DE19507140A1 - Beschlag, insbesondere Türbeschlag, mit Anzeigescheibe - Google Patents
Beschlag, insbesondere Türbeschlag, mit AnzeigescheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Beschlag, insbesondere Türbeschlag,
mit einer Betätigungseinrichtung, insbesondere Riegelbetätigungs
einrichtung, und mit einer Sichtanzeigeeinrichtung für zwei
Betätigungsstellungen, insbesondere eine Freigabestellung und eine
Verriegelungsstellung, der Betätigungseinrichtung, wobei die
Sichtanzeigeeinrichtung eine an einem Träger drehbar gelagerte
Anzeigescheibe aufweist, die mit einer Betätigungswelle der
Betätigungseinrichtung bewegungsverkoppelbar ist zur Drehbewegung
der Anzeigenscheibe zwischen zwei den beiden Betätigungsstellungen
zugeordneten Anzeige-Drehstellungen um einen vorgegebenen
Anzeigenwechselwinkel kleiner 360°.
Beschläge dieser Art sind bekannt (DE 41 09 633 C1 und DE 26 32 698 A1).
Die Anzeigescheibe ist hierbei jeweils drehfest mit der
Betätigungswelle verbunden. Der Anzeigenwechselwinkel ist
notwendigerweise von 360° verschieden, da sich bei einer
360°-Drehung keine Änderung der optischen Anzeige ergeben würde.
Dementsprechend läßt sich die Betätigungswelle bei den bekannten
Beschlägen auch nur um den Anzeigewechselwinkel (180° beim
Beschlag gemäß DE 41 09 633 C1) drehen, um zwischen Freigabestel
lung und Verriegelungsstellung zu wechseln.
Herkömmliche Beschläge ohne Sichtanzeigeeinrichtung, insbesondere
Türbeschläge mit Zylinderschloß, erfordern üblicherweise eine
Drehbarkeit der Betätigungswelle um 360° zwischen den Betätigungs
stellungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag der
eingangs genannten Art mit einfachem Aufbau bereit zustellen, der
eine 360°-Drehung der Betätigungswelle zwischen den Betätigungs
stellen zuläßt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Anzeigescheibe mit der
Betätigungswelle derart mit Drehbewegungsspiel verkoppelt ist, daß
eine 360°-Drehung der Betätigungswelle zu einer Drehung der
Anzeigescheibe um den Anzeigenwechselwinkel führt.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Bewegungsspiels kann sich also die
Betätigungswelle bei einem Anzeigenwechsel um 360° drehen. Es kann
eine herkömmliche Regelbetätigungseinrichtung, insbesondere
Zylinderschloß-Regelbetätigungseinrichtung eingesetzt werden, mit
der zusätzlichen Funktion der Anzeige der jeweiligen Betätigungs
stellung. Aufwendige Untersetzungsgetriebe werden vermieden, was
bei dem Massenprodukt Beschlag, insbesondere Türbeschlag, von
besonderer Bedeutung ist. Die Betätigungswelle kann dabei mit
einem Schließzylinder eines Zylinderschlosses drehfest verbunden
sein. Unter Umständen kann man auch den Schließzylinder des
Zylinderschlosses durch einen schließstiftfreien Zylinder
(Knaufzylinder) ersetzen und diesen mit der Betätigungswelle
drehfest verbinden. Dies sichert besonders kostengünstigen Aufbau
ohne Beeinträchtigung der Funktion, nämlich der Sichtanzeige sowie
der einfachen Türverriegelung, insbesondere bei Toilettentüren.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
Anzeigescheibe in beiden Anzeigedrehstellungen jeweils eine
mechanisch stabile Position einnimmt und in einem Zwischen
drehstellungsbereich zwischen beiden Anzeigedrehstellungen eine
labile Gleichgewichtsposition einnimmt. Man erhält auf diese Weise
eine rasche und damit deutlich für den Benutzer wahrnehmbare
Umschaltung zwischen den beiden Anzeigedrehstellungen bei
überschreiten der labilen Gleichgewichtsposition. Hierzu ist
besonders bevorzugt vorgesehen, daß das Drehbewegungsspiel beim
überschreiten der labilen Gleichgewichtsposition eine selbsttätige
Drehbewegung der Anzeigescheibe in die jeweils folgende Anzeige
drehstellung zuläßt. Das "Umklappen" in die jeweils andere
Anzeigendrehstellung, ggf. verbunden mit einem entsprechenden
Anschlagsgeräusch, gibt dem Benutzer sowie der Umgebung einen
deutlichen Hinweis auf die erfolgte Umstellung der Betätigungsein
richtung.
