DE2519810C2 - Verfahren zur Verarbeitung von staubförmigem Gut aus metallurgischen Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von staubförmigem Gut aus metallurgischen AbgasenInfo
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- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B1/00—Preliminary treatment of ores or scrap
- C22B1/14—Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung JO
von Stäuben und Schlämmen aus Entstaubungsanlagen der Eisenhüttenindustrie, die vor der Weiterverarbeitung
pelletiert und als Grünpellets unter Zugabe von festen Reduktionsmitteln in einen Drehrohrofen eingesetzt
werden. J5
Bei der Entstaubung von Abgasen aus metallurgischen Anlagen wie Hochöfen. Konvertern, Elektroöfen
und Sinteranlagen, ergibt sich eine große Menge staubförmiges Gut. das insbesondere wegen seines
beachtlichen Eisengehaltes aufgearbeitet und verarbei- *o
tet werden sollte.
Staubförmiges Gut kann je nach der Art des Entstaubungsverfahrens bei Trockenentstaubungsanlagen
entweder als trockener Staub oder bei NaOentstaubungsanlagen als Wasser-Staub-Dispersion anfallen. «
Die Wasser-Staub-Dispersion kann in einer Weise konzentriert werden, daß sich in einem Eindicker aus
der Dispersion ein Schlamm absetzt, während über einen Überlauf des Eindickers klares Wasser abfließt.
Bei der Roheisenerzeugung fallen in den Gichlgaseni· so
Staubungsanlagen 5 bis 20 kg Staub je Tonne Roheisen
und bsi der Stahlerzeugung in LDKonvertern 18 bis
21 kg Staub je Tonne Stahl an. Diese Beträge sind von
der metallurgischen Anlage, den eingesetzten Rohstoffen
und der angewendeten Betriebsweise abhängig.
Der Einsatz der Stäube und Schlämme in Sinteranlagen
ist wegen der großen Feinheit des Feststoffes und der unterschiedlichen Gehalten an Zink. Blei und
Alkalien, die den Hochofenbetrieb störend beeinflussen,
sehr begrenzt. Auch eine Deponie dieser Stoffe ist &o
wegen der gesetzlichen Umweltschutzbestimmungcn teilweise nicht möglich.
Wegen der relativ hohen Eisen-, Zink- und Bleigchalte
werden diese Stoffe eniweder als trockener Staub, als
Schlamm oder als Mischung aus beiden aufgearbeitet ^5
und verarbeitet. Ein Vorschlag sieht vor, das Gut zusammen mit Eiscncr/.kon/cnirat zu pelletieren, die
(ininpellets werden auf einem Wanderrost vorgehartet
und in einem nachgeschalieten Drehrohrofen unter Zusatz von festen Brennstoffen reduziert, wobei Zink
und Blei verflüchtigt werden. Als Produkte ergeben sich
metallisierte Pellets mit relativ niedrigen Gehalten an Zink und Blei. Jedoch weisen diese Pellets einen relativ
hohen Schwefelgehalt auf, so daß ein Einsatz nur in den Hochofen in Frage kommt. Darüber hinaus besteht die
Gefahr des Zusammensinterns der Pellets auf dem Wanderrost, da in den Hochofenstäuben stets Kohlenstoff
vorhanden ist. Um dieses Zusammensintern zu vermeiden, muß bei dem genannten Verfahren Feinerz
als Magerungsmittel in relativ großen Mengen zugesetzt werden.
