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Die Erfindung betrifft Rückenprotektor zum Schutz eines Rückens.
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Ein derartiger Rückenprotektor kommt beispielsweise zum Schutz von Motorradfahrern, Skifahrern, Snowboardfahrern, Mountainbikefahrern und/oder Reitern zum Einsatz. Weitere Anwendungsfälle sind grundsätzlich ebenfalls möglich. Für die Motorrad-Anwendung gibt es eine Norm EN 1621-2, mit der verschiedene Anforderungen und Aspekte von Motorrad-Rückenprotektoren festgelegt sind. Seit geraumer Zeit wird diese Norm auch für Freizeitsportarten, wie z. B. Skifahren, Snowboardfahren und Mountainbikefahren, verwendet. In der EN 1621-2 sind verschiedene Aspekte eines derartigen Rückenprotektors, wie z. B. dessen Länge, definiert. Ein derzeit gängiger und insbesondere der EN 1621-2 entsprechender erster Typ von Rückenprotektoren umfasst eine Stoffweste oder -jacke und ein stoßdämpfendes Element, das z. B. flächig in oder auf die Stoffweste oder jacke ein- bzw. aufgenäht ist. Alternativ kann die Stoffweste oder -jacke eine aufgenähte Tasche umfassen, in die das Dämpfungselement eingesteckt wird. Auch bei dieser Ausgestaltung resultiert nach dem Einstecken des Dämpfungselements in die Tasche eine feste flächige Verbindung zu der Stoffweste. Bei diesem ersten gebräuchlichen Rückenprotektortyp ist zwar eine gute Schutzwirkung gegeben. Oft ist aber die Bewegungsfreiheit zumindest in gewissem Umfang, manchmal sogar sehr stark eingeschränkt. Anstelle des ersten Rückenprotektortyps mit Stoffweste oder -jacke kann derzeit auch ein zweiter Rückenprotektortyp Typ zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um einen Hartschalen- oder Umschnallprotektor, der z. B. mittels eines Schulter- und eines Bauchgurtes am Rücken befestigt wird. Diese Rückenprotektoren liegen oft nicht optimal am Rücken an. Sie können auch leicht verrutschen, wodurch die Schutzfunktion beeinträchtigt werden kann.
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In der
EP 0 134 727 A1 wird ein Rückenprotektor beschrieben, der zwei über die Schultern zu legende, den Brustkorb schützende Elemente umfasst, die an der Vorder- und Rückseite mittels Schnürbändern miteinander verbunden sind. An der Rückseite jeder dieser beiden Elemente ist jeweils ein nach unten verlaufendes Gurtband angenäht, das am unteren Ende mit einer Schlaufe versehen ist, durch die ein um den Bauch herumzuführendes elastisches Band hindurchgeführt ist. An diesem elastischen Band ist ein zusätzliches Schutzbekleidungsstück mittels Druckknöpfen befestigt, wobei diese Druckknöpfe seitlich außerhalb des zwischen den Schlaufen liegenden Zwischenbereichs des elastischen Bands an letzterem platziert sind.
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Weiterhin wird in der
DE 10 2009 017 170 A1 ein anderer Rückenprotektor beschrieben, der eine Polsterung umfasst, auf der eine im Wesentlichen ovale Kunststoffplatte gelagert ist. Die Kunststoffplatte ist mit einer Versteifung versehen, die sich in Längsrichtung des Rückprotektors über den Brust- und Lendenwirbelbereich der Wirbelsäule erstreckt. Die Versteifung ist in der Mitte mittels einer Niete an der Kunststoffplatte fixiert. Oben und unten sind zusätzlich verschiebbare Führungen vorgesehen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, einen Rückenprotektor der eingangs bezeichneten Art anzugeben, der zugleich eine hohe und sichere Schutzfunktion und zugleich eine gute Bewegungsfreiheit bietet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Rückenprotektor entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 1 angegeben. Der erfindungsgemäße Rückenprotektor umfasst eine Protektorenweste und ein Dämpfungselement.
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Das Dämpfungselement ist zumindest größtenteils innerhalb der Protektorenweste angeordnet. Der Rückenprotektor weist eine Mittenlängsachse auf, die im angelegten Zustand des Rückenprotektors längs des Rückgrats des zu schützenden Rückens orientiert ist. An einer Rückseite der Protektorenweste ist ein Halteelement eingenäht, wobei sich das Halteelement in Richtung der Mittenlängsachse erstreckt. Außerdem ist das Dämpfungselement nur punktuell an dem Halteelement der Protektorenweste befestigt, wobei mindestens ein Befestigungspunkt vorgesehen ist.
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Es wurde erkannt, dass sich die Bewegungsfreiheit erheblich verbessern lässt, wenn anstelle der bisher gängigen flächigen Verbindung nur eine punktuelle Verbindung zwischen dem Dämpfungselement und der Protektorenweste vorgesehen ist. Diese punktuelle Verbindung stellt insbesondere eine schwimmende Lagerung des Dämpfungselements an der Protektorenweste dar. Der Stoff der Protektorenweste kann, abgesehen von den Stellen der wenigen Befestigungspunkte, ansonsten aber praktisch überall in gewissem Umfang relativ zu dem Dämpfungselement verschoben werden. Außer an den Befestigungspunkten lässt sich ein Textilstoff der Protektorenweste also insbesondere relativ zum Dämpfungselement bewegen. Im Extremfall ist ein einziger Befestigungspunkt ausreichend. Dann ist die Bewegungsfreiheit besonders hoch. Zugleich ist auch eine sehr hohe Schutzwirkung gegeben. Das Dämpfungselement wird auch bei einer nur punktuellen Befestigung sicher in der für die Erzielung der Schutzwirkung gewünschten Position gehalten.