Besonders einfacher und damit kostengünstiger Aufbau ergibt sich
erfindungsgemäß dann, wenn die Anzeigescheibe als Schwerkraft
pendelscheibe ausgebildet ist, deren obere Totpunkt-Position die
labile Gleichgewichtsposition bildet. In Fällen, wo die Art der
Montage keine horizontale Pendelachse zuläßt oder in denen neben
der Schwerkraft noch andere Kräfte einwirken, ist vorgesehen, daß
an die Anzeigescheibe ein Federelement angreift, welches bei
Überschreiten der labilen Gleichgewichtsposition auf die Anzeige
scheibe ein entsprechendes Drehmoment zur Drehbewegung in die
jeweilige Anzeigedrehstellung ausübt.
Um zuverlässig sicherzustellen, daß die Anzeigescheibe genau die
jeweilige Anzeigendrehstellung einnimmt, wird vorgeschlagen, daß
die Anzeigescheibe mit einer ersten sich über den Anzeigewechsel
winkel erstreckenden Ausnehmung versehen ist, in die ein am Träger
vorgesehener Anschlagsstift eingreift zum Anschlag am jeweiligen
Ausnehmungsende in der jeweiligen Anzeigedrehstellung. In
Verbindung mit dem Drehbewegungsspiel ergibt sich bei geeigneter
Winkelwahl auch eine Anschlags-Drehbegrenzung für die Betätigungs
welle zur Drehung beispielsweise lediglich um 360° oder um einen
anderen vorgegebenen Winkel entsprechend der Summe der Winkel α
und β.
In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die
Anzeigescheibe in einer der beiden Anzeigedrehstellungen eine
mechanisch stabile Position einnimmt und entgegen einer Vorspann
kraft in die jeweils andere Anzeigedrehstellung bewegbar ist. Zur
Bewegung der Anzeigescheibe in die genannte andere Anzeigendreh
stellung nimmt die Betätigungswelle nach einer dem Drehbewegungs
spiel entsprechenden alleinigen Anfangsdrehbewegung dann die
Anzeigenscheibe mit, um diese entgegen der Vorspannkraft in die
andere Anzeigendrehstellung zu bewegen. Die Rückwärtsdrehung geht
in entsprechender Weise vor sich.
Als Vorspannkraft kommt an sich die Schwerkraft in Frage;
bevorzugt ist jedoch der Einsatz eines die Vorspannkraft aus
übenden Federelements.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, daß
die Anzeigescheibe am Träger derart schwergängig drehbar gelagert
ist, daß es in der jeweiligen Drehstellung ohne Krafteinwirkung
durch die Betätigungswelle selbsttätig verharrt. Auf diese Weise
besteht völlige Unabhängigkeit von einer Vorspannkraft bzw. von
einem Vorspannelement zur Vorspannung in eine oder beide Anzeige
drehstellungen, was jedoch mit geringfügig höherer Betätigungs
kraft verbunden ist.
Eine besonders deutliche Anzeige der jeweiligen Betätigungsver
stellung erhält man dadurch, der Anzeigescheibe ein Sichtfenster
gegenüberliegt und daß die Anzeigescheibe mit einem Ausschnitt
versehen ist, der in einer der beiden Anzeigedrehstellungen im
Bereich des Sichtfensters angeordnet ist. In der einen Anzeige
drehstellung liegt ein entsprechender Umfangsabschnitt der
Anzeigescheibe dem Sichtfenster gegenüber, im Gegensatz zur
anderen Anzeigedrehstellung, in der der Blick freigegeben wird auf
den Hintergrund der Anzeigescheibe, der entsprechend farblich
markiert sein kann. Die Anzeigescheibe kann daher kostengünstig
auch einfarbig lackiert sein oder aus einfarbigem Kunststoff
bestehen.
