DE202005004932U1

DE202005004932U1 - Bewegungsbeschlag

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Publication number: DE202005004932U1
Application number: DE200520004932
Authority: DE
Original assignee: ELASTOFORM POLSTERMOEBELWERKE; Elastoform-Polstermobelwerke Gebr Brinkel & Co KG GmbH
Current assignee: ELASTOFORM POLSTERMOEBELWERKE; Elastoform-Polstermobelwerke Gebr Brinkel & Co KG GmbH
Priority date: 2005-03-23
Filing date: 2005-03-23
Publication date: 2005-06-30
Anticipated expiration: 2015-03-24

Abstract

Bewegungsbeschlag (1) für ein Sitzmöbel (2) mit einem Sitzteil (3), einem am Sitzteil (3) schwenkbar angebrachten Rückenteil (4) und einem am Sitzteil (3) schwenkbar angebrachten Fußteil (5), wobei der Bewegungsbeschlag Folgendes aufweist:
– ein Tragelement (8) zur Abstützung auf einer Bodenplatte (6);
– einen Querträger (10) mit beidseitigen Halteplatten (15) zur Aufnahme einer ersten Schwenkachse (12);
– eine Fronthalterung (11) am Querträger (10) zur Aufnahme einer zweiten Schwenkachse (14);
– eine hintere Halterung (13) am Querträger (10) zur Aufnahme einer dritten Schwenkachse (16);
– ein an der zweiten Schwenkachse (14) verschwenkbar angebrachtes Antriebselement (22) zum Antrieb des Bewegungsbeschlags (1) zur Verstellung des Sitzmöbels (2), und eine an der dritten Schwenkachse (16) verschwenkbar angebrachte Linearführung (24) für eine lineare Führung des unteren Abschnitts des Rückenteils (4), wobei das Antriebselement (22) und die Linearführung (24) mit dem Rückenteil (4) in Verbindung stehen;
– mindestens einen mit...

Description

Die Erfindung betrifft einen Bewegungsbeschlag für ein Sitzmöbel mit einem Sitzteil, einem am Sitzteil schwenkbar angebrachten Rückenteil und einem am Sitzteil schwenkbar angebrachten Fußteil.
Bei derartigen Möbeln handelt es sich zum Beispiel um ein Sitzmöbel wie ein Sessel oder eine Liege.
Bisherige Sitzmöbel sind mit umfangreichen Hebelgetrieben ausgerüstet, die zum Teil Scherenmechaniken aufweisen.
Nachteilig bei einer Scherenmechanik ist zum Beispiel der große Reibungswiderstand, Teilevielfalt und damit zusammenhängender Montageaufwand, die hierbei mögliche nicht ruckfreie Verstellung sowie eine gewisse Verletzungsgefahr, die besonderer Vorkehrungen bedarf.
Desweiteren sind die Einbauhöhen von besonderem Nachteil, wodurch eine spezielle Konstruktion des gesamten Möbels mit entsprechendem Bauteileaufwand bzw. Nachteilen in der Bequemlichkeit resultiert. Zum Beispiel lässt sich ein drehbarer Sessel nur mit großen Abmessungen realisieren.
Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Bewegungsbeschlag für ein Sitzmöbel zu schaffen, der sowohl eine geringe Einbauhöhe, als auch eine zum Stand der Technik reduzierte Teileanzahl und verminderte Verletzungsgefahr aufweist. Hiermit werden die oben beschriebenen Nachteile vermieden und zusätzliche Vorteile ermöglicht.
Dieses Problem wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Ein erfindungsgemäßer Bewegungsbeschlag für ein Sitzmöbel mit einem Sitzteil, einem am Sitzteil schwenkbar angebrachten Rückenteil und einem am Sitzteil schwenkbar angebrachten Fußteil weist Folgendes auf:

– ein Tragelement zur Abstützung auf einer Bodenplatte;
– einen Querträger mit beidseitigen Halteplatten zur Aufnahme einer ersten Schwenkachse;
– eine Fronthalterung am Querträger zur Aufnahme einer zweiten Schwenkachse;
– eine hintere Halterung am Querträger zur Aufnahme einer dritten Schwenkachse;
– ein an der zweiten Schwenkachse verschwenkbar angebrachtes Antriebselement zum Antrieb des Bewegungsbeschlags zur Verstellung des Sitzmöbels, und eine an der dritten Schwenkachse verschwenkbar angebrachte Linearführung für eine lineare Führung des unteren Abschnitts des Rückenteils, wobei das Antriebselement und die Linearführung mit dem Rückenteil in Verbindung stehen;
– mindestens einen mit dem Rückenteil verschwenkbar verbundenen Steuerhebel zur Steuerung der Verstellbewegung des Sitzteils und des Rückenteils; und
– mindestens einen Koppelhebel zur Kopplung der Verstellbewegung des Rückenteils mit einer Verstellbewegung des Fußteils mittels des Steuerhebels und eines Fußantriebshebels.

