DE960446C

DE960446C - Auszieh- und Auswerfvorrichtung fuer stangen- oder rohrfoermiges Walzgut hinter einem Walzgeruest

Info

Publication number: DE960446C
Application number: DESCH18336A
Authority: DE
Inventors: Erich Holstein
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1955-07-15
Filing date: 1955-07-15
Publication date: 1957-03-21

Description

Auszieh- und Auswerfvorrichtung für stangen- oder rohrförmiges Walzgut hinter einem Walzgerüst Das aus einem Walzgerüst austretende stangen-oder rohrförmige Walzgut muß, bevor es seitlich ausgeworfen werden kann, aus dem Bereich des Walzgerüstes herausgebracht werden. Hierzu werden in der Regel angetriebene Rollgänge hinter dem Walzgerüst vorgesehen, die das Walzgut zunächst in Walzrichtung weitertransportieren. Durch eine besondere Ubergabevorrichtung wird dann das Walzgut, nachdem es aus dem Bereich des Walzgerüstes, insbesondere dem des Walzenständers, herausgebracht ist, seitlich ausgeworfen. Der angetriebene Rollgang und die tSbergabevorrichtung bedingen einen entsprechenden baulichen Aufwand.
Bekannt ist es beispielsweise, die Transportrollen in einem schwenkbaren Arm zu lagern. Zwischen den Transportrollen ist eine quer zur Laufrichtung des Walzgutes geneigte Ablaufbahn angeordnet, über die das Walzgut nach dem Absenken der Transportrollen seitlich abrollt bzw. abgleitet.
Hierbei führt der Antrieb der heb- und senkbaren Rollen zu einem beträchtlichen baulichen Aufwand.
Bekannt sind ferner Rollgänge, deren angetriebene Transport rollen ortsfest gelagert sind. Das seitliche Ausbringen des Walzgutes erfordert dann besondere Auswerfer, die bei einer bekannten Vorrichtung von um senkrecht zur Laufrichtung des Walzgutes gelegene Achsen schwenkbaren, parallelogrammförmigen Platten gebildet sind, welche das Walzgut bei ihrer Schwenkung von den Rollen abheben und seitlich auswerfen. Außer den angetriebenen Transportrollen sind hierbei die Auswerfer mit ihrem Bewegungsmechanismus erforderlich.
Auch wurde bereits vorgeschlagen, das Walzgut durch Preßluft oder Preßwasser vom Rollgang herunterzublasen, eine Maßnahme, die nur bedingt anwendbar ist.
Insbesondere bei Rohrwalzwerken ist es üblich, auf einen Auslaufrollgang gänzlich zu verzichten und hinter dem Walzgerüst lediglich eine Auslaufrinne vorzusehen. Wenn dann das Walzgut von den Walzen nicht aus dem Bereich des Walzenständers herausgestoßen wird, muß es von Hand nachgezogen werden. Auf eine Vorrichtung zum seitlichen Auswerfen des Walzgutes kann jedoch auch hierbei nicht verzichtet werden. An Stelle einer Rinne sind bereits zur Verwendung vor bzw. hinter einem Walzgerüst Führungen vorgeschlagen worden, welche aus Paaren von Rollen mit auf ihrem Umfang unterschiedlicher Profilierung bestehen. Durch gemeinsame Drehung der Rollen kann somit die Führung entsprechend dem Querschnitt des zu walzenden Gutes eingestellt werden.
Es ergibt sich damit eine das Walzgut stets eng umschließende und stets in der Walzlinie liegende Führung. Diese Führungen gestatten jedoch nicht das Ausheben des Walzgutes und können erst recht nicht zum Auswerfen des Walzgutes herangezogen werden.
Ziel der Erfindung ist eine Vorrichtung, bei welcher mit den gleichen, möglichst einfachen Mitteln sowohl das Walzgut aus dem Bereich des Walzenständers herausgezogen und seitlich ausgeworfen werden kann.
In Anlehnung an die bekannte Walzgutführung, welche aus mehreren hintereinanderliegenden Führungskörpern besteht, die um senkrecht zur Laufrichtung des Walzgutes angeordnete Achsen gemeinsam drehbar sind und auf ihrem Umfang eine Profilierung aufweisen, mit welcher sie eine Auslaufrinne bilden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Führungskörpern nur auf einem Teil ihres Umfanges eine Profilierung als Auslaufrinne zu geben und an anderer Stelle des Umfanges die Führungskörper, die durch Drehung oder Schwenkung in die jeweilige Arbeitsstellung gebracht werden, mit einer Schrägung quer zur Längsachse des Walzgutes zu versehen. In ihrer einen Arbeitsstellung bilden dann die hintereinanderliegenden Führungskörper die Auslaufrinne für das Walzgut. Beim ftergang in die andere Arbeitsstellung der Führungskörper durch gemeinsame Drehung oder Schwenkung wird dann das auf den Führungskörpern aufliegende Walzgut zunächst ein Stück vorbewegt und dadurch aus dem Bereich des Walzenständers herausgebracht. Bei weiterer Drehung oder Schwenkung der Führungskörper gelangt dann das Walzgut auf die Schrägflächen der Führungskörper, von denen es seitlich abrollt oder abgleitet.
