DE102005041268A1 - Zweirad-Schloss - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Zweirad-Schloss mit einem Bügel, einem Riegel, einer Vorspanneinrichtung zum Vorspannen des Riegels in Richtung einer Verriegelungsstellung, in der der Riegel den Bügel verriegelt, und mit einer Antriebseinrichtung. Der Riegel ist mittels der Antriebseinrichtung dergestalt für die Dauer eines vorbestimmten Zeitintervalls in eine Entriegelungsstellung bewegbar, dass der Riegel mittels der Vorspanneinrichtung nach Ablauf des vorbestimmten Zeitintervalls automatisch wieder in Richtung der Verriegelungsstellung bewegbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Zweirad-Schloss mit einem Bügel, einem Riegel, einer Vorspanneinrichtung zum Vorspannen des Riegels in Richtung einer Verriegelungsstellung, in der der Riegel den Bügel verriegelt, und mit einer Antriebseinrichtung.
- Ein derartiges Schloss dient zum Sichern eines Zweirads gegen eine unbefugte Benutzung. Es sind Zweirad-Schlösser mit einer motorischen Antriebseinrichtung für den Verriegelungsmechanismus bekannt, wobei die Antriebseinrichtung den Bügel wahlweise in eine Schließstellung oder eine Öffnungsstellung verfährt. Da der Bügel eines Zweirad-Schlosses üblicherweise eine große Masse besitzt, müssen hierbei entsprechend hohe Trägheitskräfte überwunden werden, was sich nachteilig auf den Energieverbrauch auswirkt. Derartige Zweirad-Schlösser sind deshalb nur schlecht für die Verwendung einer autonomen Energiequelle (Batterie oder Akkumulator) geeignet.
- Andere Zweirad-Schlösser, bei denen dieses Problem vermieden wird, indem die Antriebseinrichtung lediglich einen Riegel – und nicht den Bügel – antreibt, besitzen den Nachteil, dass in manchen Betriebszuständen eine unsachgemäße Betätigung des Bügels möglich ist.
- Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Zweirad-Schloss mit einer Antriebseinrichtung zum Antreiben eines Riegels zu schaffen, das bei günstigem Energieverbrauch sichere Betriebszustände gewährleistet und hierdurch eine unsachgemäße Bedienung verhindert.
- Diese Aufgabe wird durch ein Zweirad-Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere dadurch, dass der Riegel mittels der Antriebseinrichtung dergestalt für die Dauer eines vorbestimmten Zeitintervalls in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist, dass der Riegel mittels der Vorspanneinrichtung nach Ablauf des vorbestimmten Zeitintervalls automatisch wieder in Richtung der Verriegelungsstellung bewegbar ist.
- Bei dem erfindungsgemäßen Zweirad-Schloss ist der Verriegelungsmechanismus also derart ausgebildet, dass eine motorische Antriebseinrichtung – beispielsweise ein Elektromotor – nicht direkt den Schlossbügel antreibt, sondern lediglich einen Riegel bewegt, der mit dem Bügel zusammenwirkt, um den Bügel in einer bestimmten Stellung zu verriegeln. Die Bewegung des Riegels mittels der Antriebseinrichtung erfolgt infolge eines von dem befugten Benutzer abgesetzten Entriegelungsbefehls, wobei die Bewegung des Bügels – sobald dieser entriegelt ist – durch den Benutzer manuell durchgeführt wird. Hierdurch ergibt sich ein günstiger Energieverbrauch, da die Masse des anzutreibenden Riegels im Vergleich zu der Masse des Bügels relativ gering ist.
