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Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus insbesondere
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Kunstbeton
#eschreibung Die Erfindung/Neuerung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus insbesondere Kunstbeton,
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Gattung.
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Eine derartige Vorrichtung ist bereits bekannt (CH-PS 296 748). Mit
dieser Vorrichtung werden Kunstharzrohre hergestellt. Die Schleuderform wird gebildet
durch eine Hohlform, auf deren Stirnenden Abschlußokappen aufgesetzt werden, die
als Begrenzungsringe dienen. Die Ausgangsmasse aus Kunstharz kann gegebenenfalls
pulverförmige, körnige, faserige oder sogar flächenartige Zusatzstoffe, wie Quarzsand,
Kreidepulver, Glasfaser, Gewebe aufweisen und wird in die Schleuderform eingefüllt.
Zu diesem Zweck ist einer der Abschlußkappen mit einer zentralen Öffnung versehen.
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Solange sich die Masse noch in fließfähigem Zustand befindet, führen
die Zentrifugal- bzw. Zentripedalkräfte beim raschen Drehen der Schleuderform um
ihre Drehachse dazu, daß sich die Kunstharzmasse als Schicht an der inneren Umfangsfläche
des Rohres anlagert. Gleichzeitiges Erhitzen während des Schleuderns führt zum Erhärten
des Kunstharzes, so daß das so gebildete Kunstharzrohr nach Abnehmen der Abschlußkappen
vom Rohr aus diesem entfernt werden kann. Sofern dickwandigere Rohre hergestellt
werden, ist es bekannt, das Schleuderrohr
aus mehreren Hohlformteilen
zusammenzusetzen, deren Trennfugen in Längsrichtung, d. h. parallel zur Drehachse,
verlaufen. Auch in diesem Fall werden an den Stirnwänden der so gebildeten Hohlform
Abschlußkappen aufgesetzt und wird eine als Begrenzungsring ausgebildete Abschlußkappe
mittels einer Abschlußscheibe zentral verschlossen, während eine zwischen die Hohlform
und die andere Abschlußkappe eingefügte Scheibe ringförmig ausgebildet ist und das
Eingießen der Masse durch die zentrale Öffnung gestattet.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine solche Vorrichtung Schwierigkeiten
in der Herstellung von großkalibrigen Rohren, beispielsweise Abwasserrohre, macht.
So ist es bereits bekannt, zur Herstellung von Zementbeton- und Kunstbetonrohren
mit Nennweite über 1 m die zur Herstellung erforderliche Masse auf andere Weise
zu einem Rohr zu formen.
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Zu diesem Zweck ist es bekannt (Betonsteis-Zeitung 1968, Seiten 126
bis 131,und Sonderdruck aus Bau-Markt Nr. 11 vom 11. März 1971), die Vorrichtung
so aufzustellen, daß die Achse des Rohres vertikal verläuft. Wegen der hohen Fliehkräfte,
die beim Schleudern solcher großkalibriger Rohre auftreten, findet dabei im wesentlichen
nur ein Anschleudern statt, während das eigentliche Rohrformen durch einen Preßkolben
erfolgt, der innerhalb der Rohrform auf- und abbewegbar ist und die Masse entlang
der Rohrform unter radialem Pressen verdichtet und verteilt. Die Rohrform besteht
auch hier aus im Querschnitt halbkreisförmigen Hälften oder sogar noch kleineren
Rohrsegmenten. Die Verwendung eines solchen Preßkolbens, der mit einzelnen Preßrollen
und Schleuderflügeln versehen ist, führt jedoch teilweise zu Schwierigkeiten. Soll
schnell von einer Rohrgröße auf eine andere Rohrgröße übergegangen werden, so sind
jeweils gesonderte Formen erforderlich, weshalb eine Umrüstung verhältnismäßig kostspielig
ist.
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Der Erfindung/Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, rationel1er, d.
h schneller und weniger störanfällig, hochqualitative Rohre aus insbesondere Kunstbeton
herstellen zu können Darüber hinaus ist. es erwünscht, einfach und schnell auch
auf andere Rohrgrößen umrüsten zu können.
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Die Erfindung/Neuerung ist im Anspruch 1 gekennzeichnet.
