DE10118207C2

DE10118207C2 - Tragkonstruktion für überdachte Lagerflächen

Info

Publication number: DE10118207C2
Application number: DE2001118207
Authority: DE
Inventors: Gustav Liehmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2001-04-17
Filing date: 2001-04-17
Publication date: 2003-04-24
Anticipated expiration: 2021-04-18
Also published as: DE10118207A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Tragkonstruktion für überdachte Lagerflächen unter Verwen dung vorgefertigter Module für Wände, Boden, Deckenelemente. Tragkonstruktionen für Lagerhallen u. ä. entsprechen hohen und vorallem statischen Sicherheitsanforderungen und sind daher sehr aufwendig ausgeführt.

Bei mobilen und mehrgeschossigen Gebäuden ist beispielsweise vorgeschlagen worden, Raumzellen übereinander zu stapeln und nebeneinander anzuordnen. Diese Raumzellen sind in der Regel genormte Container, die miteinander verbunden einen geschlossenen mehrteiligen Gebäudekomplex bilden. In der DE 197 33 311 A1 sind derartige Raumzellen zu vollständigen Krankenbehandlungsstationen oder vollständigen Wohn- oder Bürobe reichen verbunden worden. Die Seitenwände sind an vorbestimmten Stellen herausnehm bare Flächenelemente zur Bildung von Fenster- oder Türöffnungen bzw. Durchbrüche zur Verbindung benachbarter Gebäuderaumzellen. Diese Ausgestaltung bietet somit die Möglichkeit, einen großflächigen Raum mit entsprechender Infrastruktur zu schaffen, indem mehrere Fertigmodule nebeneinander angeordnet werden und die benachbarten Seitenwände der Fertigmodule zumindest teilweise entfernt werden.

In der DE 197 33 311 ist auch beschrieben, daß mehrere neben- und übereinander angeordnete Raumzellen von einem gemeinsamen Dach überdeckt sind. Durch diese Ausgestaltung wird eine vollständige Überdeckung des Gebäudes erzielt, so daß auch bei unzureichender Verbindung der aneinander angeordneten Container z. B. ein ausreichender Regenschutz geboten wird. Dem aus einzelnen Modulen bestehenden Gebäude soll es außerdem einen geschlossenen ästhetisch vorteilhaft wirkenden Gesamteindruck verleihen.

Die Dachkonstruktion liegt dabei mit den Unterzügen bzw. Längsträgern flächenhaft auf der Container-Deckenfläche auf. Die Dachlast verteilt sich so gleichmäßig auf alle Container auf und die Statik des Gebäudes ist nicht gefährdet. Soll aus gleichen Wohn containern eine Lagerhalle gebildet werden, indem die Container weit auseinander und im Abstand zueinander aufgestellt werden, wird die die Gesamtfläche überdeckende Dachlast zu groß für die Deckfläche der Container und die Statik der Halle entspricht nicht mehr den Bauanforderungen hinsichtlich der Sicherheit.

Es ist daher aus statischen Gründen zwingend vorgeschrieben, neben die zur Hallenmitte weisenden Seitenteile der Wohncontainer zusätzliche Stützen anzuordnen, die die Traglast der aufgesetzten Dachkonstruktion aufnehmen. Für die zusätzlichen Stützen sind Fuß- und Deckplatte erforderlich und der Querschnitt der Stützen muß wiederum den statischen Anforderungen und den Sicherheits-Prüfvorschriften entsprechen und eine Verbindung mit dem Container ermöglichen. Die zusätzlichen Stützen sind letztlich mit einer Verkleidung zu versehen, damit sie sich ästhetisch in die Hallenkonstruktion einfügen. Je nach Größe der Halle können 8 bis 16 Stützen erforderlich werden und stellen im Rahmen der Gesamt investition einer Lagerhalle einen beträchtlichen Kostenfaktor dar. Die erzielbaren Vorteile für einen kostengünstigen Hallen- und Gebäudebau unter Verwendung von Containern gehen so weitgehend verloren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragkonstruktion für überdachte Lagerflächen, wie Lagerhallen, unter Verwendung vorgefertigter Module und unter Verwendung von Containern für die Seitenteile einer Halle zu entwickeln, die den statischen Sicherheitsanforderungen ohne Verwendung zusätzlicher Stützen neben den zur Hallenmitte weisenden Seitenteilen der Container zur Aufnahme der Traglast der Dachkonstruktion gerecht wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Seitenwände einer Lagerhalle von übereinanderstehenden Seecontainern gebildet werden, die gegenüber Wohncontainern eine hohe statische Belastbarkeit aufweisen. Seecontainer weisen eine stabile Bodenplatt form und eine stabile Rahmenkonstruktion aus Stahlprofilen auf, die eine Stützlast bis 40 Tonnen sicherstellen können.

Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Seecontainer sind diese selbst im befüllten Zustand statisch sicher und zulässigerweise bis 10-fach und mehr übereinander gestapelt. Die Statik für die erfindungsgemäße Tragkonstruktion wird insbesondere sichergestellt, wenn die Seecontainer um 180° um ihre Längsachse gedreht aufgestellt und übereinander gestapelt werden, d. h. die stabilere Bodenplatte ragt nach oben, so daß diese die Last der Dachbinder bzw. der gesamten Dachkonstruktion aufnimmt.

Die Anforderungen für eine Zulassung dieser Tragkonstruktion für überdachte Lager flächen unter Verwendung von auf den Kopf gestellten Seecontainern als Seitenwände der Halle ohne zusätzliche seitliche Stützen für die Dachkonstruktion sind damit erfüllt worden.

Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß nach einem bestimmungsgemäßen Gebrauch dieser Seecontainer nach etwa 3 bis 5 Jahren eine Vielzahl von aus dem Verkehr gezogener Seecontainer zur Verfügung steht, die gemäß der erfindungsgemäßen Lösung einer weiteren Zweckbestimmung vorteilhaft zugeführt werden. Diese Seecontainer sind meist nur geringfügig beschädigt, wobei diese Beschädigungen nicht die Statik des Containers betreffen. Das Raumangebot der Seecontainer kann außerdem zusätzlich als spezieller Lager- und Büroraum genutzt werden.

Durch die Zulassung mehrerer aneinander und übereinander stehender Seecontainer als tragende Seitenwand für Dachbinderkonstruktionen ohne zusätzliche Stützelemente können verschiedene Lagerhallengrößen in der Grundfläche und Höhe ausgeführt werden. Die formschlüssig miteinander verbundenen Seecontainer können die üblichen Dachbinderkonstruktionen verschiedener Größe und Last aufnehmen bzw. sicher abstützen.

Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt der Tragkonstruktion der überdachten Lagerhalle,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung der überdachten Lagerhalle mit Innen-Giebelansicht und Sektionstor,

Fig. 3 einen Grundriß der überdachten Lagerhalle und der Container stellplätze;

In dem Schnitt von Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Tragkonstruktion weitgehend voll ständig erkennbar. Die Seitenwände 1; 2 sind durch übereinanderstehende und im seitlichen Abstand zueinander angeordnete Seecontainer 3; 4 gebildet.

Die Seecontainer 3; 4 sind dabei 180° um ihre Längsachse gedreht aufgestellt, so daß die Bodenplatte 5 der Container nach oben ragt und die Last der Dachbinder 6.1 bzw. der gesamten Dachkonstruktion 6 aufnehmen kann. Zur Aufnahme der Dachbinder 6.1 sind auf der oberen Fläche der Container, der Bodenplatte 5, Fußpfetten 7 befestigt, über die eine Auflage und eine Verbindung zur Dachkonstruktion hergestellt ist. Die Fußpfetten 7 sind mittels Stahllaschen 7.1 am Seecontainer 3; 4 befestigt.

Die stabile Ausführung des Seecontainers 3; 4 mit ihrer besonders tragfähigen Bodenplatte 5 ist geeignet und so statisch überbestimmt, daß sie die hohe Dachlast aufzunehmen vermag. Sie erfüllen in jedem Fall die Anforderungen an die Statik der Hallenkonstruktion. Besondere zusätzliche seitliche Stützen zur Aufnahme der Dachlast sind nicht erforderlich. Die erfindungsgemäße Tragkonstruktion ermöglicht so die Ausführung unterschiedlich großer Lagerhallen, da Länge, Breite und Höhe der Lagerhalle jeweils durch die Anordnung der Seecontainer bestimmt werden kann. Durch die Anordnung mehrerer Container übereinander ist die Höhe der Lagerhalle variabel gestaltbar. Durch den seitlichen Abstand der Seecontainer zueinander ist die Breite der Lagerhalle variabel gestaltbar. Die Länge der Lagerhalle wird durch mehrere hintereinander liegende Container realisiert. Auf diese Weise können die unterschiedlichsten Varianten bzw. Größen von Lagerhallen gestaltet und aufgebaut werden.

Die Verbindung der aneinander und übereinander angeordneten Seecontainer erfolgt mit den üblichen mechanischen Mitteln.

In Fig. 2 sind die Gestaltung der Giebelansicht mit einem Sektionstor 9 erkennbar. In beide Giebelseiten sind unter die Längsträger 8 der Deckenkonstruktion Stützen 10 angeordnet, die als Unterkonstruktion jedoch nicht die Deckenlast aufnehmen müssen. Sie dienen aus schließlich dem Einsatz eines Sektionstores auf der Giebelseite und der Befestigung der Außenhaut.

In Fig. 3 ist ein Grundriß einer erfindungsgemäßen Lagerhalle ohne zusätzliche Seiten stützen dargestellt. Die Seecontainer 3; 4 sind als zusätzlicher Lager- und Büroraum beispielsweise über die Stirnseiten der Container begehbar. Aber auch auf den zur Hallenmitte weisenden Innenseiten der Container können Zugangsmöglichkeiten angeordnet sein.

Seecontainer werden nach 3 bis 5 Jahren aus dem Verkehr gezogen und werden so nach ihrer eigentlichen Zweckbestimmung vorteilhaft für den Bau von Lagerhallen verwendet. Bisher zusätzlich erforderliche Stützelemente zur Abstützung der Dachlast bzw. der gesamten Dachkonstruktion zur Erfüllung statischer Anforderungen können entfallen.

Claims

1. Tragkonstruktion für überdachte Lagerflächen mit vorgefertigten Modulen für Wände, Boden, Deckenelemente, dadurch gekennzeichnet, daß die tragenden Seitenwände (1; 2) der Lagerhalle aus übereinander angeordneten und längs aneinander und miteinander verbundenen Seecontainern (3; 4) bestehen, deren Bodenplatte (5) um 180° nach oben gedreht angeordnet ist.

2. Tragkonstruktion für überdachte Lagerflächen nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die aus Seecontainern (3; 4) bestehenden Seitenwände (1; 2) beabstandet zueinander angeordnet sind.

3. Tragkonstruktion für überdachte Lagerflächen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachbinderkonstruktion (6) über Fußpfetten (7) ausschließ lich auf den Seecontainern (3; 4) lagert.

4. Tragkonstruktion für überdachte Lagerflächen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Lagerhallen in Länge, Breite und Höhe im Raster der Containergrößen variabel ist.