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Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung an verschließbaren Behältnissen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Die Anzeigevorrichtung soll anzeigen, ob ein solches Behältnis geöffnet worden ist oder nicht. Die Problematik der Erfindung soll nachstehend unter Bezugnahme auf ein mit Schubladen und/oder Schränken versehenes Ambulanzfahrzeug erläutert werden. In einem Ambulanzfahrzeug sind üblicherweise eine Vielzahl von Schubladen vorgesehen, in denen Arbeitsmittel oder Medikamente für die Versorgung von Kranken oder Verletzten untergebracht sind. Die Arbeitsmittel sind in einer Vielzahl von solchen Schubladen untergebracht, um Ordnung zu halten und einen schnellen Zugriff auf ein bestimmtes Arbeitsmittel oder Medikament zu ermöglichen. Die Unterbringung in einzelnen Schubladen stellt auch sicher, daß die Arbeitsmittel oder Medikamente nicht infolge der Fahrzeugbeschleunigungen durcheinander rutschen können. Die Arbeitsmittel oder Medikamente sind teilweise Verbrauchsmaterialien. Ihr Vorhandensein kann lebensnotwendig werden. Es ist daher vorgeschrieben, daß bei einem Schichtwechsel die neue Besatzung des Ambulanzfahrzeugs alle Schubladen oder sonstigen Behältnisse des Ambulanzfahrzeugs daraufhin kontrolliert, ob sie noch alle vorgeschriebenen Arbeitsmittel oder Medikamente enthalten oder ob während der vorangegangenen Schicht einiges davon verbraucht oder entfernt worden ist. Das ist eine sehr aufwendige und zeitraubende Arbeit, die große Aufmerksamkeit erfordert und zu Fehlern führen kann.
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Die
EP 0 116 158 A2 offenbart eine Kontrolleinrichtung für Hotelkühlschränke und andere Selbstbedienungsgeräte mit einem von außen sichtbaren Anzeigeorgan, das durch erstmaliges Öffnen des Geräts aktiviert wird und unabhängig vom nachfolgenden Schließen. oder Öffnen solange aktiv bleibt, bis es durch ein Stellglied in seinen inaktiven Zustand zurückgesetzt wird. Dazu ist u. a, ein durch Betätigen eines Schlosses verschiebbarer Schieber mit einem Haltebolzen vorgesehen. Der Haltezapfen greift in eine Nase einer Schwenklasche ein und hält die Schwenklasche gegen die Schwerkraft in einer ersten Position. Beim erstmaligen Drehen des Schlosses wird der Schieber mit denn Haltebolzen von der Nase der Schwenklasche fortgeschoben, so dass die Schwenklasche mit der Nase durch Schwerkraft in eine zweite Position schwenkt, in der die Schwenklasche durch ein Fenster sichtbar ist. Bei einem erneuten Betätigen, des Schlosses greift der Haltbolzen nicht mehr in die fortgeschwenkte Nase ein. Durch Verwendung eines zweiten Schlüssels lässt sich die Schwenklasche wieder in die erste Position drehen.
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In der
DE 694 29 510 T2 wird eine Verschlussanordnung für Türen dargestellt, bei der Detektormittel jegliche Bewegungen der Tür erfassen und auf einem Informationsträger alle Türbewegungen zusammen mit einer Uhrzeit gespeichert werden.
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Die
US 1,365,814 A beschreibt eine Schließvorrichtung mit einem Anzeigen von Schließvorgängen mittels elektronischer Kontakte und Elektromagneten.
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Die
DE 27 13 367 A1 offenbart einen Behälter für den Postversand mit einem Außenkasten und einer darin aufgenommenen Schublade. Im geschlossenen Zustand lassen sich Metalldrähte mit Plomben durch entsprechende Löcher oder Kanäle anbringen. Durch beschädigte oder nicht mehr vorhandene Plomben bzw. Metalldrähte wird eine Öffnung der Schublade angezeigt.