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Weitere Ausbildungen und Verbesserungen der Erfindung/ Neuerung ergeben
sich aus Unteransprüchen sowie aus der Figurenbeschreibung von besonders bevorzugten
Ausbildungsformen Dadurch daß einer der zum Begrenzen der Rohrlänge dienenden Begrenzungsringe
innerhalb des Schleuderrohres - in dessen Längsrichtung - entlang bewegbar ist,
kann dieser Schiebering gleichzeitig als Teil der Entformungseinrichtung dienen.
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Hat das geschleuderte Kunstbetonrohr eine gewisse Festigkeit9beispielsweise
durch Vonha#rten, erreicht, dann kann beispielsweise einer der Begrenzungsringe
abgenommen und der andere Begrenzungsring - der Schiebering - mit dem geschleuderten
Rohr durch das Schleuderrohr hindurchgedrückt werden Die Verwendung geteilter Schleuderrohre
erübrigt sich daher Außerdem ist es hierdurch möglich, lediglich durch Verstellen
des Schieberinges innerhalb des Schleuderrohres beliebige Rohrlängen herstellen
zu können, ohne auf andere Schleuderformen zuft#ckgreifen zu müssen. Das Schleuderrchr
weist an der Außenseite die erforderlichen Aggregate zum Drehantrieb desselben auf.
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Die Erfindung/Neuerung gestattet jedoch auch eine einfache und schnelle
Umrüstung der gleichen Schleuderform zur Herstellung von Rohren geringeren Durchmessers
bzw. geringerer
Nennweite: Zu diesem Zweck werden die Begrenzungsringe
ent fernt, in das vorhandene Schleuderrohr ein zweites Schleuderrohr mit geringerem
Durchmesser eingeschobenw das gen wissermaßen als Tochterrohr gilt - und werden
die beiden Rohre insbesondere stirnseitig durch Stirnringe gegeneinander zentriert.
Das Tochterrohr geringeren Tenendurchmessers wird wiederum an einer Seite mit einem
Begrenzungering versehen, während an der anderen Seite ein als Be grenzungsring
dienender Schiebering - diesmal mit einem an den Innendurchmesser des Tochterrohres
angepaßten Außendurchmesser - eingesetzt. Nunmehr ist die Schleuderform fertig zum
Herstellen von Rohren geringeren Außendurchmessers und es können im übrigen die
gleichen Bauaggregate,wie das Antriebsaggregat, die Beschickungseinrichtung und
die Entformungseinrichtung, verwendet werden.
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Im Falle des Schleudern solcher Kunstbetonrohre geringeren Durchmessers
empfiehlt es sich, die Schleuderform mit größerer Drehzahl zu betreiben Es ist daher
zweckmäßig, das Antriebsaggregat für die Schleuderform entweder mit mehreren Drehzahlstufen
auszurüsten oder ein Getriebe zwischen das Antriebsaggregat und das Mutterrohr einzubauen,
um die Drehzahlen umschalten zu können.
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Es empfiehlt sich besonders, einen Regelmotor für verschiedene Schleuderdrehzahlen
zu verwenden; die Steuerung des Regelmotors kann auch automatisch,beispielsweise
optisch und/oder akustisch, insbesondere durch optische Abtastung des Schleuderrohres
geringsten Durchmessers, sein.
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Obwohl bereits durch die obengenannte weitere Ausbildung der Erfindung/Neuerung
auf einfache Weise Rohre verschiedener Durchmesser herstellbar sind, kann auf folgende
Weise ein noch größeres Spektrum verschiedener Rohrdurchmesser bewältigt werden:
Das
äußere als Mutterrchr dienende Schleuderrohr stützt sich auf Abstützrollen ab, von
denen mindestens ein Rollenpaar zum Antrieb dient Dieses Antriebsrolnenpaar und
ein weiteres Abstützro# ler£paar bilden Ätiflagestellen für das horizor### darauf
aufliegende Schleuderrohr - und zwar die äußere Mutterform, falls mehrere Rohre
koaxial ineinandergesteckt sind. Durch Andern des Achsabstandes dieser beiden Rollenpaare
kann unter Beibehaltung des Antriebs insbesondere durch Verschieben der Achse des
anderen Abstützrollenpaares eine größere Mutterform als Schleuderrohr auf die beiden
Abstützrollenpaare aufgesetzt werden. So ist es beispielsweise in der einen Stellung
mit geringerem Abstand der beiden Rollenpaare möglich, mit einer Mutterform I zu
arbeiten, die mit zugehörigen Tochterformen Rohre mit Nennweiten NW zwischen 800
und 1400 mm herstellen kann. Wird der Abstand der Rollenpaare vergrößert und auf
diese eine zweite Mutterform II größeren Innendurchmessers aufgesetzt, so können
wiederum unter Verwendung zugehöriger Tochterformen zu der Mutterform II Rohre mit
Nennweiten zwischen beispielsweise 1500 und 3000 mm hergestellt werden. Bisher waren
hierzu jeweils selbständige Maschinen erforderlich, während gemäß dieser Ausbildung
der Erfindung/Neuerung bei gleichem Fundament bzw. bei gleicher Antriebsbasis lediglich
durch Verstellen des zweiten Rollenpaares und Verwendung eines anderen - in diesem
Fall größeren - Schleuderformsatzes ein sehr großes Spektrum verschiedenster Nennweiten
produzierbar ist.
