DE102004050157B3 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer neigungsverstellbaren Rückenlehne. Um die Rückenlehne in eine möglichst horizontale Tischposition ohne ein störendes Zusammenpressen von Sitz- und Lehnenpolstern umklappen zu können, sind eine Führungseinrichtung und ein in dieser geführtes Drehelement vorgesehen, die die Schwenkachse der Rückenlehne beim Vorklappen anheben.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Bei den eingangs genannten Sitzen (vgl.
1 ) tritt das Problem auf, daß ein Vorklappen der Rückenlehne1 durch die Dicke der Polsterungen von Rückenlehne1 und Sitzteil2 nur eingeschränkt möglich ist. Insbesondere dann, wenn der umgeklappte Sitz etwa als Tisch für die Ablage von Gegenständen verwendet werden soll, führt eine solche Polsterpressung zu unbefriedigenden Ergebnissen, da die Lehnen1 im vorgeklappten Zustand immer noch schräg stehen. - Ein entsprechender Kraftfahrzeugsitz ist z.B. aus der
DE 102 44 293 A1 bekannt. Das Sitzteil weist einen Sitzträger auf, der Teil eines Gelenkvierecks aus einer vorderen und einer hinteren Schwinge und einer karosseriefesten Bodenschiene ist. Die hintere Schwinge ist rückenlehnenfest angeordnet und weist eine kreisbogenförmige Führungskulisse auf, in der eine am Sitzträger befestigte Kreisscheibe geführt wird, auf deren Mittelachse sich ein Ritzel befindet, welches mit einem an der hinteren Schwinge vorgesehen Zahnbogen kämmt. Bei der Betätigung des Ritzels wälzt dieses auf dem Zahnbogen ab, wobei die vordere und die hintere Schwinge nach vorne bewegt werden. Gleichzeitig wird die Rückenlehne umgeklappt. - In
DE 101 16 160 A1 erfolgt das Vorklappen der Lehne von der Gebrauchslage in die horizontale Lage um eine ortsfeste Achse. Um zu vermeiden, daß eine entsprechende Polsterpressung zwischen Lehnenpolster und Sitzpolster nicht auftritt, wird ein Beschlagteil verwendet, der im vorgeklappten Zustand Sitzteil und Rückenlehne auf Abstand hält. - Entsprechendes ist auch aus
DE 198 39 883 A1 bekannt, nämlich eine Rückenlehne, die um eine Achse geschwenkt werden kann, wobei diese Achse ebenfalls ortsfest bleibt. Ähnlich verhält es sich beiDE 38 28 659 A1 , bei der die Achse beim Vorklappen aus der Gebrauchsstellung in die Tischposition ihre Lage nicht ändert. -
DE 102 28 466 A1 offenbart einen Kraftfahrzeugsitz, der beim Vorklappen der Rückenlehne abgesenkt wird. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, den eingangs genannten Kraftfahrzeugsitz so zu verbessern, daß die erwähnten Nachteile nicht auftreten und insbesondere eine nicht durch die Polsterpressung beeinflußte Neigungsverstellung zu Verfügung steht.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß eine sitzteilfeste Führungseinrichtung mit einem lehnenfesten Drehelement zusammenwirkt, so daß sich die Schwenkachse der Rückenlehne beim Vorklappen nach oben bewegt. Durch dieses gegenüber dem Sitzteil erfolgende Hochlegen der Rückenlehne, das vorzugsweise durch den kämmenden Eingriff einer sitzteilfesten Zahnleiste mit einem als Zahnrad ausgebildeten Drehelement bewirkt wird, spielt die Dicke der Lehnen- bzw. Sitzpolsterung keine Rolle. Beim Vorklappen wird die Schwenkachse der Rückenlehne so weit nach oben verlagert, daß es aufgrund der Berührungen zwischen Sitz- und Lehnenpolsterung nicht mehr zu einer Schrägstellung in der vorgeklappten Tischposition kommen kann.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
1 bis5 schematisch näher erläutert. -
1 – zeigt einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Stand der Technik, -
2 – zeigt einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz in seitlicher Ansicht in der Gebrauchsposition, -
3 – zeigt einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz in seitlicher Ansicht in der Tischposition, -
4 – zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A-A aus3 , -
5 – zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform in seitlicher Ansicht in der Tischposition mit einer alternativen Anordnung des Rasthebels. -
1 zeigt einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Stand der Technik mit einer Rückenlehne1 und einem Sitzteil2 . Üblicherweise ist am Sitzteil2 ein Befestigungselement3 befestigt an welchem die Rückenlehne1 über ein weiteres Befestigungselement angelenkt und um eine Schwenkachse S verschwenkbar ist. Die Polsterungen von Rückenlehne1 und Sitzteil2 führen dazu, daß sie beim Vorklappen der Rückenlehne1 gegeneinander drücken und letztlich das Einstellen der Rückenlehne1 in eine horizontale Tischposition verhindern. - Die Erfindung sieht nun vor, daß der Sitz eine Führungseinrichtung
