne und den Sitz in ihrer Position zu verstellen. Um diese Kraft auf Personen unterschiedlichen Körpergewichts einstellen zu können, kann der Anlenkpunkt des Federelements am Hebel verstellbar sein.
Da der Hebel bei der Verstellung der Rückenlehne und des Sitzes verschwenkt, bewegt sich auch der Anlenkpunkt des Federelements. Damit dieser Anlenkpunkt in seiner voreingestellten Position am Hebel fixiert bleibt und sich während der Bewegung des Hebels nicht wieder verstellt, kann ein Klemmhebel mit einer Kulissenführung vorgesehen sein. In die Kulissenführung kann ein am Rückenlehnenträger angeordneter Stift oder dergleichen eingreifen.
Weiterhin kann die Stellung des Hebels und damit die Sitz- und Rückenlehnenposition in einer gewünschten Stellung durch den Benutzer des Stuhls arretierbar sein. Hierzu lässt sich beispielsweise ein Rastschieber einsetzen. Dieser kann am Rückenlehnenträger angeordnet sein und mit der Verzahnung des Basisträgers in Eingriff gebracht werden. Dadurch wird die Position des Rückenlehnenträgers und des mit ihm über die Hebel gekoppelten Sitzträgers bezüglich des feststehend angeordneten Basisträgers fixiert.
Zur besseren Anpassung des Sitzmöbels an Personen mit unterschiedlich langen Unterschenkeln kann zudem die Sitzvorderkante über ein Verstellglied absenkbar sein.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels anhand der Zeichnung näher beschrieben.
In Einzelnen zeigen:
1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels mit aufrechter Rückenlehnenposition;
2 eine Seitenansicht des Sitzmöbels aus 1 mit abgesenkter Rückenlehnenposition;
3 einen Längsschnitt durch das Sitzmöbel aus 1;
4 eine der 1 entsprechende Seitenansicht des Sitzmöbels mit abgesenkter Vorderkante des Sitzes.
Die Zeichnung zeigt in den verschiedenen Figuren jeweils einen Bürostuhl 20 mit einem Sitz 21 und einer Rückenlehne 22. Wie 1 zeigt, weist der Bürostuhl 20 eine Stuhlsäule 23 auf, an deren unterem Ende ein hier nicht dargestelltes Fußkreuz mit Laufrollen angeordnet sein kann. Am oberen Ende der Stuhlsäule 23 ist ein Basisträger 4 befestigt. An diesem ist ein Rückenlehnenträger 3 gelenkig gelagert. Der Sitz 21 ruht auf einem Sitzträger 1, der mit dem Rückenlehnenträger 3 über zwei Hebel 7 und 6 gelenkig verbunden ist. Der Basisträger 4 und der Hebel 7 weisen jeweils eine Verzahnung 4.1 und 7.1 auf, die ineinander greifen. Die Verzahnungen 4.1 und 7.1 liegen jeweils auf Kreisbogen, sodass der Hebel 7 mit seiner Verzahnung 4.1 auf der Verzahnung 4.1 des Basisträgers 4 wie das Zahnrad eines Planetengetriebes abrollen kann, wenn er verschwenkt wird. Über die Verzahnungen 4.1 und 7.1 ist somit der Hebel 7 und damit die gesamte aus dem Rückenlehnenträger 3, dem Sitzträger 1 und den beiden Hebel in 6, 7 bestehende Synchronmechanik für Sitz 21 und Rückenlehne 22 zwangsgeführt.
1 zeigt den Stuhl 20 mit aufrechter Position der Rückenlehne 22. Der Hebel 7 befindet sich in seiner vordersten Schwenkposition. In dieser ist er durch ein Federelement 8 vorgespannt. Dessen Anlenkpunkt 9 am Hebel 7 ist entsprechend dem Körpergewicht des Benutzers des Stuhls verstellbar. Hierzu weist der Hebel 7 eine zweite Verzahnung 7.2 auf, entlang der der mit einem kleinen Zahnrad versehene Anlenkpunkt 9 auf und ab bewegt werden kann. Je weiter oben sich der Anlenkpunkt 9 befindet, umso stärker ist das Federelement 8 vorgespannt, d.h. umso stärker ist die Kraft, die benötigt wird, die Rückenlehne 22 nach hinten abzusenken. Für leichtere Personen ist es daher zweckmäßig, den Anlenkpunkt 9 gegenüber der in 1 gezeigten Position nach unten zu verschieben. Damit sich die einmal gewählte Positionen des Anlenkpunkts 9 bezüglich des Hebels 7 nicht mehr verschiebt, wenn der Hebel 7 durch Absenken der Rückenlehne 22 verschwenkt wird, ist ein Klemmhebel 5 mit einer Kulissenführung 5.1 vorgesehen. Der Klemmhebel 5 weist ebenfalls eine Verzahnung auf, in die das Zahnrad des Anlenkpunkts 9 eingreift. In die Kulissenführung 5.1 ragt ein Bolzen oder dergleichen des Rückenlehnenträgers 3 hinein. Dadurch wird der Hebel 5 parallel zum Hebel 7 mit verschwenkt, wenn die Rückenlehne 22 abgesenkt wird, und klemmt den Anlenkpunkt 9 in seiner Position fest.