Die Anzeigescheibe wird bevorzugt koaxial zur Betätigungswelle
gehaltert. Hierbei wird vorgeschlagen, daß die Betätigungswelle
mit einem Betätigungsarm versehen ist mit einem im wesentlichen
achsenparallel verlaufendem Vorsprung, vorzugsweise am freien
Betätigungsarmende, und daß der Vorsprung in eine sich über einen
den Anzeigewechselwinkel nicht übersteigenden Winkel der Anzeige
scheibe erstreckende Ausnehmung der Anzeigescheibe eingreift.
Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbei
spielen anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen erfindungsgemäß ausge
bildeten Türbeschlag mit Anzeigescheibe (Schnitt nach
Linie I-I in Fig. 2A); die
Fig. 2A-2I jeweils in einer vereinfachten Draufsicht auf die
Anzeigescheibe den Bewegungsablauf bei einer Betätigung
der Riegelbetätigungseinrichtung mit (mit Schnittdar
stellung in Fig. 2A im Schnitt nach Linie II-II in
Fig. 1); und
Fig. 3A-C jeweils in einer vereinfachten Draufsicht ähnlich
Fig. 2A-2I bei einer abgewandelten Ausführungsform der
Anzeigescheibe.
Der in den Figuren dargestellte Türbeschlag 10 dient der Ver
riegelung einer Tür, insbesondere Toilettentür, mit gleichzeitiger
Anzeige des Verriegelungszustands, und zwar im dargestellten Fall
auf der Seite der den Türbeschlag 10 betätigende Person, wenn auch
ohne weiteres alternativ oder zusätzlich eine Anzeige an der von
der Beziehungsperson abgewandten Seite der Tür möglich ist.
Der Türbeschlag 10 umfaßt hierzu eine allgemein mit 12 bezeichnete
Riegelbetätigungseinrichtung sowie eine mit dieser gekoppelte
Sichtanzeigeeinrichtung 14.
Die Riegelbetätigungseinrichtung 12 wiederum umfaßt ein herkömm
liches Zylinderschloß 16, welches mit einem ebenfalls üblichen
Kastenschloß 18 zusammenwirkt. Das Kastenschloß ist von einer
Türschmalseite her in eine entsprechende Ausnehmung des Türblatts
20 eingeschoben und wird von dem Zylinderschloß 16 quer durch
setzt. Eine Metallgewindeschraube 22 ist von außen her in das
Kastenschloß 18 eingesetzt und in ein Innengewinde 24 eines Stegs
26 des Zylinderschlosses 16 eingeschraubt zur Fixierung des
Zylinderschlosses 16 am Kastenschloß 18.
Das Zylinderschloß 16 ist in üblicher Weise mit einem im wesentli
chen U-förmigen Schließzylindergehäuse 30 versehen, in dessen
beiden Seitenschenkeln, miteinander fluchtend, jeweils ein
Schließzylinderabschnitt 32 drehbar gelagert ist, von denen in
Fig. 1 nur der rechte dargestellt ist. Die beiden Schließzylinder
abschnitte können über ein System von Zuhaltestiftpaaren in
üblicher Weise in Verriegelungsstellung am Schließzylindergehäuse
30 festgelegt sein mit Freigabe der Stiftverriegelung bei
Einführung eines passenden Schlüssels.
Da es bei einer Toilettentür nicht auf Einbruchssicherheit
ankommt, kann anstelle eines üblichen Schließzylinderabschnitts
mit Aufnahmebohrung für die Zuhaltestifte auch ein einfacher
schließstiftfreier Zylinder eingesetzt werden, der als Knauf
zylinder bezeichnet wird. In Fig. 1 ist ein derartiger Knauf
zylinder 34 dargestellt sowie schemaartig eine Reihe von in diesem
Fall leeren Schließstift-Aufnahmebohrungen 36 des ansonsten
herkömmlichen Schließzylindergehäuses 30.
