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Die Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung zum drehfesten Befestigen zweier Bauteile einer Fahrzeugtür, insbesondere einer Fensterheberanordnung einer Fahrzeugtür, aneinander nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Befestigungseinrichtung.
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Eine solche Befestigungseinrichtung umfasst einen ersten Anlageabschnitt eines ersten Bauteils, an dem eine erste Befestigungsöffnung angeordnet ist, die zumindest abschnittsweise von einem ersten Rand begrenzt ist, und einen an den ersten Anlageabschnitt ansetzbaren, zweiten Anlageabschnitt eines zweiten Bauteils, an dem eine zweite Befestigungsöffnung angeordnet ist, die zumindest abschnittsweise von einem Rand begrenzt ist. Ein Befestigungselement ist zum Befestigen der Bauteile aneinander entlang einer Einsetzrichtung durch die Befestigungsöffnungen steckbar und dient dazu, in einem verbundenen Zustand die Bauteile aneinander zu befestigen.
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Mittels einer solchen Befestigungseinrichtung kann beispielsweise ein Haltewinkel an einer Führungsschiene einer Fensterheberanordnung befestigt werden, um über den Haltewinkel die Führungsschiene beispielsweise an einem Aggregateträger eines Türmoduls oder an einem Türinnenblech festzulegen. Mittels einer solchen Befestigungseinrichtung können aber auch andere Teile einer Fahrzeugtür aneinander befestigt werden.
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Bei der Befestigung eines Haltewinkels an einer Führungsschiene kommt es insbesondere auf einen verdrehsicheren Halt der Führungsschiene an dem Haltewinkel an. Eine solche Verdrehsicherung kann herkömmlich beispielsweise dadurch bereitgestellt werden, dass der Haltewinkel eine zugeordnete Kante der Führungsschiene umgreift und auf diese Weise unter Verwendung eines Befestigungselements, z.B. eines Niets oder einer Schraube, drehfest mit der Führungsschiene verbunden ist.
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Solch eine herkömmliche Verdrehsicherung ist häufig aufwendig in der Abstimmung. Zudem ergibt sich eine gegebenenfalls ungünstige Toleranzkette, weil eine Befestigungsöffnung für einen Niet oder eine Schraube und der Umgriff zwischen Haltewinkel und Führungsschiene toleranzbehaftet sein können und sich die Toleranzen im ungünstigen Fall addieren können. Eine solche Verdrehsicherung kann zudem unter Umständen nicht einfach bereitzustellen sein, weil an einer Führungsschiene – aufgrund ihrer kleinen Materialstärke – gegebenenfalls nur eine geringe Bauhöhe zur Bereitstellung eines formschlüssigen Umgriffs zur Verfügung stehen kann.
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Bei herkömmlichen Befestigungseinrichtungen, die auch eine Verdrehsicherung bereitstellen sollen, kann es somit dazu kommen, dass sich die Verdrehsicherung im Betrieb teilweise löst oder sich ein Spiel entwickelt, was im Betrieb zu Mikrobewegungen und einer unerwünschten Geräuschentwicklungen führen kann.
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Bei einer aus der
DE 10 2009 036 780 A1 bekannten Befestigungseinrichtung ist eine Halterung für einen Seilzug über ein Befestigungselement in Form eines Bolzens mit einer Führungsschiene verbunden. Die Halterung und die Führungsschiene weisen jeweils eine sechseckige Befestigungsöffnung auf, die von einem komplementären, sechseckigen Abschnitt des Befestigungselements durchgriffen wird, so dass über das Befestigungselement ein verdrehsicherer Halt der Halterung an der Führungsschiene bereitgestellt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Befestigungseinrichtung und ein Verfahren zum Herstellen einer Befestigungseinrichtung bereitzustellen, die auf einfache, kostengünstige Weise eine verdrehsichere Verbindung von Bauteilen miteinander ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach ist an dem ersten Rand der ersten Befestigungsöffnung zumindest ein Formschlusselement angeordnet, das entlang der Einsetzrichtung von dem ersten Anlageabschnitt vorsteht, wobei in den zweiten Rand der zweiten Befestigungsöffnung zumindest eine Formschlussöffnung eingeformt ist, mit der das zumindest eine Formschlusselement zum drehfesten Befestigen der Bauteile aneinander formschlüssig in Eingriff bringbar ist.
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Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, eine Verdrehsicherung zum Befestigen der Bauteile aneinander unmittelbar an den in die Bauteile zum Durchgriff für das Befestigungselement eingeformten Befestigungsöffnungen bereitzustellen. Die Verdrehsicherung wird hierbei dadurch bereitgestellt, dass ein Formschlusselement an dem Rand der einen Befestigungsöffnung in eine Formschlussöffnung an dem Rand der anderen Befestigungsöffnung eingreift. Hierzu steht das Formschlusselement an dem Rand der einen Befestigungsöffnung entlang der Einsetzrichtung von dem zugeordneten Anlageabschnitt vor, so dass bei Ansetzen der Anlageabschnitte aneinander das Formschlusselement in Eingriff mit der Formschlussöffnung des anderen Anlageabschnitts gelangt und ein formschlüssiger, verdrehsicherer Halt der Bauteile aneinander bereitgestellt wird.
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Die Bauelemente zur Bereitstellung der Verdrehsicherung sind somit an den Anlageabschnitten selbst angeordnet. Die Verdrehsicherung wird bei Ansetzen der Anlageabschnitte aneinander selbsttätig hergestellt und durch das Befestigungselement (lediglich) fixiert.