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In der
DE 195 07 140 A1 wird ein Türschloss mit einer Sichtanzeigeeinrichtung dargestellt. In einem Fenster wird angezeigt, ob das Schloss abgeschlossen oder nicht abgeschlossen ist. Hinter dem Fenster ist hierfür eine Drehscheibe mit Ausnehmungen vorgesehen. Im offenen Zustand ist durch das Fenster und eine der Ausnehmungen der Drehscheibe eine grüne Grundplatte zu sehen. Bei einem Schließvorgang wird die Drehscheibe um weniger als 360° gedreht. Dadurch wird im Fenster die rote Drehscheibe sichtbar.
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In der
DE 1 911 912 U wird ein Frei- und Besetzt-Anzeigebeschlag für Badezellen mit einer Drehscheibe offenbart. Ein Segment der Drehscheibe ist rot und ein anderes Segment weiß vorgesehen. Die Drehscheibe ist an der Achse eines Türsperrhebels und innerhalb einer Rosette mit einer keilförmigen Öffnung angeordnet. Je nach Stellung des Sperrhebels ist in der keilförmigen Öffnung entweder das rote oder das weiße Segment der Drehscheibe sichtbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Kontrollarbeit bei Schichtwechsel zu erleichtern und zu beschleunigen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Wenn in dem vorstehend geschilderten Beispiel während einer Schicht eine Schublade eines Ambulanzfahrzeugs geöffnet wurde, z. B. um ein Medikament zu entnehmen, dann wird die Anzeigevorrichtung dadurch automatisch in ihren Anzeigezustand gebracht, der signalisiert: ”Schublade wurde geöffnet”. In diesem Zustand bleibt die Anzeigevorrichtung auch dann, wenn die Schublade wieder geschlossen wird. Bei einer nicht geöffneten Schublade bleibt die Anzeigevorrichtung in ihrer Ruhestellung. Die nächste Schicht erkennt sofort, welche Schubladen geöffnet worden waren. Nur diese Schubladen brauchen auf eventuelle Entnahmen überprüft zu werden.
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Die Erfindung ist vorstehend an dem Beispiel ”Ambulanzfahrzeug” erkäutert worden. Die Anwendbarkeit der Erfindung ist jedoch nicht auf den Anwendungsfall ”Ambulanzfahrzeuge” beschränkt. Die Erfindung ist generell in allen Fallen anwendbar, in denen eine regelmäßige Kontrolle des Inhalts von verschließbaren Behältnissen stattfinden muß.
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Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
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1 ist eine abgebrochen-perspektivische Zeichnung und zeigt eine Schublade, die in einem Schrank in einer Führung geführt ist und eine Anzeigevorrichtung aufweist, welche anzeigt, ob die Schublade geöffnet worden ist.
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2 zeigt einen Längsschnitt der Schublade und Führung mit der Anzeigevorrichtung.
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3 zeigt eine Vorderansicht der Schublade mit der Anzeigevorrichtung.
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4 ist eine perspektivische Darstellung und zeigt ein Ambulanzfahrzeug mit einer Vielzahl von Schubladen, die jede mit einer Anzeigevorrichtung der in 1 bis 3 dargestellten Art versehen ist.
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5 ist eine schematische Darstellung einer Anzeigevorrichtung, die mit einem vertikal, linear beweglichen Schieber aufgebaut ist.
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6 ist eine schematische Darstellung einer Anzeigevorrichtung, die mit einem horizontal, linear beweglichen Schieber aufgebaut ist.
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7 ist eine schematische Darstellung einer Anzeigevorrichtung, die mit einer außermittig gelagerten Platte aufgebaut ist.
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8 ist eine schematische Darstellung, bei welcher ein kreisförmiger Drehteller unwuchtig ausgebildet ist, so daß er bei Öffnen der Schublade unter dem Einfluß der Schwerkraft in den Anzeigezustand geht.