In gleicher Weise ist auch der nicht dargestellte linke Schließ
zylinderabschnitt schließstiftfrei ausgebildet. Beide Abschnitte
sind durch einen in Fig. 1 wiederum nur angedeuteten Verbindungs
abschnitt 38 miteinander verbunden, der den Raum zwischen den
beiden Seitenschenkeln der U-Form des Gehäuses 16 überbrückt und
der die übliche, radial nach außen abstehende Riegelnase 40 trägt.
Die Riegelnase 40 dient der Betätigung eines Schließriegel-Be
tätigungsmechanismus innerhalb des Kastenschlosses 18. Bei
entsprechender Drehung des Knaufzylinders 34 um die Zylinderachse
42 um 360° erfolgt ein Ausschieben eines Schloßriegels des
Kastenschlosses in ein türrahmenseitiges Beschlagsteil bzw. ein
Zurückziehen des Schließriegels. Um diese Drehbewegung leicht
durchführen zu können, ist am äußeren Ende des Knaufzylinders 34
ein Knauf 44 befestigt, insbesondere mit Hilfe eines quer
verlaufenden, beide Teile durchsetzenden Fixierstiftes 46.
Zwischen Knauf 44 und Türblatt 20 ist die Sichtanzeigeeinrichtung
14 angeordnet. Sie umfaßt eine am Türblatt 20 beispielsweise
mittels nicht dargestellter Holzschrauben befestigte Grundplatte
48, eine Anzeigescheibe 50, einen Deckel 52 sowie einen Betäti
gungsarm 54 zur Bewegungsverkopplung von Knaufzylinder 34 und
Anzeigescheibe 50.
Die Anzeigenscheibe 50 weist eine zentrale Lageröffnung 50a auf,
mit der sie auf einem in Axialrichtung vorstehenden Umfangsbund
48a der Grundplatte 48 drehbar gelagert ist.
Die Grundplatte 48 weist ferner an ihrem Außenumfang einen in
gleicher Richtung axial vorstehenden Umfangsbund 48b vergleichs
weise größerer Länge auf, der zudem geringfügig größeren Außen
umfangsradius aufweist, so daß der Deckel 52 gemäß Fig. 1
aufgeschnappt werden kann.
Der Deckel 52 weist hierzu einen von einem Deckelboden 52a in
axialer Richtung vorstehenden entsprechend breiten Umfangsbund 52b
auf, dessen freier Rand 52c etwas radial nach innen vorsteht, um
den Umfangsbund 48b der Grundplatte 48 zu hintergreifen. Der Boden
52a der Grundplatte 52 ist im oberen Bereich gemäß Fig. 1 mit
einem Sichtfenster 54 mit ovalem Umriß versehen, welches in den
Fig. 2 und 3 jeweils mit einer strichlierten Umrißlinie angedeutet
ist.
Der Betätigungsarm 54 ist gemäß Fig. 1 mit einem freien, achs
parallel abgewinkelten Betätigungsarmende 54a ausgebildet, der in
eine sich über einen Umfangswinkel α von beispielsweise etwa 120°
erstreckende Ausnehmung 56 der Anzeigenscheibe 50 eingreift. Im
übrigen durchsetzt der Betätigungsarm 54 den Knaufzylinder 34
radial. Zur radialen Fixierung können beispielsweise die in Fig. 1
dargestellten auf den Betätigungsarm 54 aufgeschobenen Kunst
stoffringe 60 dienen. Zur Drehfixierung im Knaufzylinder 34 kann
der Betätigungsarm 54 beispielsweise mit dem Knaufzylinder 54
dementsprechend verklebt sein. Es sind auch andere Befestigungs
arten möglich.