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Das Befestigungselement selbst dient somit in einer Ausgestaltung lediglich zur axialen Fixierung der Verdrehsicherung; es stellt selbst nicht notwendigerweise einen Formschluss zum verdrehsicheren Festlegen bereit.
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Dadurch, dass das zumindest eine vorstehende Formschlusselement und die zumindest eine Formschlussöffnung unmittelbar in den Rand der jeweils zugeordneten Befestigungsöffnung eingeformt sind, ergibt sich eine kurze Toleranzkette. Insbesondere wird die Verdrehsicherung an dem Ort bereitgestellt, an dem Kräfte zwischen den Bauteilen übertragen werden, nämlich an der Befestigungsstelle zwischen den Bauteilen.
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Der erste Rand der ersten Befestigungsöffnung und/oder der zweite Rand der zweiten Befestigungsöffnung sind beispielsweise in Umfangsrichtung um die Einsetzrichtung zumindest abschnittsweise kreisbogenförmig geformt. Beispielsweise kann jede Befestigungsöffnung eine kreisförmige Grundform aufweisen, die durch einen im Querschnitt kreisrunden Schaft des Befestigungselements durchgriffen werden kann. Die zumindest eine Formschlussöffnung in dem Rand des (zweiten) Anlageabschnitts ist in diesem Fall radial außerhalb der kreisförmigen, eigentlichen Befestigungsöffnung angeordnet. Ebenso ist das zumindest eine Formschlusselement radial außerhalb der kreisförmigen, eigentlichen Befestigungsöffnung in dem (ersten) Anlageabschnitt geformt, indem beispielsweise eine Lasche im Rand der Befestigungsöffnung freigeschnitten und in Richtung des anderen (zweiten) Anlageabschnitts umgebogen ist.
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In einer konkreten Ausgestaltung sind an dem ersten Rand der ersten Befestigungsöffnung beispielsweise mindestens zwei Formschlusselemente angeordnet, die in Umfangsrichtung um die Einsetzrichtung voneinander beabstandet sind und mit einer entsprechenden Anzahl von Formschlussöffnungen an dem zweiten Rand der zweiten Befestigungsöffnung in Eingriff gebracht werden können. Beispielsweise können genau zwei Formschlusselemente und genau zwei zugeordnete Formschlussöffnungen vorgesehen sein. Denkbar ist aber auch, drei oder mehr Formschlusselemente sowie drei oder mehr zugeordnete Formschlussöffnungen vorzusehen.
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Grundsätzlich ist es auch denkbar und möglich, unterschiedlich viele Formschlusselemente einerseits und Formschlussöffnungen andererseits bereitzustellen. Beispielsweise können an den ersten Anlageabschnitt zwei Formschlusselemente angeformt sein, während der zweite Anlageabschnitt mehr, beispielsweise vier oder sechs Formschlussöffnungen aufweist. Auf diese Weise kann ermöglicht werden, unterschiedliche, diskrete Stellungen zu definieren, in denen die Anlageabschnitte aneinander angesetzt werden können.
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Sind zwei Formschlusselemente vorgesehen, so können diese beispielsweise diametral zur Einsetzrichtung sich an dem Rand der Befestigungsöffnung des ersten Anlageabschnitts gegenüberliegen. Entsprechend können in dem Rand der Befestigungsöffnung des zweiten Anlageabschnitts diametral gegenüberliegende Formschlussöffnungen eingeformt sein, mit denen die Formschlusselemente an dem ersten Anlageabschnitt in Eingriff gebracht werden können.
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Denkbar und möglich ist, dass die Bauteile in unterschiedlichen, um die Einsetzrichtung zueinander verdrehten Winkelstellungen aneinander angesetzt werden können und die Formschlusselemente einerseits und die Formschlussöffnungen andererseits entsprechend geformt und angeordnet sind.
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Es kann jedoch vorteilhaft sein, die Formschlusselemente einerseits und die Formschlussöffnungen andererseits so zu gestalten, dass die Bauteile in genau einer Winkelstellung (betrachtet in Umfangsrichtung um die Einsetzrichtung) aneinander angesetzt werden können und somit genau eine Stellung zum Ansetzen der Bauteile aneinander vorgegeben ist. Hierzu kann, in einfachster Ausgestaltung, an dem Rand der Befestigungsöffnung des ersten Anlageabschnitts genau ein Formschlusselement und an dem Rand der Befestigungsöffnung des zweiten Anlageabschnitts genau eine zugeordnete Formschlussöffnung vorgesehen sein. Sind mehrere Formschlusselemente einerseits und mehrere Formschlussöffnungen andererseits vorgesehen, so können diese so geformt oder zueinander angeordnet sein, dass ein Ansetzen der Anlageabschnitte nur in genau einer Stellung möglich ist. Beispielsweise können sich die Formschlusselemente genauso wie die zugeordneten Formschlussöffnungen untereinander in ihrer Formgebung unterscheiden, so dass nur in einer Stellung der Bauteile zueinander die Formschlusselemente in die zugeordneten Formschlussöffnungen eingesetzt werden können. Oder die Formschlusselemente einerseits und die zugeordneten Formschlussöffnungen andererseits können einen unregelmäßigen, nicht-periodischen Winkelabstand zueinander aufweisen, so dass die Formschlusselemente nur in einer Stellung in Deckung mit den Formschlussöffnungen sind.
