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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zur Verlagerung
eines Kranken oder Verletzten, insbesondere auf ein Tragtuch dazu
sowie dessen Kombination mit einer Trage.
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Rettungs-
und Transportvorrichtungen für Kranke
und Verletzte sind an sich bekannt. Im einfachsten Fall kommt hier
eine Krankentrage mit einem darauf angeordneten Tragtuch zur Anwendung, oder
ein einfaches Rettungstuch wie in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 295 04 212 oder
der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2005 013 832 U1 offenbart.
Solche Tücher
weisen gemeinhin an ihren Längsseiten
je vier Griffschlaufen auf, von denen je eine an einem Kopf- und
einem Fußteil
des Tragtuchs, und zwei in einem Mittelteil desselben angeordnet
sind. Damit sind solche Tücher
für den Transport
durch Treppenhäuser,
oder von einem Unfallort zu einem Rettungsfahrzeug bestimmt.
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Die
Anmeldung
WO 91/18576
A1 offenbart eine Evakuierhülle, bei der nahe den Füßen des
Patienten seitliche Verbinderkomponenten und ein fußseitiger
Fortsatz vorgesehen sind.
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Es
wurde nun gefunden, dass die bekannten Trag- bzw. Rettungstücher hinsichtlich
der Sicherung des Patienten noch nicht voll befriedigend sind.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System bereitzustellen,
das einen verbesserten, nämlich
insbesondere sichereren Transport des Patienten ermöglicht.
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Hierzu
schlägt
die Erfindung unter einem ersten Aspekt ein System mit einem Tragtuch
vor, das an seinem Fußteil voneinander
beabstandet zwei Komponenten einer Verbindungsvorrichtung aufweist.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Komponenten der Verbindungsvorrichtung durch ein
Gurtschloss und eine dazugehörige
Schlosszunge gebildet.
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Gemäß dem zweiten
Aspekt umfasst das System ferner zumindest einen Sicherungsgurt,
und sind an dem Kopfteil des Tragtuchs mit Abstand von den Längs- und
Querseiten sowie voneinander zwei Öffnungen ausgebildet, durch
die hindurch der zumindest eine Sicherungsgurt bei Benutzung zwecks Sicherung
des Patienten geführt
ist. Der Sicherungsgurt kann mittels Verbindern an entsprechenden
Aufnahmen an der Trage lösbar
befestigbar sein.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung umfasst das System sowohl das Befestigungskomponentenpaar
am Fußteil
gemäß dem ersten
Aspekt, als auch den zumindest einen Sicherungsgurt und die Tuch-Öffnungen
gemäß dem zweiten
Aspekt.
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Das
erfindungsgemäße System
kann weiter eine Krankentrage, insbesondere in Form einer Matratze
aufweisen, auf der das Tragtuch lösbar befestigbar sein kann.
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Es
ist bevorzugt, wenn die vom Patienten wegweisende Oberfläche, also
die Unterseite des Trag- bzw. Rettungstuchs rutschfördernd ausgebildet ist.
In dem Fall, dass das System zusätzlich
zu dem Tragtuch auch eine Trage oder eine Matratze umfasst, ist
es auch bevorzugt, die Oberseite derselben wenn rutschfördernd ausgebildet
ist. Ferner ist es bevorzugt, wenn die zum Patienten hinweisende
Oberfläche,
also die Oberseite des Tragtuchs rutschhemmend ausgebildet ist.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, wenn das Tragtuch an wenigstens einer seiner lateralen (Längs-)Seiten,
insbesondere an beiden Seiten jeweils einen einwickelbaren Tuchfortsatz
aufweist. Es ist mit diesem Tuchfortsatz, dessen Oberfläche bevorzugt
rutschfördernd
ausgebildet ist, besonders leicht möglich, einen transportierten
Patienten umzubetten, indem der Tuchfortsatz abgewickelt wird und seitlich
auf eine benachbarte Unterlage gelegt wird – die beispielshalber ein Krankenbett,
ein OP-Tisch oder ein Untersuchungstisch sein kann –, so dass
der Patient mitsamt des Tragtuchs seitlich über das Tragtuch und den abgewickelten
Tuchfortsatz hinweg verschiebbar ist. Dies ist selbst von nur ein
oder zwei Personen durchführbar,
da wegen der rutschfördernden
Ausbildung der Tragtuchunter- und der Tuchfortsatzoberseite beim
Verschieben nur geringe Reibungskräfte auftreten.
