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Die
Erfindung betrifft einen Falzapparat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Ein
solcher Falzapparat hat im allgemeinen einen Sammelzylinder, dem
zu falzende Produkte bereits vereinzelt oder in Form eines Strangs,
der auf dem Sammelzylinder selbst in einzelne Produkte zerschnitten
wird, zugeführt
werden. Der Sammelzylinder trägt
eine ungerade Zahl von Haltewerkzeugen wie etwa Greifern oder Punkturleisten,
um die führenden
Kanten der Produkte am Sammelzylinder festzuhalten, bis sie eine Übergabestelle,
z. B. zu einem Falzklappenzylinder, erreichen. Um ein Produkt an den
Falzklappenzylinder zu übergeben,
geben die Haltewerkzeuge das Produkt beim Durchgang durch den Spalt
zwischen Sammelzylinder und Falzklappenzylinder frei, und ein Falzmesser
des Sammelzylinders wird ausgefahren, um das Produkt in eine Falzklappe
des Falzklappenzylinders hineinzustecken und so zu falzen.
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Die
Bewegung der Haltewerkzeuge und der Messer ist gekoppelt an die
Drehung des Sammelzylinders durch Kurvenscheiben gesteuert, die
koaxial zum Sammelzylinder angeordnet sind und deren Umfangsflächen von
schwenkbaren Tastarmen der Haltewerkzeuge oder Falzmesser abgetastet
werden. Da die Kurvenscheiben ortsfest sind, wiederholt sich eine
durch sie gesteuerte Bewegung mit jeder Umdrehung des Sammelzylinders.
Um Sammelbetrieb zu realisieren, ist es erforderlich, die Übergabe der
Produkte an den Falzklappenzylinder periodisch zu unterdrücken, so
dass das Produkt am Sammelzylinder zurückbleibt und ein oder mehrere
weitere Produkte am Sammelzylinder darüber gelegt werden können, bevor
schließlich
die gesammelten Produkte auf einen Schlag abgegeben werden.
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Die
hierfür
erforderliche Steuerung von Werkzeugen wie den besagten Haltewerkzeugen, Falzmessern
etc., erfolgt herkömmlicherweise
mit Hilfe von Deckscheiben, die koaxial zu dem die Werkzeuge tragenden
Zylinder und den zugehörigen Kurvenscheiben
angeordnet und mit einer anderen Geschwindigkeit als der Zylinder
an diesen gekoppelt drehbar sind und wie die Kurvenscheibe von den Werkzeugen
abgetastet werden. Wenn zusammen mit dem Tastarm eines Werkzeugs
ein Nocken der Deckscheibe eine Mulde der Kurvenscheibe passiert, so
verhindert der Kontakt des Tastarms mit den Nocken, dass der Tastarm
in die Mulde eintaucht und das Werkzeug eine durch diese Mulde gesteuerte Bewegung
ausführt.
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Um
eine Umschaltung zwischen Einzel- und Sammelproduktion zu ermöglichen,
ist es bekannt, in einem Antriebsstrang des Falzzylinders und der Deckscheibe
eine Kupplung vorzusehen, die im eingerückten Zustand beide in einem
festen Übersetzungsverhältnis aneinander
koppelt und die im ausgerückten
Zustand eine Verstellung der Phasenlage von Falzzylinder und Deckscheibe
zueinander erlaubt. Eine solche Kupplung erfordert jedoch herkömmlicherweise
den Eingriff einer Bedienungsperson unmittelbar am Falzapparat,
um die Phasenverstellung vorzunehmen. Die Phasenverstellung kann nur
in einer bestimmten Orientierung des Falzzylinders und der Deckscheibe
vorgenommen werden, denn wenn bei der Verstellung die Tastarme in
eine Mulde hineingeraten, können
Teile des Apparats unkontrolliert in Bewegung geraten, so dass für die Bedienungsperson
eine hohe Verletzungsgefahr besteht. Um auszuschließen, dass
eine Phasenverstellung in einer ungeeigneten Orientierung vorgenommen
wird, sind aufwändige
Abschirmungen erforderlich, die das Ansetzen eines Werkzeugs für die Phasenverstellung
nur in einer sicheren Orientierung erlauben.
