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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung mehrerer großflächiger,
insbesondere mehrlagiger Nähgüter, beispielsweise
Matratzenplatten, aus einer, vorzugsweise mehrlagigen Nähgutbahn, die
einem Nähaggregat,
beispielsweise einem Mehrnadelnähaggregat,
vorzugsweise einer Vielnadelkettenstichnähmaschine zugeführt wird,
in dem die Nähgutbahn
derart genäht
wird, dass in der Nähgutbahn mehrere
Nähgüter mit
zumindest jeweils einem Nähgutmuster
ausgebildet werden, wobei die Nähgutbahn
einer dem Nähaggregat
nachgeschalteten Verarbeitungsstation für genähtes Nähgut zugeführt wird, in der die genähte Nähgutbahn
zumindest quer zu ihrer Förderrichtung
in die einzelne Nähgüter unterteilt,
insbesondere geschnitten wird, wobei auf die Nähgutbahn Markierungen aufgebracht
werden, die Informationen bezüglich
der Verarbeitung der Nähgutbahn
aufweisen.
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Aus
dem Stand der Technik sind Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung
von großflächigem,
insbesondere mehrlagigem Nähgut,
beispielsweise Matratzenplatten oder Steppdecken bekannt. Die
DE 103 54 348 B4 offenbart
eine Vorrichtung, die als Mehrnadelnähaggregat eine Vielnadelkettenstichnähmaschine
aufweist. Der Vielnadelkettenstichnähmaschine vorgeschaltet ist
eine Bevorratungseinrichtung für
einzelne Nähgutlagen,
die ein Förderband
aufweist, welches in einem Rahmen angeordnet ist, der auf quer zur
Förderrichtung
des Förderbandes
verlaufenden Schienen aufliegt und entlang dieser Schiene quer zur
Förderrichtung
des Förderbandes
verschiebbar ist, wobei die Verschiebbarkeit entsprechend der Querverschiebbarkeit
einer Fördereinrichtung
begrenzt ist, welche letztgenannte Fördereinrichtung Bestandteil
der Vielnadelkettenstichnähmaschine
ist. Über
diese Fördereinrichtung wird
das zu vernähende
Nähgut,
welches in der Regel aus mehreren Nähgutlagen besteht, relativ
zu Nähorganen
der Vielnadelkettenstichnähmaschine, nämlich an
einem Nadelbalken angeordnete Nadeln und an einem Greiferbalken
angeordnete Greifern hin- und herbewegt, um bestimmte Nähgutmuster
in die Nähgutbahn
zu nähen.
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Der
Vielnadelkettenstichnähmaschine
nachgeschaltet ist eine Verarbeitungsstation, die bei der Vorrichtung
gemäß der
DE 103 54 348 B4 als
Wickelstation ausgebildet ist und in der die fertig genähte Nähgutbahn
gewickelt wird.
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Eine
weitere Vielnadelkettenstichnähmaschine
ist aus der
DE 101
25 108 A1 bekannt. Bei dieser vorbekannten Vielnadelkettenstichnähmaschine werden
wiederum mehrere Nähgutlagen
aus einer der Vielnadelkettenstichnähmaschine vorgeschalteten Nähgutlagenbevorratungseinrichtung
abgezogen und der Vielnadelkettenstichnähmaschine zugeführt, wobei
die einzelnen Nähgutlagen
zu einer Nähgutbahn
miteinander vernäht
werden. Es ist aus dieser Druckschrift bekannt, dass die Vielnadelkettenstichnähmaschine
eine Führungseinrichtung
für das
zu nähende
Nähgut
aufweist, welche Führungseinrichtung
im Bereich der Nähorgane
angeordnet und relativ zu den Nähorganen
in eine Richtung im wesentlichen rechtwinklig zur Förderrichtung
des Nähguts bewegbar
ist. Gleichzeitig ist das Nähgut
sowohl in Förderrichtung
aus der Nähgutlagenbevorratungseinrichtung
als auch in entgegengesetzter Richtung förderbar, um eine Vielzahl von
Nähgutmustern
nähen zu
können.