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Hierzu ist das Dämpfungselement vorteilhafterweise innerhalb der Protektorenweste angeordnet. Dies gilt insbesondere zumindest für den größten Teil des Dämpfungselements. Ggf. kann ein Stück des Dämpfungselements über den oberen Rand der Protektorenweste vorstehen. Die Begriffe „oben” und „unten” beziehen sich hier jeweils auf Positionen längs des Rückgrats oder des zu schützenden Rückens. Außerdem ist der Begriff „Protektorenweste” allgemein zu verstehen. Er umfasst neben Westen im eigentlichen Sinn hier insbesondere auch Jacken. Alternativ oder synonym könnte man also auch den Begriff „Protektorenjacke” verwenden. Eine Positionsfestlegung des Dämpfungselements ist einerseits durch die punktuelle Befestigung zwischen dem Dämpfungselements und der Protektorenweste mittels des mindestens einen Befestigungspunkts und andererseits insbesondere auch dadurch gegeben, dass bei einer Anordnung größtenteils innerhalb der Protektorenweste die Protektorenweste außen am Dämpfungselement anliegt und das Dämpfungselement im angelegten Zustand des Rückenprotektors bevorzugt an den zu schützenden Rücken andrückt. Das Dämpfungselement liegt vorteilhafterweise eng und insbesondere auch flächig am Rücken an, wodurch eine hohe Schutzfunktion bewirkt wird.
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Vorzugsweise ist das Dämpfungselement außerdem lösbar an der Protektorenweste befestigt. Das Dämpfungselement kann dann also insbesondere auch wieder von der Protektorenweste entfernt werden. Dadurch ist zum einen eine Veränderung der Schutzwirkung des Rückenprotektors möglich. So kann beispielsweise ein bislang verwendetes Dämpfungselement gegen ein anderes Dämpfungselement mit einer höheren oder anders gestalteten Schutzwirkung ausgetauscht werden. Außerdem vereinfacht die lösbare Verbindung zwischen der Protektorenweste und dem Dämpfungselement die Reinigung dieser beiden Hauptkomponenten des Rückenprotektors. Jede Komponente kann dann entsprechend ihrem Verschmutzungsgrad und den für sie geltenden Reinigungsempfehlungen behandelt werden.
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Die punktuelle Verbindung zwischen dem Dämpfungselement und der Protektorenweste bietet also verschiedene Vorteile. Besonders hervorzuheben ist die verbesserte Bewegungsfreiheit bei gleichzeitig hoher Schutzwirkung.
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Das als Bestandteil der Protektorenweste ausgeführte Halteelement kann neben dem Dämpfungselement, das in erster Linie die eigentliche Schutzfunktion für den Rücken gewährleistet, einen Zusatzschutz bieten. Insofern bildet das Halteelement dann einen (zusätzlichen) Protektorschild. Außerdem gestattet das in die Protektorenweste eingenähte Halteelement eine deutlich stabilere Befestigung und ggf. auch Längsführung des Dämpfungselements als dies bei einer Befestigung des Dämpfungselements beispielsweise am Textilstoff der Protektorenweste möglich wäre.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Rückenprotektors ergeben sich aus den Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
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Günstig ist eine Ausgestaltung, bei der der mindestens eine Befestigungspunkt an einer Stelle längs der Mittenlängsachse angeordnet ist. Dann ist das Dämpfungselement insbesondere an einer vertikal mittigen Position an der Protektorenweste befestigt. Dies ist günstig, um das Dämpfungselement in der für die Erzielung der Schutzwirkung gewünschten Position zu halten. Grundsätzlich kann aber zumindest ein Teil der Befestigungspunkte auch an anderen Stellen, insbesondere fern ab von der Mittenlängsachse, angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung umfasst die Protektorenweste einen dehnbaren Textilstoff. Aufgrund der Dehnung wird das Dämpfungselement im angelegten Zustand der Protektorenweste vorteilhafterweise eng an den Rücken angedrückt. Das Dämpfungselement wird dadurch in der für die Erzielung der Schutzwirkung gewünschten Position gehalten. Außerdem wird so in Verbindung mit der nur punktuellen Befestigung der Dämpfungslage an der Protektorenweste die schwimmende Lagerung des Dämpfungselements besonders gut realisiert. Der dehnbare Textilstoff der Protektorenweste bildet eine Verschiebeschicht. Diese Verschiebeschicht verhindert für den Fall, dass sich ein Fremdgegenstand von außen an dem Rückenprotektor, insbesondere an der Protektorenweste, einhakt, dass das darunter angeordnete Dämpfungselement verschoben wird und die Schutzfunktion für den Rücken nicht mehr im gewünschten Umfang gegeben ist. Die vorteilhafte Funktion als Verschiebeschicht wird aufgrund der dehnbaren Ausgestaltung des Textilstoffs erreicht. Die Dehnbarkeit ist bei dem Rückenprotektor vorzugsweise fast vollständig umlaufend in Umfangsrichtung gegeben. Ausgenommen sind bevorzugt nur solche Bereiche, in denen eine mechanisch stabilere und insbesondere zur Realisierung eines der Befestigungspunkte dienende Komponente, wie z. B. ein Halteelement, in die Protektorenweste eingenäht ist. Aufgrund dieser fast vollständig umlaufend gegebenen Dehnungswirkung wird das Dämpfungselement sehr effizient und insbesondere auf seiner gesamten Fläche im angelegten Zustand des Rückenprotektors an den Rücken gedrückt und in seiner gewünschten Position gehalten. Zugleich wird die Bewegungsfreiheit durch die Verwendung eines dehnbaren Textilstoffs weiter verbessert. Die Protektorenweste kann sich dann sehr gut jeder Bewegung anpassen.