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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Sportgerät mit einem Haltegriff zum
Festhalten und Steuern des Sportgerätes und mit einer Zugeinrichtung, die
in einem aktiven Zustand über
eine Zugleine mit dem Benutzer wirkverbunden ist und eine Zugkraft auf
den Benutzer ausübt,
und mit einer Sicherheitseinrichtung zur Entkopplung der auf die
Zugleine wirkenden Zugkraft, wobei der Benutzer den Haltegriff in dem
aktiven Zustand anfasst.
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Ein
solches Sportgerät
ist aus dem Stand der Technik z.B. bekannt als Lenkdrachen, Flugdrachen oder
auch als Sportboot, das Wasserski zieht. Es gibt viele Sportgeräte, die
eine oder mehrere Personen mittels einer Zugeinrichtung ziehen.
Alle diese Sportgeräte
sollen unter den Oberbegriff von Anspruch 1 fallen, sofern sie die
darin genannten Merkmale aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft aber insbesondere solche Sportgeräte, bei
denen die Zugeinrichtung ein Lenkdrachen ist. Sogenannte Lenkdrachenkites
werden als Antrieb von Kite(Surf)-Boards, Snowkiteboards, Skiern,
Buggies und anderen Fahrzeugen zu Sportzwecken verwendet. Der Kite
ist dabei mit mehreren Leinen ausgestattet, die die Steuerung der
Flugbewegungsrichtung und -geschwindigkeit sowie der Regulierung
des Anstellwinkels, d.h., des Strömungswinkels, dienen. Die Steuerleinen sind
dabei direkt mit einem Haltegriff bzw. einer Lenkstange oder Bar
verbunden. Die Leinen zur Regulierung des Anstellwinkels werden
noch oberhalb der Bar zu einer Zugleine bzw. Depowerleine zusammengefaßt. Diese
Depowerleine wird durch eine Öffnung
in der Barmitte oder durch eine mittig außen an der Bar befestigte Hülse geführt und
an der Aufnahme, d.h., einem Haken, einer Öse, einem Schäkel o. dgl.,
eines um den Körper
eines Benutzers gebundenen Trapezgurtes befestigt.
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Zusätzlich verbindet
den Benutzer bei den bekannten Systemen eine Sicherheitsleine mit
einer der Flugleinen, z.B. an einem Trapezhaken, einem Schäkel oder
einem Handgelenk, oder mit den Bremsleinen, wie bei einem Softkite.
Löst sich
der Benutzer von der Bar und der Depowerleine, bleibt er mit dem
nun zugkraftlosen Kite verbunden
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Der
Lenkdrachen erzeugt durch Windströmung nach dem Tragflügelprinzip
Auftriebskräfte,
die als Zugkräfte über die
Leinen zur Bar und zum Benutzer übertragen
werden. Die auftriebsabhängigen Zugkräfte können durch
relative Längenänderungen der
Depower- und Heckleinen reguliert werden.
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Schiebt
der Benutzer die Bar über
die mit dem Trapezgurt verbundene Depowerleine vom Körper weg,
so werden die Steuerleinen entlastet, durch Kippen bzw. Entwölben des
Kite-Profils wird
der Auftrieb verringert, die Zugkräfte werden reduziert. Ein zusätzlicher
dynamischer Auftrieb wird erzeugt, wenn der Kite durch einseitigen
Leinenzug links oder rechts in eine Eigenbewegung, d.h., einen Flug
auf einer Kreisbahn mit einem Radius in Leinenlänge, versetzt wird. Mit zunehmender
Fluggeschwindigkeit des Drachens erhöht sich der dynamische Auftrieb nach
dem Bernoullischen Prinzip. Die auf den Benutzer wirkenden Kräfte nehmen
zu. Beim Start der Fahrbewegung oder zur Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit
wird ein solcher Steuerimpuls absichtlich erzeugt.
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Bei
böigen,
plötzlich
stark zunehmenden Winden, fehlerhaften (überzogenen) Steuerbewegungen
oder Orientierungsverlusten bei Sprung- oder Trickmanövern etc.
wird ein sprunghafter Zugkraftanstieg jedoch auch unbeabsichtigt
und unkontrolliert ausgelöst.
