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Die
Erfindung betrifft gemäß Anspruch
1 ein Verfahren zur Verbesserung oder Aufbereitung (upgrading) von
Braunkohle, gemäß Anspruch
20 aufbereitete Braunkohle, gemäß Anspruch
21 Koks, gemäß Anspruch
22 ein Verbundmaterial, gemäß Anspruch
23 ein reduziertes Verbundmaterial, sowie gemäß Anspruch 24 ein Metall.
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Geringwertige
kohlenstoffhaltige Materialien, wie Braunkohle, Torf und Lignit,
sind Materialien, bei denen Wasser in eine mikroporöse kohlenstoffhaltige
Struktur eingebettet ist. Der Wassergehalt ist gewöhnlich hoch – z.B. 60%
oder höher.
Dies bedeutet, dass diese Materialien einen geringen Heizwert haben.
Weiterhin haben diese Materialien die unerwünschte mechanische Eigenschaft,
dass sie weich und spröde
sind und eine geringe Dichte haben, was bedeutet, dass sie schwierig,
unsauber und unbequem zu handhaben sind.
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Bekannte
Verfahren zur Aufbereitung von geringwertigen kohlenstoffhaltigen
Materialien (die zur Erleichterung der Diskussion nachstehend insgesamt
als "Braunkohle" bezeichnet werden)
umfassen das Brikettieren und das Trocknen in der Sonne.
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Beim
Brikettieren wird die rohe Braunkohle gewöhnlich erhitzt, um überschüssiges Wasser
zu entfernen, worauf die gekühlte
Braunkohle zu Briketts gepresst wird, wobei eine Extruderpresse
oder eine Walzen-Brikettiermaschine verwendet wird. Das Brikettieren
ist jedoch ein aufwendiges Verfahren, da thermische Energie benötigt wird
und die Extruderpresse oder Walzen-Brikettiermaschine einer mechanischen
Abnutzung unterliegt.
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Bei
der Trocknung durch Sonnenwärme
wird die Braunkohle unter Zusatz von Wasser über einen langen Zeitraum (z.B.
bis zu 16 Stunden) vermahlen, worauf die gemahlene Suspension in
flachen Teichen in der Sonne getrocknet wird. Dieses Verfahren ist
langwierig, insbesondre die Trocknung in der Sonne, die bis zu einigen
Monaten dauern kann, und energieintensiv.
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Nach
einem anderen Vorschlag wird Wasser aus der Braunkohle freigesetzt,
indem die Kohle physikalisch aufgebrochen wird. Dieses Verfahren
ist jedoch unbequem und zeitraubend und er fordert immer noch eine
langwierige Trocknung des Endproduktes in Luft.
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In
der
DE 26 22 265 B1 wird
eine Vorrichtung zum Einbringen von Gut in einen Behandlungsraum
beschrieben. Das Gut wird in eine Vorrichtung eingebracht, die nach
Art einer Kollerpresse ausgebildet ist. Auf einer Matrize, welche
von einer Vielzahl von Kanälen
durchdrungen ist, laufen vier Pressräder, durch welche das Gut durch
die Kanäle
gepresst wird, so dass strangförmige
Presskörper
erhalten werden. Nach Erreichen einer gewissen Länge brechen die Pressstränge unter
der Wirkung der Schwerkraft ab und fallen in einen unter der Vorrichtung
angeordneten Behälter.
Als Einsatzgut, welches in der Vorrichtung zu Presssträngen verarbeitet
wird, wird Kohle oder kohlenstoffhaltiges Gut verwendet. Das Einsatzgut
besteht vorzugsweise aus körnigem
oder pulverförmigem
Material. In diesem Fall kann z.B. auch Ballastkohle verwendet werden,
d.h. eine Kohle mit einem hohen Schlackenanteil.
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In
der
DE 36 42 215 A1 wird
ein Verfahren zur Herstellung von Silicium, Eisen und Eisenlegierungen beschrieben.
Dabei werden zunächst
Presskörper
hergestellt, welche aus feinverteilten, durch Kohlenstoff reduzierten
Oxiden, wie die von Silicium, Eisen, Mangan, Chrom oder Nickel,
sowie aus kohlenstoffhaltigen Stoffen bestehen. Die Teilchengröße der Bestandteile
ist kleiner als etwa 0,2 mm. Die Presskörper werden in der Weise hergestellt,
dass die Oxide, die kohlenstoffhaltigen Stoffe, sowie gegebenenfalls
weitere Zuschläge
mit Wasser angemischt und anschließend zu Presskärpern gepresst
werden. Die Wassermenge wird so hoch gewählt, dass bei einem Pressvorgang
wenigstens etwa 1% des eingearbeiteten Wassers ausgepresst wird.
Die Presskörper
eignen sich als Beschickungsmaterial für einen Elektro-Niederschachtofen.
Als kohlenstoffhaltiges Material wird bituminöse Kohle, sub-bituminöse Kohle,
Braunkohle, Anthrazit, Koks, Koks grieß, Halbkoks oder Mischungen
davon beschrieben. in den Beispielen wird für die Darstellung von Metallen
Koksgrieß,
biturminöse
Kohle sowie sub-bituminöse
Kohle verwendet.
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In
der
DE 21 07 775 B wird
ein Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus Braunkohle, insbesondere
für Hüttenkoks
beschrieben. Die Rohrbraunkohle wird zunächst zerkleinert und anschließend durch
Reibungs-, Scher- und Kavitationskräfte in eine Dispersion mit
einer Teilchengröße von etwa
80 bis 120 μm überführt. Die
Zerteilung der Rohkohle wird dabei so vorgenommen, dass Wasser und
die Bitumina eine Emulsion bilden. Vorzugsweise wird dazu ein Kreiselgerät verwendet.