- Gleichwohl wird bei dem erfindungsgemäßen Zweirad-Schloss ein unbeabsichtigtes oder unbefugtes Verriegeln oder Bewegen des Bügels verhindert. Hierfür ist vorgesehen, dass die Antriebseinrichtung den Riegel lediglich für die Dauer eines begrenzten Zeitintervalls in der Entriegelungsstellung hält. Dieses Zeitintervall kann beispielsweise etwa eine Sekunde oder mehrere Sekunden dauern. Nach Ablauf dieses Zeitintervalls gibt die Antriebseinrichtung den Riegel wieder frei, so dass der Riegel mittels einer zugeordneten Vorspanneinrichtung zu diesem Zeitpunkt automatisch in Richtung der Verriegelungsstellung bewegt wird. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Bügel entweder sofort wieder verriegelt ist oder dass auf grund der Vorspannung des Riegels eine Verriegelung des Bügels zumindest sofort dann erfolgt, wenn der Bügel in eine Sicherungsstellung gebracht wird, in der der Riegel den Bügel zu verriegeln vermag. Letzteres erfolgt beispielsweise automatisch dann, wenn der Bügel mittels einer weiteren Vorspanneinrichtung in Richtung einer derartigen Sicherungsstellung vorgespannt ist und vom Benutzer in einer ungesicherten Stellung losgelassen wird.
- Aufgrund der lediglich zeitlich begrenzten Entriegelung des Riegels mittels der Antriebseinrichtung können der Riegel und der Bügel also derart zusammenwirken, dass der Riegel den Bügel automatisch verriegelt, sobald der Bügel vom Benutzer oder aufgrund einer entsprechenden Vorspannung in eine Sicherungsstellung gebracht ist. Der Bügel ist dann in der betreffenden Stellung gegen eine unbeabsichtigte oder unbefugte Bewegung gesichert. Hierdurch kann beispielsweise verhindert werden, dass der Benutzer des Schlosses fälschlicherweise davon ausgeht, dass der Bügel ordnungsgemäß verriegelt ist, obwohl eine entsprechende Sicherungsstellung des Bügels noch nicht vollständig erreicht ist. Besonders wichtig ist diese Funktion jedoch auch, um zu verhindern, dass der Bügel ausgehend von einer Öffnungsstellung unbefugt in eine Schließstellung gebracht wird. Insbesondere ist es bei einem Rahmenschloss wichtig, dass der Bügel während der Fahrt nicht – beispielsweise von einem auf dem Zweirad mitgeführten Kind – unbeabsichtigt in die Schließstellung und somit zwischen die Speichen des Hinterrads bewegt wird. Die Erfindung gestattet somit die Verwirklichung einer wirksamen Kindersicherung für ein Zweirad-Schloss mit motorischer Antriebseinrichtung.
- Vorzugsweise besitzt der Bügel wenigstens einen Verriegelungsabschnitt, mit dem der Riegel zusammenwirkt, um den Bügel in der vorgenannten Sicherungsstellung (z.B. Öffnungsstellung oder Schließstellung) zu verrie geln. Bei diesem Verriegelungsabschnitt kann es sich insbesondere um eine Eingriffsvertiefung – beispielsweise eine Kerbe des Bügels – handeln, in die der Riegel in seiner Verriegelungsstellung eingreift.
- Es ist bevorzugt, wenn der Bügel zumindest zwei derartige Verriegelungsabschnitte aufweist, nämlich einen ersten Verriegelungsabschnitt, mit dem der Riegel zusammenwirkt, um den Bügel in einer Öffnungsstellung zu verriegeln, und einen zweiten Verriegelungsabschnitt, mit dem der Riegel zusammenwirkt, um den Bügel in einer Schließstellung zu verriegeln. Somit wird der Bügel sowohl in der Schließstellung als auch in der Öffnungsstellung mittels des Riegels gegen eine unbefugte Bewegung gesichert.
- Weiterhin ist es bevorzugt, wenn der Bügel in Richtung der genannten Öffnungsstellung vorgespannt ist. In diesem Fall muss der Benutzer den Bügel also entgegen der Vorspannung bewegen, um den Bügel in die Schließstellung zu bringen, während das Rückholen des Bügels aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung ohne zusätzliche manuelle Betätigung erfolgen kann. Hierdurch ist also gewährleistet, dass der Bügel aufgrund der Vorspannung automatisch in die Öffnungsstellung bewegt und dort von dem Riegel gesichert wird, sobald der Bügel aus der Schließstellung freigegeben ist und von dem Benutzer nicht oder nicht mehr gehalten wird.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform besitzt die Antriebseinrichtung eine Welle mit einem Steuerabschnitt – beispielsweise einem Exzenterabschnitt -, der mit dem Riegel zusammenwirkt, um den Riegel entgegen der Vorspannung in die Entriegelungsstellung zu bewegen. Hierdurch kann das erläuterte zeitlich begrenzte Zurückbewegen des Riegels in die Entriegelungsstellung auf besonders einfache Weise verwirklicht werden.
- Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Antriebseinrichtung eine Welle mit einem Steuerabschnitt – beispielsweise einem weiteren Exzenterabschnitt – besitzt, der mit einem Schalter zusammenwirkt, um die Drehstellung der Welle zu detektieren. Hierdurch ist eine besonders einfache Steuerung der Antriebseinrichtung möglich. Als Schalter kann beispielsweise ein Kontaktschalter oder ein Näherungsschalter vorgesehen sein, insbesondere ein kapazitiver, induktiver oder magnetischer Näherungsschalter.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Zweirad-Schlosses besitzt dieses eine Blockiereinrichtung, mittels derer der Riegel – wenn dieser sich in der Verriegelungsstellung befindet – gegen eine Bewegung in Richtung der Entriegelungsstellung blockiert wird. Die Antriebseinrichtung besitzt in diesem Fall vorzugsweise eine Welle mit einem Steuerabschnitt, durch den die genannte Blockiereinrichtung in eine Freigabestellung bewegt werden kann, um den Riegel für eine nachfolgende Bewegung in Richtung der Entriegelungsstellung freizugeben. Mittels einer derartigen Blockiereinrichtung kann ein unbefugtes kurzzeitiges Entriegeln des Bügels nach der sogenannten "Hammerschlagmethode" verhindert werden. Mit anderen Worten kann auch durch einen Schlag auf das Schloss nicht erreicht werden, dass der Riegel entgegen seiner Vorspannung sich kurzzeitig in Richtung seiner Entriegelungsstellung bewegt. Sobald jedoch infolge eines Entriegelungsbefehls des befugten Benutzers der Riegel mittels der Antriebseinrichtung in die Entriegelungsstellung bewegt werden soll, wird die Blockiereinrichtung zuvor in die Freigabestellung bewegt, um die befugte Entriegelungsbewegung zu ermöglichen.
- Hinsichtlich dieser Weiterbildung ist es von Vorteil, wenn die Blockiereinrichtung in Richtung einer Blockierstellung, in der sie den Riegel in der erläuterten Weise blockiert, vorgespannt ist. Hierdurch ist nämlich gewährleistet, dass das erwünschte Blockieren des Riegels stets automatisch sofort dann erfolgt, wenn der Riegel in die Verriegelungsstellung bewegt worden ist.
- Der im Zusammenhang mit der Blockiereinrichtung genannte Steuerabschnitt der Welle kann durch eine schräge Fläche gebildet sein, die mit einem Zwangsführungsabschnitt der Blockiereinrichtung zusammenwirkt. Hierdurch ist ein besonders einfacher Antrieb der Blockiereinrichtung möglich.
- Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Antriebseinrichtung mit einer Steuerschaltung verbunden ist, die die Antriebseinrichtung derart ansteuert, dass die vorgenannte Welle infolge jedes Entriegelungsbefehls sich jeweils stets um genau eine volle Umdrehung dreht. Hierdurch können die erläuterten Steuerfunktionen besonders einfach verwirklicht werden.
- Schließlich ist es auch bevorzugt, wenn ein Entriegelungsbefehl an den Verriegelungsmechanismus des Zweirad-Schlosses drahtlos übertragen werden kann. Hierfür kann die genannte Steuerschaltung mit einem Funkempfänger oder einem optischen Empfänger (z.B. Infrarot) verbunden sein, mittels dessen ein entsprechendes codiertes Funksignal bzw. codiertes optisches Signal empfangen werden kann.
- Weitere Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen genannt.
- Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
-
1a und1b zeigen ein Rahmenschloss mit unterschiedlicher Stellung des Riegels und des Bügels. -
2a bis2c zeigen den Riegel des Rahmenschlosses gemäß1a und1b in unterschiedlichen Stellungen in einer jeweiligen Detailansicht. -
3a und3b zeigen Querschnittsansichten der Welle gemäß2a entlang der Ebene IIIa-IIIa bzw. entlang der Ebene IIIb-IIIb. -
4 und5 zeigen eine jeweilige Perspektivansicht der Welle bzw. der Blockiereinrichtung des Rahmenschlosses. -
1a zeigt schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Rahmenschlosses zur Montage an den Hinterradstreben eines Fahrrads. Das Rahmenschloss besitzt einen Rundbügel11 zum Umgreifen des Hinterrads. Der Rundbügel11 besitzt eine erste Eingriffsvertiefung13 und eine zweite Eingriffsvertiefung15 , und er ist mittels einer Zugfeder17 in Richtung einer in1a gezeigten Öffnungsstellung vorgespannt. Solange der Rundbügel11 nicht verriegelt ist, kann er mittels einer Handhabe19 entgegen der Vorspannung entlang einer Schließrichtung21 in Richtung einer Schließstellung gedreht werden. - Mit dem Rundbügel
11 wirkt ein Riegel23 zusammen, der von einer Druckfeder25 in Richtung einer in1a gezeigten Verriegelungsstellung vorgespannt wird. Der Riegel23 besitzt eine zentrale Ausnehmung27 . In diese greift eine Welle29 ein, die im Bereich des Riegels23 einen Entriegelungsnocken31 besitzt (vgl. auch Querschnittsansicht gemäß3b sowie4 ). An einem anderen Längsabschnitt besitzt die Welle29 einen Schaltnocken33 (vgl. auch Querschnittsansicht gemäß3a ). Die Vorderseite der Welle29 ist als eine exzentrisch angeordnete schräge Fläche in Form einer Freigabenase35 ausgebildet (vgl. auch4 ). Diese wirkt mit einer Blockierfeder37 zusammen, wie nachfolgend noch erläutert wird. - Als Antriebseinrichtung für die Welle
29 ist ein Elektromotor39 vorgesehen, der vorzugsweise ein integriertes oder aufgesetztes Getriebe für eine Übersetzung ins Langsame besitzt (nicht gezeigt). Der Elektromotor39 wird von einer Steuerschaltung41 angesteuert. Diese ist eingangsseitig mit einem Kontaktschalter43 verbunden, der mit dem Schaltnocken33 der Welle29 zusammenwirkt. Ferner ist die Steuerschaltung41 eingangsseitig mit einem Funkempfänger45 verbunden. Eine Batterie47 (oder Akkumulator) dient zur Energieversorgung des Elektromotors39 , der Steuerschaltung41 und des Funkempfängers45 . - Das in
1a gezeigte Rahmenschloss dient zum Sichern des zugehörigen Fahrrads gegen eine unbefugte Benutzung. Hierfür kann der Rundbügel11 ausgehend von der gezeigten Öffnungsstellung in eine Schließstellung gebracht werden, in der der Rundbügel in einen Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Speichen des Hinterrads eingreift und das Hinterrad hierdurch blockiert. - Der Rundbügel
11 kann sowohl in der gezeigten Öffnungsstellung als auch in der genannten Schließstellung mittels des Riegels23 verriegelt werden. Hierfür drängt die Druckfeder25 den Riegel23 in Richtung des Rundbügels11 . Solange die Welle29 mit dem Entriegelungsnocken31 den Riegel23 hierfür freigibt, liegt der Riegel23 deshalb an der Oberseite des Rundbügels11 an oder greift in eine der beiden Eingriffsvertiefungen13 ,15 ein, falls diese sich auf Höhe des Riegels23 befinden. Wenn der Riegel23 in die erste Eingriffsvertiefung13 eingreift, ist der Rundbügel11 in der Öffnungsstellung gesichert, wie in1a gezeigt ist. Falls hingegen der Riegel23 in die zweite Eingriffsvertiefung15 eingreift, so entspricht dies der genannten Schließstellung des Rundbügels11 . - Durch Drehen der Welle
