DE3937174A1 - Sicherheitsgurtsystem fuer eine krankentrage - Google Patents
Sicherheitsgurtsystem fuer eine krankentrageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtsystem für
eine Krankentrage, mit einem ersten Gurtband, das an
der Krankentrage festlegbar ist, und Schultergurten zum
Sichern eines auf der Krankentrage liegenden Patienten.
Derartige Sicherheitsgurtsysteme sind in vielfältigen
Ausgestaltungen im Stand der Technik bekannt und sollen
den Patienten bei starker Abbremsung des Kranken
transportfahrzeuges auf der Krankentrage halten. Bei
spielsweise ist aus DE 37 08 680 A1 ein in der Auf
lagenmatratze für die Krankentrage integriertes Sicher
heitsgurtsystem bekannt, das mit einem ersten Gurtband
versehen ist, welches - in Bewegungsrichtung der
Krankentrage betrachtet - vor den Halterungen für die
hinteren Laufrollen der Krankentrage um diese herum
gespannt ist. Der Patient ist bei diesem Sicherheits
gurtsystem mittels Schultergurten auf der Krankentrage
angeschnallt. Die Schultergurte sind an ihrem einen
Ende mit einem Verbindungsgurt verbunden, der an dem
ersten Gurtband befestigt ist. Die Rückhaltekraft, die
den Patienten bei einer Verzögerung der Vorwärts
bewegung der Krankentrage zurückhält, wird auf das
erste Gurtband übertragen, das infolge der Umschließung
der Krankentrage vor den hinteren Laufrollenhalterungen
gegen ein Verrutschen gesichert ist. Dieses erste Gurt
band muß bei starken Verzögerungen relativ große Zug
kräfte aufnehmen, weshalb die Gefahr des Reißens be
steht. Infolge der Integration des Sicherheitsgurt
systems in der Auflagenmatratze müssen sämtliche für
den Transport von Patienten geeignete Matratzen, wie
z. B. Schaumstoff- oder Vakuummatratzen mit jeweils
einem Sicherheitsgurtsystem versehen sein, weshalb die
Matratzen relativ teuer und in ihrer Konstruktion recht
aufwendig sind. Die auf der Krankentrage befestigten
Sicherheitsgurtsysteme, wie z. B. dasjenige nach DE-GM
18 76 131, haben den Nachteil, daß eine Auswechselung
der Auflagenmatratze nicht ohne Lösen des Sicherheits
gurtsystems von der Krankentrage erfolgen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicher
heitsgurtsystem für eine Krankentrage der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, bei dem die Zugbeanspruchung
des ersten Gurtbandes verringert ist.
Als Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorge
schlagen, am ersten Gurtband einen ungespannten Gurt
bandabschnitt vorzusehen, der von einem dehnbaren Band
geringerer Länge überbrückt ist.
Nach der Erfindung ist am ersten Gurtband ein dehnbares
Band befestigt, in dessen Bereich das erste Gurtband
ungespannt ist. Das dehnbare Band weist eine geringere
Länge auf als der ungespannte Gurtbandabschnitt. Bei
dem dehnbaren Band handelt es sich vorteilhafterweise
um ein elastisches Band wie ein Gummiband oder auch ein
sogenanntes "Strumpfband". Mit dem Ausdruck "dehnbar"
soll im Rahmen dieser Erfindung ein Band bezeichnet
werden, dessen Dehn- bzw. Streckfähigkeit wesentlich
größer ist als diejenige der übrigen Gurtbänder und
Schultergurte des Sicherheitsgurtsystems. Als Material
für die Gurtbänder und Schultergurte des Sicherheits
gurtsystems wird das beispielsweise von den Dreipunkt-
Sicherheitsgurten eines Kraftfahrzeuges her bekannte
Material verwendet, das sich im Falle einer Zug
belastung in relativ geringem Maße streckt. Das dehn
bare Band des ersten Gurtbandes nach der Erfindung je
doch läßt sich auch von Hand dehnen, weist also eine um
ein Vielfaches höhere Streck- bzw. Dehnfähigkeit auf.