Dieses besteht aus einem Gehäuse
mit darin umlaufendem kegelstumpfförmigen Rotor, dessen Mantelfläche mit
koaxialen Ringen gestaffelten Durchmessers ausgestattet ist, die
jeweils mit gleichartigen Ringen an der dem Rotor gegenüberliegenden
Gehäuseinnenwand
auf Lücke
stehen. Während
der Zerteilung der Rohbraunkohle nimmt die Kohle einen mäanderartigen Weg
durch die Mühle,
auf welchem die Struktur der Rohbraunkohle aufgebrochen wird, so
dass das kapillar gebundene Wasser freigesetzt wird. Die erhaltene
flüssige
Masse wird durch ein entsprechend geformtes Düsenstück gepresst, so dass entsprechende
Formlinge erhalten werden. Nach einer gegebenenfalls erforderlichen
Trocknung kann der Formling verkokt werden.
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Der
Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, welches einen Aufschluss minderwertiger Braunkohle zu Braunkohlepellets
mit einem niedrigen Wassergehalt ermöglicht, die eine hohe Reduktionswirkung
entfalten.
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Weiter
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, aufbereitete Braunkohle,
Koks, Verbundmaterial aus metallhaltigem Material und aufbereiteter
Braunkohle, reduziertes Verbundmaterial und Metall, welche mit diesem
Verfahren hergestellt wurden, bereit zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß Anspruch
1 gelöst
durch ein Verfahren zur Verbesserung oder Aufbereitung (upgrading)
von Braunkohle, welches folgende Stufen umfasst:
Bereitstellung
einer Pelletiermühle
mit rotierender Walze, welche zumindest eine Walze, ein Formwerkzeug bzw.
ein Gehäuse
sowie zwei oder mehrere gegeneinander geneigte Flächen umfasst,
die zwischen sich einen Spalt begrenzen, wobei mindestens eine der
Flächen
die Oberfläche
der zumindest einen Walze ist und in einer Richtung zum Spalt hin
rollbar ist, und weiter sich verjüngende Öffnungen in mindestens einer
der konvergierenden Flächen,
insbesondere des Formwerkzeuges bzw. des Gehäuses; vorgesehen sind;
Aufgabe
von Braunkohle in den Spalt, wobei durch die Rollwirkung der mindestens
einen rollbaren Fläche
die Braunkohle einer Scherbeanspruchung unterzogen wird, wodurch
die mikroporöse
Struktur der Braunkohle zerrieben und das in den Mikroporen enthaltene
Wasser freigesetzt wird;
Fortsetzen des scherenden Zerreibens,
bis sich die Braunkohle zu einer plastischen Masse verformt hat;
Extrudieren
der plastischen Masse entweder im Wesentlichen sofort nach oder
gleichzeitig mit dem scherenden Zerreiben, worin das Extrudieren
dadurch bewirkt wird, dass die zerriebene Braunkohle durch die Rollwirkung
der rollbaren Fläche
durch die sich verjüngenden Öffnungen
gedrückt
wird, die einen sich vermindernden Durchmesser aufweisen, so dass
hohe Drücke
auf das Material während
der Extrusion ausgeübt
werden, wodurch eine weitere mechanische Freisetzung des Wassers
aus den Mikroporen der Braunkohle erfolgt und die Kohleteilchen
gegeneinander angedrückt
werden, wodurch eine erneute Bindung zwischen den Teilchen gefördert wird;
und
die extrudierte Braunkohle zu Pellets geformt wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Aufgabe wird für
aufbereitete Braunkohle mit den Merkmalen des Anspruchs 20 gelöst.
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Die
Aufgabe wird für
Koks (char) mit den Merkmalen des Anspruchs 21 gelöst.
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Die
Aufgabe wird für
Verbundmaterial aus metallhaltigem Material und aufbereiteter Braunkohle,
reduziertes Verbundmaterial, sowie Metall mit den Merkmalen der
Ansprüche
22 bis 24 gelöst.
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Die
Braunkohle wird also nach einem Verfahren zerkleinert, bei dem ein
scherendes Zerreiben und nicht nur ein einfaches Vermahlen stattfindet.
Gewöhnlich
wird das Verfahren in einer Mühle
durchgeführt.
Vorzugsweise enthält
die Mühle
mindestens eine Walze. Vorzugsweise enthält die Mühle keinen Luftseparator, da eine
solche Vorrichtung mit dem Verfahren gemäß der Erfindung nicht verträglich ist
und das scherende Zerreiben und/oder die Extrusion der plastischen
Masse beeinträchtigt.
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Man
nimmt an, dass die rollende Wirkung der mindestens einen geneigten
Fläche
gegen den Spalt vorteilhaft ist, da die Braunkohle aktiv in den
Spalt geleitet und wirksameren Scherkräften ausgesetzt ist als es der
Fall wäre,
wenn beispielsweise eine Misch- oder Knetvorrichtung mit rotierenden
Paddeln verwendet würde.
In einer solchen Vorrichtung werden Scherbelastungen in einem engen
Spalt zwischen den Wänden
des Mischers und dem rotierenden Paddel erzeugt, die im allgemeinen
nicht so wirksam sind wie die Scherbelastungen, die nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung
erzeugt werden.
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Dem
scherenden Zerreiben kann, falls erforderlich, eine Zerkleinerungsstufe
vorausgehen, in der die Braunkohle gemahlen wird, beispielsweise
in einer Hammermühle.
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Das
scherende Zerreiben wird vorzugsweise in einer Pelletiermühle mit
sich drehender Walze durchgeführt.
Eine solche Mühle
enthält üblicherweise
ein Gehäuse,
vorzugsweise in Trommel- oder
Zylinderform, in welchem mindestens eine rollbare gekrümmte Fläche vorhanden
ist, gewöhnlich
die Fläche
einer Walze, vorzugsweise einer zylindrisch geformten Walze. Die
gekrümmte
Innenfläche
des Gehäuses
und die gekrümmte
Fläche
(z.B. der Walze) sind relativ zueinander angeordnet, so dass sie
zwei geneigte Flächen
ergeben, zwischen denen sich ein Spalt befindet. Dafür ist es
gewöhnlich
notwendig, dass die Drehachse der Walze gegenüber der Drehachse des Gehäuses exzentrisch
ist. Im Betrieb findet eine relative Drehbewegung zwischen den beiden
Flächen
statt. Dies kann dadurch bewirkt werden, dass das Gehäuse um seine
Achse und/oder die Walze um ihre Achse gedreht wird. Das Gehäuse kann
aber auch stationär
sein, und die Walze dreht sich um die Achse des Gehäuses sowie
um ihre eigene Achse. Die Drehung der Walze um die Achse des Gehäuses kann
mit Hilfe eines Armes erfolgen, der drehbar an der Achse des Gehäuses befestigt
ist, und an dessen einem Ende die Walze ebenfalls drehbar befestigt
ist. Die relative Drehbewegung der beiden Flächen ist so, dass die Braunkohle
in den Spalt gedrückt
wird, in dem sie einem scherenden Zerreiben ausgesetzt wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Arm für
eine Drehbewegung an der Achse des Gehäuses angebracht, und eine Walze
ist an beiden Enden des Armes angebracht. Bei einer solchen Anordnung
hat die Mühle
tatsächlich
zwei Paare von gegeneinander geneigten Flächen, wobei jede Walze eine
rollbare Fläche
ergibt, die einen Spalt begrenzt, wobei die rollbare Fläche der
Innenfläche
des Gehäuses
am nächsten
liegt.
