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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Rahbesegelung für Schiffe mit mindestens einem
Mast, der mehrere übereinander
angeordnete Rahen für
die Segel trägt,
wobei die unterste Rah mastfest ist, und mindestens eine Einrichtung
zum Setzen und Bergen der Segel.
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Aus
der
DE 36 44 685 A1 ist
eine ferngesteuerte Bedienungseinrichtung für Segel an einem Mast bekannt,
mit der die einzelnen Segel getrennt nach den jeweiligen Betriebserfordernissen
gesteuert werden können,
wobei die Rahen eines Mastes miteinander im Verbund sind. Hierbei
werden die Segel mittels eines motorisch angetriebenen umlaufenden Drahtes
um eine rotierende, in einer Kammer der Rah gelagerte Stange ein-
oder ausgerollt.
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Im
Weiteren offenbart die
DE
31 21 059 A1 ein Hochseeschiff mit Zusatzsegeln, deren
Segelfläche
den Windverhältnissen
angepasst werden kann. Die Masten weisen senkrecht stehende Aufspulvorrichtungen
zum Auf- und Abrollen der Rahsegel sowie Stellmotore und Führungselemente
zum Anpassen der Rahsegel in horizontaler Richtung auf.
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Diese
Rahbesegelungen verzichten auf die bekannte und altbewährte Takelage
früher
Rahbesegelungen und stellen relativ aufwendige Vorrichtungen zum
Setzen und Bergen der Segel zur Verfügung. Um Wartungsarbeiten oder
kleine Reparaturen an diesen Vorrichtungen durchführen zu
können,
ist es erforderlich, eine relativ große Anzahl unterschiedlicher
Ersatzteile mitzuführen,
was auf hoher See einen erheblichen Aufwand bedeutet.
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Darüber hinaus
ist aus der
DE 37 18
414 A1 eine Rahbesegelung für Schiffe, insbesondere eine Zusatzbesegelung
für Kreuzfahrtschiffe,
bekannt, die mindestens einen Mast sowie mehrere am Mast angeordnete
Rahen umfasst, von denen die unterste unverschiebbar und die übrigen verschiebbar
am Mast angeordnet sind. Des Weiteren ist eine Hub-Senkvorrichtung
für die
Segel vorgesehen, mit der beim Heben die Segel voll oder teilweise
gesetzt und beim Senken die Segel ganz oder teilweise eingeholt
werden. Zum störungsfreien
Einholen der Segel zwischen der obersten Rah und der untersten Rah
sind mehrere zueinander beabstandete, im wesentlichen lotrecht verlaufende
Spannseile angeordnet, die jeweils mit den Segeln über im Abstand
zueinander angeordnete Ösen
gleitend zusammenwirken. Die Abstände und Zahl der Spannseile
und Ösen
sind so gewählt,
dass einerseits bei gesetzten Segeln durch entsprechendes Spannen
der Spannseile die Wölbung
der Segel einstellbar ist und andererseits bei eingeholten Segeln
diese so kurze Falten bilden, dass Windbäuche vermieden werden. Das Setzen
und Bergen eines einzelnen Segels ist mit dieser Hub-Senkvorrichtung nicht
möglich.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Rahbesegelung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der eine optimale Ausnutzung des herrschenden Windes
möglich
ist und die darüber
hinaus konstruktiv einfach sowie wartungsfreundlich gestaltet ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass jedes Segel mit den seitlichen Enden seines Unterlieks der
als Passiv-Rah wirkenden mastfesten Rah und mit seinem Oberliek
einer am Mast vertikal beweglichen Aktiv-Rah zugeordnet ist, und
die als Hub-Senkeinrichtung ausgebildete Einrichtung jede der Aktiv-Rahen
in vertikaler Richtung separat beaufschlagt.