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9 ist eine Seitenansicht des Drehtellers von 8.
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10 zeigt schematisch eine Anzeige durch Leuchtmittel wie eine Leuchtdiode.
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11 zeigt schematisch eine weitere Ausführung der Anzeigevorrichtung im Ruhezustand.
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12 zeigt die Anzeigevorrichtung beim Öffnen der Schublade im Übergang von dem Ruhezustand zum Anzeigezustand.
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13 zeigt die Anzeigevorrichtung von 11 im Anzeigezustand bei geöffneter Schublade.
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14 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform der Anzeigevorrichtung im Ruhezustand.
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15 zeigt die Anzeigevorrichtung von 14 im Anzeigezustand.
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16 zeigt in Seitenansicht eine weitere Form einer Anzeigevorrichtung bei nichtgeöffneter Schublade.
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17 zeigt eine zugehörige Vorderansicht.
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18 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-A von 17.
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19 ist eine perspektivische Darstellung der Anzeigevorrichtung bei nicht-geöffneter Schublade.
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20 ist eine perspektivische Darstellung der Anzeigevorrichtung nach Öffnen der Schublade.
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21 ist ein Schnitt ähnlich 18 nack Öffnen und Wiederschließen der Schublade.
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22 ist eine auseinandergezogen-perspektivische Darstellung der Anzeigevorrichtung.
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23 ist eine perspektivische Darstellung der geschlossenen Schublade mit der Anzeigevorrichtung.
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24 ist eine perspektivische Darstellung ähnlich 23 nach Öffnen der Schublade.
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In 1 ist mit 10 ein Schrank bezeichnet, in welchem eine Schublade 12 geführt ist. 1 zeigt die Schublade 12 teilweise herausgezogen. An der Frontplatte 14 der Schublade 12 sitzt auf der Innenseite ein flaches, schalenförmiges Gehäuse 16. In dem Gehäuse 16 und der Frontplatte 14 ist eine Welle 18 gelagert. Die Welle 18 trägt einen kreisförmigen Drehteller 20. Der Drehteller 20 weist auf seiner der Frontplatte zugewandten Seite eine Farbmarkierung auf: auf einer Hälfte 22 des Drehtellers 20 ist die Farbmarkierung rot, was in 1 und 3 durch eine von links oben nach rechts unten verlaufende Schraffierung angedeutet ist. Auf der anderen Hälfte 24 ist die Farbmarkierung grün, was in 1 und 3 durch eine von links unten nach rechts oben verlaufende Schraffierung angedeutet ist. In der Frontplatte 14 ist ein Sichtfenster 26 vorgesehen. Durch das Sichtfenster 26 hindurch ist der Drehteller 20 sichtbar. Der Drehteller 20 steht unter dem Einfluß einer Schenkelfeder 28. Die Schenkelfeder 28 sucht den Drehteller 20 um 180° entgegen dem Uhrzeigersinn aus einer Ruhestellung (3) in eine Anzeigestellung (1) zu drehen. Im Ausgangszustand bei geschlossener Schublade 12, der in 2 in ausgezogenen Linien und in 3 dargestellt ist, ist die Anzeigevorrichtung mit dem Drehteller 20 im Ruhezustand. Der Drehteller 20 ist durch eine Haltevorrichtung gegen die Wirkung der Schenkelfeder 28 in diesem Ruhezustand verriegelt. Bei der Ausführung nach 1 bis 3 enthält die Haltevorrichtung einen am Schrank 10 angebrachten Magneten 30 und einen am Umfang des Drehtellers 20 angebrachten Anker 32, der von dem Magneten 30 angezogen wird. In diesem Ruhezustand liegt die grün markierte Hälfte des Drehtellers 24 des Drehtellers 20 hinter dem Sichtfenster 26.
