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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Aufbringen von elastischen
Dichtungsringen auf Profilringe mit den Merkmalen im Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Bei
der Herstellung von Betonformteilen vielfältigster Art, z. B. Schachtringen,
Rohrteilen od. dgl., wird in üblicher
Weise nach dem Rüttelpressverfahren
gearbeitet, bei dem erdfeuchter Beton in einem aus Formkern und
Formmantel gebildeten, bodenseitig mittels eines Profilringes abgeschlossenen
Formraum verdichtet wird unter gleichzeitiger Rüttlung. Hiernach wird der Betonformteil
im noch frischen Zustand und auf dem bodenseitigen Profilring, auch
Untermuffe genannt, ruhend entformt und anschließend zu einem Aushärteplatz
zum Aushärten
gebracht. Der Profilring dient beim Formen nicht nur als unterer Abschluss
des Formraumes, sondern zugleich der Formgebung der unteren Stirnseite
des Betonformteiles und ferner beim Entformen und Aushärten als untere
Abstützung
für den
gefertigten Betonformteil.
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Es
ist bekannt (
EP 0 634
532 B1 ), bei der Herstellung von Betonformteilen schon
während
der Herstellung insbesondere im Bodenbereich eines Betonformteiles
einen Dichtungsring einzubetonieren. Der Begriff ”Dichtungsring” ist hierbei
für ein Ringteil
allgemein gewählt,
der auch einen Dichtkörper
und/oder Ausgleichskörper
oder nur einen Ausgleichskörper
aufweisen kann, so dass der Begriff Dichtungsring im weitesten Sinne
zu verstehen ist. Um einen derartigen Dichtungsring bereits bei
der Herstellung des Betonformteiles gleich mit einbetonieren zu
können,
muss der Profilring mit dem Dichtungsring versehen werden. Dies
ist bei profilierten Querschnitten des Profilringes und des Dichtungsringes
nicht einfach.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Aufbringen
von elastischen Dichtungsringen auf Profilringe zu schaffen, die
einfach aufgebaut, platzsparend und kostengünstig ist und störungsfrei
arbeitet und auch einer automatischen Steuerung und einem automatischen
Betrieb zugänglich
ist.
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Die
Aufgabe ist bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung
durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Erfindungsmerkmale
und Weiterbildungen dieser Einrichtung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen. Die
Einrichtung gemäß der Erfindung
besteht nur aus wenigen Bauteilen. Sie ist einfach und kostengünstig gestaltet
und gewährleistet
einen störungsfreien
Betrieb, der auch einer automatischen Steuerung zugänglich ist.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
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Der
vollständige
Wortlaut der Ansprüche
ist vorstehend allein zur Vermeidung von Wiederholungen nicht wiedergegeben,
sondern statt dessen lediglich durch Verweisung auf die Ansprüche darauf Bezug
genommen, wodurch jedoch alle diese Anspruchsmerkmale als an dieser
Stelle ausdrücklich und erfindungswesentlich
offenbart zu gelten haben. Dabei sind alle in der vorstehenden und
folgenden Beschreibung erwähnten
Merkmale sowie auch die allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale weitere
Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben
und insbesondere nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer Einrichtung
zum Aufbringen von elastischen Dichtungsringen auf Profilringe,
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2 eine
schematische Draufsicht der Einrichtung in 1.
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Die
in
1 und
2 gezeigte Einrichtung
10 dient
zum Aufbringen von elastischen Dichtungsringen
13 auf einen
Profilring
14, dessen Form und Abmessungen unterschiedlich
sein und von der Form und/oder den Abmessungen von zu fertigenden
Betonformteilen abhängen
kann. Der Dichtungsring
13 ist hinsichtlich seiner besonderen
Gestaltung z. B. aus
EP
0 634 532 B1 bekannt, worauf zur Vermeidung von Wiederholungen
verwiesen wird. Dichtungsringe
13 dieser Art werden bereits
bei der Herstellung eines Betonformteils und bei dessen Formgebung
unterseitig dieses eingearbeitet, insbesondere einbetoniert. Bei
derartigen Betonformteilen, die nicht gezeigt sind, kann es sich
grundsätzlich
um beliebige handeln, z. B. Straßen- oder Hofabläufe, Schachtringe,
Schachthälse,
Schornsteinelemente, Wand- oder Mauerelemente, Rohre od. dgl. Im
aufeinandergesetzten Zustand zweier Betonformteile wird der unterseitig
des oberen Betonformteils sitzende Dichtungsring
13 unter
Gewichtseinfluss durch entsprechende Kompression bedarfsweise verformt mit
einhergehender selbsttätiger
Formanpassung durch die besondere Ausbildung des Dichtungsringes
13.
