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Die
Erfindung betrifft einen Zylinder für die Bearbeitung von Flachmaterial
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 oder 14.
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Durch
die
DE 38 28 372 A1 ist
es bekannt, an der Deckscheibe in radialer Richtung verstellbare Nocken
vorzusehen. Mittels dieser Nocken lassen sich auf der Deckscheibe
Abschnitte ausbilden, die bei Abtasten durch den Steuerhebel eine
Arbeitsbewegung des Werkzeugs sperren. Durch geeignete Verteilung
der Abschnitte auf der Deckscheibe lässt sich die Deckscheibe an
die jeweilige Produktionsweise anpassen. Ferner sind Deckscheiben
bekannt, die mehrere Teil-Deckscheiben umfassen und die zum Umstellen
zwischen Produktionsweisen mittels Motoren relativ zueinander verdreht
werden. In beiden Fällen
ist die Konstruktion von Deckscheibe und Zylinder aber sehr komplex
und umfasst viele Einzelteile. Darüber hinaus ist die Umstellung
zwischen den Produktionsweisen aufwendig und zeitraubend.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder für die Bearbeitung
von Flachmaterial, mit einfacher Umstellung der Produktion zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1, oder 14 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass dieselbe Deckscheibe ohne Umbaumaßnahmen oder sonstige bauliche
Modifikationen für
verschiedene Produktionsweisen des Zylinders einsetzbar ist. Verschiedene
Produktionsweisen können
zum Beispiel solche sein, bei denen der Zylinder jeweils ein Werkstück oder
mehrere, höchstens
jedoch n-1 Werkstücke
aus dem Flachmaterial, vorzugsweise Signaturen aus Papier, sammelt.
Jeder Produktionsweise des Zylinders ist eine Sektorengruppe der
Deckscheibe zugeordnet, wobei die Reihenfolge von Sektoren, z. B. Kreissektoren,
mit dem ersten bzw. zweiten Radius innerhalb der Gruppe für die zugeordnete
Produktionsweise spezifisch ist, d. h. die Arbeitsbewegungen entsprechend
der Produktionsweise zulässt
oder unterdrückt.
Wird der Zylinder in einer jeweiligen Produktionsweise betrieben,
so passiert die Steuereinrichtung gleichzeitig mit dem die Arbeitsbewegung steuernden
Abschnitt lediglich Sektoren der Deckscheibe einer einzigen ausgewählten Sektorengruppe.
Wenn beispielsweise in einer der Sektorengruppen alle Sektoren den
ersten Radius haben, so erfolgt im Betrieb des Zylinders in der
durch diese Sektorengruppe bestimmten Betriebsweise des Zylinders
bei jeder Umdrehung des Zylinders die gleiche Arbeitsbewegung der
Werkzeuge.
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Da
die Deckscheibe an die Drehung des Zylinderkörpers gekoppelt drehbar ist,
kann zwischen zwei Produktionsweisen einfach umgeschaltet werden,
indem man eine Phase zwischen der Deckscheibe und dem Zylinderkörper passend
einstellt, so dass nunmehr Sektoren der zur gewünschten Produktionsweise gehörigen Sektorengruppe
das Zusammenwirken von Steuereinrichtung und Abschnitt zum Steuern
der Arbeitsbewegung erlauben bzw. sperren.
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Zudem
wird beim Zylinder ein Verschleiß der Steuereinrichtung reduziert,
da die Relativgeschwindigkeit zwischen dem rotierenden Zylinderkörper und der
Deckscheibe verringert ist. Indem die Deckscheibe mehrere Sektorengruppen
umfasst, ist nämlich die
Zahl der Sektoren der Deckscheibe gegenüber herkömmlichen Konstruktionen erhöht, und
es verringert sich deutlich die für eine Steuerung der Werkzeugbewegung
mit gewünschter
Periodizität
erforderliche Differenz der Drehgeschwindigkeiten von Zylinderkörper und
Deckscheibe. Die Beschleunigung, die eine die Deckscheibe abtastende
Rolle der Steuereinrichtung bei jedem Inkontaktkommen mit der Deckscheibe
erfährt,
ist dadurch verringert. Da der Reibverschleiß an der Rolle der Deckenscheibe überproportional
mit der auftretenden Beschleunigung zunimmt, ist die Lebensdauer
der Rolle erheblich verlängert.
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Die
Rolle zum Abtasten der Deckscheibe kann mit einer Rolle zum Abtasten
der Kurvenscheibe einfach an einem gemeinsamen Steuerhebel montiert
sein. Dann verliert allerdings die Rolle der Kurvenscheiben immer
dann den Kontakt zur Kurvenscheibe, wenn die Deckscheibe die Arbeitsbewegung
blockiert. Sie wird verlangsamt und muss wieder beschleunigt werden.