29 kann der Riegel23 mittels des Entriegelungsnockens31 kurzzeitig entlang einer Entriegelungsrichtung49 entgegen der Vorspannung durch die Druckfeder25 in eine Entriegelungsstellung gebracht werden. In dieser Entriegelungsstellung ist der Rundbügel11 für eine Drehbewegung freigegeben. Insbesondere kann der Benutzer ausgehend von der Öffnungsstellung gemäß1a den Rundbügel11 mittels der Handhabe19 entlang der Schließrichtung21 bewegen, um den Rundbügel11 letztlich in die bereits erläuterte Schließstellung zu überführen.1b zeigt das Rahmenschloss während einer derartigen Bewegung des Rundbügels11 in Schließrichtung21 . Falls zu diesem Zeitpunkt der Entriegelungsnocken31 der Welle29 den Riegel23 bereits wieder freigibt und die Druckfeder25 den Riegel23 somit erneut in Richtung des Rundbügels11 drängt, so beeinträchtigt dies nicht die weitere Schließbewegung des Rundbügels11 . Wie in1b gezeigt ist, liegt der Riegel23 nämlich lediglich so lange an der Oberseite des Rundbügels11 an, bis die zweite Eingriffsvertiefung15 sich auf Höhe des Riegels23 befindet. Sodann kann der Riegel23 in die zweite Eingriffsvertiefung15 einschnappen, um den Rundbügel11 in der somit erreichten Schließstellung zu sichern. - Aus
1b ist auch die folgende Eigenschaft des gezeigten Rahmenschlosses ersichtlich: Falls der Benutzer während der Schließbewegung des Rundbügels11 – also während der Riegel23 sich zwischen der ersten Eingriffsvertiefung13 und der zweiten Eingriffsvertiefung15 befindet – die Schließbetätigung nicht vollendet und der Riegel23 somit nicht in Eingriff mit der zweiten Eingriffsvertiefung15 gelangt, so zieht die Zugfeder17 den Rundbügel11 wieder zurück in die in1a gezeigte Öffnungsstellung, wobei der Riegel23 aufgrund seiner Vorspannung sodann in die erste Eingriffsvertiefung13 schnappt (vgl.1a ). Der Rundbügel11 ist hierdurch auch in diesen Fall gegen eine unbefugte oder unbeabsichtigte nachfolgende Schließbetätigung gesichert. Gleiches gilt auch für den Fall, dass in der in1a gezeigten Öffnungsstellung des Rundbügels11 der Riegel23 infolge eines vom Benutzer abgesetzten Entriegelungsbefehls zwar kurzzeitig entriegelt wird, der Rundbügel11 während dieses Zeitintervalls jedoch überhaupt nicht in Schließrichtung21 gedreht wird. In diesem Fall verbleibt der Rundbügel11 also in der Öffnungsstellung, und der Riegel23 greift sofort wieder in die erste Eingriffsvertiefung13 ein, sobald der Riegel23 aufgrund einer entsprechenden Drehbewegung der Welle29 hierfür freigegeben worden ist. - Eine weitere Besonderheit des gezeigten Rahmenschlosses liegt in der Blockierfeder
37 . Solange der Riegel23 sich – wie in1a gezeigt – in der Verriegelungsstellung befindet, hintergreift die Blockierfeder37 den Riegel23 . Dies gilt sowohl für die in1a gezeigte Öffnungsstellung als auch für die erläuterte Schließstellung des Rundbügels11 . Solange die Blockierfeder37 den Riegel23 derartig hintergreift, ist dieser gegen eine unbefugte Entriegelungsbewegung nach der sogenannten "Hammerschlagmethode" gesichert. Um den Riegel23 für eine (befugte) Bewegung in der Entriegelungsrichtung49 freizugeben, wird die Blockierfeder37 entgegen der von ihr ausgeübten Vorspannung kurzzeitig zurückgedrängt, um das freie Ende der Blockierfeder37 außer Eingriff mit dem Riegel23 zu bringen. Hierfür greift die Freigabenase35 der Welle29 an einer Zwangsführungsfläche51 der Blockierfeder37 an, die eine Blockieraussparung53 der Blockierfeder37 umgibt (vgl.5 ). Sobald die Freigabenase35 jedoch in die Blockieraussparung53 eingreift, kann die Blockierfeder37 aufgrund ihrer Vorspannung den Riegel23 in der erläuterten Weise hintergreifen (vgl.1a ). - In dem Zustand gemäß