Das gängigste
Verfahren zur Herstellung von Betonformteilen ist das sogenannte
Rüttelpressverfahren,
bei dem erdfeuchter Beton in einer durch einen inneren Formkern
und einen äußeren Formmantel
sowie bodenseitig durch einen Profilring
14 geschlossenen
Form verdichtet wird mit einhergehendem Rütteln, woraufhin der geformte
Betonformteil im noch frischen, nicht ausgehärteten Zustand entformt und
zum Aushärten
an anderer Stelle abtransportiert wird. Beim Entformen und hiernach
beim Aushärten
ruht der Betonformteil auf dem Profilring
14, der bei der
Formgebung den Formraum unten abgeschlossen hat und gleichzeitig
der Formgebung der unteren Stirnseite des Betonformteiles gedient hat.
Ein derartiger Profilring
14 ist in
1 und
2 schematisch
dargestellt. Es versteht sich, dass statt eines Profilringes
14 dargestellter
Form und/oder Abmessungen auch ein anderer darin abweichender Profilring
vorgesehen sein kann. Profilringe
14 dieser Art werden
häufig
auch als Untermuffe bezeichnet. Sie sind biegesteif und bestehen
in der Regel aus Metall, insbesondere Stahl, wobei die Biegesteifigkeit zumindest
so groß ist,
dass darauf ein Dichtungsring
13 unter Ausnutzung der Elastizitätskräfte dieses
so aufgespannt werden kann, dass der mit einem solchen Dichtungsring
versehene Profilring
14 als in dieser Form einheitliches
Bauteil für
die Formgebung der unteren Stirnseite eines Betonformteiles bereit steht
und so in den Formraum zur Abdichtung des unteren Formraumendes
eingebracht werden kann.
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Die
Einrichtung 10 dient dem Aufbringen derartiger elastischer
Dichtungsringe 13 auf beschriebene Profilringe 14.
Diese Dichtungsringe 13 sind in Anpassung an die zugeordneten
Profilringe 14 meist rund. Sie können in Anpassung daran aber
auch vieleckig sein. In allen Fällen
handelt es sich um ringförmig
geschlossene Dichtungselemente, die in der Regel aus Gummi, Kunstgummi,
einem Elastomer od. dgl. bestehen.
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Die
Einrichtung 10 weist eine Auflage 21 für darauf
aufzulegende Profilringe 14 auf. Die Auflage 21 ist
als Drehtisch 22 ausgebildet, der um eine Achse 23 im
Gegenuhrzeigersinn gemäß Pfeil 24 oder
im Uhrzeigersinn drehbar und mittels einer vorzugsweise regelbaren
Antriebseinrichtung 25, die nur schematisch angedeutet
ist, drehantreibbar ist. Der Drehtisch 21 ist auf seiner
Oberseite so beschaffen, dass er darauf mindestens einen Profilring 14 zentriert
aufnehmen kann, zu dessen Zentrierung z. B. zwei diametral gegenüberliegende
Anschläge 26 und 27 dienen,
wobei auch mehrere derartige Anschläge vorgesehen sein können. Die
Anschläge 26 und 27 können zwecks
Anpassung an unterschiedlich große Nenndurchmesser von Profilringen 14 in
Radialrichtung verstellbar sein. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Anschläge 26, 27 auf
dem Drehtisch 22 so angeordnet, dass darüber der
Profilring 40 innenseitig zentriert wird. Statt dessen
oder zusätzlich
dazu ist auch eine Anordnung zur außenseitigen Zentrierung des
Profilringes 14 möglich.
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Die
Einrichtung 10 weist ferner an einer Umfangsstelle des
Drehtisches 22 eine schematisch angedeutete Spannvorrichtung 40 zum
Festspannen eines Dichtungsringes 13 am Profilring 14 auf,
wobei die Spannvorrichtung 40 auf die dem Profilring 14 abgewandte,
in 1 oben befindliche Seite des Dichtungsringes 13 zum
Festspannen andrückbar
und aus dieser in 1 und 2 dargestellten
Andrückstellung
heraus in eine unwirksame Freigabestellung des Dichtungsringes 13 bewegbar
ist, z. B. durch Klappen in Pfeilrichtung 41, d. h. Hochklappen
und Herunterklappen, oder durch Schwenkbewegung, Drehbewegung, Rollbewegung
od. dgl. andere Bewegung. Die Spannvorrichtung 40 ist dabei
nicht nur zum Festspannen des Dichtungsringes 13 sondern auch
zum gleichzeitigen Festspannen des Profilringes 14 auf
dem Drehtisch 22 ausgebildet, so dass es keiner besonderen
Befestigungsmittel zum Festlegen des Profilringes 14 am Drehtisch 22 bedarf.