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Damit die Schleuderform, die auf den Antriebsrollen aufgesetzt ist,
beim Schleudern nicht unzulässig weit nach der Seite wandert, empfiehlt es sich,
die Antriebsrollen mit Spurkränzen zu versehen, die beim Versuch des äußeren Schleuderrohres,
in Achsrichtung auszuwandern, sich an radiale Stirnflächen von Abstützringen anlegen,
die um die jeweilige Mutterform herum angeordnet sind.
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Zusätzlich oder alternativ hierzu kann die Mutterform auch mit einem
rings um diese verlaufenden Führungsring versehen sein, an dessen Stirnflächen beidseitig
Zentrierrollen angreifen, die ein Axialverlagern verhindern und daher die Schleuderform
zentrieren Um vor allem bei hohen Drehzahlen den Geräuschpegel zu vermindern und
er zum Umweltschutz beizutragen, empfiehlt es sich, die Kontktflächen9 die als Abstützflächen
oder besonders als Ze@@r ierungsflächen beim Angreifen der Zentrierrollen am Führungsring
dienen, mit Kunststoff zu versehen der einen niedrigen #eibungskoeffizient aufweist
bzw. auch bei großen Relativbewegungen der Kontaktflächen in bezug zueinander keine
großen Geräusche verursacht Hierzu empfiehlt sich insbesondere Polyurethan-Kautschuk
beispielsweise des Typs "Vulkollan".
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Zur noch besseren Abstützung der Schleuderform empfiehlt es sich,
diese nicht nur auf Abstützrollenpaare aufzusetzen, sondern weitere Abstützrollen
an den jeweils oberen Teil des äußeren Schleuderrohres - der Mutterform - angreifen
zu lassen Diese sind zweckmäßigerweise an Abstützrahmen befestigt.
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Diese Abstützrahmen können nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung/Neuerung9
die auch selbständigen Schutz beansprucht, dazu dienen9 die Schleuderform mit einer
Schutzhaube zu umgeben Diese dient beispielsweise dazu, beim Schleudern eventuell
nach außen geschleuderte Teile aufzufangen, sie kann auch dazu dienen, die Geräuschentwicklung
nach außen abzudämpfen Die Gesamtvorrichtung kann auch auch als mobile Kompaktanlage
aufgebaut werden, die mit geringem Aufwand zu dem jeweiligen Einsatzort9 beispielsweise
einer Großbaustelle, transportierbar ist.
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Zum Entformen des geschleuderten Rohres aus der Schleuderform genügt
es in der Regel, wenn das Kunstbetonrohr 30 %~ seiner Endfestigkeit erreicht hat.
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Zum Hindurchschieben des Schieberinges genügt es, wenn insbesondere
an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen desselben Vorschuborgane angreifen.
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Unter Kunstbeton wird Beton verstanden, bei dem Kunststoff als Bindemittel
dient.
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Die Erfindung/Neuerung wird in Form von bevorzugten Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 eine schematische Frontansicht
von der Stirnseite einer Schleuderform aus gesehen, und zwar unter Verwendung eines
Schleuderrohres 1 und den zugehörigen Abstützrollen 10 und Abstützrahmen 17 sowie
- in strichpunktierten Linien - ein Schleuderrohr 1' wesentlich größeren Durchmessers
mit den entsprechenden Abstützrollen 10' und Abstützrahmen 17'; Fig. 2 eine Seitenansicht
einer Vorrichtung nach Art von Fig. 1 ohne den zweiten Schleuderrohrsatz 1'; Fig.
