DE10058440A1 - Giessform zum Stranggiessen von Stahl und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Giessform zum Stranggiessen von Stahl und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Abstract
Angegeben wird eine Gießform für den Strangguß von Stahl, bestehend aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Die Gießform ist dadurch gekennzeichnet, daß für den Kontakt mit geschmolzenem Stahl eine Ebene vorgesehen ist, die teilweise oder ganz mit einer Plattierung aus einer Wolframlegierung bedeckt ist, die Nickel oder Cobalt oder beide Stoffe enthält, und daß ein Gehalt der Plattierung an Wolframcarbid, das mit der Wolframlegierung eine feste Lösung bildet, vorgesehen ist. Die Gießform hat eine verbesserte Abrieb- und Korrosionsbeständigkeit.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gießform zum Strang
gießen von Stahl, wobei geschmolzener Stahl aus einem
Schmelzofen durch einen Konverter fließt. Die Gießform
besteht aus Kupfer oder einer Kupferlegierung und weist für
den Kontakt mit dem geschmolzenen Stahl eine Beschichtung aus
einem speziellen Metall auf.
Wenn üblicherweise eine zum Stranggießen verwendete Gießform,
die aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht, so wie sie
ist, benutzt wird, treten nicht nur ein Verlust an Kupfer
durch Verschleiß, sondern auch Schäden aufgrund einer
direkten Stoßeinwirkung auf. Darüber hinaus ist nachteilig,
daß am Boden der Gießform Oberflächendefekte auftreten, die
als "Sternrisse" bezeichnet werden und auf Kratzer zurück
zuführen sind, welche durch den direkten Kontakt mit den an
der Oberfläche verfestigten Rohblocks entstanden sind. Unter
diesen Umständen wurde zur Verlängerung der Lebensdauer der
Gießform durch Verhindern von Beschädigungen oder zum
Verbessern der Rohblockqualität beispielsweise vorgeschlagen,
bei der aus Kupfer oder einer Kupferlegierung hergestellten
Gießform auf der Fläche, welche mit der Stahlschmelze in
Berührung kommt, eine Plattierung aus Nickel oder einer
Nickel-Eisen-Legierung oder einen dreischichtigen Überzug,
der eine Schicht aus einer Nickel-Phosphor-Legierung und eine
Chromplattierung auf Nickel enthält, vorzusehen
(JP-B-Sho52-50734; der Ausdruck "JP-B" bedeutet hier eine
geprüfte veröffentlichte japanische Patentanmeldung).
Diese Vorschläge waren bis zu einem gewissen Grad erfolg
reich. Jedoch ergaben sich mit der Änderung der Gieß
bedingungen, z. B. mit einer Zunahme der Ziehgeschwindigkeit
der Rohblocks während des Gießens, mit einer Verbesserung des
Gießpulvers oder mit der Anwendung eines Rührens durch
elektromagnetische Induktion usw., andere Probleme. Dies sind
z. B. die verkürzte Lebensdauer aufgrund schwerwiegender
Korrosion im Bodenbereich der Gießform und aufgrund der
Zunahme der Gießgeschwindigkeit.
Somit besteht gegenwärtig ein Bedürfnis an Beschichtungs
materialien für Gießformen mit längerer Lebensdauer und mit
einer größeren Beständigkeit gegenüber Hitze und Korrosion.
Als eine Gießform, welche diese Forderungen erfüllt, wurde
eine solche Form vorgeschlagen, die mit einer thermisch
gespritzten, selbstgehenden Nickel-Chrom-Legierung überzogen
ist (siehe JP-B-Sho60-39453 und JP-B-Sho61-15782). Jedoch ist
hierbei zur Erzielung einer hohen Festigkeit und einer sehr
guten Haftung der Beschichtung an dem Grundmaterial eine
Wärmebehandlung bei einer hohen Temperatur von 1000°C in
einer nichtoxidierenden Atmosphäre. Außerdem wird als
Kupfermaterial für die Gießform ein fällungsgehärtetes Kupfer
benötigt. Trotzdem sind die Schwierigkeiten aufgrund des
Abbaus und der Deformation des Kupfermaterials unvermeidlich.
Hinzu kommen Probleme durch Abschälen der thermisch
gespritzten Beschichtungen oder durch Unfälle, die durch das
Abfallen dieser Beschichtungen verursacht werden.
Dementsprechend ist in der Praxis die Anwendung der
vorgenannten Verfahrensweisen auf den kurzen Rand (die
schmale Fläche) der Gießform für Brammen mit einer kleineren
Fläche begrenzt. Ferner gibt es hierbei trotz des Einsatzes
eines korrosionsbeständigen Materials, wie Nickel-Chrom, in
einem Teil der Gießformen immer noch Korrosionsprobleme.