Um dies zu vermeiden, können
auch zwei Steuerhebel, einer für
jede Rolle, vorgesehen sein, die es der Rolle der Kurvenscheiben
erlauben, mit der Kurvenscheibe auch dann in Kontakt zu bleiben,
wenn die Deckscheibe die Arbeitsbewegung blockiert.
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Die
Deckscheibe kann über
ein Ausgleichsgetriebe, beispielsweise ein Planetengetriebe oder ein
Harmonic-Drive-Getriebe, an den Zylinderkörper gekoppelt sein. Dieses
Getriebe kann einerseits bei festgehaltener Ausgleichswelle als
Antrieb für
die Deckscheibe dienen. Das gleiche Getriebe kann andererseits aber
auch durch Drehen der Ausgleichswelle ein Umschalten zwischen den
Produktionsweisen ermöglichen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Teilansicht eines Zylinders mit Falzmessern;
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2 eine
auseinander gezogene Detailansicht der Steuereinrichtung mit zwei
Steuerhebeln eines Falzmessers des Zylinders aus 1;
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3 eine
Detailansicht einer vereinfachten Steuereinrichtung mit einem Steuerhebel
und zwei daran montierten Rollen;
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4 eine
Vorderansicht einer Deckscheibe für einen Zylinder mit Falzmessern;
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5 eine
Vorderansicht einer weiteren Deckscheibe für einen Zylinder mit Falzmessern;
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6 die
Funktionsweise a) bis f) der Deckscheibe für drei Produktionsweisen des
Zylinders;
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7 eine
Deckscheibe für
einen Zylinder mit Greifern;
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8 ein
Beispiel für
ein Getriebe eines Sammelzylinders;
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9 ein
weiteres Beispiel für
ein Getriebe eines Sammelzylinders.
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1 zeigt
einen Endabschnitt eines Zylinderkörpers 01 mit drei
Falzmessern 02 (in 1 zwei sichtbar).
Der Zylinderkörper 01 ist
hier der Einfachheit halber als Zylinder 01 im engen, geometrischen Sinne
dargestellt, doch versteht sich, dass in der Praxis von der geometrischen
Zylinderform abgewichen werden kann, sofern Signaturen an der Mantelfläche des
Zylinders 01 auf einer kreis- oder kreissektorförmigen Bahn
gefördert
werden. Insbesondere kann die Mantelfläche aus einer Mehrzahl von
gegeneinander verstellbaren Segmenten aufgebaut sein. Die Werkzeuge 02,
z. B. Falzmesser 02 sind aus jeweils in einem Abstand von
120° an
der Mantelfläche
des Zylinderkörpers 01 angeordneten
Schlitzen ausfahrbar, um zugeführte
Signaturen an einem (nicht dargestellten) Übergabespalt querzufalzen und
dabei an einen ebenfalls nicht dargestellten Zylinder zu übergeben.
Um nach der Übergabe
eine nachfolgende Signatur auf den Zylinderkörper 01 laden zu können, müssen sich
die Falzmesser 02 ins Innere des Zylinders 01 zurückziehen.
Zu diesem Zweck sind die Falzmesser 02 jeweils über in der 1 vom
Mantel des Zylinderkörpers 01 verdeckte
Arme mit einer Welle 03 fest verbunden, die jeweils in
den zwei sich gegenüberliegenden
Stirnplatten 04 des Zylinderkörpers 01 schwenkbar
gelagert ist. Mit den Stirnplatten 04 verbundene Achszapfen 06 sind
in einem nicht dargestellten Seitengestell drehbar gelagert. Koaxial zu
dem in der Figur gezeigten Achszapfen 06 sind eine Kurvenscheibe 07 und
eine Deckscheibe 08 vorgesehen. Die Kurvenscheibe 07 hat
im Wesentlichen die Form einer zur Drehachse des Zylinderkörpers 01 konzentrischen
Kreisscheibe, in deren Abschnitt 09, z. B. Umfangsfläche 09 ein
Umfangsabschnitt 11, z. B. eine Einbuchtung 11 gebildet
ist. Die Deckscheibe 08 kann als aus Sektor 12; 13,
z. B. Kreissektoren 12; 13 aufgebaut aufgefasst
werden.
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Jede
der drei Wellen 03 des Zylinderkörpers 01 trägt zwei
Steuerhebel 16; 17, die zusammen jeweils eine
Steuereinrichtung zum Steuern der Bewegung eines der Falzmesser 02 bilden.