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Durch
die von der Hub-Senkeinrichtung separat beaufschlagten Aktiv-Rahen,
ist das Setzen und Bergen einzelner Segel entsprechend des gewünschten
Vortriebs des Schiffes in Abhängigkeit von
der Wetterlage, der Windgeschwindigkeit sowie der Lage des Schiffes
zum Wind möglich.
Aufgrund der relativ einfachen mechanischen Ausgestaltung und der
geringen Anzahl beweglicher Teile, die im wesentlichen auf die Aktiv-Rahen
beschränkt
ist, ist die Rahbesegelung relativ wartungsfreundlich.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bewegt die Hub-Senkeinrichtung
die Aktiv-Rahen zum Setzen der Segel nach oben. Dementsprechend
drückt
jede Aktiv-Rah beim Bergen der Segel durch ihr Eigengewicht das
zugeordnete Segel in Richtung der Passiv-Rah, weshalb die Hub-Senkeinrichtung
hierbei lediglich unterstützend
wirkt.
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Bevorzugt
umfasst die Hub-Senkeinrichtung mehrere Seile, die zum einen mit
der Aktiv-Rah und zum anderen mit Winden ver bunden sind. Sowohl Seile
als auch Winden sind weltweit erhältlich, weshalb diese Verschleißteile auch
bei einer weiten Fahrt des Schiffes nicht in größerer Stückzahl mitgeführt werden
müssen.
Ferner ist eine leichte Austauschbarkeit der Seile und Winden mit
geringstem Arbeitsaufwand gegeben, die auch von mäßig ausgebildetem
Schiffspersonal durchgeführt
werden kann.
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Um
eine möglichst
hohe Stabilität
des Schiffes durch einen relativ tiefliegenden Schwerpunkt zu erzielen,
sind vorteilhafterweise die Seile einer oder mehrerer Aktiv-Rahen über eine
gemeinsame mastfeste Umlenkeinrichtung geführt und die Winden in einem
Windenraum über
oder unter Deck des Schiffes angeordnet.
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Zweckmäßigerweise
erstrecken sich die Seile im wesentlichen senkrecht durch eine übergeordnete
Passiv-Rah und laufen zu der oberhalb der Passiv-Rah angeordneten
Umlenkeinrichtung zusammen. Die durch die Passiv-Rahen verlaufenden
Seile erhalten somit eine Führung
und sind zwangsweise parallel zueinander beabstandet.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist jede
Aktiv-Rah mit einem den Mast umgreifenden Gleitschuh an diesem geführt und
liegt bei gesetztem Segel in einer korrespondierenden Ausnehmung
der darüber
angeordneten Passiv-Rah ein. Ein Gleitschuh ist ein altbekanntes
und bewährtes
Führungsmittel,
das zudem überaus
stabil ist und den Anforderungen an eine Führung im Zusammenwirken mit
dem Mast genügt.
Dadurch, dass bei gesetzten Segeln Aktiv-Rahen des Mastes in den
Ausnehmungen der jeweils darüberliegenden
Pas siv-Rahen einliegen, erhalten die Aktiv-Rahen eine zusätzlich Stabilisierung.
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Um
das Bergen des Segels, insbesondere bei relativ hohem Winddruck
zu unterstützen,
ist bevorzugt am Gleitschuh ein mit einer Winde in Verbindung stehendes
Seil zum Herabziehen der Aktiv-Rah befestigt.
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Zweckmäßigerweise
ist das Seil über
eine Umlenkrolle geführt,
die an der jeweils unterhalb der Aktiv-Rah angeordneten Passiv-Rah
befestigt ist. Das Seil wird durch die Umlenkrolle reibungs- und verschleißarm in
eine erforderliche Richtung gelenkt.