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Man
nimmt an, dass das scherende Zerreiben der Kohleteilchen ein Zerbrechen
der Bindungen zwischen den Kohleteilchen bewirkt, wobei das in den
Mikroporen der Kohlestruktur befindliche Wasser freigesetzt wird.
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Vorzugsweise
wird das zerriebene kohlenstoffhaltige Material anschließend extrudiert,
wodurch das Material weiter geschert wird. Vorzugsweise erfolgt
die Extrusion praktisch sofort nach oder gleichzeitig mit dem scherenden
Zerreiben. Vorzugsweise erfolgen das scherende Zerreiben und die
Extrusion in einem einzigen Arbeitsgang, gewöhnlich in einer einzigen Vorrichtung,
was den Transport des Materials von einer Reibvorrichtung zu einem
Extruder unnötig
macht. Die Extrusion wird vor teilhaft so durchgeführt, dass
das zerriebene Material durch sich verjüngende Öffnungen gedrückt wird,
deren Durchmesser sich vermindert, wenn das Material hindurchgedrückt wird.
Durch die sich verjüngenden Öffnungen
können
hohe Drücke
auf das Material während
der Extrusion ausgeübt
werden, wodurch eine weitere mechanische Freisetzung des Wassers
aus den Mikroporen der Braunkohle erfolgt und die Kohleteilchen
gegeneinander angedrückt
werden, wodurch eine erneute Bindung zwischen den Teilchen gefördert wird.
Die Öffnungen
haben gewöhnlich
einen Durchmesser von etwa 8 bis 20 mm, vorzugsweise von etwa 8
bis 15 mm, insbesondere von etwa 10 bis 12 mm. Die Länge der Öffnungen
beträgt
gewöhnlich
etwa 10 bis 100 mm, vorzugsweise etwa 30 bis 90 mm, insbesondere etwa
30 bis 60 mm.
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In
einer anderen Art von Pelletiermühle
mit rotierender Walze sind eine oder mehrere rollbare gekrümmte Flächen ganz
in der Nähe
einer im wesentlichen ebenen Fläche
angeordnet, wobei jede rollbare gekrümmte Fläche zusammen mit der ebenen
Fläche
einen dazwischenliegenden Spalt ergibt. Die rollbare gekrümmte Fläche ist
gewöhnlich
die Oberfläche
einer zylindrisch geformten Walze. Vorzugsweise ist die Drehachse
jeder Walze im Wesentlichen parallel zu der ebenen Fläche. Gewöhnlich ist
die oder jede zylindrische Walze drehbar dicht oberhalb der ebenen
Fläche
angebracht. Die oder jede drehbare Walze kann zusätzlich drehbar
um eine senkrecht zur ebenen Fläche
stehende Achse angebracht sein. Die zerriebene Braunkohle wird dann
extrudiert, indem sie durch die Öffnungen
eines Formwerkzeugs gepresst wird, wobei deren obere Fläche die
ebene Fläche
bildet. Zylinder von extrudierter Braunkohle treten auf der anderen
Seite des Formwerkzeugs aus, wo sie in Pellets geschnitten werden.
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Die
Erfinder haben überraschenderweise
gefunden, dass Pelletiermühlen
vom Typ der rotierenden Walzen, die üblicherweise bei der Herstellung
von pelletiertem Tierfutter, Düngemitteln
und pharmazeutischen Stoffen oder bei der Verdichtung von staubförmigen Materialien
werden, für
das Verfahren gemäß der Erfindung
geeignet sind. Weitere geeignete Maschinen enthalten auch Pelletrierpressen
mit ebenem Formwerkzeug.
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Bei
Verwendung einer Pelletiermühle
mit drehbarer Walze wird die Braunkohle in dem Spalt zwischen der
Oberfläche
jeder Walze und einer anderen Oberfläche der Mühle scherend zermahlen. Diese
andere Oberfläche
bildet auch einen Teil eines Extruder-Farmwerkzeugs mit Löchern, durch
die die zerriebene Braunkohle extrudiert wird. Dehalb wird gleichzeitig
mit dem scherenden Zerreiben an jedem Spalt die zermahlene Braunkohle
durch die Wirkung der Walze durch die Löcher des Formwerkzeugs gepresst.
Die zerriebene Braunkohle wird auf diese Weise zu festen Zylindern
verpresst, die mit Hilfe von Schneidemessern beim Austreten in Pellets
geschnitten werden. Die kombinierte Wirkung des Scherens, Zerreibens
und der Extrusion erfolgt innerhalb einer sehr kurzen Zeit (z.B.
in Bruchteilen einer Sekunde), wodurch lange Zeiten vermieden werden
können,
die andererseits erforderlich wären,
um zuerst eine extrudierbare Paste zu bilden und dann die Paste
in einen Extruder überzuführen, aus
dem Pellets hergestellt werden.