Der Übersichtlichkeit
halber sind die Steuerhebel 16; 17 in 1 nur
an einer der Wellen 03 dargestellt. Der erste Steuerhebel 16 trägt an seinem
freien Ende eine Rolle 18, die auf der Umfangsfläche 09 der
Kurvenscheibe 07 abrollt. In analoger Weise trägt der zweite
Steuerhebel 17 eine Rolle 19, die auf der Umfangsfläche der
Deckscheibe 08 abrollt. Der zweite Steuerhebel 17 ist
fest mit der Welle 03 verbunden, während der erste Steuerhebel 16 um
die Welle 03 drehbar ist.
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Die
zwei Steuerhebel 16; 17 tragen jeweils an der
dem anderen Steuerhebel 16; 17 zugewandten seitlichen
Flanke einen Vorsprung 21 bzw. 22, wie in der
auseinander gezogenen Detailansicht der Steuereinrichtung der 2 zu
sehen ist. Zwischen den zwei Vorsprüngen 21; 22 ist
eine Druckfeder 23, die die zwei Vorsprünge 21; 22 auseinander
treibt. Auf den zweiten Steuerhebel 17 wirkt über die
Welle 03 ein Drehmoment einer nicht gezeigten, z. B. im Zylinderkörper 01 untergebrachten
Feder, die dessen Rolle 19 gegen die Umfangsfläche der
Deckscheibe 08 treibt. In der in 1 gezeigten
Stellung rollt die Rolle 18 in der Einbuchtung 11 ab
und die Rolle 19 auf einem ersten Sektor 12. Wenn
die Rolle 18 auf der Umfangsfläche 09 abrollt während die
Rolle 19 einem ersten Sektor 12 gegenüberliegt,
berührt
die Rolle 19 die Deckscheibe 08 nicht, da eine
Berührung
zwischen den Vorsprüngen 21; 22 und
die gleichzeitig auf der Umfangsfläche 09 abrollende Rolle 18 des
ersten Steuerhebels 16 dies verhindern. Die Rolle 18 befindet
sich während
der gesamten Umdrehung des Zylinderkörpers 01 im Kontakt
mit der Kurvenscheibe 07 und ist dadurch gleichmäßig drehangetrieben.
Wenn die Rolle 18 jedoch in die Einbuchtung 11 eindringt,
so führt
dies nur dann zu einer Bewegung der Falzmesser 02, wenn
gleichzeitig die Rolle 19 einem Sektor 12 mit
kleinem Radius der Deckscheibe 08 gegenüberliegt, wie in 1 dargestellt.
Ist dies nicht der Fall, so verliert die Rolle 19 den Kontakt
mit der Deckscheibe 08 und verlangsamt, bis sie erneut
in Kontakt mit einem Sektor 13 mit großem Radius kommt.
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3 zeigt
in einer perspektivischen Ansicht analog zu 2 eine vereinfachte
Steuereinrichtung, bei der ein einziger an der Welle 03 befestigter
Steuerhebel 17' zwei
Rollen 18'; 19' zum Abrollen
auf der Kurvenscheibe 07 bzw. der Deckscheibe 08 trägt. Der
Steuerhebel 17' schwenkt
nur dann radial einwärts,
wenn beide Rollen 18'; 19' gleichzeitig
die Einbuchtung 11 bzw. einen Sektor 12 mit kleinem
Radius passieren.
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Anstelle
der drei Falzmesser 02 oder Punkturleisten mit Punkturnadeln,
Greifer oder Falzklappen kann der Zylinder 01 auch fünf oder
sieben Abschnitte, d. h. fünf
oder sieben Werkzeuge 02, insbesondere Falzmesser 02 oder
Punkturleisten mit Punkturnadeln, Greifer oder Falzklappen aufweisen.
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4 zeigt
eine Vorderansicht der Deckscheibe 08. Diese ist in der
Realität
zwar einstückig gefertigt,
wie aber weiter unten anhand der folgenden 6 gezeigt
wird, ist sie bezüglich
ihrer Funktion in erste Kreissektoren 12 mit kleinem Radius
und zweite Kreissektoren 13 mit großem Radius unterteilbar, die
in den Figuren zur Verdeutlichung des Sachverhaltes hervorgehoben
gezeichnet sind. Bei der Deckscheibe 08 umfasst jede Sektorengruppe
jeweils zwölf
einzelne Sektoren 12; 13.
