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Die
Erfindung betrifft eine Gamasche zum Schutz eines Beines eines Pferdes,
insbesondere zum Schutz von Röhrenbein und Fessel der Vorderbeine
von Springpferden, mit einem der Innenseite des zu schützenden
Beines zugeordneten und sich in Längsrichtung des Beins
erstreckenden inneren Seitenabschnitt, einem der Außenseite
des zu schützenden Beines zugeordneten äußeren
Seitenabschnitt, einem zwischen den Seitenabschnitten angeordneten
Mittelabschnitt und einem Verschluss, der dazu dient, den einen
Seitenabschnitt mit dem anderen Seitenabschnitt für die
Befestigung der Gamasche an dem zu schützenden Bein zu
verspannen. Solche Gamaschen sind beispielsweise in der Europäischen Patentschrift
EP 1 276 370 B1 und
in der
US-Patentschrift US-A-3
405 506 beschrieben.
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Derartige
Gamaschen werden insbesondere an die Vorderbeine von Springpferden
im Bereich des Übergangs vom Fesselgelenk zum Röhrenknochen angelegt,
um die in diesem Bereich über die Rückseite der
Beine verlaufenden Sehnen und Muskeln sowie die Knochen des Fesselgelenks
vor Verletzungen zu schützen. Zu derartigen Verletzungen
kann es, wenn keine Gamaschen angelegt werden, beim Überspringen
eines Hindernisses infolge der gegenseitigen Berührung
des einen Beins mit dem Huf des anderen Beins oder infolge einer
Berührung mit den Stangen des Hindernisses kommen.
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Um
einen ausreichenden Schutz ohne eine allzu große Einschränkung
der Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, ist die Länge
der Gamaschen in der Regel so bemessen, dass bei an das Pferdebein
angelegter Gamasche ausgehend vom Fesselgelenk etwa die halbe Länge
des Röhrenknochens abgedeckt ist.
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Eine
noch höhere Abdeckung des Pferdebeins durch eine aus einem
harten, einen optimalen Schutz bietenden Material erweist sich als
problematisch, weil dann die Beweglichkeit insbesondere der auf
der Rückseite der Beine verlaufenden Sehnen zu stark behindert
wird.
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Durch
die bei Pferdegamaschen der hier in Rede stehenden Art auf der Innenseite
der aus einem formsteifen, festen Werkstoff hergestellten äußeren Schale
vorgesehene, insbesondere aus Neoprene oder einem vergleichbar weichen
Material bestehende Polsterung lässt sich die Gefahr der
Verletzung des Pferdes durch eine an dem jeweiligen Pferdebein scheuernde
Gamasche minimieren.
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Indem
zusätzlich, wie bei der aus der eingangs bereits erwähnten
EP 1 276 370 B1 bekannten Gamasche,
der Bereich der aus einem harten Material bestehenden Außenschale
ausgespart wird, in dem die Beweglichkeit des Beins am stärksten
durch eine unnachgiebige Schutzabdeckung behindert würde,
ist das Verletzungsrisiko weiter reduziert worden. Die zusätzliche
weiche, nachgiebige Polsterung ermöglicht die freie Bewegung
der darunterliegenden Muskeln und Sehnen in dem besonders kritischen oberen
Randbereich der harten Außenschale. Eine entsprechende
Ausnehmung kann auch am unteren Randbereich der Außenschale
vorhanden sein kann, um auch in dem Bereich der Gamasche, der dem
am Fesselgelenk des Pferdes ausgebildeten Sporn (Gleichbein) zugeordnet
ist, für das Pferd schmerzhafte Scheuerstellen sicher zu
vermeiden.