Im Gegensatz zum Knaufzylinder 34 läßt sich die Anzeigenscheibe
50 nicht um 360° drehen, da ansonsten keine Unterscheidung der
beiden Drehstellungen möglich wäre. Die beiden Anzeigedreh
stellungen sind in Fig. 2A (entspr. Fig. 2I) und Fig. 2F angedeu
tet. Sie unterscheiden sich um einen Anzeigenwechselwinkel β von
beispielsweise etwa 240°. Ein lediglich in Fig. 2 erkennbarer, von
der Grundplatte 80 in achsparalleler Richtung abstehender
Anschlagsstift 62 greift in eine sich über den Anzeigewechselwin
kel β ersteckende zweite Ausnehmung 64 der Anzeigescheibe 50 ein,
um dementsprechend die Drehbewegung der Anzeigescheibe 50 zu
begrenzen. In den beiden möglichen Anzeigedrehstellungen gemäß
Fig. 2A und Fig. 2F schlägt das jeweilige Umfangsende der
Ausnehmung 64 am Anschlagsstift 62 an.
Die Ausnehmung 64 befindet sich auf der radial nach innen
gelegenen Seite der Ausnehmung 65. Radial nach außen folgt eine
weitere Ausnehmung 66, die sich über einen Umfangswinkel γ von
beispielsweise etwa 90° erstreckt. Die Ausnehmung 56 ist in
radialer Richtung nach außen gesehen hin offen. So ergibt sich auf
diese Weise eine deutlich unsymmetrische Massenverteilung; die
ungefähre Lage des Massenschwerpunkts S ist in den Figuren
angedeutet.
In der Anzeigedrehstellung gemäß Fig. 2a befindet sich die äußere
Ausnehmung 56 voll unterhalb des Sichtfensters 54. Der Blick ist
daher frei auf die Grundplatte 48, die mit einer entsprechenden
Signalfarbe, beispielsweise grün für die Anzeige einer Freigabe
stellung der Riegelbetätigungseinrichtung 12, versehen ist. Die
in Fig. 2A dargestellte Anzeigedrehstellung wird von der Anzeige
scheibe 50 trotz des durch die Ausnehmung 56 in Verbindung mit dem
Betätigungsarm 54 realisierten Drehbewegungsspiels zuverlässig in
der dargestellten Drehposition gehalten. Das liegt daran, daß der
Schwerpunkt S in Fig. 2A links unterhalb der Drehachse 42 liegt
und somit ein Drehmoment auf die Anzeigescheibe 50 im Gegenuhr
zeigersinn ausübt, so daß die Anzeigescheibe 54 gegen den
Anschlagsstift 62 andrückt.
Wird nun der Knauf 54 zur Verriegelung der Tür im Uhrzeigersinn
der Fig. 2 verdreht, so bleibt die Anzeigescheibe 50 solange in
ihrer bisherigen Anzeigedrehstellung wie der Knauf nicht um mehr
als den Winkel α verdreht worden ist. Fig. 2B zeigt den Augen
blick, in dem nach Verdrehung des Knaufs 54 um den Winkel α das
freie Betätigungsarmende 54a am entsprechenden Ende der Ausnehmung
56 anschlägt. In den Fig. 2A-2I jeweils oben rechts ist der
momentane Drehwinkel des Knaufs 54 angegeben.
Fig. 2C zeigt dementsprechend eine Zwischenposition mit einem
Knauf-Drehwinkel von 265°. Da sich der Schwerpunkt S hier noch
links oberhalb der Drehachse 42 befindet, liegt die Anzeigescheibe
50 weiterhin am Betätigungsarmende 45a an. Man erkennt, daß sich
inzwischen die Anzeigescheibe unter das Sichtfenster 54 bewegt hat
(d. h. bereits nach Überschreiten des Knaufdrehwinkels von 120°).
Die Anzeigescheibe ist mit einer anderen Signalfarbe versehen,
beispielsweise rot für die Kennzeichnung der Verriegelung.
Sobald der Schwerpunkt S bei der weiteren Knaufdrehbewegung seine
obere Totpunktposition (genau senkrecht oberhalb der Achse 42)
überschritten hat; wirkt auf die Anzeigescheibe 50 ein zunehmendes
Drehmoment im Uhrzeigersinn der Fig. 2 ein, 50 daß es dann zu
einem Umschlagen kommt, wie in den Fig. 2D und 2E angedeutet ist.