Die Spannvorrichtung 40 ist auf dem Drehtisch 22 angeordnet
und läuft
mit diesem um. Sie ist hinsichtlich ihrer Umfangsposition und/oder
Radialposition in Bezug auf den Drehtisch 22 verstellbar
und einstellbar, zur Anpassung an unterschiedliche Formen und/oder Abmessungen
von Profilringen 14, z. B. unterschiedlich große Durchmesser
der Profilringe 14.
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Die
Einrichtung 10 weist ferner an anderer Umfangsstelle, z.
B. in Antriebsrichtung gemäß Pfeil 24 in
Abstand von der Spannvorrichtung 40, z. B. hinter der Spannvorrichtung 40,
eine nur schematisch angedeutete Andrückvorrichtung 60 zum
Andrücken des
Dichtungsringes 13 am Profilring 14 auf. Diese Andrückvorrichtung 60 ist
in Bezug auf den umlaufenden Drehtisch 22 räumlich feststehend
angeordnet. Sie weist z. B. mindestens eine Rolle 61 auf,
die so konturiert ist, dass die Rolle 61 mit ihrer Kontaktfläche 62 an
die Kontur des Dichtungsringes 13 mit Vorzug angepasst
ist. Die Andrückvorrichtung 60, insbesondere
mindestens eine Rolle 61, ist auf die dem Profilring 14 abgewandte,
in 2 oben und seitlich befindliche Seite des Dichtungsringes 13 andrückbar. Die
Kontaktfläche 62 der
mindestens eine Rolle 61 hat einen erhöhten Reibwert, z. B. aufgrund Oberflächenerhöhungen 63 und
-vertiefungen 64, beispielsweise in Form einer Rändelung,
Riffelung od. dgl. Die Andrückvorrichtung 60,
insbesondere die mindestens eine Rolle 61, kann an einem
schematisch angedeuteten Halter 65 beliebiger Gestalt um eine
Achse 66 drehbar gelagert sein und z. B. in Pfeilrichtung 67 umlaufen.
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Beim
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist schematisch angedeutet, dass die mindestens eine Rolle 61 um
die Achse 66 fremddrehantreibbar ist, was hier durch einen
eigenen, auf die Rolle 61 wirkenden und vorzugsweise regelbaren
Antrieb geschieht, der nur schematisch mit 68 angedeutet
ist. Statt dessen oder zusätzlich
dazu ist die mindestens eine Rolle 61 auch dadurch um ihre
Drehachse 66 fremddrehantreibbar, dass die mindestens eine
Rolle 61 in ihrer gezeigten Andrückstellung Kontakt mit dem
Dichtungsring 13 hat und bei dessen Umlaufbewegung in Pfeilrichtung 24 mit
dem Drehtisch 22 und dem Profilring 14 in Pfeilrichtung 67 drehangetrieben wird.
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Wie
die Spannvorrichtung 40 so ist auch die Andrückvorrichtung 60,
insbesondere die mindestens eine Rolle 61, zwischen ihrer
gezeigten Andrückstellung
und einer nicht gezeigten unwirksamen Freigabestellung des Dichtungsringes 13 bewegbar, z.
B. klappbar, schwenkbar, drehbar, rollbar oder in sonstiger Weise
beweglich.
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Die
Spannvorrichtung 40 und/oder die Andrückvorrichtung 60 sind
im übrigen
hinsichtlich ihrer Umfangsposition und/oder Radialposition in Bezug auf
den Drehtisch 22 verstellbar und einstellbar, so dass eine
Anpassung an unterschiedliche Nenndurchmesser von Profilringen 14 möglich ist.
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In
der nicht gezeigten Ausgangsstellung der Einrichtung 10 befindet
sich die Spannvorrichtung 40 und auch die Andrückvorrichtung 60 in
der jeweiligen unwirksamen Freigabestellung, in der beide soweit wegbewegt
sind, dass auf den noch leeren Drehtisch 22 zunächst ein
Profilring 14 zentrisch aufgelegt werden kann. Das Auflegen
des Profilringes 14 erfolgt entweder manuell oder im automatischen
Verfahren z. B. mittels eines nicht weiter gezeigten Handhabungsautomaten.
