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Zuführrrollgang am Kühlbett eines Feinwalzwerkes Die Erfindung betrifft
einen Zuführrollgang an einem Edwards-Kühlbett eines Feinwalzwerkes.
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Bei Rollenkühibetten ist es, bekannt, den Zuführrollgang mittels einer
in Laufrichtung stehenden Klappe in zwei Laufkanäle zu unterteilen, um in diesem
Rollgang gegebenenfalls gleichzeitig zwei Stäbe aufnehmen zu können. Der Rollgang,
der in einer Richtung quer zum Kühlbett geneigt ist, weist dabei an seiner Abrollkan@te
einen senkrecht beweglichen Schieber auf, .der in angehobener Stellung die Abrollkante
sperrt und ein Abrollen eines auf dem Rollgang befindlichen Stabes sperrt, während
die Abrollkante in dessen gesenkter Stellung freigegeben ist und der Stab über die
Abrollkante gegen das Kühlbett ablaufen kann. Bei der darauffolgen.den Hebung des
Schiebers wird dann der Stab auf das Kühlbett transportiert, wobei gleichzeitig
die Klappe im Rollgang geöffnet wird, so daß der zweite darin enthaltene Stab an
die durch den Schieber wiederum gesperrte Abrollkante gelangen kann.
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Bei einem bekannten Kühlbett dieser Art wird der Schieber von einem
oszillierenden Hebelarm betätigt, der auch die Klappe steuert und zudem eine Anzahl
Rechen, die zwischen :dem .Schieber und .dem Rollenkühlbett angeordnet sind, hebt
und senkt.
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Es ist bei Schwenkrechen- oder sogar Edwards-Kühlbetten andererseits
bekannt, über dem eigentlichen Zuführrollgang eine schwenkbare Hilfsrinne vorzusehen,
um unterteilte Stäbe aufnehmen zu können, wenn die relativ kostspielige Ausführung
mit doppelseitigem Kühlbett vermieden werden soll. Dabei ergibt sich aber :der Nachteil,
däß sich für den auf die Hilfsrinne auflaufenden Stab andere Laufverhältnisse ergeben
als: für denjenigen, der durch :den eigentlichen Zuführrollgang aufgenommen wird,
da die Hilfsrinne keine Rollen aufweist. Abgesehen .davon, daß der Auslaufweg für
die beiden Stäbe somit nicht der gleiche ist, was durch Verlängerung -des Kühlbettes
berücksichtigt werden muß, können Stäbe mit relativ kleinem Querschnitt beim Einlaufen
in die Hilf:s:rinne geknickt werden.
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Die Erfindung betrifft nun die Anwendung des im Zusammenhang mit Rollenkühlbetten
bekannten unterteilbaren. Zuführrollganges auf ein Schwenkrechenkühlbett und zudem
eine besonders geeignete Ausbildung und Betätigung des die Abrollkante des Rollganges
sperrenden und freigebenden Führungsorgans. Der :erfindungsgemäße Zuführrollgang
zeichnet sich deshalb dadurch aus, .daß das Teilungsorgan durch Abrollschienen gebildet
ist, welche Schienen in Sperrstellung mit ihren seitlichen Enden über die Abrollkante
des Rollganges hinausragen und mit an sich bekannten Schwenkrechen des Edwards-,Kühlbettes
gemeinsam schwenkbar sind. Durch :die Ausbildung der Führungsorgane als schwenkbare
Abrollschienen wird ermöglicht, daß deren Bewegung von derjenigen .der Schwenkrechen
abgeleitet werden kann, wobei diese in ihrer Sperrstellung trotzdem eine einwandfreie
Führung der Stäbe bilden.
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In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform .des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 die Rollbahn bekannter Ausführung und einen anschließenden
Schwenkrechen eines Schwenkre-chenkühlbettes, Fig. 2 eine Ansicht von Fig. 1 in
der Richtung des Pfeiles a, Fig. 3 eine Draufsicht auf Fig. 1 und Fig. 4 einen Schwenkrechen
nach Fig. 2 in der ausgeschwenkten Stellung, Fig. 5 die Rollbahn: des erfindungsgemäß
ausgeführten Schwenkrechen- oder Edwards-Kühlbettes, Fig. 6 eine Ansicht in Richtung
.des. Pfeiles b von Fig. 5, wobei die Schwenkrechen in der Stabaufnahmestellung
gezeichnet sind, und Fig. 7 .die Ansicht von Fig. ö, bei welcher die Schwenkrechen
in der Stabübergabestellung bzw. in der Stabaufnahmestellung des Auflaufrollganges
stehen,
Fig. 8 schematisch die Schere und die Rollbahn des Kühlbettes
nach Fig. 5, wobei der Weg des zuerst abrollenden Stabes gezeichnet ist, während
Fig.9 den Weg des nachfolgenden Stabes vom gleichen Knüppel zeigt, Fig. 10 schematisch
den Weg von zwei aus einem Knüppel ausgewalzten Stäben.