3 eine Aufsicht auf das Abstützlager der Vorrichtung von Fig. 1 bei abgenommener
Schleuderform; Fig. 4 eine schematische Seitenansicht einer Beschickungsvorrichtung,
die gerade damit beginnt, Kunstbetonmasse zur Rohrherstellung in die Schleuderform
einzubringen; Fig.4a einen schematischen Querschnitt durch ein als Fördertrichter
ausgebildetes Förderaggregat; Fig.4b eine andere Alternative einer Beschickungsvorrichtung,
die mit einem Fadenkopf versehen ist, in schematischer Seitenansicht mit durchbrochenem
Schleuderrohr; Fig. 5 eine schematische Aufsicht auf eine Beschickungsvorrichtung,
die bereits teilweise in das Schleuderrohr eingefahren ist sowie - in strichpunktierten
Linien -quer zur Schleuderform weiterbewegt werden kann; Fig.5a einen schematischen
Querschnitt durch eine aus einem Mutterrohr und Tochterrohr gebildete: Schleuderform
bei Angriff einer Glättungsbürste; Fig. 5b eine entsprechende Ansicht bei Angriff
eines Vorschuborgans mit bereits teilweise hindurchgeschobenem Schiebering; Fig.5c
eine entsprechende Ansicht des anderen Endes der Schleuderform gemäß Fig. 5a;
Fig.
5 d einen entsprechenden schematischen Querschnitt des anderen Endes der Schleuderform
gemäß Fig. Sb; Fig. 6 eine andere Alternative der Beschickungsvorrichtung, die bereits
vollständig in das Schleuderrohr eingefahren ist; Fig. 7 einen schematischen Querschnitt
durch die in Fig. 6 gezeigte Fördervorrichtung in Form eines Fördertrichters, und
Fig. 7 a eine schematische Schrägaufsicht einer Dosierspindel, die für die Vorrichtung
gemäß Fig. 7 verwendbar ist.
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Gemäß Figur 1 ist ein Schleuderrohr 1 , von dem hier die stirnseitigen
Begrenzungsringe, insbesondere der Schiebering nicht dargestellt sind, mit seinen
außen an das Schleuderrohr 1 angeschweißten Abstützringen 9 auf Abstützrollenpaare
aufgesetzt, von denen ein auf einer Achse befestigtes Abstützrollenpaar die Antriebsrollen
10 a und das andere im Abstand A angeordnete Paar die Abstützrollen 10 aufweist
Der Abstand A ist so gewählt, daß das Schleuderrohr 1 sowie die gesamte Schleuderform
mit horizontal verlaufender Achse eine gute Auflagerung findet. Als Antriebsaggregat
11 dient ein Elektromotor, der die Antriebsrollen 10 a über keilriemen 21 antreibt.
Auf die Basis 20 der Vorrichtung sind Abstützrahmen 17 mittels ihrer Fuß aufgesetzt,
die in nicht gezeigten Aussparungen der Basis 20 ei@@@sten. Die Abstützrahmen 17
sind im Querschnitt U-förmig ausgebildet und umgreifen das Schleuderrohr 1 nach
Art eines umgekehrten U; sie tragen an den oberen Querstreben weitere Abstützrollen
10. Die Abstützrollen 10 und Antriebsrollen 10 a sind mit einer Kunststoffschicht
überzogen, die aus Polyurethankautschuk besteht 70 durch eine erhebliche Verminderung
des Geräuschpegels erzielbar ist, der beim Abrollen der Abstützringe 9 an den Abstützrollen
10 entsteht. Die Abstützrahmen 17 bilden gleichzeitig Tragstützen für eine Schutzhaube
18, die die gesamte Schleuderform in deren Längsrichtung oben und an den Seiten
umgibt. Diese Schutzhaube 18 verhindert das Abschleudern von an der Schleuderform
befindlichen Teilen nach außen und ist ein weiteres Mittel zur Geräuschdämmung.
Die Schutzhaube kann aus einzelnen Platten zusammengesetzt sein.
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Sofern von der vorgegebenen Größe des Schleuderrohres 1 auf ein Schleuderrohr
1' wesentlich größeren Durchmessers übergeg/angen werden soll, wird lediglich die
Achse 22 der Abstützrollen 10 nach außen verlagert, bis der Abstand zur Achse 23
der Antriebsrollen 10 a den Abstand A' erreicht hat. Entsprechend werden die Abstützrahmen
17 vergröBert und zwar derart, daß der Fuß 19' an der einen Seite der Abstützrahmen
17', die der Achse 22 zugewandt ist, in dafür vorgesehene Aussparungen in der Basis
20 eingesteckt wird.
