DE29817758U1 - Gaffel-Drehrigg - Google Patents
Gaffel-DrehriggInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H9/00—Marine propulsion provided directly by wind power
- B63H9/04—Marine propulsion provided directly by wind power using sails or like wind-catching surfaces
- B63H9/06—Types of sail; Constructional features of sails; Arrangements thereof on vessels
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- Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen neuen Antrieb für Segelboote.
Als Antrieb für Segelboote dienen das Rigg und die Segel. Segelboote werden ganz überwiegend
vom Wind angetrieben. Nur bei Hafenein- und ausfahrt, Flaute, Schäden am Rigg oder ähnlichen
Ereignissen wird zum Antrieb der Motor eingesetzt. Jollen und sportliche Boote haben häufig überhaupt
keinen Motorantrieb.
Fast alle Segelboote sind heute mit einem konventionellen Sluprigg ausgerüstet. Die Segelfläche
steht im Verhältnis zur Größe und zum Gewicht des Bootes, damit, je nach Einsatz für Fahrten- oder
Regattasegeln, genug Antriebsleistung zur Verfügung steht.
Es besteht aus:
Es besteht aus:
- einem Mast mit den Stagen, Wanten und Salingen, die den Mast abstützen und dem Großbaum, mit
dem das Großsegel eingestellt wird
- den Segeln: einem Großsegel und mehreren Vorsegeln (Fock, Spinnaker o.a.)
Dieses Rigg hat sich für Boote bis 12 m Längen durchgesetzt, weil es mit einem Mast und zwei Segeln
unkompliziert und preiswert ist, guten Vortrieb entwickelt und große Höhe am Wind erreicht. Es
hat aber zwei entscheidende Nachteile:
- Schon im Ruhestand, ohne die Vortriebsenergie durch den Wind, der auf die Segel wirkt, werden
große Kräfte in den Rumpf eingeleitet. Der Mast drückt auf den Aufbau, die Wanten und
Stagen ziehen an den äußeren Kanten und Enden.
Stagen ziehen an den äußeren Kanten und Enden.
- Bei allen Kursen, außer hoch am Wind, kann das Rigg nicht optimal eingestellt werden. Es
verursacht dadurch zuviel Krängung und setzt zu wenig der einwirkenden Windenergie im
Vortrieb um.
Vortrieb um.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Antrieb für Segelboote aufzuzeigen, der die
Nachteile des konventionell verwendeten Antriebs vermeidet oder vermindert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung eines Gaffel-Drehrigg gelöst. Das erfindungsgemäße
Gaffel-Drehrigg bringt Vorteile
- für die kleine Crew (Fahrtensegler),
- für Segler ohne hohen Krafteinsatz (ältere Segler),
- für Segelboote ohne Ballast (Jollen, Jollenkreuzer und Mehrrumpf boote).
Das erfindungsgemäß einzusetzende Gaffel-Drehrigg wird in den Abbildungen 1-5 vorgestellt.
Die Abbildungen zeigen im Einzelnen:
Abb. 1 Gaffel - Drehrigg
Abb. 2a - f Unterschiedliche Segelstellungen bei verschiedenen Windrichtungen
Abb. 3 Die Lagerung des Gaffel-Drehriggs
Abb. 4 Einzelheiten des Gaffel-Drehriggs
Abb. 5 Darstellung des Reifens der Segelfläche
An einem unverstagten Mast 1 mit festem Fock- und Großbaum 2 werden Fock und Großsegel gesetzt.
Der Mast ist praktisch um 360° drehbar. Groß- und Fockbaum 2 sind fest mit dem Mast 1 verbunden,
die Fock ist selbstwendend. Die Segel werden für alle Windrichtungen gleich eingestellt und
damit optimal angeströmt und erzeugen erheblich weniger Krängung. Der Winddruck auf die Fock 14
und das Großsegel 13 heben einander konstruktionsbedingt fast auf. Die Segelfläche ist zwischen
Fock- und Großsegel so aufgeteilt, daß nur geringer Schotzug entsteht, um das Rigg zu bedienen. Es
gibt auch nur eine Schot und es wird wegen der geringen erforderiichen Kräfte keine Winsch benötigt.
Mit geringem Krafteinsatz kann das Rigg auf die herrschenden Wind- und Kursverhältnisse eingestellt
werden. Wenn die Schot losgelassen wird, stellt es sich in den Wind. Durch Bakstellen kann das
Schiff mit den Segeln gebremst werden.
