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Die Erfindung betrifft eine Halte- und Steuervorrichtung für einen Lenkdrachen gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung umfasst ein System zur Steuerung eines Drachensegels als Antrieb für ein Land- oder Wasserfahrzeug. Lenkdrachen sind allgemein bekannt und erfreuen sich vor allem im Bereich des Wassersports seit Ende der 1990er Jahre wachsender Beliebtheit. Das Drachensegel ist dabei mit minimal zwei, vorzugsweise drei bis fünf Leinen mit einer Person oder einem Fahrzeug verbunden und kann über Zug an zwei dieser Leinen (Steuerleinen) in seiner Flugrichtung beeinflusst werden. Zusätzlich ist es möglich über den relativen Versatz der Steuerleinen zu den Haupttrageleinen (diese nehmen den Hauptzug des Drachensegels auf) den Anstellwinkel des Drachensegels und damit dessen Zugkraft und Geschwindigkeit zu beeinflussen.
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Die Verwendung von Drachensegeln in Verbindung mit Fahrzeugen hat verschiedene Vorteile. Zum einen ist es möglich, ein maschinengetriebenes Fahrzeug nachträglich oder zusätzlich mit einem kostengünstigen und energieeffizienten Antrieb auszustatten, zum anderen kann das Drachensegel auch als Notantrieb im Fall eines Maschinenausfalls genutzt werden. Weiterhin birgt die Verwendung eines Drachensegels große Vorteile gegenüber der Verwendung eines konventionellen Segels in Verbindung mit einem Land- oder Wasserfahrzeug. Der Einfachheit halber soll in der Folge von Booten gesprochen werden. Gemeint sind jedoch Fahrzeuge für Land, Wasser, Eis und Schnee.
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Die Verwendung eines Segels im klassischen Sinne erfolgt durch Einleitung der Kräfte über einen vertikal ausgerichteten Mast. Aufgrund der großen Entfernung zwischen der Kippachse des Bootes und dem Flächenschwerpunkt des Segels entsteht aus der Abtriebskraft des Segels ein hohes Kippmoment um die Längsachse des Bootes. Zu starkes Kippen kann zum Kentern des Bootes führen. Zusätzlich erzeugt die Vortriebskomponente des Segels ein Kippen des Bootes um die Querachse, wodurch der Rumpf im Bereich des Bugs stark ins Wasser gedrückt wird und ein höherer Wasserwiderstand entsteht.
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Unter Verwendung eines Drachensegels ist es möglich, einen sehr nah an der Kippachse des Bootes liegenden Einleitungspunkt für die aus dem Drachensegel resultierenden Kräfte zu wählen. Dies wirkt sich bei gleicher Segelkraft in einem um ein Vielfaches geringeren Kippmoment um die Längsachse aus. Des Weiteren hebt das Drachensegel durch seine Auftriebskomponente das Boot zum Teil aus dem Wasser, was zu einer Verringerung des Wasserwiderstandes und zur Erhöhung der Fahrtgeschwindigkeit führt.
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Aus
EP 0 853 576 B1 ist bereits eine Bootsform bekannt, bei der an der Stelle des Segelbootes, an der herkömmlicher Weise der Mast befestigt ist, ein Dreharm mit einem Ausleger sitzt, über den der Lasteinleitungspunkt der Drachenschnüre auf die dem Wind abgewandte Seite (Leeseite) des Bootes verlagert werden kann. Dadurch kann die Kippung des Bootes um die Längsachse insofern verändert werden, dass die Leeseite nach oben gezogen wird.
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Ähnlich dazu ist in
EP 1 313 642 B1 eine Steuervorrichtung beschrieben, bei der mittels einer Krafteinleitungsschiene, die fest mit dem Boot verbunden ist, der Lasteinleitungspunkt der Drachenschnüre in Richtung der Querachse des Bootes verschoben werden kann. Auch hierdurch kann die Neigung der Querachse des Bootes zum Horizont beeinflusst werden.