Das Umschlagen findet beispielsweise bei einem Knaufwinkel von
305° statt. Hierbei löst sich die Anzeigescheibe 50 vom Betäti
gungsarmende 54a und bewegt sich in ihre andere Anzeigedreh
stellung gemäß Fig. 2E und 2F. In dieser Drehstellung schlägt der
Anschlagsstift 62 am entsprechenden Ende der inneren Ausnehmung
64 an. Die Anzeigescheibe 50 befindet sich weiterhin im Blickfeld
hinter dem Sichtfenster 50. Der nun erkennbare Abschnitt kann auch
anders farblich gestaltet sein wie der vorher unter dem Sichtfen
ster vorbeischwenkende Bereich der Anzeigescheibe, um hierdurch
das Erreichen der der Verriegelungsstellung der Riegelbetätigungs
einrichtung 12 entsprechenden Anzeigedrehstellung zu signalisie
ren. Die Anzeige erfolgt also schlagartig und bevor der Knauf
tatsächlich um volle 360° gedreht worden ist (Fig. 2F). Eine
Drehung des Knaufs über den Winkel α + β = 360° hinaus ist nicht
möglich, so daß die Sichtanzeigeeinrichtung 14 auch einen Anschlag
für die 360°-Drehbewegung des Knaufs (und zwar in beiden Drehrich
tungen) bildet. (Die Winkelangaben für α und β beziehen sich
jeweils auf die effektive Ausnehmungslänge ggf. unter Berücksich
tigung der Dicke des Betätigungsarmendes 54a bzw. des Anschlags
stiftes 62).
Die Rückwärtsbewegung erfolgt in entsprechender Weise, wie anhand
der Fig. 2G, 2H und 2I im folgenden noch kurz erläutert wird. In
diesen Figuren ist mit dem Buchstaben z rechts oben die Zurück
drehphase symbolisiert und mit der jeweiligen Winkelangabe der
momentane Verdrehwinkel des Knaufs rückwärtszählend vom 360°-Winkel
in Fig. 2F. Aufgrund des Drehbewegungsspiels um den Winkel α
erfolgt eine Mitnahme der Anzeigescheibe 50 wiederum erst nach
Verdrehung des Knaufes um 120° entsprechend dem Absolutwinkel von
240° gemäß Fig. 2G. Bis zu diesem Moment verharrt die Anzeige
scheibe 50 in der Anzeigedrehstellung gemäß Fig. 2F, da der
Schwerpunkt S sich rechts neben der Achse 42 befindet und somit
auf die Anzeigescheibe 50 ein Drehmoment im Uhrzeigersinn wirkt,
das die Anzeigescheibe 50 gegen den Anschlagsstift 62 drückt.
Bei weiterer Drehung des Knaufs 44 wird die Anzeigescheibe 50
mitgenommen, bis es dann zum Umschlagen gemäß Fig. 2H und 2I
kommt, sobald der Schwerpunkt S die obere Totpunktlage hinreichend
weit überschritten hat, so daß das resultierende Drehmoment die
Reibungskraft zwischen Kragen 48a und Innenumfang 50a der
Anzeigescheibe 50 überwindet.
Die Anzeigescheibe 50 schlägt dann in ihre andere Anzeigedreh
stellung um. Anschließend wird der Knauf 44 wieder in die
Ausgangsposition gemäß Fig. 2A zurückgedreht. Eine Weiterdrehung
des Knaufs 44 ist ausgeschlossen.
Eine weitere vereinfachte Ausführungsform der Erfindung ist in den
Fig. 3A-3C vereinfacht dargestellt. Der grundsätzliche Aufbau
entspricht dem der Anzeigeeinrichtung gemäß Fig. 1 und 2A-2I.