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Wenn die Schublade, wie in 1 dargestellt ist, herausgezogen wird, dann wird der Anker 32 aus dem Bereich des Magneten 30 heraus bewegt. Der Drehteller 20 wird dann nicht mehr in der Ruhestellung verriegelt. Unter dem Einfluß der Schenkelfeder 28 wird der Drehteller 20 um etwa 180° in den in 1 dargestellten Anzeigezustand verdreht. In dem Anzeigezustand befindet sich die rot markierte Hälfte 22 des Drehtellers 20 hinter dem Sichtfenster 26. Das zeigt an, daß die Schublade 12 geöffnet worden ist.
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An diesem Zustand ändert sich auch nichts, wenn die Schublade 12 anschließend wieder geschlossen wird. Der Anker 32 ist dann um 180° gegen den Magneten 30 versetzt auf der diametral gegenüberliegenden Seite des Drehtellers 20. Der Anker 32 wird daher durch den Magneten 30 nicht mehr beeinflußt. Es bleibt also bei der Anzeige ”Rot”.
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Nach Kontrolle und eventuellem Auffüllen fehlender Arbeitsmittel kann die Anzeigevorrichtung durch Schlüsselmittel wieder in den Ausgangszustand zurückgebracht werden. Bei der Ausführung nach 1 ist in der Stirnfläche der Welle 18 ein Innensechskant 35 vorgesehen, in welchen ein Sechskantschlüssel eingreifen kann. Mittels dieses Sechskantschlüssels kann der Drehteller 20 bei geschlossener Schublade 12 gegen die Schenkelfeder 28 um 180° zurückgedreht werden. Dann liegt der Anker 32 wieder dem Magneten gegenüber und wird von diesem festgehalten.
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4 zeigt als Beispiel für die Anwendbarkeit der Anzeigevorrichtung ein Ambulanzfahrzeug 34 mit einem Schrank 10, der eine Vielzahl von Schubladen 12 aufweist. Jede dieser Schubladen 12 weist eine Anzeigevorrichtung der im Zusammenhang mit 1 bis 3 beschriebenen Art auf. Nach jedem Schichtwechsel muß die neue Besatzung des Ambulanzfahrzeugs überprüfen, ob die in den Schubladen vorgesehenen Arbeitsmittel oder Medikamente noch vollständig vorhanden sind oder ob davon etwas während der vorangegangenen Schicht verbraucht wurde. Diese Überprüfung braucht sich jetzt nur noch auf die Schubladen zu erstrecken, die durch ihre Anzeigevorrichtung als ”geöffnet” ausgewiesen werden.
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Die Anzeigevorrichtung kann in vielfältiger Weise abgewandelt werden. Einige Beispiele für solche Abwandlungen sind in den 5 bis 15 schematisch dargestellt.
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Bei der Ausführung nach 5 weist die Anzeigevorrichtung statt eines Drehtellers einen linear beweglich geführten Schieber 36 auf. Der Schieber 36 ist hinter einem Sichtfenster 38 in der Frontplatte 14 vertikal beweglich geführt und steht unter dem Einfluß einer Zugfeder 40. Der Schieber 36 weist ein rot gefärbtes und ein grün gefärbtes Feld 42 bzw. 44 auf. Im Ausgangszustand, der in 5 dargestellt ist, ist die Schublade 12 geschlossen. Der Schieber 36 befindet sich in seinem Ruhezustand, in welchem sich das grüne Feld 44 vor dem Sichtfenster befindet. In diesem Zustand wird der Schieber durch eine (nicht dargestellte) Verriegelungsvorrichtung gehalten. Das kann wie bei der Ausführung nach 1 ein Magnet mit Anker sein, wobei der Anker an dem Schieber 36 angebracht ist. Es kann aber auch eine mechanische Verriegelung sein. Beim Öffnen der Schublade 12 wird die Verriegelung gelöst. Der Schieber fällt unter dem Einfluß der Zugfeder 40 in seine untere Position, in welcher das rote Feld 42 sich hinter dem Sichtfenster 38 befindet. Gegebenenfalls kann die Zugfeder 40 auch weggelassen werden. Der Schieber 36 fällt dann durch die Schwerkraft nach unten. Das ist dann der Anzeigezustand, in welchem das rote Feld hinter dem Sichtfenster 38 anzeigt, daß die Schublade 12 geöffnet worden war.