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US 5,180,123 beschreibt eine Steuervorrichtung für einen zweileinigen Deltakite, bei dem beide Leinen zugleich die Funktion einer Steuerleine und einer Halteleine erfüllen, d. h. es gibt keine Aufteilung in dedizierte Steuerleinen zur Steuerung des Drachens und Halteleinen zur primären Aufnahme der Zugkräfte. Eine Regulation des Anstellwinkels des Kites und damit der Zugkraft ist aus diesem Grunde nicht möglich. Die Steuervorrichtung beinhaltet eine in einem Punkt drehbar auf einer Stange gelagerte Steuerwippe und eine Schnurtrommel. Sie dient dem Steuern des Kites durch Verkürzen der einen und Verlängern der anderen Steuer- und Halteleine und zum gleichzeitigen Ablassen beider Steuer- und Halteleinen des Kites. Nachteilig an diesem Aufbau ist die vollständige Ableitung der Haltekräfte des Kites in die steuernde Person. Die Anbringung an einem Fahrzeug ist nicht vorgesehen. Die Vorrichtung ist so gestaltet, dass stets beide Steuer- und Halteleinen gleichzeitig konstant gehalten oder in ihrer Länge verstellt werden.
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In Verbindung mit Booten ist es durch die größere Masse im Vergleich zu einer Einzelperson möglich, bei gleicher Windstärke deutlich größere Drachensegel als beim Kitesurfen zu verwenden. Dadurch resultiert eine Erhöhung der Steuer- und Haltekräfte, die auf die steuernde Person einwirken. Eine direkte Krafteinleitung in das Boot ist daher zweckmäßig. Ohne dies ist eine Kraftübertragung auf das Boot nicht ergonomisch, führt zur schnellen Ermüdung der steuernden Person und schränkt die Nutzbarkeit stark ein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung für ein Lenkdrachensegel derart auszubilden, dass es möglich ist, ein Fahrzeug ohne größere Veränderungen an der Fahrzeugkonstruktion selbst mit diesem System auszustatten und mittels Windkraft sicher und einfach anzutreiben. Es soll ausdrücklich nicht notwendig sein, ein speziell für den Antrieb mittels Drachensegel konzipiertes Boot zu verwenden oder die Optik und Konstruktion des Bootes in größerem Umfang zu verändern. Zusätzlich soll die Möglichkeit bestehen, auch während der aktiven Steuerung des Drachensegels das Gewicht der Crew auf die dem Wind zugewandte Seite des Bootes (Luvseite) zu bewegen, um das entstehende Kippmoment um die Längsachse des Bootes auszugleichen. Außerdem sollen die entstehenden Halte- und Steuerkräfte nicht permanent oder nur in abgemilderter Form an die steuernde Person abgegeben werden, um diese zu entlasten.
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Des Weiteren kann es notwendig sein, das Drachensegel direkt vom Boot aus zu starten und zu landen. Vorteilhaft wäre es dabei, das Drachensegel mittels einer Seilwinde langsam, in der Luft vom Boot zu entfernen und gleichsam nach der Nutzung oder in Gefahrensituationen wieder einzuholen. Entscheidend ist dabei, dass das das Drachensegel jederzeit voll steuerbar bleibt und auch alle Notfalleinrichtungen permanent funktionieren.
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Es wird daher eine Halte- und Steuervorrichtung zur Befestigung und Steuerung eines Lenkdrachens an einem Fahrzeug vorgeschlagen, die eine drucksteife Basisstruktur umfasst mit mindestens einem Ankopplungselement zur Ankopplung der Basisstruktur an ein Fahrzeug, mindestens einem Lasteinleitungselement zur Einleitung der Zugkräfte mindestens einer Steuerleine und mindestens einer Zugleine des Lenkdrachens in die Basisstruktur, und mindestens einem ortsfest angeordneten Führungselement, an dem eine Steuerleine oder/und eine Zugleine zwischen dem Lenkdrachen und dem Lasteinleitungselement geführt oder/und umgelenkt ist, wobei mindestens eine Steuerleine unabhängig von mindestens einer Zugleine längenverstellbar ist.
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Das Ankopplungselement kann beispielsweise ein Zapfen sein, der am Rumpf des Fahrzeugs drehbar gelagert ist, um wechselnden Windrichtungen gerecht zu werden, oder ein Gelenk mit mehreren Freiheitsgraden.