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Um
eine schnelle und sichere Phasenverstellung ohne direkten Eingriff
einer Bedienungsperson zu ermöglichen,
ist ein Falzapparat entwickelt worden, bei dem der Sammelzylinder
und die Deckscheibe über
ein Differenzialgetriebe wie etwa ein Planetengetriebe oder ein
Harmonic-Drive-Getriebe gekoppelt sind. Das Differenzialgetriebe
hat eine an den Falzzylinder gekoppelte Welle, eine an die Deckscheibe
gekoppelte Welle und eine Stellwelle. Mit Hilfe eines Elektromotors
an der Stellwelle ist die relative Phasenlage von Falzzylinder und
Deckscheibe ferngesteuert zwischen einer der Einzelproduktion entsprechenden
Lage, in welcher die Deckscheibe eine Mulde der Kurvenscheibe niemals
verdeckt, und einer der Sammelproduktion entsprechenden Lage verstellbar,
in welcher die Deckscheibe die Mulde der Kurvenscheibe periodisch
verdeckt. Während
der Produktion wird die Stellwelle festgehalten.
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Obwohl
das Differenzialgetriebe nur zum Umschalten zwischen den verschiedenen
Produktionsweisen benötigt
wird, läuft
es während
der Produktion ständig
mit und verschleißt
dadurch. Außerdem
erhöht
die in dem Differenzialgetriebe auftretende Reibung den Energieverbrauch
des Falzapparates.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzapparat zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass im geschlossenen Zustand die erste Kupplung den Zylinder, z.
B. Falzmesserzylinder, der insbesondere auch als Sammelzylinder
ausgebildet ist und die Deckscheibe mit einem durch das Getriebe
vorgegebenen festen Übersetzungsverhältnis aneinander
koppelt; in offener Stellung erlaubt sie eine zum Umschalten zwischen Einzel-
und Sammelproduktion erforderliche Verstellung der relativen Phasenlage
von Falzmesserzylinder und Deckscheibe. Im Gegensatz zum Differenzialgetriebe
das sie ersetzt, bewirkt die Kupplung keine Reibungsverluste, so
dass der Energieverbrauch des Falzapparats gering ist. Ein ferngesteuertes
Ausrücken
der Kupplung durch das Linearstellglied ist bereits ausreichend,
um die Phasenverstellung ferngesteuert vornehmen zu können; die
benötigte Änderung
der Phasenlage ist erreichbar, indem bei ausgerückter Kupplung der Falzmesserzylinder
angetrieben wird.
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Mit
diesem Falzapparat ist vorteilhaftes Umschalten zwischen Einzel – und Sammelproduktion möglich.
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Eine
ersten Ausgestaltung zu Folge ist die erste Kupplung zwischen einem
Achszapfen des Falzmesserzylinders und einem zu dem Achszapfen koaxialen
Rad des Getriebes angeordnet.
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Einer
zweiten Ausgestaltung zu Folge ist die Deckscheibe um einen Achszapfen
des Falzmesserzylinders drehbar angeordnet, das Getriebe umfasst ein
am Achszapfen drehfestes erstes Zahnrad und ein an der Deckscheibe
drehfestes zweites Zahnrad, sowie eine Übertragungswelle mit einem
fest an das erste Zahnrad gekoppelten dritten Zahnrad und einem
fest an das zweite Zahnrad gekoppelten vierten Zahnrad, und die
erste Kupplung ist zwischen dem dritten und dem vierten Zahnrad
angeordnet.
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Das
Linearstellglied ist wenigstens zum Ausrücken der ersten Kupplung durch
ein Druckfluid, vorzugsweise ein Druckgas, insbesondere Druckluft,
betätigbar.