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Die Anordnung von 6 unterscheidet sich von der Anordnung nach 5 nur dadurch, daß der Schieber 36 in waagerechter Richtung verschiebbar ist.
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7 zeigt schematisch eine Anzeigevorrichtung, bei welcher ein z. B. dreieckiger Schieber 46 mit einem grünen und einem roten Feld 48 bzw. 50 um eine außermittige Achse 52 relativ zu einem Sichtfenster 54 verschwenkbar ist. Der Schieber 46 steht unter dem Einfluß einer Zugfeder 56. Die Funktion ist ähnlich wie bei den Anzeigevorrichtungen nach 5 und 6. Auch hier kann die Funktion der Zugfeder 56 durch die Schwerkraft übernommen werden.
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8 und 9 zeigen schematisch eine Anzeigevorrichtung ähnlich der von 1 bis 3. Die Funktion der Schenkelfeder wird durch eine Unwucht 58 an dem Drehteller 20 erfüllt. Die Unwucht sucht den Drehteller 20 infolge der Schwerkraft aus der dargestellten Lage in eine um 180° winkelversetzte Lage zu drehen. Die dargestellte Lage entspricht dem Ruhezustand der Anzeigevorrichtung, die winkelversetzte Lage dem Anzeigezustand.
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10 zeigt eine Ausführung, bei welcher die Anzeigevorrichtung Leuchtmittel 60, z. B. eine Leuchtdiode, aufweist. Die Leuchtdiode ist beim Öffnen der Schublade durch einen Schalter in einen Anzeigezustand umschaltbar, wobei der Schalter beim Schließen der Schublade die Leuchtdiode nicht wieder umschaltet. Zu diesem Zweck kann der Schalter beispielsweise einen bistabilen Kontakt aufweisen. Im Ruhezustand können einfach die Leuchtmittel ausgeschaltet sein. Die Leuchtmittel können aber auch eine zweifarbige Anzeige, z. B. grün im Ruhezustand und rot im Anzeigezustand, liefern.
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Bei der Anzeigevorrichtung nach 11 bis 14 ist an der Innenseite der Frontplatte 14 auf der umlaufenden Kante der Frontplatte unterhalb eines in der Frontplatte 14 vorgesehenen Sichtfensters 26 eine Platte 62 angebracht. An der sichtfensterseitigen Kante der Platte 62 ist eine Klappe 64 gelagert. Die Klappe 64 steht unter dem Einfluß einer Schenkelfeder 66, welche die Klappe 64 entgegen dem Uhrzeigersinn in 11 vor das Sichtfenster 26 zu schwenken trachtet, wie in 12 dargestellt ist. Im Ausgangszustand bei geschlossener Schublade liegt die Klappe an einer Stirnfläche 68 des die Schublade führenden Schrankes an. Dadurch wird die Klappe 64 in ihrer Ruhestellung gehalten, in welcher sie über die Platte 62 gefaltet ist. Beim Öffnen der Schublade klappt die Klappe 64, wie in 12 und 13 dargestellt ist, über das Sichtfenster 26. Die Klappe 64 kann wieder rot gefärbt sein, so daß eine rote Anzeige hinter dem Sichtfenster 26 erscheint. Bei Wiederschließen der Schublade wird die Klappe 64 nicht wieder zurückgeklappt.