Im Belastungsfall dehnt sich zunächst das dehnbare Band
aus, bis der ungespannte Gurtbandabschnitt, der eine
größere Länge als das dehnbare Band im ungedehnten Zu
stand aufweist, gespannt ist. Die eigentliche Rück
haltekraft (Zugbeanspruchung) wird nun vom ersten Gurt
band aufgenommen. Durch die gewollte Dehnung des ersten
Gurtbandes infolge seines dehnbaren Bereichs bewegt
sich der Patient auf der Krankentrage oder der Auf
lagenmatratze liegend bei plötzlicher Abbremsung des
Krankentransportfahrzeuges ein gewisses Stück in Fahrt
richtung. Hierbei wird ein Teil der Bewegungsenergie
des Patienten durch Reibung auf der Krankentrage ver
zehrt, so daß die beim vollständigen Spannen des Gurt
bandabschnitts des ersten Gurtbandes auftretende Ver
zögerungskraft um diesen Betrag verringert ist. Wie
Versuche ergeben haben, können die auf den Patienten
und damit auf das erste Gurtband wirkenden Verzöge
rungskräfte durch die gewollte und kontrollierte Be
wegung des Patienten um eine der Dehnbarkeit des ersten
Gurtbandes entsprechende Strecke beträchtlich herab
gesetzt werden. Die Kräfte, die das Sicherheitsgurt
system und insbesondere das erste Gurtband aufnehmen
muß, sind daher derart herabgesetzt, daß die Gefahr des
Reißens im Regelfall nicht mehr besteht.
Bei dem ersten Gurtband des erfindungsgemäßen Sicher
heitsgurtsystems handelt es sich um ein durchgehendes,
d. h. nicht unterbrochenes Gurtband, zu dessen unge
spanntem Gurtbandabschnitt das dehnbare Band "parallel"
verläuft. Bei gespanntem Gurtbandabschnitt wird also
die Rückhaltekraft einzig und allein von dem ersten
Gurtband aufgebracht. Da das erste Gurtband als durch
gehender Materialstreifen vorliegt, also nicht aus
einzelnen Abschnitten gleichen oder unterschiedlichen
Materials besteht, ist es trotz seiner Dehnbarkeit in
folge des zusätzlichen dehnbaren Bandes äußerst stabil
bezüglich Zugbeanspruchungen. Das erfindungsgemäße
Gurtsystem kann sowohl mit Schultergurten ausgestattet
sein, die, über Kreuz liegend, mit dem ersten Gurtband
befestigt sind, als auch mit Schultergurten versehen
werden, deren freie Enden an anderen Punkten als dem
ersten Gurtband festgelegt werden. In all diesen Fällen
findet infolge der Dehnbarkeit des ersten Gurtbandes
bis zur vollständigen Spannung seines zuvor unge
spannten Gurtbandabschnitts eine kraftverzehrende Vor
wärtsbewegung des Patienten statt, aufgrund derer die
auf das erste Gurtband wirkende Verzögerungskraft beim
Zurückhalten des Patienten herabgesetzt ist. Das Weg
stück, um das der Patient "erlaubtermaßen" vorwärts
bewegt wird, beträgt einige Zentimeter bis etwa einen
Dezimeter.
Vorteilhafterweise ist das dehnbare Band elastisch, so
daß das erste Gurtband im unbelasteten Zustand trotz
ungespannten Gurtbandabschnitt an der Krankentrage ge
spannt gehalten ist. Dabei ist ferner mit Vorteil vor
gesehen, daß der Gurtbandabschnitt wellenförmig ver
läuft, wobei er im Bereich seiner Täler an dem
elastischen Band befestigt ist. Durch diese Art der
Befestigung des ungespannten Gurtbandabschnittes an dem
dehnbaren bzw. elastischen Band geringerer Länge ver
läuft das erste Gurtband auch in diesem Bereich "ge
ordnet", so daß es sich nicht an Vorsprüngen, Haken
oder Kanten der Krankentrage bzw. deren Rahmen verhakt.