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Voranstehend
beschriebene Nähaggregate sind
elektronisch gesteuert und weisen in der Regel eine zentrale Steuereinrichtung,
beispielsweise einen Computer auf, der eine Vielzahl von Daten aufweist,
die der Steuerung des Nähaggregats
dienen. Mit dem Nähaggregat
ist es beispielsweise möglich, unterschiedliche
Nähgutmuster
in die Nähgutbahn
zu nähen,
wobei die Nähgutbahn
mehrere in Längsrichtung
hintereinander angeordnete Nähgüter, beispielsweise
Matratzenplatten aufweist. Die Nähgüter der
Nähgutbahn
werden in der Regel in einer nachgeschalteten Schneideinrichtung
in Längsrichtung der
Nähgutbahn
und quer zur Längsrichtung
der Nähgutbahn
geschnitten.
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Da
entsprechende Nähaggregate
demzufolge eine Vielzahl von unterschiedlichen Nähgüter nähen und herstellen können weisen
die Nähaggregate in
der zentralen Steuereinrichtung eine programmierbare Auftragsverwaltung
auf, in die Parameter der einzelnen herzustellenden Nähgüter eingegeben werden.
Hierzu zählen
unter anderem die Abmessungen des herzustellenden und abschließend von der
Nähgutbahn
abzutrennenden Nähgüter sowie
die in den Nähgütern anzuordnenden
Nähgutmuster.
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Aus
der
DE 40 25 103 A1 ist
ein Verfahren des Durchlaufes von Nähgut durch die Nähstation
einer Nähmaschine
bekannt, bei dem vor dem Beginn des Nähvorgangs das Nähgut wenigstens
auf einer seiner beiden Seiten mit Markierungen versehen wird, welche
mittels wenigstens eines Sensors lesbar sind und allein oder in
Verbindung mit innen zugeordneten Informationen die für die Steuerung
der einen Transport zwei Achsen gestattenden Nähguttransporteinrichtung erforderlichen
Daten liefern.
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Ferner
ist aus der
DE 85 20
285 U1 eine Vorrichtung zum Messen und Regeln der Vorschubgröße an einer
Nähmaschine
mit einem oberen und einem unteren Vorschubmittel bekannt, deren
Vorschubgrößen durch
wenigstens eine Stelleinrichtung relativ zueinander veränderbar
sind. Zu diesem Zweck weist die Vorrichtung eine Abtastvorrichtung für jede Werkstücklage und
eine Signalverarbeitungseinrichtung zum Auswerten der von einem
Impulsgeber der Abtastvorrichtung in Abhängigkeit vom Abtastergebnis
erzeugten Impulse und zum steuern der Stelleinrichtung entsprechend
dem Auswertergebnis auf. Die Abtastvorrichtung kann als eine Markiervorrichtung
ausgebildet sein, die zur Ingangsetzung des Zählvorganges schaltungsmäßig mit
der Signalverarbeitungseinrichtung verbunden ist.
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Weiterhin
ist aus der
DE 37 34
660 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Kleidungsstücken
oder Einzelteilen derselben aus wenigstens einem Oberstoff bekannt,
bei dem der Oberstoff einlagig in einer Zuschneidevorrichtung zu dem
Kleidungsstück
gehörende
Zuschnitte hergestellt und der weiteren Verarbeitung zugeführt wird, wobei
bestimmte Zuschnitte mit beschichteten Einlagen-Stücken in
einer Verklebungsvorrichtung verbunden (versteift) werden. Während des
Zuschneidens werden die Zuschnitte maschinell im Bezug auf den weiteren
Fertigungsablauf identifizierbar markiert. Hierzu wird eine Auftragsnummer
bzw. eine fortlaufende Teilenummer oder dergleichen aufgebracht.
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Um
eine kontinuierliche Arbeitsweise der Nähaggregate zu ermöglichen
ist es erforderlich, dass unterschiedliche Nähgüter ohne Umrüstung des Nähaggregats
oder der nachgeschalteten Verarbeitungsstationen gefertigt werden
können.
Hierzu hat es sich als vorteilhaft erwiesen, auf die Nähgutbahn Markierungen
aufzubringen, insbesondere aufzudrucken, mit denen Informationen
bezüglich
der Verarbeitung der Nähgutbahn
transportiert werden. Beispielsweise offenbart die US-B-6 796 254
ein Verfahren zum Nähen
einer Nähgutbahn
in einem Nähaggregat,
bei dem ein Muster auf eine Nähgutbahn
aufgedruckt wird. Ferner wird die Nähgutbahn mit Markierungen versehen,
die Informationen über
die Nähgutbahn
und daraus herzustellende Nähgüter enthalten.