Ein konventionelles Sluprigg ist aerodynamisch nicht optimal. Die oberen Dreiecke der beiden Segel
sind wenig oder gar nicht wirksam. Es ist aber Mode und hat sich durch Vermessungsformeln zum
heutigen Standard entwickelt. Für Fahrtensegler ist ein Gaffelrigg mit Vor- und Achtergaffel - ähnlich
dem beschriebenen Baum - vorteilhaft. Sowohl Fock als auch Großsegel sind Gaffelsegel. Die Fock
wird auch an der Gaffel selbstwendend gefahren. Einzelheiten zum Drehrigg zeigt Abb. 4.
Der Mastfuß 3, Groß- und Fockbaum 2 stellen beim erfindungsgemäßen Drehrigg eine Baueinheit dar
und sind vorzugsweise aus Aluminium gefertigt (Abb. 3). Im unteren Teil ist der Mastfuß 3 rund und
im Deck 5 sowie im Bootsboden 6 gelagert, damit er frei drehen kann.
Der Mast ist als Steckmast 1 ausgeführt und wird im Mastfuß 3 gehalten. Er wird aus Gewichtsgründen
aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (KFK) gefertigt. Er ist nicht verjüngt und deshalb einfach
herzustellen.
Das Großsegel 13 wird mit einer Tasche 18 über den Mast gesetzt. Es benötigt keine Rutscher und
der Mast keine Rutscherschiene.
Die Segel werden gleichzeitig in einem Arbeitsvorgang weggenommen, durch Absenken der Gaffel
bis auf den Mastfuß. Der Steckmast 1 kann wegen seines geringen Gewichts von einer Person aus
dem Mastfuß herausgezogen und an Deck gelagert werden. Das Mastlegen geht schnell und einfach.
Das ist wichtig, z.B. auf Binnenrevieren mit vielen Brücken.
Gesetzt werden die Segel mit dem umgekehrten Vorgang, beide gleichzeitig durch Hieven der Gaffel
11. Getrimmt werden die Segel mit dem in Abb. 4 dargestellten Voifiekspanner 16. Alle Strecker und
Schoten können fest eingestellt und müssen nicht ständig verstellt werden,
Der Reffvorgang wird in Abb. 5 dargestellt. Es werden immer beide Segel gleichzeitig gerefft. Damit
verlagert sich der Segeldruckpunkt nicht nach vom oder achtem und das Boot wird nicht luv- oder
leegierig. Der Reffvorgang ist denkbar einfach, alle Arbeitsgänge können aus dem Cockpit erledigt
werden, niemand muß an Deck herumturnen. Bei dem beschriebenen Reffvorgang wandert der Segeldruckpunkt
SD nach unten, damit verringert sich die Krängung und die Kentersicherheit steigt.
Die Arbeitsgänge werden nachstehend im Einzelnen beschrieben:
1. Großschot 17 lösen
2. Gaffel 11 absenken
3. Alle 4 Reffleinen auf Markierung durchsetzen
4. Gaffel 11 durchsetzen
5. Voriiekstrecker durchsetzen
6. Großschot 17 dichtnehmen
Dabei wird die gesamte Segelfläche von z.B. 36 m2 und einem Segeldruckpunkt von 6,7 m über der
Wasserlinie auf 24 m2 und einem Segeldruckpunkt von 5,6 m über der Wasserlinie (als Darstellung
im Reff 1) und auf 12 m2 und einem Segeldruckpunkt von 4,1 m über der Wasserlinie (als Darstellung
im Reff 2) abgesenkt.
Das erfindungsgemäße Gaffel-Drehrigg weist gegenüber dem konventionellen Siuprigg mehrere Vorteile
auf:
- Außer hoch am Wind erzeugt es weniger Krängung und mehr Vortrieb als ein Siuprigg. Das Boot
segelt dadurch aufrechter und damit angenehmer für die Crew und die Segel werden besser
angeströmt. Nur hoch am Wind treten die gleichen Kräfte auf wie beim Siuprigg.
angeströmt. Nur hoch am Wind treten die gleichen Kräfte auf wie beim Siuprigg.
- Das Rigg ist leicht.
- Es werden geringere Kräfte in den Rumpf eingeleitet als beim konventionellen Rigg.