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Ein ortsfestes Führungselement in diesem Sinne ist ein Bauteil, das den Verlauf einer Steuer- oder Zugleine an einem bestimmten Punkt der Basisstruktur festlegt, ohne dabei eine Verkürzung oder Verlängerung der Steuer- oder Zugleine zu behindern. Solche Bauelemente können beispielsweisese Ösen oder Hülsen sein, durch die die Steuer- oder Zugleine hindurch geführt ist, oder auch Rollen, die von einer Steuer- oder Zugleine zumindest teilweise umschlungen werden.
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Unter einem Lasteinleitungselement wird dabei ein Bauteil verstanden, das eine auf eine Steuer- oder Zugleine wirkende Kraft letztlich in die Basisstruktur einleitet, unabhängig davon, ob die Steuer- oder Zugleinen auch auf die Führungselemente eine Kraft ausüben und auf diese Weise Lasten in die Basisstruktur eingeleitet werden. Mit anderen Worten ist an einem Lasteinleitungselement im Sinne der vorgeschlagenen Vorrichtung das dem Lenkdrachen abgewandte Ende der Steuer- oder Zugleine direkt oder über weitere Komponenten, die nachfolgend noch näher erläutert werden, befestigt.
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Das entscheidende Merkmal der Vorrichtung besteht darin, dass mindestens eine Steuerleine unabhängig von mindestens einer Zugleine längenverstellbar ist, ohne dabei jedoch eine Längenverstellbarkeit der Zugleinen auszuschließen. Beispielsweise ist es möglich, bei konstant gehaltenen Zugleinen die Steuerleinen zu verlängern oder zu verkürzen, um die Form des Lenkdrachens oder seinen Anstellwinkel zu verändern. Dennoch kann vorgesehen sein, dass die Zugleinen verlängert oder verkürzt werden, beispielsweise um den Lenkdrachen auszulassen oder einzuholen. In diesem Fall wird es auch nötig sein, die Steuerleinen gleichzeitig zu verlängern bzw. zu verkürzen.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass an der Basisstruktur mindestens ein erstes Lasteinleitungselement zur Einleitung der Zugkraft mindestens einer Steuerleine und mindestens ein zweites Lasteinleitungselement zur Einleitung der Zugkraft mindestens einer Zugleine angeordnet sind. Um die unabhängige Längenverstellbarkeit der Steuerleinen gegenüber den Zugleinen zu erreichen, kann weiter vorgesehen sein, dass das erste Lasteinleitungselement und das zweite Lasteinleitungselement relativ zueinander so verstellbar sind, dass die Länge mindestens einer Steuerleine relativ zu mindestens einer Zugleine änderbar ist.
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Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass mindestens ein Lasteinleitungselement eine Seilwinde ist. Eine Betätigung der Seilwinde bewirkt eine Verstellung dieses Lasteinleitungselements relativ zu dem anderen Lasteinleitungselement dergestalt, dass die Länge der daran befestigten Steuerleine unabhängig von der Länge der Zugleine verlängert oder verkürzt wird.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass das erste Lasteinleitungselement und das zweite Lasteinleitungselement Seilwinden sind, die unabhängig voneinander antreibbar sind. In diesem Fall ist auch die Länge der Zugleine veränderbar, jedoch bleibt die Steuerleine hiervon unbeeinflusst. Selbstverständlich ist es bei dieser Ausgestaltung auch möglich, Steuerleine und Zugleine gleichzeitig zu verlängern oder zu verkürzen oder eine Leine zu verlängern und die andere Leine gleichzeitig zu verkürzen.
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Die Verstellbarkeit des ersten Lasteinleitungselement relativ zum zweiten Lasteinleitungselement kann aber auch dadurch erreicht werden, dass der Abstand mindestens eines Lasteinleitungselements zum Lenkdrachen veränderbar ist, beispielsweise indem ein Lasteinleitungselement oder beide Lasteinleitungselemente unabhängig voneinander auf der Basisstruktur verschiebbar und an wählbaren Positionen, festlegbar sind. In einer einfachen Ausgestaltung können die Lasteinleitungselemente einfache äsen sein, oder eines oder beide Lasteinleitungselemente sind Seilwinden, die auf der Basisstruktur verschiebbar und festlegbar gelagert sind.