Als Informationen sind beispielsweise Materialzusammensetzung, Auftragsnummer,
Produktart oder dergleichen in einem maschinenlesbaren Element enthalten,
welches mittelbar oder unmittelbar, beispielsweise in Form eines
Barcodes auf die Nähgutbahn
aufgedruckt wird. Ergänzende
Markierungen können
vorgesehen sein, um die Anzahl der gefertigten Nähgüter festzulegen.
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Die
voranstehend beschriebenen Vorrichtungen haben sich grundsätzlich für die Herstellung
von großflächigem,
insbesondere mehrlagigem Nähgut, insbesondere
Matratzenplatten als geeignet erwiesen. Das vorbekannte Verfahren
gemäß der US-B-6 796
254 ist allerdings hinsichtlich der Weiterverarbeitung der Nähgutbahn
nicht mit der ausreichenden Präzision
ausgebildet, so dass eine fehlerfreie Produktion hiermit nicht gewährleistet
ist. Insbesondere ist es bei diesem vorbekannten Verfahren nachteilig, dass
Nähgutbahnen
vorgefertigt werden und anschließend dem Nähaggregat zugeführt werden.
Die Vorfertigung einer Nähgutbahn
führt zu
einer sehr unflexiblen Handhabung, da das Nähen und weitere Arbeitsschritte
nicht innerhalb der vorgefertigten Nähgutbahn geändert werden kann.
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Ausgehend
von dem zuvor beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren hinsichtlich der
Flexibilität
und Effizienz der Verarbeitung einer Nägutbahn zu verbessern.
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Die
Lösung
dieser Aufgabenstellung sieht bei dem erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass die Markierungen unmittelbar vor, nach und/oder während des
Nähvorgangs
aufgebracht werden.
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Weiterbildungen
des Verfahrens sehen vor, dass die Markierungen in einem bestimmten
Abstand zu einem betreffenden Nähgut
aufgebracht und mit einer die Identifikation des nachfolgenden Nähguts ermöglichenden
Zeichen, beispielsweise zumindest einer Ziffer, zumindest eines
Buchstaben und/oder zumindest eines Pictogramms versehen werden,
wobei der Markierungen mit dem Zeichen Merkmale des nachfolgenden
Nähguts
zugeordnet und die Markierung mit dem Zeichen und den Merkmalen
in einer Steuerungseinrichtung des Nähaggregats zur weiteren Verarbeitung
des Nähguts
gespeichert werden.
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Somit
ist bei der dieser Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass eine Markierung unmittelbar vor oder
während
des Nähvorgangs
in einem bestimmten Abstand zu dem betreffenden Nähgut aufgebracht
und mit einer die Identifikation des betreffenden Nähguts ermöglichenden
Zeichen, beispielsweise zumindest einer Ziffer, zumindest eines Buchstabens
und/oder zumindest eines Piktogramms versehen wird. Das Nähaggregat
näht bei diesem
Verfahren ein bestimmtes Nähmuster,
welches auch einem bestimmten Nähgut
zugeordnet ist. Die Nähgüter können sich
in ihren Abmessungen unterscheiden. Die das Nähgut charakterisierenden Merkmale
werden als Information der Markierung zugeordnet, so dass in nachfolgenden
Verfahrensschritten über
die Markierung das betreffende Nähgut identifizierbar
und in entsprechender Weise verarbeitbar ist, beispielsweise indem
bestimmte Schnitte in Längsrichtung
und quer hierzu durchgeführt
werden. Die Markierung kann hierzu verschiedenste Zeichen aufweisen,
die eine Identifikation des betreffenden Nähguts ermöglichen. Beispielsweise können Ziffern,
aus den Ziffern zusammengesetzte Zahlen, Buchstaben und/oder Piktogramme
vorgesehen sein, die eine Identifikation mit einer nachgeschalteten
Leseeinrichtung ermöglichen.
Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit,
dass die Markierung einen Strichcode aufweist, der mit einem Strichcodeleser decodiert
wird. Weitere Möglichkeiten
sind dadurch gegeben, dass die Markierung magnetisierbar ist oder
eine bestimmte Farbgebung aufweist.