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Vorteilhafterweise
liegt jede Aktiv-Rah bei geborgenem Segel auf demselben und mit
ihrem Gleitschuh auf der darunter liegenden Passiv-Rah auf. Somit
hält die
Aktiv-Rah das geborgene Segel durch ihr Eigengewicht auf der Passiv-Rah
und ein Aufblähen
des Segels durch eingreifenden Wind ist nahezu nicht möglich.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen
benachbarten Passiv-Rahen mehrere zueinander beabstandete Gordings
auf der Vorderseite und der Rückseite
angeordnet, an denen das Segel mit vorderseitigen und/oder rückseitigem
Kauschen beweglich befestigt ist. Die Gordings stellen ein geführtes Bergen
des Segels mit einer gezielten Faltenbildung sicher, wobei die Größe der Falten,
in denen sich das Segel zusammenlegt, durch den Abstand der Kauschen
vorgegeben wird.
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Um
das Bergen der Segel weiter zu vereinfachen, werden bevorzugt die
Gordings mittels einer Winde gestrafft und gelockert. Bei gestrafften
Gordings weisen die Segel fast keinen Bauch auf und rutschen beim
Bergen fast senkrecht an den Gordings abwärts und legen sich in entsprechenden
Falten auf der Passiv-Rah zusammen.
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Vorteilhafterweise
sind sämtliche
Winden elektromotrisch angetrieben und von einer zentralen Stelle
ansteuerbar. Somit lassen sich beispielsweise von der Kommandobrücke des
Schiffes die zum Setzen und Bergen der Segel erforderlichen Winden
ansteuern, wodurch das Schiff mit einer relativ geringen Anzahl
von Schiffspersonal zu segeln ist.
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Um
bei Reparaturen oder beim Auswechseln der Segel direkt vor Ort alle
relevanten Steuermöglichkeiten
zur Verfügung
zu stellen, sind bevorzugt alle einem Mast zugeordneten Winden parallel
zur zentralen Steuerstelle von einer gemeinsamen in Mastnähe angeordneten
Steuereinrichtung ansteuerbar.
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Zur
Beeinflussung der Gillung des Segels ist zweckmäßigerweise jedes unterseitige
Legel (Verbindungsstelle von Seitenliek und Unterliek) des Segels
an einer der Passiv-Rah zugeordneten Verstelleinrichtung befestigt.
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Weiterhin
umfasst zweckmäßigerweise
die Verstelleinrichtung einen in der Passiv-Rah horizontal beweglich
gelagerten sowie elektromotorisch verstellbaren Schlitten. Selbstverständlich ist
der Elektromotor für
den Schlitten ebenfalls von der Kommandobrücke und einer in Mastnähe angeordneten
Steuereinrichtung ansteuerbar.
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Um
das Segel und die dazugehörende
Aktiv-Rah im geborgenen Zustand sicher auf der Passiv-Rah zu haltern,
umfasst die Passiv-Rah jeweils eine zu beiden Seiten der Passiv-Rah
angeordnete, sich annähernd über die
gesamte Länge
der Passiv-Rah erstreckende Brook zur Aufnahme des geborgenen Segels
und der Aktiv-Rah.
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Vorteilhafterweise
ist die Passiv-Rah horizontal und vertikal schwenkbar am Mast angeordnet. Durch
das horizontale Verschwenken lässt
sich das Wechseln des Segels relativ einfach vornehmen, da die Passiv-Rah
in eine Stellung gebracht werden kann, in der sich das Unterliek
leicht aus einer Aufnahmenut der Passiv-Rah herausziehen lässt. Die vertikale
Verschwenkung der Passiv-Rah ermöglicht ein
optimales Ausrichten des Segels zu dem Wind.
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Zweckmäßigerweise
ist parallel sowie beabstandet zum Mast ein Führungsseil oder ein Führungsstab
für die
Aktiv-Rahen angeordnet. Das Führungsseil
bzw. der Führungsstab
verhindert ein Verdrehen der Aktiv-Rahen um den Mast und führt neben
den Gleitschuhen die Aktiv-Rahen am Mast.
