DE3522650C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kühlhaus mit einer Stützkonstruk­ tion, auf der die Dachkonstruktion gelagert ist, wobei an der Stützkonstruktion und der Dachkonstruktion wärmedämmende plattenförmige Verkleidungselemente angeordnet sind und der Fußboden wärmegedämmt und zur Belastung mit Stapelgut auf Paletten oder in Containern sowie Flurförderfahrzeugen form­ stabil ausgebildet ist.

Ein Kühlhaus der eingangs genannten Art ist durch einen Prospekt der Firma G + H Montage GmbH vom 03.07.1979 bekannt, in dem ein "Systemkühlhaus F 120 A1" beschrieben wird. Ge­ genüber bekannten Kühlhäusern wird durch dieses Kühlhaus ein verbesserter vorbeugender Brandschutz angestrebt was durch Verwendung besonderer bandverzinkter Stahlkassetten mit einer Isolierung erzielt wird. Die Stahlkassetten werden zwischen Stützen aus Stahl oder Stahlbeton einer üblichen Hallen­ konstruktion mit Stützen und Bindern befestigt. Das Dach besteht ebenfalls aus Stahl oder Stahlbetonbindern, auf denen Profilbleche zur Abdeckung angeordnet werden und unter den Blechkassetten mit einer Mineralfaserdämmung zur Innenverkleidung vorgesehen sind. Die Abstimmung der Grundfläche eines derartigen Kühlhauses auf die Abmessungen zu lagernder Paletten unter Berücksichtigung notwendiger Verkehrswege erfolgt durch im Lagerhausbau be­ kannte Maßnahmen.

Nach der DE-OS 27 20 198 ist ferner eine Station, insbesondere für die Instandhaltung, Reparatur und/oder Lagerung von Kraftfahrzeugen bekannt, bei der der Bereich für Instandhal­ tung, Reparatur und Einstellung von Kraftfahrzeugen durch ein Dach abgedeckt ist, das auf parallel zueinander angeordneten Containerreihen gelagert ist. Diese Station betrifft kein in sich geschlossenes Gehäuse mit einer wärmedämmenden Innenaus­ kleidung. Zur örtlichen Erzielung besonderer Temperaturver­ hältnisse ist vielmehr eine örtlich begrenzte Schürze vorge­ sehen, durch die ein Raum abgetrennt wird, dem gesondert Wärmeenergie zugeführt werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Kühlhaus der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß es in seinem Aufbau variabel ist und auch von weniger qualifizierten Arbeitskräften erstellt werden kann.

Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale im Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Kühlhauses besteht in dem einfachen und konsequent genormten modularen Aufbau, der eine einfache Betriebsstruktur ermöglicht. Die gesamte Bemes­ sung ist eingestimmt auf die DIN (Vor-)Norm 15 190. Der Schwerpunkt der Bemessung liegt im Containermaß 20 ft mit Höhen von 8/0 und 8/6 ft. Für die vordere Front ist das 40 ft Maß ISO 1A (A) bestimmend. Bei fixierter Breite sind die Längs- und Höhendimensionierung grundsätzlich variabel, wobei die Höhe nur durch technische und physikalische Bedingungen begrenzt ist. Aus praktischen Gründen sollte die Höhe bei vier Containerhöhen bzw. vier Euro-Palettenhöhen eingestellt bleiben. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Kühlhauses gegen­ über bekannten Kühlhäusern besteht in der hohen quantitativen und qualitativen Variabilität und damit Anpassungsfähigkeit an wechselnde wirtschaftliche, technische, umwelt- und klima­ tische, firmenbestimmte und auch behördliche Bestimmungs­ faktoren aller Art. Das Kühlhaus nach der Erfindung kann schnell auf- und abgebaut und örtlich entfernt wieder aufge­ baut werden und ermöglicht daher eine hohe Mobilität. Darüber hinaus verbleibt aufgrund der verwendeten Komponenten ein hoher Restkaufwert, was für jede Wirtschaftlichkeitsberech­ nung wichtig ist. Die Komponenten des Kühlhauses können in großen Serien produziert werden, da sie für die verschiedenen Varianten von erfindungsgemäßen Kühlhäusern Verwendung finden. Auch hierdurch ergibt sich eine Kostendegression. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß es die erforderlichen ISO-Funktionscontainer preiswert auf allen Märkten der Welt gibt, die an das globale Containernetz angeschlossen sind. Die gesamten Komponenten wie Dämmaterial mit hohem Kälteiso­ lationswert (k = 0,2 und weniger), Stützungssysteme, Rohrlei­ tungen, Schalttechnik usw. werden diesen ISO-Normen unterwor­ fen und eingemessen. Erfindungsgemäße Kühlhäuser können auch durch weniger qualifizierte Kräfte in der Dritten Welt auf­ gebaut und unterhalten werden. Sie können dazu beitragen, die gewaltigen Lagerungsprobleme in der Dritten Welt einfach und kostenminimal zu mildern, und so verhindern, daß ein großer Teil der Ernten und Vorräte an Fleisch und Fisch verdirbt.