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In
allen Fällen
ist der bestimmten Codierung der Markierung ein bestimmtes Nähgut zugeordnet, welches
in nachfolgenden Bearbeitungsstationen wiedererkannt wird.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass das bestimmte Merkmale, wie Art und/oder Form des Nähgutmusters
und/oder Länge
und/oder Breite aufweisende Nähgut
mit zumindest einer Markierung codiert wird, die an einer von zumindest
zwei, vorzugsweise vier vorbestimmten möglichen Positionen auf der
Nähgutbahn
angeordnet wird, wobei die Anzahl und die Anordnung der auf den
Positionen angeordneten Markierung bzw. Markierungen als Information in
einer Leseeinrichtung gelesen und an das Nähaggregat und/oder die nachgeschaltete
Verarbeitungsstation, beispielsweise eine Schneideinrichtung übermittelt
wird.
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Bei
dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist somit vorgesehen, dass auf der Nähgutbahn bestimmte Positionen
definiert sind, die zur Aufnahme einer Markierung oder mehrerer Markierungen
vorgesehen sind. Die Definition der Positionen ist erforderlich,
da diese Positionen auf die Leseeinrichtung abzustimmen sind. In
der Regel ist es ausreichend vier Positionen festzulegen, die der
Aufnahme von Markierungen dienen, so dass über die Leseeinrichtung eine
Vielzahl von unterschiedlichen Nähgütern identifiziert
werden können. Durch
die Markierungen können
Art und/oder Form des Nähgutmusters
vorgegeben werden, soweit die Markierungen bereits vor, insbesondere
unmittelbar vor dem Nähaggregat
auf die Nähgutbahn
aufgebracht werden, so dass über
die Identifizierung des Nähgutes
in der Nähgutbahn
beispielsweise auch das Nähaggregat
steuerbar ist, welches ein bestimmtes Nähgutmuster in die Nähgutbahn
zur Ausbildung des Nähguts
näht. In
der Regel werden die Markierungen aber genutzt, um eine Schneideinrichtung
zu steuern. Zu diesem Zweck kann es sinnvoll sein, die Markierungen
an den bestimmten Positionen erst im Anschluss an das Nähaggregat
auf die Nähgutbahn aufzubringen,
um die Nähgutbahn
hieraufhin einer Leseeinrichtung zuzuführen, in der die codiert angeordneten
Markierungen decodiert und das hierdurch identifizierte Nähgut entsprechend
der Vorgabe zugeschnitten wird. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit,
eine größere Anzahl
von Positionen zu verwenden, wenn eine größere Anzahl unterschiedlicher
Nähgüter hergestellt
wird.
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Es
ist ferner bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass
zumindest eine Markierung zur Steuerung einer die Nähgutbahn
in ihrer Längsrichtung
schneidenden Schneideinrichtung in einer einem Schnittbereich vorangehenden
Position in Abhängigkeit
des Schnittbereichs auf die Nähgutbahn
aufgebracht wird, wobei die Markierung mit einer Leseeinrichtung
gelesen und die Schneideinrichtung in den Schnittbereich relativ
zur Breite der Nähgutbahn
bewegt wird.
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Diese
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht somit vor, dass zumindest eine Markierung zur Steuerung einer
die Nähgutbahn
in ihrer Längsrichtung
schneidenden Schneideinrichtung, vorzugsweise in einer einem Schnittbereich
vorangehenden Position auf die Nähgutbahn
aufgebracht wird. Durch die Markierung wird die Schneideinrichtung
derart gesteuert, dass die Markierung beispielsweise die Schnittlinie
vorgibt. Durch die Leseeinrichtung wird die Anordnung der Markierung
detektiert. Die Schneideinrichtung kann ein oder mehrere rechtwinklig
zur Längserstreckung
der Nähgutbahn
verfahrbare Schneidmesser oder dergleichen aufweisen, die durch
die Markierung und die Leseeinrichtung in ihrer Position relativ
zur Nähgutbahn
gesteuert werden. Es ist auch denkbar, dass die Schneideinrichtung
ein feststehendes Schneidmesser und ein oder mehrere verfahrbare
Schneidmesser aufweist. Diese Ausgestaltung setzt voraus, dass die
Nähgüter in der
Nähgutbahn
mit einem in Längsrichtung
verlaufenden Schnittbereich identisch ausgerichtet sind.
