DE10063993A1 - Fluorelastomer, dessen Herstellung, vernetzbare Zusammensetzung und vulkanisiertes Produkt - Google Patents
Fluorelastomer, dessen Herstellung, vernetzbare Zusammensetzung und vulkanisiertes ProduktInfo
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Abstract
Es wird ein Fluorelastomer beschrieben, das Teileinheiten (a), die von Vinylidenfluorid stammen, und Teileinheiten (b), die von Perfluor(methoxypropylvinylether) stammen, wahlfrei zusammen mit Teileinheiten (c), die von Tetrafluorethylen stammen, und/oder Teileinheiten (d), die von einem Perfluoralkylvinylether stammen, umfaßt, wobei die Teileinheiten (a) in einer Menge von 65 bis 85 Mol-% enthalten sind, die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-% enthalten sind, die Teileinheiten (c) in einer Menge von 0 bis 10 Mol-% enthalten sind und die durch Teileinheiten (d) in einer Menge von 0 bis 25 Mol-% enthalten sind. Das Fluorelastomer kann nach einem Verfahren hergestellt werden, das die Copolymerisation von Vinylidenfluorid und Perfluor(methoxypropylvinylether), wahlfrei zusammen mit Tetrafluorethylen und/oder einem Perfluoralkylvinylether, in Gegenwart einer iodbromierten Verbindung der allgemeinen Formel RBr¶n¶I¶m¶ [I] umfaßt. Außerdem wird eine vernetzbare Zusammensetzung bereitgestellt, die das oben genannte Fluorelastomer und ein Peroxid-Vernetzungsmittel umfaßt. Außerdem wird ein vulkanisiertes Produkt bereitgestellt, das durch Vulkanisieren der oben genannten vernetzbaren Zusammensetzung hergestellt wurde und eine hervorragende Beständigkeit gegenüber Wärme, Kälte und Lösungsmitteln hat.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fluorelastomer, ein Verfahren
zur Herstellung dieses Fluorelastomers, eine dieses Fluorelastomer
enthaltende, vernetzbare Zusammensetzung und ein gehärtetes bzw.
vulkanisiertes Produkt (nachfolgend als vulkanisiertes Produkt be
zeichnet) aus dieser vernetzbaren Zusammensetzung.
Eigenschaften, wie die Beständigkeit gegenüber Wärme, Kälte und Lö
sungsmitteln (einschließlich Heizöl und anderen Ölen) sind bei Form
produkten, wie Öldichtungen und Kraftstoffschläuchen für Kraftfahr
zeuge, Flugzeuge usw., notwendig. Somit besteht der Bedarf, Harz
materialien zu entwickeln, bei denen diese Eigenschaften in er
wünschter Weise ausgeglichen sind.
Die japanische Patentveröffentlichung Nr. 54(1979)-1585 beschreibt
zum Beispiel eine fluorierte Polymerzusammensetzung, die ein organi
sches Peroxid und ein fluoriertes Polymer umfaßt, das durch Copoly
merisation mit einem Olefin erhalten wurde, das 3 Mol-% oder weni
ger Brom enthält. Das Produkt der Peroxidvernetzung, das von dieser
Zusammensetzung erhalten wird, hat jedoch den Nachteil, daß seine
Lösungsmittelbeständigkeit gering ist, obwohl es eine gewisse Kälte
beständigkeit besitzt.
Andererseits beschreibt die japanische Patentveröffentlichung Nr.
58(1983)-4728 ein fluoriertes, aus mehreren Segmenten bestehendes
Polymer, das durch Copolymerisation unter Verwendung einer iodier
ten Verbindung als Kettenübertragungsmittel erhalten wird. Da die als
Kettenübertragungsmittel verwendete iodierte Verbindung jedoch
ein geringes Molekulargewicht hat, besteht das Problem, daß
überhaupt keine Verbesserung der Kältebeständigkeit erwartet werden
kann.
Die Erfinder haben extensive und intensive Untersuchungen vorge
nommen, um die Probleme aus dem Stand der Technik zu lösen. Als
Ergebnis wurde festgestellt, daß bei der Verwendung einer vernetzba
ren Zusammensetzung, die ein bestimmtes Fluorelastomer enthält, ein
vulkanisiertes Produkt erhalten werden kann, das eine hervorragende
Beständigkeit gegenüber Wärme, Kälte und Lösungsmitteln besitzt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Basis dieser Erkenntnis.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Lösung der
oben genannten Probleme aus dem Stand der Technik. Insbesondere
bestehen die Aufgaben der vorliegenden Erfindung in der Bereitstel
lung eines Fluorelastomers, aus dem ein vulkanisiertes Produkt mit
hervorragender Beständigkeit gegenüber Wärme, Kälte und Lösungs
mitteln erhalten werden kann, und in der Bereitstellung einer vernetz
baren Zusammensetzung, die dieses enthält, und eines vulkanisierten
Produktes davon.
Diese Aufgaben werden durch ein Fluorelastomer gemäß Anspruch 1,
eine vernetzbare Zusammensetzung gemäß Anspruch 6 und ein vulka
nisiertes Produkt gemäß Anspruch 7 gelöst.
Der erfindungsgemäße Fluorelastomer umfaßt:
Teileinheiten bzw. einen Teil bildende Einheiten (nachfolgend als
Teileinheiten bezeichnet) (a), die von Vinylidenfluorid stammen, und
Teileinheiten (b), die von Perfluor(methoxypropylvinylether) stammen,
wahlfrei zusammen mit Teileinheiten (c), die von Tetrafluorethylen
stammen, und/oder Teileinheiten (d), die von einem Perfluoralkyl
vinylether stammen,
wobei:
die Teileinheiten (a) in einer Menge von 65 bis 85 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (c) in einer Menge von 0 bis 10 Mol-% enthalten sind und
die Teileinheiten (d) in einer Menge von 0 bis 25 Mol-% enthalten sind.
die Teileinheiten (a) in einer Menge von 65 bis 85 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (c) in einer Menge von 0 bis 10 Mol-% enthalten sind und
die Teileinheiten (d) in einer Menge von 0 bis 25 Mol-% enthalten sind.
