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Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Ein- und Auslagerung von Fahrzeugen und/oder anderen Gütern mit zwei Stapelreihen von übereinander angeordneten Lagerstellen, wobei jede Lagerstelle eine das jeweilige Fahrzeug und/oder andere Gut tragende Palette aufnimmt, und mit einem zwischen den beiden Stapelreihen angeordneten Hubmittel, welches eine Einrichtung zur beidseitigen Querverschiebung einer Palette quer zur Palettenlängsrichtung aufweist.
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Aus
DE 203 21 092 U1 der Anmelderin ist eine Garagenanlage, insbesondere für Personenkraftfahrzeuge, bekannt, welche eine Mehrzahl von neben- und übereinander in mehreren Reihen gestapelten Containern aufweist, die als Park-/Standplatz dienen. Diese Container sind an wenigstens einer Seite offen ausgebildet, um ein auf einer Rollpalette abgestelltes Fahrzeug mit Hilfe eines zwischen den Stapelreihen verfahrbaren Regalbediengerätes quer zur Gasse in dem jeweiligen Container abzustellen, d.h. die jeweilige Rollpalette mit dem darauf abgestellten Fahrzeug ist quer zur zwischen den Stapelreihen gebildeten Gasse angeordnet, in welchem das Regalbediengerät hin und her fahren kann. Bedingt durch diese Ausgestaltung ist die Breite jeder Stapelreihe und jeder Gasse, die etwas größer ist als die Länge der Rollpalette und des jeweiligen Fahrzeuges, relativ groß, so dass eine solche Garagenanlage für alle Einbausituationen nicht geeignet ist, in denen insbesondere in der Breite wenig Platz zur Verfügung steht.
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Aus
DE 20 2011 003 734 U1 ist eine Kompakt-Parkanlage der Anmelderin bekannt geworden, die zwei Stapelreihen von übereinander positionierten Aufnahmeboxen für ein Fahrzeug und/oder andere Güter tragende, im Wesentlichen rechteckige Paletten und ein Hubmittel zwischen den beiden Stapelreihen aufweist. Die jeweilige Palette mit dem darauf befindlichen Fahrzeug oder anderem Gut wird dabei in Längsrichtung eingelagert, d.h. aus der Gasse zwischen den beiden Stapeln quer vom Hubmittel verlagert, so dass die Breite der Kompakt-Parkanlage gering ist. Da pro Ebene jedoch nur zwei Fahrzeuge eingelagert werden können, ist es erforderlich die Parkanlage turmartig auszugestalten, um für eine ausreichende Aufnahmekapazität zu sorgen. In der Regel ist deshalb eine Vielzahl von übereinander angeordneten Aufnahmeboxen pro Stapelreihe vorgesehen.
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Diese bekannte und die Merkmale des Oberbegriffes des Schutzanspruches 1 offenbarende Parkanlage ist somit nur in bestimmten Einsatzfällen realisierbar, in welchen eine turmartige Anlage in Frage kommt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine kompakte Anlage zu schaffen, die bei möglichst geringem Höhen- und Breitenbedarf die Ein- und Auslagerung von Fahrzeugen und Gütern ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einer Anlage der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die zwei Stapelreihen in jeder Ebene hintereinander in Längsrichtung mehrere Lagerstellen aufweisen und dass das Hubmittel zwischen den beiden Stapelreihen in Längsrichtung verfahrbar ausgebildet ist.
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Eine solche Anlage weist nur eine geringe Breite auf, da sie nur zwei Stapelreihen umfasst und da die jeweiligen Lagerstellen und die dazwischen befindliche Gasse ebenfalls eine geringe Breite aufweisen, da die jeweilige Palette in Längsrichtung eingelagert wird, d.h. vom Hubmittel quer zu ihrer Palettenlängsrichtung in die jeweilige Lagerstelle ein- oder ausgefahren wird. Die Palette selbst ist dabei z.B. 2 m breit und 5,20 m lang und benötigt keine Rollen, sie muss selbstverständlich so ausgelegt sein, dass sie die entsprechenden Lasten, z.B. eines Kraftfahrzeuges, aufnehmen kann.
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Die Anlage weist somit eine recht geringe Breite von nur 6 m bis 7 m auf, ihre Länge hängt von der Anzahl der in jeder Ebene hintereinander angeordneten Lagerstellen ab. Je nach Einbausituation weisen die Stapelreihen entsprechend viele übereinander angeordnete Lagerstellen ab, in der Regel sind aber nicht mehr als drei bis vier Ebenen vorgesehen, so dass die Gesamthöhe nicht mehr als 10 bis 12 m beträgt. Die Anlage kann z.B. vier Etagen und jeweils vier Lagerstellen hintereinander, also insgesamt 32 Lagerstellen aufweisen. Mehr als 48 Lagerstellen sind in der Regel nicht vorgesehen.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Hubmittel in Schienen geführt in Längsrichtung verfahrbar ist und als Portalhubwagen (fahrbarer Aufzug) ausgebildet ist, wozu der Portalhubwagen nicht nur wie ein Aufzug höhenverfahrbar ist, sondern seitliche Teleskoparme oder dergl. zur Querverlagerung der jeweiligen Palette aufweist.
