DE4025103A1 - Verfahren zur steuerung des durchlaufes von naehgut durch die naehstation einer naehmaschine - Google Patents
Verfahren zur steuerung des durchlaufes von naehgut durch die naehstation einer naehmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Durch
laufes von Nähgut, insbesondere in Form von zwei aufeinander
liegenden Lederteilen, durch die Nähstation einer wenigstens
eine Nähguttransporteinrichtung aufweisende Nähmaschine.
Bei den bekannten Verfahren muß das Nähgut von Hand so der
Nähguttransporteinrichtung zugeführt werden, daß sich bei deren
nur in einer Achsrichtung erfolgendem Nähguttransport der ge
wünschte Verlauf der zu bildenden Naht ergibt, wobei allen
falls durch eine Anlagefläche für die Seitenkante des Nähgutes
die manuelle Zuführung erleichtert wird. Die Genauigkeit des
Verlaufes der Naht und die Nähgeschwindigkeit ist deshalb in
starkem Maße von der Leistungsfähigkeit der Bedienungsperson
der Nähmaschine abhängig. Bei einer Seitenkantensteuerung muß
außerdem der Abstand der Seitenkante von der zu bildenden Naht
auf der gesamten Nahtlänge konstant sein. Da in der Regel zwei
Teile des Nähgutes während des Nähvorganges aufeinander liegen
und in einer genau definierten Lage miteinander vernäht werden
müssen, muß die Bedienungsperson immer darauf achten, daß sich
die beiden Teile nicht relativ zueinander verschieben. Hierdurch
wird die erreichbare Nähgeschwindigkeit ebenfalls reduziert
und die Gefahr des Entstehens von Ausschuß vergrößert. Letzteres
gilt im besonderen Maße dann, wenn das Nähgut aus Leder besteht,
weil ein Auseinandertrennen von falsch zusammengenähten Ledertei
len und erneutes Zusammennähen in der Regel wegen der sichtbar
bleibenden Löcher der ersten Naht nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für
die Steuerung des Durchlaufes von Nähgut durch die Nähstation
an der Nähmaschine zu schaffen, das die Erreichung einer höhe
ren Produktqualität, aber auch eine Senkung der Fertigungskosten
ermöglicht. Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit dem Merkmal
des Anspruches 1.
Dank der Steuerung der Nähguttransporteinrichtung aufgrund
der Markierungen, mit denen das Nähgut zuvor versehen worden
ist, hängt der Verlauf der Naht nicht mehr von den Fähigkeiten
der Bedienungsperson, sondern nur noch von den Markierungen
und den ihnen gegebenenfalls zugeordneten Informationen ab,
die jedoch ebenso wie die aus den Markierungen und den Informa
tionen gewonnenen Steuerbefehle fehlerfrei gehalten werden
können. Damit kann ein mit hoher Genauigkeit reproduzierbarer
Nahtverlauf sichergestellt und außerdem über einen langen Zeit
raum hinweg eine deutlich höhere Nähgeschwindigkeit erreicht
werden, als sie selbst von einer sehr guten Bedienungsperson
erreicht werden könnte. Die manuelle Tätigkeit beschränkt sich
auf das Einlegen des Nähgutes in die Maschine in der für den
Nahtbeginn richtigen Lage und das Entnehmen nach dem Nähvorgang.
Eine starre und bei einem Übergang auf ein anderes Nähgut auszu
tauschende Teilehalterung ist entbehrlich, wodurch hierdurch
bedingte Rüstzeiten entfallen und die Nähmaschine für Nähgut
mit sehr unterschiedlichen Formen verwendbar ist. Da die Mar
kierungen auf der Rückseite der Nähgutteile angebracht werden
können, ist ein Entfernen nach der Bildung der Naht in der
Regel nicht erforderlich. Ferner können unsaubere Kanten des
Nähgutes zugelassen werden, da diese Kanten keinen Einfluß
mehr auf die Lage der Naht haben. Da keine manuelle Zufuhr
des Nähgutes mehr erforderlich ist, werden weiterhin Formver
änderungen der Teile während des Zuführens weitgehend vermieden
und Fehler, wie sie bei manueller Zufuhr durch unterschiedlichen
Andruck des Nähgutes an die Kantenführungen auftreten, vermie
den.