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Eine ähnliche Anordnung zeigen 14 und 15. Bei dieser Ausführung der Anzeigevorrichtung ist eine Platte 70 auf einer Schmalseite der Frontplatte 14 der Schublade montiert. An der Platte 70 ist längs der Außenkante eine z. B. rotgefärbte Klappe 72 angelenkt. Die Klappe 72 steht unter dem Einfluß einer Schenkelfeder 74. Im Ausgangszustand ist die Klappe 72 über die Platte 70 gefaltet. Sie wird in diesem Ruhezustand dadurch gehalten, daß bei geschlossener Schublade die Platte 70 und Klappe 72 zwischen der Schmalseite der Frontplatte 14 und der angrenzenden Führungswand 76 des Schrankes gehalten sind. Wenn die Schublade geöffnet wird, dann schwenkt die Klappe 72 in der in 15 dargestellten Weise unter dem Einfluß der Schenkelfeder entgegen dem Uhrzeigersinn in 15 nach vorn heraus und legt sich an die Vorderseite der Frontplatte 14 an. Das ist der Anzeigezustand. Auch hier ändert sich die Anzeige nicht, wenn die Schublade anschließend wieder geschlossen wird.
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17 bis 23 zeigt eine Anzeigevorrichtung, bei welcher der Drehteller durch ein mechanisches Riegelglied verriegelbar ist. Der Aufbau der Anzeigevorrichtung ist am besten aus der auseinandergezogen-perspektivischen Darstellung von 22 ersichtlich.
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In 22 ist mit 80 generell ein Gehäuse der Anzeigevorrichtung 82 bezeichnet. Das Gehäuse 80 besteht aus einem zylindrischen Mantelteil 84 und einer kreisförmigen Frontplatte 86. Die Frontplatte 86 steht mit einem Rand 88 über den Mantelteil 84 vor. Mit diesem Rand 88 liegt die Frontplatte 86 der Anzeigevorrichtung 82 auf der Frontplatte 90 einer Schublade 92 auf (24). Die Frontplatte 86 der Anzeigevorrichtung 82 weist ein bogenförmiges Sichtfenster 94 auf. Weiterhin ist in der Frontplatte 86 ein zentraler Durchbruch 96 vorgesehen. In dem Gehäuse 80 sitzt eine kreisrunde Frontscheibe 98 aus Acrylglas. Die Frontscheibe 98 liegt an der Innenseite der Frontplatte 86 an und schließt des Sichtfenster 94 ab. Die Frontscheibe 98 weist einen mit dem Durchbruch 96 fluchtenden Durchbruch 100 auf.
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Eine Linsenkopfschraube 102 ist in ihrem Kopf 104 mit einem Innensechskant 106 versehen. Der Kopf 104 der Linsenkopfschraube 102 erstreckt sich durch die Durchbrüche 96 des Gehäuses 80 und 100 der Frontscheibe 98 und ist in einer Bohrung 110 eines Gehäusedeckels 112 gelagert. Der Gehäusedeckel 112 weist einen Randteil 114 und einen gegenüber dem Randteil 114 vorstehenden Mittelteil 116 größerer Dicke auf. Der Mittelteil 116 ragt in den Mantelteil 84 des Gehäuses 80 und zentriert den Gehäusedeckel 112 zu diesem. Der Randteil 114 ist mit dem Gehäuse 80 verschraubt. Die Linsenkopfschraube 102 bildet eine Welle, mit welcher ein Drehteller 118 verschraubt ist. Der Drehteller 118 weist an seinem Umfang eine Ausnehmung 120 auf. Auf der Vorderseite des Drehtellers 118 sitzt ein Aufkleber, der auf einer Hälfte mit einer roten Farbmarkierung 122 und auf der anderen Hälfte mit einer grünen Farbmarkierung 124 versehen ist. Der Drehteller steht unter dem Einfluß einer Schenkelfeder 126, welche an einer außermittigen Bohrung 128 des Gehäusedeckels 112 abgestützt ist und den Drehteller 118 in eine Position zu drehen sucht, in welcher die rote Farbmarkierung 122 sich hinter dem Sichtfenster 94 befindet.
