DE10126047A1 - Verbindung zweier Bauteile von Kraftfahrzeugen, insbesondere eines Aggregateträgers einer Kraftfahrzeugtür mit Aggregaten - Google Patents
Verbindung zweier Bauteile von Kraftfahrzeugen, insbesondere eines Aggregateträgers einer Kraftfahrzeugtür mit AggregatenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verbindung zweier Bauteile eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eines Aggregateträgers (1) einer Kfz-Tür mit damit zu verbindenden Aggregaten, wie Fensterhebersystem, Lautsprecherbox, Türschloß und dgl., mit mindestens einem Loch (3) zum Ein- oder Durchführen eines Befestigungselements. Zur Erhöhung der Steifigkeit und zum Vermeiden des Ausreißens ist eine Sicke (2) - bevorzugt eine kreisrunde, das Loch (3) umgebende Sicke (2) - vorgesehen (Fig. 2).
Description
Die Erfindung betrifft eine Verbindung zweier Bauteile von
Kraftfahrzeugen, insbesondere eines Aggregateträgers, einer
Kraftfahrzeugtür mit Aggregaten, wie zum Beispiel ein
Fensterhebersystem, eine Lautsprecherbox, ein Türschloß oder
dergleichen, oder des Aggregateträgers selbst mit der
Kraftfahrzeugtür, wobei das eine Bauteil ein Loch, eine
Bohrung oder dergleichen Durchbrechung aufweist zum Ein- und
Durchführen eines mit dem anderen Bauteil verbundenen
Befestigungselementes, wie zum Beispiel Niet, Schraube, Bolzen
oder dergleichen.
Moderne Fahrzeugtüren enthalten eine Vielzahl von Aggregaten,
wie Fensterhebersystem, Lautsprecherboxen,
Türverriegelungselemente, Spiegelverstelleinrichtung usw., die
häufig in unterschiedlichen Arbeitsschritten einzeln auf ein
Türinnenblech montiert werden. Diese Einzelmontage ist
zeitaufwendig, weil das Türinnenblech nicht frei zugänglich
ist. Vielmehr muß der Monteur durch die hierfür vorgesehenen
Ausnehmungen greifen, was die Befestigung der Aggregate
erheblich kompliziert.
Man ist deshalb dazu übergegangen, die einzelnen Aggregate
nicht erst beim Fahrzeughersteller zu montieren, sondern sie
vorher an einem bereichsweise das Türinnenblech bildenden
Aggregateträger anzuordnen, der dann am Montageband des
Fahrzeugherstellers als ein Stück an der Tür befestigt wird.
Durch diesen hohen Vormontagegrad lässt sich die Montage am
Band wesentlich schneller durchführen. Ein solcher
Aggregateträger ist zum Beispiel aus der DE 195 26 367 A1
bekannt.
Die Aggregate, wie die Führungsschienen des
Fensterhebersystems, die Lautsprecherboxen, die
Spiegelverstelleinrichtungen, die elektrisch oder mechanisch
betätigbaren Türöffner oder auch das Türschloß, sind
üblicherweise mit annähernd punktuellen Verbindungselementen,
wie z. B. Nieten oder Schrauben, an dem Aggregateträger
befestigt. So ist in der DE 195 26 367 A1 der Aggregateträger
mit Schrauben an der Fahrzeugtür befestigt. Ebenso sind die
Aggregate selbst mit Schrauben an dem Aggregateträger
befestigt.
Solche Aggregateträger bestehen, um das Gesamtgewicht des
Fahrzeugs nicht unnötig zu erhöhen, aus relativ dünnen
Blechen. Den bekannten Verbindungen haftet deshalb der
Nachteil an, daß der Bereich des Trägerbleches um die
annähernd punktuelle Verbindung herum aufreißen kann, wenn
z. B. beim Türzuschlagen auf die Befestigungsverbindung
zusätzliche hohe (Trägheits-)Kräfte einwirken. Dieses Problem
verschärft sich immer mehr, da in Folge der heutigen Material-
und Gewichtseinsparungen immer dünnere Bleche zum Einsatz
kommen.
