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Die
Erfindung betrifft eine Abstreifvorrichtung für den Fördergurt eines reversierbaren
Förderbandes
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
Förderbändern besteht
das grundsätzliche
Problem, daß sich
auf dem Fördergurt
im Laufe der Zeit Dreck festsetzen kann, welcher entfernt werden
muß.
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Zu
diesem Zweck ist es bekannt, an der Unterseite des Förderbandes
nach dem Umlenken des Fördergurtes
um den vordersten Abwerfpunkt herum eine Abstreifvorrichtung anzuordnen.
Die bekannte Abstreifvorrichtung weist einen Abstreifer mit einer geraden
Vorderkante auf, welcher am Fördergurt
anliegt und durch die Umlaufbewegung des Fördergurtes den auf dem Fördergurt
haftenden Dreck abschabt. – Ein
Problem bei dieser Abstreifvorrichtung tritt dann auf, wenn der
Fördergurt
zeitweise in die entgegengesetzte Richtung läuft, also im sogenannten Reversierbetrieb.
In diesem Fall besteht sehr leicht die Gefahr, daß der Abstreifer
und/oder der Fördergurt
beschädigt
oder gar zerstört
wird.
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Die
DE 295 05 207 U1 zeigt
einen Förderbandabstreifer
für reversierbare
Förderbänder der eingangs
angegebenen Art. Zu diesem Zweck ist auf einer parallel zum Förderband
verlaufenden, rohrartigen Traverse eine Leiste befestigt, an deren
oberem Ende eine Hartmetalleiste angebracht ist, welche im Normalbetrieb
am Förderband
anliegt. Die rohrartige Traverse ist verschwenkbar gelagert. Dies
bedeutet, daß im
Reversierbetrieb die Verschwenkeinrichtung mit ihrem Abstreifer
außer
Eingriff mit dem Förderband
verschwenkt wird. Da an der Traverse zusätzlich eine Mitnehmerrolle
angeordnet ist, gelangt diese beim Verschwenken der Traverse gleichzeitig
in Eingriff mit dem Förderband,
nachdem sie im Normalbetrieb einen bestimmten Abstand zum Förderband
aufweist. Die Mitnehmerrolle ist dabei frei drehbar um eine Achse
gelagert. Beim Übergang
vom Reversierbetrieb in den Normalbetrieb des Förderbandes schwenkt die Traverse
wieder zurück. – Der Nachteil
bei diesem bekannten Förderbandabstreifer besteht
darin, daß aufgrund
der freien Drehbarkeit der Mitnehmerrolle um die Achse ein einwandfreies Zurückverschwenken
der Traverse in die Normalstellung des Abstreifers nicht immer gewährleistet
ist.
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Die
DE 296 13 723 U1 zeigt
einen verschwenkbaren Abstreifer für reversierbare Förderbänder. Der
Abstreifer mit seiner Leiste sowie einer am vorderen Ende angeordneten
Hartmetalleiste ist mit seinem rückwärtigen Ende
in einem Torsionsfederelement gelagert. Dieses Torsionsfederelement wiederum
ist an einer verschwenkbaren Traverse angeordnet. Aufgrund des Torsionsfederelements
kann der Abstreifer ausweichen. Zusätzlich ist die den Abstreifer
tragende Traverse mittels einer Zylinder-Kolben-Einheit und eines
an der Traverse befestigten Hebelarms derart verschwenkbar ausgebildet,
daß der
Abstreifer bei der Reversierrichtung des Förderbandes nicht in Eingriffsstellung
steht.
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Die
DE 196 03 934 C1 zeigt
eine Abstreifleiste zum Abstreifen von Fördermaterial vom Untertrum eines
Gurtbandes. Die Abstreiferleiste ist dabei mit ihrer Abstreifkante
konvex gewölbt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Abstreifvorrichtung
für den
Fördergurt
eines reversierbaren Förderbandes
der eingangs angegebenen Art die Rückführeinrichtung dahingehend zu verbessern,
daß beim Übergang
des Fördergurtes vom
Reversierbetrieb in den Normalbetrieb die Verschwenkeinrichtung
und damit der Abstreifer sicherer wieder in die Abstreifposition
zurückgeführt werden kann.