Es ist bevorzugt, daß die Teileinheiten (b) in einer Menge von 6 bis 25 Mol-%
enthalten sind.
Das erfindungsgemäße Fluorelastomer kann außerdem Teileinheiten
(e) umfassen, die von einer bromierten Verbindung, einer iodierten
Verbindung oder einer iodierten, bromierten bzw. iodbromierten Ver
bindung (nachfolgend als iodbromierte Verbindung bezeichnet) stam
men, die durch die allgemeine Formel angegeben wird:
RBrnIm [I]
worin R irgendein Fluorkohlenwasserstoff-, Chlorfluorkohlenwasser
stoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und Kohlenwasserstoffrest ist, wobei
diese Reste wahlfrei eine funktionelle Gruppe X aufweisen, wobei X
-O-, -S-, =NR, -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H darstellt, und wobei
n und m jeweils 0, 1 oder 2 sind.
Die oben genannten Teileinheiten (e) sind vorzugsweise in einer Men
ge von 0,001 bis 5 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile der Summe der
Teileinheiten (a), (b), (c) und (d) enthalten.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Fluorelastomers
umfaßt die Copolymerisation von Vinylidenfluorid und Perfluor(methoxypropylvinylether),
wahlfrei zusammen mit Tetrafluorethylen
und/oder einem Perfluoralkylvinylether, in Gegenwart einer Verbin
dung der allgemeinen Formel:
RBrnIm [I]
worin R irgendein Fluorkohlenwasserstoff-, Chlorfluorkohlenwasser
stoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und Kohlenwasserstoffrest ist, wobei
diese Reste wahlfrei eine funktionelle Gruppe X aufweisen, wobei X
-O-, -S-, =NR, -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H darstellt, und wobei
n und m jeweils 0, 1 oder 2 sind.
Die erfindungsgemäße vernetzbare Zusammensetzung umfaßt das oben
genannte Fluorelastomer und ein Peroxid-Vernetzungsmittel. Das er
findungsgemäße vulkanisierte Produkt wird durch Vulkanisieren dieser
vernetzbaren Zusammensetzung hergestellt.
Fig. 1: ist eine graphische Darstellung des 19F-NMR-Spektrums
des in Beispiel 1 erhaltenen Fluorelastomers.
Das Fluorelastomer, das Verfahren zu dessen Herstellung, die vernetz
bare Zusammensetzung und das vulkanisierte Produkt daraus gemäß
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend detailliert erläutert.
Das erfindungsgemäße Fluorelastomer ist ein Copolymer, das Teilein
heiten (a), die von Vinylidenfluorid stammen, und Teileinheiten (b),
die von Perfluor(methoxypropylvinylether) stammen, wahlfrei zusam
men mit Teileinheiten (c), die von Tetrafluorethylen stammen,
und/oder Teileinheiten (d), die von Perfluoralkylvinylether stammen,
umfaßt.
Vinylidenfluorid, von dem die Teileinheiten (a) stammen können, Per
fluor(methoxypropylvinylether) [CF2=CFOCF2CF2CF2OCF3], von
dem die Teileinheiten (b) stammen können, und Tetrafluorethylen, von
dem die Teileinheiten (c) stammen können, können nach bekannten
Verfahren hergestellt werden. Sie sind auch kommerziell erhältlich.
Der Perfluoralkylvinylether, von dem die Teileinheiten (d) gemäß der
vorliegenden Erfindung stammen können, können zum Beispiel Per
fluor(methylvinylether), Perfluor(ethylvinylether) und Perfluor(pro
pylvinylether) sein. Davon wird Perfluor(methylvinylether) vorzugs
weise verwendet. Diese Perfluoralkylvinylether können nach bekann
ten Verfahren hergestellt werden und sind auch kommerziell erhält
lich.
Das Fluorelastomer kann außerdem Teileinheiten (e) umfassen, die von
einer bromierten Verbindung, einer iodierten Verbindung oder einer
iodbromierten Verbindung stammen, die durch die allgemeine Formel
angegeben wird:
RBrnIm [I]
worin R irgendein Fluorkohlenwasserstoff-, Chlorfluorkohlenwasser
stoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und Kohlenwasserstoffrest ist und n
und m jeweils 0, 1 oder 2 sind.
Diese Verbindungen sind nicht begrenzt, sofern die Kettenübertragung
und andere Effekte bei den Polymerisationsbedingungen nicht durch
irgendwelche Nebenreaktionen verlorengehen. Der Rest R wird zum
Beispiel im allgemeinen aus Fluorkohlenwasserstoffresten, Chlor
fluorkohlenwasserstoffresten, Chlorkohlenwasserstoffresten und Koh
lenwasserstoffresten mit jeweils 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ausge
wählt. All diese Reste können eine damit verbundene funktionelle
Gruppe, wie -O-, -S-, =NR, -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H, auf
weisen.
Die durch die allgemeine Formel [I] dargestellte Verbindung kann eine
bromierte Verbindung, eine iodierte Verbindung oder eine iodbro
mierte Verbindung sein.
Die bromierte Verbindung kann zum Beispiel irgendwelche bromierten
Vinylverbindungen und bromierte Olefine, wie Vinylbromid, 1-Brom-
2,2-difluorethylen, Perfluorallylbromid, 4-Brom-1,1,2-trifluorbuten, 4-
Brom-3,3,4,4-tetrafluorbuten, 4-Brom-1,1,3,3,4,4-hexafluorbuten,
Bromtrifluorethylen, 4-Brom-3-chlor-1,1,3,4,4-pentafluorbuten, 6-
Brom-5,5,6,6-tetrafluorhexen, 4-Bromperfluorbuten-1 und 3,3-Difluor
allylbromid, sein.
