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Verfahren zum Abhängen von Schrapper-Rollen und Abhängegerät zur Durchführung
des Verfahrens Das Abhängen der im Bergbau verwendeten Schrapper-Rollen erfolgt
üblicherweise durch die vor Ort tätigen Bergleute mit Hilfe von unterhalb der Aufhängestelle
aufgestellten Leitern. Der Bergmann, der also auf einer solchen Leiter in oft beträchtliche
Höhen steigen muß, ist während dieser Arbeit ständig in Gefahr, verschüttet zu werden,
da die Decke unter dem Bergdruck stets zum Einbrechen neigt. Da besonders in mächtigen
Eisenerzschichten die Rollen häufig bis zu einer Höhe von 10 m und darüber aufgehängt
werden, sind die beim Abhängen verwendeten Leitern infolge ihrer Länge auch sehr
schwer, so daß dies im Untertagebau zu sehr umständlichen und viel Zeit in Anspruch
nehmenden Arbeiten zwingt. Je höher also die Schrapper-Rollen an der Decke aufgehängt
sind, um so länger sind die Bergleute bei diesen Arbeiten zum Aufenthalt in der
Gefahrenzone gezwungen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufhängen von Schrapper-Rollen,
welches jede Gefährdung der Bergleute ausschließt, dadurch, daß erfindungsgemäß
bei bis zur Schrapper-Rolle hochgezogenem Schrapper ein mit einem Auslegerarm versehenes
Abhängegerät auf dem zur Schrapper-Rolle laufenden Seiltrum befestigt und bei anschließendem
Zurückziehen des Schrappers zur Schrapper-Rolle geführt wird, wo das vordere Ende
des Auslegerarms gegen eine den Lasthaken der Schrapper-Rolle haltende Verriegelung
stößt, so daß der Lasthaken freigegeben wird und die Schrapper-Rolle durch ihr Eigengewicht
aus der Aufhängung herausfällt, worauf durch Aufrollen des Schrapperseiles die Schrapper-Rolle
eingezogen wird.
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In Fällen, wo die Schrapper-Rolle nicht in zu großen Höhen angeordnet
ist, kann das Abhängen auch dadurch erfolgen, daß bei an der Seilwinde, also in
Ruhestellung stehendem Schrapper mittels einer Stange, einem Rohr od. dgl. gegen
die Verriegelung des Lasthakens der Schrapper-Rolle gestoßen wird, worauf die unter
dem Eigengewicht zu Boden. gefallene Schrapper-Rolle durch Aufrollen des Schrapperseiles
eingezogen wird.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird also nicht nur die Gefährdung
der Bergleute beim Abhängen der Rolle ausgeschaltet, sondern es wird darüber hinaus
auch eine beachtliche Zeitersparnis erzielt, da das Abhängen der Schrapper-Rolle
nach dem Verladen des am Boden lagernden Eisenerzes, gleichgültig in welchen Höhen
oder in welcher Entfernung die Rollen von der Verlademaschine aufgehängt sind, mit
Hilfe des Abhängegeräts von der Verlademaschine aus erfolgen kann.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist bei der Schrapper-Rolle
eine Seilrolle zwischen den beiden Platten eines Hakengeschirrs lose drehbar angeordnet
und oberhalb der Seilrolle ein um eine zur Rollenachse parallele Achse schwenkbarer
Lasthaken, dessen Ende in eine entsprechend ausgebildete Ausnehmung eines federbelasteten
Riegels einrastet, angebracht. Um ein Betätigen der Verriegelung durch ein eventuelles
Anschlagen des Schrapperseiles zu verhindern, ist zwischen Seilrolle und Riegel
eine Abdeckplatte vorgesehen.
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Zur Auslösung der Verriegelung des Lasthakens dient ein Abhängegerät,
bei dem ein geteiltes Rohrstück, welches mittels eines mit Scharnieren od. dgl.
versehenen Klemmstücks auf dem Schrapperseil befestigt ist, als Träger für ein aufschiebbares
eisernes Formstück auf dessen Oberseite ein Auslegerarm angelenkt ist, der gegebenenfalls
in einer Führung auf der Oberseite des Formstückes gehaltert und mittels über seine
Länge verteilten, dem Seildurchmesser entsprechende Ausnehmungen aufweisenden Führungskörpern
auf dem Seil abgestützt ist. Der Auslegerarm kann mittels elastischer Mittel, z.
B. einer Federschlaufe, an die obere Fläche des eisernen Formstückes herangezogen
sein. Einer der auf dem Auslegerarm angeordneten Führungskörper wird vorteilhafterweise
an seinem Ende, als Stoßkörper, angeordnet.
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Weitere Einzelheiten des Verfahrens, der Schr.apper-Rolle und des
Abhängegerätes nach der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines
Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnungen.
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Fig. 1 zeigt eine Schrapper-Rolle in Ansicht und Fig. 2 einen Schnitt
in Fig. 1 nach der Linie A-B; Fig. 3 ist eine Ansicht des Abhängegerätes, während
in den Fig.4 und 5 Schnitte durch den Formkörper und den Stoßkörper in Fig. 3 dargestellt
sind; Fig.6 und 7 zeigen in Auf- und Grundriß eine Schrapperanordnung mit zwei Schrapper-Rollen;
Fig. 8 zeigt eine im Gestein aufgehängte Sch.rapper-Rolle mit davorstehendem Abhängegerät
und Fig. 9 die Anordnung beim Einsetzen des Abhängeg erätes.