Um den Antrieb für die Drehung oder Schwenkung der Führungskörper zu vereinfachen, wird ferner nach der Erfindung vorgeschlagen, zwei sich gegenüberliegende Umfangsteile gleich oder wie bekannt entgegengesetzt abzuschrägen und die zwei restlichen Umfangsteile zu profilieren. Sind die Schrägen entgegengesetzt ausgebildet, so kann das Walzgut in bekannter Weise wahlweise nach der einen oder anderen Seite ausgeworfen werden.
Damit das aus dem Gerüst austretende Walzgut beim überlaufen der profilierten Umfangsteile der Führungskörper nicht durch die Reibung auf seiner Oberfläche beschädigt wird, ist weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen, in den profilierten Umfangsteil der Führungskörper Laufrollen für das Walzgut einzusetzen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Zeichnung zu entnehmen, die in Fig. I und 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung in den beiden Arbeitsstellungen, in Fig. 3 und 4 zwei Schnitte A-A und B-B in den Fig. I und 2, und in den Fig. 5, 6, 7 und 8 weitere Ausbildungsformen des Führungskörpers zeigt.
Darin ist mit I das Gerüst bezeichnet, aus dem das Rohr 2 durch die Walzen 3 auf die die Auslaufrinne bildenden U-förmig profilierten Seiten 4 der Führungskörper 5 gestoßen wird, wie die Fig. I zeigt. Diese Führungskörper 5 sind mit den in den Lagerböcken 6 gelagerten Wellen 7 schwenkbar.
Die Schwenkung der Führungskörper 5 um go0 erfolgt durch Betätigung der Gestänge 8, so daß das Rohr 2, wie in Fig. 2 dargestellt, vollständig aus dem Bereich des Gerüstes 1 herausgezogen wird und nunmehr auf der zum Quertransport g hin geneigten Fläche IO der Führungskörper 5 ruht. Von diesen rollt das Rohr 2 auf den Quertransport g ab.
Die Führungskörper 5 können nunmehr in ihre Ausgangsstellung, wie sie die Fig. I zeigt, zurückgeschwenkt werden und sind für das folgende Rohr aufnahmebereit.
In der Fig. 5 ist der Führungskörper 5 mit zwei in gleicher Richtung abgeschrägten Flächen 11 versehen, während durch die Anordnung von zwei Flächen 12 mit entgegengesetzter Abschrägung, wie sie Fig. 6 zeigt, ein Auswerfen der Rohre 2 nach beiden Seiten hin möglich wird.
Eine weitere Ausbildungsform der Führungskörper ist in den Fig. 7 und 8 gezeigt. Dabei ist der von einer Schneckenwelle 13 über das Schneckenrad 14 angetriebene Führungskörper 15 scheibenförmig ausgebildet. Auf einem Teil seines Umfanges ist er mit einer dem Walzgut angepaßten Profilierung I6 versehen, während ein Teil des Führungskörpers 15 so abgeschnitten ist, daß er eine quer zur Längsrichtung des Walzgutes verlaufende Schrägung I7 aufweist. Zur Schonung der Oberflächen des Rohres ist in dem profilierten Teil des Führungskörpers 15 eine der Profilierung angepaßte Rolle I8 gelagert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Auszieh- und Auswerfvorrichtung für stangen- oder rohrförmiges Walzgut hinter einem Walzgerüst, bestehend aus einzelnen, um senkrecht zur Laufrichtung des Walzgutes angeordnete Achsen gemeinsam drehbaren Führungskörpern, die auf ihrem Umfang eine Profi- lierung aufweisen, wobei die hintereinanderliegenden Führungskörper mit ihren Profilierungen eine Auslaufrinne bilden, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Umfangsteil der durch die Drehung in Arbeitsstellung gelangenden Führungskörper eine, die Auslaufrinne bildende Profilierung aufweist und der andere Umfangsteil eine Schrägung quer zur Längsachse des Walzgutes besitzt.
2. Auszieh- und Auswerfvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungekörper an zwei sich gegenüberliegenden Umfangs teilen mit gleichen oder entgegengesetzten Schrägen und an zwei weiteren, den ersteren gegenüber um go0 versetzten Umfangsteilen mit der die Auslaufrinne bildenden Profilierung versehen sind.
3. Auszieh- und Auswerfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierten Umfangsteile der Führungskörper mit Laufrollen für das Walzgut versehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldungen C 8I35 XI/8I e (Patent 929474), R I3788 Ib/7a (Patent 93o982); USA.-Patentschriften Nr. 2 ogo 473, I 964 508; deutsche Patentschriften Nr. 921 802, 925 285.