Von den iodbromierten Verbindungen der allgemeinen Formel [I] wer
den gesättigte oder ungesättigte aliphatische oder aromatische iodbro
mierte Verbindungen bevorzugt verwendet, bei denen n und m jeweils
1 sind. Wenn entweder n oder m 2 ist, hat das erzeugte Fluorelastomer
eine dreidimensionale Struktur. Deshalb wird eine solche Verbindung
vorzugsweise in einer Menge verwendet, die nicht zu einer Beein
trächtigung der Verarbeitbarkeit führt.
Die Verbindung mit einer iodbromierten Kette mit der allgemeinen
Formel [I] kann zum Beispiel sein: 1-Brom-2-iodperfluorethan, 1-
Brom-3-iodperfluorpropan, 1-Brom-4-iodperfluorbutan, 2-Brom-3-
iodperfluorbutan, 1-Brom-2-iodperfluor(2-methylpropan), Monobrom
monoiodperfluorcyclobutan, Monobrommonoiodperfluorpentan, Mono
brommonoiodperfluor-n-octan, Monobrommonoiodperfluorcyclohexan,
1-Brom-1-iod-2-chlorperfluorethan, 1-Brom-2-iod-2-chlorperfluor
ethan, 1-Iod-2-brom-2-chlorperfluorethan, 1,1-Dibrom-2-iodperfluor
ethan, 1,2-Dibrom-2-iodperfluorethan, 1,2-Diiod-2-bromperfluorethan,
1-Brom-2-iod-1,2,2-trifluorethan, 1-Iod-2-brom-1,2,2-trifluorethan, 1-
Brom-2-iod-1,1-difluorethan, 1-Iod-2-brom-1,1-difluorethan, 1-Brom-
2-iod-1-fluorethan, 1-Iod-2-brom-1-fluorethan, 1-Brom-2-iod-
1,1,3,3,3-pentafluorpropan, 1-Iod-2-brom-1,1,3,3,3-pentafluorpropan,
1-Brom-2-iod-3,3,4,4,4-pentafluorbutan, 1-Iod-2-brom-3,3,4,4,4-pen
tafluorbutan, 1,4-Dibrom-2-iodperfluorbutan, 2,4-Dibrom-1-iodper
fluorbutan, 1,4-Diiod-2-bromperfluorbutan, 1,4-Dibrom-2-iod-3,3,4,4-
tetrafluorbutan, 1,4-Diiod-2-brom-3,3,4,4-tetrafluorbutan, 1,1-Dibrom-
2,4-diiodperfluorbutan, 1-Brom-2-iod-1-chlorethan, 1-Iod-2-brom-1-
chlorethan, 1-Brom-2-iod-2-chlorethan, 1-Brom-2-iod-1,1-dichlor
ethan, 1,3-Dibrom-2-iodperfluorpropan, 2,3-Dibrom-2-iodperfluorpro
pan, 1,3-Diiod-2-bromperfluorpropan, 1-Brom-2-iodethan, 1-Brom-2-
iodpropan, 1-Iod-2-brompropan, 1-Brom-2-iodbutan, 1-Iod-2-brom
butan, 1-Brom-2-iod-2-trifluormethyl-3,3,3-trifluorpropan, 1-Iod-2-
brom-2-trifluormethyl-3,3,3-trifluorpropan, 1-Brom-2-iod-2-phenyl
perfluorethan, 1-Iod-2-brom-2-phenylperfluorethan, 3-Brom-4-iodper
fluorbuten-l, 3-Iod-4-bromperfluorbuten-1, 1-Brom-4-iodperfluorbu
ten-1, 1-Iod-4-bromperfluorbuten-1, 3-Brom-4-iod-3,4,4-trifluorbuten-
1, 4-Brom-3-iod-3,4,4-trifluorbuten-1, 3-Brom-4-iod-1,1,2-trifluorbu
ten-1, 4-Brom-5-iodperfluorpenten-1, 4-Iod-5-bromperfluorpenten-1,
4-Brom-5-iod-1,1,2-trifluorpenten-1, 4-Iod-5-brom-1,1,2-trifluorpen
ten-1, 1-Brom-2-iodperfluorethylperfluormethylether, 1-Brom-2-
iodperfluorethylperfluorethylether, 1-Brom-2-iodperfluorethylper
fluorpropylether, 2-Brom-3-iodperfluorpropylperfluorvinylether, 1-
Brom-2-iodperfluorethylperfluorvinylether, 1-Brom-2-iodperfluor
ethylperfluorallylether, 1-Brom-2-iodperfluorethylmethylether, 1-Iod-
2-bromperfluorethylethylether, 1-Iod-2-bromethylethylether und 1-
Brom-2-iodethyl-2'-chlorethylether. Diese iodbromierten Verbindun
gen können nach geeigneten bekannten Verfahren hergestellt werden.
Fluorierte Monobrommonoiodolefine können zum Beispiel durch Re
aktion von Iodbromid mit fluorierten Olefinen erhalten werden.
Die aromatische iodbromierte Verbindung aus diesen iodbromierten
Verbindungen kann zum Beispiel irgendwelche substituierten Benzole,
wie: 1-Iod-2-brom-, 1-Iod-3-brom-, 1-Iod-4-brom-, 3,5-Dibrom-1-iod-,
3,5-Diiod-1-brom-, 1-(2-Iodethyl)-4-(2-bromethyl)-, 1-(2-Iodethyl)-3-
(2-bromethyl)-, 1-(2-Iodethyl)-4-(2-bromethyl)-, 3,5-Bis(2-bromethyl)-
1-(2-iodethyl)-, 3,5-Bis(2-iodethyl)-1-(2-bromethyl)-, 1-(3-Iodpropyl)-
2-(3-brompropyl)-, 1-(3-Iodpropyl)-3-(3-brompropyl)-, 1-(3-Iodpro
pyl)-4-(3-brompropyl)-, 3,5-Bis(3-brompropyl)-1-(3-iodpropyl)-, 1-(4-
Iodbutyl)-3-(4-brombutyl)-, 1-(4-Iodbutyl)-4-(4-brombutyl)-, 3,5-
Bis(4-iodbutyl)-1-(4-brombutyl)-, 1-(2-Iodethyl)-3-(3-brompropyl)-, 1-
(3-Iodpropyl)-3-(4-brombutyl)-, 3,5-Bis(3-brompropyl)-1-(2-iodethyl)-,
1-Iod-3-(2-bromethyl)-, I-Iod-3-(3-brompropyl)-, 1,3-Diiod-5-(2-
bromethyl)-, 1,3-Diiod-5-(3-brompropyl)-, 1-Brom-3-(2-iodethyl)-, 1-
Brom-3-(3-iodpropyl)-, 1,3-Dibrom-5-(2-iodethyl)- und 1,3-Dibrom-5-
(3-iodpropyl)benzol, und substituierte Perfluorbenzole, wie 1-Iod-2-
brom-, 1-Iod-3-brom-, 1-Iod-4-brom-, 3,5-Dibrom-1-iod- und 3,5-Di
iod-1-bromperfluorbenzol sein.