4 aufweist, mit der ein mit der Rückenlehne1 verbundenes Drehelement5 und damit auch die Rückenlehne1 nach oben und nach unten geführt werden kann. Bevorzugt ist das Drehelement5 als Zahnrad ausgebildet, das mit einer an der Führungseinrichtung4 vorgesehenen Zahnleiste6 kämmt. Statt einem Zahnrad5 , das auf einer Zahnleiste6 abrollt, kann das Drehelement auch ein über eine Schiene oder dergleichen gleitendes Element sein. Das Zahnrad5 ist unverdrehbar an der Rückenlehne1 gelagert und kann z.B. mittels eines Rasthebels7 arretiert werden. Zur axialen Führung des Zahnrades5 dient eine längliche Ausnehmung8 im Befestigungselement3 . Wird der Rasthebel7 gelöst, kann die Rückenlehne1 nach vorne geklappt werden. Dabei läuft das Zahnrad5 auf dem Zahnbogen5 ab und die Schwenkachse S bewegt sich nach oben. Hierdurch wird die Rückenlehne1 ohne Polsterpressung in die horizontale Tischposition überführt. Die horizontale Tischposition ist in3 abgebildet. Das Zahnrad5 ist beim Vorklappen der Rückenlehne über die Zahnleiste6 gelaufen und befindet sich nun in der oberen Position. -
4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in3 , welcher die Funktionsweise genauer erläutert. An der Rückenlehne1 befindet sich ein durch die Beschlagteile14 und15 gebildeter Rastbeschlag, der für die übliche Lehnenneigungsverstellung verwendet wird. Diese Neigungsverstellung kann durch einen an einer Drehstange12 befestigten Versteller, z.B. einen Hebel oder einen Drehgriff, aktiviert werden, um die Rückenlehne innerhalb der Komfortposition zu verstellen. Der eine Beschlagteil14 ist lehnenfest, der andere15 über einen Flansch13 fest am Zahnrad5 befestigt, wobei die Drehstange12 durch das Zahnrad5 geführt und nicht mit diesem verbunden ist. Zur axialen Führung ist eine Sicherungseinrichtung vorgesehen; das Zahnrad5 weist hierzu einen Vorsprung10 auf, der durch die Ausnehmung8 des Befestigungselements3 hindurch greift. Außen ist ein Klemmring11 am Vorsprung10 angeklemmt, so daß das Zahnrad5 am Befestigungselement3 gesichert ist. Im arretierten Zustand, bei dem das Zahnrad5 durch den Rasthebel7 blockiert ist, läßt sich die Rückenlehne1 nur über die Drehstange12 und den Neigungsversteller14 ,15 bewegen. Wird der Rasthebel7 gelöst, wird das Zahnrad5 frei und die Rückenlehne1 kann nach vorne geklappt werden, wobei das Zahnrad5 auf der Zahnleiste6 abrollt und die Rückenlehne1 anhebt. - Der Rasthebel
7 weist vorzugsweise einen vorderen7a und einen hinteren Bereich7b auf und ist dabei so ausgestaltet, daß er das Zahnrad5 zumindest bei in Gebrauchsstellung befindlicher Rückenlehne1 mit dem vorderen Bereich7a festhält (vgl.2 ). Dabei ist der am Befestigungselement3 angelenkte Hebel7 z. B. durch eine Feder9 vorgespannt, so daß er das Zahnrad5 in den Eingriff mit der Zahnleiste6 drückt und eine Bewegung des Zahnrades5 und damit der Dreh- und Schwenkachse S nach oben nicht erfolgen kann. Zusätzlich kann der Hebel7 so ausgebildet sein, daß die Rückenlehne1 auch in der horizontalen Tischposition arretiert werden kann (vgl.5 ). Hierzu ist die Anlenkposition der Zugfeder9 gegenüber der Ausführungsform aus3 (in der Zeichnung weiter nach rechts) versetzt worden. In der horizontalen Tischposition zieht die Feder9 den Hebel7 gegen den Vorsprung10 des Zahnrads5 . Zur Verstellung der Rückenlehne1 in die Gebrauchslage wird der Hebel7 am hinteren Bereich7b nach oben gezogen, wodurch die Feder9 gespannt wird. Bei vollständig hochgeklappter Rückenlehne wird der Hebel7 mit dem hinteren Bereich7b aufgrund der gespannten Feder9 zwar nach unten gezogen, jedoch verhindert der nockenartige vordere Bereich7a des Hebels7 , daß dieser am Vorsprung10 des Zahnrades5 vorbei nach oben geschwenkt werden kann. Hierdurch wird der Hebel7 , wie auch in der in3 gezeigten Ausführungsform, gegen das Zahnrad5 und dieses wiederum gegen die Zahnleiste6 gedrückt, so daß das Zahnrad5 und damit die Rückenlehne1 in der Gebrauchsposition arretiert ist.
Claims (5)
- Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil (
1 ) und einer mit diesem über eine Schwenkachse (S) schwenkbar verbundenen Rückenlehne (1 ), wobei die Rückenlehne (1 ) von einer aufrechten Gebrauchsposition in eine etwa horizontale Tischposition um die Schwenkachse (S) umklappbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß sitzteilfest eine Führungseinrichtung (4 ) angeordnet ist, die mit einem an der Rückenlehne (1 ) angeordneten Drehelement (5 ) so zusammenwirkt, daß die Schwenkachse (S) beim Umklappen von der Gebrauchs- in die Tischposition angehoben wird. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (
4 ) eine Zahnleiste (6 ) umfaßt und das Drehelement (5 ) als ein mit der Zahnleiste (6 ) kämmendes Zahnrad ausgebildet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sitzteilfest ein Verriegelungshebel (
7 ) zum Verriegeln der Rückenlehne in der Gebrauchsposition und/oder in der Tischposition vorgesehen ist. - Kraftfahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehelement (
5 ) in einer in der Führungseinrichtung (4 ) vorgesehenen, in Anhebe- bzw. Absenkrichtung der Schwenkachse (S) verlaufenden länglichen Ausnehmung (8 ) geführt wird. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sicherungseinrichtung (
10 ,11 ) zur axialen Sicherung der Führung des Drehelements (5 ) in der Ausnehmung (8 ) vorgesehen ist.
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