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Wenn
die erste Kupplung durch eine Feder in ihre geschlossene Stellung
beaufschlagt ist, muss nur zum Öffnen
der Kupplung eine Stellkraft von außen durch das Linearstellglied
aufgebracht werden.
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Um
zum Verstellen der Phasenlage von Falzmesserzylinder und Deckscheibe
nicht den Falzmesserzylinder drehen zu müssen, was Folgeanpassungen
im Falzapparat erforderlich machen würde, ist vorzugsweise ein an
der Deckscheibe angreifendes Drehstellglied zum Antreiben der Phasenverschiebung
vorgesehen.
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Zwischen
dem Getriebe und dem Linearstellglied ist vorzugsweise eine zweite
Kupplung vorgesehen. Diese kann im Betrieb des Falzapparats ausgerückt sein,
so dass sich eine Drehung des Falzmesserzylinders und der Deckscheibe
nicht auf das Linearstellglied überträgt.
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Das
Drehstellglied greift in diesem Fall vorzugsweise an einer dem Linearstellglied
zugewandten Seite der zweiten Kupplung an. So ist auch es im Betrieb
von der Drehung des Falzmesserzylinders und der Deckscheibe entkoppelt.
So werden eine unnötige
Beanspruchung des Drehstellgliedes und unnötige Reibungsverluste vermieden,
und es kann ein Drehstellglied mit begrenzter Drehbewegungsfreiheit verwendet
werden. Diese Drehbewegungsfreiheit kann vorteilhafterweise dem
Phasenhub der Deckscheibe zwischen ihrer Stellung für Sammelproduktion
und ihrer Stellung für
Einzelproduktion entsprechen.
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Ein
einziger Körper
kann jeweils eine Seite der ersten und der zweiten Kupplung bilden.
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Die
erste Kupplung hat vorzugsweise einen unter axialer Kompression öffnenden
Aufbau, während
die zweite Kupplung vorzugsweise einen unter axialer Kompression
schließenden
Aufbau hat. So genügt
ein einziges Linearstellglied, um im Laufe seiner Bewegung beide
Kupplungen zu betätigen.
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Vorzugsweise
ist dieser Körper
ein einseitig offener Hohlzylinder mit einem an der offenen Seite des
Hohlzylinders abstehenden Ringflansch, wobei der Ringflansch eine
Seite der ersten Kupplung bildet und eine geschlossene Stirnseite
des Zylinders eine Seite der zweiten Kupplung bildet.
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Um
eine axiale Verschiebung des Körpers exakt
zu führen,
kann ein Führungsfortsatz
des Achszapfens in einen Hohlraum des Hohlzylinders eingreifen.
Außerdem
kann, wenn die erste Kupplung wie oben angegeben durch eine Feder
beaufschlagt ist, diese Feder in dem Hohlraum des Hohlzylinders aufgenommen
sein.
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Die
Kupplungen sind vorzugsweise als Klauenkupplungen realisiert.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Teilansicht eines Falzmesserzylinders mit Kurvenscheibe
und Deckscheibe;
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2 einen
Teilschnitt durch einen Falzapparat gemäß einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung;
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3 ein
Detail des Falzapparats zum Beginn eines Produktionsumschaltvorgangs;
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4 einen
zu 3 analogen Schnitt während einer späteren Phase
des Umschaltvorgangs;
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5 einen
zu 2 analogen Schnitt gemäß einer zweiten Ausgestaltung
der Erfindung.
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1 zeigt
einen Endabschnitt eines Zylinders 01, z. B. eines Falzmesserzylinders,
insbesondere eines Sammelzylinders 01 mit drei Punkturleisten.
Der Sammelzylinder 01 ist hier der Einfachheit halber als
ein Zylinder 01 auch im geometrischen Sinne dargestellt,
doch versteht sich, dass in der Praxis von der geometrischen Zylinderform
abgewichen werden kann, sofern die Mantelfläche des Sammelzylinders 01 geeignet
bleibt, Produkte auf einer kreis- oder kreissektorförmigen Bahn
zu befördern.