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Eine andere Weiterbildung sieht vor, dass mindestens eine Steuerleine oder/und mindestens eine Zugleine zwischen einem ortsfesten Führungselement und einem Lasteinleitungselement an mindestens einem relativ zum Ankopplungselement verstellbaren Führungselement gehalten oder/und geführt oder/und umgelenkt ist. Ein derartiges Führungselement kann wie das oben beschriebene ortsfeste Führungselement eine Öse, Hülse, Rolle oder ein ähnliches Bauteil sein, welches jedoch auf der Basisstruktur beweglich angeordnet ist. Durch Bewegung dieses zusätzlichen Führungselements kann eine Steuerleine – gegebenenfalls im Zusammenwirken mit weiteren ortsfesten Führungselementen – gezielt und unabhängig von der Länge der Zugleinen verlängert oder verkürzt werden.
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Hierzu kann weiter vorgesehen sein, dass an der Basisstruktur mindestens ein Lenkstab oder eine Umlenkrolle drehbar gelagert ist, wobei der Lenkstab oder die Umlenkrolle auf zwei Steuerleinen so einwirkt, dass durch Drehen des Lenkstabs bzw. der Umlenkrolle die eine Steuerleine verlängert und die andere Steuerleine gleichzeitig verkürzt wird. Derartige Ausführungen der vorgeschlagenen Halte- und Steuervorrichtung mit Lenkstab oder Umlenkrolle ermöglichen es, bei Lenkdrachen mit paarweise angeordneten Steuerleinen die eine Steuerleine zu verlängern und die andere Steuerleine synchron zu verkürzen, wobei die Beträge der Längenänderungen gleich groß sind, wenn der Lenkstab hinsichtlich des Gelenkpunkts symmetrisch ist. Bei einer Umlenkrolle ist dies im allgemeinen ohnehin der Fall. Bei einem Lenkstab oder einer Umlenkrolle mit einer ortsfest bezüglich der Basisstruktur angebrachten Drehachse ist der Lenkstab bzw. die Umlenkrolle gleichzeitig das Lasteinleitungselement der Steuerleinen.
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Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Lenkstab oder die Umlenkrolle an der Basisstruktur verschiebbar angeordnet ist. In diesem Fall ist es möglich, durch Verschieben des Lenkstabes bzw. der Umlenkrolle beide Steuerleinen gleichzeitig zu verlängern oder zu verkürzen, wobei die Beträge der Längenänderungen beider Steuerleinen jedoch durch gleichzeitiges Drehen des Lenkstabes bzw. der Umlenkrolle um die entsprechende Drehachse variiert werden können. In einer Fortbildung kann weiterhin vorgesehen sein, dass der Lenkstab bzw. die Umlenkrolle mittels einer Verstelleinrichtung wahlweise verschiebbar oder an einer wählbaren Position der Basisstruktur festlegbar ist. In diesem Fall stellt der Lenkstab bzw. die Umlenkrolle im Zusammenwirken mit der Verstelleinrichtung das Lasteinleitungselement der Steuerleinen dar.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel,
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel,
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3 ein drittes Ausführungsbeispiel,
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4 ein viertes Ausführungsbeispiel,
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5 ein fünftes Ausführungsbeispiel,
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6 ein sechstes Ausführungsbeispiel,
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7 ein siebentes Ausführungsbeispiel.
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Im ersten Ausführungsbeispiel ist die Basisstruktur 1 als Stange ausgebildet, an deren einem Ende eine Öse angeordnet ist, die als Ankopplungselement 31 zur Befestigung der Vorrichtung an einem Fahrzeug dient. Das Ankopplungselement 31 ist an einer weiteren Öse befestigt, die als Lasteinleitungselement 12 für zwei Zugleinen 22 eines Lenkdrachens 2 dient. Ebenfalls am Lasteinleitungselement 12 ist eine Öse als ortsfestes Führungselement 13 angeordnet, durch welches die Steuerleinen 21 des Lenkdrachens 2 verlaufen. Eine weitere Öse 11 dient als Lasteinleitungselement für die Steuerleinen 21 in die Basisstruktur 1. Eine Verstelleinrichtung 16 mit einem am anderen Ende der Basisstruktur 1 befestigten Seil 161 und einer daran angebrachten Umlenkrolle 165 ermöglicht es, die Steuerleinen 21 zu verlängern oder zu verkürzen. Dazu sind an einer um die Umlenkrolle 165 geführten Schnur zwei verstellbare Führungselemente 14 in Form von Ösen angebracht, durch die die Steuerleinen 21 hindurchgeführt sind. Durch Verkürzen oder Verlängern der Verstelleinrichtung 16 können die Steuerleinen 21 ebenfalls verkürzt bzw. verlängert werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 2 enden die Steuerleinen 21 an verstellbaren Führungselementen 14, die an den freien Enden eines Lenkstabes 15 angeordnet sind, welcher um einen Gelenkpunkt drehbar an einer Hülse 151 befestigt ist, wobei die Hülse 151 entlang der Basisstruktur 1 verschiebbar ist. Die Position des Lenkstabes 15 an der Basisstruktur 1 ist mittels einer Verstelleinrichtung 16 in Form eines Seils 161 und einer Öse 152 festlegbar, so dass der Lenkstab 15 und die Verstelleinrichtung 16 gemeinsam das Lasteinleitungselement 11 für die Steuerleinen 21 bildet.