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Das zumindest eine Formschlusselement ist, in einer konkreten Ausgestaltung, einstückig in den zugeordneten Anlageabschnitt eingeformt, beispielsweise indem das zumindest eine Formschlusselement durch quer zur Einsetzrichtung erstreckte, parallel zueinander verlaufende Schlitze aus dem Anlageabschnitt am Rand der ersten Befestigungsöffnung freigeschnitten und laschenförmig zu dem ersten Anlageabschnitt umgebogen ist. Das zumindest eine Formschlusselement unterbricht somit den beispielsweise einer Kreisform folgenden Rand der Befestigungsöffnung, indem das Formschlusselement durch schlitzförmige Einschnitte zum Rand freigeschnitten und laschenförmig zum Anlageabschnitt umgebogen ist. Auf diese Weise steht das mindestens eine Formschlusselement entlang der Einsetzrichtung vom Anlageabschnitt vor und kann bei Ansetzen der Anlageabschnitte aneinander mit einer zugeordneten Formschlussöffnung an dem Rand der Befestigungsöffnung des anderen Anlageabschnitts in Eingriff gebracht werden.
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Das zumindest eine Formschlusselement liegt, in über das Befestigungselement verbundenem Zustand der Bauteile, vorteilhafterweise spielfrei in der zugeordneten, zumindest einen Formschlussöffnung des anderen Anlageabschnitts ein. Durch spielfreies Einliegen kann eine im Wesentlichen spielfreie Verdrehsicherung gegen ein Verdrehen entlang der Umfangsrichtung um die Einsetzrichtung bereitgestellt werden, so dass ein sicherer, zuverlässiger, beständiger, verdrehsicherer Halt der Bauteile aneinander bereitgestellt wird.
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In einer ersten Variante kann eine solche spielfreie Verdrehsicherung beispielsweise dadurch bereitgestellt werden, dass die Formschlussöffnungen zumindest an solchen Seiten, die in verbundenem Zustand der Bauteile ein zugeordnetes Formschlusselement zwischen sich aufnehmen, eine Beschichtung aufweisen. Die Beschichtung, beispielsweise ein geeigneter Lack oder dergleichen, kann auf einen Körper des Bauteils aufgetragen sein und kann die lichte Weite der Formschlussöffnung – gemessen in Umfangsrichtung – derart reduzieren, dass die lichte Weite zwischen den Seiten kleiner ist als die in Umfangsrichtung gemessene Weite des zugeordneten Formschlusselements. Aufgrund der Übermaßpassung zwischen dem Formschlusselement und der zugeordneten Formschlussöffnung kommt es somit bei Einsetzen des Formschlusselements in die Formschlussöffnung zu einem zumindest teilweisen Abtrag von Beschichtungsmaterial von den Seiten der Formschlussöffnung, was dazu führt, dass das Formschlusselement nach dem Einsetzen in spielfreier, passgenauer Weise in der Formschlussöffnung gehalten wird. Durch Verspannen der Bauteile miteinander über das Befestigungselement kann dieser Halt gesichert werden, so dass im Betrieb ein sicherer, spielfreier, verdrehsicherer Halt der Bauteile aneinander gewährleistet ist.
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Bei dieser Variante ist die lichte Weite zwischen den Seiten, gemessen ohne die Beschichtung, vorzugsweise größer als die Weite des zumindest einen Formschlusselements. Dies bedeutet, dass bei Einsetzen des Formschlusselements in die zugeordnete Formschlussöffnung es zu einem Abtrag von Beschichtungsmaterial kommt, nicht aber zu einem Abtrag von Material des beispielsweise aus Stahlblech gefertigten eigentlichen Körpers des Bauteils.
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In dieser Variante wird ein passgenauer, spielfreier Halt des Formschlusselements in der zugeordneten Formschlussöffnung über die Beschichtung bereitgestellt, so dass ein zusätzliches Verspannen des Formschlusselements in der Formschlussöffnung grundsätzlich nicht erforderlich ist. Es ist somit möglich, die Höhe des Formschlusselements – gemessen im Querschnitt in einer durch die Einsetzrichtung und die Umfangrichtung um die Einsetzrichtung aufgespannten Querschnittsebene an einem in der Formschlussöffnung einliegenden Abschnitt – kleiner oder gleich der Höhe der Formschlussöffnung ist (die Höhe wird jeweils entlang der Einsetzrichtung gemessen). Das Formschlusselement kann somit zumindest abschnittsweise ohne Überstand in die zugeordnete Formschlussöffnung eingesetzt werden.
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In einer zweiten Variante, in der an der Formschlussöffnung nicht notwendigerweise eine Beschichtung vorgesehen ist, ist vorgesehen, dass das zweite Bauteil zwischen in Umfangsrichtung um die Einsetzrichtung zueinander beabstandeten Seiten der zumindest einen Formschlussöffnung eine in Umfangsrichtung gemessene lichte Weite aufweist, die größer oder gleich ist wie die in Umfangsrichtung gemessene Weite des zumindest einen Formschlusselements. Das Formschlusselement kann somit (zunächst) mit (geringem) Spiel in die zugeordnete Formschlussöffnung eingesetzt werden, wobei nach Einsetzen des Formschlusselements in die zugeordnete Formschlussöffnung das Formschlusselement in der zugeordneten Formschlussöffnung verspannt werden kann, um auf diese Weise das Spiel zwischen dem Formschlusselement und der zugeordneten Formschlussöffnung in Umfangsrichtung zu reduzieren oder gar zu eliminieren.
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Hierzu kann vorgesehen sein, dass das Formschlusselement zumindest an einem Abschnitt eine größere Höhe als die zugeordnete Formschlussöffnung aufweist, so dass das Einsetzen dieses Abschnitts in die Formschlussöffnung (zunächst) mit Überstand erfolgt. Durch Setzen des Befestigungselements und durch Verspannen des Formschlusselements entlang der Einsetzrichtung kann das Formschlusselement dann in im wesentlichen spielfreier Weise der zugeordneten Formschlussöffnung festgesetzt werden, indem sich das Formschlusselement in Umfangsrichtung unter Minimierung oder gar Eliminierung des Spiels aufweitet und dadurch in spannende Anlage mit den Seiten der Formschlussöffnung gelangt.