Die Markierungen können beim Zuschneiden oder nach dem Zuschnei
den aufgebracht werden. Je nach Art des verwendeten Sensors
oder der verwendeten Sensoren kann es sich beispielsweise um
optisch und/oder magnetisch abtastbare Markierungen, um mit
Infrarotlicht abtastbare Markierungen oder radioaktive Mar
kierungen handeln.
Die Markierungen können allein die für die Steuerung erforder
lichen Informationen enthalten. Solche Markierungen genügen
vor allem dann, wenn nur die Transportrichtung der Nähguttrans
porteinrichtung gesteuert zu werden braucht. Sofern jedoch
auch beispielsweise die Nähgeschwindigkeit und/oder die Stich
größe gesteuert werden soll, wird es in der Regel notwendig
sein, den Markierungen Informationen zuzuordnen. Diese Informa
tionen können auf dem Nähgut als zusätzliche Markierungen an
gebracht sein. Vorteilhafter ist jedoch eine Speicherung in
einem Speicher. Es wird dann zu jedem Punkt oder zu bestimm
ten Punkten aus diesem Speicher die zugehörige Information
abgerufen.
Handelt es sich, wie in den meisten Fällen, um ein Nähgut,
das aus zwei aufeinanderliegenden Teilen besteht, dann ist
es besonders vorteilhaft, auf beiden Seiten des Nähgutes lesbare
Markierungen vorzusehen. Mit Hilfe dieser Markierungen kann
ständig kontrolliert werden, ob beide Teile die richtige Lage
relativ zueinander haben, in der sie zusammengenäht werden
sollen. Weist die Nähmaschine je eine Nähguttransporteinrich
tung für beide Lagen auf, die unabhängig voneinander gesteuert
werden können, dann kann der Transport der beiden Teile unab
hängig voneinander erfolgen. Dies eröffnet nicht nur die Mög
lichkeit von Korrekturen bei ungewollten Verschiebungen der
beiden Teile relativ zueinander, sondern auch die Möglichkeit,
Taschen oder dergleichen zu bilden, also dreidimensionale Formen
zu erzeugen. Hierzu wird beispielsweise der Vorschub des einen
Teiles relativ zum anderen in dem für die Taschenbildung erfor
derlichen Maße vorübergehend vergrößert.
Selbstverständlich ist es notwendig, die Markierungen in einem
für die Steuerung ausreichend großen Abstand vor der Nähstelle
zu lesen, damit die Steuerbefehle rechtzeitig der Nähmaschine
zugeführt werden können.
Die Markierungen können längs einer Linie im Abstand voneinan
der angeordnete Punkte sein, wobei einer dieser Punkte als
Nullpunkt ausgebildet sein kann, um nach dem Einlegen des Näh
gutes dieses automatisch unter der Nadel positionieren zu kön
nen. Verlaufen diese Punkte längs der Nahtlinie, dann können
sie auch dazu benutzt werden, die Lage der Naht direkt zu kon
trollieren und sich gegebenenfalls abzeichnende Abweichungen
zu korrigieren.
Sind die Punkte in definiertem Abstand voneinander angeordnet,
können sie auch als Längenmaß dienen und eine laufende Kon
trolle der Längsposition sowie eine gegebenenfalls erforder
liche Vorschubkorrektur ermöglichen.
Eine Identifikationsnummer, die zweckmäßigerweise auf jedem
Teil des Nähgutes aufgebracht ist, kann dann, wenn sie maschi
nenlesbar ist, dazu verwendet werden, das zugehörige Nähprogramm
aus einem Speicher abzurufen. Es werden dann automatisch zu
jedem Punkt oder jedem ausgewählten Punkt die Steuerbefehle
für die Nähguttransporteinrichtung abgerufen, die sicherstellen,
daß die Naht den richtigen Verlauf erhält. Außerdem können
dabei Steuerbefehle für die Vorschubgeschwindigkeit abgerufen
werden, damit die Maschine ständig mit der höchstmöglichen
Nähgeschwindigkeit arbeitet.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Oberseite des Näh
gutes,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Unterseite des Näh
gutes.