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In
der Pelletiermühle
erfolgt das scherende Zerreiben am Spalt zwischen der Oberfläche jeder
Walze und der Innenwand des drehbaren Gehäuses. Das Gehäuse ist
ebenfalls ein Extruder-Formwerkzeug mit sich verjüngenden
Löchern
mit abnehmendem Durchmesser von der Innenwand zur Aussenwand. Die
sich verjüngenden
Löcher
ermöglichen
die Anwendung von sehr hohen Drücken
auf das Material während
der Extrusion. Ein drehbarer Arm ist drehbar um die Achse des Gehäuses angebracht,
und eine Walze ist drehbar an jedem Ende des Armes angebracht. Der
drehbare Arm wird gewöhnlich
durch einen 50-PS-Motor
angetrieben. Der Durchmesser der sich verjüngenden Löcher im Formwerkzeug braucht
nur 10 bis 12 mm zu betragen. Man erkennt also, dass eine äußerst wirksame
Scherkraft auf die Braunkohle am Spalt ausgeübt wird und dass sie einem
sehr hohen Druck ausgesetzt wird, wenn sie durch die sich verjüngenden Öffnungen
gepresst wird, wodurch die Kohleteilchen sehr nahe aneinander kommen.
Deshalb ist der Wasserverlust aus der Mikrostruktur und die erneute
Verbindung zwischen den Kohleteilchen sehr groß. Infolge der Extrudierung
wird auch die Temperatur der austretenden Pellets wesentlich erhöht; diese
kann bis zu 50°C
betragen. Eine derartig hohe Temperatur fördert die Verdampfung von Oberflächenwasser
aus den Pellets, das aus den Mikroporen ausgetreten ist. Dieses
Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist äußerst vorteilhaft,
da es einen beträchtlichen
Wasserverlust aus den Pellets aus einer sehr frühen Stufe des Trocknungsprozesses
gewährleistet,
wodurch die gesamte Trockenzeit wesentlich verkürzt werden kann.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann vorteilhaft zur Herstellung eines Ausgangsmaterials verwendet
werden, das in einem anschließenden
Verfahren zur Herstellung von Koks (char) verwendet werden kann.
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Andererseits
ist das Verfahren besonders vorteilhaft bei der Herstellung von
Verbundmaterialien aus zerriebener Braunkohle mit einem metallhaltigen
Material. Diese Verbundmaterialien können anschließend als Ausgangsmaterialien
in einem Verfahren zur Wiedergewinnung des Metalls verwendet werden,
wobei die Verbund-Pellets auf eine ausreichend hohe Temperatur erhitzt
werden, um eine Pyrolyse der Braunkohle und eine anschließende Reduktion
des metallhaltigen Materials (gewöhnlich Metalloxid oder -sulfid)
zum Metall zu erzielen. Die gescherte und zermahlene Braunkohle,
die in diesen Verbundmaterialien verwendet wird, zeigt ein verbessertes
Reduktionsvermögen,
verglichen mit einer Braunkohle, die nur durch einfaches Mahlen
zerkleinert wurde. Als Ergebnis kann die Reduktion des metallhaltigen
Materials vorteilhafterweise bei Temperaturen stattfinden, die wesentlich
niedriger als die üblichen
Reduktionstemperaturen sind.
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Es
können
also bedeutende Vorteile durch das scherende Zerreiben der Braunkohle
erzielt werden, die nicht offenkundig sind. Wenn das scherende Zerreiben
zur ersten Aufbereitung oder Verbesserung der Braunkohle als solcher
durchgeführt
wird, oder um ein Ausgangsmaterial für die Kokserzeugung zu erzielen, wird
eine wirksamere Entfernung des Wassers erzielt, und die anschließende Pyrolyse
der Braunkohle kann bei einer niedrigeren als der üblichen
Pyrolysetemperatur durchgeführt
werden. weiterhin zeigt die durch Scheren zerriebene Braunkohle
in Verbundmaterialien aus Braunkohle und metallhaltigem Material
ein wesentlich größeres Reduktionsvermögen, verglichen
mit einer Braunkohle, die durch einfaches Mahlen zerkleinert wurde.
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Die
Erfindung ist in der nachstehenden Detailbeschreibung in Verbindung
mit den beigefügten
Zeichnungen und den Beispielen erläutert.
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer ersten Pelletiermühle, die für das Verfahren gemäß der Erfindung geeignet
ist.
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2 zeigt
eine Perspektivansicht einer zweiten Pelletiermühle, die für das Verfahren gemäß der Erfindung
geeignet ist.
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In
den 1 und 2 sind zwei verschiedene Ausführungsformen
von Pelletiermühlen,
die für
das Verfahren gemäß der Erfindung
geeignet sind, schematisch dargestellt.
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Ein
Typ einer Pelletiermühle 10 vom
Drehwalzentyp, die schematisch in 1 dargestellt
ist, enthält ein
zylindrisches Gehäuse,
in dem zwei rollbare gekrümmte
Flächen 30 vorgesehen
sind, wobei jede die Oberfläche
einer zylindrisch geformten Walze 35 darstellt. Die gekrümmte Innenfläche 40 des
Gehäuses 20 und
die gekrümmte
Fläche 30 jeder
Walze sind relativ zueinander so angeordnet, dass zwei konvergierende
Flächen erhalten.
werden, zwischen denen sich ein Spalt 50 befindet. Dies
setzt voraus, dass die Drehachse 60 der Walze 35 relativ
zu der Drehachse 70 des Gehäuses 20 exzentrisch
ist. Im Betrieb findet eine relative Drehbewegung zwischen den beiden
Flächen 30, 40 statt,
wodurch eine Walzwirkung erzielt wird. Dies kann durch Drehen des
Gehäuses 20 in
Richtung des Pfeils um seine Achse und/oder durch Drehung jeder
Walze 35 um ihre Achse 60, wie es ebenfalls durch
die Richtung des Pfeils angedeutet ist, erfolgen. Das Gehäuse 20 kann aber
auch stationär
sein, und jede Walze 35 dreht sich sowohl um die Achse
des Gehäuses 20 als
auch um ihre eigene Achse 60. Die Drehung jeder Walze 35 um
die Achse 70 des Gehäuses 20 erfolgt
mit Hilfe eines Arms 80, der drehbar an der Achse 70 des
Gehäuses 20 angebracht
ist. Eine Walze 35 ist an diesem Ende des Arms 80 angebracht.