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Zwischen zwei Platten 1 eines Lasthakengeschirrs, die einerseits durch
Distanzbolzen 2,. andererseits durch die zwischen ihnen gelagerten Achsen im gleichen
Abstand gehalten werden, ist auf einer Achse 3 eine Seilrolle 4, z. B. unter Zwischenschaltung
eines Rollenlagers 5, gelagert. Der Rand der Seilrolle 4 kann, mit einem Randwulst
6 versehen sein, der in einer entsprechenden Ausnehmung 7 der Begrenzungsplatten
des Lasthakengeschirrs aufgenommen wird, so daß für die Seilrolle auch eine seitliche
Führung gegeben ist.
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Oberhalb der Seilrolle ist auf einer Achse 8, die parallel zur Seilrollenachse
im Lasthakengeschirr sitzt, ein Lasthaken 9 schwenkbar angeordnet. Wenn der Lasthaken
9 gegen die Längsachse des Lasthakengeschirrs, also in das Innere desselben, gedrückt
wird, rastet er mit seinem unteren Ende 10 in eine Ausnehmung 11 eines Riegels 12
ein, der, unter dem Druck einer Feder 13 stehend, um einen Bolzen 14 verschwenkbar
ist. Die Feder 13 ist bestrebt, den Riegel 12 stets in Richtung des Uhrzeigers nach
oben zu drücken, so daß der Lasthaken 9, wenn er nach innen gedrückt wird, immer
zuverlässig in: die Öffnung 1i des Riegels 12 einrasten wird. Um den Riegel gegen
eine ungewollte Betätigung, nämlich dadurch, daß eventuell das Seil gegen sein rechtes
Ende schlagen könnte, zu schützen, ist eine Abdeckplatte 15 zwischen Seilrolle 4
und Riegel 12 vorgesehen.
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Das Abhängegerät, welches an dem Seiltrum befestigt werden muß, besteht
aus einem mit dem Seil fest verbundenen Teil und einem auf diesen aufzusetzenden
beweglichen Teil. Ein zweiteiliges Rohr 16 wird mittels einer Klemmschelle 17, deren
beide Teile z. B. durch Scharniere 18 miteinander verbunden sind und die durch Schrauben
19 festgezogen werden kann, auf dem Schrapperseil 20 befestigt. über das Rohr 16
wird ein eisernes Formstück 21 geschoben, zu welchem Zweck in demselben eine entsprechende
Ausnehmung für das Rohr 16 vorgesehen ist. Auf der Oberseite des Formstückes ist
ein Auslegerarm 22 mittels eines Scharnierstiftes 23 angelenkt. Auf der Oberseite
des Formstückes 21 ist ferner eine offene Führungsschale 24 für den Arm 22 angebracht,
und dieser ist mit Hilfe einer Federschlaufe 25 elastisch gegen die Oberseite des
Formstückes 21 gezogen. Auf dem Arm 22 sind zwei Führungskörper 26 und 27 vorgesehen,
die Ausnehrnungen 28 vom Durchmesser des Seiles 20 haben, so daß der Arm
auf dem Seil 20
aufruht. Der Führungskörper 27 ist am Ende dies Auslegerarms
22 angebracht und dient gleichzeitig als Stoßkörper zur Auslösung der Verriegelung
des Lasthakens der Schrapper-Rolle. Zu diesem Zweck sind seitlich Arme 29 an dem
Stoßkörper 27 angebracht.
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Den Schrapper währen.. der Arbeit zeigen die Fig. 6 und 7; wobei mittels
des Sehrappers 30 die vorher abgebauten Erzmengen 31 zur Verlademaschine 32 befördert
werden sollen.
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Wenn das gesamte Erz vom Schrapper zur Verlademaschine gebracht worden
ist und die Schrapper-Rolle abgehängt werden soll, wird der Schrapper 30 bis an
die Schrapper-Rolle herangeführt und auf dem Seiltrum 20 neben der Verlademaschine
32 das Abhängegerät befestigt. Der Schrapper 30 wird nunmehr wieder an die Verlademaschine
herangeführt, so daß das Seiltrum 20 in Richtung des Pfeiles d gegen die Schrapper-Rolle
geführt wird. Die Schrapper-Rolle, die mittels einer Seilschlaufe 33 und einen diese
haltenden Haken 34 an der Decke des Stollens oder der Kammer aufgehängt ist, ist
dadurch mit der Schlaufe 33 verbunden, daß der Haken 9 durch den Riegel 12 festgehalten
ist. Wenn das Abhängegerät nahe an die Schrapper-Rolle 4 herangekommen ist, hebt
sich der Auslegearm 22 entgegen dem Zug der Feder 25 vom Seil 20 ab, so daß bei
weiterem Auflaufen des Seiles 20 auf die Rolle 4 der Stoßkörper 27 gegen das rechte
Ende des Riegels 12 stößt und ihn entgegen dem Druck der Feder 13 nach oben bewegt.
Dadurch wird das Ende 10 des Hakens 9, welches in der öffnung 11 des Riegels 12
festgehalten ist, frei und unter dem Eigengewicht der Schrapper-Rolle der Haken
9 um die Achse 8 nach oben gedreht, so daß der Haken aus der Schlaufe 33 gleitet
und die Schrapper-Rolle zu, Boden fallen kann. Durch Aufrollen des Schrapperseils
wird die Schrapper-Rolle zum Verladegerät eingezogen.