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist die Protektorenweste in einem Brustbereich in einer Umfangsrichtung, also insbesondere in einer Brustumfangsrichtung, um zwischen 10% und 20%, insbesondere zwischen 13% und 17%, bevorzugt zwischen 15% und 16%, dehnbar. Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist die Protektorenweste in einem Bundbereich in einer Umfangsrichtung, also insbesondere in einer Bundumfangsrichtung, um zwischen 20% und 35%, insbesondere zwischen 22% und 30%, bevorzugt zwischen 24% und 28%, dehnbar. Mit diesen Werten für die Dehnbarkeit des flexiblen (= dehnbaren) Textilstoffs der Protektorenweste wird erreicht, dass die Protektorenweste im angelegten Zustand zum einen sicher am Oberkörper anliegt und vorteilhafterweise das Dämpfungselement zuverlässig in der zur Erzielung der Schutzfunktion gewünschten Position hält. Zum anderen ist der Sitz der Protektorenweste immer noch weit genug, um Bewegungen des Oberkörpers zuzulassen und vor allem auch keine Schmerzen wegen eines zu engen Sitzes der Protektorenweste hervorzurufen. Die angegebenen Wertebereiche stellen also einen sehr guten Kompromiss zwischen diesen unterschiedlichen Anforderungen dar.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist das Halteelement Y-förmig ausgestaltet. Insbesondere besteht es aus einem flexiblen Kunststoffmaterial. Aufgrund der Y-Form ist eine gute Anpassung an die Anatomie im Schulterbereich gegeben. Das Halteelement umfasst insbesondere einen sich in Richtung der Mittenlängsachse erstreckenden Y-Längsabschnitt, an den in seinem oberen Bereich seitlich zwei Y-Seitenabschnitte einstückig angeformt sind. Die Verwendung eines flexiblen Kunststoffmaterials gestattet in gewissem Umfang eine Anpassung an die jeweilige Rückenform. Außerdem erhöht dies den Tragekomfort des Rückenprotektors.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung hat das Halteelement mindestens eine in Richtung der Mittenlängsachse verlaufende erste Längsführung, in die ein das Dämpfungselement an dem Halteelement befestigendes und in seiner axialen Position veränderbares erstes Befestigungselement eingreift. Mittels einer derartigen Längsführung lässt sich eine Höhenverstellbarkeit des Dämpfungselements relativ zur Protektorenweste realisieren. Eine Positionsveränderung des Dämpfungselements in Richtung der Mittenlängsachse ist damit möglich, wohingegen eine Positionsveränderung in eine andere Richtung verhindert wird. Unter „axial” wird in diesem Zusammenhang eine Richtung längs der oder parallel zur Mittenlängsachse verstanden. Wenn das Dämpfungselement bezüglich der Protektorenweste insbesondere in der Höhe verstellbar ausgeführt ist, kann die Anzahl der erforderlichen Rückenprotektorgrößen zur Abdeckung der unterschiedlichen anatomischen Rückengegebenheiten erheblich reduziert werden. Dadurch ist es möglich, die Größensprünge zwischen den einzelnen Rückenprotektoren etwas größer auszugestalten. Eine Feinjustierung ist bei dem jeweiligen Rückenprotektor mittels der Höhenverstellbarkeit des Dämpfungselements ohne weiteres möglich. Der Rückenprotektor lässt sich auf diese Weise problemlos so einstellen und in eine solche Position bringen, dass im angelegten Zustand der Bereich des Dämpfungselements mit seiner senkrecht zur Mittenlängsachse gemessenen größten Querabmessung zwischen den Schulterblättern des zu schützenden Rückens zu liegen kommt. Dann ist eine besonders gute Schutzwirkung gegeben.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung umfassen die erste Längsführung und das erste Befestigungselement Arretierungsmittel, um die axiale Position des ersten Befestigungselements in der ersten Längsführung zu fixieren. Damit wird sichergestellt, dass zwar eine relative Positionsveränderung zwischen der Protektorenweste und dem Dämpfungselement in Längsrichtung erfolgen kann. Diese Positionsveränderung ist aber nur durch ein gezieltes Eingreifen möglich, indem die Arretierungsmittel insbesondere in den nicht arretierten oder nicht fixierten Zustand gebracht werden. Im nicht arretierten Zustand lässt sich die axiale Position des ersten Befestigungselements und damit des Dämpfungselements verändern. Im arretierten oder fixierten Zustand ist dagegen eine solche Positionsverschiebung nicht möglich. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Verlagern des Dämpfungselements verhindert.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist die Protektorenweste mit mindestens einer zweiten Längsführung versehen, in die ein das Dämpfungselement an der Protektorenweste befestigendes und in seiner Position längs der zweiten Längsführung frei veränderbares zweites Befestigungselement eingreift, wobei das zweite Befestigungselement einen weiteren Befestigungspunkt zwischen dem Dämpfungselement und der Protektorenweste bildet. Bevorzugt ist die zweite Längsführung auch im Halteelement angeordnet und verläuft mit ihrer Längsrichtung insbesondere auch in Richtung der Mittenlängsachse. Vorzugsweise ist die zweite Längsführung fluchtend mit der ersten Längsführung angeordnet. Aufgrund der zweiten Längsführung wird dann eine stabilere Befestigung und Führung des Dämpfungselements an der Protektorenweste erreicht. Insbesondere umfasst das zweite Befestigungselement keine vergleichbaren Arretierungsmittel wie das erste Befestigungselement, so dass eine axiale Positionsveränderung des zweiten Befestigungselements