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Jeder
Sektor 12; 13 gehört einer von drei Gruppen an;
die Gruppenzugehörigkeit
ist an einem Symbol „<", „<<" oder „<<<" erkennbar, mit dem
jeder Sektor 12; 13 in der 4 versehen
ist. Die Sektoren 12; 13 der einzelnen Sektorengruppen „<"; „<<"; „<<<" wechseln einander
in Umfangsrichtung der Deckscheibe 08 zyklisch ab, d. h.
zwischen je zwei Sektoren 12; 13 derselben Sektorengruppe „<"; „<<"; „<<<" ist jeweils ein
Sektor 12; 13 jeder anderen Sektorengruppe „<"; „<<"; „<<<" angeordnet.
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Alle
zwölf Sektoren
der Gruppe „<" sind Sektoren 12 mit kleinem
Radius. Diese Gruppe „<" dient zum Steuern von Nichtsammelbetrieb.
Wenn die Steuereinrichtung 16, 17 oder 17' bei jedem Durchgang über die
Einbuchtung 11 mit einem Sektor 12 dieser Gruppe „<" zusammentrifft, so folgt sie der Kontur
der Einbuchtung 11, und die Falzmesser 02 führen die
Arbeitsbewegung aus, d. h. sie fahren bei jedem Passieren des nicht
dargestellten Übergabespaltes
aus und ziehen sich anschließend
in den Zylinderkörper 01 zurück.
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Die
Kurvenscheibe 07 umfasst einen im Zusammenwirken mit der
Steuereinrichtung 16, 17; 17' die Arbeitsbewegung
steuernden Umfangsabschnitt 11, der, wenn n eine ganze
Zahl ist, die gleich oder größer ist
als 2, höchstens
1/n des Gesamtumfangs der Kurvenscheibe 07 ausmacht, und
einen die Arbeitsbewegung nicht steuernden Abschnitt, der den Rest
des Gesamtumfangs ausmacht.
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6a) und b) sollen die Funktionsweise der Deckscheibe 08 bei
nicht sammelnder Produktionsweise des Zylinders 01 veranschaulichen.
Die Rollen 18; 19 umlaufen Kurven- und Deckscheibe 07;
08 im Gegenuhrzeigersinn. Während
die Kurvenscheibe 07 ortsfest ist, rotiert die Deckscheibe 08 an
den Zylinderkörper 01 gekoppelt
gleichsinnig mit diesem, allerdings, entsprechend der Anzahl 12 der
Sektoren jeder Gruppe, um 1/12 langsamer. In der in 6a) gezeigten Situation steht die Rolle 18 kurz
davor, die Einbuchtung 11 zu passieren. Die Phasenlage
von Deckscheibe 08 und Kurvenscheibe 07 zueinander ist
so gewählt,
dass die Rolle 19 soeben in den Winkelbereich eines ersten
Sektors 12' der
Sektorengruppe „<" eingetreten ist. Daher taucht im weiteren Verlauf
der Drehung des Zylinderkörpers 01 die
Rolle 18 in die Einbuchtung 11 ein, und das zugehörige Falzmesser 02 fährt aus.
Während
der Zeit, in der die Rolle 18 die Einbuchtung 11 durchquert,
rollt die Rolle 19 ausschließlich auf dem ersten Sektor 12' ab. Wenn die
Rolle 18 das Ende der Einbuchtung 11 erreicht,
wird das Falzmesser 02 wieder eingefahren. Unmittelbar
nach Durchqueren der Einbuchtung 11 durch die Rolle 18 hat
die Rolle 19 den ersten Sektor 12' hinter sich gelassen, wie in 6b) zu sehen ist. Bei der weiteren Drehung des
Zylinderkörpers 01,
bei der die Rolle 18 auf der Umfangsfläche 09 der Kurvenscheibe 07 abrollt,
bleibt das Falzmesser 02 eingefahren. Wenn nach einer vollständigen Umdrehung
des Zylinders 01 die Rolle 18 den Beginn der Einbuchtung 11 wieder
erreicht, hat sich die Deckscheibe 08 so weit gedreht,
dass die Rolle 19 sich im Winkelbereich des nächsten Sektors 12'' derselben Sektorengruppe „<" befindet. Bei der folgenden Durchquerung
der Einbuchtung 11 rollt die Rolle 19 daher auf
dem ersten Sektor 12'' ab, und das
Falzmesser 02 fährt
bei Eintauchen der Rolle 18 in die Einbuchtung 11 aus
und bei Auftauchen der Rolle 18 aus der Einbuchtung 11 wieder
ein. Eine Umdrehung später
ist es der dem ersten Sektor 12'' innerhalb
der Gruppe „<" nachfolgende erste Sektor 12''',
auf dem die Rolle 19 bei Durchqueren der Einbuchtung 11 durch
die Rolle 18 abrollt. Bei jeder folgenden Umdrehung ist
es stets einer der mit „<" gekennzeichneten Sektoren, in dessen
Winkelbereich sich die Rolle 19 befindet, wenn die Rolle 18 die
Einbuchtung 11 durchquert. Weil es sich bei den mit „<" gekennzeichneten Sektoren ausschließlich um
erste Sektoren 12 mit kleinem Radius handelt, wird das
Falzmesser 02 mit jeder Umdrehung des Zylinderkörpers 01 ausgefahren;
der Zylinder 01 arbeitet in der nicht sammelnden Produktionsweise.