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Die
technische Lösung
ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Dadurch
ist eine Abstreifvorrichtung für
den Fördergurt
eines Förderbandes
geschaffen, welche zum einen eine optimale Gurtreinigung gewährleistet und
welche zum anderen nicht beschädigt
oder gar zerstört
wird, wenn sich der Fördergurt
im Reversierbetrieb befinden sollte. Die Grundidee der erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung
besteht darin, daß bei
Eintreten des Reversierbetriebes der Abstreifer der Abstreifvorrichtung
automatisch in Lauf richtung des Reversierbetriebes ausweicht, so
daß keine zerstörerischen
Kräfte
auf die Abstreifvorrichtung und/oder den Fördergurt wirken können. Die
technische Realisierung der Ausweichbewegung schlägt vor,
daß der
Abstreifer an einer Verschwenkeinrichtung drehbar gelagert ist.
Dabei kann der Abstreifer beispielsweise auf einer drehbaren Stange
oder einem drehbaren Rohr angeordnet sein. Sollte der Fördergurt
in die entgegengesetzte Richtung laufen, wird der Abstreifer auf
seiner Verschwenkeinrichtung einfach in Reversierrichtung gekippt.
Dabei ist der Verschwenkeinrichtung eine automatisch arbeitende Rückführeinrichtung
zugeordnet. Die Grundidee dieser Rückführeinrichtung besteht darin,
daß beim Übergang
von dem Reversierbetrieb in den Normalbetrieb, wenn also der Fördergurt
wieder in Normalrichtung läuft,
die Rückführeinrichtung
in Betrieb gesetzt wird und den Abstreifer selbständig in
den Arbeitsbereich zurückholt.
Dies hat den Vorteil, daß nach
der Ausweichbewegung des Abstreifers dieser nicht von Hand oder
auf andere Art und Weise wieder in die Arbeitsposition übergeführt werden
muß, sondern
daß dies
automatisch geschieht, wenn das Förderband wieder seinen Normalbetrieb
fortsetzt. Die technische Realisierung sieht dabei vor, daß sich im normalen
Abstreifbetrieb die Rückführeinrichtung
außerhalb
irgendwelcher Wirkungsmechanismen befindet. Erst wenn die Ausweichbewegung
des Abstreifers stattgefunden hat, kommt die Rückführeinrichtung in Anlage zu
dem Fördergurt.
Diese Anlage ist dabei derart, daß im Reversierbetrieb des Fördergurtes
die Rückführeinrichtung
die Verschwenkeinrichtung weiter in die Ausweichstellung zu drehen
versucht. Dies wird aber durch entsprechende Anschläge verhindert.
Sobald aber wieder in den umgekehrten Abstreifbetrieb übergegangen
wird, entsteht ein Reibschluß zwischen
der Rückführeinrichtung
und dem Fördergurt
mit der Folge, daß die
Rückführeinrichtung
und damit die Verschwenkeinrichtung mit dem Abstreifer mitgenommen
wird, und zwar so lange, bis bei Erreichen des Anschlags die Arbeitsposition
des Abstreifers erreicht ist.
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Eine
erste Variante der Rückführvorrichtung schlägt gemäß Anspruch
2 eine an einem Verschwenkarm der Verschwenkeinrichtung angeordnete
Rolle vor. Die Funktionsweise ist dabei dergestalt, daß die Rolle
in der einen Drehrichtung freilaufend ist und in der anderen Richtung
gesperrt ist. Die gesperrte Richtung dient dazu, daß beim Übergang
von dem Reversierbetrieb in den Abstreifbetrieb die Rolle von dem
Fördergurt
aufgrund des aufgebauten Reibschlusses mitgenommen wird. Vorzugsweise
ist die Rolle in dem Verschwenkarm in einer entsprechenden Längsnut positionsverstellbar,
um so den bestmöglichen
Anpreßdruck
der Rolle am Fördergurt
einzustellen.
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Eine
zweite Variante schlägt
gemäß Anspruch
3 statt der Rolle einen fest angeordneten Exzenter vor. Die Form
des Exzenters ist dabei dergestalt, daß im Reversierbetrieb der Exzenter
am Fördergurt
zur Anlage kommt, wobei die Reibkraft nicht so groß ist, daß eine Zerstörung des
Exzenters oder ein Blockieren des Fördergurtes eintritt. Allerdings
ist die Reib kraft so groß,
daß beim Übergang
von dem Reversierbetrieb in den Abstreifbetrieb der Exzenter von
dem Fördergurt
aufgrund des Reibschlusses mitgenommen und der Abstreifer wieder
in die Arbeitsposition verschwenkt wird.