In einem sich aus einer solchen beschriebenen Situation entwickelnden
Notfall wird der Kite Kräfte
entwickeln, die ein Mehrfaches des Eigengewichts des Benutzers betragen
können,
wobei mehr als 200 kg möglich
sind.
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Die
Folge ist ein totaler Kontrollverlust. Der Benutzer wird in der
Regel bei zusätzlicher
Eigenrotation um die Körperlängsachse
orientierungslos hinter dem Kite hergezogen. Dieser Zustand hält an, bis das
Kite aus seiner Eigenbewegung möglicherweise abstürzt oder
der Benutzer unter Zugkraft gegen Hindernisse geschleudert wird.
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Zur
Gefahrenabwehr für
den Benutzer und für
Dritte ergibt sich damit eine Notwendigkeit, die Zugkraftverbindung
zwischen dem Benutzer und dem Kite in der Weise ohne einschränkende Bedingungen
entkoppeln zu können,
dass der Kite möglichst
schnell zugkraftlos wird.
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Aus
DE 202 09 515 U1 ist
eine Sicherheitsvorrichtung bekannt, die einen schnell auslösenden Mechanismus
aufweist, um in einem Notfall einen Deaktivierung des Lenkdrachens
herbeizuführen. Die
Sicherheitsvorrichtung wird über
eine Reissleine ausgelöst,
die am Trapez, also in Körpernähe des Surfers
angebracht ist. Zu deren Betätigung
muss der Surfer in einer ersten Ausführungsform mit einer Hand die
Haltestange loslassen und an die Reissleine greifen und ziehen.
Dieser Vorgang soll in einem unkontrollierten Zustand des Sportgerätes, in
luftiger Höhe
und in ungünstiger
Raumlage, d.h., in einer Notlage, durchgeführt werden. In dieser Situtation soll
der letzte Rest eines durch das Festhalten an der Haltestange vermittel ten
Sicherheitsgefühls
aufgegeben werden und eine weitere Destablisierung der Situation
durch ein einhändiges
Festhalten an der Haltestange riskiert werden. Die Ausführungsform,
bei der eine selbsttätige
Auslösung
der Sicherheitsvorrichtung erfolgt, hat den Nachteil, dass eine
Auslösung
beim Loslassen der Haltestange erfolgt, obwohl sich der geübte Benutzer
gar nicht in einer Notlage befindet sondern nur eine Figur springt,
bei der er die Hände
vom Haltegriff lösen
muss. Eine unkontrollierte Auslösung
führt in
einem solchen Fall zu einem Absturz mit möglicherweise dramatischen Folgen. Aber
auch der ungeübte
Benutzer wird in einer absoluten Notlage die Haltestange nur mit
einiger Überwindung
und gegen seinen Festhalteinstinkt loslassen. Dieses natürliche Hemmnis
führt dazu,
dass die Sicherheitsvorrichtung trotz vorhandener Notlage nicht
oder zu spät
betätigt
wird, und es dann zu noch schwerwiegenderen Abstürzen kommt als dies bei rechtzeitiger
Betätigung
der Fall wäre.
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Aus
WO 02/40124 A1 ist ein Sicherheits-Freigabemechanismus bekannt,
mit einer Sicherheitsleine, die durch eine Öffnung in einer Region des
Steuerrahmens (in der Nähe
des Handgriffs 326) hindurch geführt
sein kann. Diese Sicherheitsleine kann auch dauerhaft an dem Körper des
Benutzers angebracht sein, zum Beispiel am Handgelenk oder am Trapez,
so dass der Benutzer die Sicherheitsleine durch eine Körperbewegung,
zum Beispiel eine Handbewegung, betätigen kann. Die Vorraussetzung
für eine
solche, die Sicherheitsleine betätigende
Handbewegung ist ein vorheriges Loslassen von der Haltestange. Die
damit verbundene Nachteile wurden bereits in Verbindung mit
DE 202 09 515 U1 beschrieben.
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Alle
bekannten Systeme ermöglichen
die kontrollierte Entkopplung der Zugkraftübertragung erst unter den folgenden,
sicherheitsrelevant einschränkenden
Bedingungen:
- 1. Der Benutzer muß mindestens
eine Hand von dem Handgriff bzw. der Lenkstange lösen, um
den Auslöser
erreichen zu können.
- 2. Der Benutzer muß nach
dem Loslassen der Lenkstange in einer zielgerichteten und damit kontrollierten
Handlung nach dem Bedienteil greifen und dieses blind finden, um
den Mechanismus auslösen
zu können.