Unterschiedlich ist, daß die Lagenstabilisierung in der jeweiligen
Anzeigedrehstellung nicht über die Schwerkraft erfolgt, sondern
durch entsprechende schwergängige drehbare Lagerung der Anzeige
scheibe 50′ am Träger (insbesondere am Bund 48a der Grundplatte
48). Die Anzeigescheibe 50′ muß dann lediglich mit der sich über
den Winkel α erstreckenden Ausnehmung 56′ versehen sein, in die
weiterhin das freie Betätigungsarmende 54a eingreift. Der Winkel α
entspricht also wiederum dem Drehbewegungsspiel zwischen
Knaufzylinder und Anzeigescheibe 50′. Die Ausnehmung 56′ ist
ringsum geschlossen. Es befindet sich daher stets ein entsprechen
der Abschnitt der Anzeigescheibe 50′ unterhalb des Sichtfensters
54. Zur Unterscheidung der jeweiligen Anzeigedrehstellung kann die
Anzeigescheibe mit unterschiedlich markierten, insbesondere
unterschiedlich farblich ausgelegten Anzeigefeldern 80a und 80b
versehen sein.
Wird, ausgehend von der Anzeigedrehstellung gemäß Fig. 3a, der
Knauf im Uhrzeigersinn der Fig. 3A-3C gedreht, um die Riegelbetä
tigungseinrichtung beispielsweise aus der Freigabestellung in die
Verriegelungsstellung um 360° zu verdrehen, so erfolgt eine
Mitnahme der Anzeigescheibe 50′ erst nach einer Anfangsdrehbewe
gung um den Winkel α (hier etwa 106°), wie auch in Fig. 3B rechts
oben angedeutet ist. Sodann wird die Anzeigescheibe 50′ gemeinsam
mit dem Knaufzylinder in die 360°-Stellung gemäß Fig. 3C verdreht.
Zwischenzeitlich hat der Wechsel vom Anzeigefeld 80a zum Anzeige
feld 80b stattgefunden.
Die Rückdrehung geht dementsprechend so vor sich, daß eine
Mitnahme der Anzeigescheibe 50′ dann erfolgt, wenn der Knauf um
den Winkel α von ca. 106° zurückgedreht worden ist. Schließlich
wird wieder die Anzeigedrehstellung gemäß Fig. 3A erreicht.
Gemäß einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der
Erfindung kann die Anzeigenscheibe auch unmittelbar an der
Betätigungswelle schwergängig drehbar gelagert sein, wobei dann
in die Ausnehmung 56′ ein ortsfester Anschlagsstift entsprechend
dem Stift 62 in der ersten Ausführungsform eingreift. In Fig. 3A
ist mit stichlierter Umrißlinie die Position eines entsprechenden
Anschlagsstiftes 62′′ angedeutet. Es ist leicht einsichtig, daß
bei einer Drehung des Knaufes im Uhrzeigersinn der Fig. 3A die
Anzeigescheibe 50′ anfangs mitgenommen wird, und zwar solange, bis
nach einer Drehung um den Winkel α das entgegengesetzte Ende der
Ausnehmung 56′ am Anschlagsstift 62′′ anschlägt. Diese Anzeige
drehstellung behält die Anzeigescheibe 50′ dann auch während der
weiteren Drehung des Knaufs bei. Bei einer Rückwärtsdrehung des
Knaufs wird die Anzeigescheibe 50′ zuerst mitgenommen, um dann
nach einem Drehwinkel entsprechend dem Winkel α wieder durch den
Anschlagsstift 62′′ in der Ausgangsstellung gemäß Fig. 3A
festgehalten zu werden.
Claims (15)
1. Beschlag, insbesondere Türbeschlag (10), mit einer Betäti
gungseinrichtung, insbesondere Riegelbetätigungseinrichtung
(12), und mit einer Sichtanzeigeeinrichtung für zwei Betäti
gungsstellungen, insbesondere eine Freigabestellung und eine
Verriegelungsstellung, der Betätigungseinrichtung, wobei die
Sichtanzeigeeinrichtung (14) eine an einem Träger drehbar
gelagerte Anzeigescheibe (50) aufweist, die mit einer
Betätigungswelle (34) der Betätigungseinrichtung bewegungs
verkoppelbar ist zur Drehbewegung der Anzeigescheibe (50)
zwischen zwei den beiden Betätigungsstellungen zugeordneten
Anzeige-Drehstellungen um einen vorgegebenen Anzeigenwechsel
winkel β kleiner 360°, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeigescheibe (50) mit der Betätigungswelle (34) derart mit
Drehbewegungsspiel (Winkel α) verkoppelt ist, daß eine 360°-Drehung
der Betätigungswelle (34) zu einer Drehung der
Anzeigescheibe (50) um den Anzeigenwechselwinkel β führt.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeigescheibe (50) in beiden Anzeigedrehstellungen jeweils
eine mechanisch stabile Position einnimmt und in einem
Zwischendrehstellungsbereich zwischen beiden Anzeigedreh
stellungen eine labile Gleichgewichtsposition einnimmt.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drehbewegungsspiel (Winkel α) beim Überschreiten der labilen
Gleichgewichtsposition eine selbsttätige Drehbewegung der
Anzeigescheibe (50) in die jeweils folgende Anzeigedreh
stellung zuläßt.