1b liegt die Blockierfeder37 übrigens noch seitlich an dem Riegel23 an. Sobald jedoch der Riegel23 sich wieder vollständig die Verriegelungsstellung begibt, schnappt die Blockierfeder37 in die in1a gezeigte Blockierstellung und hintergreift den Riegel23 wieder. - Die Blockierfeder
37 kann auch mehrteilig ausgeführt sein, beispielsweise als Blockierriegel, der von einer separaten Druckfeder vorgespannt wird. - Die Steuerung der erläuterten Verriegelungs- und Entriegelungsbewegung des Riegels
23 sowie der erläuterten Blockier- und Freigabebewegung der Blockierfeder37 erfolgt auf sehr einfache Weise mittels der Steuerschaltung41 :
Sobald der Benutzer mittels eines zugeordneten Funksenders (nicht gezeigt) einen Entriegelungsbefehl in Form eines codierten Funksignals absetzt und dieser von dem Funkempfänger45 empfangen wird, wandelt der Funkempfänger45 den Entriegelungsbefehl in ein entsprechendes elektrisches Signal um und übermittelt dieses an die Steuerschaltung41 . Die Steuerschaltung41 steuert den Elektromotor39 infolgedessen derart an, dass die Welle29 genau eine volle Umdrehung um ihre Achse vollzieht. Das exakte Durchführen einer einzigen vollständigen Umdrehung der Welle29 ist durch das Zusammenwirken des Schaltnockens33 mit dem Kontaktschalter43 gewährleistet, d.h. die Steuerschaltung41 veranlasst den Elektromotor39 so lange zu einem Drehantrieb der Welle29 , bis der Schaltnocken33 den Kontaktschalter43 erneut betätigt. Während einer Umdrehung der Welle29 wird zunächst die Blockierfeder37 in die Freiga bestellung zurückgedrängt, sodann wird der Riegel23 für die Dauer eines begrenzten Zeitintervalls in die Entriegelungsstellung gebracht und anschließend wieder für eine Bewegung entgegen der Entriegelungsrichtung49 freigegeben, und schließlich wird auch die Blockierfeder37 wieder für eine Bewegung in Richtung des Riegels23 freigegeben. - Nachfolgend werden die einzelnen Phasen des Steuerablaufs zum kurzzeitigen Entriegeln des Riegels
23 im Einzelnen erläutert, wobei insbesondere auf die verschiedenen Winkelbereiche I bis V der Ausrichtung des Entriegelungsnockens31 gemäß3b Bezug genommen wird: - (0) In der Ausgangslage befindet
sich der Riegel
23 in der Verriegelungsstellung und greift aufgrund der Vorspannung durch die Druckfeder25 in die Eingriffsvertiefung13 (oder15 ) ein. Der Riegel23 wird von der Blockierfeder37 hintergriffen, wobei die Freigabenase35 der Welle29 in die Blockieraussparung53 der Blockierfeder37 eingreift. Der Schaltnocken33 zeigt nach oben und betätigt den Kontaktschalter43 . Der Entriegelungsnocken31 zeigt nach unten und liegt frei in der Ausnehmung27 . Diese Ausgangslage ist in1a und2a gezeigt. - (I) Wenn nun die Welle
29 von dem Elektromotor39 zu einer Drehbewegung angetrieben wird (Drehrichtung55 ), führt dies zunächst dazu, dass die Freigabenase35 der Welle29 mit der Begrenzung zwischen der Blockieraussparung53 und der Zwangsführungsfläche51 der Blockierfeder37 zusammenwirkt und die Blockierfeder37 hierdurch allmählich in Richtung ihrer Freigabestellung zurückdrängt (vgl.2b ). Der Entriegelungsnocken31 dreht zu diesem Zeitpunkt immer noch frei, d.h. es erfolgt noch keine Bewegung des Riegels23 . - (II) Bei Fortsetzung dieser Drehbewegung der Welle
