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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf Heckklappen von Fahrzeugen, die ein Oberteil umfassen, das mit Hilfe erster einachsiger Aufhängungen schwenkbar an der Karosserie befestigt ist, sowie ein Unterteil, das mit Hilfe zweiter einachsiger Aufhängungen schwenkbar am unteren Rand des Oberteils befestigt ist.
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Dazu, ob nur das Unterteil der Heckklappe geöffnet wird, oder ob die gesamte Heckklappe geöffnet wird, dient ein Mechanismus, der teilweise im Seitenteil gelagert ist und teilweise Bestandteil der festen Teile des zweiten Paars der einachsigen Aufhängungen ist, die das Unter- und das Oberteil der Heckklappe schwenkbar verbinden.
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Einschlägiger Stand der Technik
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Die Automobilhersteller produzieren jedes Automodell in mehreren Karosserievarianten.
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Insbesondere der konservative Kundenkreis hat wegen ihres repräsentativen Äußeren eine Vorliebe für Wagen mit einer Karosserie vom Typ Sedan. Eine Reihe dieser Wagen hat einen relativ großen Gepäckraum, dessen Nutzung jedoch die Größe der Zugangsöffnung des Gepäckraums limitiert, weiter eine feste Wand zwischen dem Gepäckraum und dem Fahrgastraum sowie eine Platte unter der Scheibe des Heckfensters, die keine Gegenstände größeren Ausmaßes zu transportieren ermöglicht.
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Praktisch veranlagte Kunden bevorzugen deshalb meist Wagen mit einer Karosserie vom Typ Liftback bzw. Hatchback, die eine sog. Heckklappe haben, wo der Deckel des Kofferraums mit dem Heckfenster und seinem Rahmen ein Ganzes bildet, die Streben der Rücksitze sind kippbar und die Platte unter der Scheibe des Heckfensters ist abnehmbar. Manchmal wird solch eine Heckklappe auch als fünfte Tür bezeichnet.
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Durch Anheben der Heckklappe entsteht eine große Zugangsöffnung zum Gepäckraum. Dieser Vorteil kann paradoxerweise jedoch beim Verladen von Kleingegenständen, wo das Öffnen der gesamten Heckklappe zu einem Verlust der Wärmebehaglichkeit der Fahrgäste im klimatisierten Innenraum führt, zu einem Nachteil werden.
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Die Konstrukteure haben die Heckklappe deshalb bei einigen Ausführungen in zwei Teile geteilt, so dass sich entweder die gesamte Heckklappe, wie bei den Karosserien vom Typ Liftback, oder nur ihr unterer Teil wie bei den Karosserien vom Typ Sedan öffnen lässt.
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Es ist auch eine Reihe von Konstruktionsvarianten einer solchen zweiteiligen Heckklappe bekannt.
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Die erste Möglichkeit ist eine Ausführung mit einem Tragrahmen, der ein fester Bestandteil des Oberteils der Heckklappe ist, an das schwenkbar ein eigenständig zu öffnendes Unterteil der Heckklappe befestigt ist, das in geschlossener Stellung gegenüber dem Tragrahmen durch ein Schloss gesichert ist. Der Tragrahmen ist dann gegenüber der Karosserie mit einem weiteren Schloss, oder Schlössern gesichert.
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Eine weitere Lösung nutzt weder einen Trag- noch einen Hilfsrahmen. Das Ganze setzt sich aus dem Ober- und dem Unterteil der Heckklappe zusammen, die gemeinsam durch vierachsige Aufhängungen verbunden sind und die Bewegung des Unterteils ist beim Öffnen des Ganzen mit Hilfe von Streben so gekuppelt, dass sich die gegenseitige Stellung des Ober- und des Unterteils der Heckklappe ändert.
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Stand der Technik
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Des weiteren sind Lösungen bekannt, die komplizierte Mehrelement-Aufhängungen zwischen dem Ober- und dem Unterteil der Heckklappe eines Fahrzeugs nutzen. Solche Lösungen sind zum Beispiel aus folgenden Dokumenten bekannt:
EP 159 017 A2 ,
EP 718 134 A1 und
DE 44 00 374 A1 .