Die erste Schwenkachse ist der Hauptdrehpunkt des Sitzteils mit dem Rückenteil und bildet mit den anderen Schwenkachsen eine vorteilhafte Anordnung zum Anbringen von Antriebs- und Steuerelementen, wobei dadurch eine kompakte und flache Bauweise erzielt wird. Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass die drei Schwenkachsen feststehend und parallel zueinander angeordnet sind. Die Linearführung ermöglicht eine gerichetete bzw. gesteuerte Linearbewegung des unteren Abschnitts des Rückenteils, wodurch eine vorteilhafte gesteuerte Bewegung erfolgt.
Hierbei ist es bevorzugt und von Vorteil, dass das Tragelement V-förmig ausgebildet ist, da so eine einfache Gestaltung eines um seine Hochachse drehbaren Sessels erreichen lässt.
Es ist bevorzugt, dass der Koppelhebel im unteren Abschnitt der Halteplatte vor dem Querträger um eine erste Koppelachse schwenkbar mit der Halteplatte verbunden ist, da sich dadurch eine vorteilhafte Hebelwirkung zwischen dem Steuerhebel und dem Fußantriebshebel ergibt.
Der Koppelhebel ist in bevorzugter Ausgestaltung mit einem Kraftspeicherelement um eine dritte Koppelachse schwenkbar verbunden, welche in einem Abstand zu der ersten Koppelachse parallel zu ihr angeordnet ist, wobei es besonders vorteilhaft ist, dass das Kraftspeicherelement an der Halteplatte über ein Gelenk schwenkbar angebracht ist, wobei dieses Gelenk und die dritte Koppelachse zueinander so angeordnet sind, dass das Kraftspeicherelement in beiden Endpositionen, das heißt in der der Sitzposition und der Liegeposition des Sitzmöbels korrespondierenden Schwenkstellung des Koppelhebels, außerhalb einer gedachten Verbindungsgeraden zwischen dem Mittelpunkt des Gelenks und der dritten Koppelachse angeordnet ist. Somit bewirkt diese Anordnung, dass der Koppelhebel in seinen Endstellungen zusätzlich durch das Kraftspeicherelement, dass bevorzugt eine kleine Gasfeder ist, stabil gehalten wird.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Steuerhebel in seinem vorderen Abschnitt nach unten abgewinkelt. Daraus ergibt sich ein besonders vorteilhaftes Hebelverhältnis zum Koppelhebel.
In einer Ausführung ist das Antriebselement eine gesteuerte Gasfeder. Gasfedern sind bewährte Bauteile, die geringen Einbauraum fordern und somit besonders vorteilhaft geeignet sind. Es ist außerdem bevorzugt, dass die Linearführung als eine in zwei Axiallagern geführte Welle ausgebildet ist.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Antriebselement ein elektromotorischer Verstellantrieb ist.
In bevorzugter Ausführung ist das Antriebselement an dem Rückenteil in einem hinteren Anlenkpunkt schwenkbar angebracht und die Linearführung an dem Rückenteil feststehend angebracht.
Dieses ist vorteilhaft, da so nur geringe Verstellkräfte für eine Verstellung benötigt werden. Hierzu ist es auch bevorzugt, dass die Schwenkachsen ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Durch die vorteilhafte Anordnung der Schwenkachsen und des zugehörigen Antriebselementes und der Linearführung wird eine bauraumsparende Konstruktion mit wenigen Komponenten ermöglicht. Dabei ist es bevorzugt, dass der Abstand der zweiten und dritten Schwenkachse zu der ersten Schwenkachse gleich ausgebildet ist.