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Im
Vergleich dazu zeigen die 6c) und
d) die Funktionsweise der Deckscheibe 08 bei einfach sammelnder
Produktionsweise des Zylinders 01. Um von der nicht sammelnden
Produktionsweise zur einfach sammelnden Produktionsweise zu gelangen,
ist die Rotationsphase der Deckscheibe 08 gegenüber der
Kurvenscheibe so eingestellt, dass sich die in 6c) dargestellte Situation ergibt, in der die
Rolle 18 am Beginn der Einbuchtung 11 steht. Die
Rolle 19 ist jetzt auf der Höhe eines zweiten Sektors 13' mit großem Radius,
der zur Sektorengruppe „<<" der
einfach sammelnden Produktionsweise gehört. Auf diesem rollt die Rolle 19 ab,
bis sich die Situation der 6d) ergibt.
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Während der
Zeit, in der die Rolle 19 auf dem zweiten Sektor 13' abrollt, passiert
die Rolle 18 die Einbuchtung 11. Wegen des großen Radius
des zweiten Sektors 13' kann
die Rolle 18 aber nicht in die Einbuchtung 11 eindringen,
die Rolle 18 berührt die
Kurvenscheibe 07 in der Zeit des Abrollens der Rolle 19 auf
dem zweiten Sektor 13' nicht.
Somit wird auch der Hebel für
das Falzmesser 02 nicht betätigt und dieses fährt nicht
aus. Eine Umdrehung des Zylinderkörpers 01 später rollt
die Rolle 19 wie oben beschrieben auf dem dem zweiten Sektor 13' innerhalb der
Sektorengruppe „<<" nachfolgenden
Sektor 12'' ab. Da es sich
bei diesem jedoch um einen ersten Sektor 12'' mit
kleinem Radius handelt, fährt
das Falzmesser 02 diesmal wie oben beschrieben aus, wenn
die Rolle 18 die Einbuchtung 11 durchquert. Weil
der dem ersten Sektor 12'' innerhalb der
Sektorengruppe „<<" nachfolgende
Sektor 13''' einen großen Radius hat, wird das Falzmesser 02 eine
Umdrehung später
nicht ausgefahren. Anhand der alternierenden Anordnung erster Sektoren 12 und
zweiter Sektoren 13 innerhalb der zur einfach sammelnden Produktionsweise
gehörigen
Sektorengruppe „<<" lässt sich
erkennen, dass das Falzmesser 02 mit jeder Umdrehung des
Zylinderkörpers 01 abwechselnd einmal
ausfährt
und einmal nicht ausfährt.
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Aus
den vorgehenden Erläuterungen
ist nunmehr die Funktionsweise der Deckscheibe 08 bei zweifach
sammelnder Produktionsweise, wie sie in den 6e) und
f) gezeigt ist, ohne weiteres ersichtlich. In 6e) ist analog zu oben die Situation kurz vor Überstreichen
der Einbuchtung 11 durch die Rolle 18 und in 6f) unmittelbar nach Überstreichen dargestellt. Zwischen
diesen Zeitpunkten rollt die Rolle 19 auf einem zweiten
Sektor 13 ab; d. h. das Falzmesser fährt nicht aus. Innerhalb der
Sektorengruppe „<<<", die der zweifach
sammelnden Produktionsweise entspricht, folgen jedem ersten Sektor 12 jeweils
zwei zweite Sektoren 13 nach. Nach einem Ausfahren des
Falzmessers 02 folgen daher zwei Umdrehungen des Zylinderkörpers 01,
in denen das Falzmesser 02 nicht ausgefahren wird; der
Zylinder 01 arbeitet in der zweifach sammelnden Produktionsweise.