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In 3 ist der Lenkstab 15 hingegen nicht an der Basisstruktur 1 befestigt, sondern verschiebbar und drehbar auf den Zugleinen 22 angeordnet, die am vorderen Ende der Basisstruktur 1 durch ein ortsfestes Führungselement 13 geführt sind und am hinteren Ende der Basisstruktur 1 an einem Lasteinleitungselement 12 befestigt sind. Dieses dient gleichzeitig als Lasteinleitungselement 11 für die Steuerleinen 21, die am vorderen Ende der Basisstruktur 1 ebenfalls durch das ortsfeste Führungselement 13 geführt sind. Auf den Zugleinen 22 ist eine Verstelleinrichtung 16 in Form einer verschiebbaren Klemme angeordnet, die der Festlegung des Lenkstabs 15 relativ zur Basisstruktur dient, so dass diese mit den hinteren Enden der Zugseile 22 und deren Befestigung an der Basisstruktur 1 gleichzeitig als Lasteinleitungselement 21 für die Steuerseile 21 dient.
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Das Ausführungsbeispiel in 4 entspricht weitgehend dem in 1, jedoch ist anstelle der Umlenkrolle 165 ein Lenkstab 15 wie in 2 an einer auf der Basisstruktur 1 verschiebbaren Hülse 151 drehbar gelagert, deren Position durch eine Verstelleinrichtung in Form eines Seils 161 und einer Öse 152 festlegbar ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 sind an einem ersten Ende der Basisstruktur 1 ein Ankopplungselement 31 sowie zwei ortsfeste Führungselemente 13 angeordnet, um die jeweils eine Steuerleine 21 und eine Zugleine 22 geführt sind. Am anderen Ende der Basisstruktur 1 sind vier synchron betreibbare Seilrollen angeordnet, die als Lasteinleitungselemente 11, 12 für die Steuerleinen 21 und die Zugleinen 22 dienen. Dabei dient eine Handkurbel als Antriebseinrichtung 111 für alle vier Seilwinden. Auf der Basisstruktur 1 ist weiterhin eine verschiebbare Hülse 151 mit einem drehbar gelagerten Lenkstab 15 angebracht, der an seinen freien Enden je ein verstellbares Führungselement 14 aufweist, durch die die Steuerleinen 21 geführt sind. Am ersten Ende der Basisstruktur sind zwei weitere ortsfeste Führungselemente 13 angeordnet, durch die die Steuerleinen 21 ebenfalls geführt sind.
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Werden die Seilwinden 11, 12 gedreht, so werden die Steuerleinen 21 gemeinsam mit den Zugleinen 22 je nach Drehrichtung entweder verlängert oder verkürzt. Die Steuerleinen 21 können darüber hinaus unabhängig von den Zugleinen 22 verlängert oder verkürzt werden, indem der Lenkstab 15 auf der Basisstruktur 1 verschoben wird. Die Beträge der Längenänderungen beider Steuerleinen können durch Drehung des Lenkstabs 15 variiert werden. Die Position der Hülse 151 relativ zur Basisstruktur 1 kann durch eine Verstelleinrichtung 16 festgelegt werden, die ein Seil 161 und ein Klemmelement 162 umfasst.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 sind die Positionen der Lasteinleitungselemente 11, 12 und des Lenkstabs 15 gegenüber der Lösung aus 5 vertauscht. Die vier Seilwinden 11, 12 sind ebenfalls synchron über eine Handkurbel 111 antreibbar, jedoch sind sie am vorderen Ende der Basisstruktur 1 in der Nähe des Ankopplungselements 31 angeordnet. Am hinteren Ende der Basisstruktur 1 ist ein Lenkstab 15 drehbar an der Basisstruktur 1 angebracht, an dessen freien Enden wiederum verstellbare Führungselemente 14 angeordnet sind, durch welche die Steuerleinen 21 hindurchgeführt sind.
