-
Die
Erfindung betrifft eine Schalldämpferlafette
für Rohrwaffen
nach den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
-
Bei
einer derartigen aus der
CH
679946 A5 bekannten Schalldämpferlafettierung enthält die Lafette
vier Gelenke zur Einstellung des Schalldämpfers in Seiten- und Höhenrichtung.
Diese Gelenke erlauben ein labiles Gleichgewicht des Schalldämpfers, so
dass das Waffenrohr passgenau in einer hinteren Öffnung des Schalldämpfers geführt werden
kann. Mit Hilfe der Waffe erfolgt dann die Anvisierung des Zieles.
Eine derartige Anordnung löst
bei größeren Schalldämpfern aufgrund
der vergleichsweise großen
zu bewegenden Massen Probleme aus, so dass diese Schalldämpferlafettierung
für den
Einsatz bei großkalibrigen
Waffenrohren nicht geeignet ist. Diese bekannte Lafettierung erfordert
des Weiteren ein aufwändiges
Ausgleichsgewicht für
den Massenausgleich des Schalldämpfers.
-
Schalldämpfer für mittel-
und großkalibrige Kanonen
werden häufig
auf einem separaten Fundament lafettiert, während die Kanone auf einem
weiteren Fundament in einer eigenen Lafette gelagert und auf das
Ziel ausgerichtet wird. Nach dem Anrichten des Ziels muss der Schalldämpfer so
fein justiert werden, dass die Rohrseelenachse sich identisch zur Schalldämpferachse
befindet, so dass sich das Waffenrohr konzentrisch zur hinteren
Schalldämpferblende
befindet und die Geschossbahn mittig zur Schalldämpferfrontöffnung verläuft.
-
Hierzu
muss der Schalldämpfer
in seiner Lafette nur um wenige Winkelgrade justiert werden. Bei einfachen
bekannten Lösungen
wird der Schalldämpfer
zum Feinrichten von seiner Lafette oder vom Fundament gelöst und mit
Unterlegscheiben neu befestigt, was sehr umständlich und ggf. ungenau ist.
-
Aus
der
DE 43 17 673 C2 ist
eine derartige Schalldämpferanordnung
für Rohrwaffen
bekannt, bei welcher der Schalldämpfer
an einer von der Rohrwaffe mechanisch entkoppelten Schalldämpferlafette angeordnet
ist. An der Schalldämpferlafette
sind Stellglieder vorgesehen, mit deren Hilfe der Schalldämpfer hinsichtlich
Höhe und
Seite derart veränderbar
ist, dass in Feuerstellung der Rohrwaffe ihre Rohrseelenachse und
die zentrale Achse durch den Schalldämpfer identisch sind.
-
Demgegenüber ist
es Aufgabe der Erfindung, eine Schalldämpferlafette der eingangs genannten
Art bereitzustellen, die eine einfache, schnelle und sichere Feineinstellung
des Schalldämpfers
gegenüber
der Rohrseelenachse erlaubt, wobei für eine ortsgebundene Verwendung
die Bauform kompakt und stabil ausgeführt sein soll.
-
Gelöst wird
diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Merkmalen der Unteransprüche hervor.
-
Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, eine Feinjustierung einer
Schalldämpferlafette
mit möglichst
einfachen Getrieben zu realisieren. Eine schnelle, einfache und
sichere Feinjustierung der Schalldämpferlafette in Höhen- und
in Seitenrichtung wird erfindungsgemäß durch Exzenterantriebe ermöglicht.
Diese Exzenterantriebe gewährleisten
eine Höhenverstellung
des Schalldämpfers,
um beispielsweise plus/minus 1 Grad und eine Seitenfeineinstellung
um beispielsweise plus/minus 0,5 Grad.
-
Dadurch,
dass der den Schalldämpfer
tragende Lafettenrahmen über
einen vorderen und hinteren Exzenterantrieb in der Höhe verstellbar
ist und diese Exzenterantriebe beidseitig des Rahmens angeordnet
sowie über
jeweilige Antriebswellen miteinander verbunden sind, ergibt sich
eine stabile Vierpunktauflage für
den Lafettenrahmen und eine sensible Höhenverstellbarkeit.