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Aus der gattungsgemäßen
US 6,174,015 B1 ist eine Heckklappe mit einem Oberteil und einem Unterteil bekannt, bei der über obere Scharniere das Oberteil schwenkbar an der Karosserie festgelegt ist. Über untere Scharnierelemente ist das Unterteil schwenkbar an dem Oberteil befestigt. Über lösbare Sicherungsmittel wird das Oberteil in der geschlossenen Stellung relativ zu der Karosserie verriegelt. Die lösbaren Sicherungsmittel sind so ausgebildet, dass sie durch die Bewegung des Unterteils in eine geöffnete Position entriegelt werden können. Die Anordnung weist darüber hinaus Verriegelungsmittel auf, um das Unterteil in einer geöffneten Stellung relativ zu dem Oberteil zu verriegeln, während das Oberteil geöffnet wird.
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Die gattungsgemäße
US 6,068,327 A betrifft eine zweiteilige Heckklappe eines Kraftfahrzeuges mit einem Türoberteil, das schwenkbar an der Karosserie um eine erste, im Wesentlichen horizontal verlaufende Schwenkachse gelagert ist. Ein Türunterteil ist schwenkbar an dem Türoberteil um eine zweite, im Wesentlich horizontal verlaufende Schwenkachse gelagert. Eine Strebe ist mit einem ersten Ende schwenkbar an der Karosserie und einem zweiten Ende schwenkbar an dem Türoberteil befestigt. Die Strebe ist teleskopierbar. Eine zweite Strebe ist schwenkbar an der ersten Strebe und schwenkbar an der Tür gelagert, so dass sich bei einem Aufklappen der Tür das Unterteil relativ zu dem Oberteil verschwenkt.
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Darstellung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Heckklappe für Fahrzeuge, mit einem Oberteil, das mit Hilfe erster einachsiger Aufhängungen schwenkbar an die Karosserie befestigt ist und durch ein Paar erster Streben gestützt ist, wobei am unteren Rand des Oberteils mit Hilfe zweiter einachsiger Aufhängungen ein Unterteil schwenkbar gelagert ist, das durch ein Paar zweiter Streben gestützt wird. Erfindungsgemäß besteht sein Wesen darin, dass auf der Karosserie in einer geeigneten Ausführung der erste Teil eines Doppelmechanismus für das Verschließen des Oberteils der Heckklappe an die Karosserie befestigt ist und am Oberteil der Heckklappe der zweite Teil des Mechanismus befestigt ist, der durch den ersten, an der Karosserie befestigten Teil des Mechanismus zum gegenseitigen Verschließen des Oberund des Unterteils der Heckklappe bedient wird.
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Eine derartige Konstruktion garantiert, dass die Heckklappe erfindungsgemäß je nach den Anforderungen des Nutzers einfach zu öffnen und zu schließen ist.
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Der Bedienmechanismus besteht aus zwei Teilen. Der erste, an der Karosserie befestigte Teil des Mechanismus umfasst einen Elektromotor, eine Einsenkung und einen ersten Nocken. Der zweite, auf dem Oberteil der Heckklappe befestigte Teil umfasst einen flachen Teil, ein zweites Arretierelement und einen zweiten Nocken.
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In der Grundstellung ist der flache Teil des zweiten Teils des Mechanismus in die Einsenkung des ersten Teils des Mechanismus geschoben und der zweite Nocken, der Bestandteil des zweiten Teils des Mechanismus ist, greift nicht mit dem ersten Arretierelement, das ein fester Bestandteil des beweglichen Arms der zweiten einachsigen Aufhängung ist, ineinander. Es ist also das Unterteil der Heckklappe gelöst. Weiter greift in der Grundstellung der erste Nocken, der zum Erfassen und Anziehen des zweiten Arretierelements dient, mit dem zweiten Arretierelement ineinander. Es ist also das Oberteil der Heckklappe mit der Karosserie verbunden. In der Grundstellung kann mit Hilfe der Feinbetätigung, die das Schloss der Heckklappe aufschließt, nur das Unterteil der Heckklappe geöffnet werden.
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Wenn wir die gesamte Heckklappe öffnen wollen, müssen wir zunächst mit der neben der Feinbetätigung angebrachten Taste bestätigen, dass wir tatsächlich die gesamte Heckklappe öffnen wollen und anschließend durch Drücken der Feinbetätigung das Schloss der Heckklappe aufschließen und die gesamte Heckklappe öffnen.