Die iodierte Verbindung kann zum Beispiel 1,2-Diiodtetrafluorethan,
1,3-Diiodhexafluorpropan, 1,4-Diiodoctafluorbutan, Iodperfluorethy
len, Iod-1,1-difluorethylen, Iodethylen, 2-Iodperfluorethylvinylether,
1,7-Diiodperfluor-n-octan, 1,12-Diiodperfluordodecan, 1,16-Diiodper
fluorhexadecan, 1,3-Diiod-2-chlorperfluor-n-propan und 1,5-Diiod-
2,4-dichlorperfluor-n-pentan sein.
Außerdem werden auch vorzugsweise Verbindungen der allgemeinen
Formel [I] verwendet, worin R eine funktionelle Gruppe hat.
Als derartige Verbindungen können zum Beispiel bromierte Vinylether
der allgemeinen Formel [I] genannt werden, worin n = 1, m = 0 und R
R1-O-CF=CF2 sind [wobei R1 eine Perfluoralkylgruppe ist]. Beispiele
bromierter Vinylether schließen ein:
CF2BrCF2OCF=CF2,
CF2Br(CF2)2OCF=CF2,
CF2Br(CF2)3OCF=CF2,
CF3CFBr(CF2)2OCF=CF2,
CF2Br(CF2)4OCF=CF2.
CF2BrCF2OCF=CF2,
CF2Br(CF2)2OCF=CF2,
CF2Br(CF2)3OCF=CF2,
CF3CFBr(CF2)2OCF=CF2,
CF2Br(CF2)4OCF=CF2.
Diese bromierten Vinylether können nach bekannten Verfahren, zum
Beispiel dem in US-Patent Nr. 4 745 165 beschriebenen Verfahren,
synthetisiert werden.
Es können auch bromierte Vinylether der allgemeinen Formel [I] ver
wendet werden, worin n = 1, m = 0 und R R2OCF=CFBr oder
R2OCBr=CF2 ist [wobei R2 eine Niederalkylgruppe oder eine Fluor
alkylgruppe ist]. Diese bromierten Vinylether können nach bekannten
Verfahren, zum Beispiel dem in US-Patent Nr. 4 564 662 beschriebe
nen Verfahren, synthetisiert werden.
Die bromierte Verbindung, die iodbromierte Verbindung oder die
iodierte Verbindung gemäß der vorliegenden Erfindung wirkt als Ket
tenübertragungsmittel für die Erzeugung von Vernetzungsstellen im
Copolymer und regelt das Molekulargewicht des Copolymers, wodurch
eine bessere Verarbeitbarkeit der vernetzbaren Zusammensetzung
möglich wird.
Im Zusammenhang mit den oben genannten Verbindungen, zum Bei
spiel der iodbromierten Verbindung, wird angenommen, daß die Er
zeugung organischer Peroxidradikale zum Zeitpunkt der Polymerisa
tion eine leichte Radikalspaltung von Iod und Brom von der iodbro
mierten Verbindung einleitet, durch die hohe Reaktivität der erzeugten
Radikale eine Monomer-Additiv-Kettenwachstumsreaktion auftritt und
die Reaktion dann durch den Entzug von Iod und Brom aus der iod
bromierten Verbindung beendet wird, dadurch kann ein Fluorelastomer
bereitgestellt werden, bei dem Iod und Brom an die Molekülenden ge
bunden sind. Die an die Molekülenden des Fluorelastomers gebunde
nen Iod- und Bromatome wirken als Vernetzungsstellen beim Peroxid
vulkanisieren.
Im erfindungsgemäßen Fluorelastomer wird das Vinylidenfluorid, von
dem die Teileinheiten (a) stammen, in einer Menge von 65 bis 85 Mol-%,
vorzugsweise 70 bis 80 Mol-% verwendet. Wenn die Vinyli
denfluoridmenge bei der Copolymerisation kleiner als 65 Mol-% ist,
kann es beim vulkanisierten Produkt aus dieser vernetzbaren Zusam
mensetzung, die das Fluorelastomer enthält, zu einer Beeinträchtigung
der Tieftemperatureigenschaften kommen. Wenn diese Menge anderer
seits 85 Mol-% übersteigt, kann das vulkanisierte Produkt aus der ver
netzbaren Zusammensetzung, die das Fluorelastomer enthält, eine Be
einträchtigung der Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln und Che
mikalien aufweisen.
Perfluor(methoxypropylvinylether), von dem nach der vorliegenden
Erfindung die Teileinheiten (b) stammen, wird in einer Menge von 0,5
bis 30 Mol-%, vorzugsweise 6 bis 25 Mol-% und noch bevorzugter 8
bis 20 Mol-% verwendet. Die Verwendung von Perfluor(methoxypro
pylvinylether) in der oben genannten Menge bei der Copolymerisation
ist nicht nur aus dem Gesichtspunkt, daß ein vulkanisiertes Produkt
einer vernetzbaren Zusammensetzung, die ein Fluorelastomer enthält,
mit hervorragenden Tieftemperatureigenschaften erhalten werden
kann, sondern auch aus ökonomischer Sicht bevorzugt.