Insbesondere kann die Mantelfläche
aus einer Mehrzahl von gegeneinander verstellbaren Segmenten aufgebaut
sein.
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Werkzeuge 02,
z. B. Punkturnadeln 02 der Punkturleisten sind aus jeweils
in einem Abstand von 120° an
der Mantelfläche
des Sammelzylinders 01 angeordneten Lochreihen oder Schlitzen
ausfahrbar, um zugeführte
Produkte daran aufzuspießen
und auf dem Sammelzylinder 01 festzuhalten und zu befördern. Im
Inneren des Sammelzylinders 01 verborgene Falzmesser sind
durch Spalte 03 ausfahrbar, um an dem Sammelzylinder 01 gehaltene
Produkte zur Weiterverarbeitung abzugeben. Je nach Bauart des Falzapparats
kann die Abgabe an einen Falzklappenzylinder oder an ein paar von
gegensinnig rotierenden Walzen erfolgen, zwischen die das Produkt mit
der Falz voran eingezogen wird.
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Um
die Produkte abgeben zu können,
müssen
sich die Punkturnadeln 02 ins Innere des Zylinders 01 zurückziehen.
Zu diesem Zweck sind die Punkturleisten jeweils über in der 1 vom
Mantel des Sammelzylinders 01 verdeckte Arme mit einer Welle 04 drehfest
verbunden, die jeweils in zwei sich gegenüberliegenden Stirnplatten 06 des
Zylinders 01 schwenkbar gelagert ist. Mit den Stirnplatten 06 verbundene
Achszapfen 07 sind in in 1 nicht
dargestellten Seitengestellplatten drehbar gelagert. Eine Kurvenscheibe 11 ist über ein
Hohlzylinderstück 09, das
den Achszapfen 07 koaxial umgibt, an der Seitengestellplatte
befestigt. Die Kurvenscheibe 11 hat im wesentlichen die
Form einer zur Drehachse des Sammelzylinders 01 konzentrischen
Kreisscheibe, in deren Abschnitt 12, z. B. Umfangsfläche 12 eine
Abschnitt 13, z. B. Vertiefung 13 gebildet ist.
Eine Deckscheibe 08 ist fest mit einer Hohlwelle 10 verbunden, die
das Hohlzylinderstück 09 umgibt.
Die Deckscheibe 08 kann als aus vier Kreissektoren 14; 16 aufgebaut
aufgefasst werden, wobei zwischen zwei Kreissektoren 14,
deren Radius dem der Kurvenscheibe 11 außerhalb
der Vertiefung 13 entspricht, jeweils ein Kreissektor 16 mit
kleinerem Radius liegt und Kreissektoren 14; 16 mit
gleichem Radius einander diametral gegenüberliegen.
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Jede
der drei Wellen 04 des Sammelzylinders 01 trägt einen
Tastarm 17, der die Bewegung der Punkturleisten steuert.
Der Übersichtlichkeit
halber sind die Tastarme 17 in
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1 nur
an einer der Wellen 04 dargestellt. Der Tastarm 17 trägt an seinem
freien Ende eine Rolle 19, die auf der Umfangsfläche 12 der
Kurvenscheibe 11 abrollt, und eine Rolle 21, die
auf der Umfangsfläche
der Deckscheibe 08 abrollt. Die Rolle 19 ist daran
gehindert, in die Vertiefung 13 einzutauchen, wenn gleichzeitig
die Rolle 21 einen der Kreissektoren 14 der Deckscheibe 08 berührt.