Bei einer solchen Anordnung hat die Mühle tatsächlich zwei Paare von konvergierenden
Flächen,
wobei jede Walze 35 eine rollbare Oberfläche 30 ergibt,
die einen Spalt aufweist, wobei die rollbare Oberfläche 30 der
Innenfläche
des Gehäuses 20 am
nächsten
liegt.
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Das
zermahlene kohlenstoffhaltige Material 90 wird dann extrudiert,
wodurch das Material weiter geschert wird. Das scheren de Zerreiben
und die Extrusion erfolgen in einem einzigen Verfahrensschritt,
so dass es nicht nötig
ist, das Material aus einer Zerreibvorrichtung in einen Extruder
zu transportieren. Die Extrusion wird dadurch bewirkt, dass das
zerriebene Material 90 durch sich verjüngende Öffnungen 95 gedrückt wird, deren
Durchmesser sich vermindert, wenn das Material durchgedrückt wird.
Der Einfachheit halber sind in 1 nur einige Öffnungen
gezeigt, obwohl sich die Öffnungen 95 in
Wirklichkeit praktisch vollständig
um das gesamte Gehäuse 20 erstrekken,
so dass das Gehäuse 20 als
Formwerkzeug 100 funktioniert. Die sich verjüngenden Öffnungen 95 bewirken
die Ausübung
von sehr hohen Drücken
auf das Material während
der Extrusion, wodurch eine weitere mechanische Freisetzung von
Wasser aus den Mikroporen der Braunkohle erzielt und die Kohleteilchen
nahe aneinander gebracht werden, wodurch eine erneute Bindung zwischen
den Teilchen gefördert
wird. Das extrudierte Material bildet die Zylinder 105,
die zu Pellets geschnitten werden können.
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Bei
einem anderen Typ einer Pelletiermühle 110 mit drehender
Walze, die schematisch in 2 dargestellt
ist, sind eine oder mehrere rollbare gekrümmte Flächen 130 dicht angrenzend
an einer im wesentlichen ebenen Fläche 140 angeordnet,
wobei jede rollbare gekrümmte
Fläche 130 zusammen
mit der ebenen Fläche 140 zwischen
sich einen Spalt bildet. Die rollbare gekrümmte Fläche 130 ist die Fläche einer
zylindrisch geformten Walze 135. Die Drehachse X, Y jeder
Walze 135 ist im wesentlichen parallel zu der ebenen Fläche 140.
Jede zylindrische Walze 135 ist drehbar unmittelbar oberhalb
der ebenen Fläche 140 angeordnet.
Jede drehbare Walze 135 ist weiterhin drehbar um eine Achse
A senkrecht zu der ebenen Fläche 140 angeordnet. Die
zerriebene Braunkohle 190 wird extrudiert, indem sie durch
die Öffnungen 195 in
einem Formwerkzeug 200 gedrückt wird, dessen obere Fläche die
ebene Fläche 140 darstellt.
Zylinder von extrudierter Braunkohle 205 treten auf der
anderen Seite des Formwerkzeugs 200 aus, wo sie in Pellets
geschnitten werden können.
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Die
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
erzeugten Pellets können
vorteilhafterweise als Ausgangsmaterial für die anschließende Herstellung
von Koks verwendet werden. Die Pellets werden üblicherweise in einen Brennofen
(kiln) oder einer Retorte, vorzugsweise in einem Drehrohrofen, eingeführt. Gewöhnlich stellt
der Drehrohrofen einen geneigten zylindrischen Ofen dar, der sich
langsam um seine Achse dreht. Die Pellets werden am oberen Ende
eingeführt,
und sie bewegen sich unter dem Einfluss der Schwerkraft langsam zum
unteren Ende und mit Hilfe von Spiralblechen innerhalb des Ofens.
Während
die anfängliche
Inbetriebnahme des Ofens mit Hilfe einer äußeren Brennstoffquelle (z.B.
Erdgas, Öl
oder gepulverte Kohle) erfolgt, ermöglichen die von den Pellets
während
des Verfahrens abgegebenen brennbaren Gase eine weitere Prozessführung mit
eigenem Brennstoff.
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Die
braunkohlehaltigen Pellets enthalten gewöhnlich insgesamt etwa 12% Wasser,
sowie Kohlenstoff, flüchtige
Substanzen und Mineralien, die in der ursprünglichen Braunkohle vorkommen.
Während
der Erhitzung der Pellets wird zunächst freies Wasser entwickelt,
anschließend
gebundenes Wasser, sobald die Temperatur etwa 250°C erreicht
hat. Mit zunehmender Temperatur werden flüchtige Substanzen, hauptsächlich Kohlenwasserstoffe,
wie Methan, zwischen 400 und 700°C
freigesetzt. Diese flüchtigen
Substanzen zersetzen sich weitgehend zu Kohlenmonoxid, Wasserstoff
und etwas Kohlendioxid. Das Produkt des Verkokungsprozesses ist
der ursprüngliche
Kohlenstoff sowie die von den Mineralien stammende Asche.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass die nach dem
erfindungsgemäßen scherenden Zerreiben
und Extrudieren erhaltenen Pellets dicht und fest sind, so dass
sie anschließend
als Ausgangsmaterial in einem Drehrohrofen verwen det werden können, ohne
dass sie nennenswert brechen. Dies ist gegenüber den Briketts nach dem Stand
der Technik ein beträchtlicher
Vorteil, da diese bei der Verarbeitung in einem Drehrohrofen die
Neigung haben, zu brechen.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
metallhaltige Materialien während
des scherenden Zerreibens mit der Braunkohle kombiniert und den
anschließend
erzeugten Pellets einverleibt werden. Die Herstellung dieser Verbund-Pellets
kann erwünscht
sein, um schwierig zu handhabende feine Metalloxid-Stäube, die
beispielsweise als Abfall in elektrischen Lichtbogenöfen gebildet
werden, in eine bequemere und leicht zu handhabende Form zu bringen.
Diese Pellets können
auch als Ausgangsmaterialien in einem anschließenden Verfahren zur Reduktion
und Gewinnung der Metalle verwendet werden.