Zur vorteilhaften Erzielung einer geringen Rückstellkraft ist in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass die erste Schwenkachse am Sitzteil in einem Abstand vor dessen Mitte angeordnet ist.
Dazu ist es weiterhin bevorzugt, dass das Tragelement zur Hochachse des Sitzmöbels um einen bestimmten Winkel nach vorn geneigt ist. Auf diese Weise lässt sich ein kompakter Bewegungsbeschlag aufbauen, der eine geringe Einbauhöhe hat und zugleich Verletzungsrisiken reduziert.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Linearführung mit einem einstellbaren Kraftspeicherelement oder/und als ein einstellbares Kraftspeicherelement ausgebildet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird mit Bezugnahme auf die 1 bis 7 beschrieben. Hierbei zeigt:
1 eine Seitenansicht eines beispielhaften Sitzmöbels in ungepolsterter Darstellung in Sitzposition mit einer erfindungsgemäßen Ausführung eines Bewegungsbeschlags;
2 das Sitzmöbel nach 1 in einer Zwischenposition;
3 das Sitzmöbel nach 1 in Liegeposition;
4 eine vergrößerte Ansicht des Bereichs X nach 1;
5 eine vergrößerte Ansicht des Bereichs X nach 2;
6 eine vergrößerte Ansicht des Bereichs X nach 3; und
7 eine Draufsicht auf das Sitzmöbel nach 3.
In 1 ist ein beispielhaftes Sitzmöbel 2 ohne Polsterung mit einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bewegungsbeschlags 1 in einer Seitenansicht dargestellt. Das Sitzmöbel 2 ist in dieser Ausführung ein Ruhesessel, der hier in einer Sitzposition gezeigt ist. Das Sitzmöbel 2 besteht aus einem Sitzteil 3, welches mittels des Bewegungsbeschlags 1 beweglich auf einer Bodenplatte 6 aufgebracht ist. An der hinteren Seite des Sitzteils 3 ist ein Rückenteil 4 um eine Rückenteilschwenkachse 34 schwenkbar angebracht, welches auch mit dem Bewegungsbeschlag 1 wie später ausführlicher beschrieben in Verbindung steht. An der vorderen Seite des Sitzteils 3 ist ein Fußteil 5 angeordnet, welches um eine Fußteilschwenkachse 32 verschwenkbar ist. Auch das Fußteil 5 ist mit dem Bewegungsbeschlag 1 verbunden, wie weiter unten erläutert wird, und dient zur Abstützung der Füße einer in dem Sitzmöbel befindlichen Person.
Die Rückenteilschwenkachse 34 verläuft in einem bestimmten Abstand zum Sitzteil 3 durch einen Halter 33 am hinteren Ende des Sitzteils 3, wobei mit diesem Halter 33 ein am Rückenteil 4 befestigter, etwas nach unten abgewinkelter Haltearm 35 zusammen mit dem Rückenteil 4 schwenkbar um die Rückenteilschwenkachse 34 befestigt ist.
Das Rückenteil 4 verläuft in seinem unteren Abschnitt nach hinten abgewinkelt und weist Anlenkungspunkte für den Bewegungsbeschlag 1 auf, welche weiter unten beschrieben werden.
Ein Fuß 7 ist auf der Bodenplatte 6 aufgebracht, welcher eine Lagerung 9 aufweist, die es über den Bewegungsbeschlag 1 dem Sitzmöbel ermöglicht, sich um eine Hochachse 36 zu verdrehen, wobei die Hochachse 36 senkrecht zur Bodenplatte 6 verläuft.
Es wird nun Bezug genommen auf die 4, welche den in 1 mit X bezeichneten Abschnitt vergrößert darstellt.
Der Bewegungsbeschlag 1 weist folgende Komponenten auf: ein Tragelement 8 mit einem Querträger 10 und Halteplatten 15 für eine erste feststehende Schwenkachse 12, eine Fronthalterung 11 für eine zweite feststehende Schwenkachse 14, eine hintere Halterung 13 für eine dritte feststehende Schwenkachse 16, mindestens einen Koppelhebel 17, ein Antriebselement 22, eine Linearführung 24 und mindestens einen Steuerhebel 26, sowie mindestens einen Fußteilantriebshebel 30.