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Selbstverständlich könnte die
Deckscheibe 08 über
die gezeigten Sektorengruppen „<"; „<<"; „<<<" hinaus noch weitere
aufweisen, z. B. eine Sektorgruppe „<<<<",
die auf je drei Sektoren 13 einen Sektor 12 aufweist,
um Dreifachsammelbetrieb zu steuern, usw. Eine derartige Deckscheibe 14 für einen
Falzmesserzylinder mit vier verschiedenen Sektorgruppen „<", „<<", „<<<" und „<<<<" zeigt die 5. Auch
bei der Deckscheibe 14 ist die Zahl der Sektoren jeder
Gruppe 12.
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Bei
den obigen Ausführungsbeispielen
wurden lediglich Falzmesser 02 als Beispiele für am Zylinderkörper 01 angebrachte
und periodisch angetriebene Werkzeuge betrachtet. Es versteht sich
jedoch, dass die Erfindung in gleicher Weise wie oben beschrieben,
auch auf andere periodisch bewegte Werkzeuge wie Falzmesser, Punkturleisten
mit Punkturnadeln, Greifer, Falzklappen etc. anwendbar ist.
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7 zeigt
als ein Beispiel einer Deckscheibe 53 zur Steuerung der
Arbeitsbewegungen von anderen Werkzeugen als Falzmessern 02 eine
Deckscheibe 53 zur Steuerung von Greifern eines Greiferzylinders.
Die Deckscheibe weist vier verschiedene Sektorengruppen mit Sektoren 12; 13 auf.
Wie oben erläutert
sind die zu einer gleichen Sektorengruppe gehörigen Sektoren 12; 13 mit „<", „<<", „<<<" bzw. „<<<<" markiert, wobei die Symbole gleichzeitig
für die
durch die jeweilige Sektorengruppe „<", „<<", „<<<" bzw. „<<<<" realisierte Produktionsweisen stehen.
Diese Greifer bewegen sich bei jeder Umdrehung des Zylinders 01 einmal,
um eine neu zugeführte
Signatur aufzunehmen, und sie bewegen sich einmal pro ein oder mehr
Umdrehungen, je nach gewählten
Produktionsmodus, um die Signaturen wieder freizugeben. Bei der
Freigabebewegung bewegt sich die Rolle 19 über jeweils
einen der Sektoren 12 oder 13 der dem jeweils
eingestellten Produktionsmodus entsprechenden Gruppe. Die Aufnahmebewegung
ist dadurch gesteuert, dass die Rolle 19 auf einem von
zwischen jeweils vier der Sektoren 12; 13 liegenden
Bereichen 24 abrollt, die keiner der Sektorengruppen zugezählt werden
und einen kleinen Radius wie die Sektoren 12 aufweisen.
Eine mit der Deckscheibe 53 zusammenwirkende Kurvenscheibe hat
daher üblicherweise
neben der Einbuchtung 11, durch die je nach Produktionsweise
die Freigabe der Signaturen gesteuert wird, eine weitere Einbuchtung, die
zusammen mit den Bereichen 24 das Aufnehmen der Signaturen
steuert.
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In
8 ist
ein Getriebe für
einen Zylinder
01 eines Falzapparats, wie er in der Regel
einer Rollenrotationsdruckmaschine nachgeordnet ist, zu sehen. Als
Werkzeuge
02 weist der Zylinder
01 mehrere gleichmäßig um den
Umfang seines Zylinderkörpers
01 verteilte
Falzmesser
02 sowie darüber
hinaus Gruppen von mehreren gleichmäßig um den Umfang des Zylinderkörpers
01 verteilten
Greifern auf. Der Zylinder
01 besteht wie in der oben genannten
DE 38 28 372 A1 beschrieben
aus zwei im Querschnitt sternförmigen,
gleichförmig
antreibbaren gegeneinander verstellbaren Segmenten in Form eines
seitlich gelagerten Falzmesserteils mit den Falzmessern und eines
Greiferteils mit den Greifern. Das Falzmesserteil weist einen Achszapfen
26 und
das Greiferteil weist einen Achszapfen
27 auf. Der Achszapfen
27 ist
hohl ausgebildet und wird vom Achszapfen
26 durchstoßen, so
dass beide Achszapfen
26;
27 koaxial in einem
Gestell
28 gelagert sind. Auf dem Achszapfen
26 ist
ein Antriebsrad
29 zum Antreiben des Falzmesserteils und
auf dem Achszapfen
27 ist ein Antriebsrad
31 zum
Antreiben des Greiferteils befestigt. Die Antriebsräder sind
29;
30 sind
koaxial nebeneinander angeordnet und weisen gleiche Durchmesser
auf.