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Diese
Modifikation des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist nachstehend mit besonderer Betonung auf Ihre Anwendung zur Gewinnung
von Metallen aus Stäuben,
die beim Schmelzen von Eisen und Stahl gebildet werden, insbesondere
beim Schmelzen von Stahlschrott in elektrischen Lichtbogenöfen, beschreibend
das Verfahren ist aber nicht auf diese Anwendung beschränkt und
kann allgemein zur Gewinnung von Metallen aus verschiedenen Materialien,
insbesondere teilchenförmigen
Materialien, angewendet werden. Andere metallhaltige Materialien
können
kupferhaltige Materialien, wie Kupfersulfide und/oder Kupferoxide,
enthalten.
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Die
beim Schmelzen von Eisen und Stahl, insbesondere beim Schmelzen
von Stahlschrott in elektrischen Lichtbogenöfen, erzeugten Stäube enthalten üblicherweise
einen hohen Anteil an Zink (etwa 20 bis 30%), zusätzlich mit
einer Menge von Eisen und viel kleineren Mengen an Blei und verschiedenen
anderen Begleitelementen. Die sichere Beseitigung dieser Materialien
bereitet große
Schwierigkeiten, da bei ihrer Entsorgung in Deponien die löslichen
Elemente, wie Zink, Cadmium und Kupfer, leicht in das Grundwasser
ausgelaugt werden können.
Werden sie auf eine Halde gebracht, so werden diese Materialien
vom Wind verweht, und die hierbei erzeugten beträchtlichen Mengen machen einen
solchen Weg unpraktikabel. Bei einigen gängigen Verfahren wird der Staub
zu getrennten Staubbehandlungsanlagen (fuming plants) gebracht,
was aber kostspielig ist und außerdem
nur ein Teil des darin enthaltenen Zinks und kein Eisen wiedergewonnen
wird.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
die Wiedergewinnung von sehr hohen Anteilen aller maßgeblichen
Elemente auf wirtschaftliche Weise, ohne dass gefährliche
Rückstände hinterbleiben.
Weiterhin können
die Behandlungsanlagen klein und nicht kapitalintensiv sein, und
sie können
zweckmäßig in der
Nähe der
vorstehend erwähnten
elektrischen Lichtbogenanlagen stehen.
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Bei
dem vorgeschlagenen Verfahren werden erfindungsgemäß geringwertige
kohlenstoffhaltige Materialien, wie Braunkohle, Torf, weiche Lignite
mit verhältnismäßig hohem
Wassergehalt oder aus Anlagen stammende Materialien entweder einzeln
oder in Kombination in gründlicher
Mischung mit dem Staub in Form von Verbund-Pellets oder Agglomeraten
verwendet.
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Wie
vorstehend beschrieben, setzt Braunkohle das in ihrer Mikrostruktur
enthaltene Wasser frei, wenn sie durch Scheren zerrieben wird, um
eine feuchte, glatte, plastische Masse zu bilden, worauf die Kohleteilchen sich
schnell wieder miteinander verbinden, wobei ein beträchtlicher
Wasserverlust entsteht und ein relativ hartes, dichtes Produkt mit
einem geringen Wassergehalt gebildet wird. Der Staub aus dem elektrischen
Lichtbogenofen, der der Kohle vor dem scherenden Zerreiben zugesetzt
wird, wird in das harte Endprodukt in sehr enger Verbindung mit
den Kohleteilchen eingebaut.
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Die
so hergestellten Verbund-Pellets können als Ausgangsmaterial in
einem anschließenden
Heißbrikettierverfahren
verwendet werden, um reduzierte Kohlenstoff/Eisen-Briketts zu bilden,
und/oder in einem Verfahren zur Wiedergewinnung von Metallen aus
dem Staub von elektrischen Lichtbogenöfen verwendet werden.
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Wenn
die harten, trockenen Pellets beispielsweise in einer halb geschlossenen
Retorte oder in einem Ofen, vorzugsweise einem Drehrohrofen, erhitzt
werden, wobei die durch die Kohle erzeugte reduzierende Atmosphäre erhalten
bleibt, kann die pyrolysierende Braunkohle eine äußerst starke Reduktionswirkung
bei ziemlich niedrigen Temperaturen (500 bis 700°C) ausüben. Die feinteiligen Metalloxide
in jedem Ofenstaub, die in den Verbundmaterialien enthalten sind,
werden auf diese Weise vollständig
reduziert und können
schnell und vollständig
in den metallischen Zustand überführt werden.
Dies trifft nicht nur für
Zink, Blei, Kupfer und Cadmium zu, sondern auch für Eisen,
das einen Hauptbestandteil des Staubes darstellt.
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Obwohl
keine Beschränkung
auf einen bestimmten Reduktionsmechanismus beabsichtigt ist, so nimmt
man an, dass bei Anwesenheit von Eisenoxiden im Verbund-Pellet bei
einer Erhöhung
der Ofentemperatur auf mehr als 500°C eine Reduktion des Hämatits (Fe2O3) zu Magnetit
(Fe3O4) erfolgt,
worauf letzterer zu Wüstit
(FeO) reduziert wird. Anschließend
wird der Wüstit
ab 900°C
zu metallischem Eisen reduziert. Während der Pyrolyse der Braunkohle
werden vorzugsweise ausreichend flüchtige Stoffe produziert, um
den Bedarf an einem chemischen Reduktionsmittel zu decken und zumindest
einen großen
Teil des Brennstoffs für
das Verfahren bereitzustellen. Die reduzierten Pellets erhalten
also direkt reduziertes Eisen (Direct Reduced Iron, DRI), was eine
allgemeine Bezeichnung für
das Produkt des Verfahrens ist, bei dem oxidische Eisenerze oder Konzentrate
im festen Zustand durch Reduktionsmittel, wie Wasser stoff, Kohlenmonoxid
und Kohle, zu metallischem Eisen reduziert werden.
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Ein
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Reduktionstemperatur
des Eisenoxids in den Verbund-Pellets etwa 500 bis 700°C beträgt, und
somit niedriger ist als die gewöhnlich
erforderliche Reduktionstemperatur, nämlich etwa 1200°C.