Tetrafluorethylen, von dem die Teileinheiten (c) stammen, die in der
vorliegenden Erfindung wahlfrei enthalten sind, wird in einer Menge
von 0 bis 10 Mol-%, vorzugsweise 4 bis 8 Mol-% verwendet. Wenn die
Tetrafluorethylenmenge bei der Copolymerisation 10 Mol-% über
steigt, kann es bei dem vulkanisierten Produkt aus der vernetzbaren
Zusammensetzung, die das Fluorelastomer enthält, zu einer Beein
trächtigung der Tieftemperatureigenschaften kommen.
Perfluoralkylvinylether, von dem die Teileinheiten (d) stammen, die in
der vorliegenden Erfindung wahlfrei enthalten sind, wird in einer
Menge von 0 bis 25 Mol-%, vorzugsweise 5 bis 15 Mol-% verwendet.
Außerdem beträgt die Summe der verwendeten Monomere, von denen
diese Teileinheiten (a), (b), (c) und (d) stammen, 100 Mol-%.
Wenn die Verbindung der allgemeinen Formel [I] verwendet wird,
wird sie vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, stärker
bevorzugt von 0,01 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Summe von Vinyli
denfluorid und Perfluor(methoxypropylvinylether), wahlfrei zusammen
mit Tetrafluorethylen und/oder Perfluoralkylvinylether, verwendet.
Wenn die Menge dieser Verbindung in den vorstehend genannten Be
reichen liegt, kann ein vulkanisiertes Produkt erhalten werden, das
nicht nur hervorragende Eigenschaften bei der plastischen bzw. blei
benden Verformung durch Druck (nachfolgend als bleibende Verfor
mung durch Druck bezeichnet), sondern auch ein hervorragendes Deh
nungsverhältnis zeigt.
Das erfindungsgemäße Fluorelastomer wird durch Copolymerisation
von Vinylidenfluorid und Perfluor(methoxypropylvinylether), wahlfrei
zusammen mit Tetrafluorethylen und/oder Perfluoralkylvinylether, er
halten.
Die erfindungsgemäße Copolymerisation kann wahlfrei in Gegenwart
einer Verbindung erfolgen, die aus einer bromierten Verbindung, einer
iodbromierten Verbindung und einer iodierten Verbindung ausgewählt
ist.
Die erfindungsgemäße Copolymerisation kann im allgemeinen durch
ein Emulsionspolymerisationsverfahren erfolgen, wobei die Reaktion
in einem wäßrigen Medium in Gegenwart eines wasserlöslichen Per
oxidkatalysators, vorzugsweise eines Redox-Katalysators davon, er
folgt. Die Copolymerisation kann auch durch ein Lösungs-Radikalpolymerisationsverfahren
erfolgen, wobei ein fluoriertes Lösungsmittel
verwendet wird.
Nachfolgend wird die Polymerisation nach dem Emulsionspolymerisa
tionsverfahren beschrieben.
Zum Beispiel werden bei der Emulsionspolymerisation vorzugsweise
Persulfatsalze, wie Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat und Natri
umpersulfat, als oben genannter wasserlöslicher Peroxidkatalysator
verwendet.
Als Mittel für die Durchführung der Emulgierung können zum Beispiel
fluorierte Emulgatoren, wie fluorierte aliphatische Carboxylate und
fluorierte Alkoholphosphate oder -sulfate, oder übliche Emulgatoren,
wie Sulfate eines höheren aliphatischen Alkohols und aromatische Sul
fonate, verwendet werden. Diese wasserlöslichen Emulgatoren können
entweder allein oder in Kombination verwendet werden.
Es ist bevorzugt, daß jeder Emulgator in einer Menge von etwa 0,001
bis 10 Gew.-%, insbesondere etwa 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
wäßrige Medium, verwendet wird.
Die Emulsionspolymerisation in Gegenwart des oben genannten was
serlöslichen Peroxidkatalysators und des Emulgators erfolgt bei etwa 0
bis 80°C, vorzugsweise etwa 20 bis 60°C. Wenn die Reaktionstempe
ratur 80°C übersteigt, hat das erzeugte Copolymer ein unvorteilhaft
geringes Molekulargewicht. Außerdem kann die Zersetzungsrate des
Polymerisationskatalysators so hoch werden, daß es zu einer Verringe
rung des Wirkungsgrades kommt. Wenn die Reaktionstemperatur ande
rerseits weniger als 0°C beträgt, kann die Polymerisationsgeschwin
digkeit für ein praktisches Verfahren zu gering werden. Im Hinblick
auf den Polymerisationsdruck gilt, je höher desto stärker erwünscht,
sofern ein Copolymer mit homogener Zusammensetzung erhalten werden
kann. Im allgemeinen beträgt jedoch der angewendete Druck etwa
9,81 MPa (100 kg/cm2G) oder weniger.
Obwohl das Molekulargewicht des Fluorelastomers, das nach der vor
liegenden Erfindung als Copolymer erhalten wird, nicht besonders be
grenzt ist, ist es im allgemeinen bevorzugt, daß zum Beispiel das
Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn, durch GPC in einem THF-
Lösungsmittel gemessen) im Bereich von 10.000 bis 1.000.000, insbe
sondere 50.000 bis 300.000 liegt. Die Lösungsviskosität ηsp/C (bei
35°C in Methylethylketon) als Index des Molekulargewichts liegt vor
zugsweise im Bereich von 0,01 bis 0,5 m3/kg (0,1 bis 5 dl/g), stärker
bevorzugt von 0,05 bis 0,35 m3/kg (0,5 bis 3,5 dl/g).
In der vorliegenden Erfindung kann das Molekulargewicht des erhalte
nen Fluorelastomers geregelt werden, wenn zum Zeitpunkt der Polyme
risation für die Herstellung des Copolymers falls erforderlich ein Ket
tenübertragungsmittel, wie Methanol, Ethanol, Isopentan, Diethylma
lonat oder Tetrachlorkohlenstoff, zugesetzt wird.
