DE10061743A1 - Verfahren zur Verbesserung der optischen Trennung von Leuchtstoffschichten - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der optischen Trennung von LeuchtstoffschichtenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der optischen Trennung von durch Aufdampfen auf ein Substrat gebildeten, nadelförmigen Leuchtstoffschichten aus einem Leuchtstoffmaterial. Dabei wird das Aufdampfen derart gesteuert, dass sich die Leuchtstoffschicht mit einer gegenüber der Dichte des als Festkörper vorliegenden Leuchtstoffmaterials reduzierten Dichte auf dem Substrat niederschlägt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung
der optischen Trennung von durch Aufdampfen auf ein Substrat
gebildeten, nadelförmigen Leuchtstoffschichten, insbesondere
für Röntgendetektoren.
Beim Aufdampfen von Alkalihalogeniden (z. B. NaCl, CsI, CsBr,
RbBr, RbFBr, RbFCl) als Absorbermaterial für Röntgenstrahlung
bzw. als Wirtsgitter für die Dotierungssubstanzen, wie z. B.
NaI, EuBr2, TlI, GaBr, EuCl2 etc., können nadelförmige
Leuchtstoffschichten erzeugt werden (Stevels, Schrama;
"Vapour-Deposited CsI:Na Layers, I. Morphologic and Crystal
lographic Properties", Philips Res. Repts 29, 340-352, 1974).
Das Aufdampfen von Leuchtstoffen ist eine Alternative zur
Herstellung von binderlosen Speicherleuchtstoffpanels
(EP 0 175 578 B1). Um eine gute Modulationstransferfunktion
(MTF) dieser Leuchtstoffschichten zu erhalten sind kleine
Nadeldurchmesser (< 40 µm), wobei die Nadeln zur optischen
Trennung mit Rissen von 0,3 bis 3 µm umgeben sein müssen,
erforderlich (Eckenbach, "Computersimulation des Photonen
transports in CsI-Eingangsschirmen von Röntgenbildverstär
kern", Unsere Forschung in Deutschland, Band IV, 51-53,
Philips, 1989). Diese Forderung kann jedoch nur mit ganz
speziellen Umgebungsbedingungen beim Herstellen der
Leuchtstoffschichten erfüllt werden.
Als häufigste praktizierte Methode zur Erzeugung der erfor
derlichen Risse zwischen den Nadeln hat sich das Ausnutzen
der Ausdehnungsunterschiede zwischen dem Substrat und der
aufgedampften Leuchtstoffschicht durchgesetzt. Dabei wurde
bei relativ hoher Substrattemperatur aufgedampft, beim Abküh
len schrumpft - bei richtiger Materialwahl - die Leuchtstoff
schicht stärker als das darunter liegende Substrat, was zu
thermischen Spannungen und somit zu Rissen führt (Stevels,
Schrama; "Vapour-Deposited CsI:Na Layers, II. Screens for
Application in X-ray Imaging Devices", Philips Res. Repts 29,
353-362, 1974). Beispiele für die richtige Materialauswahl
sind CsI auf Aluminium und CsBr auf Glas. Jedoch besteht bei
dem beschriebenen Verfahren der Nachteil, dass der Nadel
durchmesser der Leuchtstoffschicht mit zunehmender Substrat
temperatur deutlich zunimmt und deshalb die MTF abnimmt
(Waterbeemd, Oosterhout; "Effect of the Mobility of Metal
Atoms on the Structure of Thin Films Deposited at Oblique
Incidence", Philips Res. Repts 22, 375-387; 1967).