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Zum
Befestigen der Gamasche am zu schützenden Pferdebein wird
die gattungsbildende, in der
EP 1 276 370 B1 beschriebene Gamasche von
hinten so um das betreffende Bein gelegt, dass der Mittelabschnitt
an dessen Rückseite und die inneren und äußeren
Seitenabschnitte der Gamasche an der jeweils zugeordneten inneren
bzw. äußeren Seite des Beins anliegen. Anschließend
werden die an dem inneren Seitenabschnitt befestigten Bänder
eines üblicherweise für diesen Zweck verwendeten
Klettverschlusses um das Vorderbein gelegt und mit einem Klettband
verhakt, das auf dem anderen Seitenabschnitt der Gamasche befestigt
ist. Die Bänder des Klettverschlusses werden dabei so stark
angezogen, dass die Gamasche mit einer Kraft gegen das Pferdebein
gedrückt wird, die ausreicht, um ein unbeabsichtigtes Verschieben
zu verhindern.
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Alternativ
zu Klettverschlüssen der voranstehend beschriebenen Art
ist es auch bekannt, Knöpf- oder Schnürverschlüsse
zum Befestigen einer Gamasche an einem Pferdebein vorzusehen.
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Unabhängig
davon, welche Art von Verschlüssen bei den bekannten Gamaschen
eingesetzt werden, ist ihre Handhabung umständlich und
aufwändig. So ist es mit diesen Verschlüssen in
der Regel nicht ohne Weiteres möglich, die über
die Verschlüsse erzeugte Haltekraft so einzustellen, dass
einerseits der sichere Halt gewährleistet, andererseits aber
auch eine übermäßige Druckbelastung des Pferdebeins
vermieden wird.
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Vor
diesem Hintergrund bestand die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Gamasche zu schaffen, die nicht optimale Gebrauchseigenschaften
aufweist, sondern die auch besonders einfach am zu schützenden
Bein des Pferdes befestigt werden kann.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst
worden, dass eine Gamasche in der in Anspruch 1 angegebenen Weise
ausgebildet ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben und werden nachfolgend wie der allgemeine Erfindungsgedanke
im Einzelnen erläutert.
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Eine
Gamasche zum Schutz eines Beines eines Pferdes, insbesondere zum
Schutz von Röhrenbein und Fessel der Vorderbeine von Springpferden, weist
wie die in der Praxis bewährten Gamaschen der eingangs
erläuterten Art einen der Innenseite des zu schützenden
Beins zugeordneten und sich in Längsrichtung des Beins
erstreckenden inneren Seitenabschnitt, einen der Außenseite
des zu schützenden Beines zugeordneten äußeren
Seitenabschnitt, einen zwischen den Seitenabschnitten angeordneten Mittelabschnitt
und einen Verschluss auf, der dazu dient, den einen Seitenabschnitt
mit dem anderen Seitenabschnitt für die Befestigung der
Gamasche an dem zu schützenden Bein zu verspannen. Erfindungsgemäß ist
nun der Verschluss als Rastverschluss ausgebildet. Solche Rastverschlüsse
sind beispielsweise aus dem Bereich von Ski- oder Inline-Skate-Schuhen
bekannt. Sie ermöglichen es mit wenigen, schnell ausführbaren
Handgriffen, eine erfindungsgemäße Gamasche exakt
zu positionieren. Die Schnelligkeit, mit der sich eine mit einem
solchen Rastverschluss versehene Gamasche am Pferdebein befestigen
lässt, erweist sich insbesondere unter den im Turniersport
herrschenden Bedingungen als praktisch, wenn das Pferd aufgrund
der allgemeinen Nervosität nur kurzzeitig stillsteht. Trotz
seiner einfachen Handhabung gewährleistet ein Rastverschluss
den sicheren Halt der Gamasche am Pferdebein. Dabei besteht ein
besonderer Vorteil eines solchen Rastverschlusses, dass sich die
Spannkräfte, unter denen die Gamasche am Pferdebein gehalten ist,
und dementsprechend die Druckkräfte, denen der von der
Gamasche überdeckte Bereich des Pferdebeins ausgesetzt
ist, exakt und feinstufig regulieren lassen.