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Die
bekannten Systeme lassen das erhebliche Sicherheitsproblem damit
weitgehend ungelöst, da
gerade in einer Notsituation, die in der hier zu bewertenden Weise
von einem systemimmanenten Orientierungs- und Kontrollverlust begleitet
wird, die zur Kraftentkopplung erforderlichen zielgerichteten und kontrollierten
Handlungen nicht mehr ausführbar sind.
Dies gilt um so mehr, da der Benutzer das einzig zur Verfügung stehende
Kontrollinstru ment, nämlich die
Lenkstange, loslassen muß,
bevor der zielgerichtete Griff nach der Auslösevorrichtung überhaupt
erst folgen kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Sportgerät der eingangs genannten Art
dahin gehend weiter zu bilden, dass eine durch einen Kontrollverlust
herbei geführte
Gefahrensituation zuverlässig und
schnell beendet werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Sicherheitseinrichtung am Haltegriff angeordnet ist und im aktiven
Zustand durch eine Bewegung des Haltegriffs auslösbar ist und bei Auslösung die
auf die Zugleine wirkende Zugkraft entkoppelt.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach
Anspruch 1 ist es möglich,
dass eine Kraftentkopplung direkt über den Haltegriff betätigt werden kann,
ohne dass der Benutzer seine Hände
von dem Haltegriff lösen
muß.
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche
2 bis 18.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen;
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1 eine
schematische Teilansicht im Querschnitt eines Haltegriffs im Bereich
des Durchgangs einer Leine bzw. Depowerleine und mit einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung;
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2 eine
schematische Teilansicht im Querschnitt einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 eine
schematische Ansicht eines Sportgerätes gemäß vorliegender Erfindung, an
welchem der Haltegriff aus 1 oder 2 angebracht ist;
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4 eine
schematische Draufsicht auf einen Benutzer, der das erfindungsgemäße Sportgerät benutzt
und mit seinen Händen
an den Haltegriff angreift, wobei die durchgezogenen Linien eine
aktive Betriebssituation zeigen und gestrichelte Linien eines deaktive
Situation zeigen und Bewegungspfeile den Deaktivierungsvorgang schematisch
darstellen; und
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5 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Depowerleine.
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In 1 ist
schematisch ein Teil eines Sportgeräts 1 dargestellt.
Ein Haltegriff 3 ist in der dargestellten Ausführungsform
als Lenkstange ausgebildet und weist in seiner Mitte eine Durchgangsöffnung 3.1 auf.
Die Seite des Haltegriffs 3, die in 1 oberhalb des
Haltegriffs 3 liegt, ist die sogenannten Zugseite, das
heißt,
die Seite, die einer auf den Haltegriff 3 wirkenden Zugeinrichtung 5 (3)
zugewandt ist. Die Seite, welche unterhalb des Haltegriffs 3 liegt,
ist die Seite, die einem Trapezgurt, Objekt oder Benutzer 7 (3)
zugewandt ist.
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An
dem Haltegriff 3 ist eine Sicherheitseinrichtung 9 angeordnet.
Wenn die Zugeinrichtung 5 in einem aktiven Zustand, das
heißt,
im Betrieb des Sportgerätes 1 eine
Zugkraft auf den Haltegriff 3 ausübt und ein Schwellenwert erreicht
wird, deaktiviert die Sicherheitseinrichtung 9 die Zugeinrichtung 5. Die
Deaktivierung erfolgt in der vorliegenden Ausführungsform durch eine Kraftentkopplung
der auf den Haltegriff 3 und den Benutzer 7 wirkenden
Zugkraft. Die Deaktivierung kann wahlfrei durch den Benutzer während des
Betriebes ausgelöst
werden, das heißt, der
Schwellenwert kann für
jeden Benutzer 7 ein subjektiv wahrgenommener Wert sein.
Die manuelle Auslösung
der Deaktivierung der Zug-einrichtung 5 erfolgt in Abhängigkeit
von einer Bewegung des Haltegriffs 3 in einer Wirk-richtung
der Zugkraft (4). Alternativ oder zusätzlich kann
die Deaktivierung der Zugeinrichtung 5 auch in Abhängigkeit
vom Erreichen eines vorbestimmten Grenzwertes der Zugkraft automatisch
ausgelöst
werden. Es ist möglich,
den Grenzwert einer Zugkraft vor einer Betriebsaufnahme einzustellen.