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Wie insbesondere anhand der Figuren 5 a bis 5 d noch erläutert wird,
dienen die beiden Schleuderrohre 1 bzw. 1' gemäß Figur 1 als sog. ~,Mutterrohre",
die innen mit weiteren "Töchterrohren"
versehen werden können,
um Rohre solcher Nennweiten herzustellen, die einerseits kleiner sind als die des
Mutter-Schleuderrohres 1, oder aber kleiner als die des Tochter-Schleuderrohres
1', aber größer als das Mutter-Schleuderrohr 1.
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Gemäß Figur 2 sind an der Außenseite des Schleuderrohres 1 nicht nur
die Abstützringe 9 angeschweißt, sondern auch in Längsrichtung laufende und zur
Verstärkung dienende Längsrippen 23 sowie ein Führungsring 14, an dessen in Radialebene
verlaufende Stirnflächen 15 die Zentrierrollen 16 angreifen, die ebenfalls mit dem
oben erwähnten Kunststoffüberzug zur Geräuschdämpfung versehen sein sollten. Diese
einfachen Maßnahmen sorgen für eine gute Zentrierung des Schleuderrohres, so daß
achsiale Verlagerungen desselben bei den teilweise hohen Drehzahlen von beispielsweise
18 mls unterbleiben. Als zusätzliches oder alternatives Hilfsmittel für solches
Verlagern dienen die Spurkränze.12, die gewissermaßen Flansche der Abstützrollen
10 bzw. Antriebsrollen 10 a bilden.
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Die Zentrierrollen 16 sind auf vertikal verlaufenden Achsen gelagert,
die ihrerseits im Sockel der Basis 20 gelagert sind.
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Gemäß Figur 4 dient zur Beschickung der Schleuderform eine Beschikkungseinrichtung
in Form eines Förderaggregates 50, das bei diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel
mehrere einzelne Förderelemente aufweist. Die Masse, aus der im Schleuderrohr 1
ein Kunstbetonrohr geschleudert werden soll, wird in den Fördertrichter 53 eingegeben,
der einzelne Abteile enthalten kann. In diesem dreht sich gemäß Figur 4 a zwischen
trichterförmig sich nach unten verengenden Begrenzungswänden 53 eine Dosierspindel
54, an deren Spindelwelle 54 a Förderstifte 55 derart angeordnet sind, daß sie etwa
kreuzförmig von der Spindelwelle 54 a nach außen abstehen, jedoch in Achsialrichtung
etwas zueinander versetzt sind. Zum Drehantrieb der Dosierspindel 54 dient ein eigener
Antrieb 56. Je nach der Drehzahl der Dosierspindel 54 kann mehr oder weniger Masse
3 a aus dem Fördertrichter 53 nach unten gewissermaßen herausgerührt werden. Diese
aus beispielsweise 8 96 Polyesterharz und 92 96 mineralischen Zuschlagsstoffen,wie
Quarzsand, Qu-arzmehl und Kreide, bestehende Masse einer klebrigen Konsistenz fällt
dann auf das Förderband 57, das zweckmäßigerweise, jedenfalls in seinem oberen Trum
57 a rinnenförmig gewölbt sein sollte, damit die Masse 3 a seitlich nicht abrutscht,
sondern in Pfeilrichtung bis zur Abwurf-Umfangsges chwindigkeit
stelle
24 am vorderen freien Ende dieses zweiten vom Förderband 57 gebildeten Teils des
Förderaggregats 50 herunterfällt. Das Förderband 57 kann hinsichtlich seiner Vorschubgeschwindigkeit
zwischen etwa 0,2 und 0,6 m/sec gesteuert werden. Hierzu dient der Antriebsmotor
30, der die hintere Umlenkwalze 25 antreibt, während die vordere Umlenkwalze 26
bzw. Umlenktrommel frei umläuft. Unterhalb der Abwurfstelle 24 ist ein Wirbelaggregat
58 angeordnet. Dieses besteht aus einer Trommel mit abstehenden Blechen oder Stegen
und dreht sich mit hoher Drehzahl von beispielsweise 400 U/min um. Es sorgt dafür,
daß die vom Förderband 57 an der Abwurfstelle 24 herabfallende Masse 3 a aufgrund
des schnellen Drehens des Wirbelaggregats 58 in Pfeilrichtung abgeschleudert wird,
und zwar gegen ein Prallblech, das ebenfalls an diesem vorderen freien Ende des
Förderaggregats 50 angeordnet ist (die Haltevorrichtungen für das Wirbelaggregat