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Schließlich kann
als dritte Variante gemäß Anspruch
4 ein Bügel
vorgesehen sein, welcher vom Grundprinzip her der Funktionsweise
des Exzenters entspricht. Dieser Bügel ist dabei vorzugsweise
als Federbügel
ausgebildet.
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Damit
absolut keine Gefahr besteht, daß auch in der Ausweichstellung
keine zerstörerischen Kräfte auf
den Abstreifer wirken, wird gemäß der Weiterbildung
in Anspruch 5 vorgeschlagen, daß der Abstreifer
in der Ausweichstellung vollständig
vom Fördergurt
abgehoben ist.
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Vorzugsweise
sind dabei die Endpositionen der Verschwenkeinrichtung gemäß Anspruch
6 durch Anschläge
begrenzt. Dies bedeutet, daß die
Verschwenkeinrichtung zwischen den beiden Anschlägen verschwenkbar ist. Der
Winkelbereich kann dabei ungefähr
90° betragen.
Andere Winkelbereiche sind denkbar.
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Um
auf bestmögliche
Weise den Dreck vom Fördergurt
abzukratzen, ist gemäß der Weiterbildung in
Anspruch 7 vorzugsweise eine Feder vorgesehen, welche den Abstreifer
gegen den Fördergurt
preßt. Der
Anpreßdruck
hängt dabei
von der Auswahl der Feder ab. Eine mechanische Einstellmöglichkeit
der Feder ist denkbar.
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Schließlich schlägt die Weiterbildung
gemäß Anspruch
8 vor, daß der
Abstreifer über
die Breite des Fördergurtes
konvex gekrümmt
ist. Die Grundidee liegt in einer speziell geformten Metall-Kunststoff-Leiste.
Sie trägt
aufgrund der konvexen Krümmung
der Tatsache Rechnung, daß insbesondere
im Mittelbereich des Fördergurtes
ein erhöhter
Abkratzbedarf besteht. Dadurch ist auch bei einer einseitigen Gurtbelastung
ein optimaler Betrieb gewährleistet. Der
Abstreifer kann beispielsweise auch durch Heizstäbe beheizbar sein. Auch eine
Nachlaufwasserspülung
ist denkbar.
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Drei
Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Abstreifvorrichtung
für den
Fördergurt
eines Förderbandes
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen
zeigt:
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1a eine
Vorderansicht der Abstreifvorrichtung;
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1b eine
Seitenansicht der Abstreifvorrichtung in 1a;
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2a eine
erste Ausführungsform
der Abstreifvorrichtung mit einer Rolle in einer Seitenansicht im
Abstreifbetrieb;
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2b die
Abstreifvorrichtung in 2a im Reversierbetrieb;
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3a eine
zweite Ausführungsform
der Abstreifvorrichtung mit einem Exzenter in einer Seitenansicht
im Abstreifbetrieb;
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3b die
Abstreifvorrichtung in 3a im Reversierbetrieb;
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4a eine
dritte Ausführungsform
der Abstreifvorrichtung mit einem Bügel in einer Seitenansicht
im Abstreifbetrieb;
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4b die
Abstreifvorrichtung in 4a im Reversierbetrieb.
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Die
Abstreifvorrichtung 1, wie sie in den 1a und 1b ohne
die Rückführeinrichtung dargestellt
ist (drei Ausführungsformen
der Rückführeinrichtung
sind in den 2 bis 4 dargestellt),
weist ein Rohr 2 auf, welches auf endseitigen Zapfen 3 einer
Halteeinrichtung 4 drehbar gelagert ist. Die Zapfen 3 stehen
dabei unter der Druckspannung von Federn 5. Auf dem Rohr 2 ist
ein länglicher
Abstreifer 6 mit einer konvexen Abstreifkante angeordnet.
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Das
Rohr 2 definiert eine Verschwenkeinrichtung, welche zwischen
Anschlägen 7, 7' verschwenkbar
auf den Zapfen 3 gelagert ist. Die Verschwenkeinrichtung
mit dem Rohr 2 weist eine Rückführeinrichtung 8 mit
einem Verschwenkarm 9 auf.
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Eine
erste Ausführungsform
der Rückführeinrichtung 8 ist
in 2a und 2b dargestellt. Die
Rückführeinrichtung 8 weist
eine Rolle 10 auf, deren Position längs des Verschwenkarmes 9 in
einer Längsnut
eingestellt werden kann. Außerdem
ist die Rolle 10 derart ausgebildet, daß sie in der einen Richtung
als Freilauf ausgebildet ist und in der anderen Richtung gesperrt
ist.