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Dabei ist weiterhin bevorzugt vorgesehen, dass der Portalhubwagen im oberen Bereich seitlich, vorzugsweise beidseitig, abgestützt ist. Die Abstützung erfolgt dann am oberen Ende der jeweiligen Stapelreihe. So kann im oberen Bereich der jeweiligen Stapelreihe z.B. eine Laufschiene vorgesehen sein, entlang derer das obere Ende des Portalhubwagens abgestützt und geführt ist.
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Die Anlage und die einzelnen Lagerstellen können als Stahlbau ausgebildet sein, wobei die Lagerstellen keine Fachböden aufweisen müssen, sondern nur einen offenen Aufnahmerahmen zum Einlagern der jeweiligen Palette.
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Alternativ und besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Lagerstellen von an den Längs- und/oder Querseiten offenen Containern gebildet sind, welche hinter- und übereinander gestapelt sind. Diese Container sind dann selbstverständlich fest in geeigneter Weise miteinander verbunden. Der Aufbau der Anlage ist durch die Verwendung solcher Container besonders einfach und sehr schnell durchzuführen.
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Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass die Anlage als im Wesentlichen offener Stahlbau ausgebildet ist. Durch den Verzicht von geschlossenen Außenwände ist dann z.B. eine Sprinkleranlage zum Brandschutz in der Regel nicht erforderlich.
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Schließlich ist zur vollautomatischen Ein- und Auslagerung der Fahrzeuge und/ oder Güter eine computergestützte Steuerung vorgesehen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt in:
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1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anlage,
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2 eine Seitenansicht der 1,
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3 eine Ansicht von rechts im Sinne der 2,
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4 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Hubmittels der Anlage,
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5 eine Ansicht von rechts im Sinne der 4,
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6 das Hubmittel nach 5 mit seitlich ausgefahrener Einrichtung zur beidseitigen Querverschiebung und
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7 ein vergrößertes Detail A der 6.
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Eine Anlage zur Ein- und Auslagerung von Fahrzeugen und/oder anderen Gütern ist allgemein mit 1 bezeichnet. Diese Anlage 1 weist zwei parallele Stapelreihen 2, 3 auf, zwischen denen eine freie Gasse 4 ausgebildet ist, in welcher ein nachfolgend näher beschriebener Portalhubwagen 5 als Hubmittel in beiden Richtungen verfahrbar ausgebildet ist. Jede Stapelreihe 2, 3 weist beim dargestellten Ausführungsbeispiel übereinander jeweils vier Lagerstellen 6 und hintereinander drei Lagerstellen 6 auf, d.h. beim Ausführungsbeispiel weist jede Stapelreihe zwölf Lagerstellen 6 und damit die Anlage 1 insgesamt vierundzwanzig Lagerstellen 6 auf. Jede Lagerstelle 6 ist dabei so ausgebildet, dass sie eine Palette 7 aufnehmen kann. In den 1 bis 3 sind nur in einigen Lagerstellen 6 Paletten 7 dargestellt, normalerweise sind selbstverständlich bis auf eine Lagerstelle 6 sämtliche Lagerstellen 6 mit Paletten 7 bestückt. Diese Paletten 7 sind rechteckig ausgebildet und weisen beispielsweise eine Länge von 5,20 m und eine Breite von 2 m auf und sind so konstruiert, dass sie z.B. ein mit 8 dargestelltes Fahrzeug aufnehmen bzw. tragen können. Dabei ist die Ausbildung der jeweiligen Lagerstelle 6 so, dass die Paletten 7 längsgerichtet parallel zur Gasse 4 aufgenommen werden, d.h. die jeweilige Breite der Lagerstellen 6 ist nur etwas größer als die Breite der Paletten 7. Damit ist die Gesamtbreite der Anlage gering, sie beträgt z.B. nur etwa 7 m, wenn die Paletten 2 m und die Gasse z.B. etwa 2,5 m breit sind.