- Es ist nur eine Schot und sehr geringe Kraft zum Bedienen der Segel erforderlich. Bei Halsen
kommen sie sanft über, da der Druck auf das Vorsegel den Druck auf das Großsegel
ausgleicht.
ausgleicht.
- Fock- und Großsegel werden auf den Baum gerefft. Damit verschiebt sich der Segeldruckpunkt bei
viel Wind nach unten. Das krängende Moment wird geringer.
- In kritischen Situationen kann das Rigg leicht mit einer Hand bedient werden (Einhandsegeln).
Damit kann schnell und sicher auf Wind- und Kursveränderungen reagiert werden. Beim
Loslassen der Schot stellt sich das Rigg in den Wind, egal welche Richtung das Boot zum
Wind hat.
- Über dem Cockpit befindet sich kein Baum, damit erhöht sich die Sicherheit im Cockpitbereich. Die
berüchtigten Verletzungen durch den Großbaum beim konventionellen Rigg gibt es nicht.
- Alle Riggbewegungen sind sanft, deshalb ist auch an Deck die Sicherheit höher.
Diese Vorteile kommen besonders bei leichten Booten mit wenig oder keinem Ballast, Jollenkreuzem
und Mehrrumpfbooten zum tragen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen | Steckmast (KFK) |
1 | Groß- und Fockbaum (Al) |
2 | Mastfuß (Al) |
3 | Decklager |
4 | Deck |
5 | Fußboden, Bootsboden |
6 | Rumpf |
7 | Bodenlager |
8 | Groß - Travellerschiene |
9 | Fock - Travellerschiene |
10 | Gaffel |
11 | Gaffelschot |
12 | Großsegel |
13 | Selbstwendefock |
14 | Nut für Unterliek |
15 | Vorliekspanner |
16 | Großschot |
17 | Masttasche |
18 | Fockschotschi ene |
19 |
Claims (3)
1. Gaffel-Drehrigg als Antrieb für Segelboote, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem unverstagten
um 360° drehbaren Mast (1), der in einem runden Mastfuß (3) gehalten wird, und aus kohleverstärktem
Kunststoff (KFK) gefertigt, mit festem Fock und Großbaum (2), sowie einer Fock- und
Achtergaffel (11) versehen, wobei die Fock selbstwendend ausgeführt ist, besteht.
2. Gaffel-Drehrigg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast (1) unverjüngt
ausgeführt ist.
3. Gaffel-Drehrigg nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Segelfläche zwischen
Fock- und Großsegel so aufgeteilt ist, daß nur ein geringer Schotzug entsteht und sich der
Winddruck auf beide Segel möglichst gleichmäßig verteilt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29817758U DE29817758U1 (de) | 1998-09-25 | 1998-09-25 | Gaffel-Drehrigg |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29817758U DE29817758U1 (de) | 1998-09-25 | 1998-09-25 | Gaffel-Drehrigg |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29817758U1 true DE29817758U1 (de) | 1999-01-21 |
Family
ID=8063502
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29817758U Expired - Lifetime DE29817758U1 (de) | 1998-09-25 | 1998-09-25 | Gaffel-Drehrigg |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29817758U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002044021A1 (de) * | 2000-12-01 | 2002-06-06 | Schwab Hans Bernd | Rahbesegelung für schiffe |
FR2899198A1 (fr) * | 2006-03-31 | 2007-10-05 | Alexandre Marine Sarl | Bateau a voiles a orientation des voiles perfectionnee |
CN101823551A (zh) * | 2010-04-30 | 2010-09-08 | 大连海事大学 | 襟翼斜桁四角帆 |
-
1998
- 1998-09-25 DE DE29817758U patent/DE29817758U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002044021A1 (de) * | 2000-12-01 | 2002-06-06 | Schwab Hans Bernd | Rahbesegelung für schiffe |
FR2899198A1 (fr) * | 2006-03-31 | 2007-10-05 | Alexandre Marine Sarl | Bateau a voiles a orientation des voiles perfectionnee |
CN101823551A (zh) * | 2010-04-30 | 2010-09-08 | 大连海事大学 | 襟翼斜桁四角帆 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R207 | Utility model specification |
Effective date: 19990304 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 20011213 |
|
R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20050503 |
|
R158 | Lapse of ip right after 8 years |
Effective date: 20070403 |