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2 zeigt
einen Teilschnitt durch einen Falzapparat entlang der Achse des
Sammelzylinders 01. In der unteren Hälfte der Schnittdarstellung
erkennt man die Welle 04 einer der Punkturleisten, den von
der Welle 04 getragenen Tastarm 17 mit den Rollen 19; 21,
sowie die Deckscheibe 08 und die Kurvenscheibe 11,
die von den Rollen 19; 21 abgetastet werden. Die
Kurvenscheibe 11 ist über
das Hohlzylinderstück 09 fest
mit der bereits erwähnten,
hier mit 22 bezeichneten Seitengestellplatte verbunden,
und die Hohlwelle 10 der Deckscheibe 08 ist über Wälzlager drehbar
auf dem Hohlzylinderstück 09 gelagert.
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Die
Hohlwelle 10 trägt
ein Zahnrad 23, das mit einem Zahnrad 24 einer
die Seitengestellplatte 22 durchsetzenden Übertragungswelle 26 kämmt. An der
Außenseite
der Seitengestellplatte 22 trägt die Übertragungswelle 26 ein
weiteres Zahnrad 27, das mit einem Zahnrad 28 am
Achszapfen 07 kämmt.
Die Übersetzung
des von den Zahnrädern 23; 24; 27; 28 gebildeten
Getriebes ist so festgelegt, dass auf drei Umdrehungen des Sammelzylinders 01 zwei
Umdrehungen der Deckscheibe 08 kommen. Mit jeder Umdrehung
des Sammelzylinders 01 verschieben sich somit Sammelzylinder 01 und
Deckscheibe 08 gegeneinander um 120°, so dass der Tastarm 17 einer Punkturleiste,
der in einer ersten Umdrehung beim Passieren der Vertiefung 13 durch
einen Kreissektor 14 mit großem Radius der Deckscheibe 08 am
Eintauchen in die Vertiefung 13 gehindert war, in einer zweiten
Umdrehung beim Passieren der Vertiefung 13 auf einen Kreissektor 16 mit
kleinem Radius trifft und in Vertiefung 13 eintauchen kann,
so dass sich die Punkturnadeln 02 ins innere des Zylinders 01 zurückziehen,
während
der Kreissektor 14 mit großem Radius mit dem Tastarm 17 einer
anderen Punkturleiste zusammentrifft. Auf diese Weise wird eine
geeignete Steuerung der Punkturleisten für den Sammelbetrieb realisiert.
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Die
Deckscheibe 08 führt
pro n Umdrehungen des Zylinders 01 m Umdrehungen aus, wobei
n und m kleine ganze Zahlen sind, und die Deckscheibe 08 bei
geöffneter
erster Kupplung 31 zwischen einer ersten Phasenlage, in
der sie die Abtastung der Kurvenscheibe 11 durch die Werkzeuge 02 nicht
beeinflusst, und einer zweiten Phasenlage verstellbar ist, in der
sie die Abtastung eines eine Produktionsbewegung eines der Werkzeuge 02 steuernden
Abschnitts 13 der Kurvenscheibe 11 periodisch
verhindert und zulässt.
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Die
Abmessungen der Kreissektoren 14; 16 der Deckscheibe 08 sind
so gewählt,
dass bei geeigneter Phasenlage von Sammelzylinder 01 und
Deckscheibe 08 zueinander alle Tastarme 17 beim
Passieren der Vertiefung 13 auf Kreissektoren 16 vom
kleinen Radius der Deckscheibe 08 treffen. In dieser Phasenlage
ist Einzelproduktion möglich.
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Um
zwischen Einzel- und Sammelproduktion wechseln zu können, ist
in die Übertragungswelle 26 eine
erste Kupplung 31 integriert. Zu dieser Kupplung 31 gehört ein einseitig
offener Körper 32,
z. B. Hohlzylinder 32, an dessen offenem Ende ein mit Klauen bestückter ringförmig abstehender
Flansch 33 gebildet ist. Der Hohlzylinder 32 ist
auf einem mit dem Zahnrad 23 verbundenen zylindrischen
Schaft 34 aufgesteckt und axial verschiebbar geführt. Eine
zwischen dem Boden des Hohlzylinders 32 und der Spitze
des Schafts 34 eingespannte Feder 36, z. B. Druckfeder 36 beaufschlagt
den Hohlzylinder 32 axial nach außen und hält dessen Flansch 33 gegen eine
ebenfalls mit Klauen bestückte
Stirnwand 37 einer Kammer 38 gedrückt, die
an ihrem Umfang das Zahnrad 27 trägt. Eine mit der Kammer 38 zusammenhängende Hülse 39 umgibt
den Schaft 34 und ist in der Seitengestellplatte 22 drehbar
gelagert.