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Praxisgerecht
verwirklicht werden kann der erfindungsgemäß vorgesehene
Rastverschluss beispielsweise dadurch, dass der Verschluss einen
mit dem einen Seitenabschnitt verbundenen Raststreifen mit daran
ausgebildeten Rastvorsprüngen und eine an dem anderen Seitenabschnitt
befestigte Raste aufweist, die bei an dem zu schützenden
Bein befestigter Gamasche mit dem Raststreifen formschlüssig und
lösbar verkoppelt ist.
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Eine
besonders einfach handzuhabende und gleichzeitig robuste Ausgestaltung
des erfindungsgemäß vorgesehenen Rastverschlusses
ergibt sich dann, wenn die Raste von einem Rahmen getragen ist,
der einen Schlitz begrenzt, in den der Raststreifen einführbar
ist, um in formschlüssigen Kontakt mit der Raste zu kommen.
Dabei kann es zweckmäßig sein, dass die Raste
auf ihrer dem Seitenabschnitt zugeordneten Seite einen Rastvorsprung
trägt und die Rastvorsprünge des Raststreifens
auf dessen von dem Seitenabschnitt abgewandten Seite angeordnet sind.
Die Anordnung der Rastvorsprünge auf der außen
liegenden, für den Nutzer auch im verschlossenen Zustand
sichtbaren Seite des Raststreifens hat nicht nur den Vorteil, dass
der Rastverschluss besonders einfach gestaltet werden kann, sondern
auch, dass ohne Weiteres erkennbar ist, ob der Raststreifen seine
für einen optimalen Halt vorgesehene Rastposition erreicht
hat.
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Das
Einstellen der jeweils richtigen Rastposition des Raststreifens
kann des Weiteren dadurch unterstützt werden, dass der
Raststreifen an seinem vorderen freien Ende einen von Rastvorsprüngen freien
Griffabschnitt aufweist.
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Eine
besonders einfache Betätigung des an einer erfindungsgemäßen
Gamasche vorgesehenen Rastverschlusses ergibt sich, wenn die Raste
an dem äußeren Seitenabschnitt angeordnet ist,
während der Raststreifen mit dem inneren Seitenabschnitt
verbunden ist. Bei dieser Anordnung ist die Raste von der Außenseite
frei zugänglich, so dass ihre Bedienung unkompliziert möglich
ist.
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Um
ein selbsttätiges Verrasten der Raste des an einer erfindungsgemäßen
Gamasche vorgesehenen Rastverschlusses zu ermöglichen,
kann die Raste so federnd elastisch an dem ihr zugeordneten Seitenabschnitt
der Außenschale befestigt sein, dass in ihrer mit einem
Rastvorsprung des Raststreifens verrasteten Stellung eine federnde
Rückstellkraft in Richtung des jeweiligen Seitenabschnitts
wirkt.
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Aufgrund
dessen, dass eine Gamasche der erfindungsgemäßen
Art eine bestimmte Länge aufweist, kann es im Hinblick
auf die ordnungsgemäße Positionierung der Gamasche
an dem zu schützenden Pferdebein zweckmäßig
sein, wenn an einer erfindungsgemäßen Gamasche
zwei in Längsrichtung der Gamasche beabstandet zueinander
angeordnete Rastverschlüsse der voranstehend erläuterten
Art vorgesehen sind.
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Denkbar
ist es jedoch auch, an dem Rastreifen einen gegebenenfalls von Rasten
freien Abschnitt auszubilden, dessen Breite so gewählt
ist, dass er sich über einen wesentlichen Teil der Länge der
Gamasche erstreckt, und der gleichzeitig so flexibel ist, dass er
sich der Form des von ihm überdeckten Bereichs des Pferdebeins
anpasst.