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Die
Markierung bzw. in der Regel zumindest zwei Markierungen können darüber hinaus
auch genutzt werden, um die Nähgutbahn
quer zu ihrer Längserstreckung
zu schneiden. Zu diesem Zweck können
die Markierungen auf einer Linie angeordnet werden, welche die Schnittlinie
quer zur Längserstreckung
der Nähgutbahn
definiert.
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Weitere
Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Erläuterung.
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Gemäß einer
Weiterbildung der ersten Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, dass zumindest eine Markierung zur
Steuerung einer die Nähgutbahn
in ihrer Längsrichtung
schneidenden Schneideinrichtung, vorzugsweise in einer einem Schnittbereich
vorangehenden Position in Abhängigkeit
des Schnittbereichs auf die Nähgutbahn
aufgebracht wird, wobei die Markierung mit einer Leseeinrichtung
gelesen und die Schneideinrichtung in den Schnittbereich quer zur
Förderrichtung
der Nähgutbahn
bewegt wird. Bei dieser Ausgestaltung werden die beiden Ausführungsformen
der voranstehend dargestellten Verfahren somit kombiniert, so dass
die Markierung bzw. die Markierungen nicht nur zur Identifizierung
des Nähguts
in einer Nähgutbahn,
sondern auch zur Steuerung einer Schneideinrichtung für einen
Schnitt in Förderrichtung
der Nähgutbahn
herangezogen wird. Demzufolge wird zumindest eine vorbestimmte Position
zur Anordnung der Markierung in einen Schnittbereich der Schneideinrichtung
gelegt.
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Die
Markierung bzw. die Markierungen wird bzw. werden vorzugsweise lösbar auf
den Nähgutbahnen
befestigt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Markierungen
auf die Nähgutbahn
aufzukleben, da das Aufkleben eine ausreichende Haftung der Markierungen
auf der Nähgutbahn
ermöglicht
und gleichzeitig die Markierungen nach Fertigstellung des Nähguts im
Wesentlichen rückstandsfrei
von dem Nähgut
entfernt werden können.
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Vorzugsweise
sind die Markierungen maschinenlesbar ausgebildet, so dass die Markierungen in
einfacher Weise durch übliche
Leseeinrichtungen erkannt und gelesen werden können. Zu diesem Zweck können die
Markierungen beispielsweise ferromagnetische Eigenschaften aufweisen,
so dass sie mit einer Leseeinrichtung in Form eines Magnetlesers
gelesen werden können.
Alternativ oder zusätzlich
können
die Markierungen farbig ausgebildet werden, so dass als Leseeinrichtung
ein Farbsensor eingesetzt werden kann.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest
eine Markierung für einen
Schnitt der Nähgutbahn
quer, insbesondere rechtwinklig zur ihrer Längserstreckung genutzt wird. Bei
dieser Ausgestaltung ist es vorteilhaft, dass die Markierung in
einfacher Weise für
einen Schnitt quer, insbesondere rechtwinklig zur Längsrichtung
der Nähgutbahn
genutzt werden kann und dass die Markierung beim Durchlauf durch
die Leseeinrichtung gleichzeitig gelesen werden kann, soweit die
Leseeinrichtung in an sich üblicher
Weise parallel zum Schnittverlauf und insbesondere rechtwinklig
zur Längsrichtung
der Nähgutbahn
ausgerichtet wird.
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Es
ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
in einer Weiterbildung vorgesehen, dass die Markierung bzw. die
Markierungen maschinenlesbare Informationen aufweist bzw. aufweisen,
die an eine zentrale Steuereinheit übermittelt und mit in der Steuereinheit
gespeicherten produktbezogenen Daten zugeordnet werden, wobei die
Steuereinheit das Nähaggregat
und/oder die nachgeschaltete Verarbeitungsstation in Abhängigkeit
der Informationen der Markierung bzw. der Markierungen steuert.