4. Beschlag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzeigescheibe (50) als Schwerkraft-Pendelscheibe
ausgebildet ist, deren obere Totpunkt-Position die labile
Gleichgewichtsposition bildet.
5. Beschlag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
an die Anzeigescheibe ein Federelement angreift, welches bei
Überschreiten der labilen Gleichgewichtsposition auf die
Anzeigescheibe ein entsprechendes Drehmoment zur Drehbewegung
in die jeweilige Anzeigedrehstellung ausübt.
6. Beschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anzeigescheibe (50) mit einer sich über den
Anzeigewechselwinkel erstreckenden Ausnehmung (64) versehen
ist, in die ein am Träger vorgesehener Anschlagsstift (62)
eingreift zum Anschlag am jeweiligen Ausnehmungsende in der
jeweiligen Anzeigedrehstellung.
7. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeigescheibe in einer der beiden Anzeigedrehstellungen eine
mechanisch stabile Position einnimmt und entgegen einer
Vorspannkraft in die jeweils andere Anzeigedrehstellung
bewegbar ist.
8. Beschlag nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein die
Vorspannkraft ausübendes Federelement.
9. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeigescheibe (50′) am Träger derart schwergängig drehbar
gelagert ist, daß es in der jeweiligen Drehstellung ohne
Krafteinwirkung durch die Betätigungswelle (34) selbsttätig
verharrt.
10. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anzeigescheibe (50) ein Sichtfenster
(54) gegenüberliegt und daß die Anzeigescheibe (50) mit einem
Ausschnitt (66) versehen ist, der in einer der beiden
Anzeigedrehstellungen im Bereich des Sichtfensters (54)
angeordnet ist.
11. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzeigescheibe (50) koaxial zur
Betätigungswelle (34) gehaltert ist.
12. Beschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigungswelle (50) mit einem Betätigungsarm (54) versehen
ist mit einem im wesentlichen achsenparallel verlaufendem
Vorsprung (54a), vorzugsweise am freien Betätigungsarmende,
und daß der Vorsprung (54a) in eine sich über einen den
Anzeigewechselwinkel β nicht übersteigenden Winkel α der
Anzeigescheibe (50) erstreckende Ausnehmung (56) der Anzeige
scheibe (50) eingreift.
13. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungswelle mit einem Schließ
zylinder eines Zylinderschlosses drehfest verbunden ist.
14. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betätigungswelle (34) mit einem in ein
Schließzylindergehäuse (30) einsetzbaren schließstiftfreien
Zylinder (Knaufzylinder) (32) drehfest verbunden ist.
15. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeigescheibe (50′) an der Betätigungswelle schwergängig
drehbar gelagert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19507140A DE19507140A1 (de) | 1995-03-01 | 1995-03-01 | Beschlag, insbesondere Türbeschlag, mit Anzeigescheibe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19507140A DE19507140A1 (de) | 1995-03-01 | 1995-03-01 | Beschlag, insbesondere Türbeschlag, mit Anzeigescheibe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19507140A1 true DE19507140A1 (de) | 1996-09-05 |
Family
ID=7755355
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19507140A Withdrawn DE19507140A1 (de) | 1995-03-01 | 1995-03-01 | Beschlag, insbesondere Türbeschlag, mit Anzeigescheibe |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19507140A1 (de) |
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