29 drängt die Freigabenase35 die Blockierfeder37 vollständig in die Freigabestellung zurück, und der Entriegelungsnocken31 greift nun an dem Riegel23 an, um diesen entgegen der Vorspannung entlang der Entriegelungsrichtung49 zu bewegen. Der Riegel23 wird somit außer Eingriff mit der betreffenden Eingriffsvertiefung13 bzw.15 des Rundbügels11 gebracht (vgl.2c ). Der Rundbügel11 kann nun in oder entgegen der Schließrichtung21 gedreht werden. - (III) Im weiteren Verlauf der Drehbewegung der Welle
29 wird der Riegel23 in der in2c gezeigten Entriegelungsstellung gehalten, und auch die Blockierfeder37 bleibt in die Freigabestellung zurückgedrängt. Hierdurch ist ein vorbestimmtes Zeitintervall gegeben, während dessen der Benutzer den Rundbügel11 ausgehend von der in2c gezeigten Stellung bewegen kann. - (IV) Die weitere Drehbewegung der Welle
29 führt dazu, dass der Entriegelungsnocken31 den Riegel23 allmählich wieder für eine Bewegung entgegen der Entriegelungsrichtung49 freigibt. Aufgrund der Vorspannung durch die Druckfeder25 kann der Riegel23 sich also wieder in Richtung des Rundbügels11 bewegen. - (V) Schließlich
erreicht die exzentrisch angeordnete Freigabenase
35 der Welle29 wieder die Blockieraussparung53 der Blockierfeder37 , so dass die Freigabenase35 in die Blockieraussparung53 zurückschnappen kann und die vorgespannte Blockierfeder37 sich wieder in Richtung des Riegels23 bewegt. Am Ende dieser Phase erreicht der Schaltnocken33 wieder den Kontaktschalter43 , und die Steuerschaltung41 schaltet den Elektromotor39 so lange ab, bis über den Funkempfänger45 der nächste Entriegelungsbefehl erhalten wird. Die Anordnung befindet sich nun also wieder in der genannten Ausgangsstellung. - Ein besonderer Vorteil des gezeigten Rahmenschlosses besteht darin, dass ein elektromotorisches Entriegeln des Rundbügels
11 möglich ist und der Rundbügel11 dennoch sowohl in der Öffnungsstellung (1a ) als auch in der Schließstellung gegen eine unbefugte Betätigung sicher verriegelt ist. Hierdurch ist insbesondere ausgeschlossen, dass der Riegel23 – beispielsweise durch eine unabsichtliche Betätigung des zugeordneten Fernsteuersenders – in der Öffnungsstellung des Rundbügels11 dauerhaft in die Entriegelungsstellung gemäß2c gebracht wird und der Rundbügel11 deshalb während der Fahrt versehentlich in Richtung21 der Schließstellung bewegt werden kann. Stattdessen ist es – um den Rundbügel11 von der Öffnungsstellung in die Schließstellung zu bringen – stets erforderlich, zwei Aktionen synchronisiert durchzuführen, nämlich das Absetzen des Entriegelungsbefehls und das zeitnahe manuelle Betätigen des Rundbügels11 mittels der Handhabe19 . Sofern der Rundbügel11 sich in einer Zwischenstellung zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung befindet, sorgt die Zugfeder17 dafür, dass der Rundbügel11 automatisch in die Öffnungsstellung gemäß1a gebracht wird, wobei der Riegel23 aufgrund seiner Vorspannung den Rundbügel11 sofort verriegelt. Ein weiterer Vorteil der Anordnung besteht in der günstigen Energieeffizienz, da der Elektromotor39 letztlich lediglich den Riegel23 entgegen der Vorspannung durch die Druckfeder25 und die Blockierfeder37 entgegen ihrer Vorspannung bewegen muss, es muss jedoch nicht der Rundbügel11 selbst angetrieben werden. - Anstelle des gezeigten Rahmenschlosses kann die Erfindung auch für andere Arten von Zweirad-Schlössern mit Bügel verwirklicht sein.