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Über eine
Vielzahl von Informationen ist es somit möglich, die Markierungen als
Steuerungselement für
eine Vielzahl von Verfahrensschritten bei der Herstellung des Nähguts zu
nutzen. Demzufolge können
die Markierungen nicht nur für
die Identifizierung des Nähguts,
sondern auch zur Steuerung des Nähaggregats,
nämlich
zum Nähen
eines bestimmten Nähgutmusters
verwendet werden. Vorzugsweise werden die entsprechenden Informationen
mit in der Steuereinheit gespeicherten produktbezogenen Daten zugeordnet,
so dass über
die Markierungen bestimmte Verfahrensschritte, beispielsweise Herstellungsabläufe, insbesondere
Nähvorgänge in einfacher
Weise gesteuert werden können.
Entsprechende Nähgutbahnen
können
somit bereits entsprechend den Kundenanforderungen vorbereitet und
anschließend
in eine Bevorratungseinrichtung des Nähaggregats eingelegt werden,
so dass die Markierungen bereits auf vorbereiteten Nähgutbahnen
angeordnet und nicht erst unmittelbar vor dem Nähaggregat aufgebracht werden
müssen.
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Die
Markierungen sind sowohl für
die Schnitte in Längsrichtung
der Nähgutbahn,
als auch für
die Schnitte quer zur Längsrichtung
der Nähgutbahn
verwendbar.
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Schließlich ist
es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die
Markierung bzw. die Markierungen vor dem Einlauf in das Nähaggregat
auf der Nähgutbahn
angeordnet wird bzw. werden.
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Aus
der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung ergeben sich weitere
Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens. In der Zeichnung
zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zur Herstellung großflächiger Nähgüter in einer
schematischen Seitenansicht;
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2 eine
Nähgutbahn
mit mehreren Nähgütern in
einer Draufsicht und
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3 eine
weitere Nähgutbahn
mit mehreren Nähgütern in
einer Draufsicht.
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In
der 1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von großflächigen Nähgütern 1 aus
einer mehrlagigen Nähgutbahn 2 dargestellt.
Ein derartiges Nähgut 1 kann
beispielsweise eine Matratzenplatte sein, die der Herstellung von üblichen
Matratzen dient, wobei die Matratzenplatte sowohl zur Ausbildung
einer großen
Oberfläche
der Matratze als auch zur Ausbildung einer Seitenfläche der
Matratze dienen kann.
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Die
Nähgutbahn 2 besteht
aus zwei Nähgutlagen 3, 4,
die als Wickel 5, 6 in einer Bevorratungseinrichtung 7 vorgehalten
sind. Die Nähgutlagen 3, 4 werden
von den Wickeln 5, 6 abgezogen und einem Nähaggregat 8 zugeführt. Das
Nähaggregat 8 kann beispielsweise
als Vielnadelkettenstichnähmaschine ausgebildet
sein und somit eine Vielzahl von an einem Nadelbalken angeordneten
Nadeln oberhalb einer Nähgutauflage
aufweisen. Unterhalb der nicht näher
dargestellten Nähgutauflage
der Vielnadelkettenstichnähmaschine
sind eine der Anzahl der Nadeln zumindest entsprechende Anzahl von
Greifern an einer Greiferwelle angeordnet.
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1 zeigt
ergänzend
eine dem Nähaggregat 8 unmittelbar
vorgeschaltete Markierungseinrichtung 9, mit der in den 2 und 3 erkennbare Markierungen 10 lösbar auf
die Nähgutbahn 2 aufgebracht
werden. Die Ausgestaltung und die Funktion der Markierungen 10 wird
nachfolgend noch genauer beschrieben. Die Markierungseinrichtung 9 kann
alternativ im Nähaggregat 8 angeordnet
und/oder dem Nähaggregat 8 unmittelbar
nachgeschaltet sein, wie es in 1 gestrichelt dargestellt
ist. Es können
ferner Markierungseinrichtungen 9 unmittelbar vor, nach
und in dem Nähaggregat 8 angeordnet
sein.
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Das
Nähaggregat 8 ist
mit einer zentralen Steuereinheit 11 ausgebildet, die unter
anderem einen Monitor 12 und eine Tastatur 13 aufweist.
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In
dem Nähaggregat 8 werden
die beiden Nähgutlagen 3, 4 miteinander
vernäht
und einer Speichereinrichtung 14 zugeführt, die zwei obere Umlenkrollen 15 und
eine dazwischen angeordnete Tänzerrolle 16 aufweist.