innerhalb der zweiten Längsführung ungehindert erfolgen kann. Zur Festlegung der axialen Relativposition zwischen der Protektorenweste und dem Dämpfungselement dient dann insbesondere ausschließlich das erste Befestigungselement, wohingegen das zweite Befestigungselement hauptsächlich für einen besseren Halt und eine bessere Führung in Richtung der Mittenlängsachse sorgt. Grundsätzlich kann die zweite Längsführung aber auch an einer anderen Stelle in die Protektorenweste eingefügt und/oder anders orientiert sein. Es bieten sich bevorzugt solche Stellen an, an denen lokale Spannungsspitzen auftreten können. Die zweite Längsführung ermöglicht zusammen mit dem in ihr in Längsrichtung der Führung frei geführten zweiten Befestigungselement eine Relativbewegung zwischen dem Textilstoff der Protektorenweste und dem Dämpfungselement, so dass die lokale Spannungsspitze abgebaut oder zumindest abgeschwächt werden kann. Die zweite Längsführung ist dabei vorzugsweise so orientiert, dass ihre Längsrichtung in etwa in Richtung der erwarteten lokalen Relativkräfte zwischen dem Textilstoff der Protektorenweste und dem Dämpfungselement verläuft.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung hat das Halteelement zwei zweite Längsführungen, von denen eine oberhalb und eine unterhalb der ersten Längsführung angeordnet ist. Es ist also insbesondere in Richtung der Mittenlängsachse betrachtet auf beiden Seiten der ersten Längsführung jeweils eine zweite Längsführung angeordnet. Bei dieser bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Rückenprotektor insgesamt drei vorzugsweise fluchtende Längsführungen, von denen nur eine, nämlich die mittlere erste Längsführung, mit Arretierungsmitteln zur Fixierung der axialen Position ausgestattet ist. Grundsätzlich kann die erste Längsführung aber auch ganz oben angeordnet sein. Bei einer alternativen ebenfalls günstigen Ausgestaltung mit einer ersten und einer einzigen zweiten Längsführung ist die erste Längsführung mit den Arretierungsmitteln zur Fixierung der axialen Position im angelegten Zustand im oberen Rückenbereich und die zweite Längsführung mit dem darin frei beweglich geführten zweiten Befestigungselement wiederum insbesondere fluchtend mit der ersten Längsführung im unteren Rückenbereich angeordnet. Dies ist günstig im Hinblick auf eine stabile Befestigung des Dämpfungselements an der Protektorenweste. Insbesondere um gegebenenfalls, z. B. bei einem aus einem sehr weichen Material bestehenden Dämpfungselement, auftretende unerwünschte Schwerkrafteinflüsse auszuschließen, ist es günstig, die mit den Arretierungsmitteln zur Fixierung der axialen Position ausgestattete erste Längsführung möglichst weit oben an der Protektorenweste anzuordnen. So lässt sich ein Einfallen des Dämpfungselements oberhalb der ersten Längsführung auch bei gegebenenfalls nur sehr geringer Eigenstabilität des Dämpfungselements vermeiden.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung umfasst das Dämpfungselement eine Aufnahmetasche, in die mindestens eine insbesondere flexible Dämpfungslage, vorzugsweise wieder herausnehmbar, eingesteckt ist. Dadurch lässt sich das Dämpfungselement sehr flexibel an unterschiedliche Anforderungen anpassen. Außerdem lassen sich die Aufnahmetasche und die Dämpfungslage getrennt voneinander aufbewahren und reinigen. Weiterhin besteht die Dämpfungslage insbesondere aus einem Schaumstoffmaterial, wodurch eine gute Stoßdämpfung gegeben ist.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung ist die Aufnahmetasche zur Aufnahme einer weiteren Schutz- oder Dämpfungslage ausgelegt. Damit kann die Schutzfunktion des Rückenprotektors an die aktuelle Anforderung angepasst werden. Insbesondere ist es möglich, die Schutzwirkung zu erhöhen oder zusätzlich zu dem Stoßschutz einen Stichschutz zu realisieren. Die bei diesem Beispiel eingesteckte weitere Schutzlage ist dann insbesondere sehr stichfest, vorzugsweise stichfester als die mindestens eine Dämpfungslage, ausgeführt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 und 2 eine Vorder- und eine Rückansicht eines Ausführungsbeispiels für einen eine Protektorenweste umfassenden Rückenprotektor im angelegten Zustand,
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3 ein Ausführungsbeispiel eines in die Protektorenweste gemäß 1 und 2 eingenähten Halteelementes,
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4 eine teilweise Innenansicht des Rückenprotektors gemäß 1 und 2 mit Abbildung eines Ausführungsbeispiels eines innen an der Protektorenweste höhenverstellbar befestigten Dämpfungselements,
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5 und 6 ein Oberteil eines Ausführungsbeispiels für ein Befestigungselement zur Befestigung des Dämpfungselements gemäß 4 an dem Halteelement gemäß 3 in einer perspektivischen Darstellung und in einer Querschnittsdarstellung,
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7 und 8 ein Oberteil eines Ausführungsbeispiels für ein weiteres Befestigungselement zur Befestigung des Dämpfungselements gemäß 4 an dem Halteelement gemäß 3 in einer perspektivischen Darstellung und in einer Querschnittsdarstellung,
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9 das Dämpfungselement gemäß 4 mit nur teilweise in eine Aufnahmetasche eingesteckten Dämpfungslagen, und
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10 die Dämpfungslagen des Dämpfungselements gemäß 9 in einer vergrößerten Detailansicht.
