DE1011406B - Verfahren zur Herstellung eines technischen, weissen, farb- und lagerbestaendigen Ammoniumsulfats - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines technischen, weissen, farb- und lagerbestaendigen Ammoniumsulfats

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DE1011406B
DE1011406B DEG16290A DEG0016290A DE1011406B DE 1011406 B DE1011406 B DE 1011406B DE G16290 A DEG16290 A DE G16290A DE G0016290 A DEG0016290 A DE G0016290A DE 1011406 B DE1011406 B DE 1011406B
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Germany
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salt
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dihydrazine
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sulfate
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DEG16290A
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Dr Alfred Adelsberger
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Gelsenkirchener Bergwerks AG
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Gelsenkirchener Bergwerks AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines technischen, weißen, farb- und lagerbeständigen Ammoniumsulfats Bekanntlich ist das auf den Kokereien erzeugte Ammoniumsulfat häufig durch verschiedene Metall-, insbesondere Eisenverbindungen verunreinigt, die, unter der Einwirkung von Luftsauerstoff, in Anwesenheit von Cyan-und/oder Rhodanverbindungen eine blaue bzw. rötliche Verfärbung oder - bei Bildung verschiedener nichtkomplexer Salze des dreiwertigen Eisens - eine gelbliche Verfärbung des Salzes bedingen.
  • Eine andere zu Beanstandungen führende Folgeerscheinung wasserlöslicher, eisensalzhaltiger Verunreinigungen im Ammoniaksalz besteht, neben der Gelbverfärbung des ursprünglich geruchlosen Salzes beim Lagern, darin, daß häufig gleichzeitig ein mehr oder weniger starker Pyridingeruch auftritt. Letzterer ist auf die Anwesenheit von Pyridinsulfat, das als Verunreinigung im Salz enthalten ist, und auf die sich bei der Oxydation von Ferrosalzen abspielenden Umlagerungen eines Säurerestes zurückzuführen, wobei Pyridin etwa gemäß
    2FeS04 -I- C,H5N' 112S04 -f- 0 ->-
    weiß farblos
    Fe, (SO,), -I- C"HSN + H20
    Gelbfärbung Pyridingeruch
    in Freiheit gesetzt wird.
  • Durch die genannten qualitätsmindernden Veränderungen des Salzes bei der Lagerung werden der Verkaufswert bzw. die Absatzmöglichkeit des Erzeugnisses zum Teil erheblich herabgesetzt.
  • Im Schrifttum sind verschiedene Verfahren bekannt, nach denen durch Metallverbindungen verunreinigtes Salz aufgehellt werden kann. Sie beruhen entweder darauf, daß man der Sättigerlauge kontinuierlich oder diskontinuierlich das Eisen durch Ausfällen entzieht (vgl. deutsche Patentschrift 631353) oder in die Sättigerlauge gewisse reduzierende Zusätze einbringt, um die Bildung von gefärbten Salzen höherer Metallwertigkeitsstufen zu verhindern (vgl. deutsche Patentschriften 598 773 und 603 252), oder aber das ausgeschleuderte Salz mit alkalischer eisenfreierMutterlauge nachbehandelt (vgl.deutsche Patentschrift 455 628).
  • Das erste dieser Verfahren erfordert zusätzliche betriebliche Einrichtungen und Kosten für den Betrieb dieser Anlagen, während die anderen beiden Verfahren keine bleibende Farbreinheit des Salzes garantieren können, da bei längerer Lagerung an der Oberfläche der Salzkörner eine Nachoxydation der obengenannten Fremdsalze durch Luftsauerstoff eintreten und zur Verfärbung führen kann.
  • Das vorliegende Verfahren geht von der Tatsache aus, daß gewisse Hydrazinverbindungen, insbesondere die Dihydrazinsalze, wie Dihydrazinsulfat und Dihydrazinchlorid die Eigenschaft haben, Eisen- und einige andere Metallverbindungen zu reduzieren und überdies die Metallteile der genannten Verbindungen in ihrer niedrigen Wertigkeitsstufe durch Bildung weißer, unlöslicher oder schwerlöslicher, temperaturbeständiger Komplexverbindungen zu stabilisieren. Die genannten Hydrazin-, insbesondere Dihydrazinverbindungen reduzieren die höherwertigen Verbindungsformen mehrwertiger Metallverbindungen zu den entsprechenden niedrigerwertigen Verbindungen und bilden sowohl mit der zweiwertigen Verbindungsform des Eisens als auch mit einigen anderen zweiwertigen Metallen - in Gegenwart von Sulfat - weiße, unlösliche, bis etwa 190° C temperaturbeständige Komplexsalze der allgemeinen Zusammensetzung (N2H4)2H.S04 - MM -S04.
  • Hierbei bedeutet M ein Metallatom wie z. B. Eisen, Zink, Nickel usw.
  • Das Prinzip der Herstellung eines weißen, farb- und lagerbeständigenAmmoniumsulfates gemäß der Erfindung besteht somit darin, daß das Reduktionsmittel mit den im Salz als Verunreinigung vorkommenden Metallverbindungen weiße, unlösliche oder schwerlösliche, temperaturbeständige Verbindungen bildet. Als Besprühungs- oder Bedüsungsmittel wird vorzugsweise eine mit Ammoniumsulfat nahezu gesättigteDihydrazinsulfatlösung verwandt.