Eine besonders einfach zu bewerkstelligende Festlegung
wird dadurch erzielt, daß das erste Gurtband als Gurt
bandschlaufe mit einem Schnellverschluß ausgebildet
ist. Hierdurch läßt es sich bequem und schnell um die
Längsholme der Krankentrage am Fußende in Bewegungs
richtung vor den hinteren Laufrollenhalterungen herum
spannen und befestigen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist das Gurtsystem mit einer Gurtbandanordnung ver
sehen, die die Krankentrage im Bereich von deren ge
gebenenfalls klappbaren Kopfteil umgibt. Hierdurch ist
das Sicherheitsgurtsystem an der Krankentrage an einer
weiteren Stelle fixiert, wobei die Gurtbandanordnung
relativ zur Krankentrage verschiebbar ist, also nicht,
wie das erste Gurtband, der Verankerung des Gurtsystem
im Belastungsfalle dient. Die Gurtbandanordnung ist mit
dem ersten Gurtband durch einen unterhalb der Auflagen
matratze auf der Krankentrage verlaufenden Verbindungs
gurt verbunden. Sie besteht im wesentlichen aus zwei
beispielsweise durch Vernähen miteinander verbundenen
Gurtbändern, von denen das eine (zweite) um den
Krankentragen-Rahmen bzw. den Rahmen des klappbaren
Kopfteils der Krankentrage und das andere (dritte)
Gurtband um die Auflagenmatratze herumgelegt wird.
Beide Gurtbänder sind zweckmäßigerweise als Gurt
schlaufenbänder ausgebildet, bilden also infolge ihrer
Verbindung untereinander eine der Ziffer 8 ähnelnde
Doppelschlaufe. Die Schultergurte gehen vom dritten
Gurtband aus, und, zwar sind sie im mittleren Bereich
des auf der Matratze aufliegenden Abschnitts des
dritten Gurtbandes mit diesem vernäht. Die Schulter
gurte sind also nicht durch die Auflagenmatratze hin
durchgeführt. Dadurch gestaltet sich die Auswechselung
der Matratze bei vorhandenem Gurtsystem recht einfach.
Es ist nämlich lediglich erforderlich, die dritte mit
einem Schnellverschluß versehene Gurtschlaufe zu
öffnen. Damit liegt die Matratze frei, so daß sie von
der Krankentrage abgenommen und durch eine andere er
setzt werden kann. Ebenso einfach gestaltet sich das
Bespannen der Auflagenmatratze mit einem Schonbezug.
Auch hierfür braucht lediglich das dritte Gurt
schlaufenband geöffnet zu werden; ein Hindurchschieben
des Schonbezuges unter den Schultergurten hindurch ist
nicht nötig, da die Matratze völlig freiliegt. Ebenso
wenig sind Spezial-Schonbezüge mit Durchbrechungen zum
Durchführen der Schultergurte erforderlich.
Unter Umständen ist eine Matratze für den Patienten
transport nicht erforderlich. Auch in diesem Fall kann
der Patient mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt
system gesichert werden, indem das dritte Gurt
schlaufenband geschlossen wird, der Patient mit seinem
Oberkörper also auf dem geschlossenen dritten Gurt
schlaufenband liegt.
Damit der Punkt, von dem die Sicherheitsgurte vom
dritten Gurtschlaufenband ausgehen, stets in der - be
zogen auf die Breite der Krankentrage - Mitte liegt,
ist das dritte Gurtschlaufenband vorteilhafterweise mit
zwei Schnellverschlüssen versehen, so daß die Länge des
dritten Gurtschlaufenbandes an zwei Stellen an die
unterschiedlich dicken Auflagenmatratzen (Schaumstoff-
oder Vakuummatratze) angepaßt werden kann.