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Die Basisstruktur 1 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel mehrere Teilstrukturen, nämlich zwei Stäbe 1a, 1b sowie eine dazwischen angeordnete Manschette 1c. Mittels der Manschette können die Teilstäbe 1a, 1b relativ zueinander so verschoben werden, dass sich die Basisstruktur 1 wahlweise verlängert oder verkürzt, wodurch sich der Abstand des Lenkstabs 15 vom Ankopplungselement 31 ebenfalls verlängert oder verkürzt.
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Die Manschette 1c weist einen nicht näher dargestellten Klemmmechanismus auf, der die Festlegung der Teilstäbe 1a, 1b relativ zueinander ermöglicht. Um den Klemmmechanismus bedienen zu können, ist ein Seilzug 163 vorgesehen, der vom Lenkstab 15 aus mittels eines Bedienelements 164 betätigt werden kann.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß 7 ist die Basisstruktur 1 als Rahmen ausgebildet, an dessen vorderem Ende vier ortsfeste Führungselemente 13 für zwei Steuerleinen 21 und zwei Zugleinen 22 angeordnet sind. Dahinter sind vier durch eine Antriebseinrichtung 111 in Form eines Elektromotors synchron antreibbare Seilwinden 11, 12 angeordnet. Die Zugleinen 22 verlaufen von den ortsfesten Führungselementen 13 direkt zu den Seilwinden 12. Die Steuerleinen 21 hingegen sind unter den Seilwinden 11, 12 hindurch zum hinteren Ende der Basisstruktur 1 geführt. In dem Rahmen der Basisstruktur ist ein Schlitten 1d verschiebbar angeordnet, der einen Getriebemotor 166 mit einem Schneckengetriebe trägt. Am Schneckengetriebe befindet sich eine Umlenkrolle 165, um die ein Seil geführt ist, an dessen Enden zwei verstellbare Führungselemente 14 angeordnet sind, um die die Steuerleinen 21 geführt sind, die sich anschließend zu den Seilwinden 11 erstrecken.
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Der Schlitten 1d mit dem Getriebemotor 166 ist in der Längsrichtung der Basisstruktur 1 durch einen an deren hinterem Ende angeordneten Elektromotor 167 verstellbar. Eine Bewegung des Schlittens verstellt die Länge der Steuerleinen 21 gleichmäßig. Die Beträge der Längenänderungen beider Steuerleinen 21 können hingegen durch Betreiben des Getriebemotors 166 variiert werden. Steuerleinen 21 und Zugleinen 22 können durch Betreiben der Seilwinden 11, 12 durch die Antriebseinrichtung 111 gleichzeitig verlängert oder verkürzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Basisstruktur
- 1a,
- 1b Teilstruktur
- 1c
- Klemmeinrichtung
- 1d
- Schlitten
- 11
- erstes Lasteinleitungselement
- 111
- Antriebseinrichtung
- 12
- zweites Lasteinleitungselement
- 13
- ortsfestes Führungselement
- 14
- verstellbares Führungselement
- 15
- Lenkstab
- 151
- Hülse
- 152
- Öse
- 153
- Gelenk
- 16
- Verstelleinrichtung
- 161
- Seil
- 162
- Klemmelement
- 163
- Seilzug
- 164
- Bedienelement
- 165
- Umlenkrolle
- 166
- Getriebemotor
- 167
- Motor
- 2
- Lenkdrachen
- 21
- Steuerleine
- 22
- Zugleine
- 3
- Fahrzeug
- 31
- Ankopplungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0853576 B1 [0005]
- EP 1313642 B1 [0006]
- US 5180123 [0007]