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Schutz der Unterseite von Kraftfahrzeugen Es ist bekannt, die Unterseite
von Kraftfahrzeugen, der Kotflügel und anderer, der schädlichen Einwirkung von durch
die Räder hochgeschleudertem Kies, 'Staub, Steinen u. dgl. ausgesetzter Teile solcher
Fahrzeuge durch eine aufgespritzte Schutzschicht aus kautschukhaltigem Teer, Asphalt
od, dgl. zu schützen. Ein weiterer Zweck dieser bekannten Schutzschicht ist, diejenigen
Fahrzeugteile., bei welchen der Lackbezug infolge der Schleif- und Kratzwirkung
solcher hochgeschleuderter Straßen@deckenteile verletzt ist, vor frühzeitiger Korrosion
zu schützen, die insbesondere dadurch hervorgerufen wird, daß im Winter zum Zwecke
des Auftauens des Straßeneises Viehsalz oder Steinsalz verwendet wird. Solche Überzüge
schließen im übrigen auch Undichtheiten am Fahrzeug, da sie die gesamte zu schützende
Fläche bedecken, also auch Fugen, Schrauben, Balzens od. dgl. Mit diesen bekannten
Schutzschichten wird außerdem beabsichtigt, das durch hochgeschleuderte Straßenbelagteile
verursachte »Dröhnen« des Fahrzeuges zu vermindern.
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Diese bekannten Schutzschichten haben den Nachteil, daß sie im Laufe
der Zeit infolge natürlicher Alterung, die durch die stete Einwirkung des Straßenstaubes
noch beschleunigt wird, hart werden, d. h. ihre Plastizität und Elastizität verlieren
oder zumindest so stark einbüßen, daß die angestrebte Dämpfungswirkung und damit
auch der angestrebte Schutz gegen mechanische Beschädigung infolge hoch-,geschleuderter
Teilchen und der Schutz gegen unerwünschte Geräusche allmählich verloTengeht. Die
erhärteten Schichten neigen außerdem zum Abspringen, wobei häufig noch die darunterliegende
Lack-oder Farbschicht mit weggerissen wird, so daß diese Schadenstellen nach wie
vor den schädlichen Einflüssen der Korrosion ausgesetzt sind.
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Es sind daher, um diesen Nachteilen zu begegnen, auch Schutzschichten
bekanntgeworden, die aus weichen, elastischen Materialien gebildet sind, bei denen
die vorerwähnten Alterungserscheinungen nicht in so hohem Maße auftreten. Immerhin
sind auch derartige Schutzschichten vor dein Nachteil des Verlustes der Plastizität
und der Elastizität nicht frei, und auch bei ihrer Anwendung wird, wenn Teile der
Schicht abspringen, die darunterliegende Schicht mit weggerissen.
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Die Erfindung hat eine Schutzschicht für die Unterseite von Kraftfahrzeugen
zum Gegenstand, bei der die Erhaltung der erforderlichen Elastizität in sehr hohem
Maße gewährleistet ist. Sie besteht aus einem elastischen Material, z. B. weich
vulkanisiertem Kautschuk, und ist unter Bildung eines Hohlraumes nur längs ihrer
Ränder mit dem zu schützenden Teil haftend verbunden.
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Dabei kann der hinter der Membran liegende Raum mit der Außenfläche
Verbindung haben, so daß die Elastizität der gespannten Gummimembran den Stoß der
hochgeschleuderten Steine, Kies od. dgl. abfängt; in weiterer Abwandlung kann der
hinter der Membran liegende Raum auch luftdicht nach außen abgeschlossen sein, so
daß zu der Elastizität des Gummis noch diejenige der eingeschlossenen Luft hinzutritt.
In noch weiterer Abwandlung -der Erfindung kann diese hinter der Membran liegende
Luft unter Druck stehen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das zu schützende
Fahrzeugteil mit einem der Gestalt des betreffenden Teiles angepaßten, unter Inneudruck
stehenden Formkörper aus Gummi bedeckt sein.
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Die Erfindung ist beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben,
in welcher Fig. 1 einen Schnitt durch einen Kotflügel mit einer erfindungsgemäßen
Schutzschicht, Fig. 2 einen Schnitt durch einen Kotflügel längs der Linie II-II
der Fig. 1 nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, Fig. 3 den Schnitt
durch ein Fahrzeugteil mit einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 4 den Schnitt durch einen Kotflügel mit einer noch weiter gebildeten Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Schutzschicht, am Beispiel eines
Kotflügels 1 gezeigt, in Form einer Gummim,eml>rai12 so angebracht, daß sie sich
als Sehne zu dem am meisten gefährdeten konkaven Teil des Kotflügels 1 erstreckt.