Wenn der Profilring 14 aufgelegt ist, so wird von der Bedienungsperson
der Einrichtung 10 ein loser Dichtungsring 13 auf
den Profilring 14 abgegeben und im Bereich der Andrückvorrichtung 60 sowie
der Spannvorrichtung 40 auf dem Profilring 14 in
die richtige Position gebracht, etwa so, wie dies 2 zeigt.
Sodann wird im automatischen Prozess z. B. durch Betätigung eines
Startknopfes die Spannvorrichtung 40 aktiviert und in ihre
gezeigte Andrückstellung überführt, in
der die Spannvorrichtung 40 in 1 von oben
her auf den Dichtungsring 13 drückt und den Dichtungsring 13 und
gleichzeitig auch den Profilring 14 auf der Oberseite des
Drehtisches 22 festspannt. Diese Spannposition bleibt aufgrund
der Anordnung der Spannvorrichtung 40 auf dem Drehtisch 22 sodann
erhalten. Gleichzeitig mit Starteinleitung wird auch die Andrückvorrichtung 60, insbesondere
mindestens eine Rolle 61, aus ihrer unwirksamen Freigabestellung
in die dargestellte Andrückstellung
bewegt und auf den Dichtungsring 13 angepresst. Sodann
wird die Antriebseinrichtung 25 für den Drehtisch 22 eingeschaltet,
wodurch der Drehtisch 22 z. B. in Pfeilrichtung 24 umlaufend
bewegt wird. Dabei entfernt sich nun in Pfeilrichtung 24 betrachtet
die Spannvorrichtung 40 von der Andrückvorrichtung 60 in
der Weise, dass der auf dem Profilring 14 aufsitzende Umfangsteil
des Dichtungsringes 13 entsprechend zunimmt, wie aus 2 ersichtlich ist.
In diesem Bereich hat der Dichtungsring 13 seinen korrekten
passenden Sitz auf dem Profilring 14.
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Der
Dichtungsring 13 hat ein z. B. um etwa 10% kleineres Umfangsmaß als der
Profilring 14. Der Dichtungsring 13 ist somit
durch Dehnung auf den Profilring 14 aufziehbar. Dies kann
manuell geschehen, z. B. dadurch, dass die Bedienungsperson im Bereich
etwa vor der Andrückvorrichtung 60 den Dichtungsring 13 manuell
durch Ziehen dehnt. Statt dessen sieht die Erfindung aber auch als
vorteilhaftere Lösung
diejenige vor, dass der Dichtungsring 13 mittels einer
Drehzahldifferenz gedehnt wird, die zwischen dem angetriebenen Drehtisch 22 mit
Profilring 14 und Dichtungsring 13 darauf einerseits
und der mittels des vorzugsweise regelbaren Antriebs 68 angetriebenen
Andrückvorrichtung 60,
insbesondere mindestens einen Rolle 61, andererseits erzeugt wird.
Dabei wird z. B. die Umfangsgeschwindigkeit der angetriebenen Andrückvorrichtung 60,
insbesondere mindestens einen Rolle 61, so gewählt, dass diese
geringer ist, z. B. um etwa 10% geringer ist, als die Umfangsgeschwindigkeit,
die dem Profilring 14 mittels des angetriebenen Drehtisches 22,
auf dem dieser aufliegt, erteilt wird. Aufgrund dieser gezielt gewählten Differenz
der Umfangsgeschwindigkeiten wird der Dichtungsring 13 um
den Betrag gestreckt, um den der Dichtungsring 13 hinsichtlich
seines Umfangs kürzer
ist als der Sitz auf dem Profilring 14, auf dem der Dichtungsring 13 zu
platzieren ist. Somit wird in besonders einfacher Weise durch entsprechende
Regelung der Antriebseinrichtung 25 bzw. des Antriebs 68 ein
entsprechendes notwendiges Strecken des Dichtungsringes 13 im
automatischen Prozess erreicht.
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Nach
Vollendung des Aufziehens des Dichtungsringes 13 auf den
Profilring 14 wird die Spannvorrichtung 40 in
ihre unwirksame Freigabestellung bewegt, während der Drehtisch 22 mit
Profilring 14 und darauf aufgezogenem Dichtungsring 13 weiterhin
umläuft
z. B. bei weiterhin in Andrückstellung
verbleibender Andrückvorrichtung 60.
Dadurch wird der Dichtungsring 13 noch besser angepresst
und dessen innere Sandfüllung
gleichmäßig im Inneren
des Dichtungsringes 13 verteilt.