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Die
Schutzwirkung einer erfindungsgemäßen Gamasche
kann dadurch optimiert werden, dass sie in an sich bekannter Weise
eine aus einem harten, formsteifen Material bestehende Außenschale besitzt,
wobei zum Schutz gegen Scheuern die Außenschale auf ihrer
dem zu schützenden Bein zugeordneten Innenseite mit einer
Polsterung aus einem weichen, nachgiebigen Material geschützt
sein kann.
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Die
Gebrauchseigenschaften einer derart mit einer harten Außenschale
versehenen Gamasche können dabei dadurch verbessert werden,
dass in die harte Außenschale mindestens eine Belüftungsöffnung
eingeformt ist. Durch diese Belüftungsöffnung ist
die Außenschale an geeigneter Stelle demgemäß so
durchbrochen, dass dort Luft durch die Außenschale treten
kann.
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Die
so ermöglichte Belüftung des von der Gamasche
mit der harten Außenschale überdeckten Bereichs
des Pferdebeins ermöglicht die Verdunstung von Schweiß und
anderen Flüssigkeiten, wie beispielsweise Spritzwasser,
die sich in diesem Bereich ansammeln. Infolgedessen ist der von
der Gamasche mit der harten Außenschale überdeckte
Bereich auch unter den harten Bedingungen, wie sie sich im Turniersport
ergeben, insgesamt trockener mit dem Erfolg, dass das Fell und die
darunter liegenden Hautschichten des Pferdebeins weniger stark belastet
werden. Dabei unterstützt die durch die erfindungsgemäße
Gestaltung einer mit einer harten Außenschale ausgestatteten
Gamasche ermöglichte Belüftung nicht nur die Trocknung
des Fells, sondern trägt auch zum Abtransport von Flüssigkeit
bei, die von der weichen Innenpolsterung der Gamasche aufgenommen
wird. Im Ergebnis wird so ein insgesamt günstigeres Klima
im von der Gamasche mit der harten Außenschale überdeckten
Bereich des Pferdebeins erreicht, durch das die Gefahr der Entstehung von
Scheuerstellen und anderen Verletzungen auf ein Minimum reduziert
ist.
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Die
Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass an Gamaschen der
erfindungsgemäß vorteilhafterweise mit einer harten
Außenschale versehenen Art bestimmte Bereiche vorhanden
sind, in denen es im praktischen Einsatz regelmäßig
zu keinem Kontakt mit einem Hindernis kommt, der eine Verletzung
oder Schmerzen des Pferdes hervorrufen könnte. Daher entfaltet
eine vorteilhafterweise mit einer harten Außenschale versehene
erfindungsgemäße Gamasche auch dann ihre optimale
Schutzwirkung, wenn eine oder mehrere Belüftungsöffnungen
in den betreffenden Bereichen angeordnet sind und große Öffnungsflächen
besitzen, um die angestrebte Belüftungswirkung bestmöglich
zu gewährleisten.
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Zum
Schutz des Pferdebeins kann es in diesem Zusammenhang sinnvoll sein,
wenn sich die auf der Innenseite der Außenschale vorgesehene
Polsterung über den von der Belüftungsöffnung
eingenommenen Bereich der Außenschale erstreckt.
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Letztere
Ausgestaltung erweist sich insbesondere dann als vorteilhaft, wenn
die Innenpolsterung aus einem saugfähigen Material besteht,
das den Schweiß und andere Flüssigkeiten, die
sich in dem von der Gamasche überdeckten Bereich ansammeln,
aufsaugen kann. Die von der Innenpolsterung aufgesaugten Flüssigkeiten
trocknen im Bereich der Belüftungsöffnung zügig
ab, so dass die Innenpolsterung weitere Flüssigkeit aufnehmen
kann und von der Polsterung bedecktes Fell verstärkt trocken gehalten
wird.