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In einer konkreten Ausgestaltung kann das zumindest eine Formschlusselement, betrachtet im Querschnitt entlang einer durch die Einsetzrichtung und die Umfangsrichtung um die Einsetzrichtung aufgespannten Querschnittsebene, beispielsweise eine gekrümmte Form aufweisen. Die gekrümmten Seiten des Formschlusselements können in ihrer Formgebung beispielsweise einem Kreisbogen angenähert sein, wobei das Formschlusselement eine konkave Seite und eine der konkaven Seite abgewandte, konvexe Seite aufweist, von denen die konvexe Seite in verbundenem Zustand der Bauteile hin zu dem zweiten Anlageabschnitt des zweiten Bauteils weist. Über die konvexe Seite kann sich das Formschlusselement auf diese Weise an dem zweiten Bauteil oder an einem mit dem zweiten Bauteil verbundenen, weiteren Bauteil abstützen, so dass durch axiales Einwirken auf äußere Kanten an der konkaven Seite des Formschlusselements ein Verspannen des Formschlusselements in der zugeordneten Formschlussöffnung erreicht werden kann.
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Das Befestigungselement kann beispielsweise als Niet oder als Schraube ausgebildet sein. Im ersten Fall wird durch Setzen des Niets eine Nietverbindung hergestellt. Im zweiten Fall kann die Schraube mit einer zugeordneten Mutter in Eingriff gebracht werden, um auf diese Weise die Bauteile aneinander festzulegen.
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Grundsätzlich sind jedoch auch andere Befestigungselemente zum Festlegen der Bauteile aneinander denkbar und möglich.
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Eine Befestigungseinrichtung der hier beschriebenen Art kann Verwendung finden zum verdrehsicheren Befestigen beliebiger Bauteile einer Fahrzeugtür, insbesondere einer Fensterheberanordnung einer Fahrzeugtür, aneinander. In einer konkreten Ausgestaltung kann eines der Bauteile, beispielsweise das erste Bauteil, beispielsweise durch einen Haltewinkel verwirklicht sein, während das andere Bauteile durch eine Führungsschiene verwirklicht ist, an der ein Mitnehmer zum Bewegen einer Fensterscheibe geführt ist. Über die Befestigungseinrichtung wird somit ein verdrehsicherer Halt des Haltewinkels an der Führungsschiene bereitgestellt. Der Haltewinkel dient beispielsweise dazu, die Führungsschiene an einem Aggregateträger eines Türmoduls oder an einem Türinnenblech der Fahrzeugtür festzulegen, so dass über den Haltewinkel die Führungsschiene an oder in der Fahrzeugtür festgelegt werden kann.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen einer Befestigungseinrichtung zum drehfesten Befestigen zweier Bauteile einer Fahrzeugtür aneinander. Die Befestigungseinrichtung umfasst
- – einen ersten Anlageabschnitt eines ersten Bauteils, an dem eine erste Befestigungsöffnung angeordnet ist, die zumindest abschnittweise von einen ersten Rand begrenzt ist,
- – einen an den ersten Anlageabschnitt ansetzbaren, zweiten Anlageabschnitt eines zweiten Bauteils, an dem eine zweite Befestigungsöffnung angeordnet ist, die zumindest abschnittsweise von einem zweiten Rand begrenzt ist, und
- – ein zum Befestigen der Bauteile aneinander entlang einer Einsetzrichtung durch die Befestigungsöffnungen steckbares Befestigungselement, das ausgebildet ist, in einem verbundenen Zustand die Bauteile aneinander zu befestigen.
Dabei ist vorgesehen, dass beim Fertigen der Bauteile an den ersten Rand der ersten Befestigungsöffnung zumindest ein Formschlusselement angeformt wird derart, dass das zumindest eine Formschlusselement entlang der Einsetzrichtung von dem ersten Anlageabschnitt vorsteht, und in den zweiten Rand der zweiten Befestigungsöffnung zumindest eine Formschlussöffnung eingeformt wird, mit der das zumindest eine Formschlusselement zum drehfesten Befestigen der Bauteile aneinander formschlüssig in Eingriff bringbar ist.
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Die für die Befestigungseinrichtung vorangehend beschriebenen Vorteile und vorteilhaften Ausgestaltungen finden analog auch auf das Verfahren Anwendung, so dass auf das vorangehend Ausgeführte verwiesen werden soll.
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Das Anformen des zumindest einen Formschlusselements an den Rand der ersten Befestigungsöffnung und das Einformen der zumindest einen Formschlussöffnung in den Rand der zweiten Befestigungsöffnung ermöglicht ein einfaches Herstellen der Bauteile mit den daran angeordneten Befestigungsöffnungen. So kann die erste Befestigungsöffnung und das zumindest eine Formschlusselement am Rand der ersten Befestigungsöffnung in einem einzigen Werkzeug in einem Arbeitsgang geformt werden, indem die Befestigungsöffnung ausgestanzt und das zumindest eine Formschlusselement am Rand der Befestigungsöffnung durch Stanzbiegen geformt wird. Ein Stanzbiegewerkzeug ist somit ausreichend zum Herstellen der Befestigungsöffnung mit dem daran angeformten Formschlusselement in einem Arbeitsgang.