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Die
reduzierten Pellets können
durch Heiß-
oder Kaltbrikettierung, gegebenenfalls nach dem Zerdrücken, weiter
verarbeitet werden. Wenn die DRI enthaltenden reduzierten Pellets
heißbrikettiert
werden, erhält man
heißbrikettiertes
Eisen (Hot Briquetted Iron, HBI). Dieses Produkt hat gewöhnlich die
Form von dichten, harten Pellets, die gründlich miteinander vermischtes
metallisches Eisen und Kohlenstoff enthalten. Bei dem Heißformverfahren
wird das Material verdichtet, z.B. durch Verminderung der Porosität, und es
werden Luft und/oder Feuchtigkeit ausgeschlossen, wodurch die Oxidation
des Eisens und des Kohlenstoffs in den Briketts vermindert wird.
Das HBI kann gelagert und anschließend als Einsatzmaterial in Öfen zur
Erzeugung von Eisen und/oder Stahl verwendet werden.
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Ein
vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die reduzierten
Pellets alternativ kalt brikettiert werden können. Bei diesem Verfahren
lässt man
die reduzierten Pellets in einer inerten Atmosphäre auf etwa Raumtemperatur
abkühlen,
bevor man sie zu Briketts formt. Die Abkühlung in Gegenwart einer inerten
Atmosphäre
vermindert die Oxidation des Eisens und des Kohlenstoffs in den
Pellets, bevor sie zu Briketts geformt werden. Die Pellets können vor
der Brikettierung zerdrückt
und mit einem Bindemittel oder einem anderen Zusatz vermischt werden.
Wie beim Heißbrikettieren
wird auch beim Kaltbrikettieren das Material durch Verminderung
der Porosität
verdichtet, und es werden Luft und Feuchtigkeit ausgeschlossen,
um die Oxidation des Eisens und des Kohlenstoffs zu minimieren.
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Anschließend an
oder anstelle des Heiß-
oder Kaltbrikettierens, kann das Verfahren weiterhin die Abtrennung
der reduzierten Metalle aus dem restlichen Koks und der Gangart
umfassen. Wenn die Pellets reduzierte Metalle enthalten, die aus
den Stäuben
von elektrischen Lichtbogenöfen
stammen, kann diese Trennung eine von zwei Alternativen darstellen.
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Bei
der ersten Alternative werden metallisches Zink, Blei und Cadmium
nach ihrer Wiedergewinnung verflüchtigt,
und die Dämpfe
werden mit Hilfe eines inerten Trägergases, z.B. Stickstoff oder
Argon, in einen geeigneten Kondensator geleitet. Dies wird dadurch
erreicht, dass die Temperatur stetig auf etwa 1000°C erhöht wird,
bis die flüchtigen
Metalle vollständig
entfernt sind. Die hinterbleibenden Verbundmaterialien enthalten
dann nur noch reduziertes Eisen, Kohlenstoff und Gangart, und können in
den Ofen zurückgeführt werden. Man
muss darauf achten, dass bei dem Verfahren keine oxidierenden Gase
während
der Verflüchtigung
vorhanden sind.
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Die
zweite bevorzugte Alternative besteht darin, dass Zinkoxid und geschmolzenes
Eisen direkt aus den heißen
reduzierten Verbundmaterialien erzeugt werden. Zu diesem Zweck können die
reduzierten Verbundpellets bei etwa 700°C in ein geeignetes Gefäß entleert
werden, in welchem vom Boden aus geblasen und Sauerstoff mit einer
geeigneten Geschwindigkeit eingeführt wird. Die Verbrennung des
heißen
Kokses bewirkt einen schnellen Temperaturanstieg, wobei Zink, Blei
und Cadmium verflüchtigt
und dann in der Atmosphäre
oberhalb der Beschickung oxidiert werden. Die oxidierten Metalle
können
leicht in einem "Sackhaus-System" (bag house System)
gesammelt werden. Der Hauptteil des restlichen Eisens im brennenden Verbundmaterial
schmilzt schnell, wodurch eine wirksame Wiedergewinnung des im ursprünglichen
Ofenstaub enthaltenen (Eisens) erzielt wird.
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Eine
Betrachtung der Flüchtigkeiten
der betreffenden Unedelmetalle erleichtert das Verständnis des dem
Verfahren gemäß der Erfindung
zugrunde liegenden Grundgedankens. Die Siedepunkte von Zink, Cadmium
und Blei sind in Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
Metall | Siedepunkt°C |
Zink | 906 |
Cadmium | 765 |
Blei | 1740 |
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Auf
der ersten Stufe der Pyrolyse/Reduktion der Verbundmaterialien sollte
die Temperatur auf etwa 700 bis 725°C beschränkt werden, um eine Verflüchtigung
des Zinks und des Cadmiums zu vermeiden. Dieser Temperaturbereich
reicht aus, um eine vollständige
Reduktion der Metalloxide und eine Entfernung der meisten organischen
flüchtigen
Substanzen (hauptsächlich
Phenole) aus der erhitzten Kohle zu erreichen. Es sei darauf hingewiesen,
dass, obwohl das Blei verhältnismäßig wenig
flüchtig
ist, ein Teil dieses Metalls während des
Erhitztes auf 1000°C
in einem Trägergasstrom,
vermutlich in Form von Mikrotröpfchen,
mitgerissen wird.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird unter Berücksichtigung
der nachstehenden, nicht einschränkenden
Beispiele erläutert.
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Beispiel 1: Bildung von
aufbereiteten Braunkohlepellets
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Loy
Yang-Braunkohle, die, aus dem Bergwerk kommend, 60 Gew.-% Wasser
enthält,
das sich nach der Lagerung in Säcken
auf 55 Gew.-% vermindert, wurde einem scherenden Zerreiben und einer
Extrusion in einer Pelletiermühle
unterzogen. Die feuchten Pellets hatten nach ihrer Bildung einen
Durchmesser von 12 mm. Die Pellets wurden in einer offe nen Halle
(shed) mit freier Luftbewegung auf natürlichem Weg trocknen gelassen.
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Die
maximale Tagestemperatur während
des Versuchs betrug 26 bis 28°C.