Dies kann z.B. in Abhängigkeit
von dem Leistungsvermögen
des Benutzers 7 erfolgen. Ein Kriterium für das Leistungsvermögen kann
der Ausbildungsstand an dem Sportgerät aber auch das Alter des Benutzers
und sein Gewicht sein.
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Die
Sicherheitseinrichtung 9 ist in der vorliegenden Ausführungsform
an einer Zugleine 11 angeordnet, die durch die Öffnung 3.1 in
dem Haltegriff 3 hindurch geführt ist. Die Sicherheitseinrichtung 9 ist an
der Zugleine 11 in Wirkrichtung der Zugkraft in Wirknähe hinter
dem Haltegriff 3 angeordnet, das heißt, auf der Zugseite in 1.
Mit "Wirknähe" ist hier eine solche
Nähe gemeint,
die in dem Fall, dass das Objekt 7 ein Benutzer ist, maximal
einer Armlänge
des Benutzers entspricht. Die Entfernung ist aber einstellbar. Die
Wirknähe
soll eine solche Nähe
sein, dass der Haltegriff 3 mit einer Bewegung noch auf
die Sicherheitseinrichtung 9 einwirken kann.
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Die
Sicherheitseinrichtung 9 weist in inneres Spannelement 9.1 und
eine äußeres Spannelement 9.2 auf,
die in einer Wirkrichtung der Zugkraft gegeneinander vorgespannt
sind und gegen die Vorspannung relativ zueinander verschiebbar angeordnet sind.
Das äußere Spannelement 9.2 weist
haltegriffseitig einen Flansch 9.3 auf, der das äußere Spannelement 9.2 kranzförmig umschließt und haltegriffseitig
eine Anstoßfläche für den Haltegriff 3 bildet.
Der Flansch 9.3 geht zugseitig in einen Hülsenteil 9.4 über, der
mit einer Innenwand gleitfähig
an einer Außenwand
des inneren Spannelement 9.1 anliegt. Das Hülsenteil 9.4 weist
an seinem zugseitigen Ende eine geringere Wandstärke auf als an seinem flanschseitigen
Ende, wobei die Innenwand des Hülsenteils 9.4 am
zugseitigen Ende abgestuft ist, so dass dort zwischen dem Hülsenteil 9.4 und
dem inneren Spannelement 9.1 ein Aufnahmeraum für ein Federelement 9.5 ausgebildet
ist. Das Federelement 9.5 ist im vorliegenden Fall eine
Schraubenfeder mit einer einheitlichen Federkonstante. Es ist denkbar,
dass das Federelement 9.5 eine variierende Federkonstante
hat, so dass die Federkraft über
einen Einstellmechanismus (nicht dargestellt) einstellbar ist. Das
innere Spannelement 9.1 weist an seinem Umfang einen Ansatz 9.6 auf,
der den zwischen dem Hülsenteil 9.4 und
dem Spannelement 9.1 gebildeten Aufnahmeraum zugseitig
abschließt.
Das Federelement 9.5 stützt
sich an dem Ansatz 9.6 und an der Stufe im Hülsenteil 9.4 ab,
wodurch das innere Spannelement 9.1 und das äußere Spannelement 9.2 gegeneinander
vorgespannt sind.
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Das
innere Spannelement 9.1 ist hülsenförmig ausgebildet und weist
an seinem haltegriffseitigen Ende eine erste innen liegende Ringnut 9.7 auf. Das
innere Spannelement 9.1 weist zudem an seinem zugseitigen
Ende eine zweite innen liegende Ringnut 9.8 auf. Die Zugleine 11 weist
ein erstes zugseitiges Leinenteil 11.1 auf, das an einem
freien Ende 11.2 mit einem Zapfen 11.3 verbunden
ist, der formschlüssig
in der Ringnut 9.8 sitzt. Ein Klemmelement 9.9 ist
am zugseitigen Ende des inneren Spannelements 9.1 angebracht,
und erzeugt eine Klemmspannung, derart, dass der Zapfen 11.3 fest
in der Ringnut 9.8 eingespannt ist. Das Klemmelement 11.3 kann z.B.