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Die
vorteilhafte Wirkung der gezielten Belüftung des im Einsatz
von der Gamasche mit der Außenschale überdeckten
Bereichs eines Pferdebeins kann zudem dadurch unterstützt
werden, wenn die Polsterung aus einem luftdurchlässigen
Material besteht. Auch diese Ausgestaltung erweist sich insbesondere
dann als günstig, wenn sich die Polsterung über
den von der Belüftungsöffnung eingenommenen Bereich
der Außenschale erstreckt.
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Grundsätzlich
kann die Form der vorteihafterweise vorgesehenen Außenschale
einer erfindungsgemäßen Gamasche an den jeweiligen
Einsatzzweck und die individuelle Form des jeweils zu schützenden
Teils des Pferdebeins gesondert angepasst sein. Typischerweise wird
jedoch bei einer erfindungsgemäßen Gamasche entsprechend
den aus dem Stand der Technik bekannten Gamaschen die Außenschale
einen der Innenseite des zu schützenden Beines zugeordneten
und sich in Längsrichtung des Beins erstreckenden inneren
Seitenabschnitt, einen der Außenseite des zu schützenden
Beines zugeordneten äußeren Seitenabschnitt und
einen zwischen den Seitenabschnitten angeordneten Mittelabschnitt
aufweisen. Bei einer solchen, für die weitaus überwiegende
Zahl der Einsatzfälle zweckmäßigen Grundgestalt
einer erfindungsgemäßen Gamasche erweist es sich
als besonders günstig, wenn die Belüftungsöffnung
in den der Außenseite zugeordneten äußeren
Seitenabschnitt der Außenschale eingeformt ist. Insbesondere
dieser im Einsatz am Pferdebein außenliegende Bereich kommt
in der Praxis nur selten und allenfalls mit geringen Kontaktkräften
in Berührung mit einem Hindernis, so dass trotz der lokalen
Durchbrechung, die die erfindungsgemäß in die
harte Außenschale eingeformte Durchbrechung darstellt,
eine optimale Schutzfunktion der Gamasche gewährleistet
ist.
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Eine
besonders gute Belüftungswirkung bei gleichzeitig minimierter
Gefahr einer Verletzung durch Kontakt mit einem Hindernis ergibt
sich insbesondere dann, wenn die Belüftungsöffnung
in einem der Fessel des Beins des Pferdes zugeordneten Abschnitt
der Außenschale angeordnet ist. Die Anordnung der Belüftungsöffnung
in dem betreffenden Bereich erlaubt es, die durch die Belüftungsöffnung
für den Durchtritt von Luft zur Verfügung gestellte Öffnungsfläche
maximal groß auszulegen. So kann die Belüftungsöffnung
bei einer erfindungsgemäßen Gamasche den überwiegenden
Teil der Fläche des der Fessel zugeordneten Abschnitts
des äußeren Seitenabschnitts der Außenschale
einnehmen. Um bei einer maximierten Durchtrittsfläche eine
ausreichende Formstabilität der Gamasche zu gewährleisten,
können zwei oder mehr eng benachbart zueinander angeordnete
Belüftungsöffnungen vorgesehen sein, die jeweils
durch einen schmalen Steg der Außenschale voneinander getrennt
sind.
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Letztere
Ausgestaltung erweist sich insbesondere dann als praxisgerecht,
wenn, wie bei den bekannten Gamaschen bereits üblich, die
Außenschale in ihrem der Fessel des zu schützenden
Beins zugeordneten Abschnitt aasgewölbt ist.
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Eine
optimale Flächenausnutzung lässt sich dabei dadurch
erzielen, dass die Breite des Randes, durch den eine der Belüftungsöffnungen
begrenzt ist, mindestens über einen Abschnitt seiner Länge
der Breite des Stegs entspricht.