In den Zeichnungen Fig. 1 bis Fig. 12 sind erfindungsgemäße Kühlhäuser schematisch dargestellt und erläutern die Erfin­ dung näher.

Es werden grundsätzlich ISO-genormte Stütz-, Trage- und Iso­ lationssysteme eingesetzt. Alle Systemkomponenten bestehen aus sofort funktionsfähigen ISO-Containersystemen oder aus Dämmungs-, Versorgungs- und Tragwerkskomponenten, welche komplett in ISO-Container transportiert werden können, da diese in die ISO-Norm eingepaßt wurden. Es können bei den Modellvarianten gem. Fig. 1 ausschließlich containergestützte und -befestigte Dämmplatten-Systeme eingesetzt werden. Bei den Modellvarianten gem. Fig. 2 ff können gemischt - inte­ grierte Systeme angewendet werden, d. h. flankierend - ge­ stützte und selbsttragende Systeme.

Die Container übernehmen grundsätzlich die zentrale Trag- und Stabilisierungsfunktion gegen horizontale und vertikale Kräfte, die auf das gesamte System, speziell auch auf die einhängende Kühlhausausschalung wirken und nehmen diese Kräfte auf.

Alternativ zu selbsttragenden oder flankierend gestützten Dämmsystemen können auch zwischengesetzte Tragkonstruktionen seitlich oder als Abhängung des Dachsystems angewendet wer­ den. Diese Tragkonstruktion findet schwerpunktmäßig bei der Abhängung des oberen Dachsystems Anwendung, wie es bei der Modellvariante Fig. 9 bis 12 dargestellt ist. Dieses System der mittig gestützten Polygonabhängung erlaubt die Bildung von großen planen Dachflächen (vergl. speziell Modellvariante Fig. 12). Durch eine mittig gestützte langgezogene Polygon­ abhängung der Decken kann auch ein großflächiges Kühlhaus mit sehr großem Raumvolumen errichtet werden. Begrenzt wird dieses nur durch die maximale Eckpunktbelastung der untersten ISO-Container von ca. 80 t auf jeder Ecke. Bei höheren Belastungswerten müssen die Kräfte auf zusätzliche Container-Boxen umgelegt werden.

Die Lagerungs- und Raumkapazität der Kühlhäuser kann grund­ sätzlich schnell wechselnden Firmen- und Markterfordernissen durch horizontale oder vertikale Anpassung durch Segmentanbau oder -abbau hoch variabel entsprochen werden. Die umlau­ fende Containereinbindung ermöglicht es optimal wechselnde Funktionen und Funktionsgewichtungen anzupassen. Büro-, Aufenthalts-, Telefon-, Verkaufs-, Chef-, Außendienst-, Sani­ tär-, Werbematerial-, Ersatzteil-, Kompressor-, Aggregat-, Erste Hilfe-, Tieffrostungs-, EDV- usw. Container können schnell zugestellt oder ausgewechselt werden.

Claims (3)

1. Kühlhaus mit einer Stützkonstruktion, auf der die Dach­ konstruktion gelagert ist, wobei an der Stützkonstruktion und der Dachkonstruktion wärmedämmende plattenförmige Ver­ kleidungselemente angeordnet sind und der Fußboden wärmege­ dämmt und zur Belastung mit Stapelgut auf Paletten oder in Containern sowie Flurförderfahrzeugen formstabil aus­ gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkon­ struktion aus Containern besteht, deren Innenräume als Funktionsräume ausgebildet und die gegebenenfalls über­ einander gestapelt sind, wobei an den Innenflächen der jeweils äußeren Containerreihen Dämmplatten angeordnet sind.

2. Kühlhaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den freien Endabschnitten der äußeren Container­ reihen an Stützen befestigt und/oder selbsttragend Dämm­ platten angeordnet sind, in die mindestens eine Tür inte­ griert ist.

3. Kühlhaus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachkonstruktion an mindestens einer Containerreihe abge­ hängt ist, die zwischen den äußeren Containerreihen ange­ ordnet ist.