Der Wassergehalt der Pellets wurde als Funktion der Zeit gemessen
und ist in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle
2
Zeit | Wasser |
Vor
dem Pelletieren | 55 |
15–20 Minuten
nach dem Pelletieren | 38 |
1 Stunde
nach dem Pelletieren | 36,5 |
4 Stunden
nach dem Pelletieren | 23,0 |
20
Stunden nach dem Pelletieren (nächster
Tag) | 17,5. |
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Diese
Ergebnisse zeigen den sehr schnellen Wasserverlust und die damit
einhergehende Verdichtung und Härtung,
die bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung erzielbar sind.
Nach 20 Stunden waren die Pellets für weitere Anwendungen geeignet.
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Beispiele 2 und 3: Wiedergewinnung
von Metallen aus Verbundpellets aus Braunkohle und Staub aus elektrischen
Lichtbogenöfen
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In
jedem Fall wurde Braunkohle aus Morwell, Victoria, zusammen mit
dem Staub aus elektrischen Lichtbogenöfen von Smorgon Steel, Laverton,
Victoria, verwendet. Der Staub hatte die in Tabelle 3 angegebene
Zusammensetzung. Tabelle
3
Element | Gew.-% |
Zink | 27,45 |
Eisen | 21,08 |
Calcium | 3,49 |
Blei | 2,36 |
Mangan | 1,16 |
zusammen
mit den Begleitelementen
| ppm |
Kupfer | 1730 |
Cadmium | 375 |
Nickel | 206 |
Kobalt | 5. |
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Beispiel 2
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Nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellte Verbundpellets mit einem Kohle/Staub-Verhältnis von
1:2 wurden als Ausgangsmaterialien für einen Retortenofen verwendet.
Die Retorte wurde 50 Minuten auf etwa 700°C erhitzt, worauf die Temperatur
progressiv zuerst auf 940°C
und schließlich
auf 1050°C über einen
Zeitraum von 30 Minuten erhöht
wurde. Während
der letzten Erhitzungsstufen wurde ein Strom aus vorerhitztem, sauerstofffreiem
Stickstoff verwendet, um die flüchtigen
Metalle aus der Retorte in einen einfachen Röhrenkondensator auszutragen,
der mit Hilfe einer Wasserfalle von der Atmosphäre isoliert war. Die Wirksamkeit
des Verfahrens nach diesem Beispiel wurde durch Analyse von vier
getrennten Proben der restlichen abgekühlten Koksverbundstoffe in
der Retorte bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben. Tabelle
4
Probe | %
Zink verflüchtigt |
1 | 97,52 |
2 | 97,27 |
3 | 97,67 |
4 | 97,51. |
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Das
kondensierte Metall hatte die in Tabelle 5 angegebene Zusammensetzung. Tabelle
5
Element | Gew.-% |
Zink | 99,3 |
Blei | 0,50 |
Eisen | 0,12 |
Magnesium | 0,0003 |
Mangan | 0,002 |
Kupfer | 0,0001 |
Cadmium | 0,0025 |
Nickel | 0,024 |
Kobalt | 0,001. |
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Beispiel 3
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Nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellte Verbundpellets mit einem Kohle/Staub-Verhältnis von
1:1 wurden als Ausgangsmaterialien für einen Retortenofen verwendet.
Die Retorte wurde 60 Minuten auf etwa 700°C erhitzt, worauf die Temperatur über weitere
80 Minuten auf 1170°C
erhöht
wurde, wobei in der zweiten Erhitzungsstufe ein Stickstoffstrom
durch die Retorte geleitet wurde, um das verflüchtigte Metall in den Kondensator überzuführen. Die
Wirksamkeit wurde durch Messung des wiedergewonnenen Materials (Zink) im
Kühler
und des restlichen Zinks im abgekühlten Koks bestimmt. In vier
getrennten Bestimmungen wurde ein Verflüchtigungsgrad von 100 festgestellt.
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Die
Zusammensetzung des kondensierten Metalls ist in Tabelle 6 angegeben. Tabelle
6
Element | Gew.-% |
Zink | 97,3 |
Blei | 1,32 |
Eisen | 0,32 |
Mangan | 0,058 |
Kupfer | 0,006 |
Cadmium | 0,175 |
Nickel | 0,0026 |
Kobalt | 0,001. |
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Die
Analyse des kondensierten Metalls ergab, dass mehr Blei ausgetragen
wurde als man aufgrund der höheren
Endtemperatur erwarten konnte.
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Die
vorhergehenden Beispiele zeigen, dass das Verfahren gemäß der Erfindung
eine praktisch vollständige
Trennung und Wiedergewinnung des Zinks aus Ofenstäuben ermöglicht.
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Beispiele 4 und 5: Herstellung
von Kaltbriketts
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Beispiel 4
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Beispiel
4 erläutert
die Herstellung von Briketts durch Kompaktierung von kaltem Schwammeisen
(cold sponge iron, DRI), das durch Reduktion der erfindungsgemäß hergestellten
und auf Raumtemperatur abgekühlten
Pellets hergestellt worden war.
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45
g kaltes Schwammeisen wurde mit 1,0 g eines Bindemittels und 1,0
ml Wasser vermischt und mit einer Belastung von 48 Tannen (264 MPa)
verdichtet. Das erhaltene Kaltebrikett brauchte nur in geringem
Umfang in Luft getrocknet werden, bevor es als Einsatzmaterial für die weitere
Verarbeitung bei Raumtemperatur verwendet wurde.
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Beispiel 5
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Beispiel
5 erläutert
ein Verfahren zur Herstellung von kaltbrikettiertem Schwammeisen,
das durch die Reduktion von Eisenoxiden in den erfindungsgemäß hergestellten
Verbund-Pellets erhalten wurde.
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45
g kaltes Schwammeisen und Verunreinigungsphasen wurden zu einem
gleichmäßigen Gemisch vermahlen
und mit 1 g eines Bindemittels (Stearinsäure) vermischt. Das erhaltene
Gemisch wurde mit einer Belastung von 30 Tonnen (165 MPa) verdichtet.
Die erhaltenen Briketts brauchten vor ihrer Verwendung als Ausgangsmaterial
für die
Herstellung von Eisen nicht weiter behandelt zu werden.