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In ähnlicher Weise kann die zumindest eine Formschlussöffnung in einem Stanzwerkzeug in einem Arbeitsgang mit der Befestigungsöffnung geformt werden.
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Die zum Bereitstellen der Verdrehsicherung dienenden Formschlusselemente einerseits und Formschlussöffnungen andererseits können somit in einfacher, kostengünstiger Weise ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand beim Fertigen der Bauteile hergestellt werden.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine schematische Übersichtsansicht einer Fahrzeugtür mit einer Fensterheberanordnung;
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2A eine Ansicht einer Führungsschiene mit einem daran anzuordnenden Haltewinkel;
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2B eine andere Ansicht der Führungsschiene mit dem daran anzuordnenden Haltewinkeln;
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3 eine Ansicht der Führungsschiene mit daran angeordnetem Haltewinkel;
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4 die Ansicht gemäß 3, jedoch ohne ein Befestigungselement zum Befestigen des Haltewinkels an der Führungsschiene;
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5 eine Ansicht der Führungsschiene und des daran angeordneten Haltewinkels, im Bereich von an der Führungsschiene und dem Haltewinkel angeordneten Befestigungsöffnungen;
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6 eine vergrößerte Ansicht im Bereich der Befestigungsöffnungen;
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7A eine Ansicht eines Formschlusselements vor Einsetzen in eine zugeordnete Formschlussöffnung;
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7B die Ansicht gemäß 7A, bei eingesetztem Formschlusselement;
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8A ein anderes Ausführungsbeispiel eines Formschlusselements vor Einsetzen in eine Formschlussöffnung;
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8B die Ansicht gemäß 8A, bei eingesetztem Formschlusselement;
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9A ein wiederum anderes Ausführungsbeispiel eines Formschlusselements vor Einsetzen in eine zugeordnete Formschlussöffnung;
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9B die Ansicht gemäß 9A, bei eingesetztem Formschlusselement; und
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10 eine schematische Ansicht zweier Formschlusselemente an einer Befestigungsöffnung.
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1 zeigt in einer schematischen Übersichtsansicht eine Fahrzeugtür 3, die ein an ein Türinnenblech 30 angesetztes Türmodul 4 mit einer an einem Aggregateträger 40 angeordneten Fensterheberanordnung 1 aufweist.
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Die Fensterheberanordnung 1 umfasst in an sich bekannter Weise zwei Führungsschienen 10, an denen Mitnehmer 11 gleitend geführt sind. Die Mitnehmer 11 sind über ein Zugseil 14 mit einer elektromotorischen Antriebseinrichtung 15 verbunden und führen eine Fensterscheibe 2 entlang der Führungsschienen 10, um die Fensterscheibe 2 zum Öffnen und Schließen einer Fensteröffnung 31 zu bewegen. Das Zugseil 14 erstreckt sich um Umlenkelemente 12, 13 an den Führungsschienen 10 und bildet eine geschlossene Seilschlaufe aus, die angetrieben durch die Antriebseinrichtung 15 zum gleichgerichteten Verstellen der Mitnehmer 11 entlang der Führungsschienen 10 bewegt werden kann.
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Die Führungsschienen 10 sind bei der in 1 dargestellten Fahrzeugtür 3 an dem Aggregateträger 40 des Türmoduls 4 oder auch an dem Türinnenblech 30 festgelegt. Zum Festlegen einer Führungsschiene 10 am Aggregateträger 40 oder am Türinnenblech 30 wird an einem Ende oder an beiden Enden der Führungsschiene 10 – wie in einem Ausführungsbeispiel in 2A, 2B bis 6 dargestellt – ein Haltewinkel 16 eingesetzt, der mit einem Anlageabschnitt 160 einerseits an einem einen Anlageabschnitt ausbildenden Ende 100 der Führungsschiene 10 und andererseits über einen Anlageabschnitt 162 an dem Aggregateträger 40 oder dem Türinnenblech 30 anliegt und über ein Befestigungselement 163 in Form eines Nietbolzens mit dem Aggregateträger 40 oder dem Türinnenblech 30 verbunden ist. Die Anlageabschnitte 160, 162 sind über einen Verbindungsabschnitt 161 miteinander verbunden, der die Führungsschiene 10 in gewünschtem Abstand zu dem Aggregateträger 40 oder dem Türinnenblech 30 hält.
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2A und 2B zeigen Explosionsansichten der Führungsschienenanordnung. 3 und 4 zeigen die Führungsschiene 10 an ihrem Ende 100 mit daran befestigtem Haltewinkel 16 und Seilführungselement 120 in zusammengefügtem Zustand. Und 5 und 6 zeigen vergrößerte Detailansichten.
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Der Haltewinkel 16 ist an einer dem Umlenkelement 12 abgewandten Seite der Führungsschiene 10 angeordnet. Das Umlenkelement 12 umfasst eine Umlenkrolle 121, die über das Befestigungselement 17 in Form des Nietbolzens in drehbarer Weise an einem Seilführungselement 120 und der Führungsschiene 10 festgelegt ist.
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Das Seilführungselement 120 liegt an der dem Haltewinkel 16 abgewandten Seite der Führungsschiene 10 an und weist eine Bowdenrohrabstützung 123 zum Abstützen eines Bowdenrohrs für das Zugseil 14 auf. In dem Seilführungselement 120 liegt die Umlenkrolle 121 ein, die an einer Lageröffnung 124 von dem Befestigungselement 17 durchgriffen und an einem an einen Kopf 170 anschließenden Lagerabschnitt 171 des Befestigungselements 17 drehbar gelagert ist.