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Die
Effizienz der Belüftung des von der erfindungsgemäßen
Gamasche im praktischen Einsatz überdeckten Bereichs des
zu schützenden Pferdebeins kann auch dadurch gesteigert
werden, dass über die Längserstreckung der Gamasche
verteilt zwei oder mehrere Belüftungsöffnungen
in die Außenschale der Gamasche eingeformt sind. So eignet sich
beispielsweise auch der dem Rumpf des Pferdes zugeordnete obere
Randbereich des äußeren Seitenabschnitts der Außenschale
für die Einformung einer Belüftungsöffnung.
Gleiches gilt beispielsweise für einen mittleren Bereich
des äußeren Seitenabschnitts der Außenschale
der Gamasche, wenn dieser mittlere Bereich nicht für Verschlusselemente
benötigt wird, die zum Befestigen der Gamasche am Pferdebein
vorgesehen sind.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Gamasche für das Vorderbein eines Springpferds in einer
Ansicht von einer ersten Seite,
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2 eine
Gamasche für das Vorderbein eines Springpferds in einer
Ansicht von einer zweiten Seite,
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3 die
Gamasche in einer Ansicht von vorne,
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4 die
Gamasche im am Vorderbein des Pferdes angelegten Zustand.
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Die
Gamasche 1 weist eine in ihrer Grundform an die Form des
zu schützenden Abschnitts des Vorderbeins V eines des weiter
nicht dargestellten Pferdes angepasste Außenschale 2 aus
einem harten, vorzugsweise aus TPE (Thermoplastisches Ethylen),
gefertigten Material auf.
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Auf
ihrer Innenseite ist die Außenschale 2 mit einem
Polster 3 belegt, das aus weichem, saugfähigem
und luftdurchlässigem Polsterstoff, beispielsweise Neoprene,
besteht. Das Polster 3 steht mit seinen Randbereichen 4 über
Räder der Außenschale 2 über,
um ein Scheuern der Haut des Pferdes an den harten Randkanten der
Außenschale 2 zu vermeiden.
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Die
Außenschale 2 besitzt einen mittleren, sich in
Längsrichtung L des Vorderbeins V erstreckenden Mittelabschnitt 5.
An diesen Mittelabschnitt 5 schließt sich seitlich
jeweils ein Seitenabschnitt 6, 7 an, von denen
der eine Seitenabschnitt 6 bei an dem Vorderbein V befestigter
Gamasche 1 auf der von dem hier nicht sichtbaren zweiten
Vorderbein des Pferdes abgewandten äußeren Seite
AS des Vorderbeins V liegt, während der andere Seitenabschnitt 7 auf
der dem hier nicht sichtbaren zweiten Vorderbein zugewandten inneren
Seite IS des Vorderbeins V liegt. Die Außenschale 2 der
Gamasche 1 weist dementsprechend einen U-förmigen
Querschnitt auf, dessen beide Schenkel durch den äußeren
Seitenabschnitt 6 und den inneren Seitenabschnitt 7 und
dessen Basis durch den Mittelabschnitt 5 gebildet werden.
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In
ihrem unteren, dem Fesselgelenk F des Vorderbeins V zugeordneten
Bereich 8 ist die Außenschale 2 nach
außen gewölbt, so dass sie auch in diesem Bereich 8 an
die natürliche Form des Fesselgelenks F angepasst ist.
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Um
eine auf der Rückseite des Vorderbeins V verlaufende, hier
nicht sichtbare Sehne zu schützen, kann in den am Vorderbein
V angelegten Zustand (
4) oberen Randbereich
9 des
Mittelabschnitts
5 der Außenschale
2 eine
Ausnehmung
10 eingeformt sein, die in der in der
EP 1 276 370 B1 beschriebenen
Weise ausgebildet und mit einem nachgiebigen Polstermaterial
11 gefüllt
ist.
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Des
Weiteren kann der Mittelabschnitt 3 an seinem im am Vorderbein
V des Pferdes befestigten Zustand unteren Randbereich ebenfalls
mit einer Ausnehmung 12 versehen sein. Diese Ausnehmung 12 ist
dabei derart ausgebildet, dass die Außenschale 2 den
im Bereich des Fesselgelenks F ausgebildeten, hier nicht sichtbaren
Sporn (Gleichbein) umgibt, ohne direkt auf ihm aufzuliegen.