Während das dritte Gurtschlaufenband mit einem oder
besser mit zwei Schnellverschlüssen versehen ist,
reicht als Verschluß für das zweite Gurtschlaufenband
ein Klettenverschluß aus, da dieses Gurtschlaufenband
lediglich die Funktion hat, die Gurtbandanordnung und
damit das Sicherheitsgurtsystem an der Krankentrage zu
halten.
Vorzugsweise werden die freien Enden der Schultergurte
an Stellen befestigt, die sich zu beiden Längsseiten
der Krankentrage in deren - in Längsrichtung betrachtet
- mittleren Bereichen befinden. In diesen Bereichen
können beispielsweise Schnellverschluß-Kupplungsteile
angeordnet sein, die am Krankentragen-Rahmen angebracht
sind und in die die Steckerteile an den Enden der
Schultergurte einsteckbar sind. Vorteilhafterweise sind
die Kupplungsteile über kurze Gurtbandstücke mit dem
auf der Krankentrage verlaufenden Verbindungsgurt ver
bunden. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Gurtsystem
als selbständiger Teil ausgebildet, dessen einzige Ver
bindung mit der Krankentrage über das erste am Kranken
tragen-Rahmen festlegbare Gurtband erfolgt. Das erfin
dungsgemäße Gurtsystem kann demzufolge bei sämtlichen
gängigen Krankentragen nachgerüstet werden, ohne daß
diese an das Gurtsystem angepaßt werden müssen.
Aus Stabilitäts- und Zugfestigkeitsgründen sind vor
teilhafterweise zwei Verbindungsgurte vorgesehen, die
die Doppelschlaufe am Kopfende mit dem ersten Gurtband
am Fußende der Krankentrage verbinden. Jedes dieser
beiden im Bereich der Längsseitenränder (Längsholme)
der Krankentrage verlaufenden Verbindungsgurtbänder ist
hierbei mit einem Schnellverschluß-Kupplungsteil für
jeweils einen Schultergurt versehen.
Um das erfindungsgemäße Sicherheitsgurtsystem an ver
schiedene Krankentragen und Matratze sowie an die zu
sichernden Patienten anpassen zu können, sind sämtliche
Gurtbänder und die Schultergurte längenverstellbar.
Das erfindungsgemäße Gurtsystem kann auch bei einer
Krankentrage verwendet werden, deren Fußteil hoch
klappbar ist, um den Patienten in der Trennenburgischen
Schocktieflage transportieren zu können. Bei einer
solchen Krankentrage ist das erste Gurtband an dem
Rahmen festgelegt, indem es vor den hinteren Lauf
rollenhalterungen um die Längsholme gespannt ist, ohne
das Fußteil zu umschließen. Der Verbindungsgurt ver
läuft unterhalb des Fußteils, wird zwischen Fuß- und
Kopfteil durch entsprechende Öffnungen hindurch nach
oben geführt und ist am Kopfteil mit der Gurtbandan
ordnung verbunden. Der oder die Verbindungsgurte sind
vorteilhafterweise mit Schnellverschlüssen versehen,
wodurch sich die Durchführung der Gurte durch die
Öffnungen vereinfacht. Der Verbindungsgurt kann auch
unter dem Kopfteil der Krankentrage mit der Gurt
bandanordnung verbunden sein, womit die Durchführung
entbehrlich ist.
Nachfolgend wird anhand der Figuren ein Ausführungs
beispiel der Erfindung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
Fig. 1 in Explosionsdarstellung eine perspektivische
Ansicht einer Krankentrage mit dem erfindungs
gemäßen Gurtsystem und Auflagenmatratze,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Krankentrage mit darauf
liegendem, durch das Gurtsystem gesichertem
Patienten,
Fig. 3 eine Ansicht entlang der Linie III-III der
Fig. 2 zur Verdeutlichung des Verlaufs der
Schultergurte im Bereich der Schultern des
Patienten und
Fig. 4 eine Ansicht entlang der Linie IV-IV der Fig. 2
bei abgehobener Auflagenmatratze und ohne
Patient zur Verdeutlichung des Verlaufs des
ungespannten Gurtbandabschnitts des ersten
Gurtbandes.