  • Die Behandlung des Salzes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt am besten auf der Schleuder durch Besprühen oder Bedüsen mit einer Lösung des betreffenden Reduktionsmittels im Anschluß an das übliche Waschen des Salzes mit Wasser. Dabei wird zuerst die in der Salzkornoberfläche enthaltene Metallverunreinigung, wie z. B. Eisensalz, sofern der Eisenteil in der höheren Wertigkeitsstufe vorliegt, reduziert und schließlich das gesamte in der Salzkornoberfläche enthaltene Eisen zu weißem Dihydrazinsulfat-Eisen(II)-sulfat-Komplex abgebunden, wodurch das im erzeugtenSalz enthaltene Eisen jeder weiteren Einwirkung von Luftsauerstoff entzogen und somit eine nachträgliche Verfärbung und/oder Auftreten von Pyridingeruch - auch bei sehr langer Lagerung des Salzes - verhindert wird. Infolge ihrer hohen Temperaturbeständigkeit erleiden die Dihydrazinsulfat-Metallsulfat-Komplexsalze bei der thermischen Nachbehandlung des Salzes auf derDarre keinerlei Veränderung.
  • Die Menge des für die Stabilisierung verbrauchten Hydrazins, im besonderen des Dihydrazinsulfates, richtet sich nach dem Vorhergesagten nur nach Maßgabe der auf der Oberfläche der Ammoniaksalzkristalle befindlichen, der Einwirkung von Luftsauerstoff ausgesetzten Anteile an Metallverbindungen und nicht etwa nach dem um ein Vielfaches höheren Gesamtgehalt der Erzeugnisse an solchen Metallverbindungen. Die im Innern der Salzkristalle enthaltenen, im reduzierenden Medium des Sättigers gebildeten, im wesentlichen weißen oder farblosen Metallsalze sind, da dem Luftsauerstoff nicht zugänglich, bereits auf natürliche Weise vor Oxydation und Verfärbung geschützt.
  • Die Bildung der genannten Komplexverbindungen wird durch hohe Salzkonzentration der für die Besprühung des Salzes zu verwendenden Lösungen begünstigt. Um den Verbrauch an Hydrazin möglichst niedrig zu halten, kann die aufzugebende, die Hydrazinverbindung enthaltende Lösung mit Ammoniumsulfat oder anderen Salzen hoch angereichert werden.
  • Eine Zugabe gewisser weißer un- oder schwerlöslicher, lichtbrechender oder lichtzersetzender Stoffe wie Titandioxyd, Magnesiumsilicat, Schwerspat usw. zur hydrazinsalzhaltigen Lösung wirkt sich günstig nicht nur auf die Farbe, sondern auch auf die Lagerbeständigkeit des Salzes aus, da diese Stoffe, deren Anwendung bereits bekannt ist, als auf der Salzkornoberfläche eingebettete feste, zum Teil wasserabstoßende Inertstoffe ein Verbacken der Salzkörner verhindern oder zumindest erschweren.
  • Der unter der Wirkung der Salzschleuder für die beschriebene Umsetzung nicht verbrauchte, überschüssige Anteil der auf das Salz aufgesprühten, wasserlöslichen Hydrazinverbindung kann, durch anschließendes Beaufschlagen des Salzes mit wenig Wasser, hinter der Schleuder aufgefangen und erneut verwendet werden. Beispiel 1 Das auf der Schleuder in der üblichen Weise mit Wasser gewaschene und anschließend ausgeschleuderte Salz in Menge von etwa 500 kg wird bei noch laufender Schleuder mit 51 einer 20°/oigen Dihydrazinsulfatlösung mittels einer Gießkanne besprüht und anschließend in der üblichen Weise bei etwa 140° getrocknet und dann gelagert. Das Salz, das 0,026 Gewichtsprozent Eisen enthält, fällt nach der Darre weiß an und behält seine reinweiße Farbe auch noch nach einer Lagerzeit von 1 Jahr. Beispiel 2 Die Bedüsung wird analog zu Beispiel 1 mit einer 10°/oigen Dihydrazinsalzlösung durchgeführt, die mit Ammoniumsulfat abgesättigt ist. Das Ergebnis ist das gleiche wie bei Beispiel 1.
  • Beispiel 3 Bereits auf der Schleuder blau anfallendes Salz wird mit 31 einer 4°/oigen Ammoniaklösung besprüht und erst dann der Behandlung mit Hydrazinsulfat nach Beispiel 2 unterzogen. Das Salz ist nach der Darre und auch nach einer Lagerzeit von 1 Jahr ebenfalls weiß.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines technischen, weißen, farb- und lagerbeständigen Ammoniumsulfats, dadurch gekennzeichnet, daß das abgeschleuderte und gewaschene Salz mit Hydrazin- oder Dihydrazinsulfatlösungen besprüht oder bedüst wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine ammoniumsulfathaltige Hydrazin-oder Dihydrazinsulfatlösung verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Auftreten von bereits gefärbtem Salz vor der Behandlung mit Behandlungslösung, insbesondere dihydrazinsalzhaltiger Lösungen, eine Vorbehandlung mit schwefelwasserstofffreier Ammoniaklösung erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 542 357, 598 773, 603 252; 847 451; schweizerische Patentschriften Nr. 224 613, 253 876, 272256.
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Citations (7)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE542357C (de) * 1928-04-23 1932-01-23 Daniel Gardner Duengemittel
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