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In Fig. 1 bildet der U-förmige Teil 1 einen Teil des Abrollkanals,
der mit dem Schwenkrechen 2 fest verbunden ist. Bei einzelnen Schwenkrechen greift
die Transportwalze 3 durch einen Ausschnitt 1 a des Teiles 1, so daß der Stab S
auf der Transportrolle 3 aufliegt. Der Schwenkrechen 2 ist mit einem Auge 2 a auf
der Stange 4 befestigt, welcher in dem Lager 5 gelagert ist. Auf der Stange 4 ist
ferner ein Hebel 6 befestigt, mittels dessen über nicht näher veranschaulichte Mittel
der Schwenkrechen und damit der Teil 1 aus der Stellung in Fig. 1 um 60° in die
Stellung von Fig. 4 geschwenkt wird. Der Stab S, der von den Walzen ausgetrieben
wird, rollt über die Rollen 3 in ; den U-förmigen Teilen 1 und ist durch diese seitlich
geführt. Wenn. der Stab S seine Endstellung erreicht hat, wird der Schwenkrechen
2 und damit der Teil 1 der Rollbahn in die Stellung gemäß Fig. 4 ,geschwenkt. Da
die Schnittkante 1 b des Teiles 1 schräg ist, ergibt sich bei der Schwenkung eine
schräge Abrollfläche, so daß der bei: der Schwenkung des Teiles 1 angehobene Stab
Si in .die Stellung S2 abrollt. An den Schwenkrechen 2, die beispielsweise U-förmigen
Querschnitt haben, sind Zähne 2 b und 2 c derart angeordnet, daß diese .um einen
halben Zahn versetzt zueinander liegen. Bei jeder Schwenkung der Schwenkrechen wird
somit der Stab S2 aus dem einen Zahn angehoben und in den nächstfolgenden abgesenkt,
so daß der Stab S2 in die Stellung S3 wandert usw., bis er im Sammelkanal des Kühlbettes
landet. Kühlbetten dieser Ausführung sind allgemein bekannt. Um nun .diese Art Kühlbetten
zur Aufnahme von mindestens zwei unmittelbar nacheinander aus einem Knüppel ausgewalzten
Stäbe auszuführen, ohne daß ein Doppelbett erforderlich ist, wird dasselbe erfindungsgemäß,
wie nachstehend beschrieben, mit einem an einer der Längsseiten des Kühlbettes angeordneten
geneigten Rollgang versehen.
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Fig. 5 zeigt diese Einrichtung im Querschnitt. Auf einer Anzahl Untergestelle
11 .liegen Längsträger 12 und 13 auf. Auf den Trägern 12 sind die Lager 14 befestigt,
in welchen die Wellen 15 gelagert sind, die als Drehachse der Schwenkrechen 16 dienen.
Auf den Längsträgern 13 -sind Motore 17 angeordnet, welche die Transportrollen 18
des Zuführrollg arges antreiben. Auf den Gestellen 11 sind ferner Supporte
20 befestigt, auf .denen Winkelschienen 21 befestigt sind; die Rollgangboden und
-begrenzüng bilden. Die Aufnahmefläche 21 a der Winkelschiene 21 sowie die Achse
des Motors 17 stehen in eitlem. zum Kühlbett geneigten Winkel, so daß die auf .die
Fläche 21 a bzw. die Rolle 18 auflaufenden Walzstäbe S4 und S5 das Bestreben haben,
von der Fläche 21 a seitlich abzurollen. Um dies während dem Vorschub der Stäbe
zu verhindern, sind an den Kanalteilen 16a .der Schwenkrechen 16 des Kühlbettes.