58 und das Prallblech 59,sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt). Das
Wirbelaggregat 58 sorgt, insbesondere in Verein mit dem Prallblech 59 für eine feine
Verteilung der Masse 3 a, was zur Folge hat, daß diese Masse 3 a im Innern des Schleuderrohres
1 relativ gleichmäßig nach unten fallen und an die Innenwand des Rohrteiles 4 angeschleudert
werden kann. Klumpenbildung, die zur Bildung inhomogener Verdichtungen beim Schleudern
Anlaß gibt, wird hierdurch vermieden. Das Förderband 57 mit der an seinem vorderen
freien Ende befindlichen Verteilungseinrichtung, bestehend aus dem Wirbelaggregat
58 und dem Prallblech 59, ist über einen großen Teil seiner Länge, nämlich den Bereich
L nach Figur 4 freischwebend und stützt sich nur im hinteren Teil im Bereich des
Fördertrichters 53 auf einen Schlitten, der in einer Schlittenführung 27 des Fahrwerkes
52 in Längsrichtung LR bewegbar ist. Während das Fahrwerk 52 auf den Schienen 28
in Querrichtung QR, d. h. quer zur Längsrichtung LR und daher auch quer zur Achse
des Schleuderrohres 1 bewegbar ist, kann das Förderband 57 in Längsrichtung LR,
d. h. parallel zur Achse des Rohrteiles 4 bewegt und mit dem freischwebenden Teil
der Länge L in dieses eingefahren werden. Die Abwurfstelle 24 ändert daher im Verlauf
dieser Vorschubbewegung seinen Ort vom einen Ende des Rohrteiles 4, an dem sich
der Schiebering 2 befindet, bis zum entgegengesetzten Ende - und zurück. Die Masse
3 a wird daher während dieser Vorschub
- und gegebenenfalls Rückkehrbewegung
in Längsrichtung LR und zurück gleichmäßig über die Länge des Innenraumes des Rohrteiles
4 verteilt. Der Schiebering 2 dient zur Achsialbegrenzung des zu schleudernden Rohres;
er stützt sich am Stirnring 8 an, der an das Ende des Rohrteiles 4 angeflanscht
ist. Hat die Beschickungseinrichtung, d. h. das mehrteilige Förderaggregat 50 seine
Aufgabe zur Beschickung einer Schleuderform 1 erfüllt, so wird das Förderband 57
mit der Verteilungseinrichtung (58, 59) vollständig von der Einführungsstelle 51
des Schleuderrohres 1 entfernt; es kann dann durch Weiterrollen des Fahrwerkes 52
in Querrichtung QR vor ein benachbart angeordnetes Schleuderrohr gebracht, wiederum
in dieses eingeführt und zur Beschickung desselben verwendet werden, wie dies in
Figur 5 - einer schematischen Ansicht von oben - angedeutet ist.
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Gemäß Figur 4 b ist nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung/
Neuerung am vorderen freien Ende des Förderaggregats 50, und zwar im Bereich der
Abwurfstelle 24 vom Förderband 57, ein Fadenkopf 60 angebracht und mit nicht dargestellten
Mitteln mit dem Förderaggregat 50 verbunden. Dem Fadenkopf 60 wird in ebenfalls
nicht gezeigter Weise ein Verstärkungsfaden 61, der aus Glasfaserroving besteht,
zugeführt und durch ouetschrollen 62 in Pfeilrichtung nach außen innerhalb des Rohrteiles
4 geschossen, so daß sich der Verstärkungsfaden 61 an die klebrige Masse 3 a anlegt,
die gleichzeitig an die Innenwand des Rohrteiles 4 geschleudert wird. Da sich der
Rohrteil 4 dreht, wird auch der Verstärkungsfaden 61 wendelförmig in die Masse 3
a eingebettet und zwangsläufig von dieser nachfolgend überdeckt, so daß der Verstärkungsfaden
61 eine "innere Bewehrung", d. h. eine Verstärkung des herzustellenden Kunstbetonrohres
bildet. Um zu vermeiden, daß keine gute Verbindung zwischen dem Verstärkungsfaden
61 und dem Kunstharz der Masse 3 a erfolgt, empfiehlt es sich, den Verstärkungsfaden
61 vorher mit Kunstharz zu benetzen. Hierfür dient das Tropfaggregat 63, aus dem
Kunstharz nach unten auf den Verstärkungsfaden 61 getropft wird, eher dieser durch
die Quetschrollen 62 hindurchläuft, da er dort noch definiert geführt ist, so daß
praktisch kein zur Benetzung verwendetes Kunstharz verloren geht.