Die drei Schwenkachsen 12, 14 und 16 bilden ein annähernd gleichschenkliges Dreieck, wobei jeweils der Abstand der ersten Schwenkachse 12 zur zweiten und dritten Schwenkachse 14 und 16 gleich ist.
Im dargestellten Beispiel sind zwei Koppelhebel 17, zwei Steuerhebel 26 und zwei Fußteilantriebshebel 30 jeweils seitlich unterhalb des Sitzteils 3 jeweils parallel zueinander angeordnet.
Die Lagerung 9 im Fuß 7 nimmt eine welle auf, die nicht näher beschrieben ist und an deren oberen Ende das Tragelement 8 befestigt ist. Das Tragelement 8 ist V-förmig ausgebildet (siehe 7), wobei seine oberen Enden mit dem Querträger 10 verbunden sind, der in der 1 senkrecht zur Zeichenebene verläuft. Das Tragelement 8 ist in einem bestimmten Winkel zu der Hochachse 36 nach vorn zum Fußteil 5 geneigt.
An den Enden des Querträgers 10 ist jeweils eine Halteplatte 15 befestigt. Die Halteplatten 15 sind um einen weiteren bestimmten Winkel zur Hochachse 36 nach vorn geneigt und weisen an ihren oberen Enden eine Befestigung für das Sitzteil 3 auf. Durch diese Befestigung verläuft die erste Schwenkachse 12 (siehe auch 7). Die erste Schwenkachse 12, um die das Sitzteil 3 verschwenkbar ist, verläuft senkrecht zur Hochachse 36 und in der 1 senkrecht zur Zeichenebene. Sie ist etwas vor dem Mittelpunkt des Sitzteils 3 angeordnet, wodurch sich eine vorteilhaft geringe Rückstellkraft ergibt, wie später erläutert wird.
An dem Querträger 10 ist ungefähr mittig (siehe 7) die Fronthalterung 11 rechtwinklig nach vorn weisend und um ein bestimmtes Maß hervorstehend angebracht. Sie ist hier als Gabel ausgebildet und weist an ihrem vorderen Ende Befestigungen auf, durch welche die zweite Schwenkachse 14 senkrecht auf der Zeichnungsebene stehend verläuft. Diese Befestigungen dienen zur schwenkbaren Anlenkung des Antriebselementes 22, welches mit seinem anderen Ende am unteren Abschnitt des Rückenteils 4 schwenkbar in einem hinteren Anlenkpunkt 23 angelenkt ist. Die Funktion wird weiter unten erläutert. Das Antriebselement 22 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine Gasfeder.
Weiterhin ist an dem Querträger 10 etwas außermittig die hintere Halterung 13 nach hinten zum Rückenteil 4 weisend angebracht. Sie steht um ein kleineres Maß als das Maß der Fronthalterung 11 nach hinten hervor und bildet in diesem Beispiel in einer Gabelgestalt an ihrem hinteren Ende Befestigungen, durch welche die dritte Schwenkachse 16 senkrecht zur Zeichenebene der 1 verläuft. Diese Befestigungen dienen zur schwenkbaren Anlenkung der Linearführung 24, welche mit ihrem anderen Ende am unteren Abschnitt des Rückenteils 4 über ein Befestigungselement 25 fest angebracht ist. Die Funktion wird später beschrieben. Die Linearführung 24 besteht in diesem Beispiel aus einer in Axiallagern geführten Welle, wobei die Axiallager vorzugsweise Linearkugellager bzw. Kugelhülsen sind.
An den Halteplatten 15 sind jeweils nach innen weisend die Koppelhebel 17 in einem Punkt um eine erste Koppelachse 18 schwenkbar angebracht. Die erste Koppelachse 18 verläuft senkrecht zur Zeichenebene der 1 und ist vor dem Querträger 10 nach der Befestigung der Halteplatte 15 angeordnet.
Der Koppelhebel 17 weist nach oben hin verlaufend einen breiteren mittleren Abschnitt auf, der an seinem hinteren Ende eine Anlenkung aufweist, durch die eine parallel zur ersten Koppelachse 18 verlaufende zweite Koppelachse 19 verläuft. In diesem Punkt ist der um die zweite Koppelachse 19 verschwenkbare Steuerhebel 26 angelenkt, der mit seinem anderen, hinteren Ende oberhalb des hinteren Anlenkpunktes 23 am unteren Abschnitt des Rückenteils 4 in einem Punkt schwenkbar um eine durch diesen senkrecht zur Zeichenebene der 1 verlaufende Steuerachse 27 angebracht ist. Der Steuerhebel 26 ist in diesem Beispiel in seinem vorderen Abschnitt nach unten hin abgewinkelt ausgeführt, um ein günstiges Hebelverhältnis zum Koppelhebel 17 und zum Fußantriebshebel 30 zu erreichen.