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Bevorzugt
erstreckt sich das Führungsseil bzw.
der Führungsstab
durch die Gleitschuhe der Aktiv-Rahen. Somit ist es nicht erforderlich,
die Aktiv-Rahen mit gesonderten Aufnahmen für die Führungsseile bzw. Führungsstäbe zu versehen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinatio nen verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Segelfrachters mit der erfindungsgemäßen Rah-Besegelung,
-
2 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit II gemäß 1,
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3 eine
Darstellung einer Ansicht in Richtung des Pfeils III gemäß 2,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit II gemäß 1 mit
geborgenen Segeln,
-
5 eine
alternative Darstellung der Einzelheit II gemäß 1,
-
6 eine
Darstellung gemäß 5 mit
geborgenen Segeln,
-
7 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit VII gemäß 2,
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8 eine
Darstellung gemäß 7 mit
geborgenem Segel,
-
9 einen
Schnitt durch die Darstellung nach 7 gemäß Linie
IX-IX,
-
10 einen
Schnitt durch die Darstellung nach 8 gemäß Linie
X-X,
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11 eine
Darstellung einer alternativen Ausgestaltung nach 9,
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12 eine
Darstellung einer alternativen Ausgestaltung nach 10,
-
13 eine
Darstellung der Einzelheit XIII gemäß 9 im Schnitt,
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14 einen
Schnitt durch die Darstellung nach 13 gemäß Linie
XIV-XIV,
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15 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit XV gemäß 2 und
-
16 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit XVI gemäß 2.
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Der
Segelfrachter dient zum Transport von Massengut und weist neben
einer Rah-Besegelung 1 auch einen nicht dargestellten Motor
zum Antrieb auf.
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Die
Rah-Besegelung umfasst mehrere Masten 2, nämlich einen
Besan 3, einen Hauptmast 4, einen Mittelmast 5,
einen Großmast 6 und
einen Vormast 7, von denen jeder mehrere Segel 8 trägt. Es können auch
noch weitere Masten gesetzt werden. Die Masten 2 sind in
der Mittschiffsebene hintereinander und zueinander beabstandet befestigt,
so dass die hinteren Segel 8 die vorderen Segel 8 nicht
bekalmen und sich zwischen den Masten 2 ein Winddruck entwickeln
kann. Zum Setzen und Bergen des Sky- 9 bzw. des Mondsegels 10,
die insbesondere bei einer geringen Windstärke gesetzt werden, ist jeder
Mast im Bereich dieser Segel 8 hydraulisch verfahrbar.
Die anderen Segel 8, nämlich
das Royalsegel 11, das Ober-Bramsegel 12, das
Unter-Bramsegel 13,
das Ober-Marssegel 14, das Unter-Marssegel 15 sowie das
Untersegel 16 sind jeweils mit ihrem Oberliek 17 an
einer am Mast 2 vertikal beweglichen Aktiv-Rah 18 und
mit ihrem Unterliek 19 an einer am Mast 2 festgelegten
Passiv-Rah 20 befestigt.
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Die
Passiv-Rah 20 ist über
eine Schraubverbindung 21 mit einer den Mast 2 mit
Spiel umgreifenden Halterung 22 verbunden, die wiederum
zwischen zwei am Mast 2 befestigten Klemmelementen 23 gehalten
ist. Die Passiv-Rah 20 ist in ihrer Horizontalen um die
Schraubverbindung 21 schwenkbar und die Halterung 22 der
Passiv-Rah 20 ist zwischen den Klemmelementen 23 um
den Mast 2 vertikal verschwenkbar. Um ein Wechseln des
Segels 8 zu erleichtern, wird die Passiv-Rah 20 in
eine bestimmte Horizontalstellung gebracht, in der das Unterliek 19 aus
einer Aufnahmenut 24 der Passiv-Rah 20 herausgleitet,
ohne das Unterliek 19 zu beschädigen. Durch das vertikale
Verschwenken der Passiv-Rah 20 um den Mast 2 lässt sich
das Segel 8 optimal in den Wind drehen. Die Verbindung
der Passiv-Rahen 20 eines
Mastes 2 miteinander erfolgt über jeweils im Endbereich der
Passiv-Rah 20 befestigte Seitenstander 25, die
oberhalb der obersten Passiv-Rah 20 zu einem gemeinsamen
Umlenkpunkt 26 am Mast 2 zusammenlaufen. Im Weiteren
sind Topnanten 27 vorgesehen, die zueinander beabstandet
an der Passiv-Rah 20 festgelegt sind und ebenfalls zu Umlenkpunkten 28 zusammengeführt werden.