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Wie schon oben erläutert, stellt das Schleuderrohr 1 gewissermaßen
ein Mutterrohr 1 M dar, das außen mit verstärkenden Elementen,
beispielsweise
Längsrippen 23, Abstützringen 9, versehen ist.
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Sollen Rohre mit etwas geringerer Nennweite hergestellt werden als
dies dieses Mutterrohr 1 M ermöglicht, so wird nach Entnahme des zugehörigen Schieberings-2
ein Tochterrohr 4 T in das Mutterrohr 4 M eingesetzt und ein hierfür bemessener
Tochter-Schiebering 2 M als axiales Begrenzungsmittel für das zu schleudernde Kunstbetonrohr
verwendet.
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In Figuren 5 a bis 5 d ist dies schematisch verdeutlicht: Beide Rohrteile
4 M und 4 T, sowohl des Mutterrohres als auch des Tochterrohres, sind stirnseitig
außen mit Ringflanschen 7 M bzw.
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7 T versehen, die an die Rohrteile 4 M bzw. 4 T angeschweißt sind.
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Durch kreisförmige Aussparungen, die über den Umfang der Ringflansche
7 verteilt sind, sind gehärtete Stahlbuchsen 6 a eingesetzt und beispielsweise jeweils
mit dem zugehörigen Ringflansch 7 M bzw. 7 T verschraubt. Diese Stahlbuchsen 6 a
sind mit Innengewinde, d. h. mit Schraublöchern 6 versehen, so daß mit Hilfe von
Schrauben 31 der stirnseitig angeordnete Stirnring 8 anschraubbar ist, der nicht
nur zur Verbindung des Tochterrohres 4 T mit dem Mutterrohr 4 M dient, sondern auch
das Tochterrohr genau koaxial, d. h. mit gleicher Achse wie das Mutterrohr 4 M zentriert.
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Dies ist zum Vermeiden von Unwuchten beim Schleudern erforderlich,
da zum Schleudern die gleichen Antriebsaggregate mit dem Mutterrohr 4 M verwendet
werden, als wenn ohne ein Tochterrohr 4 T geschleudert würde. Der dem Tochterrohr
4 T zugeordnete Schiebering 2 T stützt sich außen an der Innenfläche des Stirnringes
8 ab und ist in Längsrichtung LR, d. h. in Achsrichtung innerhalb des Rohrteiles
4 T verschiebbar; es empfiehlt sich, eine Spielpassung zwischen dem Schiebering
2 T und dem Rohrteil 4 T. Am anderen Ende der aus dem Mutterrohr und dem Tochterrohr
gebildeten Schleuderform befindet sich gemäß Figur 5 c ebenfalls ein Stirnring 8,
der dort jedoch selbst die Aufgabe einer Axialbegrenzung des zu schleudernden Rohres
3 übernimmt. Auch dort sind die Rohrteile 4 M bzw. 4 T stirnseitig außen mit Ringflanschen
7 M und 7 T versehen.
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Da bereits der Stirnring 8 gemäß Figur 5 a die Verbindung zwischen
Mutter- und Tochterrohr herstellt, ist es an diesem anderen Ende von Figur 5 c nicht
erforderlich, daß der Stirnring 8 eine Verbindung herstellt. Der Außendurchmesser
dieses Stirnringes 8 endet
daher auch etwa im Bereich des Rohrteiles
4 M des Mutterrohres,und zur Befestigung dieses Stirnringes 9 dienen lediglich die
Schrauben 28, die in das Schraubloch 6 der ebenfalls gehärteten Stahlbuchse 6 a
eingeschraubt sind.
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Insbesondere nach dem Einschleudern der Masse 3 a empfiehlt es sich
gemäß Figur 5 a, die radiallinnere Zylinderfläche des Kunstbetonrohres 3 mit Hilfe
der Glättbürste 65 zu glätten, die ein Bürstenkopf 66 trägt, der am Förderaggregat
50 verschwenkbar angelenkt ist, wie dies lediglich schematisch dargestellt ist.