Es ist auch bereits ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Verarbeitung von staubförmigom
Gut aus metallurgischen Abgasen bekann:, geworden (US-PS 34 03 018), das sich jedoch nur für die
Verarbeitung von Stäuben aus Siemens-Martin-Öfen eignet. Außerdem müssen diese Stäube im wesentlichen
frei von Kohlenstoff und Flußmitteln sein und mit hohen Anteilen von angereicherten Erzen versetzt werden, um
für den Einsatz im Drehrohrofen eine ausreichende Festigkeit zu erlangen. Die Wasserzugabe bei der
Pelletierung auf einem Pelletierteller beschränkt sich bei diesem Verfahren auf bekannte übliche Mengen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, das die genannten Nachteile vermeidet, das
also ohne Wanderrost bzw. besondere Zwischenbehandlung eine Verarbeitung nicht nur eines bestimmten
Staubes, sondern insbesondere von Mischungen aus trockenen Stäuben und/oder Schlämmen gestattet und
trotzdem die Herstellung von weitgehend an Zink. Blei und Alkalien freien metallisierten Pellets ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, das gekennzeichnet ist durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand ·* is Anspruchs 2.
Vor der Pelletierung wird die Mischung aus trockenen Stäuben und/oder Schlämmen homogenisiert
und lediglich soweit getrocknet, daß noch eine Restfeuchte von 10 bis 16% verbleibt. Wird bei der
Pelletierung von Feuchtegehalten in der Mischung unter 8% ausgegangen, so ergeben sich aufgrund der
großen Feinheit der Stäube mit einer spezifischen Oberfläche nach Blaine von 5000 bis 12 000cm'/g sehr
dichte Grünpellets, die zur Vermeidung von Trockenrissen und Zerplatzungen sehr vor. chtig getrocknet
werden müssen. Es sind dabei Trocknungszeiten von 20 bis 40 Minuten erforderlich. Ein weiteres wesentliches
Merkmal besteht darin, daß die Aufenthaltszeit der Mischung weniger als 6 Minuten auf dem Pelletierteller
betragen muß. Bei längerer Aufenthaltszeit tritt eine Überfeuchtung der Pellets ein, wobei die Pellets
übcrplastisch bis zur Schlammbildung werden. Schließlich
muß der Feuchtegehalt der Grünpellets 17 bis 30%. vorzugsweise 20 bis 25% betragen. Dies hat den
Vorteil, daß diese Grünpellcts weder getrocknet noch vorgehend zu werden brauchen, sondern zusammen
mit dem Reduktionsmittel direkt dem Drehrohrofen f>
zugeführt werden können. Als feste Reduktionsbrenn- s
stoffe werden Anthrazit, Koksgrus, Schwelkoks und/ oder hochflüchtige Kohlen, z. B. Braunkohlen, einge- ;
setzt.
Nuch einer bevorzugten Ausfuhrungsform werden
die Grünpellets in einen Drehrohrofen eingesetzt, der im An.-.chluß an eine Trocknungs- und Vorwiinnzone
auf eine Temperatur von 900"C bis I l00°C aufgeheizt
wird. Das Tomperaturprofil im Drehrohrofen wird
durch über die Ofenlünge verteilte Luftdüsen so
eingestellt, dall es über zwei Drittel der Ofenlänge eine
Temperatur von 90(PC bis 11000C aufweist. In diesem
Falle dient das erste Ofendrittel zur Trocknung und Vor- ί
wärmung des Einsatzes aus Grünpellets und festen ReduktionsbrennstofTen.
Eine Verfahrensweise mit den genannten Arbeitstem-. peraturen ist für die Reduktion der Eisen-, Zink- und
Bleioxide erforderlich. Zink und Blei verlassen die in Beschickung dabei in Form von Metalldampf, oxidieren
im freien Ofenraum erneut und verlassen mit dem Abgas den Ofen in fester Form. Diese Oxide werden
vorteilhaft in einem Sackfilter oder Elektrofilter abgeschieden. is
Die Alkalien können nur in Form der Hydroxide verflüchtigt werden. DieJCaliumhydrqxidverflüchtigung
setzt bei ca. 7000C ein, während die Natriumhydroxidverflüchtigung
er« öei ca. 900°C beginnt.