Zur Verstellung der Passiv-Rahen 20 werden sowohl die Seitenstander 25 als
auch die Topnanten 27 zu unter Deck angeordneten, nicht
dargestellten Winden geführt, wobei
für jeden
Seitenstander 25 und für
jede Topnant 27 eine separate Winde vorgesehen ist. Ferner sind
zwischen jeweils benachbarten Passiv-Rahen 20 zueinander
beabstandete und im wesentlichen senkrecht verlaufende Gordings 28 ange ordnet,
die mit einem Ende mit einer Winde 32 zum Spannen und Lösen verbunden
sind.
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Die
Aktiv-Rahen 18 sind mit einem Gleitschuh 29 verschiebbar
am Mast 2 befestigt und stehen mit einer Hub-Senkeinrichtung
in Verbindung, die jeweils mehrere mit einem Ende mit der Aktiv-Rah 18 verbundene
und mit dem anderen Ende mit einer Winde gekoppelte Seile 30 zum
Heben und Senken der Aktiv-Rah 18 umfasst, wobei mit den
Heben der Aktiv-Rah 18 das Setzen des Segels 8 und
mit dem Senken das Bergen des Segels 8 einhergeht. Die Seile 30 einer
Aktiv-Rah 18 werden jeweils durch die übergeordnete Passiv-Rah 20 geführt, wobei
die oberste Passiv-Rah, die des Sky-Segels 9 ist. Die Seile 30 des
Royal-segels 11 und
des Ober-Bramsegels 12 laufen über gemeinsame, am Mast 2 oberhalb
der Passiv-Rah 20 des Sky-Segels 9 befestigte Umlenkeinrichtungen 31 und
werden von dort zu Winden unter Deck geführt. Die Seile 30 des
Unter-Bramsegels 13, des Ober-Marssegels 14, des Unter-Marssegels 15 und
des Untersegels 16 laufen ebenfalls über gemeinsame am Mast 2 oberhalb
der Passiv-Rah 20 des Unter-Bramsegels 13 befestigte Umlenkeinrichtungen 31 und
von dort zu Winden unter Deck, wobei für jedes Seil 30 eine
separate Winde vorgesehen ist. Die aus einem Hohlprofil gefertigte Aktiv-Rah 18 weist
eine Aussparung 34 mit zugeordneter Klemmeinrichtung 49 zur
Befestigung des Oberlieks 17 auf.
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Zum
Setzen der Segel 8 bzw. eines der Segel 8 werden
von einer zentralen Steuerung auf der Kommandobrücke des Segelfrachters die
entsprechenden, elektromotorisch betriebenen Winden für die Seile 30 angesteuert,
wobei in der unmittelbaren Nähe
jede Mastes 2 eine weitere Steuereinrichtung für die Winden
des jeweiligen Mastes 2 angeordnet ist, die besonders Arbeiten
an den Segeln 8 erleichtert, da keine Kommunikation mit
der Kommandobrücke
nötig ist.