Fig. 1 zeigt in Explosionsdarstellung und perspek
tivisch eine Krankentrage 10 mit dem erfindungsgemäßen
Sicherheitsgurtsvstem 12 und einer Auflagenmatratze 14.
Die Krankentrage 10 weist einen rechteckigen Tragen
rahmen auf, der aus zwei Längsholmen 16, 18 und zwei
Querholmen 20, 22 besteht. An den beiden Enden der
Längsholme 16, 18 sind in bekannter Weise Handgriffe 24
angeordnet. Am Fußende 19 der Krankentrage 10 sind die
beiden Längsholme 16, 18 zusätzlich durch einen U-förmig
gebogenen Bügel 26 verbunden. An den beiden Längsholmen
16, 18 sind vordere und hintere Laufrollenhalterungen
28; 30 befestigt, an denen Laufrollen 32 drehbar ge
lagert sind, die paarweise durch eine Achse 34 mit
einander verbunden sind. Die Krankentrage 10 weist
ferner an ihrem Kopfende 35 ein hochklappbares Kopfteil
36 auf, das einem im wesentlichen U-förmig gebogenen
Bügel 38 besteht, der an seinen Enden drehbar an den
einander zugewandten Innenseite der beiden Längsholme
16, 18 gelagert ist. Die Stützstreben 40 zum Abstützen
und Halten des Kopfteils 36 in den verschiedenen
Schwenkstellungen sind in den Figuren der Übersicht
lichkeit halber lediglich angedeutet. Das Kopfteil 36
und der Rahmen der Krankentrage im Bereich vom Anlen
kungspunkt des Kopfteils bis zum Bügel 26 sind jeweils
von einer dünnen Platte 42a, 44 überspannt.
Die Auflagenmatratze 14 weist einen Schaumstoffkern auf
und ist mit einer stabilen Kunststoffolie umwickelt. An
den Längsseiten weist die Auflagenmatratze 14 keil
förmige Erhöhungen 46 auf, die der Stabilisierung der
Liegeposition eines Patienten dienen. Die Matratze 14
ist zweiteilig und besteht aus einem Hauptteil 48 und
einem Kopfteil 50. Beide Teile sind ausschließlich über
die die Oberseite der Matratze 14 abdeckende Kunst
stoffolie miteinander verbunden. Auf diese Weise ergibt
sich eine scharnierartige Verbindung von Kopf- und
Hauptteil der Auflagenmatratze 14 im Bereich der
Schwenkachse des Kopfteils 36 der Krankentrage 10, so
daß sich Kopf- und Hauptteil der Matratze leichtgängig
gegeneinander verschwenken lassen.
Das Sicherheitsgurtsystem 12 zum Sichern eines auf der
Matratze 14 liegenden Patienten 52 weist ein erstes
Gurtband 54 auf, an dessen einem Ende das Kupplungsteil
56 und an dessen anderem Ende das Steckerteil 58 eines
Schnellverschlusses 60 angeordnet ist. Das erste Gurt
band 54 ist mit einem ungespannten Gurtbandabschnitt 62
versehen, der wellenförmig verläuft. Unterhalb dieses
Gurtbandabschnittes 62 verläuft ein dehnbares Band 64,
das den ungespannten Gurtbandabschnitt 62 überbrückt
und an seinen Enden mit dem ersten Gurtband 54 vernäht
ist. Das im Abschnitt 62 wellenförmig verlaufende erste
Gurtband 54 ist im Bereich seiner Täler 66 mit dem aus
elastischem Material bestehenden dehnbaren Band 64 ver
näht (s. Fig. 4). Bei dem ersten Gurtband 54 handelt es
sich also um ein einteiliges durchgehendes Gurtband,
das im Abschnitt 62 eine größere Länge aufweist als das
in diesem Abschnitt "prallel" verlaufende elastische
Band 64 im ungedehnten Zustand. Das erste Gurtband 54
ist auf der dem Bügel 26 zugewandten Seite der hinteren
Laufrollenhalterungen 30 unmittelbar an diesen an
liegend um die Längsholme 16, 18 der Krankentrage 10
gelegt. Durch Schließen des Schnellverschlusses 60 er
gibt sich eine erste Gurtbandschlaufe, die infolge des
elastischen Bandes 64 um die Krankentrage leicht ge
spannt gehalten ist, wobei das erste Gurtband im Ab
schnitt 62 noch nicht gestreckt ist.