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Der
Flansch 33 und die Stirnwand 37 bilden eine Klauenkupplung,
die eine form- und kraftschlüssige
Verbindung zwischen den Zahnrädern 24; 27 der Übertragungswelle 26 herstellt.
Wenn entgegen der Kraft der Feder 36 der Hohlzylinder 32 nach
innen gedrückt
wird, geraten die Klauen außer
Eingriff und die Kupplung 31 öffnet sich, so dass eine Verstellung der
Phasenlage von Sammelzylinder 01 und Deckscheibe 08 zueinander
vorgenommen werden kann. Die Verstellung erfolgt mit Hilfe eines
in nicht dargestellter Weise an der Seitengestellplatte 22 befestigten
Antriebsaggregats 41, das einem Linearstellglied 42,
z. B. Linearzylinder 42 und einem Drehstellglied 43,
z. B. Schwenkzylinder 43 umfasst, die eine Kolbenstange 44 translatorisch
bzw. in einer Schwenkbewegung um die Translationsrichtung antreiben. Der
Schwenkzylinder 43 umfasst eine im Schnitt quer zur Achse
der Kolbenstange 44 kreissektorförmige Kammer, in welcher ein
an der Kolbenstange 44 befestigter Schwenkkolben durch
Beaufschlagen der Kammer auf der einen oder anderen Seite des Schwenkkolbens
mit Druckgas drehbeweglich ist. Der Winkelhub eines solchen Schwenkzylinders 43 ist
auf weniger als 360°,
im allgemeinen ca. 270°,
begrenzt.
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Eine
Stirnseite der Kolbenstange 44 ist dem Boden des Hohlzylinders 32 zugewandt
und beide sind mit zueinander komplementären Klauen, hier dargestellt
als eine Rippe an der Kolbenstange 44 und ein Schlitz am
Hohlzylinder 32, versehen. Die Kolbenstange 44 und
der Hohlzylinder 32 bilden so eine zweite Kupplung 46,
z. B. Klauenkupplung 46, die in der in 2 gezeigten
Konfiguration offen ist.
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3 zeigt
das Antriebsaggregat 41 und die Übertragungswelle 26 in
einer Konfiguration, in der die Kolbenstange 44 ein Stück weit
auf die Übertragungswelle 26 zu
verfahren ist, so dass die zweite Kupplung 46 geschlossen
ist. Da auch die erste Kupplung 31 geschlossen ist, ist
der Schwenkzylinder 43 noch blockiert.
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4 zeigt
das Antriebsaggregat 41 und die Übertragungswelle 26 bei
noch weiter ausgefahrener Kolbenstange 44. In dieser Konfiguration
ist der Hohlzylinder 32 durch die Kolbenstange 44 zurückgedrängt und
die erste Kupplung 31 ist außer Eingriff. Nun sind die
zwei Zahnräder 23; 27 der Übertragungswelle 26 mit
Hilfe des Schwenkzylinders 43 gegeneinander verdrehbar.
Die Winkelbewegungsfreiheit des Schwenkzylinders 43 und
das Übersetzungsverhältnis der
Zahnräder 23; 24 ist
so gewählt, dass
eine Bewegung des Schwenkzylinders 43 von einem Anschlag
zum anderen dem zum Umschalten zwischen Einzel- und Sammelbetrieb
erforderlichen Phasenhub der Deckscheibe 08 entspricht,
bzw. jeweils eine Anschlagstellung des Schwenkzylinders 43 der
Sammelproduktion und die andere der Einzelproduktion entspricht.