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In
den nach außen gewölbten, dem Fesselgelenk F zugeordneten
Bereich 8 des äußeren Seitenabschnitts 6 der
Außenschale 2 sind zwei Belüftungsöffnungen 13, 14 eingeformt,
die durch einen schmalen sich in Längsrichtung L der Gamasche 1 erstreckenden,
der Form des Fesselgelenks entsprechend nach außen gewölbten
Steg 15 voneinander getrennt sind. Die Öffnungsflächen
der Belüftungsöffnungen 13, 14 nehmen
gemeinsam den überwiegenden Teil der gesamten Fläche
des nach außen gewölbten Bereichs 8 ein.
Sie sind an ihrem vorderen und unteren Rand lediglich durch einen
schmalen Randstreifen 16 begrenzt, der dort den äußeren Randbereich
der Außenschale 2 bildet und dessen Breite B zumindest
abschnittsweise so gering wie die Breite des Stegs 15 ist.
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Zusätzlich
ist in den an den oberen Randbereich 9 anstoßenden
oberen Abschnitt 17 des äußeren Seitenabschnitts 6 eine
dritte Belüftungsöffnung 18 eingeformt,
die seitlich ebenfalls jeweils durch einen schmalen Randstreifen 19 gegenüber
der oberen Ausnehmung 10 bzw. dem äußeren
Rand der Außenschale 2 begrenzt wird und deren Öffnungsfläche den überwiegenden
Teil der Fläche des betreffenden oberen Abschnitts 17 des äußeren
Seitenabschnitts 6 einnimmt.
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Die
auf der Innenseite der Außenschale 2 angeordnete
Polsterung 3 erstreckt sich unterbrechungsfrei sowohl über
die Belüftungsöffnungen 13, 14 als
auch über die Belüftungsöffnung 18.
Dabei stellt der nach außen gewölbte Steg 15 sicher,
dass die Polsterung auch im Bereich der Belüftungsöffnungen 13, 14 formstabil
der dort insgesamt nach außen gewölbten Form der
Außenschale 2 folgt.
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Im
mittleren Bereich 20 des äußeren Seitenabschnitts 6 der
Außenschale 2 sind in Längsrichtung L
beabstandet zueinander zwei als Rastverschluss wirkende Rasten 21, 22 befestigt.
Die Rasten 21, 22 sind jeweils von einem Rahmen 23, 24 getragen,
der jeweils einen im Wesentlichen quer zur Längserstreckung
L der Gamasche 1 ausgerichteten Einsteckschlitz 25, 26 begrenzt.
In dem jeweiligen Rahmen 23, 24 sind die Rasten 21, 22 unter
Einwirkung einer hier nicht dargestellten Feder derart schwenkbar
gelagert, dass sie einer elastischen, in Richtung des Seitenabschnitts 6 gerichteten
Rückstellkraft R ausgesetzt sind.
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Gegenüberliegend
zu den Rasten 21, 22 sind an der Außenseite
des inneren Seitenabschnitts 7 zwei aus einem zugfesten,
jedoch biegeelastischen Kunststoffmaterial gefertigte Raststreifen 27, 28 befestigt,
die ebenfalls quer zur Längsrichtung L der Gamasche 1 ausgerichtet
sind. Die Raststreifen 27, 28 weisen an ihrem
freien Ende jeweils einen glatten oder mit einer Aufrauung versehenen
Griffabschnitt 29, 30 auf, mit dessen Hilfe das
Einschieben und Durchziehen des jeweiligen Raststreifens 27, 28 durch
den Schlitz 25, 26 der ihm jeweils zugeordneten
Raste 21, 22 erleichtert ist.