2 zeigt nun den Stuhl 20 aus 1 mit nach hinten abgesenkter Rückenlehne 22. Die Hebel 6, 7 und der Klemmhebel 5 sind in ihre äußerste rechte Position verschwenkt worden. Gleichzeitig zur Rückenlehne 22 hat sich auch der Sitz 21 in seinem hinteren Bereich nach unten abgesenkt. Durch die erfindungsgemäße Synchronmechanik und die Anordnung sämtlicher Drehpunkte der Hebel 6, 7 unterhalb der hinteren Hälfte des Sitzes 21 bleibt dabei der hintere Rand des Sitzes 21 stets dicht benachbart zur Rückenlehne 22, sodass es beim Absenken der Rückenlehne und des Sitzes nicht zu einer Verschiebung der Kleidung des Benutzers des Stuhles kommen kann und dessen Rücken auch im Lendenwirbelbereich stets gut abgestützt bleibt.
3 verdeutlicht im Schnittbild des Stuhls 20 eine Arretiermöglichkeit der Position von Sitz 21 und Rückenlehne 22. Dazu ist am Rückenlehnenträger 3 ein Rastschieber 12 angeordnet, der mit der Verzahnung 4.1 des Basisträgers 4 in Eingriff gebracht werden kann und damit die weitere Bewegung des Rückenlehnenträgers 3 blockiert.
In 4 schließlich wird verdeutlicht, wie die vordere Kante des Sitzes 21 entlang der Richtung des Doppelpfeils 24 abgesenkt oder angehoben werden kann. Dazu ist am Sitzträger 1 ein Keilschieber 10 angeordnet, der eine Verzahnung 10.1 aufweist. Mit dieser Verzahnung 10.1 steht ein an einem Bedienhebel 11 angeordnetes Zahnrad in Eingriff. Wird der Bedienhebel 11 nach hinten entlang des Doppelpfeils 25 verschwenkt, so senkt sich die vordere Kante des Sitzes 21 ab, wie in 4 gezeigt ist. 1 zeigt dagegen den Bedienhebel 11 in seiner vorderen Schwenkposition. Jetzt ist die Vorderkante des Sitzes 21 gegenüber der Position in 4 angehoben. Auf diese Weise lässt sich der Stuhl 20 an Personen mit unterschiedlich langen Unterschenkeln auf einfache Weise anpassen.

Claims

Sitzmöbel, insbesondere Bürostuhl, mit einem auf einem Sitzträger (1) befestigten Sitz (21) und einer an einem Rückenlehnenträger (3) befestigten Rückenlehne (22), wobei der Rückenlehnenträger (3) gelenkig an einem Basisträger (4) angeordnet ist und der Rückenlehnenträger (3) und der Sitzträger (1) über zwei Hebel (6, 7) gelenkig miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass einer (7) der beiden Hebel (6, 7) unmittelbar am Basisträger (4) zwangsgeführt ist.
Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (7) über eine Verzahnung (4.1, 7.1) am Basisträger (4) zwangsgeführt ist.
Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkpunkte der Hebel (6, 7) am Rückenlehnenträger (3) und am Sitzträger (1) unabhängig von der Schwenkstellung der Hebel (6, 7) unterhalb der hinteren Hälfte des Sitzes (21) angeordnet sind.
Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass einer (7) der Hebel (6, 7) über ein Federelement (8) in einer seiner Endlagen der Schwenkbewegung vorgespannt ist.
Sitzmöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlenkpunkt (9) des Federelements (8) am Hebel (7) verstellbar ist.
Sitzmöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlenkpunkt (9) des Federelements (8) während der Schwenkbewegung des Hebels (7) mittels eines Klemmhebels (5) fixierbar ist.
Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellung des Hebels (7) und damit die Sitz- und Rückenlehnenposition arretierbar ist.
Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzvorderkante zusätzlich über ein Verstellglied (10) absenkbar ist.