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Einander entsprechende Teile sind in den 1 bis 10 mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Rückenprotektors 1 im angelegten Zustand in einer Ansicht von vorne (1) und in einer Ansicht von hinten (2) gezeigt. Der Rückenprotektor 1 umfasst eine Protektorenweste 2 aus einem dehnbaren Textilstoff, in den an der Rückseite ein Y-förmiges Halteelement 3 aus einem flexiblen Kunststoffmaterial eingenäht ist. Ein nachfolgend noch näher beschriebenes Ausführungsbeispiel für dieses Halteelement 3 ist in 3 gezeigt. Wie aus der teilweisen Innenansicht gemäß 4 ersichtlich, umfasst der Rückenprotektor 1 auch ein Dämpfungselement 4, das zumindest größtenteils innerhalb der Protektorenweste 2 angeordnet ist und mittels eines ersten Befestigungselements 5 sowie zwei zweiter Befestigungselemente 6 und 7 an einer ersten Längsführung 8 bzw. zwei zweiten Längsführungen 9 und 10 des Halteelementes 3 in Richtung einer Mittenlängsachse 11 höhenverstellbar befestigt ist. Die Mittenlängsachse 11 des Rückenprotektors 1 verläuft im angelegten Zustand im Wesentlichen längs des Rückgrats des zu schützenden Rückens 12.
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Gemäß dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel des Halteelementes 3 erstreckt sich letzteres in Richtung der Mittenlängsachse 11. Es umfasst einen Y-Längsabschnitt 13 sowie zwei Y-Seitenabschnitte 14 und 15, die im oberen Bereich des Y-Längsabschnitts 13 am Y-Längsabschnitt 13 einstückig angeformt sind. Innerhalb des Y-Längsabschnitts 13 sind die erste Längsführung 8 sowie die zweiten Längsführungen 9 und 10 zueinander fluchtend und jeweils in Richtung der Mittenlängsachse 11 orientiert angeordnet. Die erste Längsführung 8 befindet sich zwischen den zweiten Längsführungen 9 und 10. Jede der Längsführungen 8, 9 und 10 umfasst einen Längsschlitz 16, durch den das jeweils zugehörige Befestigungselement 5, 6 bzw. 7 hindurchgeführt ist. Von den Befestigungselementen 5, 6 und 7 sind in der Darstellung gemäß 3 jeweils nur die zugehörigen Befestigungselementköpfe 17, 18 bzw. 19 zu entnehmen.
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In 5 und 6 ist ein Oberteil eines Ausführungsbeispiels für das erste Befestigungselement 5 mit einem Befestigungselementkopf 17 in perspektivischer Darstellung (5) und in einer Querschnittsdarstellung (6) gezeigt. Das erste Befestigungselement 5 hat an einer Unterseite seines Befestigungselementkopfs 17 einen nach unten vorstehenden Längssteg 20 sowie einen senkrecht dazu angeordneten ebenfalls nach unten vorstehenden Quersteg 21. Der Längssteg 20 ist innerhalb des Längsschlitzes 16 der ersten Längsführung 8 angeordnet, wodurch eine Führungsfunktion in Richtung der Mittenlängsachse 11 gegeben ist. Der Längssteg 20 erstreckt sich weiter nach unten als der Quersteg 21.