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Wie dargestellt, kann die jeweilige Lagerstelle 6 von einem offenen Stahlbauskelett gebildet sein, wobei die jeweilige Lagerstelle 6 so konstruiert ist, dass nicht dargestellte Querträger vorhanden sind, auf denen die Palette 7 aufliegt. Alternativ und besonders bevorzugt können die Lagerstellen 6 auch von an den Längsseiten offenen Containern gebildet sein, welche hinter- und übereinandergestapelt angeordnet sind. Werden solche Container verwendet, lässt sich die erfindungsgemäße Anlage 1 einfach und kostensparend und schnell aufbauen.
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Der das Hubmittel der Anlage 1 bildende Portalhubwagen 5 weist unterseitig ein Fahrgestell 9 mit Schienenrädern 10 auf, diese Schienenräder 10 laufen auf Schienen 14, die beidseitig am Bodenrand der Gasse 4 in Längsrichtung verlegt sind.
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Der Portalhubwagen 5 weist auf dem Fahrgestell 9 aufgebaut eine Rahmenkonstruktion 11 auf, innerhalb derer eine Plattform 12 nach Art eines Aufzugs in Vertikalrichtung verfahrbar angeordnet ist. Dazu ist z.B. ein nicht dargestellter Ketten- oder Seilantrieb vorgesehen. Die Plattform 12 dient zur Aufnahme der jeweiligen Palette 7, weist aber an ihrer Oberseite unterhalb der aufzunehmenden Palette 7 eine Einrichtung zur beidseitigen Querverschiebung einer Palette 7 quer zur Palettenlängsrichtung auf. Diese Einrichtung ist beim Ausführungsbeispiel von zwei voneinander beabstandeten Teleskoparmen 13 gebildet, die beidseitig quer über die eigentliche Plattform 12 hinaus in Richtung der Lagerstellen 6 verfahrbar ist. Diese Teleskoparme 13 sind ebenfalls mit einer geeigneten, nicht dargestellten Antriebseinrichtung gekoppelt.
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Der Portalhubwagen 5 bzw. dessen Rahmenkonstruktion 11 ist bevorzugt im oberen Bereich beidseitig abgestützt, was zeichnerisch nicht dargestellt ist. Dazu können z.B. am oberen Ende der Stapelreihen 2, 3 auf der dem Portalhubwagen 5 zugewandten Seite geeignete Führungen vorgesehen sein, entlang welcher sich der Portalhubwagen 5 mit seinem oberen Ende abstützen kann.
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Oberseitig kann die Anlage 1 mit einem Dach verschlossen sein, gleiches gilt auch für die Seitenwände, diese können aber auch vollständig oder teilweise offen ausgestaltet sein, was zusätzliche Brandschutzmaßnahmen, z.B. eine Sprinkleranlage, entbehrlich macht, da das Innere der Anlage dann für die Feuerwehr von außen frei zugänglich ist.
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Die Anlage 1 ist selbstverständlich zur vollautomatischen Ein- und Auslagerung der Fahrzeuge und/oder anderer Güter mit einer computergestützten Steuerung ausgerüstet, welche die Antriebe des Portalhubwagens 5 und dergl. steuert. Neben Fahrzeugen können beliebige andere Güter in der Anlage 1 ein- und ausgelagert werden, indem die Güter auf einer Palette 7 abgestellt werden. Diese Güter können auch mehrere Güter sein, z.B. kann ein Fahrradcontainer auf einer Palette 7 abgestellt und eingelagert werden.
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Zur Einlagerung eines Fahrzeuges 8 wird das Fahrzeug 8 in einer unteren Lagerstelle 6 (vorne links) auf einer dort befindlichen Palette 7 abgestellt, anschließend wird die Palette mit dem darauf befindlichen Fahrzeug 8 vom Portalhubwagen 5 vollautomatisch zu einer freien Lagerstelle 6 transportiert und dort abgestellt. Zur Auslagerung, d.h. zur Wiederbereitstellung des Fahrzeuges 8, läuft der Vorgang selbstverständlich in umgekehrter Weise ab, wobei das Fahrzeug 8 vorzugsweise in der linken hinteren Lagerstelle 6 bereitgestellt wird.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So können, wie erwähnt, die Lagerstellen 6 auch von übereinander gestapelten Containern gebildet sein, deren Längs- und Querseiten offen sind, d.h. in den vier Ecken nur Pfosten aufweisen, die ein Übereinanderstapeln ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anlage
- 2, 3
- Stapelreihen
- 4
- Gasse
- 5
- Portalhubwagen
- 6
- Lagerstellen
- 7
- Palette
- 8
- Fahrzeug
- 9
- Fahrgestell
- 10
- Schienenräder
- 11
- Rahmenkonstruktion
- 12
- Plattform
- 13
- Teleskoparme
- 14
- Schienen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20321092 U1 [0002]
- DE 202011003734 U1 [0003]