Zu beiden Seiten des ungespannten Gurtbandabschnittes
62 sind Verbindungsgurte 68 durch Vernähen mit dem
ersten Gurtband 54 verbunden. Die beiden Verbindungs
gurte 68 liegen auf der Platte 44 auf und verlaufen im
Bereich der Längsholme 16, 18 bis zum Kopfteil 36 der
Krankentrage 10. Dort sind sie mit einer Gurtanordnung
70 in Form einer Doppelgurtschlaufe vernäht. Die Gurt
anordnung 70 besteht aus einem zweiten Gurtband 72 und
einem dritten Gurtband 74. Das zweite Gurtband 72 ist
seitlich um den Bügel 38 des Krankentragen-Kopfteils 36
herumlegbar, wobei die Gurtbandenden mittels eines
Klettenverschlusses 76 verbindbar sind. Das dritte
Gurtband ist mit zwei Schnellverschlüssen 78 versehen
und um den Kopfteil 50 der Auflagenmatratze 14 herum
legbar. Beide Gurtbandschlaufen der Gurtbandanordnung
70 sind im Bereich zwischen den Enden der Verbindungs
gurte 68 miteinander vernäht. Die beiden Schnellver
schlüsse 78 bestehen in bekannter Weise aus jeweils
einem Kupplungs- und einem Steckerteil und liegen bei
gesichertem Patienten an den schmalen Seitenwänden des
Kopfteils 50 der Matratze 14 außen an (s. Fig. 2).
In dem auf der Oberseite der Matratze 14 aufliegenden
Bereich des dritten Gurtbandes zwischen den beiden
Schnellverschlüssen 78 sind die ersten Enden zweier
Schultergurte 80 festgenäht. Beide Schultergurte 80
sind mit verschiebbaren gepolsterten Überzughülsen 82
versehen, die dem Polstern der Schultergurte in den
Bereichen, in denen sie über die Schultern des
Patienten 52 verlaufen, dienen. Die anderen Enden der
beiden Schultergurte 80 sind mit jeweils einem Stecker
teil 84 versehen. Diese Steckerteile 84 sind Teil von
Schnellverschlüssen 88, deren zugehörige Kupplungsteile
86 an den beiden Enden eines quer zu den Verbindungs
gurten 68 verlaufenden Gurtbandes 90 angebracht sind.
Das Gurtband 90 ist mit den Verbindungsgurtbändern 86
vernäht und verläuft in etwa im - in Längsrichtung der
Krankentrage 10 betrachtet - mittleren Bereich.
Sämtliche Gurtbänder des Sicherheitsgurtsystems sind
längenverstellbar. Hierzu sind die Kupplungs- und/oder
Steckerteile der Schnellverschlüsse in bekannter Weise
verschiebbar an den betreffenden Gurtbändern ange
bracht. Das um die Auflagenmatratze 14 herumgelegte
dritte Gurtband 74 hat, wie oben erwähnt, zwei Schnell
verschlüsse 78. Aufgrund dieser beiden Schnellver
schlüsse 78 ist es möglich, die Länge des dritten Gurt
bandes 74 derart an unterschiedlich dicke Auflagen
matratzen 14 anzupassen, daß der Bereich, in dem die
beiden Schultergurte 80 mit dem dritten Gurtband 74
verbunden sind, sich stets zu beiden Seiten der Mittel
längsachse der Auflagenmatratze 14 befindet (s. Fig.