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Zusätzlich kann
der eingewickelte Tuchfortsatz beim Transport seitliche Lageunterstützung geben,
indem er als seitliche Begrenzung wirkt. Hierzu ist es vorteilhaft,
das seitliche Ende des Tuchfortsatzes mit einer Verstärkungsleiste
auszustatten.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Details gehen aus den abhängigen Ansprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen
hervor. Die Ansprüche
sind als nicht limitierender Versuch der Beschreibung der Erfindung in
allgemeinen Begriffen zu verstehen. Es zeigen:
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1a,
b ein Tragtuch gemäß dem ersten Aspekt
der Erfindung in Aufsicht und im Querschnitt;
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2 ein
erfindungsgemäßes Tragtuch
gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung in Aufsicht;
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3 das
erfindungsgemäße Tragtuch
von 1 in Gebrauch in perspektivischer
Ansicht;
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4 eine
zweite Ausführungsform
der Erfindung, in der das Tragtuch mit einer Krankentrage lösbar verbindbar
ist, in Seitenansicht;
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5 ein
weiteres erfindungsgemäßes Tragtuch
mit einem auswickelbaren Tuchfortsatz, in Aufsicht.
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In
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1a ist
ein erfindungsgemäßes Tragtuch 1 beispielhaft dargestellt.
Das Tragtuch 1 weist ein Kopfteil 23, ein Fußteil 25 und
ein Mittelteil 27 auf. An den Längsseitenkanten 9 sind
jeweils vier Griffschlaufen 15, 15' angeordnet, nämlich je eine am Kopf- 23 und
am Fußteil 27,
und zwei weitere am Mittelteil 27; an dem Kopfteil 23 eine
weitere Griffschlaufe 15''. In der 1b sind
unterschiedlich ausgebildete Ober- 1' und Unterseiten 1'' des Tragtuchs 1 dargestellt:
Und zwar ist die im Einsatzfall dem Patienten zugewandte Oberseite
in dem Mittelteil 27 rutschhemmend ausgebildet. Die im
Einsatzfall von dem Patienten abgewandte Unterseite ist demgegenüber rutschfördernd ausgebildet.
Als Material für
das Tragtuch kommt vorzugsweise ein Stoff oder Kunstleder in Betracht,
dessen Oberseite rutschhemmend ausgebildet ist, beispielsweise durch
eine entsprechende Beschichtung. Die rutschhemmende Ausbildung soll
bewirken, dass ein auf das Tragtuch gebetteter Patient oder Verletzter
beim Transport zum Rettungsfahrzeug bzw. mit diesem, sowie beim
Umbetten nicht versehentlich verrutscht oder gar herunterfällt. Derartige
rutschhemmende Oberflächen
sind an sich bekannt.
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An
der fußseitigen
Schmalseite 11 des Tuchs 1 sind, in etwa symmetrisch
zu einer Längs-Mittellinie 7 des
Tragtuchs 1, zwei Komponenten 3, 5 eines Gurtschlosssystems
angenäht.
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Der
Abstand d zwischen diesen beiden Komponenten 3 und 5 ist
so bemessen, dass bei aufliegendem Patienten bzw. Verletztem die
Schlosszunge 3 in das Gurtschloss 5 gesteckt werden
kann, und die dadurch gebildete Verbindung in etwa mittig unter
die Füße des Patienten
zu liegen kommt, vorzugsweise zwischen Ferse und Fußballen.
Dazu beträgt
der Komponenten-Abstand d etwa 20–50 cm, vorzugsweise 30–40 cm.
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Andererseits
kann ein weiteres Verbindungskomponentenpaar gleicher oder anderer
Art als das fußseitige
Komponentenpaar 3, 5 am Kopfteil befestigt sein.
Es ist dann möglich,
die Verbindungskomponenten 3, 5 in einem anderen
Verwendungsmodus, nämlich
wenn der Patient bereits mitsamt dem Tragtuch auf eine dazugehörige Rettungs-
oder Krankentrage umgebettet wurde, im Verbund mit passenden Entsprechungskomponenten
der Trage als Befestigung des Tragtuchs 1 an der Trage
oder ihrer Auflage zu benutzen. Hierzu umfasst das erfindungsgemäße System
auch die entsprechenden Befestigungskomponenten an der Trage, und
die Trage selbst.
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Ferner
können
kopfseitig angeordnete Verbindungskomponenten dazu benutzt werden,
einen weiteren Tragegurt an dem Tuch anzubringen, wobei der weitere
Gurt mit den entsprechenden Befestigungskomponenten versehen ist.
Dadurch kann ein weiterer Helfer an dem Transport des Patienten
mitwirken, falls die Umstände
(schwieriges Gelände, schwergewichtiger
Patient) dies erfordern.
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Das
fußseitige
Griffschlaufenpaar 15' ist
in einem solchen Abstand von der fußseitigen Schmalseite 11 des
Tuchs 1 angeordnet, dass bei solcherart aufliegendem Patienten,
dass die Sicherungsverbindung gerade an dem Mittelfuß des Patienten
anliegt, das fußseitige
Griffschlaufenpaar 15' oberhalb
des Schienbeins des Patienten angeordnet ist. Dadurch kann das Gewicht
des Unterschenkel und Füße des Patienten
von einem Helfer mit einer Hand, die das fußseitige Griffschlaufenpaar 15' greift, getragen werden.
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Die
Unterseite des Tragtuchs 1 ist rutschfördernd und erlaubt im Vergleich
zu dessen Oberseite bei auf dem Tragtuch sicher gegen Verrutschen
gelagertem Patienten beim Umbetten eine gleitende Verschiebung auf
eine andere Unterlage.