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Das Vorschubaggregat 64, das ebenfalls nur schematisch gezeigt ist,
erfüllt gemäß Figur 5 b, die die eine Seite, und Figur 5 d, die die andere Seite
der Vorrichtung schematisch im Querschnitt zeigen, eine weitere Aufgabe des Förderaggregats
50, nämlich das Entformen des Rohres 3 aus der Schleuderform. Hat nämlich das geschleuderte
Rohr 3 eine ausreichende Formbeständigkeit mit beispielsweise 30 9' der Endfestigkeit
erreicht, wird der Stirnring 8, der in Figur 5 c dargestellt ist, abgeschraubt,
wird das Vorschubaggregat 64 beispielsweise in Form zweier Arme, die an diametral
gegenüberliegenden Stellen des Schieberinges 2 T außen angreifen,in Längsrichtung
LR bewegt, so daß der Schiebering 2 in dieser Richtung innerhalb des Tochterrohres
1 T verschoben wird und gleichzeitig das geschleuderte Rohr 3 mitnimmt und gemäß
Figur 5 d aus dem Tochterrohr 1 T und daher aus der zusammen mit dem Mutterrohr
1 M gebildeten Schleuderformeneinheit herausdrückt. Vor dem Einschleudern an der
Innenwandung der betreffenden Schleuderform angebrachte Trennmittel begünstigen
das Entformen und Entlangschieben des Rohres 3 aus dem Tochterrohr 1 T bzw. dem
zugehörigen Rohrteil 4 T.
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Das Förderaggregat 50 gemäß Figuren 6, 7 und 7 a ist eine andere Alternative;
hier wird kein Förderband verwendet, sondern der Fördertrichter 53 ist selbst so
langgestreckt ausgebildet, daß dessen freischwebende Länge vollständig in das Schleuderrohr
1 einführbar ist. Zu diesem Zweck können an der Außenseite des Fördertrichters 53
rechts und links Führungsschienen 29 angebracht sein, die in dem Querschnittsbild
von Figur 7 nicht dargestellt sind. Auf der Lagerung beispielsweise wiederum einem
Schlitten, ist dieses lanzenartige Förderaggregat 50 in Längsrichtung LR, d. h.
in Achsrichtung des Rohrteiles 4,hin und her
bewegbar. Der Fördertrichter
53 wird beispielweise in der aus dem Schleuderrohr herausgezogenen Zustand mit Masse
3 a beladen; hierbei befindet sich die Dosierspindel 54 im Stillstand. Obwohl diese
genügend Raum zwischen den beiden Begrenzungswänden 53 a und 53 b und der Spindelwelle
54 a bzw. den in einer Ebene quer abstehenden Förderstiften 55 beläßt, rutscht die
klebrige Masse 3 a nicht ohne weiteres durch den Fördertrichter 53 nach unten.
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Erst nach dem Einführen desselben bis in die in Figur 6 dargestellte
Stellung wird die Dosierspindel 54 durch einen nicht dargestellten Antrieb 56 in
Rotation - Pfeilrichtung von Figur 7 - versetzt. Dabei wird der untere Teil der
Masse 3 a im Fördertrichter 53 umgerührt, Masse 3 a gegen die vertikale Begrenzungswand
53 b gedrückt und dort nach unten aus dem Spalt zwischen der Spindelwelle 54 a und
dieser Begrenzungswand 53b nach außen gedrückt, um aus dem Fördertrichter 53 herauszufallen.
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Von der Drehzahl der Dosierspindel 54 hängt die Beschickungsrate bzw.
die Fördermenge pro Zeiteinheit aus dem Fördertrichter 53 in das Innere des Schleuderrohres
1 ab. Bei dieser Ausbildung des Förderaggregats 50 empfiehlt es sich, die Dosierspindel
54 nur jeweils, wie in Figur 7 a schematisch veranschaulicht ist, mit Förderstiften
55 zu versehen, die nur nach zwei diametral voneinander abweichenden Seiten, d.
h. um etwa 180 ° gegeneinander versetzt von der Spindelwelle 54 a abstehen. Uberraschenderweise
wurde nämlich festgestellt, daß hierdurch bessere Förderleistungen erzielbar sind
als bei einer Dosierspindel 54, die etwa nach Art der Figur 4 bzw. 4 a Förderstifte
55 mit um nur 900 gegenseitiger Versetzung aufweist.
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