3). Beim Öffnen einer der beiden Schnellverschlüsse 78
liegt die Auflagenmatratze 14 frei, so daß sie problem
los ausgewechselt oder mit einem Schonbezug überzogen
werden kann.
Das Sicherheitsgurtsystem dient, wie eingangs bereits
gesagt, der Sicherung des Patienten 52 beim plötzlichen
Abbremsen der Vorwärtsbewegung der Krankentrage 10 in
Richtung des Pfeiles 92, wie dies beispielsweise bei
einem plötzlichen Abbremsvorgang eines Krankentrans
portfahrzeuges der Fall ist. Aufgrund der plötzlichen
Verzögerung wirkt auf den Patienten 52 eine Verzöge
rungskraft in Richtung des Pfeiles 92. Da das erste
Gurtband 54 in seinem Abschnitt 62 ursprünglich unge
spannt ist, bewegt sich der Patient 52 zusammen mit der
Auflagenmatratze 54 ein gewisses Stück (einige Zenti
meter bis etwa ein Dezimeter) in Richtung des Pfeiles
92, bis das erste Gurtband 54 vollständig gespannt ist.
Bei der kontrollierten und gewollten Vorwärtsbewegung
des Patienten 92 wird ein Teil der Bewegungsenergie
durch Reibung der Auflagenmatratze 14 auf der Kranken
trage 10 vernichtet, so daß auf den Patienten 52 und
insbesondere auf das erste Gurtband 54 bei voll
ständiger Spannung von dessen Gurtbandabschnitt 62 eine
verringerte (Zug-)Kraft wirkt. Durch das gewollte
kraftverzehrende Rutschen des Patienten 52 wird sowohl
die auf ihn wirkende Verzögerungskraft als auch die auf
das erste Gurtband 54 wirkende Zugkraft herabgesetzt,
weshalb die Gefahr des Reißens der Gurte des Sicher
heitssystems 12 verringert ist.
Claims (14)
1. Sicherheitsgurtsystem für eine Krankentrage (10),
mit einem ersten Gurtband (54), das an der
Krankentrage (10) festlegbar ist, und Schulter
gurten (80) zum Sichern eines auf der Krankentrage
(10) liegenden Patienten (52),
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Gurtband (54) einen ungespannten
Gurtbandabschnitt (62) aufweist, der von einem
dehnbaren Band (64) geringerer Länge überbrückt
ist.
2. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das dehnbare Band (64)
elastisch ist.
3. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Gurtbandabschnitt
(62) wellenförmig verläuft, wobei er im Bereich
seiner Täler (66) an dem dehnbaren Band (64) be
festigt ist.
4. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Gurt
band (54) als Gurtschlaufenband mit einem Schnell
verschluß (60) zum Öffnen und Schließen der
Schlaufe ausgebildet und um das Fußende (19) der
Krankentrage (10) herumlegbar ist.
5. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Kopfende
(35) der Krankentrage (10) eine Gurtbandanordnung
(70) vorgesehen ist, die die Krankentrage (10) im
Bereich ihres Kopfendes (35) umgibt und durch min
destens einen Verbindungsgurt (68) mit dem ersten
Gurtband (54) verbunden ist.
6. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gurtbandanordnung (70) ein
zweites um das Kopfteil (36) der Krankentrage
herumlegbares Gurtschlaufenband (72) und ein
drittes um eine Auflagenmatratze (14) für die
Krankentrage (10) herumlegbares Gurtschlaufenband
(74) aufweist.
7. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schultergurte (80) am
dritten Gurtschlaufenband (74) im mittleren Be
reich von dessen auf der Matratze (14) aufliegen
den Teil befestigt sind.
8. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 6 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß die freien Enden der
Schultergurte - bezogen auf die Längserstreckung
der Krankentrage (10) - im mittleren Bereich der
Krankentrage (10) mit dem mindestens einen Verbin
dungsgurtband (68) verbindbar sind.
9. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei im Bereich der beiden
Längsseiten der Krankentrage (10) verlaufende Ver
bindungsgurtbänder (68) vorgesehen sind, von denen
jedes mit dem Kupplungsteil (86) eines Schnellver
schlusses (88) verbunden ist, dessen Steckerteil
(84) an dem zu befestigenden Schultergurt (80)
angebracht ist.
10. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 6
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Gurtschlaufenband (72) einen Klettenverschluß (76)
zum Öffnen und Schließen der Gurtschlaufe auf
weist.
11. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 6
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte
Gurtschlaufenband (74) mindestens einen Schnell
verschluß (78) zum Öffnen und Schließen der Gurt
schlaufe aufweist.
12. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das dritte Gurtschlaufenband
(74) zwei Schnellverschlüsse (78) aufweist.
13. Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche
Gurtschlaufenbänder (54, 72, 74) und die Schulter
gurte (80) längeneinstellbar sind.
14. Sicherheitsgurtsystem nach den Ansprüchen 4 und 5
und einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Krankentrage (10) ein hochklapp
bares Fußteil aufweist, daß das erste Gurtband
(54) bei hochgeklapptem Fußteil um die Kranken
trage (10) am Fußende (19) herumgelegt ist und daß
der Verbindungsgurt (68) unterhalb des Fußteils
und oberhalb des Kopfteils verläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893937174 DE3937174A1 (de) | 1989-11-08 | 1989-11-08 | Sicherheitsgurtsystem fuer eine krankentrage |
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DE19893937174 DE3937174A1 (de) | 1989-11-08 | 1989-11-08 | Sicherheitsgurtsystem fuer eine krankentrage |
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ID=6393108
Family Applications (1)
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Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6073287A (en) * | 1996-01-26 | 2000-06-13 | Investment Ab Falneria | Rescue device |
DE102007048103A1 (de) * | 2007-10-06 | 2009-04-09 | Andreas Stihl Ag & Co. Kg | Gurtanordnung zum Tragen eines handgeführten Arbeitsgeräts |
DE102007056969A1 (de) * | 2006-07-14 | 2009-05-28 | Marion Mohr | Bereitstellungssystem für ein Verlagerungssystem gemäß DE 10 2006 032 863.9 |
US20130263376A1 (en) * | 2012-04-09 | 2013-10-10 | Ronald Eric ROYSUM | Stokes Litter Victim Harness |
DE202018102712U1 (de) | 2018-05-15 | 2019-04-15 | Stollenwerk und Cie. GmbH Fabrik für Sanitätsausrüstungen | Krankentransportvorrichtung, insbesondere für einen Kranken- oder Rettungstransportwagen |
DE102018111654A1 (de) * | 2018-05-15 | 2019-11-21 | Stollenwerk und Cie. GmbH Fabrik für Sanitätsausrüstungen | Krankentransportvorrichtung, insbesondere für einen Kranken- oder Rettungstransportwagen |
-
1989
- 1989-11-08 DE DE19893937174 patent/DE3937174A1/de not_active Withdrawn
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DE202018102712U1 (de) | 2018-05-15 | 2019-04-15 | Stollenwerk und Cie. GmbH Fabrik für Sanitätsausrüstungen | Krankentransportvorrichtung, insbesondere für einen Kranken- oder Rettungstransportwagen |
DE102018111654A1 (de) * | 2018-05-15 | 2019-11-21 | Stollenwerk und Cie. GmbH Fabrik für Sanitätsausrüstungen | Krankentransportvorrichtung, insbesondere für einen Kranken- oder Rettungstransportwagen |
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