Zwei aufeinander gelegte Zuschnitte 1 und 2 aus Leder, die
zur Bildung eines Bezuges für einen Kraftfahrzeugsitz durch
eine Naht miteinander verbunden werden sollen, haben, wie die
Figuren zeigen, längs der Naht einen im wesentlichen gleichen
Randverlauf, so daß sich der Rand beider Zuschnitte 1 und 2
in diesem Bereich zumindest weitgehend zur Deckung bringen
läßt, wenn man in entsprechender Lage die beiden Zuschnitte
1 und 2 aufeinander legt. Voraussetzung ist diese Deckung aber
nicht für den Nähvorgang.
Beim Zuschneiden oder nach dem Zuschneiden werden beide Zu
schnitte 1 und 2 auf der beim fertigen Bezug innenliegenden,
während des Nähvorganges also außenliegenden Seite längs der
Nahtlinie mit punktförmigen Markierungen 3 versehen. Für die
punktförmigen Markierungen 3 wird eine optisch gut abtastbare
Farbe benutzt. Die durch die punktförmigen Markierungen 3 de
finierte Linie deckt sich also nach dem Nähvorgang mit der
hergestellten Naht. Der Anfang der Linie ist durch eine beson
dere Markierung 3′ gekennzeichnet, welche eine automatische
Ausrichtung des Nähgutes auf die Nadel in der Maschine ermög
licht.
Sowohl die Markierungen 3 als auch die besondere Markierung
3′ des Zuschnittes 1 decken sich mit den Markierungen 3 und
der besonderen Markierung 3′ des Zuschnittes 2. In dem Ausfüh
rungsbeispiel ist der Abstand zwischen zwei aufeinanderfol
genden Markierungen 3 im gekrümmten Bereich der Naht geringer
als im geradlinigen Bereich. Selbstverständlich könnten aber
auch konstante Abstände vorgesehen werden.
In den übereinanderliegenden Abschnitten der Randzone beider
Zuschnitte 1 und 2 sind für eine manuelle Vorpositionierung
Einschnitte 4 vorgesehen. Diese Abschnitte 4 des Zuschnittes
1 decken sich mit denjenigen des Zuschnittes 2, wenn beide
Zuschnitte in korrekter Lage aufeinanderliegen. Mittels dieser
Einschnitte kann die Bedienungsperson die beiden Zuschnitte
in die gewünschte Lage zueinander bringen. Die endgültige Po
sitionierung erfolgt jedoch in der Maschine aufgrund der beson
deren Markierungen 3′ und der Markierungen 3, weshalb die Ein
schnitte 4 auch fehlen können.
Die zur Herstellung der Naht vorgesehene Nähmaschine hat zwei
voneinander getrennte Nähguttransportvorrichtungen für den
Zuschnitt 1 bzw. den Zuschnitt 2. Beide Nähguttransportvorrich
tungen können das Nähgut sowohl in Richtung der X-Achse als
auch in Richtung der Y-Achse transportieren. Die Nähmaschine
ist ferner mittels optischer Sensoren ausgerüstet, welche die
Markierungen 3 und die besonderen Markierungen 3′ beider Zu
schnitte 1 und 2 erkennen können. Mit Hilfe dieser Transport
vorrichtungen werden deshalb nach dem Einlegen des Nähgutes
in die Nähmaschine die beiden besonderen Markierungen 3′ genau
auf die Nadel ausgerichtet. Sowohl den beiden besonderen Mar
kierungen 3′ als auch jeder Markierung 3 sind in einem Speicher
der Nähmaschine alle erforderlichen Steuerbefehle für die beiden
Nähguttransporteinrichtungen und für die Nähgeschwindigkeit
zugeordnet. Zu Beginn des Nähvorganges transportieren deshalb
die beiden Nähguttransporteinrichtungen die Zuschnitte 1 und
2 so, daß die Naht von der besonderen Markierung 3′ aus die
erste Markierung 3 erreicht. Ist diese Markierung erreicht,
dann werden diejenigen Steuerbefehle aus dem Speicher wirksam,
welche notwendig sind, um die Naht bis zur nächsten Markierung
3 fortzuführen, und entsprechend erfolgt die Maschinensteuerung,
bis die Naht fertiggestellt worden ist. Da die Markierungen
3 beider Zuschnitte 1 und 2 stets aufeinander ausgerichtet
sein müssen, kann eine sich abzeichnende Verschiebung der Naht
beim Erreichen der nächsten Markierung wieder ausgeglichen
werden. Der Rand der Zuschnitte braucht deshalb nicht an jeder
Stelle der Naht von dieser den gleichen Abstand zu haben.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind die beiden Zuschnitte
1 und 2 auf ihrer beim fertigen Bezug innenliegenden Seite
mit je einem Strichcode 5 bzw. 6 versehen, die von je einem
zusätzlichen Sensor der Nähmaschine gelesen werden. Aufgrund
dieser Informationen wird das zugehörige Nähprogramm ausgewählt,
also den Markierungen 3 die zugehörigen Steuerbefehle zuge
ordnet.