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An
den Griffabschnitt 29, 30 anschließend weist
jeder Raststreifen 27, 28 eine Vielzahl von in gleichmäßigen
Abständen angeordneten und in Längsrichtung L
ausgerichteten Rastvorsprüngen 31, 32 auf,
die bei in die jeweils zugeordnete Raste 21, 22 eingeschobenem
und verrastetem Raststreifen 27, 28 formschlüssig
und lösbar mit dem ihnen zugewandten Rastvorsprung der
jeweils zugeordneten Raste 21, 22 zusammenwirken.
Zum Lösen der auf diese Weise gebildeten Verrastung können
die Rasten 21, 22 entgegen der Rückstellkraft
R soweit verschwenkt werden, dass die Rastvorsprünge 31, 32 und
die hier nicht sichtbaren Rastvorsprünge der Rasten 21, 22 außer
Eingriff kommen und die Raststreifen 27, 28 ungehindert
aus den Einsteckschlitzen 25, 26 gezogen werden
können.
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Die
Gamasche 1 wird von hinten so um das Vorderbein V gelegt,
dass der ausgewölbte Bereich 8 der Außenschale 2 das
Fesselgelenk F seitlich abdeckt und der Sporn in der unteren Ausnehmung 12 sitzt.
Anschließend werden die beiden Raststreifen 27, 28 in
der voranstehend beschriebenen Weise mit der ihnen zugeordneten
Raste 21, 22 verrastet. Die Raststreifen 27, 28 werden
dabei jeweils soweit durch die Rasten 21, 22 gezogen,
bis die Gamasche 1 mit einer für einen sicheren
Sitz ausreichenden, jedoch nicht zu hohen Kraft an dem Vorderbein
V positionsgenau gehalten ist.
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Trotz
des festen Sitzes der Gamasche 1 an dem Vorderbein V gelangt über
die Belüftungsöffnungen 13, 14, 18 Luft
in die Gamasche 1, so dass die von der Polsterung 3 aufgenommene
Feuchtigkeit abtrocknet und das von der Gamasche 1 überdeckte Fell
auch bei hoher Belastung des Pferdes insgesamt trockener bleibt
und Verletzungen durch Scheuern oder desgleichen vermieden werden.
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- 1
- Gamasche
- 2
- Außenschale
der Gamasche 1
- 3
- Innenpolster
der Gamasche 1
- 4
- Randbereiche
des Polsters 3
- 5
- Mittelabschnitt
der Außenschale 2
- 6
- äußerer
Seitenabschnitt der Außenschale 2
- 7
- innerer
Seitenabschnitt der Außenschale 2
- 8
- dem
Fesselgelenk F zugeordneter Bereich der Außenschale 2
- 9
- oberer
Randbereich der Außenschale 2
- 10
- obere
Ausnehmung der Außenschale 2
- 11
- Polstermaterial
- 12
- untere
Ausnehmung der Außenschale 2
- 13
- Belüftungsöffnung
- 14
- Belüftungsöffnung
- 15
- Steg
- 16
- Randstreifen
- 17
- oberer
Abschnitt des äußeren Seitenabschnitts 6
- 18
- Belüftungsöffnung
- 19
- Randstreifen
- 20
- mittlerer
Bereich des äußeren Seitenabschnitts 6
- 21,
22
- Rasten
- 23,
24
- die
Rasten 21, 22 tragender Rahmen
- 25,
26
- von
den Rahmen umgrenzte Einsteckschlitze
- 27,
28
- Raststreifen
- 29,
30
- Griffabschnitte
- 31,
32
- Rastvorsprünge
- B
- Breite
des Stegs 15 bzw. des Randstreifens 16
- F
- Fesselgelenk
des Vorderbeins V
- L
- Längsrichtung
des Vorderbeins V
- R
- Rückstellkraft
- V
- Vorderbein
eines Pferdes
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1276370
B1 [0001, 0006, 0007, 0042]
- - US 405506 [0001]