Die Winden wickeln die Seile 30 auf und ziehen die entsprechende
Aktiv-Rah 18 nach oben, wobei das Segel 8 mittels
vorderseitig angebrachter Kauschen 33 an den Gordings 28 vor
dem Segel 8 geführt
ist. Die Aktiv-Rah 18 erreicht ihre obere Endlage, wenn
sie in einer korrespondierenden Ausnehmung 50 der darüber angeordneten
Passiv-Rah 20 einliegt. Ein ungewolltes Verdrehen aller
Aktiv-Rahen 18 um den Mast wird durch ein Führungsseil 44 verhindert,
das parallel und beabstandet zum Mast 2 an demselben befestigt
ist und sich durch entsprechende Öffnungen 45 der Gleitschuhe 29 erstreckt.
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Um
eine erwünschte
Bauchigkeit des Segels 8 einzustellen, werden die vor und
hinter dem Segel 8 angeordneten Gordings 28 mittels
der Winde 32 entsprechend in ihrer wirksamen Länge eingestellt, also
gespannt oder gelöst.
Zur Veränderung
der Gillung des Segels 8 ist dasselbe mit seinen unteren
Legeln 35, den Verbindungsstellen zwischen dem jeweiligen
Seitenliek 36 und dem Unterliek 19, jeweils einer
von einem Elektromotor 37 angetriebenen Verstelleinrichtung 38 zugeordnet.
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Die
Verstelleinrichtung 38 umfasst einen in einer Führungsnut 39 der
Passiv-Rah 20 horizontal beweglich gelagerten Schlitten 40,
an dem das Legel 35 befestigt ist. In den Schlitten 40 greift
ein Ende eines Stiftes 41 ein, dessen anderes Ende mit
einer auf einem Stellgewinde 42 des Elektromotors 37 angeordneten
Stellmutter 43 in Verbindung steht. Durch eine entsprechende
Verschiebung der beiderseitigen Schlitten 40 lässt sich
eine mehr oder weniger große Gillung
des Segels 8 einstellen. Um die Segel 8 in eine
gewünschte
Richtung zu verschwenken, werden die Passiv-Rahen 20 über die
mit den Winden verbundenen Seile 28 vertikal um den Mast 2 verschwenkt.
Da die Aktiv-Rah 18 in der Aussparung 34 der zugeordneten
Passiv-Rah 20 einliegt, folgt sie mitsamt dem Segel 8 dieser
Schwenkbewegung.
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Zum
Bergen eines oder aller Segel 8 werden von der Kommandobrücke die
Winden 30 zum Straffen der Gordings 28 sowie die
Winden zum Abwickeln der entsprechenden mit der Aktiv-Rah 18 verbundenen
Seile 30 angesteuert. Durch das Straffen der Gordings 28 wird
die Bauchigkeit des zwischen den vorderen und hinteren Gordings 28 angeordneten
Segels 8 reduziert. Das Segel 8 fällt aufgrund
des Gewichtes der Aktiv-Rah 18 auf die darunter angeordnete
Passiv-Rah 20. Durch die an der Vorderseite des Segels 8 angeordneten,
von den Gordings 28 geführten
Kauschen 33 fällt
das Segel 8 in definierten Falten zusammen. Das geborgene
Segel 8 liegt zwischen Brooks 46, die zu beiden
Seiten des Segels 8 auf der Passiv-Rah 20 angeordnet
sind und sich im wesentlichen über
die gesamte Länge
der Passiv-Rah 20 erstrecken. Das Bergen des Segels 8 wird durch
ein Seil 47 unterstützt,
dessen eines Ende an dem Gleitschuh 29 der Aktiv-Rah 18 vor
dem Mast 2 befestigt ist und dessen anderes Ende mit einer
elektromotorisch betriebenen Winde in Verbindung steht. Dieses Seil 47,
das über
eine Umlenkrolle 48 der unterhalb der entsprechenden Aktiv-Rah 18 angeordneten
Passiv-Rah 20 geführt
ist, wird von der zugeordneten Winde aufgewickelt und zieht die
Aktiv-Rah 18 nach unten. Selbstverständlich kann das Seil 47 auch
hinter dem Mast 2 an dem Gleitschuh 29 befestigt
und direkt zur Winde nach unten geführt werden. Bei geborgenem
Segel 8 wird dasselbe zwischen den Brooks 46 auf
die Passiv-Rah 20 gedrückt
und der Gleitschuh 29 liegt auf dem oberen Klemmelement 23 für die Halterung 22 der
Passiv-Rah 20.