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Die
Funktionsweise ist wie folgt:
2a und 2b zeigt
oberhalb der Abstreifvorrichtung 1 ein Förderband 11 mit
einem Fördergurt 12.
An der Unterseite des Förderbandes 11 greift
der Abstreifer 6 an, indem er durch die Feder 5 gegen den
Fördergurt 12 gepreßt wird.
Dieser Abstreifbetrieb in der normalen Laufrichtung des Fördergurts 12 ist
in 2a dargestellt.
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Sollte
es zu einem Reversierbetrieb des Fördergurtes 12 kommen,
weicht der Abstreifer 6 in Richtung des Reversierbetriebs
aus und wird (in der Zeichnung nach rechts) gekippt. Diese Situation
ist in 2b dargestellt. Während im
normalen Abstreifbetrieb (2a) die
Rolle 10 der Rückführeinrichtung 8 einen
Abstand von dem Fördergurt 12 aufweist, kommt
sie im Reversierbetrieb bei verschwenktem Abstreifer 6 (2b)
in Anlage an den Fördergurt 12. Aufgrund
des Freilaufs der Rolle 10 rollt diese im Reversierbetrieb
auf dem Fördergurt 12 ab.
Sobald aber vom Reversierbetrieb wieder in den Abstreifbetrieb umgeschaltet
wird, ist die Rolle 10 gesperrt. Durch den dadurch sich
entwickelnden Reibschluß zwischen
der Rolle 10 und dem Fördergurt 12 wird
der Abstreifer 6 wieder in die Arbeitsposition verschwenkt,
wie sie in 2a erkennbar ist. Dadurch erfährt die
Rolle 10 auch wieder einen Abstand vom Fördergurt 12.
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Die
zweite Ausführungsform
in 3a und 3b weist
statt der Rolle 10 einen Exzenter 13 auf, welcher
fest am Verschwenkarm 9 angeordnet ist.
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Die
Funktionsweise ist wie folgt:
Im Abstreifbetrieb (3a)
weist der Exzenter 13 einen Abstand vom Fördergurt 12 auf.
Im Reversierbetrieb (3b) verschwenkt der Abstreifer 6 wieder nach
hinten (in der Zeichnung nach rechts), so daß der auf dem Verschwenkarm 9 fest
angeordnete Exzenter 13 in Anlage zu dem Fördergurt 12 gelangt. Dadurch
schleift der Fördergurt 12 auf
dem Exzenter 13. Sobald vom Reversierbetrieb (3b)
in den Arbeitsbetrieb durch Umkehren der Laufrichtung des Fördergurtes 12 übergegangen
wird, baut sich eine Haftreibung zwischen dem Fördergurt 12 und dem Exzenter 13 derart
auf, daß der
Abstreifer 6 wieder in die Arbeitsposition zurückgeschwenkt
wird (3a).
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Die
dritte Ausführungsform
in 4a und 4b schließlich weist
statt der Rolle 10 bzw. dem Exzenter 13 einen
Bügel 14 insbesondere
in Form eines Federbügels
auf, welcher wiederum mit seinem einen Ende am Verschwenkarm 9 und
am anderen Ende am Abstreifer 6 angeordnet ist.
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Die
Funktionsweise ist wie folgt:
Vom Grundprinzip her ist die
Funktionsweise identisch der der zweiten Ausführungsform in 3a und 3b,
d. h. der Bügel 14 kommt
im Reversierbetrieb in Anlage zu dem Fördergurt 12 und schleift
auf diesem. Sobald wieder der Abstreifbetrieb eingestellt wird,
wird eine Haftreibung zwischen dem Bügel 14 und dem Fördergurt 12 aufgebaut,
welche den Abstreifer 6 zurückverschwenkt.
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Die
Rückholeinrichtung
kann auch pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch arbeiten.
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- 1
- Abstreifvorrichtung
- 2
- Rohr
- 3
- Zapfen
- 4
- Halteeinrichtung
- 5
- Feder
- 6
- Abstreifer
- 7,
7'
- Anschläge
- 8
- Rückführeinrichtung
- 9
- Verschwenkarm
- 10
- Rolle
- 11
- Förderband
- 12
- Fördergurt
- 13
- Exzenter
- 14
- Bügel