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Das Befestigungselement 17 dient einerseits zum drehbaren Lagern der Umlenkrolle 121 an dem Seilführungselement 120 und der Führungsschiene 10 und zum anderen zum Verbinden des Seilführungselements 120, der Führungsschiene 10 und des Haltewinkels 16 miteinander. Das Befestigungselement 17 in Form des Nietbolzens kann entlang einer Einsetzrichtung E in die Umlenkrolle 121 und mit dem Schaft 172 durch die Befestigungsöffnungen 122, 101, 164 hindurchgesteckt werden und durchgreift in eingestecktem Zustand mit einem Schaft 172 eine Befestigungsöffnung 122 in dem Seilführungselement 120 sowie Befestigungsöffnungen 101, 164 in den Anlageabschnitten 100, 160 der Führungsschiene 10 und des Haltewinkels 16. Über den Schaft 172 wird durch nietendes Verformen eines Verformungsabschnitts 173 eine Nietverbindung zwischen dem Seilführungselement 120, der Führungsschiene 10 und dem Anlageabschnitt 160 des Haltewinkels 16 geschaffen, über die das Seilführungselement 120 mit der daran angeordneten Umlenkrolle 121, die Führungsschiene 10 und der Haltewinkel 16 zusammen gefügt sind.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Haltewinkel 16 in verdrehsicherer Weise über seinen Anlageabschnitt 160 an dem zugeordneten Anlageabschnitt 100 der Führungsschiene 10 festgelegt. Die Verdrehsicherung wird hierbei dadurch bereitgestellt, dass, wie aus 5 und 6 ersichtlich, an einem einer Kreisbogenform folgenden Rand 168 der Befestigungsöffnung 164 im Anlageabschnitt 160 zwei diametral zur Einsetzrichtung E gegenüberliegende Formschlusselemente 165, 166 in Form von zum Rand 168 freigeschnittenen, umgebogenen Laschen bereitgestellt werden, die bei angesetztem Haltewinkel 16 in zugeordnete Formschlussöffnungen 102, 103 an einem Rand 109 der Befestigungsöffnung 101 im Anlageabschnitt 100 der Führungsschiene 10 hineinragen und auf diese Weise einen Formschluss in Umfangsrichtung P um die Einsetzrichtung E zum verdrehsicheren Halt der Anlageabschnitte 100, 160 aneinander bereitstellen.
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Die Formschlusselemente 165, 166 in Form der umgebogenen Laschen sind über quer zur Einsetzrichtung E erstreckte Schlitze 169 vom Anlageabschnitt 160 freigeschnitten und zum Anlageabschnitt 160 derart gebogen, dass die Formschlusselemente 165, 166 in Richtung des Anlageabschnitts 100 der Führungsschiene 10 vorstehen. Durch Bereitstellen der komplementären Formschlussöffnungen 102, 103 am Rand 109 der Befestigungsöffnung 101 des Anlageabschnitts 100 wird ein Formschluss zwischen den Formschlusselementen 165, 166 und den Formschlussöffnungen 102, 103 geschaffen, der die Anlageabschnitte 100, 160 in verdrehsicherer Weise zueinander festlegt.
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Die Formschlusselemente 165, 166 an der Befestigungsöffnung 164 des Anlageabschnitts 160 können in einfacher Weise in einem Werkzeug zusammen mit der Befestigungsöffnung 164 beispielsweise mittels Stanzbiegen geformt werden, so dass das Einbringen der Formschlusselemente 165, 166 in den Anlageabschnitt 160 in kostengünstiger Weise möglich ist.
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Die Formschlussöffnungen 102, 103 können in einem einzigen Werkzeug durch Stanzen zusammen mit der Befestigungsöffnung 101 in den Anlageabschnitt der Führungsschiene 10 eingeformt werden.
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Bei Ansetzen der Anlageabschnitte 100, 160 aneinander gelangen die Formschlusselemente 165, 166 selbsttätig in Eingriff mit den zugeordneten Formschlussöffnungen 102, 103, so dass bei Ansetzen selbsttätig ein Formschluss bereitgestellt und damit eine verdrehsichere Festlegung erreicht wird. Durch Setzen der Nietverbindung über das Befestigungselement 17 wird sodann der Haltewinkel 16 axial zu der Führungsschiene 10 festgelegt und die Verdrehsicherung damit fixiert.
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Die Verdrehsicherung soll nach Möglichkeit weitestgehend spielfrei sein, so dass im Betrieb der Fensterheberanordnung 1 eine Kraftübertragung über den Haltewinkel 16 hin zur Führungsschiene 10 und umgekehrt keine Relativbewegung zwischen dem Haltewinkel 16 und der Führungsschiene 10 und eine damit einhergehende, ungewünschte Geräuschbildung bewirken kann.
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Um eine spielfreie, verdrehsichere Festlegung des Haltewinkels 16 einer Führungsschiene 10 zu erreichen, kann in einer ersten Variante, dargestellt in 7A und 7B, die Führungsschiene 10 im Bereich des Anlageabschnitts 100 mit einer einen Schienenkörper 104 überdeckenden Beschichtung 105 versehen sein. Der Schienenkörper 104 kann beispielsweise aus einem Stahlblech gefertigt sein. Die Beschichtung 105 kann zum Beispiel eine Lackbeschichtung sein, beispielsweise aus einem Gleitlack, der an der Führungsschiene 10 vorteilhafte Gleiteigenschaften zum Gleiten des Mitnehmers 11 an der Führungsschiene 10 bereitstellt.