Um dem entgegenzuwirken, könnt man eine Verbindung mit einer
größeren Auflagefläche wählen, was sich z. B. mit einem
entsprechenden Niet verwirklichen ließe. Der Nachteil hierbei
besteht aber darin, daß solche Niete sich auf Grund ihrer
Größe nur bedingt oder gar nicht in automatischen
Zuführeinheiten einsetzen lassen. Es käme damit zu einer
Verringerung des Automatisierungsgrades bei der Montage.
Möglich wäre - bei der Verwendung von Schrauben - auch der
Einsatz von Unterlegscheiben, was jedoch ebenfalls zu einem
höheren Montageaufwand und zu einer Gewichtserhöhung führt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Verbindung zweier
Bauteile von Kraftfahrzeugen dahingehend zu verbessern, daß
sie bei gleichem Gewicht und gleich gebliebenem Montageaufwand
eine höhere Festigkeit aufweist.
Zur Lösung der Aufgabe ist es nach der Erfindung vorgesehen,
daß im Verbindungsbereich eine Sicke eingebracht ist. Die
Sicke ist eine Vertiefung oder Einziehung im Material des
einen Bauteils, bspw. des Aggregateträgers. Sie ist bevorzugt
rund (Rundsicke) und umgibt das Loch zum Einführen eines
Verbindungselementes in einem gewissen Abstand.
Neben der erfindungsgemäßen Gestaltung der Bereiche des
Aggregateträgers, an denen die Aggregate angebracht werden,
können auch die Bereiche des Aggregateträgers mit je einer
Sicke versehen sein, an denen der Aggregateträger selbst mit
der Tür verbunden wird. So kann der gesamte Aggregateträger
stoßsicher mit der Tür verbunden werden.
Durch die Erfindung ergibt sich eine steifere Ausbildung und
eine geringere Kerbwirkung am Loch, wodurch die mechanische
Beanspruchbarkeit durch wechselnde Schubkräfte wesentlich
erhöht wird. Bei gleichbleibenden Blechdicken und
gleichbleibenden Verbindungselementen (Nieten oder Schrauben)
halten die Bauteilen, z. B. die Aggregate, nun höhere
Stoßbelastungen aus, so daß ein Ausreißen der Aggregate aus
dem Aggregateträger vermieden ist, wenn das Fahrzeug über
schlechte Straßen fährt oder wenn die Türen fest zugeschlagen
werden. Die erfindungsgemäße Einbringung einer Sicke ist bei
Bauteilen aus Blech ein einfacher Arbeitsschritt, der bei
ihrer Herstellung meist durch Pressen, Tiefziehen oder Prägen
erfolgt, automatisch mit durchgeführt werden kann, so daß die
Produktionszeit der Bauteile, wie z. B. Aggregateträger nicht
verlängert wird.
Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung umgibt die im
Querschnitt vorzugsweise runde Sicke das Loch zum Einführen
eines Verbindungselementes. Dadurch werden auftretende
Stoßbelastungen gleichmäßig über die gesamte Verbindung
verteilt.
In einer Ausführung der Erfindung ist die Sicke nur in einer
Richtung verformt, so daß eine Flächenauflage für bspw. einen
Flansch des Aggregats neben dem Loch eben bleibt. Die bei der
Verformung gebildete Ausbuchtung wird sich zweckmäßigerweise
auf der dem Aggregat gegenüberliegenden Seite befinden. Die
Auflagefläche ist damit im Bereich der Schraube oder des Niets
unverändert groß und eben, wodurch nach Anzug der Schraube
oder nach Setzen des Niets das Reibungsmoment zwischen den
Flächen der miteinander verbundenen Bauteile nach wie vor
ausreichend hoch bleibt.