Dadurch wird auch der Schutz gegen die durch hochgeschleuderte Teilchen hervorgerufenen
Geräusche noch wesentlich verstärkt, da in diesem Fall zu der natürlichen Elastizität
der Gummimembran auch noch die Spannungselastizität der Membran hinzutritt. Die
Membran kann an dem Kotflügel beispielsweise durch eine angeklebte oder anvulka.nisierte
Randleiste 3 befestigt sein. Der Raum zwischen der ' \leinbran und dem Kotflügel
kann entweder finit der Außenluft Verbindung haben, in welchem
Fall
die Membran infolge ihrer Eigenelastizität wirksam ist, oder dieser Raum kann in
Weiterbildung der Erfindung auch gegen die Außenluft abgeschlossen sein, in welch
letzterem Fall zu der Membranelastizität auch noch diejenige des eingeschlossenen
Luftraumes hinzutritt.
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Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Anordnung der Fig. 1 längs
der Linie II-II. Wie aus der Figur ersichtlich, ist die Membran in Fahrzeuglängsrichtung
der Krümmung des Kotflügels angepaßt, während sie in Ouerrichtung, wie in Fig. 1
gezeigt, gespannt ist und gerade verläuft. In weiterer Ausbildung der Erfindung
ist die Membran 2, die mittels eines Randstreifens 3 an dem Fahrzeugteil befestigt
ist, gegen dieses Fahrzeugteil luftdicht abgeschlossen, so daß der Luftraum 4 mittels
eines Ventils 5 unter Druck gesetzt werden kann. Dadurch wird die Elastizität der
erfindungsgemäßen Schutzschicht noch wesentlich erhöht, so daß ein Dröhnen überhaupt
nicht mehr eintritt und hochgeschleuderte Teilchen wie an einem Luftkissen zurückgeworfen
werden.
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Fig. 3 zeigt die Erfindung in Abwandlung, beispielsweise in Anbringung
an einem ebenen Fahrzeugteil 6. Die Befestigungsrandleiste 3 ist hier vorzugsweise
an einspringenden Ecken des Fahrzeugteiles 6 angeordnet. Der Luftraum 4 zwischen
der Membran und dem Teil 6 kann mittels eines Ventils 5 unter Druck gesetzt werden.
Bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 3 kann die, Randleiste 3 entweder geklebt
oder, besser, anvulkanisiert sein. Wesentlich ist, daß sowohl das Fahrzeugteil 1
oder 6 als auch die Membran luftdicht sind. Die Anordnung nach Fig. 2 und 3 gestattet
insbesondere die Elastizität der Schutzschicht 2 den jeweiligen Straßenverhältnissen
dadurch anzupassen, daß der Druck des Luftraumes 4 entsprechend variiert wird.
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Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Die Schutzschicht
hat bei dieser Ausführungsform die Gestalt eines der Form -des Fahrzeugteiles 1
angepaßten Hohlkörpers 7 aus Gummi o@d. dgl., dessen Hohlraum 4 mittels eines Ventils
5 unter Druck gesetzt werden kann. Der Gummikörper 7 ist durch Aufkleben oder Aufvulkanisieren
längs seiner inneren Oberfläche vollständig mit der zu schützenden Oberfläche des
Fahrzeugteiles 1 verbunden. Als weitere Verstärkung kann an den Verbindungsstellen
längs des Randes eine Randleiste 3 vorgesehen sein. Für das Ventil 5 muß in dem
Fahrzeugteil selbstverständlich eine! entsprechende Bohrung vorgesehen, sein.
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Die erfindungsgemäße Schutzart für Fahrzeugteile ist sowohl für Straßen-
als auch für Schienenfahrzeuge anwendbar. Sie gewährt gegenüber den bekannten Schutzschichten
den Vorteil höherer Elastizität und höherer Dämpfung, insbesondere höherer Geräuschdämpfung,
weiter .die Vorteile größerer Widerstandsfähigkeit gegen mechanischen Angriff durch
die hochgeschleuderten Teilchen, größerer Widerstandsfähigkeit gegen chemischen
Angriff durch Säuren oder Laugen und einen vollkommenen Korrosionsschutz.