Das erhaltene Fluorelastomer ist ein Copolymer, welches umfaßt:
Teileinheiten (a), die von Vinylidenfluorid stammen, und
Teileinheiten (b), die von Perfluor(methoxypropylvinylether) stammen, wahlfrei zusammen mit Teileinheiten (c), die von Tetrafluorethylen stammen, und/oder Teileinheiten (d), die von einem Perfluoralkyl vinylether stammen, wobei:
die Teileinheiten (a) in einer Menge von 65 bis 85 Mol-%, vorzugs weise 70 bis 80 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-%, vorzugs weise 6 bis 25 Mol-% und noch bevorzugter 8 bis 20 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-%, vorzugs weise 6 bis 25 Mol-% und noch bevorzugter 8 bis 20 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (c) in einer Menge von 0 bis 10 Mol-%, vorzugswei se 4 bis 8 Mol-% enthalten sind und
die Teileinheiten (d) in einer Menge von 0 bis 25 Mol-%, vorzugswei se 5 bis 15 Mol-% enthalten sind (vorausgesetzt, daß (a) + (b) + (c) + (d) = 100 Mol-%).
Teileinheiten (a), die von Vinylidenfluorid stammen, und
Teileinheiten (b), die von Perfluor(methoxypropylvinylether) stammen, wahlfrei zusammen mit Teileinheiten (c), die von Tetrafluorethylen stammen, und/oder Teileinheiten (d), die von einem Perfluoralkyl vinylether stammen, wobei:
die Teileinheiten (a) in einer Menge von 65 bis 85 Mol-%, vorzugs weise 70 bis 80 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-%, vorzugs weise 6 bis 25 Mol-% und noch bevorzugter 8 bis 20 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-%, vorzugs weise 6 bis 25 Mol-% und noch bevorzugter 8 bis 20 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (c) in einer Menge von 0 bis 10 Mol-%, vorzugswei se 4 bis 8 Mol-% enthalten sind und
die Teileinheiten (d) in einer Menge von 0 bis 25 Mol-%, vorzugswei se 5 bis 15 Mol-% enthalten sind (vorausgesetzt, daß (a) + (b) + (c) + (d) = 100 Mol-%).
Wenn dieses Fluorelastomer außerdem eine Verbindung der allgemei
nen Formel RBrnIm umfaßt (worin R irgendein Fluorkohlenwasser
stoff-, Chlorfluorkohlenwasserstoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und
Kohlenwasserstoffrest ist und n und m jeweils 0, 1 oder 2 sind), ist es
bevorzugt, daß die oben genannten Teileinheiten (e) in einer Menge
von 0,001 bis 5 Gew.-Teilen, insbesondere 0,01 bis 0,5 Gew.-Teilen,
pro 100 Gew.-Teile der Summe der Teileinheiten (a), (b), (c) und (d)
enthalten sind.
Die erfindungsgemäße vernetzbare Zusammensetzung umfaßt das oben
genannte Fluorelastomer und ein Peroxid-Vernetzungsmittel.
Die erfindungsgemäße, ein Fluorelastomer enthaltende, vernetzbare
Zusammensetzung kann durch verschiedene herkömmliche Vulkani
sierverfahren, zum Beispiel das Peroxidvulkanisierverfahren mit einem
organischen Peroxid, das Polyaminvulkanisierverfahren mit einer Po
lyaminverbindung, das Polyolvulkanisierverfahren mit einer Poly
hydroxyverbindung und ein Bestrahlungsverfahren mit Strahlung oder
einem Elektronenstrahl, vulkanisiert werden. Davon wird das Peroxid
vulkanisierverfahren besonders bevorzugt verwendet, da die vernetz
bare Zusammensetzung nach dem Vulkanisieren eine hervorragende
mechanische Festigkeit aufweist und Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
bildet, die eine stabile Vernetzungsstellen-Struktur sichern, wo
durch eine Zusammensetzung bereitgestellt wird, die eine hervorra
gende Beständigkeit gegenüber Chemikalien, Verschleiß und Lö
sungsmitteln besitzt.
Das organische Peroxid zur Verwendung beim Peroxidvulkanisierver
fahren kann zum Beispiel 2,5-Dimethyl-2,5-bis(tert.-butylper
oxy)hexan, 2,5-Dimethyl-2,5-bis(tert.-butylperoxy)hexan-3, Benzoyl
peroxid, Bis(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid, Dicumylperoxid, Di-tert.-
butylperoxid, tert.-Butylcumylperoxid, tert.-Butylperoxybenzol, 1,1-
Bis(tert.-butylperoxy)-3,5,5-trimethylcyclohexan, 2,5-Dimethylhexan-
2,5-dihydroxyperoxid, α,α'-Bis(tert.-butylperoxy)-p-diisopropyl
benzol, 2,5-Dimethyl-2,5-di(benzoylperoxy)hexan und tert.-Butyl
peroxyisopropylcarbonat sein.
Beim Peroxidvulkanisierverfahren, das diese organischen Peroxide als
gleichzeitige Vernetzungsmittel bzw. Covernetzungsmittel (nachfol
gend als Covernetzungsmittel bezeichnet) verwendet, kann gleichzeitig
eine polyfunktionelle ungesättigte Verbindung, wie
Tri(meth)allylisocyanurat, Tri(meth)allylcyanurat, Triallyltrimellitat,
N,N'-m-Phenylenbismaleimid, Diallylphthalat, Tris(diallylamino)-s-
triazin, Triallylphosphit, 1,2-Polybutadien, Ethylenglycoldiacrylat
oder Diethylenglycoldiacrylat verwendet werden. Die gleichzeitige
Verwendung dieses Covernetzungsmittels ermöglicht es, eine vernetz
bare Zusammensetzung zu erhalten, deren Vulkanisiereigenschaften,
mechanische Festigkeit und bleibende Verformung durch Druck her
vorragend sind.