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Um eine spielfreie Einpassung eines Formschlusselements 165 in eine zugeordnete Formschlussöffnung 102 zu erreichen, ist die lichte Weite W2 zwischen mit der Beschichtung 105 versehenen Seiten 106 der Formschlussöffnung 102 kleiner als die Weite W1 des Formschlusselements 165. Die Seiten 106 liegen sich in Umfangsrichtung P gegenüber. Die Weite W2 zwischen den Seiten 106 wird genauso wie die Weite W1 des Formschlusselements 165 entlang der Umfangsrichtung P gemessen.
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Dadurch, dass die lichte Weite W2 zwischen den beschichteten Seiten 106 kleiner ist als die Weite des einzusetzenden Formschlusselements 165, kommt es bei Einsetzen des Formschlusselements 165 in die zugeordnete Formschlussöffnung 102 zu einem Materialabtrag an den Seiten 106, wie dies aus 7B ersichtlich ist. Insbesondere wird an beiden Seiten 106 die Beschichtung 105 in etwa um eine Dicke D, entsprechend der halben Differenz zwischen der Weite W1 des Formschlusselements 165 und der lichten Weite W2 zwischen den Seiten 106, abgetragen.
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Vorzugsweise ist die lichte Weite W3 zwischen den nicht-beschichteten Seiten 106, also bezogen auf den Schienenkörper 104, größer als die Weite W1 des Formschlusselements 165. Dies führt dazu, dass bei Einsetzen des Formschlusselements 165 in die zugeordnete Formschlussöffnung 102 die Beschichtung 105 zum Teil abgetragen wird, das Formschlusselement 165 aber nicht auf die Stirnflächen des Schienenkörpers 104 an der Formschlussöffnung 102 aufläuft.
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Wie aus 7B ersichtlich, ist die Höhe H des Formschlusselements 165, gemessen entlang der Einsetzrichtung E, in etwa gleich der Höhe H der Formschlussöffnung 102. Bei einem nachfolgenden axialen Verspannen des Haltewinkels 16 zu der Führungsschiene 10 über das Befestigungselement 17 kommt es auf diese Weise nicht zu einem Verspannen des Formschlusselements 165 in der zugeordneten Formschlussöffnung 102. Der passgenaue, spielfreie Sitz des Formschlusselements 165 und darüber die verdrehsichere Festlegung in Umfangsrichtung P des Haltewinkels 16 relativ zu der Führungsschiene 10 wird vielmehr durch Abtrag des Beschichtungsmaterials bei Einsetzen des Formschlusselements 165 in die zugeordnete Formschlussöffnung 102 erreicht.
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Die Beschichtung 105 kann beispielsweise eine Dicke von einigen wenigen Zehntel Millimetern aufweisen. Der Beschichtungsabtrag bei Einsetzen des Formschlusselements 165 kann an jeder Seite 106 beispielsweise weniger als ein Zehntel Millimeter betragen.
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Eine zweite Variante eines Formschlusselements 165 mit einer zugeordneten Formschlussöffnung 102 ist in 8A, 8B dargestellt. Bei dieser Variante weist die Führungsschiene 10 im Bereich der Formschlussöffnung 102 keine Beschichtungen auf. Das Formschlusselement 165 kann vielmehr mit (geringem) Spiel oder auch in zumindest nahezu spielfreier Weise in die zugeordnete Formschlussöffnung 102 eingesetzt werden, wobei die Höhe des Formschlusselements 165 (gemessen entlang der Einsetzrichtung E) größer ist als die Höhe der zugeordneten Formschlussöffnung 102, so dass das Einsetzen mit einem Überstand U erfolgt. Nach dem Einsetzen kann sodann das Formschlusselement 165 in der zugeordneten Formschlussöffnung 102 verspannt werden, indem durch Setzen der Verbindung über das Befestigungselement 17 eine axiale Kraft entlang der Einsetzrichtung E bewirkt und durch Deformation des Formschlusselements 165 ein Verspannen des Formschlusselements 165 in der zugeordneten Formschlussöffnung 102 erreicht wird (8B zeigt das Formschlusselement 165 in nicht deformiertem Zustand (gestrichelte Linien) und in deformiertem Zustand (durchgezogene Linien)).
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Um eine Deformation des Formschlusselements 165 zum Verspannen zu erleichtern, weist das Anschlusselement 165 im Querschnitt in einer durch die Einsetzrichtung E und die Umfangsrichtung P aufgespannten Querschnittsebene eine gekrümmte Form mit einer konkaven Seite 165A und einer konvexen Seite 165B auf. Beim Einsetzen gelangt das Formschlusselement 165 mit seinen Kanten 167 in Anlage mit den Seiten 106 der Formschlussöffnung 102, wobei durch Deformation des Formschlusselements 165 durch axiale Verspannung entlang der Einsetzrichtung E die Kanten 167 mit den Seiten 106 verpresst werden und dadurch das Formschlusselement 165 in verspannter Weise in der zugeordneten Formschlussöffnung 102 festgelegt wird.
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Bei einer anderen, in 9A und 9B dargestellten Variante, die der Variante gemäß 8A und 8B ähnlich ist, ist das Spiel S zwischen den Kanten 167 des Formschlusselements 165 und den Seiten 106 der Formschlussöffnung 102 etwas größer als bei der Variante gemäß 8A, 8B, und zudem erfolgt ein Einsetzen des Formschlusselements 165 in die zugeordnete Formschlussöffnung 102 derart, dass ein Überstand U an der konkaven Seite 165A besteht. Wiederum kann durch axiales Verpressen eine Verspannung des Formschlusselements 165 innerhalb der Formschlussöffnung 102 und somit ein spielfreies Festlegen erreicht werden.