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Im
Folgenden werden für
funktionsähnliche Komponenten
gleiche Bezugszeichen verwendet, denen zur Unterscheidung Kleinbuchstaben
beigeordnet sind:
In 2 ist ein
erfindungsgemäßes System
bestehend aus einem Tragtuch 1a und einem Sicherungsgurt
beispielhaft dargestellt. Das Tragtuch 1a ist in diesem
Beispiel ähnlich
dem im Zusammenhang mit der 1 beschriebenen
Tragtuch ausgebildet, d. h. es ist an der gesamten Unterseite rutschfördernd ausgebildet,
während
seine Oberseite bevorzugt rutschhemmend ist.
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In
dem Kopfteil 23a sind zwischen der Längs-Mittellinie 7a des
Tuchs 1a und seinen Längsseitenkanten 9a zwei
in diesem Beispiel dreieckige Öffnungen 13 ausgebildet.
In dem dargestellten Beispiel sind diese Öffnungen 13 von der
kopfseitigen Schmalseite des Tuchs 1a so weit beabstandet,
dass zwischen den Öffnungen 13 und
der Schmalseite 17a gerade ein Griffschlaufenpaar 15a Platz
hat. Durch diese Öffnungen 13 sind
im Falle der erfolgten Umbettung des Verletzten bzw. Kranken auf
eine Kranken- oder Rettungstrage ein oder zwei Sicherungsgurte geführt (gestrichelt
dargestellt), mittels denen der Kranke bzw. Verletzte an der Trage
oder ihrer Auflage gesichert werden kann.
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In 3 ist
schematisch dargestellt, wie die fußseitigen Verbindungskomponenten 3b und 5b zusammenwirken,
um bei aufliegendem Patienten eine Sicherung bereitzustellen: Die
seitlichen Teile des Tuchs 1b werden hochgeschlagen, so
dass die seitlichen Teile der fußseitigen Schmalseite in räumliche Nähe zueinander
geraten. Dadurch wird es ermöglicht,
die Verbindungskomponenten zu verbinden, also die Schlosszunge 3b in
das Schloss 5b zu stecken, bis die Zunge einrastet. Wie
aus der 3 ersichtlich, bilden Schloss 5b und
Schlosszunge 3b nebst ihren Befestigungen an dem Tuch 1b dadurch eine
Verbindung, die unter den Füßen des
Patienten verläuft
und diesen daran hindert, in Richtung seiner Füße aus dem Tuch zu rutschen,
selbst wenn beim Transport eine Längsneigung des Tuchs in diese Richtung
auftreten sollte. Daneben sind auch die fußseitigen Griffschlaufen 15' durch das Hochschlagen der
Seitenteile des Tuchs 1b so weit benachbart, so dass ein
Helfer beide Schlaufen 15' mit
einer Hand ergreifen und das Tuch samt Patient tragen kann.
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In 4 ist
eine zweite Ausführungsform dargestellt,
bei der zwei weitere Verbindungskomponenten 33, 35 der
besagten Art auch am Kopfteil des Tragtuchs 1c angeordnet
sind. In dieser Variante kann das Tragtuch mit seinen Verbindungskomponenten 3c, 5c, 33 und 35 an
einer mit passenden Entsprechungskomponenten 3c', 5c', 33' und 35' ausgerüsteten,
zum System gehörigen
Krankentrage 37 befestigt werden. Die Krankentrage 37 weist
Griffstücke 39 auf.
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In 5 ist
eine Variante mit sieben Griffschlaufen 15d, 15d', 15d'' dargestellt, bei der an den Längsseiten 9d des
Tragtuchs 1d je ein auswickelbarer Tuchfortsatz 29', 29'' befestigt ist, an dessen Ende
eine Verstärkungsleiste 31 eingenäht ist.
Zum Umbetten des Patienten wird der Tuchfortsatz 29'' in Richtung der vorzunehmenden
Umbettung wie dargestellt ausgewickelt und stellt dann eine Unterlage bereit,
auf der der umzubettende Patient ohne größeren Reibungswiderstand seitlich
verlagert werden kann. Hierzu sind die Tuchfortsätze 29', 29'' auf
ihrer im ausgewickelten Zustand zum Patienten weisenden Seite rutschfördernd ausgebildet.
Diese Variante kann sowohl in Kombination mit der ersten, wie auch der
zweiten Ausführungsform
mit vorliegen. In einem solchen System nach der zweiten Ausführungsform und
unter dem zweiten Aspekt sind an der Krankentrage zweckmäßig auch
die Sicherungsgurt-Aufnahmen befestigt. Zur Krankentrage kann auch
eine Rettungsmatratze gehören;
ferner ist die Krankentrage vorzugsweise dazu ausgebildet, für den Transport des
Verletzten beispielsweise zu einem Krankenhaus in einem Rettungsfahrzeug
befestigt zu werden.