eine Klemmmutter sein. Die Zugleine 11 umfaßt auch
ein zweites benutzerseitiges Leinenteil 11.4, das an seinem
freien Ende 11.5 einen Auslösezapfen 11.6 aufweist,
der in der vorliegenden Ausführungsform
identisch mit dem Zapfen 11.3 ist. Der Auslösezapfen 11.6 sitzt
formschlüssig
in der ersten Ringnut 9.7 und ist dort durch das äußere Spannelement 9.2 fest
eingespannt. Die ZugZugleine 11 bzw. die Leinenteile 11.1 und 11.4 sowie
die Zapfen 11.3 und 11.6 sind hohl bzw. mit einem
zentralen Durchgang ausgebildet, in welchem eine Sicherheitsleine 13 verläuft.
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Eine
Bewegung des Haltegriffs 3 in 1 nach oben,
das heißt,
in Richtung des Zugelements 5 bzw. in Wirkrichtung einer
Zugkraft führt
dazu, dass der Haltegriff 3 die Wirknähe überwindet und an die Fläche 9.4 des
Flansches 9.3 anstößt und das äußere Spannelement 9.2 in 1 gegen
die Vorspannkraft der Feder 9.5 nach oben schiebt. Dadurch
wird die Klemmspannung auf die erste Ringnut 9.7 und den
darin sitzenden Auslösezapfen 11.6 weg
genommen, so dass das benutzerseitige Leinenteil 11.4 der ZugZugleine 11 aus
der ersten Ringnut 9.7 rutscht und sich aus der kraftschlüssigen Verbindung
mit dem zugseitigen Leinenteil 11.1 löst. Dadurch ist dann die Zugkraft
entkoppelt.
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Alternativ
wäre auch
vorstellbar, dass die Zugleine 11 nicht geteilt ist und
in dem innere Spannelement 9.1 nur eine Ringnut 9.8 oder 9.7 ausgebildet
ist, in der ein an der Leine ausgebildeter Vorsprung fest sitzt.
Die weitere Auslösemechanik
kann identisch zu derjenigen bleiben, die vorstehend beschrieben
wurde. Die Zugleine 11 müßte in diesem Fall benutzerseitig
von der Ringnut einen Leinenvorrat aufweisen, der im Falle einer
Auslösung
zu einer vorübergehenden
Kraftentkopplung führt.
Eine solche Ausführungsform
kann dort eingesetzt werden, wo eine solche vorübergehende Kraftentkopplung ausreicht,
um eine sichere Kontrolle über
das Sportgerät 1 wieder
zu gewinnen.
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In 2 ist
schematisch eine zweite Ausführungsform
der Sicherheitseinrichtung 9 dargestellt. In 2 werden
für die
gleichen Bauteile auch die gleichen Bezugszeichen wie in 1 verwendet.
Die in 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich
lediglich darin, dass das äußere Spannelement 9.2 in
einem Bereich 9.10 eine Nutaussparung aufweist, die vorzugsweise
keilförmig
ausgebildet ist. Das innere Spannelement 9.1 weist an seinem
Umfang eine Aussparung 9.11 auf, in der auf einem Ringelement 9.12 ein
Klemmkeil 9.13 schwenkbar angeordnet ist. Der Auslösezapfen 11.6 weist
an seinem Umfang eine Ringnut 11.7 auf, die zugseitig eine Kante 11.8 bildet.
Im verriegelten Zustand stößt der Klemmkeil 9.13 an
der Kante 11.8 der Ringnut 11.7 an. Wenn der Haltegriff 3 in 2 nach
oben bewegt wird, dreht sich der Klemmkeil 9.10 aus der
Arretierungsposition in der Ringnut 11.7 des Zapfens 11.6 in die
keilförmige
Nutaussparung 9.10 und gibt das benutzerseitige Leinenteil 11.4 frei.
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Die
Funktion des in 2 beschriebenen Ausführungsbeispiels
zur Anwendung der Erfindung unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
in 1 in der Art des Arretierungsmechanismusses. Wird
die Verbindung von Ober- und Unterteil der Zugleine 11.4 beabsichtigt,
so ist in dem Ausführungsbeispiel
nach 1 das äußere Spannelement 9.2 zunächst in
Wirkrichtung der Zugkraft nach oben zu schieben, bevor der Auslösezapfen 11.6 gegen
den Spreizungswiderstand des haltegriffseitigen Endes des inneren
Spannelements 9.1 in dessen Ringnut 9.7 eingeschoben
werden kann. Das äußere Spannelement 9.2 muß also gegen
die Kraftwirkung der Feder 9.5 relativ zum inneren Spannelement 9.1 verschoben
werden.