-
Die
Höhenverstellung
wird noch dadurch vereinfacht, dass der hintere Exzenterantrieb schwenkbeweglich
mit dem Lafettenrahmen verbunden ist, der vordere Exzenterantrieb
einen größeren Exzenterhub
als der hintere aufweist und dadurch auf einfache und schnelle Weise
die Feinjustierung auf das gewünschte
Maß durchgeführt werden
kann.
-
Nach
einem weiteren Ausführungsmerkmal sind
die Gehäuse
der vorgenannten Exzenterantriebe auf einem sich gegenüber dem
Fundament abstützenden
weiteren Rahmen befestigt, welcher durch weitere Exzenterantriebe
in Seitenrichtung ebenfalls auf einfache Art und Weise verschiebbar angeordnet
ist. Auch hier können
die Exzenter unterschiedliche Hübe
aufweisen, so dass besonders feinfühlig die gewünschte Seitenrichtung
justiert werden kann.
-
Die
jeweiligen Exzenterantriebe können
in weiterer vorteilhafter Weise manuell oder motorisch über Getriebe
mit Selbsthemmung angetrieben werden, so dass auf eine dementsprechende
Befestigung des Schalldämpfers
bzw. der Lafette beim Schuss verzichtet werden kann.
-
Durch
die unterschiedlichen Exzenterhübe der
vorderen gegenüber
den hinteren Exzenterantrieben wird ein schnelles und exaktes Ausrichten und
Justieren des Schalldämpfers
bei in den Schalldämpfer
eingeführten
mittel- bzw. großkalibrigen Waffenrohren
zur Seelenachse des Waffenrohres ermöglicht.
-
In
weiterer vorteilhafter Weise kann der Schalldämpfer innerhalb des Lafettenrahmens
in seiner Längsrichtung über einen
Spindelantrieb so weit verschoben werden, dass die Waffenrohrmündung frei
ist, das Waffenrohr gereinigt und zum Einrichten der Waffe mit einem
Ziellinienprüfer
geprüft
werden kann.
-
Die
Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 in
einer dreidimensionalen Darstellung eine Schalldämpferlafettierung mit Exzenterantrieb;
-
2 in
einer vereinfachten Schnittdarstellung die Wirkungsweise des Exzenterantriebes.
-
Die 1 verdeutlicht
die Anordnung eines Schalldämpfers 14 auf
einer Schalldämpferlafette 1. Der
innere Aufbau des Schalldämpfers 14 ist
nicht Gegenstand der Erfindung, so dass die einzelnen Dämpfungselemente 22–24 nicht
näher erläutert werden.
-
Der
Schalldämpfer 14 ist
in seinem unteren Bereich über
Stützelemente 25 in
einem eigenen Rahmengerüst 26 gelagert,
das verschiebbar über Gleitelemente 27 oder
nicht dargestellte Rollen auf einem Lafettenrahmen 15 befestigt
ist.
-
Im
vorderen und hinteren Bereich des Lafettenrahmens 15 sind
mit diesem jeweils beidseitig die Höhenrichtung 4 des
Schalldämpfers 14 veränderbare
Exzenterantriebe 5, 6 angeschlossen. Die jeweiligen
Gehäuse 10, 11 dieser
Exzenterantriebe 5, 6 sind auf einem weiteren
auf dem Fundament sich abstützenden
Rahmen 9 befestigt. Die durch den Exzenterantrieb 5, 6 in
Höhenrichtung 4 verstellbaren Gleitelemente 12, 13 sind
derart mit dem Lafettenrahmen 15 verbunden, dass der hintere
Exzenterantrieb 5 mit dem Rahmen 15 schwenkbeweglich,
z. B. über einen
Bolzen 28 verbunden ist, während ein Bolzen 29 des
vorderen Exzenterantriebes 6 in einem Längsschlitz 30 des
Rahmens 15 geführt
ist.