Eine zweite Variante, die für eine gute MTF notwendigen
Spalte bzw. Risse in der Leuchtstoffschicht zu erzeugen, ist,
bei niedrigen Substrattemperaturen (50°C) aufzudampfen und
die Schicht hinterher einer Temperaturbehandlung (500°C) zu
unterziehen (Stevels, Schrama; "Vapour-Deposited CsI:Na
Layers, I. Morphologic and Crystallographic Properties",
Philips Res. Repts 29, 340-352, 1974). Der Nachteil dieses
Verfahren ist im Rekristallisieren der Leuchtstoffschicht
beim Temperschritt begründet. Dabei tritt eine "Kornvergröbe
rung" ein, was zu größeren Blockbreiten und somit zu einer
schlechteren MTF führt.
Eine dritte Variante ist das "Schrägdampfen". Bei diesem Ver
fahren trifft der Dampfstrahl des Leuchtstoffs beim Aufdamp
fen unter einen flachen Winkel auf das Substrat. Durch
"Schattenbildung" bereits in der Bekeimungsphase wird eine
gute Trennung zwischen den Nadeln erreicht (EP 0 175 578 B1).
In der praktischen Ausführung wird entweder das Substrat
schräg zum Verdampferschiffchen rotierend angeordnet oder der
Dampfstrahl wird durch "Kamine" kanalisiert zu einem horizon
tal rotierenden Substrat "gelenkt". Die wesentlichen Nach
teile sind darin zu sehen, dass einerseits das Bedampfen von
großen Substraten (∅ < 40 cm) apparativ sehr aufwendig ist
und andererseits die Nadeln entsprechend des Treffwinkels des
Dampfstrahls auf das Substrat schräg auf das Substrat
aufwachsen (Eckenbach; Philips, "Computersimulation des
Photonentransports in CsI-Eingangsschirmen von Röntgenbild
verstärkern", Band IV, 51-53, 1989). Dies hat unterschied
liche Schichteigenschaften über die Fläche zur Folge (Vignet
tierungseffekt bei Röntgenanregung).
Eine vierte Variante des bisherigen Herstellverfahrens be
steht im Aufdampfen des Leuchtstoffes auf eine strukturierte
Unterlage (Drahtgewebe, fotogeätztes Substrat etc.), wobei
die "Vertiefungen" in den Substraten eine Barriere gegen
Oberflächendiffusion darstellen und die "erhabenen" Oberflä
chenelemente eine "Schattenwirkung" auf die "Nachbarn" aus
üben (Stevels, Schrama; "Vapour-Deposited CsI:Na Layers, II.
Screens for Application in X-ray Imaging Devices" Philips
Res. Repts 29, 353-362, 1974).
Neben dem häufig recht umständlichen Verfahrensablauf beim
Herstellen der Leuchtstoffschichten nach einem dieser bekann
ten Verfahren führen sie alle nicht zu einer optimalen opti
schen Trennung der nadelförmigen Leuchtstoffschichten.
Aus der DE 198 52 326 A1, der DE 195 16 450 C1, der
DE 42 19 347 C2 und der US 3 825 763 ist es bekannt, Leucht
stoffschichten bei Substrattemperaturen von 50° bis 250°C
aufzudampfen.
Aus der EP 0 698 932 A2 ist es außerdem im Zusammenhang mit
der Herstellung von Oxidschichten bekannt, gekühltes Reaktiv
gas zuzuführen, um die Kristallinität der erzeugten Schicht
zu verbessern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
der eingangs genannten Art dahingehend auszugestalten, dass
beim Aufdampfen im Durchmesser möglichst kleine durch Risse
optisch gut voneinander getrennte Nadelstrukturen bestehen,
so dass sich eine Verbesserung der optischen Trennung der
Leuchtstoffschichten ergibt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Aufdampfen derart gesteuert wird, dass sich die
Leuchtstoffschicht mit einer gegenüber der Dichte des als
Festkörper vorliegenden Leuchtstoffmaterials reduzierten
Dichte auf dem Substrat niederschlägt, wobei sich durch die
vorzugsweise um 5% bis 50% reduzierte Dichte in der Schicht
Spalte zwischen den Leuchtstoffnadeln und Poren bzw. Fehl
stellen und Versetzungen im Kristallaufbau (Gitterfehler)
ergeben.