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Letzterer bildet zusammen mit Querschlitzen 22, die innerhalb der ersten Längsführung 8 vorgesehen sind, Arretierungsmittel zur Fixierung des ersten Befestigungselements 5 in mehreren vorgegebenen axialen Positionen. Die Anzahl dieser axialen Positionen, an denen das erste Befestigungselement fixiert werden kann, entspricht der Anzahl der Querschlitze 22. Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind insgesamt fünf dieser Querschlitze 22 in Richtung der Mittenlängsachse 11 äquidistant längs der ersten Längsführung 8 angeordnet. Die Querschlitze 22 verlaufen senkrecht zum Längsschlitz 16 der ersten Längsführung 8. Der an der Unterseite des Befestigungselementkopfs 17 angeordnete Quersteg 21 greift in den jeweiligen Querschlitz 22 ein und sichert somit das erste Befestigungselement 5 in der diesem Querschlitz 22 zugeordneten axialen Position. Zur Veränderung der axialen Position, also zur Höhenverstellung, wird der Befestigungselementkopf 17 so weit angehoben, dass der Quersteg 21 und der bis dahin maßgebliche Querschlitz 22 außer Eingriff gelangen. Dann kann das erste Befestigungselement 5 in Längsrichtung der ersten Längsführung 8 verschoben werden, um über einem anderen Längsschlitz 22 wieder abgesenkt zu werden, so dass der Quersteg 21 in diesen anderen Querschlitz 22 eingreift und somit eine Fixierung in dieser neuen axialen Position gegeben ist.
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Zur Verbindung des ersten Befestigungselements 5 mit dem Dämpfungselement 4 enthält der Längssteg 20 eine Durchgangsöffnung 23, durch die ein in 4 und 5 nicht dargestelltes Verbindungselement hindurchgeführt ist. Bei diesem Verbindungselement kann es sich beispielsweise um einen Kabelbinder, um eine Verbindungsschnur oder dergleichen handeln. Das bei dem Ausführungsbeispiel als Kabelbinder ausgeführte Verbindungselement ist ebenfalls Bestandteil des ersten Befestigungselements 5. Es verbindet den Befestigungselementkopf 17 mit dem Dämpfungselement 4.
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Die zweiten Befestigungselemente 6 und 7, von denen jeweils ein Oberteil eines Ausführungsbeispiels in 7 in perspektivischer Darstellung sowie in 8 in einer Querschnittsdarstellung gezeigt ist, sind ähnlich aufgebaut wie das erste Befestigungselement 5. An einer Unterseite des zugehörigen Befestigungselementkopfs 18 bzw. 19 ist ebenfalls ein Längssteg 24 angeformt, der mit einer Durchgangsöffnung 25 versehen ist. Durch die Durchgangsöffnung 25 ist ebenfalls ein nicht dargestelltes und auch als Kabelbinder ausgebildetes Verbindungselement geführt, um eine Verbindung zwischen dem Befestigungselementkopf 18 bzw. 19 und dem Dämpfungselement 4 herzustellen. Der Längssteg 24 greift wiederum in den Längsschlitz 16 der zugehörigen zweiten Längsführung 9 bzw. 10 ein. Im Unterschied zum ersten Befestigungselement 5 haben die zweiten Befestigungselemente 6 und 7 allerdings keinen Quersteg 21. Es ist keine Möglichkeit zur Fixierung der zweiten Befestigungselemente 6 und 7 innerhalb der zweiten Längsführungen 9 bzw. 10 vorgesehen. Die zweiten Befestigungselemente 6 und 7 sind vielmehr axial frei beweglich innerhalb der zugehörigen zweiten Längsführung 9 bzw. 10 angeordnet.
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Mittels des ersten Befestigungselements 5 und der beiden zweiten Befestigungselemente 6 und 7 erfolgt eine lediglich punktuelle Befestigung des Dämpfungselements 4 am Halteelement 3 und damit an der Protektorenweste 2. Bei dem Ausführungsbeispiel sind mit den drei Befestigungselementen 5, 6 und 7 insgesamt drei Punktbefestigungen vorgesehen. Aufgrund der Längsführungen 8, 9 und 10 lassen sich diese punktuellen Befestigungen axial verschieben, wodurch die relative Position des Dämpfungselements 4 in Bezug auf das Halteelement 3 bzw. auf die Protektorenweste 2 verändert werden kann. Der Rückenprotektor 1 ist insofern höhenverstellbar.
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In 9 und 10 sind Ausführungsbeispiele für den Aufbau des Dämpfungselements 4 wiedergegeben. Wie aus 9 ersichtlich, kann das Dämpfungselement 4 eine Aufnahmetasche 26 enthalten. Die Aufnahmetasche 26 ist zur Aufnahme mindestens einer Dämpfungslage 27 ausgelegt. Bei dem in den 9 und 10 gezeigten Ausführungsbeispiel sind insgesamt drei Dämpfungslagen 27 in die Aufnahmetasche 26 eingesteckt. Sie können aber auch wieder entnommen werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Anzahl der in der Aufnahmetasche 26 platzierten Dämpfungslagen 27 zu variieren. Außerdem kann eine Lage mit anderen Eigenschaften, wie z. B. einem Stichschutz, zusätzlich in die Aufnahmetasche 26 eingesteckt werden.