An dem vorderen mittleren Abschnitt, der der zweiten Koppelachse 19 gegenüberliegt, ist eine Befestigung für eine parallel zur ersten und zweiten Koppelachse 18, 19 verlaufende dritte Koppelachse 20 vorgesehen. In diesem Punkt ist ein um die dritte Koppelachse 20 schwenkbares Kraftspeicherelement 28 angelenkt, dessen anderes Ende im oberen Abschnitt der Halteplatte 15 schwenkbar in einem Gelenk 29 angebracht ist. Dieses Gelenk 29 und die dritte Koppelachse 20 sind so zueinander angeordnet, dass das Kraftspeicherelement 28 in beiden Endpositionen, das heißt in der der Sitzposition und in der Liegeposition des Sitzmöbels 2 korrespondierenden Schwenkstellung des Koppelhebels 17, außerhalb einer gedachten Verbindungsgeraden zwischen dem Mittelpunkt des Gelenks 29 und der dritten Koppelachse 20 angeordnet ist. In diesen Endstellungen ist das Kraftspeicherelement 28 in seiner ausgefahrenen Stellung. Das Kraftspeicherelement 28 ist in dieser Ausführung eine kleine Gasfeder, deren Funktion später beschrieben wird.
Schließlich weist der Koppelhebel 17 an seinem oberen verlängerten Ende eine Befestigung für eine parallel zu den anderen Koppelachsen 18, 19, 20 verlaufende vierte Koppelachse 21 auf, an welcher ein Fußantriebshebel 30 schwenkbar angelenkt ist, dessen Funktion zur Verschwenkung des Fußteils 5 um die Fußteilschwenkachse 32 dient, wobei das vordere Ende des Fußantriebshebels 30 in einem Antriebsanlenkpunkt 31 am Fußteil 5 angebracht ist.
7 zeigt eine Draufsicht auf das Sitzmöbel 1 in der Stellung nach 3. Das Sitzteil 3 und das Rückenteil 4 sind in Rahmenbauweise ausgeführt, andere Ausführungen sind jedoch möglich. Das Rückenteil 4 weist in seinem unteren Abschnitt vorzugsweise Querstreben zur Anlenkung des Antriebselementes 22, der Linearführung 24 und des Steuerhebels 26 auf.
Im Folgenden wird die Funktion des Bewegungsbeschlags 1 mit seinen Komponenten mit Bezugnahme auf die 1 bis 3 und 4 bis 6 näher erläutert.
Zur Verstellung des Sitzmöbels 2 aus der in 1 und 4 gezeigten Sitzposition drückt eine auf dem Sitzteil 3 befindliche Person mit ihrem Rücken gegen das Rückenteil 4 und gibt die steuerbare Gasfeder als Antriebselement 22 durch einen bekannten Auslöser frei. Dabei verschiebt sich die Welle der Linearführung 24 in einer linearen erzwungenen Bewegung. Das Sitzteil 3 neigt durch eine Verschwenkung um die erste Schwenkachse 12 zusammen mit dem Rückenteil 4 nach hinten. Gleichzeitig erfolgt eine Schwenkung des Rückenteils 4 um die Rückenteilschwenkachse 34 relativ zu dem Sitzteil 3, wobei die Bewegungen durch das Antriebselement 22, hier eine Gasfeder, gedämpft werden, so dass eine für den Benutzer als angenehm empfundene Verstellgeschwindigkeit ermöglicht wird.
Bei Erreichen der gewünschten Stellung arretiert der Benutzer das Antriebselement 22 mittels des bekannten Auslösers. Der Bewegungsbeschlag 1 bleibt in jeder gewünschten Stellung auf diese Weise arretiert.
Eine derartige Zwischenposition zeigen 2 und 5.