Die reduzierten, metallisierten Pellets werden aus dem Drehrohrofen in Form von Eisenschwamm
gemeinsam mit überschüssigem Brennstoff und Asche ausgetragen. Diese Mischung wird in einer Kühltrommel
abgekühlt und durch Siebung und Magnetscheidung aufbereitet. 2$
Das der Erfindung zugrundeliegende Verfahren wird im nachfolgenden an Hand eines Beispiels beschrieben.
Eine Mischung aus 60% vorgetrocknetem LD-Schlamm und 40% vorgetrocknetem Hochofenschlamm
wird homogenisiert Diese Mischung weist einen jo
Feuchtegehalt von 12% auf. Dir wichtigsten Bestandteile der Mischung sind:
Dieses Metalloxid kann entweder in einer Wu!«inluge
oder durch naßchemische Verfahren weiter angereichert werden.
Pb-1.61%:Na2O-03%:
K2O = 0.35% und C - 5.8%.
K2O = 0.35% und C - 5.8%.
J5
Auf einem Pelletierteller von I m Durchmesser werden unter Zugabe von Wasser Grünpellets mit
Korndurchmessern von 8 bis 20 mm erzeugt. Diese Grünpellets haben einen Feuchtegehalt von 22,7%, eine
Grünfestigkeit von 2 kp/Pellet und eine Sturzfestigkeit derart, daß sie mehr als 20 Stürze aus 450 mm Höhe
ohne Rißbildung überstanden haben.
Die Grünpcllcts werden kontinuierlich mit Koksgrus einer Körnung bis 3 mm als Reduktionsbrcnnstoff
direkt in den Drehrohrofen eingesetzt. Der Drehrohrofen wird im Gegenstrom zum eingesetzten Material
■von der Austragungsseite her mit Koksofengas beheizt.
Über zwei Drittel der Ofenlänge liegen die Temperaturen des eingesetzten Materials zwischen 900°C und
f 1000C zur weitgehenden Verflüchtigung der Alkalien.
Bei einer spezifischen Durchsatzleistung von 0.64 t Grünpellets/mJ Ofenraum und Tag beträgt der Metallisierungsgrad
im Mittel 93%. Die Zink- und Bleiverflüchtigung liegt bei 99%. Es werden im Mittel Zinkgehaitc
von 0.055% und Bleigehalte von 0.008% in den metallisierten Pellets erreicht. Die Verflüchtigung von
Alkalien, bezogen auf das eingesetzte Material, betragt
bei Natriurnoxidca.80% und Kaliumoxidbjs_zu95%.
Der Anteil an Feineisenschwamm <4 mm beträgt nur 20%. Im Schlauchfilter wird ein Oxid mit nachfolgender
Analyse abgeschieden:
Zn-35%,Pb=l5%;
Feg«,.-l5%;Cg«-l0%;
Feg«,.-l5%;Cg«-l0%;
41S
50
Claims (2)
1. Verfahren zur Verarbeitung von Stäuben und Schlämmen aus Entstaubungsanlagen der Eisenhüttenindustrie,
die vor der Weiterverarbeitung pelletiert und als Grünpellets unter Zugabe von festen
Reduktionsmitteln in einen Drehrohrofen eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kohlenstoff enthaltenden Stäube und/oder Schlämme homogenisiert und mit einem Feuchtegehalt
von 10% bis 16% weniger als 6 Minuten unter solcher Wasserzugabe, daß der Feuchtegehalt der
Grünpellets 17% bis 30% beträgt, pelletiert werden, und das Einsatzgut aus Grünpellets und Reduktionsmitteln
in dem im Gegenstrom beheizten und mit über die Ofenlänge verteilten Luftdüsen versehenen
Drehrohrofen im Anschluß an die Vorwärmzone über eine Länge von zwei Dritteln der Ofenlänge auf
eine Temperatur von 9000C bis 1 !000C aufgeheizt M
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserzugabe in solchen Mengen
erfolgt, daß der Feuchtgehalt der Grünpellets 20 bis 25% beträgt
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