-
- 11
- Rundbügel
- 13
- erste Eingriffsvertiefung
- 15
- zweite Eingriffsvertiefung
- 17
- Zugfeder
- 19
- Handhabe
- 21
- Schließrichtung
- 23
- Riegel
- 25
- Druckfeder
- 27
- Ausnehmung
- 29
- Welle
- 31
- Entriegelungsnocken
- 33
- Schaltnocken
- 35
- Freigabenase
- 37
- Blockierfeder
- 39
- Elektromotor
- 41
- Steuerschaltung
- 43
- Kontaktschalter
- 45
- Funkempfänger
- 47
- Batterie
- 49
- Entriegelungsrichtung
- 51
- Zwangsführungsfläche
- 53
- Blockieraussparung
- 55
- Drehrichtung
Claims (13)
- Zweirad-Schloss mit: – einem Bügel (
11 ), – einem Riegel (23 ), – einer Vorspanneinrichtung (25 ) zum Vorspannen des Riegels in Richtung einer Verriegelungsstellung, in der der Riegel den Bügel verriegelt, und – einer Antriebseinrichtung (39 ), wobei der Riegel (23 ) mittels der Antriebseinrichtung (39 ) dergestalt für die Dauer eines vorbestimmten Zeitintervalls in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist, dass der Riegel mittels der Vorspanneinrichtung (25 ) nach Ablauf des vorbestimmten Zeitintervalls automatisch wieder in Richtung der Verriegelungsstellung bewegbar ist. - Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (
11 ) wenigstens einen Verriegelungsabschnitt (13 ,15 ) aufweist, mit dem der Riegel (23 ) zusammenwirkt, um den Bügel zu verriegeln. - Schloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsabschnitt (
13 ,15 ) des Bügels durch eine Eingriffsvertiefung gebildet ist. - Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (
11 ) einen ersten Verriegelungsabschnitt (13 ) aufweist, mit dem der Riegel (23 ) zusammenwirkt, um den Bügel in einer Öffnungsstellung zu verriegeln, und dass der Bügel einen zweiten Verriegelungsabschnitt (15 ) aufweist, mit dem der Riegel zusammenwirkt, um den Bügel in einer Schließstellung zu verriegeln. - Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (
11 ) in Richtung einer Öffnungsstellung vorgespannt ist. - Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (
39 ) eine Welle (29 ) mit einem Steuerabschnitt (31 ) aufweist, der mit dem Riegel (23 ) zusammenwirkt, um den Riegel entgegen der Vorspannung in die Entriegelungsstellung zu bewegen. - Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (
39 ) eine Welle mit (29) einem Steuerabschnitt (33 ) aufweist, der mit einem Schalter (43 ) zusammenwirkt, um die Drehstellung der Welle zu detektieren. - Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blockiereinrichtung (
37 ) vorgesehen ist, mittels derer der Riegel (23 ) – wenn der Riegel sich in der Verriegelungsstellung befindet – gegen eine Bewegung in Richtung der Entriegelungsstellung blockierbar ist, wobei die Antriebseinrichtung (39 ) eine Welle (29 ) mit einem Steuerabschnitt (35 ) aufweist, mittels dessen die Blockiereinrichtung (37 ) in eine Freigabestellung bewegbar ist, um den Riegel für eine nachfolgende Bewegung in Richtung der Entriegelungsstellung freizugeben. - Schloss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinrichtung (
37 ) in Richtung einer Blockierstellung vorgespannt ist. - Schloss nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerabschnitt (
35 ) durch eine schräge Fläche der Welle (29 ) gebildet ist, die mit einem Zwangsführungsabschnitt (51 ) der Blockiereinrichtung (37 ) zusammenwirkt. - Schloss nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (
39 ) mit einer Steuerschaltung (41 ) verbunden ist, mittels derer die Antriebseinrichtung zum Antreiben der Welle (29 ) um jeweils eine volle Umdrehung ansteuerbar ist. - Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Funk- oder optischer Empfänger (
45 ) zum Empfangen eines Entriegelungsbefehls vorgesehen ist. - Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Zweirad-Schloss um ein Rahmenschloss handelt, wobei der Bügel (
11 ) als ein Rundbügel ausgebildet ist.
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