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Eine
zur Steuerung der Falzmesser vorgesehene Deckscheibe 32 ist
auf einem koaxial zu den Achszapfen 26; 27 und
um diese drehbar im Gestell 28 gelagerten Hohlzylinder 37 befestigt
und ist dadurch ebenfalls koaxial zu den Achszapfen 26; 27 angeordnet
und um diese drehbar. Eine der Deckscheibe 32 benachbarte
Kurvenscheibe 34 ist mit dem Gestell 28 fest verbunden.
Mittels der Deckscheibe 32 und der Kurvenscheibe 34 sowie
nicht dargestellter Steuerhebel werden die Falzmesser wie oben beschrieben
gesteuert. An einem der Deckscheibe 32 entgegengesetzten
Ende verfügt
der Hohlzylinder 37 über
einen Zahnkranz 38. Der Zahnkranz 38 steht im Eingriff
mit einem Zahnrad 39 eines Ausgleichsgetriebes 41,
z. B. eines Planetengetriebes oder eines Harmonic-Drive- Getriebes 41,
das über
ein weiteres Zahnrad 42 mit dem Antriebsrad 29 des
Falzmesserteils im Eingriff steht. Mittels einer Ausgleichswelle 43 des
Harmonic-Drive-Getriebes 41 ist
zwischen dem Zahnkranz 38 und dem Antriebsrad 29 und
somit zwischen der Deckscheibe 32 und dem Falzmesserteil eine
beliebige Phasenlage einstellbar.
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Auf
gleiche Weise wie die Deckscheibe 32 ist eine Deckscheibe 33 zur
Steuerung der Greifer an einem Ende eines Hohlzylinders 44 befestigt,
der den Hohlzylinder 37 umgibt und um diesen drehbar gelagert
ist. Die Deckscheibe 33 ist damit ebenfalls koaxial zu
den Achszapfen 26, 27 und um diese drehbar gelagert.
Eine der Deckscheibe 33 benachbarte Kurvenscheibe 36 ist
mit dem Gestell 28 fest verbunden und dient auf die oben
beschriebene Weise zusammen mit der Deckscheibe 33 zur
Steuerung der Greifer, wobei auf die Darstellung der zugehörigen Steuerhebel
verzichtet wurde. Auch der Hohlzylinder 44 verfügt an einem
der Deckscheibe 33 entgegengesetzten Ende über einen
Zahnkranz 46. Der Zahnkranz 46 steht mit einem
Zahnrad 47 eines Ausgleichsgetriebes 48, z. B.
eines Planetengetriebes oder eines Harmonic-Drive-Getriebes 48 im
Eingriff, welches über
ein Zahnrad 49 mit dem Antriebsrad 29 im Eingriff
ist. Über
eine Ausgleichswelle 51 des Harmonic-Drive-Getriebes 48 ist
eine beliebige Phasenlage zwischen der Deckscheibe 33 und
dem Greiferteil einstellbar.
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Das
in
8 gezeigte Getriebe sorgt für eine Kopplung der Deckscheiben
32;
33 an
eine Drehung des Falzmesserteils und des Greiferteils. Diese werden über die
Antriebsräder
29;
31 angetrieben.
Da die Harmonic-Drive-Getriebe
41;
48 mit dem
Antriebsrad
29 des Falzmesserteils sowie mit den entsprechenden
Zahnkränzen
38;
46 im
Eingriff stehen, treibt das Antriebsrad
29 auch die Deckscheiben
32;
33 an.
Sofern die Harmonic-Drive-Getriebe
41;
48 für ein Übersetzungsverhältnis von
sorgen, wobei s die Zahl
der Sektoren
12;
13 pro Sektorengruppe „<"; „<<"; „<<<"; „<<<<" ist, drehen sich die Deckscheiben
32;
33 derart,
dass wie oben beschrieben stets nur Sektoren
12;
13 derselben Sektorengruppe „<"; „<<"; „<<<"; „<<<<" zusammen mit den Rollen
18;
19;
18';
19' der Steuerhebel
16;
17;
17' die Einbuchtungen
der Kurvenscheiben
34;
36 passieren.
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Mit
den Ausgleichswellen 43; 51 lässt sich zwischen den einzelnen
Produktionsweisen umschalten. Indem man über die Ausgleichswellen 43; 51 und
die Harmonic-Drive-Getriebe 41; 48 die
Deckscheiben 32; 33 gegenüber dem Falzmesserteil und dem
Greiferteil verdreht, lässt
sich eine Phase zwischen den Deckscheiben 32; 33 und
dem jeweiligen Falzmesserteil bzw. dem Greiferteil derart einstellen, dass
nur Sektoren einer solchen Sektorengruppe „<"; „<<"; „<<<"; „<<<<" zusammen mit den Rollen 18; 19; 18'; 19' der Steuerhebel 16; 17; 17' die Einbuchtungen
der Kurvenscheiben 34; 36 passieren, die zur gewünschten
Produktionsweise gehört.