Die Tiefe der Sicke ist bevorzugt kleiner als der
Lochdurchmesser, insbesonders kleiner als der halbe
Lochdurchmesser. Auch eine solche, relativ geringe Vertiefung
reicht bereits aus, um die Befestigung ausreichend steif zu
gestalten und die Ausreißfestigkeit der Verbindung deutlich zu
erhöhen. Da die Sicke nicht besonders tief ist, sind bei ihrer
Herstellung keine großen Kräfte aufzuwenden, so daß ein Reißen
des Bleches bei der Herstellung unwahrscheinlich ist.
Bevorzugt ist der radiale Abstand der Sicke vom Loch kleiner
als der Lochdurchmesser. Die Sicke liegt dann in dem Bereich,
in den die Zusatzkräfte (Stöße, Schläge) in das
Aggregateträgerblech eingeleitet werden. Die versteifte Sicke
fängt diese Kräfte auf und verhindert ein Ausreißen des
Loches.
Bevorzugt ist die Breite der Sicke kleiner als der
Lochdurchmesser, insbesondere kleiner als der halbe
Lochdurchmesser. Auch hier hat sich gezeigt, daß diese relativ
kleine Verformung, die mit relativ einfachen Mitteln erzeugt
werden kann, eine ausreichende Versteifungswirkung hat.
In einer Weiterführung der Erfindung kann der
Befestigungsbereich oder der Befestigungsflansch des Aggregats
mit einer Sicke versehen sein, während der Aggregateträger an
dieser Stelle eben ist. Während in der zuerst beschriebenen
Ausführung der Flansch in seiner Flächenauflage eben und der
Aggregateträger mit einer Sicke verformt ist, ist nun das
Aggregat oder dessen Flansch verformt und der Aggregateträger
in diesem Bereich eben.
In einer weiteren Ausführung können auch beide Bauteile in
ihrem Befestigungsbereich verformt sein. Es kann also der
Aggregateträger eine Sicke aufweisen und das Aggregat oder
dessen Flansch ebenfalls. Bevorzugt können beide Sicken in die
gleiche Richtung verformt sein und von gleicher Größenordnung,
so daß sich bei der Montage auch noch der zusätzliche Vorteil
einer Selbstzentrierung der beiden Sicken ineinander ergibt.
Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der
Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Aggregateträger mit daran angebrachten
Aggregaten für eine Kfz-Tür,
Fig. 2 eine mögliche Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Befestigungsbereichs eines
Aggregateträgers und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Darstellung gemäß Fig. 2.
Ein Aggregateträger 1 gemäß Fig. 1 ist für die Montage an
einer Kfz-Tür ausgebildet. Mit ihm sind Aggregate, wie zum
Beispiel ein Fensterhebersystem 5, eine Lautsprecherbox 4 oder
aber ein Türschloß 6 verbunden. Es können noch weitere, nicht
dargestellte Aggregate, wie z. B. Spiegelverstelleinrichtungen,
Türöffner und dergleichen mit dem Aggregateträger 1 verbunden
sein. Zur Fixierung der Aggregate sind mehrere im Aggregat
oder im Aggregateflansch und im Aggregateträger fluchtende
Löcher oder Bohrungen 3 vorgesehen, durch welche
Verbindungselemente, wie je eine Schraube oder ein Niet,
geschoben werden können, um die Aggregate 4, 5, 6 mit dem
Aggregateträger 1 zu verbinden.
Bei Verwendung eines Niets wird dieser durch Schlageinwirkung
in einem Gegenhalter plastisch verformt. Dabei entsteht auf
der Seite der plastischen Verformung ein Schließkopf, wodurch
ein kraft- und formschlüssiges Verbinden des Aggregateträgers
mit dem Aggregat gewährleistet ist, da der Nietschaft durch
Stauchung die zunächst etwas größeren Bohrungen 3 der zu
verbindenden Teile nun vollständig ausfüllt. Möglich ist
ebenso die Verwendung von Schrauben, wobei hier sowohl
Blechschrauben als auch Maschinenschrauben einsetzbar sind.