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Die Dämpfungslagen 27 sind miteinander verbunden. Dies erfolgt mittels des ersten Befestigungselements 5 sowie der beiden zweiten Befestigungselemente 6 und 7, deren zugehörige Verbindungselemente 28 (= z. B. Kabelbinder) auch durch die Dämpfungslagen 27 hindurchgeführt sind. Der Lagenstapel 29 aus den aufeinander gelegten Dämpfungslagen 27 hat paarweise angeordnete und den Lagenstapel 29 vollständig durchdringende Durchgangslöcher 30, wobei jedes Paar an Durchgangslöchern 30 einem der Befestigungselemente 5, 6 und 7 zugeordnet ist. Das jeweilige Verbindungselement 28 ist ausgehend vom zugehörigen Befestigungselementkopf 17, 18 oder 19 und ausgehend von einer dem Halteelement 3 zugewandten, in 9 gezeigten Oberseite 31 des Lagenstapels 29 durch ein erstes Durchgangsloch 30 des Paars zu einer von dem Halteelement 3 abgewandten Unterseite 32 des Lagenstapels 29 geführt. An der in 10 gezeigten Unterseite 32 erfolgt eine Umlenkung des Verbindungselements 28 zum zweiten Durchgangsloch 30 des Paars, von wo aus es in umgekehrter Richtung, also von der Unterseite 32 zur Oberseite 31, durch das zweite Durchgangsloch 30 des Paars wieder zurück zu dem jeweiligen Befestigungselementkopf 17, 18 oder 19 geführt wird. Das Verbindungselement 28 bildet eine Schlaufe, in die der Lagenstapel 29 und der jeweilige Befestigungselementkopf 17, 18 oder 19 eingefädelt ist.
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Bei dem in 9 und 10 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungselemente 28 aller Befestigungselemente 5, 6 und 7 jeweils durch alle Dämpfungslagen 27 des Lagenstapels 29 hindurchgeführt. Dies ist nicht zwingend. Es kann insbesondere auch ausreichend sein, wenn nur mindestens eines der Verbindungselemente 28 den Lagenstapel 29 vollständig durchdringt. Die anderen Verbindungselemente 28 können dagegen nur durch einen Teil der Dämpfungslagen 27 hindurchgeführt sein. Dies erhöht die Bewegungsfreiheit und wirkt insbesondere einer Versteifung des Dämpfungselements 4 längs der gedachten Verbindungslinie zwischen den Befestigungselementen 5, 6 und 7 entgegen – bei dem in 9 und 10 gezeigten Ausführungsbeispiel also einer Versteifung längs der Mittenlängsachse 11. Außerdem kann die Anzahl der im Lagenstapel 29 enthaltenen Dämpfungslagen 27 variieren.
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Die Form des Dämpfungselements 4 ist an die Rückenanatomie angepasst. Die Dämpfungslagen 27 bestehen bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Schaumstoffmaterial, das gute stoßdämpfende Eigenschaften aufweist. Auch das flexible Kunststoffmaterial des Halteelements 3 hat vorzugsweise eine gewisse stoßdämpfende Wirkung. Die Flexibilität des Halteelements 3 erhöht außerdem den Tragekomfort und die Bewegungsfreiheit. Weiterhin lässt sich somit das Dämpfungselement 4 einfach vom Halteelement 3 trennen, indem die Längsschlitze 16 aufgedehnt und die Befestigungselementköpfe 17, 18 und 19 durch die so geweiteten Öffnungen der Längsschlitze 16 hindurchgeführt werden.
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Aufgrund seines Aufbaus mit im Wesentlichen zwei Hauptkomponenten, nämlich zum einen der Protektorenweste 2 mit dem eingenähten Halteelement 3 und zum anderen dem Dämpfungselement 4, weist der Rückenprotektor 1 eine hervorragende Schutzfunktion für den Rücken 12 auf. So bietet die 3-Punkt-Fixierung des Dämpfungselements 4 an dem Halteelement 3 mittels des ersten Befestigungselements 5 sowie der zweiten Befestigungselemente 6 und 7 einerseits eine ausgezeichnete Beweglichkeit bei andererseits engem Sitz am Körper. Erreicht wird dieser vorteilhafte Effekt u. a. auch aufgrund der Dehnungseigenschaften der Protektorenweste 2, für die ein elastischer bzw. dehnbarer Textilstoff verwendet wird. Beispielsweise kann der Textilstoff aus Elastan, einem Block-Copolymer aus den Bestandteilen Polyurethan und Polyethylenglykol, bestehen. Fasern und Stoffe aus Elastan werden insbesondere auch unter dem Markennamen LYCRA® vertrieben. Der dehnbare Textilstoff ist fast durchgängig für die Protektorenweste 2 vorgesehen. Lediglich im zentralen Rückenbereich ist das Halteelement 3 eingenäht. An allen anderen Stellen in Brust- und Bundumfangsrichtung befindet sich dagegen der dehnbare Textilstoff. Er verläuft in Umfangsrichtung also fast komplett um. In diesen umlaufenden Bereichen ist die Dehnungsfunktion des Textilstoffs nicht beeinträchtigt, insbesondere auch nicht durch aufgenähte Zusatzkomponenten, wie beispielsweise aufgenähte Dämpfungselemente. Damit kann der Textilstoff der Protektorenweste 2 praktisch überall seine dehnende Wirkung entfalten und das Dämpfungselement 4 auf dessen voller Fläche sehr gut und fest an den Rücken 12 andrücken. Der Rückenprotektor 1 und insbesondere das Dämpfungselement 4 werden somit sicher in der zur Erzielung einer bestmöglichen Schutzwirkung gewünschten Position gehalten. Die Lage des Dämpfungselements 4 kann vor dem Anlegen des Rückenprotektors 1 durch entsprechendes Verschieben und Arretieren des ersten Befestigungselements 5 fein justiert werden.