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Wird
die Verbindung von Ober- und Unterteil der Zugleine 11 in
dem Ausführungsbeispiel
aus 2 beabsichtigt, so kann der Auslösezapfen 11.6 in
das innere Spannelement 9.1 eingeschoben werden, ohne dass
das äußere Spannelement 9.2 betätigt werden
muß. Der
Auslösezapfen 11.6 drückt beim
Einschub den Klemmkeil 9.10 in einer Rotationsbewegung
nach oben und seitlich gegen eine Federzunge 9.14 in der
Nutaussparung 9.10 und gibt damit die Öffnung des inneren Spannelements 9.1 frei.
Ist der Auslösezapfen 9.6 über die
Spitze des Klemmkeils 9.10 hinweg in die Öffnung des
inneren Spannelements 9.1 eingeschoben, drückt die
Federzunge 9.14 den Klemmkeil 9.13 zurück und arretiert den
Auslösezapfen 11.6 in
der in 1 abgebildeten Position.
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In 3 ist
schematisch die gesamte Anordnung des Sportgerätes 1 zwischen einer
Person (Trapezgurt) 7 und mit der Sicherheitseinrichtung 9 dargestellt.
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In 4 ist
schematisch die manuelle Auslösung
der Sicherheitseinrichtung 9 dargestellt. Der Benutzer 7 schiebt
mit seinen Händen
den Haltegriff 3 in 1 nach oben
(Pfeilrichtung) und löst
das benutzerseitige Teil der Zugleine 11.4 aus der Sicherheitseinrichtung 9.
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In 5 ist
schematisch eine Weiterbildung der Zugleine 11.4 zwischen
dem Benutzer 7 und der Sicherheitseinrichtung 9 dargestellt.
Der Handgriff 9 mit seiner Durchgangsöffnung 3.1 und dem
darin geführten
benutzerseitigen Leinenteil 11.4 und der Sicherheitsleine 13 bietet
die Möglichkeit,
diese nach Rotationssprüngen
oder ähnlichen
Manövern
frei entdrehen zu können.
Die Zugleine 11 ist in der vorliegenden Ausführungsform
eine sogenannte Depowerleine, die im Stand der Technik einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist. Bei Verdrehungen des benutzerseitigen Depower-Leinenteils 11.4 und
der in dem kreisförmigen
Hohlraum des Depower-Leinenteils 11.4 geführten Sicherheitsleine 13 und
anschließenden
Entdrehungen der Lenkstange 3 ist ohne die zusätzliche
Verwendung von Lagerungen (Schäkel o.ä.) nicht
gewährleistet,
dass sich auch die Depower-Zugleine 11.4 wieder entdreht,
weil sie an den Innenwänden
der Führung
a in der Lenkstange 3 entlang rutscht. Es ist daher in 5 eine
Weiterbildung des Depower-Leinenteils 11.4 dargestellt,
mit der dieser gezwungen werden kann, sich bei einer Drehung der
Lenkstange 3 mit zu drehen. Zu diesem Zweck ist das Depower-Leinenteil 11.4 wenigstens
benutzerseitig mit einem Querschnitt versehen, der unterschiedliche
Radien aufweist. In 5 ist der Querschnitt dreieckig
dargestellt. In anderen Ausführungsformen
kann der Querschnitt mehreckig oder auch oval sein. Durch die Ausbildung
wenigstens des Depower-Leinenteils 11.4 mit einem ungleichmäßigen Radius
und insbesondere durch die Ausbildung des Querschnitts in Form eines
Dreieckes, wird die Depower-Zugleine 11 bei einer Entdrehung
der Lenkstange synchron mitdrehen, da eine rotatorische Relativbewegung
durch Formschluß behindert
wird. Eine solche Depower-Zugleine 11 bzw. ein solches Depower-Leinenteil 11.4 mit
einem Querschnitt, der unterschiedliche Radien aufweist, kann mit
den Ausführungsformen
in 1 und 2 kombiniert werden.