Die erfindungsgemäße Verbindung des Aggregateträgers 1 mit den
verschiedenen Aggregaten ist dadurch erreicht, daß die Bohrung
3 des Aggregateträgers 1 mit einer Sicke 2 umgeben ist. Mit
der Sicke 2 wird eine Vertiefung eines Bleches bezeichnet, die
hier radialsymmetrisch aufgebaut ist und die Bohrung 3 umgibt.
Durch diese Sicke 2 ist eine Versteifung des Bleches des
Aggregateträgers 1 im Bereich der Verbindung zum Aggregat
gewährleistet, so daß bei darauf einwirkenden Zusatzkräften,
wie sie bzw. beim Zuschlagen der Kfz-Tür auftreten, ein
Einreißen des Bleches des Aggregateträgers 1 vermieden ist.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine erfindungsgemäße Verbindung
eines Aggregateträgers 1 im Detail. Am Rand des
Aggregateträgers 1 befindet sich das Loch 3, durch welches ein
Verbindungselement (Niet oder Schraube) geschoben wird.
Erfindungsgemäß ist das Blech des Aggregateträgers 1 rund um
das Loch 3 von einer Rundsicke 2 umgeben. Die Sicke 2 ist eine
Vertiefung oder Einziehung, die die Flächenauflage rund um das
Loch 2 radial im Abstand r umgibt. Die Sicke 2 ist zum
Beispiel durch Verformung nach hinten (auf der Zeichnung also
in die Blattebene hinein) hergestellt, wodurch die Vertiefung
eine Tiefe t erhält. Die Breite der Sicke 2 ist mit b
bezeichnet.
1
Aggregateträger
2
Sicke
3
Bohrung, Loch
4
Lautsprecherbox
5
Fensterhebersystem
6
Türschloß
b Breite der Sicke
r radialer Abstand der Sicke
t Tiefe der Sicke
b Breite der Sicke
r radialer Abstand der Sicke
t Tiefe der Sicke
Claims (8)
1. Verbindung zweier Bauteile von Kraftfahrzeugen, insbesondere
eines Aggregateträgers (1) einer Kraftfahrzeugtür mit
Aggregaten, wie zum Beispiel ein Fensterhebersystem (5),
eine Lautsprecherbox (4), ein Türschloß (6) oder
dergleichen, oder des Aggregateträgers (1) selbst mit der
Kraftfahrzeugtür, wobei das eine Bauteil ein Loch, eine
Bohrung oder dergleichen Durchbrechung aufweist zum Ein- und
Durchführen eines mit dem anderen Bauteil zu verbindenden
Befestigungselementes, wie zum Beispiel Niet, Schraube,
Bolzen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass im
Verbindungsbereich eine Sicke (2) oder dergleichen
Vertiefung vorgesehen ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
im Querschnitt vorzugsweise runde Sicke (2) das Loch (3)
umgibt.
3. Verbindung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicke (2) nur in einer Richtung
verformt ist, so daß eine Flächenauflage zwischen Loch (3)
und Sicke (2) eben ist.
4. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tiefe t der Sicke (2) kleiner als
der Lochdurchmesser, bevorzugt kleiner als der halbe
Lochdurchmesser, ist.
5. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der radiale Abstand r vom Loch (3) zur
Sicke (2) kleiner als der Lochdurchmesser ist.
6. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite b der Sicke (2) kleiner als
der Lochdurchmesser, bevorzugt kleiner als der halbe
Lochdurchmesser, ist.
7. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beide zu verbindenden Bauteile mit einer
Sicke (2) versehen sind.
8. Verbindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sicken (2) der beiden Bauteile zum Ineinanderstecken gleiche
Verformungsrichtung und Größenordnung aufweisen.
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