Falls erwünscht kann die vernetzbare Zusammensetzung zusammen mit
einem zweiwertigen Metalloxid oder -hydroxid, wie einem Oxid oder
Hydroxid von Calcium, Magnesium, Blei, Zink oder dergleichen, als
Vernetzungshilfsmittel, eingefüllt werden. Diese Verbindungen wirken
auch als Säurerezeptor.
Im Hinblick auf den Anteil dieser Komponenten, die dem Peroxidvul
kanisiersystem zugesetzt werden, ist es bevorzugt, daß das organische
Peroxid in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-Teilen, insbesondere etwa
0,5 bis 5 Gew.-Teilen, wahlfrei das Covernetzungsmittel in einer Men
ge von 0,1 bis 10 Gew.-Teilen, insbesondere etwa 0,5 bis 5 Gew.-
Teilen, und wahlfrei das Vernetzungshilfsmittel in einer Menge von
bis zu 15 Gew.-Teilen, insbesondere 2 bis 10 Gew.-Teilen, pro 100 Gew.-Teile
des Fluorelastomers zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäße vernetzbare Zusammensetzung kann hergestellt
werden, indem die oben genannten Komponenten direkt dem Fluor
elastomer zugesetzt und gemahlen werden. Nach einer anderen Ausfüh
rungsform können die oben genannten Komponenten mit Kohlen
stoffschwarz, Siliciumdioxid, Ton, Talkum, Kieselerde, Bariumsulfat
oder dergleichen verdünnt werden oder mit dem Fluorelastomer zu
einer Vormischungsdispersion verarbeitet werden. Die vernetzbare Zu
sammensetzung kann zusätzlich zu den oben genannten Komponenten
geeignet mit einem herkömmlichen Füllstoff, Verstärkungsmittel,
Weichmacher, Gleitmittel, Verarbeitungshilfsmittel, Pigmente usw.
eingefüllt werden. Wenn Kohlenstoffschwarz als Füllstoff oder Ver
stärkungsmittel verwendet wird, wird Kohlenstoffschwarz vorzugswei
se in einer Menge von etwa 10 bis 50 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile
Fluorelastomer verwendet.
Das Vulkanisieren der vernetzbaren Zusammensetzung kann erfolgen,
indem diese nach dem Mischen der Komponenten durch übliche
Mischverfahren, wie Walzenmischen, Mischen mit einer Knetvorrich
tung, Mischen mit einem Banburymischer und Lösungsmischverfahren,
erhitzt wird. Das Erhitzen erfolgt im allgemeinen vorzugsweise durch
ein 1- bis 120-minütiges Preßvulkanisieren bei etwa 100 bis 250°C
oder durch ein 0 bis etwa 30 Stunden langes Ofenvulkanisieren
(Nachvulkanisieren) bei etwa 150 bis 300°C.
Es kann ein vulkanisiertes Produkt mit hervorragender Beständigkeit
gegenüber Wärme, Kälte und Lösungsmitteln erhalten werden, wenn
gemäß der vorliegenden Erfindung das erfindungsgemäße Fluorelasto
mer und die vernetzbare Zusammensetzung davon verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der nachstehen
den Beispiele weiter erläutert.
Ein 500 ml Autoklav wurde gefüllt mit:
44 g (69,3 Mol-%) Vinylidenfluorid (VdF),
6 g (6,1 Mol-%) Tetrafluorethylen (TFE),
24 g (14,6 Mol-%) Perfluor(methylvinylether) (FMVE) und 32 g
(10,0 Mol-%) Perfluor(methoxypropylvinylether) (MPVE),
5 g Ammoniumperfluoroctanat,
0,54 g Na2HPO4 . 12H2O,
0,02 g NaHSO3,
200 ml Wasser und
1,0 g CF2=CFOCF2CF2Br.
44 g (69,3 Mol-%) Vinylidenfluorid (VdF),
6 g (6,1 Mol-%) Tetrafluorethylen (TFE),
24 g (14,6 Mol-%) Perfluor(methylvinylether) (FMVE) und 32 g
(10,0 Mol-%) Perfluor(methoxypropylvinylether) (MPVE),
5 g Ammoniumperfluoroctanat,
0,54 g Na2HPO4 . 12H2O,
0,02 g NaHSO3,
200 ml Wasser und
1,0 g CF2=CFOCF2CF2Br.
Diese Mischung wurde auf 50°C erwärmt, und es wurde 0,1 g Ammo
niumpersulfat zugesetzt, um dadurch die Polymerisation einzuleiten.
Die Reaktion erfolgte 8 Stunden, und die Mischung wurde auf etwa
30°C abgekühlt. Das unreagierte Gas wurde freigesetzt, und die Poly
merisation wurde beendet.
Das erhaltene Produkt wurde dem Aussalzen mit einer 2%igen wäßri
gen Calciumchloridlösung unterzogen und getrocknet. Folglich wurden
100,6 g eines weißen Fluorelastomers (Polymerisationsverhältnis:
94,0%) erhalten.
Die Lösungsviskosität ηsp/C (bei 35°C in Methylethylketon) des Fluor
elastomers betrug 0,306 m3/kg (3,06 dl/g).
Die 19F-NMR-Analyse zeigte, daß die Zusammensetzung dieses Fluo
relastomers VdF/TFE/FMVE/MPVE = 73,4/7,1/10,1/9,4 (Molverhält
nis) lautete. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Das 19F-
NMR-Spektrum ist in Fig. 1 gezeigt.
Die Polymerisation erfolgte unter den gleichen Bedingungen wie in
Beispiel 1, außer daß die Komponenten anstelle der Rezeptur von Bei
spiel 1 in den in Tabelle 1 aufgeführten Mengen zugeführt wurden.
Dadurch wurde ein Fluorelastomer erhalten. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 aufgeführt.