Sperr- und Ablaufschienen 23 gelenkig befestigt. Diese Schienen 23, welche einen
U-förmigen Querschnitt haben, sind einmal in der punktierten Stellung und verhindern
das Abrollen der Stäbe S4 von der Lauffläche 21 a, während sie das andere Mal als
Überlaufbrücke dienen und dem Stab S4 das Ab-
rollen in die Teile 16 ü nach
S4, ermöglichen. Die in die Kanalteile 16ca gefallenen Stäbe S4 werden bei jeder
Bewegung des Schwenkrechens, wie in den Fig.1 bis 4 gezeigt, um einen Zahn von S6
nach S7 bewegt. Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Ansicht von Fig: 5 in der Richtung
des Pfeiles b. In Fig. 6 sind je zwei Schwenkrechen 16 und deren Kanalteile 16a
mittels Bolzen 25 mit einer Sperr- und Abrollschiene 23 verbunden. Diese Sperr-
und Abrollschienen 23 werden beim Kippen der Schwenkrechen 16 um 60°, wie aus Fig.
7 ersichtlich, angehoben und halten den auf der Fläche 21 u des Rollganges 21 liegenden
Stab S4 fest (Fig.5). Es können auch mehr als zwei Schwenkrechen mit einer Sperr-
und Abrollschiene 23 verbunden sein. Zum Unterteilen der Lauffläche 21 a dies Rollganges
dient mindestens eine Klappe 30, welche über einen Hebel 31, der auf dem Support
32 schwenkbar gelagert ist und beispielsweise mittels .der pneumatisch betätigten
Kolbenstange 33 gehoben oder gesenkt wird. Je nach der Länge der ausgestoßenen Stangen
S4 und SS können ein oder mehrere Klapp 30 in der gleichen Richtung hintereinander
angeordnet sein.
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Fig. 8 und 9 zeigen eine Draufsicht auf die Rollbahn 21, der eine
Weiche 35 zugeordnet ist.: In einem Abstand von der Weiche ist ein Schneidwerk 36
irgendeiner geeigneten Konstruktion angeordnet. In Fig. 10 ist schematisch. die
Ablage mehrerer aus einem,. Knüppel ausgewalzter Stäbe veranschaulicht.
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Der Vorgang ist folgender: Die Stange S4 passiert das Schneidwerk
36 und wird durch die Weiche 35 auf die Lauffläche 21 a aufgeschoben und durch die
Sperr- und Ablaufschienen 23 gegen Abrollen gehalten. Nach einer gewissen
Länge wird die Stange S4 abgeschnitten und liegt nun vor den Schienen 26. Anschließend
zur Stange S4 folgt der hintere Teil S5 des ausgewalzten Knüppels. Dieser wird'
über die Weiche 35 hinter die Klappe 30 gelenkt. Sobald der Abschnitt der Stange
S4 erfolgt ist, wird dieser mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit vorwärts
bewegt als das noch vom Walzwerk vorgeschobene Ende der Stange. Dadurch entsteht
zwischen den beiden Stangen S4 und S5 ein Zwischenraum R, der es ermöglicht, die
Weiche 35 umzustellen. Durch bekannte Mittel, beispielsweise Lichtkontakte, werden
nun im geeigneten Moment die Schwenkrechen betätigt und dadurch die Schienen 23
nach unten gezogen, so daß die Stange S4 über diese nach S4Q (Fig. 5) abrollen kann.
Bei der nächsten Schwenkbewegung der Schwenkrechen 16 gelangen die Schienen 23 in
die Stellung nach Fig. 7, wodurch die Lau ffläche21d gesperrt wird. Die in den Teilen
16 a liegende Stange S4, rutscht, wie aus Fig. 7 ersichtlich, in die Schwenkrechen
16 a nach der Stelle 4. Gleichzeitig wird die Sperrklappe 30 angehoben, so
daß der Stab S5 vor die Schienen 23 rollt, um bei der nächsten Rechenbewegung diese
wiederum in die Teile 16a abzurollen.
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Fig. 10 zeigt das Schneidwerk 36 in entsprechendem Abstand von der
Weiche 35. Der Stab S5 liegt hinter der Klappe 30, und der Stab S4 ist bereit, in
die Schwenkrechen abzurutschen.
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Durch diese Einrichtung wird es möglich, auch auf ein sehr einfaches
und billiges Kühlbett mehrere Stäbe von maximal Höchstbettlänge auflaufen zu lassen.
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