Bei der Schwenkbewegung des Rückenteils 4 um die Rückteilschwenkachse 34 und zusammen mit dem Sitzteil 3 um die erste Schwenkachse 12 wird der am unteren Abschnitt des Rückenteils 4 verschwenkbar befestigte Steuerhebel 26 nach vorn geschoben. Hierbei verschwenkt er den Koppelhebel 17 um dessen erste Koppelachse 18, wobei das Kraftspeicherelement 28 komprimiert und aus seiner Ruhestellung heraus um die dritte Koppelachse 20 geschwenkt wird (Kreisbogenabschnitt in 4 bis 6). Gleichzeitig wird durch die Schwenkbewegung des Koppelhebels 17 der mit ihm an seinem oberen Ende verbundene Fußteilantriebshebel 30 nach vorn geschoben und verschwenkt das Fußteil 5 um dessen Fußteilschwenkachse 32.
In der Endposition, die 3 und 6 darstellen, ist das Sitzmöbel 2 in eine Liegeposition verstellt, wobei das Kraftspeicherelement 28 wieder ausgefahren ist und dadurch diese Position zusätzlich stabilisiert. Das Kraftspeicherelement 28 dient auf diese Weise zu einer vorteilhaft stabilen Haltung des Fußteils in der Sitz- und Liegeposition.
Zur Rückstellung des Sitzmöbels in die Sitzposition oder eine andere gewünschte Lage wird der bekannte Auslöser betätigt, und die Kraft der komprimierten Gasfeder als Antriebselement 22 ermöglicht zusammen mit einer entsprechenden Verlagerung des Schwerpunktes des in dem Sitzmöbel befindlichen Benutzers eines vorteilhaft geringe Rückstellkraft durch die Anordnung des Hauptdrehpunktes, der in der ersten Schwenkachse 12 ausgebildet ist.
Die Verstellung des Sitzmöbels 2 mittels des erfindungsgemäßen Bewegungsbeschlags 1 kann in jeder Verstellposition arretiert werden. Der Bewegungsbeschlag 1 ist mit seinen Komponenten vorteilhaft aufgebaut, so dass nur geringer Bauraum eingenommen wird. Eine flache Polsterung des Sitzmöbels 2 ist möglich. Durch den Aufbau des Bewegungsbeschlags 1 wird eine mögliche Verletzungsgefahr bedeutend reduziert.
Weitere Ausführungen im Rahmen der Erfindung sind möglich, die beschriebenen Beispiele grenzen die Erfindung nicht ein.
So ist es beispielsweise möglich, das Antriebselement 22 als einen elektromotorischen Antrieb auszubilden.
Weiterhin ist es denkbar, die Linearführung 24 mit einem einstellbaren Kraftspeicherelement auszurüsten. Es ist auch möglich, eine einstellbare Gasfeder parallel zur Linearführung 24 anzubringen.
Das in diesem Beispiel gezeigte Fußteil 5 kann in anderer Ausführung aufgebaut sein, wobei zum Antrieb eine geeignete Anpassung des Fußteilantriebshebels 30, sowie des Koppelhebels 17 möglich ist.
Auch ein Sitzmöbel 2 ohne Fußteil 5 ist denkbar, wobei die Fußantriebshebel 30 entfallen.
Das V-förmige Tragelement 10 kann beispielsweise in geeigneter Festigkeit auch als ein einarmiges Tragelement ausgebildet sein, welches dann in der Mitte des Querträgers 10 befestigt ist.
Es ist auch denkbar, dass anstelle des Fußteilantriebshebels 30 ein separater motorgetriebener Antrieb Verwendung finden kann. Auch ein hydraulischer Antrieb ist denkbar.