Zur Reduzierung der Dichte ist in Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass der Dampfstrahl vor dem Auftreffen auf das
Substrat abgekühlt wird, vorzugsweise durch Durchleiten von
kühlem Inertgas, z. B. Argon, durch die Aufdampfanlage.
Das Verfahren ist dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfin
dung so ausgestaltet, dass der Gasdruck des durch ein Regel
ventil in die Aufdampfanlage eingeleiteten und über eine
Pumpe wieder abgeführten Inertgases unter 10 Pa, vorzugsweise
zwischen 1 Pa und 3 Pa, liegt.
Durch dieses Arbeiten mit kühlem Inertgas - die Temperatur
des Inertgases liegt beispielsweise zwischen 0°C und 100°C,
vorzugsweise bei etwa Zimmertemperatur, wodurch der Dampf mit
einer Temperatur von ca. 650°C natürlich sehr stark abgekühlt
werden kann - ergibt sich beim Auftreffen auf das bevorzugt
ebenfalls gekühlte Substrat, dessen Temperatur bevorzugt zwi
schen 50°C und 200°C gehalten wird, eine ganz erhebliche
Dichtereduzierung. Gerade die Kombination der Abkühlung des
Dampfstrahls und der Abkühlung des Substrats auf eine Tempe
ratur, die viel niedriger als die Dampftemperatur liegt,
sorgt dabei für eine deutliche Dichtereduzierung und somit
für eine daraus resultierende gute optische Trennung der
Leuchtstoffnadeln.
Physikalisch lässt sich die reduzierte Dichte mit größeren
Gitterabständen bei Phasenumwandlungen von polymorphen Kri
stallen (NaCl- oder CsCl-Typ bei z. B. CsBr, CsCl, TlBr etc.)
und/oder durch die Bildung von Gitterdefekten durch hohe Auf
dampfraten - gemäß einer Weiterbildung der Erfindung liegt
die Aufdampfrate vorzugsweise über 1 mg cm-2min-1 - und/oder
durch das "Einfrieren" der geringeren Dichte der Flüssigkeit
erklären. Die Dichte beispielsweise von CsBr beträgt im flüs
sigen Zustand 3,05 g cm-3 und im festen Zustand 4,44 g cm-3.
Das Verhältnis, in dem sich die reduzierte Dichte entweder
als Spalte zwischen Nadeln oder als Gitterfehler innerhalb
der Nadeln bemerkbar macht, kann durch die Aufdampfrate be
einflusst werden.
Bei zu hohem Inertgasdruck und/oder zu niedriger Substrattem
peratur können sich jedoch keine Leuchtstoffnadeln mehr aus
bilden, weil sich an der Oberfläche immer neue Keime bilden,
die sich nicht mehr mit der bereits kondensierten Schicht
verbinden. Als nahezu optimal haben sich Substrattemperaturen
zwischen 50°C und 200°C und Argon-Drucke zwischen 1 Pa und 3 Pa
erwiesen, bei denen eine 10-30%ige Reduzierung der
Dichte erzielt wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Aufdampfanlage
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
Fig. 2 eine REM(Rasterelektronenmikroskop)-Aufnahme der
Leuchtstoffschicht, die bei einem Argon-Druck von 2 Pa
auf ein Substrat mit einer Substrattemperatur
von 160°C aufgebracht worden ist.