Die Speichereinrichtung 14 nimmt die genähte Nähgutbahn 2 auf
und gleicht unterschiedliche Verarbeitungsgeschwindigkeiten des Nähaggregats 8 und
einer der Speichereinrichtung 14 nachgeschalteten Verarbeitungsstation 17 aus.
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Die
Verarbeitungsstation 17 weist einen Fördertisch 18 für die Nähgutbahn 2 auf.
Oberhalb des Fördertisches 18 ist
eine Leseeinrichtung 19 angeordnet, die die mit der Markierungseinrichtung 9 auf die
Nähgutbahn 2 aufgebrachten
Markierungen 10 ausliest. Die Leseeinrichtung 19 kann
in Abhängigkeit
der Markierungen 10 als Magnetleser oder Farbsensor ausgebildet
sein. Selbstverständlich
sind auch weitere Leseeinrichtungen, wie Barcodeleser oder dergleichen,
denkbar.
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Der
Leseeinrichtung 19 nachgeschaltet ist eine erste Schneideinrichtung 20,
die aus zumindest einem Schneidmesser 21 besteht, welches
Schneidmesser parallel zur Längserstreckung
der Nähgutbahn 2 ausgerichtet
ist, so dass die Nähgutbahn
mit dem Schneidmesser 21 in Längsrichtung geschnitten werden
kann. Das Schneidmesser 21 ist an einem Schwenkarm 22 angeordnet
und um einen Drehpunkt 23 schwenkbar, so dass das Schneidmesser 21 in
seiner in 1 dargestellten ausgerückten Position
in eine Position verschwenkbar ist, in der das Schneidmesser 21 in
die Nähgutbahn 2 einschneidet.
Die Schneideinrichtung 20 ist quer zur Längsrichtung
der Nähgutbahn 2 verfahrbar,
so dass das Schneidmesser 21 in unterschiedliche Schneidpositionen
bewegbar ist, um eine Vielzahl von Schnitten parallel zur Längsachse
der Nähgutbahn 2 ausführen zu
können.
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Eine
weitere Schneideinrichtung 24 ist am Ende der Bearbeitungsstation 17 vorgesehen,
die wiederum zumindest ein Schneidmesser 25 aufweist, welches quer
zur Längserstreckung
der Nähgutbahn 2 ausgerichtet
ist, um die Nähgutbahn
2 am Ende der Verarbeitungsstation 17 in einzelne Nähgüter 1 zu zerschneiden,
die über
eine Rollenbahn 26 transportiert werden.
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Das
Schneidmesser 25 ist an einem Schwenkarm 27 angeordnet,
der ein Absenken des Schneidmessers 25 aus der in 1 dargestellten ausgerückten Position
in eine eingerückte
Position ermöglicht,
in der das Schneidmesser 25 in die Nähgutbahn 2 einschneidet.
Entsprechend der Schneideinrichtung 20 ist auch die Schneideinrichtung 24 quer
zur Längserstreckung
der Nähgutbahn 2 bewegbar,
um die gesamte Nähgutbahn 2 schneiden
zu können.
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2 zeigt
die Nähgutbahn 2 mit
mehreren Nähgütern 1 unterschiedlicher
Ausgestaltung. In 2 weisen die Nähgüter 1 übereinstimmende
Formen und Größen auf,
unterscheiden sich aber in einem nicht näher dargestellten Nähgutmuster,
welches in die Nähgüter 1 eingenäht ist.
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Auf
der Nähgutbahn 2 sind
vorbestimmte Positionen 28 vorgesehen, die sowohl in Längsrichtung als
auch quer zur Längsrichtung
der Nähgutbahn 2 auf
sich rechtwinklig schneidenden Linien angeordnet sind.
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Auf
diese Positionen 28 sind teilweise Markierungen 10 aufgeklebt,
die der Identifizierung der unterschiedlichen Nähgüter 1 dienen. Zu diesem Zweck
ist die balkenförmig
sich über
die Nähgutbahn 2 erstreckende
Leseeinrichtung 19 vorgesehen, die eine mit der Anzahl
der maximal in einer Linie quer zur Längserstreckung der Nähgutbahn 2 angeordnete
Positionen 28 eine übereinstimmende
Anzahl von Leseköpfen 29,
beispielsweise Magnetleser aufweist.