1: Bewegungsbeschlag
2: Sitzmöbel
3: Sitzteil
4: Rückenteil
5: Fußteil
6: Bodenplatte
7: Fuß
8: Tragelement
9: Lagerung
10: Querträger
11: Fronthalterung
12: Erste Schwenkachse
13: Hintere Halterung
14: Zweite Schwenkachse
15: Halteplatte
16: Dritte Schwenkachse
17: Koppelhebel
18: Erste Koppelachse
19: Zweite Koppelachse
20: Dritte Koppelachse
21: Vierte Koppelachse
22: Antriebselement
23: Hinterer Anlenkpunkt
24: Linearführung
25: Befestigungselement
26: Steuerhebel
27: Steuerachse
28: Kraftspeicherelement
29: Gelenk
30: Fußteilantriebshebel
31: Antriebsanlenkpunkt
32: Fußteilschwenkachse
33: Halter
34: Rückenteilschwenkachse
35: Haltearm
36: Hochachse

Claims

Bewegungsbeschlag (1) für ein Sitzmöbel (2) mit einem Sitzteil (3), einem am Sitzteil (3) schwenkbar angebrachten Rückenteil (4) und einem am Sitzteil (3) schwenkbar angebrachten Fußteil (5), wobei der Bewegungsbeschlag Folgendes aufweist: – ein Tragelement (8) zur Abstützung auf einer Bodenplatte (6); – einen Querträger (10) mit beidseitigen Halteplatten (15) zur Aufnahme einer ersten Schwenkachse (12); – eine Fronthalterung (11) am Querträger (10) zur Aufnahme einer zweiten Schwenkachse (14); – eine hintere Halterung (13) am Querträger (10) zur Aufnahme einer dritten Schwenkachse (16); – ein an der zweiten Schwenkachse (14) verschwenkbar angebrachtes Antriebselement (22) zum Antrieb des Bewegungsbeschlags (1) zur Verstellung des Sitzmöbels (2), und eine an der dritten Schwenkachse (16) verschwenkbar angebrachte Linearführung (24) für eine lineare Führung des unteren Abschnitts des Rückenteils (4), wobei das Antriebselement (22) und die Linearführung (24) mit dem Rückenteil (4) in Verbindung stehen; – mindestens einen mit dem Rückenteil (4) verschwenkbar verbundenen Steuerhebel (26) zur Steuerung der Verstellbewegung des Sitzteils (2) und des Rückenteils ( 4) ; und – mindestens einen Koppelhebel (17) zur Kopplung der Verstellbewegung des Rückenteils (4) mit einer Verstellbewegung des Fußteils (5) mittels des Steuerhebels (26) und eines Fußantriebshebels (30).
Bewegungsbeschlag (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Schwenkachsen (12, 14, 16) feststehend und parallel zueinander ausgebildet sind.
Bewegungsbeschlag (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (8) V-förmig ausgebildet ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppelhebel (17) im unteren Abschnitt der Halteplatte (15) vor dem Querträger (10) um eine erste Koppelachse (18) schwenkbar mit der Halteplatte (15) verbunden ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Koppelhebel (17) mit einem Kraftspeicherelement (28) um eine dritte Koppelachse (20) schwenkbar verbunden ist, welche in einem Abstand zu der ersten Koppelachse (18) parallel zu ihr angeordnet ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftspeicherelement (28) an der Halteplatte (15) mit einem Gelenk (29) schwenkbar angebracht ist, wobei dieses Gelenk (29) und die dritte Koppelachse (20) zueinander so angeordnet sind, dass das Kraftspeicherelement (28) in beiden Endpositionen, das heißt in der der Sitzposition und der Liegeposition des Sitzmöbels (2) korrespondierenden Schwenkstellung des Koppelhebels (17), außerhalb einer gedachten Verbindungsgeraden zwischen dem Mittelpunkt des Gelenks (29) und der dritten Koppelachse (20) angeordnet ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftspeicherelement (28) eine Gasfeder ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerhebel (26) in seinem vorderen Abschnitt nach unten abgewinkelt ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (22) eine gesteuerte Gasfeder ist, und dass die Linearführung (24) als eine in zwei Axiallagern geführte Welle ausgebildet ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (22) ein elektromotorischer Verstellantrieb ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (22) an dem Rückenteil (4) in einem hinteren Anlenkpunkt (23) schwenkbar angebracht ist, und dass die Linearführung (24) an dem Rückenteil (4) feststehend angebracht ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachsen (12, 14, 16) ein gleichschenkliges Dreieck bilden.
Bewegungsbeschlag (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der zweiten und der dritten Schwenkachse (14, 16) zu der ersten Schwenkachse (12) gleich ausgebildet ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwenkachse (12) am Sitzteil (3) in einem Abstand vor dessen Mitte angeordnet ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (8) zur Hochachse (36) des Sitzmöbels (2) um einen bestimmten Winkel nach vorn geneigt ist.
Bewegungsbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung (24) mit einem einstellbaren Kraftspeicherelement oder/und als ein einstellbares Kraftspeicherelement ausgebildet ist.