Die Lösungsviskosität ηsp/C (bei 35°C in Methylethylketon) des in
Beispiel 2 erhaltenen Fluorelastomers betrug 0,196 m3/kg (1,96 dl/g).
Die Lösungsviskosität ηsp/C (bei 35°C in Methylethylketon) des in
Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen Fluorelastomers betrug 0,098 m3/kg
(0,98 dl/g).
100 Gew.-Teile jedes in den Beispielen 1 und 2 und den Vergleichs
beispielen 1 und 2 erhaltenen Fluorelastomers wurden mit:
Kohlenstoffschwarz MT | 30 Gew.-Teile |
Triallylisocyanurat (60%) | 7 Gew.-Teile |
organisches Peroxid (Perhexa 2,5 B-40, von Nippon Yushi K. K. hergestellt) | 1,4 Gew.-Teile |
Zinkoxid (ZnO) | 6 Gew.-Teile |
eingefüllt. Die Mischung wurde mit einem Doppelwalzwerk gemischt
und zuerst 10 Minuten dem Preßvulkanisieren bei 180°C und danach
22 Stunden dem Ofenvulkanisieren bei 230°C (Nachvulkanisieren)
unterzogen.
Bei den erhaltenen vulkanisierten Platten wurden die Eigenschaften im
Originalzustand (gemäß DIN 53505, 53504 gemessen), die Wärmebe
ständigkeit (Wärmealterungsbeständigkeitstest bei 230°C, 70 Stunden),
die Kältebestängikeit (TR10 und TR70) und die Lösungsmittelbestän
digkeit (Verhältnis der Volumenänderung nach einem 70-stündigen
Eintauchen in Methanol bei 25°C) gemessen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 aufgeführt.
Claims (7)
1. Fluorelastomer, dadurch gekennzeichnet, daß es um
faßt:
Teileinheiten (a), die von Vinylidenfluorid stammen, und
Teileinheiten (b), die von Perfluor(methoxypropylvinylether) stammen,
wahlfrei zusammen mit Teileinheiten (c), die von Tetrafluorethylen stammen, und/oder Teileinheiten (d), die von einem Perfluoralkyl vinylether stammen, wobei:
die Teileinheiten (a) in einer Menge von 65 bis 85 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-% enthal ten sind,
die Teileinheiten (c) in einer Menge von 0 bis 10 Mol-% enthalten sind und
die Teileinheiten (d) in einer Menge von 0 bis 25 Mol-% enthalten sind.
Teileinheiten (a), die von Vinylidenfluorid stammen, und
Teileinheiten (b), die von Perfluor(methoxypropylvinylether) stammen,
wahlfrei zusammen mit Teileinheiten (c), die von Tetrafluorethylen stammen, und/oder Teileinheiten (d), die von einem Perfluoralkyl vinylether stammen, wobei:
die Teileinheiten (a) in einer Menge von 65 bis 85 Mol-% enthalten sind,
die Teileinheiten (b) in einer Menge von 0,5 bis 30 Mol-% enthal ten sind,
die Teileinheiten (c) in einer Menge von 0 bis 10 Mol-% enthalten sind und
die Teileinheiten (d) in einer Menge von 0 bis 25 Mol-% enthalten sind.
2. Fluorelastomer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Teileinheiten (b) in einer Menge von 6 bis 25 Mol-%
enthalten sind.
3. Fluorelastomer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es außerdem Teileinheiten (e) umfaßt, die von
einer bromierten Verbindung, einer iodierten Verbindung oder ei
ner iodbromierten Verbindung der allgemeinen Formel:
RBrnIm [I]
stammen, worin R irgendein Fluorkohlenwasserstoff-, Chlorfluor kohlenwasserstoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und Kohlenwasser stoffrest ist, wobei diese Reste wahlfrei eine funktionelle Gruppe X aufweisen, wobei X -O-, -S-, =NR, -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H darstellt, und wobei n und m jeweils 0, 1 oder 2 sind.
RBrnIm [I]
stammen, worin R irgendein Fluorkohlenwasserstoff-, Chlorfluor kohlenwasserstoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und Kohlenwasser stoffrest ist, wobei diese Reste wahlfrei eine funktionelle Gruppe X aufweisen, wobei X -O-, -S-, =NR, -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H darstellt, und wobei n und m jeweils 0, 1 oder 2 sind.
4. Fluorelastomer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Teileinheiten (e) in einer Menge
von 0,001 bis 5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der Summe
der Teileinheiten (a), (b), (c) und (d) enthalten sind.
5. Verfahren zur Herstellung eines Fluorelastomers, gekenn
zeichnet durch die Copolymerisation von Vinylidenfluorid
und Perfluor(methoxypropylvinylether), wahlfrei zusammen mit
Tetrafluorethylen und/oder einem Perfluoralkylvinylether, in Ge
genwart einer Verbindung der allgemeinen Formel:
RBrnIm [I]
worin R irgendein Fluorkohlenwasserstoff-, Chlorfluorkohlenwas serstoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und Kohlenwasserstoffrest ist, wobei diese Reste wahlfrei eine funktionelle Gruppe X aufweisen, wobei X -O-, -S-, =NR, -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H dar stellt, und wobei n und m jeweils 0, 1 oder 2 sind.
RBrnIm [I]
worin R irgendein Fluorkohlenwasserstoff-, Chlorfluorkohlenwas serstoff-, Chlorkohlenwasserstoff- und Kohlenwasserstoffrest ist, wobei diese Reste wahlfrei eine funktionelle Gruppe X aufweisen, wobei X -O-, -S-, =NR, -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H dar stellt, und wobei n und m jeweils 0, 1 oder 2 sind.
6. Vernetzbare Zusammensetzung, dadurch gekennzeich
net, daß sie ein Fluorelastomer nach einem der Ansprüche 1 bis
4 und ein Peroxid-Vernetzungsmittel umfaßt.
7. Vulkanisiertes Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß
es durch Vulkanisieren der vernetzbaren Zusammensetzung nach
Anspruch 6 hergestellt ist.
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---|---|
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---|---|---|---|
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