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Nach dem Drücken der Taste kommt es zum Verstellen des ersten wie des zweiten Teil des Mechanismus, so dass die Einsenkung mittels des flachen Teils den zweiten Nocken dreht, welcher das erste Arretierelement, das ein fester Bestandteil des Schwenkarms der zweiten einachsigen Aufhängung ist, erfasst und anzieht, und es dadurch zu einer Verbindung des Ober- und des Unterteils der Heckklappe kommt. Anschließend kommt es zum Drehen des ersten Nockens, welcher das zweite Arretierelement, das Bestandteil des auf dem Oberteil der Heckklappe befestigten zweiten Teils des Mechanismus ist, aus dem Ineinandergreifen löst, und dadurch kommt es zum Entkoppeln des Oberteils der Heckklappe von der Karosserie. Anschließend schließen wir durch Drücken der Feinbetätigung das Schloss der Heckklappe auf und öffnen die gesamte Heckklappe.
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Nach dem Schließen der Heckklappe kommt es automatisch zum Verstellen beider Teile des Mechanismus in die Grundstellung und es ist erneut das Oberteil der Heckklappe mit der Karosserie verbunden und durch Drücken der Feinbetätigung kann erneut nur das Unterteil der Heckklappe geöffnet werden.
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Für die Gewährleistung einer maximalen Sicherheit ist auf jeder Seite der Heckklappe günstiger Weise ein Doppelmechanismus angeordnet.
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Das Unterteil der Heckklappe ist günstiger Weise mit einem Schloss für das Erfassen der an der Karosserie untergebrachten Öse versehen.
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Übersicht der Abbildungen auf der Zeichnung
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Die Erfindung wird mit Hilfe von schematischen Zeichnungen näher erläutert, auf denen die Heckklappe erfindungsgemäß in geschlossener Stellung darstellt. Auf ist die Heckklappe erfindungsgemäß nur mit dem Unterteil geöffnet und auf ist die Heckklappe erfindungsgemäß als Ganzes geöffnet. Auf befindet sich die Anordnung des Doppelmechanismus in der Grundstellung. Auf befindet sich die Anordnung des Doppelmechanismus in der zweiten Stellung (halb geöffnete Heckklappe). Auf befindet sich ein Detail des Doppelmechanismus in der Grundstellung. Auf befindet sich das Detail des Doppelmechanismus in der zweiten Stellung.
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Beschreibung von Wegen zur Ausführung der Erfindung
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Die Heckklappe 3 für Fahrzeuge gemäß bis ., umfasst ein Oberteil 1 und ein Unterteil 2.
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Das Unterteil 2 hat auf dem unteren Rand ein unteres Schloss 19 zum Erfassen der Öse 18, die auf der hinteren Schwelle des Gepäckraums der Karosserie 21 untergebracht ist.
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Das Oberteil 1 ist mit einer Verglasung 4 versehen und ist mit Hilfe eines ersten Paars einachsiger Aufhängungen 5 schwenkbar um die Achse 6 an die Karosserie 21 befestigt.
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Zwischen der Karosserie 21 und dem Oberteil 1 ist ein Paar erster Gasstreben 7 angeordnet.
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Auf dem unteren Rand des Oberteils 1 ist mit Hilfe eines zweiten Paars einachsiger Aufhängungen 8 das Unterteil 2 schwenkbar um die Achse 9 gelagert.
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Zwischen dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 ist ein Paar zweiter Gasstreben 10 angeordnet.
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Auf jeder Seite der Heckklappe 3 ist ein Doppelmechanismus 22 an die Karosserie befestigt, der zum einen zum Verschließen des Oberteils 1 an die Karosserie 21 und zum anderen zum Verschließen des Unterteils 2 an das Oberteil 1 bestimmt ist. Das Verschließen des Oberteils 1 an die Karosserie 21 kann nicht unabhängig vom Verschließen des Unterteils 2 an das Oberteil 1 betätigt werden. Theoretisch würde zur Gewährleistung der gewünschten Funktion ein Doppelmechanismus 22 genügen, allerdings ist es aus Sicht der Stabilität der Karosserie 21 und der Heckklappe 3 günstig, das oben beschriebene Paar symmetrisch angebrachter Doppelmechanismen 22 zu verwenden.
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Jeder Mechanismus besteht aus zwei Teilen ( und .). Der erste Teil 23 des Doppelmechanismus 22, der an die Karosserie 21 befestigt ist und einen Elektromotor 20 beinhaltet, ist mit einer Einsenkung 11 und einem ersten Nocken 12 versehen. Der zweite Teil 24 des Doppelmechanismus 22, der an das Oberteil 1 befestigt ist und einen Körper 27 beinhaltet, ist mit einem zweiten Nocken 13, einem Flachglied 14 und einem zweiten Arretierelement 15 versehen.