Die vorstehende Beschreibung und die Zeichnung beschränken
sich nur auf die Angabe von Merkmalen, die für die beispiels
weise Verkörperung der Erfindung wesentlich sind.
Soweit daher Merkmale in der Beschreibung und in der Zeich
nung offenbart und in den Ansprüchen nicht genannt sind, dienen
sie erforderlichenfalls auch zur Bestimmung des Gegenstandes
der Erfindung.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung des Durchlaufes von Nähgut,
insbesondere in Form von zwei aufeinanderliegenden Lederteilen,
durch die Nähstation einer wenigstens eine Nähguttransport
einrichtung aufweisenden Nähmaschine, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Beginn des Nähvorganges das Nähgut wenigstens auf
einer seiner beiden Seiten mit Markierungen versehen wird,
welche mittels wenigstens eines Sensors lesbar sind und allein
oder in Verbindung mit ihnen zugeordneten Informationen die
für die Steuerung der einen Transport in zwei Achsen gestatten
den Nähguttransporteinrichtung erforderlichen Daten liefern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Markierungen allein oder in Verbindung mit den ihnen
zugeordneten Informationen auch die Daten für die Steuerung
der Nähgeschwindigkeit und/oder die Stichgröße liefern.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Markierungen bei zwei aufeinanderliegenden Teilen
des Nähgutes auf beiden Seiten vorgesehen sind und auf beiden
Seiten mittels wenigstens je eines Sensors gelesen werden und
daß die Markierungen auf der Unterseite für eine das untenlie
gende Teil des Nähgutes transportierende erste Nähguttransport
einrichtung und die Markierungen auf der Oberseite für eine
von der ersten Nähguttransporteinrichtung unabhängige, das
obenliegende Teil des Nähgutes transportierende zweite Nähgut
transporteinrichtung verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Markierungen in einem für die Steuerung
ausreichend großen Abstand vor der Nähstelle gelesen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Markierungen in Form von längs einer
Linie im Abstand voneinander angeordneter Punkte aufgebracht
werden und daß zumindest einem Teil dieser Punkte auf dem Nähgut
vorgesehene, vom Sensor lesbare Kennzeichnungen mit zusätzlichen
Informationen zugeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Markierungen in Form von längs einer
Linie im Abstand voneinander angeordneter Punkte aufgebracht
werden und zumindest einem Teil dieser Punkte, vorzugsweise
jedem Punkt, aus einem Speicher abrufbare Daten für die Steuerung
der Nähmaschine zugeordnet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Markierungen längs der Nahtlinie angeordnet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904025103 DE4025103A1 (de) | 1990-08-08 | 1990-08-08 | Verfahren zur steuerung des durchlaufes von naehgut durch die naehstation einer naehmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904025103 DE4025103A1 (de) | 1990-08-08 | 1990-08-08 | Verfahren zur steuerung des durchlaufes von naehgut durch die naehstation einer naehmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4025103A1 true DE4025103A1 (de) | 1992-02-20 |
Family
ID=6411839
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904025103 Ceased DE4025103A1 (de) | 1990-08-08 | 1990-08-08 | Verfahren zur steuerung des durchlaufes von naehgut durch die naehstation einer naehmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
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8131 | Rejection |