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Eine
alternative Ausführung
des Getriebes zeigt 9. Im Unterschied zum in 8 gezeigten Getriebe
ist im vorliegenden Fall am Achszapfen 26 ein weiteres
Antriebsrad 52 befestigt. Mit diesem Antriebsrad 52 stehen
die Harmonic-Drive-Getriebe 41; 48 im Eingriff,
so dass die Deckscheiben 32; 33 sozusagen indirekt über das
Antriebsrad 52 statt wie in 8 direkt über das
Antriebsrad 29, über
welches ein Kraftfluss ins Getriebe hinein erfolgt, betrieben werden.
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Der
Zylinderkörper 01 sowie
die Deckscheibe 08 drehen sich beispielsweise gegen den
Uhrzeigersinn. Die Steuereinrichtung 16, 17; 17' ist beispielsweise
vorlaufend ausgebildet.
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Der
Antrieb der Deckenscheibe 08; 14; 53 erfolgt
vom Falzmesserzylinder, Falzgreiferzylinder, Punkturzylinder oder
Falzklappenzylinder.
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Der
Zylinder 01 in einen Falzapparat einer Druckmaschine trägt bewegliche
Werkzeuge 02, die mittels einer Deckscheibe 08; 14; 53 steuerbar
sind, wobei die Deckscheibe 08; 14; 53 von
einen eigenen lagegeregelten Elektromotor angetrieben wird.
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Die
erste Sektorengruppe „<" legt die Betriebsart „Nichtsammelbetrieb" fest.
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Die
zweite Sektorengruppe „<<" legt
die Betriebsart „Einfachsammelbetrieb" fest.
-
Die
dritte Sektorengruppe „<<<" legt die Betriebsart „Zweifachsammelbetrieb" fest.
-
Die
vierte Sektorengruppe „<<<<" legt die Betriebsart „Dreifachsammelbetrieb" fest.
-
Die
fünfte
Sektorengruppe „<<<<<" legt
die Betriebsart „Vierfachsammelbetrieb" fest (nicht dargestellt).
-
Der
Zylinder 01 weist fünf
Werkzeuge 02 auf.
-
- 01
- Zylinderkörper, Zylinder
- 02
- Werkzeug,
Falzmesser
- 03
- Welle
- 04
- Stirnplatte
- 05
-
- 06
- Achszapfen
- 07
- Kurvenscheibe
- 08
- Deckscheibe
- 09
- Abschnitt,
Umfangsfläche
(07)
- 10
-
- 11
- Umfangsabschnitt,
Einbuchtung
- 12
- Sektor,
Kreissektor (08)
- 13
- Sektor,
Kreissektor (08)
- 14
- Deckscheibe
- 15
-
- 16
- Steuerhebel
- 17
- Steuerhebel
- 18
- Rolle
- 19
- Rolle
- 20
-
- 21
- Vorsprung
- 22
- Vorsprung
- 23
- Druckfeder
- 24
- Bereich
- 25
-
- 26
- Achszapfen
Falzmesserteil
- 27
- Achszapfen
Greiferteil
- 28
- Gestell
- 29
- Antriebsrad
Falzmesserteil
- 30
-
- 31
- Antriebsrad
Greiferteil
- 32
- Deckscheibe
Falzmesserteil
- 33
- Deckscheibe
Greiferteil
- 34
- Kurvenscheibe
Falzmesserteil
- 35
-
- 36
- Kurvenscheibe
Greiferteil
- 37
- Hohlzylinder
- 38
- Zahnkranz
- 39
- Zahnrad
- 40
-
- 41
- Ausgleichsgetriebe;
Harmonic-Drive-Getriebe
- 42
- Zahnrad
- 43
- Ausgleichswelle
- 44
- Hohlzylinder
- 45
-
- 46
- Zahnkranz
- 47
- Zahnrad
- 48
- Ausgleichsgetriebe,
Harmonic-Drive-Getriebe
- 49
- Zahnrad
- 50
-
- 51
- Ausgleichswelle
- 52
- Antriebsrad
- 53
- Deckscheibe
- 12'
- Sektor,
erster
- 12''
- Sektor,
erster
- 12'''
- Sektor,
erster
- 13'
- Sektor,
zweiter
- 13'''
- Sektor,
zweiter
- 17'
- Steuerhebel
- 18'
- Rolle
- 19'
- Rolle
- <
- Sektorengruppe
- <<
- Sektorengruppe
- <<<
- Sektorengruppe
- <<<<
- Sektorengruppe