-
Diese
vorderen und hinteren Exzenterantriebe 5, 6 sind
paarweise über
Wellen 17, 18 miteinander verbunden, wobei die
Wellen 17, 18 jeweils über manuell oder motorisch
antreibbare, vorzugsweise selbsthemmende Getriebe 16 antreibbar
sind, wodurch eine sehr feine Exzenterverstellung zur Erzielung
einer Identität
der Schalldämpferachse
mit der Waffenrohrseelenachse erzeugt wird.
-
Mit
dem auf dem Fundament aufliegenden Rahmen 9 sind ein vorderer 8 und
ein hinterer 7 Exzenterantrieb 7, 8 verbunden,
die durch Betätigung eines
nicht dargestellten individuellen manuellen oder motorischen Antriebes
den Rahmen 9 und somit den Schalldämpfer 14 in Seitenrichtung 3 verschieben.
-
Die
jeweiligen Exzenterantriebe 5, 6, 7 und 8 sind
einfach aufgebaut. Sie enthalten gemäß der Prinzipdarstellung der 2 eine
im jeweiligen Gehäuse 10, 11 fest
gelagerte Welle 31 mit einem damit fest verbundenen Exzenter 32.
Bei einer Drehung der Welle 31 z. B. über die Antriebswellen 17, 18 in
Richtung 33 bewegt der jeweilige Exzenter 32 das
Gleitstück 12 oder 13 mit
den verbundenen Bolzen 28, 29 in Richtung 34 nach
oben. Bei entgegengesetzter Drehrichtung 35 bewegt sich
das Gleitstück 12, 13 entsprechend
nach unten in Richtung 36.
-
Der
vordere Exzenterantrieb 6 weist gegenüber dem hinteren 5 einen
größeren Exzenter 32 auf, so
dass durch die unterschiedliche Höhenverstellung 34 eine
mit der Seelenachse der Rohrwaffe 2 identische Höheneinstellung
sehr genau eingestellt werden kann.
-
In
Seitenrichtung 3 erfolgt die gleiche sehr genaue Justierung
der Lafette 1 über
die verstellbaren Exzenterantriebe 7, 8. Auch
hier weist der vordere Exzenterantrieb 8 dafür einen
größeren Exzenter und
somit auch einen größeren Exzenterhub
gegenüber
dem hinteren Exzenterantrieb auf.
-
Die
jeweiligen Richtungsveränderungen
des Schalldämpfers 14 beim
Justiervorgang werden ohne Beeinflussung der im Schalldämpfer befindlichen
Rohrwaffe 2 durchgeführt,
weil eine am hinteren Ende des Schalldämpfers sich befindliche Blende 37 verformbar
ausgebildet ist und die Relativbewegungen des Schalldämpfers gegenüber dem
Waffenrohr gestattet.
-
Der
Schalldämpfer 14 kann über einen
am vorderen Ende am Lafettenrahmen 15 befestigten Spindelantrieb 19 so
weit in Längsrichtung 20 verschoben
werden, dass beispielsweise das Waffenrohr 2 gereinigt
und zum Einrichten der Waffe mit einem Ziellinienprüfer geprüft werden
kann.
-
- 1
- Schalldämpferlafette
- 2
- Rohrwaffe
- 3
- Seitenrichtung
- 4
- Höhenrichtung
- 5
- Exzenterantrieb
- 6
- Exzenterantrieb
- 7
- Exzenterantrieb
- 8
- Exzenterantrieb
- 9
- Rahmen
- 10
- Gehäuse
- 11
- Gehäuse
- 12
- Gleitelement
- 13
- Gleitelement
- 14
- Schalldämpfer
- 15
- Lafettenrahmen
- 16
- Getriebe
- 17
- Antriebswelle
- 18
- Antriebswelle
- 19
- Spindelantrieb
- 20
- Längsrichtung
- 22
- Dämpfungselement
- 23
- Dämpfungselement
- 24
- Dämpfungselement
- 25
- Stützelement
- 26
- Rahmengerüst
- 27
- Gleitelement
- 28
- Bolzen
- 29
- Bolzen
- 30
- Längsschlitz
- 31
- Welle
- 32
- Exzenter
- 33
- Drehrichtung
- 34
- Richtung
- 35
- Drehrichtung
- 36
- Richtung
- 37
- Blende