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Die
Markierungen 10 bestehen aus einer metallisierten Folie,
die ferromagnetische Eigenschaften aufweist.
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Bei
der Förderung
der Nähgutbahn 2 in
Richtung des Pfeils 30 werden die Markierungen 10 unterhalb
der Leseeinrichtung 19 gefördert und durch die Leseköpfe 29 detektiert.
Die unterschiedliche Anordnung der Markierungen 10 dienen
der Identifizierung des nachfolgenden Nähgutes 1, so dass
beispielsweise in 2 in nicht näher dargestellten nachfolgenden
Schneideinrichtungen 20 bzw. 24 entsprechende
Schnitte durchgeführt
werden, mit denen die Nähgüter 1 aus
der Nähgutbahn 2 getrennt
werden.
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In
gleicher Weise kann über
die voranstehend beschriebene Ausgestaltung einer Nähgutbahn 2 mit
lösbar
darauf angeordneten Markierungen 10 auch das Nähaggregat 8 dahingehend
gesteuert werden, dass entsprechend des identifizierten Nähguts 1 ein
vorbestimmtes Nähgutmuster
in das Nähgut 1 eingenäht wird.
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Neben
der in 2 dargestellten Ausführungsform mit vier Positionen 28 pro
nachfolgendem Nähgut 1 ist
es selbstverständlich
auch möglich,
dass fünf,
sechs oder mehr Positionen 28 vorgesehen sind, um ein entsprechendes
Nähgut 1 zu
identifizieren. Die Anzahl der Positionen 28 ist letztendlich
von der Anzahl der auf einer Vorrichtung gemäß 1 herzustellenden
unterschiedlichen Nähgütern 1 abhängig.
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Nähgutbahn 2 mit
unterschiedlichen Nähgütern 1 ist
in 3 dargestellt. Die Nähgutbahn 2 gemäß 3 wird
in Richtung des Pfeils 30 gefördert und unter die Markierungseinrichtung 9 bewegt,
in der auf die Nähgutbahn 2 Markierungen 10 aufgeklebt
werden. Für
jedes Nähgut 1 werden
auf der Nähgutbahn 2 Markierungen
im Bereich verlängerter,
in Förderrichtung verlaufender
Schnittlinien 31 auf die Nähgutbahn 2 aufgeklebt,
so dass der Abstand der Markierungen 10 eines Nähguts 1 quer
zur Längserstreckung
der Nähgutbahn 2 dem
Abstand zweier Schnittlinien 31 entspricht. Die einem Nähgut 1 zugeordneten
Markierungen 10 sind in Förderrichtung gemäß Pfeil 30 vor
dem Nähgut 1 angeordnet.
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Gemäß 3 ist
zu erkennen, dass die Nähgüter 1 der
Nähgutbahn 2 sowohl
hinsichtlich ihrer Größe, als
auch hinsichtlich ihrer Ausrichtung unterschiedlich ausgebildet
sind. Ergänzend
können
daher für
jedes Nähgut 1 auch
weitere Markierungen 10 im Bereich der Schnittlinien 31 angeordnet
sein, die ein Ende eines Schnitts als Information enthalten.
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Die
Nähgutbahn 2 wird
unterhalb der Leseeinrichtung 19 durchgeführt, die
die Anordnung der Markierungen 10 detektiert und die Schneideinrichtung 20 mit
quer zur Längserstreckung
der Nähgutbahn 2 verschiebbaren,
in 3 nicht näher
dargestellten Schneidmessern 21 steuert, so dass die nicht näher dargestellten
Schneidmesser 21 (1) entsprechend
der Anordnung der Markierungen 10 entlang der Schnittlinien 31 in
die Nähgutbahn 2 einschneiden.
Ergänzend
kann selbstverständlich
die in 1 dargestellte Schneideinrichtung 24 vorgesehen
sein, mit der die Nähgüter 1 quer
zur Längserstreckung
der Nähgutbahn 2 geschnitten
werden.
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Die
Markierungen 10 können
darüber
hinaus ergänzende
Informationen, beispielsweise über
die Länge
der Schnittlinien 31 enthalten, so dass über diese
Informationen auch ohne weitere, das Ende der Schnittlinie 31 anzeigende
Markierungen 10 hinsichtlich ihrer Länge exakt ausgebildete Schnitte
ausgeführt
werden.