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Die Einsenkung 11, die Bestandteil des ersten Teils 23 des Mechanismus 22 ist, ist zum Drehen des zweiten Nockens 13 mit Hilfe des Flachglieds 14 bestimmt, welcher dem Erfassen und Anziehen des ersten Arretierelements 16 dient, das aus einem Bolzen besteht, der ein fester Bestandteil des Schwenkarms 17 der zweiten einachsigen Aufhängung 8 ist, die am Unterteil 2 befestigt ist. Dadurch kommt es zur Verbindung des Oberteils 1 und des Unterteils 2.
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Im geschlossenen Zustand der Heckklappe 3 des Fahrzeugs ( , , ) ist das untere Schloss 19 mit der Öse 18 verschlossen und der Doppelmechanismus 22 ist in der Grundstellung so eingestellt, dass der erste Nocken 12 mit dem zweiten Arretierelement 15 ineinandergreift und so das Oberteil 1 an die Karosserie 21 fixiert ist. Die Einsenkung 11 greift mit dem Flachglied 14 ineinander und der zweite Nocken 13 greift nicht mit dem Arretierelement 16, das ein fester Bestandteil des Dreharms 17 der zweiten einachsigen Aufhängung 8 ist, ineinander. So ist das Unterteil 2 frei um die Achse 9 der zweiten einachsigen Aufhängung 8 drehbar.
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Soll nur das Unterteil 2 der Heckklappe 3 des Fahrzeugs geöffnet sein (siehe und ), wird durch Drücken der Feinbetätigung 25 das untere Schloss 19 aufgeschlossen. In der Grundstellung bleibt der gesamte Doppelmechanismus 22. Das Unterteil 2 der Heckklappe 3 lässt sich so entsprechend der Achse 9 des zweiten einachsigen Paars der Aufhängungen 8 wie eine Gepäckraumklappe bei Fahrzeugen mit einer Karosserie vom Typ Sedan öffnen und schließen.
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Soll die gesamte Heckklappe 3 des Fahrzeugs geöffnet sein (siehe und ), ist zunächst die Taste 26, die neben der Feinbestätigung 25 angebracht ist, zu drücken und so zu bestätigen, dass wir tatsächlich die gesamte Heckklappe 3 des Fahrzeugs öffnen wollen. Dadurch kommt es zum Verstellen des Doppelmechanismus 22 in die zweite Stellung dergestalt, dass die Einsenkung 11 mittels des Flachteils 14 den zweiten Nocken 13 dreht, der das erste Arretierelement 16 erfasst und anzieht, welches ein fester Bestandteil des Schwenkarms 17 der zweiten einachsigen Aufhängung 8 ist, und dadurch kommt es zur Verbindung des Oberteils 1 der Heckklappe 3 und des Unterteils 2 der Heckklappe 3 ( ). Anschließend kommt es zum Drehen des ersten Nockens 12, der das zweite Arretierelement 15 aus dem Ineinandergreifen löst, welches ein Bestandteil des zweiten Teils des Mechanismus 24 ist, der am Oberteil 1 der Heckklappe 3 befestigt ist, und dadurch kommt es zum Entkoppeln des Oberteils 1 der Heckklappe 3 von der Karosserie 21. Anschließend wird durch Drücken der Feinbetätigung 25 das Schloss 19 der Heckklappe 3 des Fahrzeugs wie bei Fahrzeugen mit einer Karosserie „Liftback" oder „Hatchback" aufgeschlossen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Oberteil
- 2
- Unterteil
- 3
- Heckklappe
- 4
- Verglasung
- 5
- erste einachsige Aufhängung
- 6
- Achse der ersten Aufhängung
- 7
- erste Gasstrebe
- 8
- zweite einachsige Aufhängung
- 9
- Achse der zweiten Aufhängung
- 10
- zweite Strebe
- 11
- Einsenkung
- 12
- erster Nocken
- 13
- zweiter Nocken
- 14
- Flachglied
- 15
- zweites Arretierelement
- 16
- erstes Arretierelement
- 17
- Schwenkarm der zweiten Aufhängung
- 18
- Öse
- 19
- unteres Schloss
- 20
- Elektromotor
- 21
- Karosserie
- 22
- Doppelmechanismus
- 23
- erster Teil des Doppelmechanismus
- 24
- zweiter Teil des Doppelmechanismus
- 25
- Feinbetätigung
- 26
- Taste
- 27
- Körper des zweiten Teils des Doppelmechanismus