Die in Fig. 1 schematisch skizzierte Aufdampfanlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst ein
Vakuumgefäß 1, in dem eine Aufdampfquelle 2 dem vorzugsweise
um eine Achse 3 rotierenden Substrat 4 gegenüberliegend ange
ordnet ist. Die Aufdampfquelle 2 erzeugt einen Dampfstrahl 7
eines Leuchtstoffmaterials, z. B. eines der eingangs genannten
Alkalihalogenide, der auf das Substrat 4 gerichtet ist. Über
ein Regelventil 5 kann in das Vakuumgefäß 1 ein gegenüber der
Dampftemperatur von typischerweise 650 bis 700°C sehr viel
kühleres, beispielsweise Raumtemperatur aufweisendes, Inert
gas, wie Argon, eingebracht werden, das bevorzugt wie darge
stellt zunächst auf ein Prallblech 6 auftrifft und nicht
direkt in den Dampfstrahl 7 eingeleitet wird. Über eine Vaku
umpumpe 8 wird das Inertgas wieder abgesaugt, wobei die Ein
stellung des Regelventils 5 so erfolgt, dass sich innerhalb
des Vakuumgefäßes 1 ein Druck unterhalb 10 Pa, vorzugsweise
zwischen 1 Pa und 3 Pa, ergibt. Das Substrat 4 wird mit Hilfe
einer schematisch angedeuteten, beispielsweise mit dem Sub
strat 4 rotierenden Kühlvorrichtung 9 auf einer Substrat
temperatur zwischen vorzugsweise 50°C und 200°C gehalten,
wodurch sich in Verbindung mit der durch das Inertgas bewirk
ten Abkühlung des Dampfstrahls 7 eine gegenüber der Dichte
des als Festkörper vorliegenden Leuchtstoffmaterials um 10
bis 30% reduzierte Dichte der sich auf dem Substrat 4 mit
einer Aufdampfrate von < 1 mgcm-2min-1 abscheidenden nadel
förmigen Leuchtstoffschicht ergibt, was ein deutliche
Restrukturierung und damit eine gute optische Trennung der
einzelnen Nadeln voneinander zur Folge hat. Diese Struktu
rierung erkennt man sehr gut aus Fig. 2, in der die hellen
nadelförmigen Strukturen der Leuchtstoffschicht alle prak
tisch vollständig durch dunkel erscheinende Risse voneinander
getrennt sind. Die dunklen Punkte innerhalb der Nadeln sind
Fehlstellen in den Nadeln.
Claims (15)
1. Verfahren zur Verbesserung der optischen Trennung von
durch Aufdampfen auf ein Substrat gebildeten, nadelförmigen
Leuchtstoffschichten aus Leuchtstoffmaterial, da
durch gekennzeichnet, dass das in
einer Aufdampfanlage erfolgende Aufdampfen derart gesteuert
wird, dass sich die Leuchtstoffschicht mit einer Dichte auf
dem Substrat niederschlägt, die gegenüber der Dichte als
Festkörper vorliegenden Leuchtstoffmaterials reduziert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Dichte um 5% bis 50%
reduziert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass zum Aufdampfen der
Leuchtstoffschicht ein Dampfstrahl auf das Substrat geleitet
wird, der vor dem Auftreffen auf das Substrat abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Abkühlen des Dampf
strahls durch Durchleiten von kühlem Inertgas durch die Auf
dampfanlage erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Gasdruck des in die
Aufdampfanlage eingeleiteten Inertgases unter 10 Pa liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Gasdruck des Inertgases
zwischen 1 Pa und 3 Pa liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass das
Inertgas mittels eines Prallblechs umgeleitet wird, bevor es
in den Dampfstrahl eingeleitet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, dass das
Inertgas über eine Pumpe aus dem Aufdampfanlage wieder abge
führt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass das
Inertgas durch ein Regelventil in die Aufdampfanlage einge
leitet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, da
durch gekennzeichnet, dass das
Inertgas Argon ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, da
durch gekennzeichnet, dass das
Inertgas mit einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C, einge
bracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Inertgas etwa bei Zim
mertemperatur eingebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass das
Substrat beim Aufdampfen gekühlt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Substrat auf einer
Temperatur zwischen 50°C und 200°C gehalten wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, dass eine
Aufdampfrate gewählt wird, die größer 1 mg cm-2min-1 ist.
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