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Bei geschlossener Schublade 92 (23) greift ein federbelasteter Riegelzapfen 130 in die Ausnehmung 120 des Drehtellers 118 ein. Dadurch wird der Drehteller 118 mit dem Aufkleber 120 in einer Position gehalten, in welcher sich die grüne Farbmarkierung hinter dem Sichtfenster 94 befindet. Der Riegelzapfen 130 ist in einem Zapfengehäuse 132 geführt. Das Zapfengehäuse 132 ist einer Bohrung 136 einer Aufnahme 138 gehalten. Die Aufnahme 138 ist an die Innenseite der Schubladenführung 140 angeschraubt. Anzeigevorrichtung 82 und Aufnahme 138 sitzen im überstehenden Randbereich der Frontplatte 90 der Schublade 92 bzw. zwischen der Längswandung der Schublade und der Innenseite der Schubladenführung. Der Riegelzapfen 130 erstreckt sich durch einen damit fluchtenden Durchbruch 142 des Gehäusedeckels 112.
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Bei geschlossener Schublade erscheint daher in dem Sichtfenster 94 hinter der Frontscheibe 98 eine grüne Markierung.
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Wenn die Schublade geöffnet wird, wie in 20 und 24 dargestellt ist, wird der Drehteller 118 von dem Riegelzapfen 130 abgezogen. Der Riegelzapfen 130 gibt den Drehteller 118 frei. Das ist in 20 dargestellt. Der Drehteller 118 dreht sich daher unter dem Einfluß der Schenkelfeder 126 im Sinne des Pfeiles 144 um etwa 180°. Jetzt befindet sich die rote Markierung 122 hinter dem Sichtfenster 94.
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Dieser Zustand bleibt auch dann bestehen, wenn die Schublade 92 wieder geschlossen wird. Das ist am besten aus 21 erkennbar. Die Ausnehmung 120 ist jetzt gegenüber dem Riegelzapfen 130 winkelversetzt. Der Riegelzapfen 130 kommt an der glatten Rückfläche des Drehtellers 118 zur Anlage. Die Bewegung des Drehtellers 118 wird durch das Zuschieben der Schublade 90 nicht beeinflußt.
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Es ist daher an der Farbmarkierung 122 oder 124 sofort erkennbar, ob die Schublade während der letzten Schicht geöffnet wurde oder nicht. Im ersteren Fall muß der Inhalt dieser Schublade kontrolliert und ggf. neu gefüllt werden. Schubladen, die eine grüne Farbmarkierung zeigen, wurden nicht geöffnet, brauchen also nicht kontrolliert zu werden. Nach der Kontrolle und Neubefüllung kann die Anzeigevorrichtung 82 wieder auf die Markierung ”grün” zurückgestellt werden. Das geschieht mittels eines Sechskantschlüssels, der in den Innensechskant 106 eingreift. Durch diesen Sechskantschlüssel kann die Linsenkopfschraube 108 mit dem Drehteller 118 in die in 19 dargestellte Position zurückgedreht werden. In dieser Position fällt der Riegelzapfen 130 in die Ausnehmung 120 ein. Der Drehteller 118 wird dann wieder in dieser Position gehalten und zeigt die Farbmarkierung ”grün”.
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Zusätzlich kann, wie in 25 dargestellt ist, an der Anzeigevorrichtung noch eine vorzugsweise digitale Uhr für Zeit und Datum angebracht werden. Diese Uhr kann wie eine Stoppuhr automatisch stillgesetzt werden, wenn die Anzeigevorrichtung auf ”Grün” zurückgestellt wird. Sie zeigt dann an, wann die Schublade das letzte Mal gefüllt wurde. Das ist z. B. wichtig, wenn der Inhalt der Schublade nur begrenzt haltbar ist. Es kann dann erkannt werden, ob das Verfallsdatum des Inhalts überschritten ist. Die Uhr kann auch stillgesetzt werden, wenn die Schublade geöffnet wird. Sie dient dann zur Anzeige, wann das Öffnen der Schublade geschah.