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Zugleich bietet die Protektorenweste 2 eine praktisch uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Der flexible Textilstoff der Protektorenweste 2 folgt jeder Bewegung ohne weiteres. Eine weitere günstige Eigenschaft des Rückenprotektors 1 ergibt sich aus der bereits erwähnten Drei-Punkt-Fixierung des Dämpfungselements 4 an der Protektorenweste 2. Grundsätzlich würde hier sogar eine Befestigung an nur einem einzigen Punkt mittels des ersten Befestigungselements 5 ausreichen. Auch eine Zwei-Punkt-Fixierung mittels des ersten Befestigungselements 5 und z. B. des unteren zweiten Befestigungselements 7 ist möglich. Die Verwendung so weniger Befestigungspunkte ergibt in Verbindung mit dem dehnbaren Textilstoff eine unter Unfallgesichtspunkten sehr günstige Verschiebeschicht. Diese Verschiebeschicht ist im Wesentlichen durch den dehnbaren Textilstoff gebildet. Sollte sich ein Fremdkörper an dieser Verschiebeschicht verhaken, bleibt das zum Schutz des Rückens 12 vorgesehene Dämpfungselement 4 weiterhin im Wesentlichen in seiner ursprünglichen Position. Etwaig auftretende Kräfte werden durch das Dehnungsvermögen des Textilstoffs aufgenommen. Auch unter diesem Gesichtspunkt bietet der Rückenprotektor 1 also eine äußerst hohe Schutzfunktion.
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Um diese Schutzfunktion zu gewährleisten, sollte der Rückenprotektor 1 an die Größe des zu schützenden Rückens 12 angepasst sein. Die Schutzwirkung entfaltet sich besonders gut, wenn die Protektorenweste 2 nicht zu lose, sondern stramm am Oberkörper anliegt. Deshalb ist der Rückenprotektor 1 vorzugsweise in unterschiedlicher Größe realisiert. Die jeweilige Protektorgröße orientiert sich dabei u. a. auch an der Körpergröße der Person, für die der betreffende Rückenprotektor 1 bestimmt ist. Mit jeder Protektorgröße wird insbesondere ein bestimmter Körpergrößenbereich abgedeckt. Dementsprechend ist für jede Protektorgröße auch eine bestimmte Dehnung der Protektorenweste 2 in Umfangsrichtung vorgesehen. Damit lässt sich mit einer Protektorgröße ein gewisser anatomischer Schwankungsbereich abdecken. Im Brustbereich ist die Protektorenweste 2 in Umfangsrichtung bei kleinen Protektorgrößen um bis zu 15% dehnbar. Dieser Wert steigt bei großen Protektorgrößen auf bis zu 16%. Im Bundbereich liegt die Dehnbarkeit bei kleinen Protektorgrößen bei bis zu 24% und bei großen Protektorgrößen bei bis zu 28%. Diese Relativangaben sind jeweils auf den ungedehnten Zustand bezogen. Die Rückenprotektoren 1 weisen unabhängig von ihrer jeweiligen Protektorgröße die vorstehend erläuterten günstigen (Schutz-)Eigenschaften auf.
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Der Rückenprotektor 1 kann zur variablen Erweiterung seiner Schutzfunktion und/oder sonstiger Funktionen ausgelegt sein. Hierzu sind insbesondere zusätzliche Befestigungsmittel an geeigneter Stelle vorgesehen. Bei dem in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind Klettstreifen 28 an Schulterriemen 29 der Protektorenweste 2 angebracht. An diesen Klettstreifen 28 können nachträglich weitere Schutzelemente, wie z. B. weitere Dämpfungselemente, befestigt werden. Diese Befestigung ist bevorzugt lösbar, so dass die weiteren Schutzelemente auch nur temporär und/oder bedarfsorientiert angebracht werden können. Alternativ können an den Klettstreifen 28 auch andere Elemente, wie z. B. Taschen, befestigt werden. Außerdem können ähnliche zusätzliche Befestigungsmittel zur Nachrüstbarkeit von Funktionselementen auch an anderen Stellen der Protektorenweste 2 vorgesehen sein.
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Der Rückenprotektor 1 kann zur variablen Erweiterung seiner Schutzfunktion und/oder sonstiger Funktionen ausgelegt sein. Hierzu sind insbesondere zusätzliche Befestigungsmittel an geeigneter Stelle vorgesehen. Bei dem in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind Klettstreifen 33 an Schulterriemen 34 der Protektorenweste 2 angebracht. An diesen Klettstreifen 28 können nachträglich weitere Schutzelemente, wie z. B. weitere Dämpfungselemente, befestigt werden. Diese Befestigung ist bevorzugt lösbar, so dass die weiteren Schutzelemente auch nur temporär und/oder bedarfsorientiert angebracht werden können. Alternativ können an den Klettstreifen 33 auch andere Elemente, wie z. B. Taschen, befestigt werden. Außerdem können ähnliche zusätzliche Befestigungsmittel zur Nachrüstbarkeit von Funktionselementen auch an anderen Stellen der Protektorenweste 2 vorgesehen sein.