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Nach
Verstellen der relativen Phasenlage von Sammelzylinder 01 und
Deckscheibe 08 mit Hilfe des Schwenkzylinders 43 wird
der Linearzylinder 43 druckluftbeaufschlagt, um ihn zurückzuziehen,
so dass die Kupplung 31 unter der Kraft der Druckfeder 36 selbsttätig schließt und die
Kupplung 46 wieder ausrückt.
Während
eines nachfolgenden Produktionsprozesses ist das Antriebsaggregat 41 in
Ruhe.
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5 zeigt
in einem zu 2 analogen Schnitt eine zweite
Ausgestaltung des Falzapparats. Teile dieser zweiten Ausgestaltung,
die bereits mit Bezug auf 2 bis 4 beschriebenen
Teil entsprechen, sind in 5 mit den
selben Bezugszeichen versehen und werden nicht erneut erläutert. Der wesentliche
Unterschied zwischen den zwei Ausgestaltungen liegt in der Platzierung
der Kupplung 31 und des Antriebsaggregats 41.
Während
in der Ausgestaltung der 2 die Kupplung 31 in
der Übertragungswelle 26 angeordnet
ist, um den Kraftschluss zwischen den Zahnrädern 27; 24 zu
lösen,
befindet sie sich bei der Ausgestaltung der 5 am Achszapfen 07 des
Falzzylinders, um den Kraftfluss zwischen diesem und dem Zahnrad 28 zu
unterbrechen. Dementsprechend ist auch das Antriebsaggregat 41 koaxial
zum Sammelzylinder 01 angeordnet. Die Arbeitsweise des
Antriebsaggregats 41 ist die gleiche wie bei der Ausgestaltung
der 2 bis 4.
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Die
obige Beschreibung wurde zwar nur für den Fall der Steuerung von
Punkturleisten eines Falzmesserzylinders 01 geliefert,
doch ist für
den Fachmann offensichtlich, dass Kupplungen 31; 46 und
ein Antriebsaggregat 41, wie oben beschrieben, in exakt
der gleichen Weise auch zum Steuern von Greifern, sowie zum Steuern
der Falzmesser über
in den 2 und 5 mit 47; 48 bezeichnete
Kurven- und Deckscheiben möglich
ist.
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- 01
- Zylinder,
Sammelzylinder
- 02
- Werkzeug,
Punkturnadel
- 03
- Spalt
- 04
- Welle
- 05
- –
- 06
- Stirnplatte
- 07
- Achszapfen
- 08
- Deckscheibe
- 09
- Hohlzylinderstück
- 10
- Hohlwelle
- 11
- Kurvenscheibe
- 12
- Abschnitt,
Umfangsfläche
- 13
- Abschnitt,
Vertiefung
- 14
- Kreissektor
- 15
- –
- 16
- Kreissektor
- 17
- Tastarm
- 18
- –
- 19
- Rolle
- 20
- –
- 21
- Rolle
- 22
- Seitengestellplatte
- 23
- Zahnrad
- 24
- Zahnrad
- 25
- –
- 26
- Übertragungswelle
- 27
- Zahnrad
- 28
- Zahnrad
- 29
- –
- 30
- –
- 31
- Kupplung,
erste, Klauenkupplung
- 32
- Körper, Hohlzylinder
- 33
- Flansch
- 34
- Schaft
- 35
- –
- 36
- Feder,
Druckfeder
- 37
- Stirnwand
- 38
- Kammer
- 39
- Hülse
- 40
- –
- 41
- Antriebsaggregat
- 42
- Linearstellglied,
Linearzylinder
- 43
- Drehstellglied,
Schwenkzylinder
- 44
- Kolbenstange
- 45
- –
- 46
- Kupplung,
zweite, Klauenkupplung
- 47
- Kurvenscheibe
- 48
- Deckscheibe