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Bei den Varianten gemäß 7A, 7B, 8A, 8B und 9A, 9B stützt sich das Formschlusselement 165 mit seiner konvexen Seite 165B jeweils an dem Seilführungselement 120 ab, das axial an die die Formschlussöffnung 102 tragende Führungsschiene 10 anschließt (vergleiche zum Beispiel 2A und 2B). Die konkave 165A stützt sich an den Kanten 167 des Formschlusselements 165 demgegenüber beispielsweise an dem Befestigungselement 17 ab, das bei Herstellung der Nietverbindung im Bereich des Verformungsabschnitts 173 gegebenenfalls hin zu den Formschlusselementen 165, 166 fließen kann.
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Gegebenenfalls sind auch andere Maßnahmen, beispielsweise gesonderte Abstützelemente, zum axialen Abstützen der konkaven Seite 165A des Formschlusselements 165 denkbar.
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Die Formschlusselemente 165, 166 und die zugeordneten Formschlussöffnungen 102, 103 können grundsätzlich so angeordnet und geformt sein, dass ein Ansetzen des Haltewinkels 16 in mehr als einer Stellung an den zugeordneten Anlageabschnitt 100 der Führungsschiene 10 möglich ist. Beispielsweise kann bei dem in 2A, 2B dargestellten Ausführungsbeispiel der Haltewinkel 16 grundsätzlich in zwei um 180° um die Einsetzrichtung E zueinander verdrehten Stellungen an den Anlageabschnitt 100 der Führungsschiene 10 angesetzt werden.
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Die Formschlusselemente 165, 166 und die zugeordneten Formschlussöffnungen 102, 103 können grundsätzlich aber auch derart geformt und/oder zueinander angeordnet sein, dass ein Ansetzen des Haltewinkels 16 nur in genau einer Stellung an den Anlageabschnitt 100 der Führungsschiene 10 möglich ist. Hierzu können die Formschlusselemente 165, 166, wie schematisch in 10 dargestellt, beispielsweise – gemessen um die Einsetzrichtung E – einen Winkel α zueinander aufweisen, der ungleich 180° ist. Oder die Formschlusselemente 165, 166 können unterschiedlich geformt sein, beispielsweise unterschiedliche Weiten aufweisen, wobei die Formschlussöffnungen 102, 103 eine entsprechende Formgebung aufweisen und somit ein Einsetzen der Formschlusselemente 165, 166 in die zugeordneten Formschlussöffnungen 102, 103 nur in einer bestimmten Stellung des Haltewinkels 16 relativ zu der Führungsschiene 10 möglich ist.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch bei gänzlich anders gearteten Ausführungsformen verwirklichen.
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Insbesondere ist eine Befestigungseinrichtung unter Verwendung von Formschlusselementen und Formschlussöffnungen an Befestigungsöffnungen der hier beschriebenen Art grundsätzlich zum drehfesten Verbinden beliebiger Bauteile einer Fahrzeugtür geeignet. Insbesondere zum Befestigen von Bauteilen einer Fensterheberanordnung aneinander kann eine Befestigungseinrichtung der hier beschriebenen Art vorteilhaft zum Einsatz kommen.
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Die Formschlusselemente und Formschlussöffnungen können auch eine andere Gestalt als hier beschrieben aufweisen. Insbesondere können auch mehr als zwei Formschlusselemente und zugeordnete Formschlussöffnungen vorhanden sein, wobei grundsätzlich auch denkbar ist, nur ein Formschlusselement und eine zugeordnete Formschlussöffnung vorzusehen.
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Denkbar und möglich ist zudem, dass die Anzahl der Formschlusselemente sich unterscheidet von der Anzahl der vorhandenen Formschlussöffnungen. Insbesondere können mehr Formschlussöffnungen als Formschlusselemente vorhanden sein, um ein Ansetzen eines Bauteils in unterschiedlichen Stellungen an ein anderes Bauteil zu ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fensterheberanordnung
- 10
- Führungsschiene
- 100
- Anlageabschnitt (Ende)
- 101
- Befestigungsöffnung
- 102, 103
- Formschlussöffnung
- 104
- Schienenkörper
- 105
- Beschichtung
- 106
- Seite (Stirnfläche)
- 109
- Rand
- 11
- Mitnehmer
- 12, 13
- Umlenkelement
- 120
- Seilführungselement
- 121
- Umlenkrolle
- 122
- Befestigungsöffnung
- 123
- Bowdenrohrabstützung
- 124
- Lageröffnung
- 14
- Zugseil
- 15
- Antriebseinrichtung
- 16
- Halteelement (Haltewinkel)
- 160
- Anlageabschnitt
- 161
- Verbindungsabschnitt
- 162
- Anlageabschnitt
- 163
- Befestigungselement
- 164
- Befestigungsöffnung
- 165, 166
- Formschlusselement
- 165A, 165B
- Seite
- 167
- Kanten
- 168
- Rand
- 169
- Schlitze
- 17
- Befestigungselement (Nietbolzen)
- 170
- Kopf
- 171
- Lagerabschnitt
- 172
- Schaft
- 173
- Verformungsabschnitt
- 2
- Fensterscheibe
- 3
- Fahrzeugtür
- 30
- Türinnenblech
- 31
- Fensteröffnung
- 4
- Türmodul
- 40
- Aggregateträger
- α
- Winkel
- D
- Dicke
- E
- Einsetzrichtung
- H
- Höhe
- P
- Umfangsrichtung
- S
- Spiel
- U
- Überstand
- W1, W2, W3
- Weite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009036780 A1 [0007]