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Das
Setzen der Segel 8 ist in einer alternativen Ausgestaltung
auch dadurch möglich,
dass die Aktiv-Rahen 18 über die Seile 30 mittels
der zugeordneten Winden separat abgelassen werden.
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Da
die aus einem Hohlprofil 51 gefertigten Passiv-Rahen 20 nicht
in entsprechender Länge
gefertigt werden können,
ist eine Verbindungsvorrichtung 52 vorgesehen, deren hohle
Fortsätze 53 in Hohlkammern 54 des
Hohlprofils 51 eingesetzt werden. Aus fertigungstechnischen
Gründen
ist die Verbindungsvorrichtung im wesentlichen zweiteilig ausgeführt, wobei
die beiden Teile 55, 56 mit einer Schraubverbindung 57 zusammengehalten
sind. Die Fortsätze 53 sind
mit einem Innenkonus 58 versehen, der sich zum freien Ende
hin verjüngt,
und in Längsrichtung
geschlitzt. In jeden Fortsatz 53 ist ein Bolzen 59 eingesetzt,
dessen zur Mitte der Verbindungsvorrichtung 52 weisendes
Ende abgeschrägt ist.
Auf die Abschrägungen 60 von
zwei gegenüberliegenden
Bolzen 59 wirkt ein Keil 61, der mittels einer
Schraubverbindung 62 in die Verbindungsvorrichtung 52 gedrückt wird.
Aufgrund der Wirkung des Keils 61 werden die Bolzen 59 in
die Fortsätze 53 gepresst
und spreizen dieselben, wodurch eine feste Verbindung zwischen den
benachbarten Hohlprofilen 51 der Passiv-Rah 20 entsteht.
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- 1
- Rah-Besegelung
- 2
- Mast
- 3
- Besan
- 4
- Hauptmast
- 5
- Mittelmast
- 6
- Großmast
- 7
- Vormast
- 8
- Segel
- 9
- Skysegel
- 10
- Mondsegel
- 11
- Royalsegel
- 12
- Ober-Bramsegel
- 13
- Unter-Bramsegel
- 14
- Ober-Marssegel
- 15
- Unter-Marssegel
- 16
- Untersegel
- 17
- Oberliek
- 18
- Aktiv-Rah
- 19
- Unterliek
- 20
- Passiv-Rah
- 21
- Schraubverbindung
- 22
- Halterung
- 23
- Klemmelement
- 24
- Aufnahmenut
- 25
- Seitenstander
- 26
- Umlenkpunkt
von 25
- 27
- Topnant
- 28
- Gording
- 29
- Gleitschuh
- 30
- Seil
- 31
- Umlenkeinrichtung
- 32
- Winde
- 33
- Kauschen
- 34
- Aussparung
- 35
- Legel
- 36
- Seitenliek
- 37
- Elektromotor
- 38
- Verstelleinrichtung
- 39
- Führungsnut
- 40
- Schlitten
- 41
- Stift
- 42
- Stellgewinde
- 43
- Stellmutter
- 44
- Führungsseil
- 45
- Öffnung
- 46
- Brook
- 47
- Seil
- 48
- Umlenkrolle
- 49
- Klemmeinrichtung
für 17
- 50
- Ausnehmung
- 51
- Hohlprofil
- 52
- Verbindungsvorrichtung
- 53
- Fortsatz
- 54
- Hohlkammer
- 55
- Teil
von 52
- 56
- Teil
von 52
- 57
- Schraubverbindung
- 58
- Innenkonus
- 59
- Bolzen
- 60
- Abschrägung
- 61
- Keil
- 62
- Schraubverbindung