Bezüglich eines Verfahrens, bei dem kein thermisches Spritzen
erfolgt, wurden seit langem viele Vorschläge auf dem Gebiet
des sogenannten Verbundplattierens gemacht. Dabei werden
verschiedene Keramiken mit Schmiereigenschaften und einer
hohen Härte, wie Bornitrid, Molybdänsulfid, Siliciumcarbid,
Aluminiumoxid usw., in einer Matrix aus Nickel, Cobalt, einer
Nickel-Phosphor-Legierung, einer Cobalt-Phosphor-Legierung
oder einer Nickel-Bor-Legierung usw. dispergiert und als
Kopräzipitat gebildet. Entsprechende Beispiele finden sich in
JP-B-Sho58-41933, JP-B-Sho58-23822, JP-B-Sho58-41934, JP-B-
Sho58-25534 und JP-B-Sho58-41936. Jedoch neigen diese als
Dispersionsplattierungen oder Verbundplattierungen zu einer
ständigen Korrosion auf der Matrixseite. Dies ist nicht nur
auf eine unzureichende Verbindung des dispergierten Materials
mit der Matrix, sondern auch auf den Potentialunterschied
zwischen dem Metall der Matrix und dem dispergierten Material
zurückzuführen. Somit leidet die Dispersionsplattierung oder
Verbundplattierung selbst dann, wenn sie unter üblichen
Bedingungen ein hervorragendes Schmiervermögen oder eine sehr
gute Verschleißbeständigkeit aufweist, in einem frühen
Stadium ihrer praktischen Verwendung aufgrund der speziellen
Gießatmosphäre unter Korrosionsproblemen und erreicht nicht
ihre volle Lebensdauer.
Ferner wird in der JP-A-Sho58-212840 (der Ausdruck "JP-A"
bedeutet hier eine ungeprüfte veröffentlichte japanische
Patentanmeldung) eine Gießform angegeben, die mit Wolfram
überzogen ist, welches mit Nickel legiert wurde. Jedoch wurde
bei der Nacharbeitung des dort beschriebenen Verfahrens fest
gestellt, daß sich die Elektroplattierungslösung oder
-flüssigkeit innerhalb einer sehr kurzen Zeit zersetzt und
daß im Falle des Benutzens dieser Gießform beim Stranggießen
nicht nur die Qualität der Legierung nicht aufrechterhalten
werden kann, sondern auch die Lösung oder Flüssigkeit neu
hergestellt werden muß. Dies führte zu einer großen Abfall
menge aus wirtschaftlich wertvollen, kostspieligen Wolfram
salzen und Nickelsalzen. Ferner hatten das in der JP-A-Hei7-
310196 beschriebene Verfahren, das Plattierungsverfahren mit
dem Dispergieren von Siliciumcarbid gemäß der JP-B-Hei4-38838
und die Verfahren gemäß JP-B-Hei3-69995 oder JP-A-Sho60-
135592 usw. die gleichen großen Probleme bezüglich der
Stabilität der Elektroplattierungslösung oder -flüssigkeit,
und es ist tatsächlich keine praktische Anwendung hiervon auf
eine Gießform einschließlich des Gebiets des Stranggießens
bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Gießform
für den Strangguß anzugeben, welche das Erfordernis einer
verlängerten Lebensdauer und einer verbesserten Wärmebestän
digkeit gegenüber irgendeiner üblichen Gießform für das
Stranggießen aufweist, und welche die häufig auftretende
Korrosion im unteren Bereich der Gießform vollständig
vermeidet. Somit haben sich die Erfinder der vorliegenden
Sache mit einer Legierung auf Wolframbasis befaßt, die man
üblicherweise als gegenüber Hitze und Abrieb beständig
angesehen hat, die aber nie in der Praxis als
Beschichtungsmaterial für eine Gießform zum Stranggießen
verwendet worden ist, und zwar aufgrund der Instabilität der
Elektroplattierlösung. Als Ergebnis der ausgiebigen Unter
suchungen der hiermit befaßten Erfinder war es möglich, die
vorgenannten Schwierigkeiten der Instabilität der Lösung zu
beseitigen. Zusätzlich konnte eine Gießform für den Strangguß
mit einer längeren Lebensdauer, einer größeren Beständigkeit
gegen Kratzer sowie mit einer hervorragenden Wärme
beständigkeit und Korrosionsbeständigkeit unter den
Gießbedingungen bereitgestellt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere folgende
Gegenstände:
- 1. Eine Gießform für den Strangguß von Stahl, bestehend aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, gekennzeichnet durch eine für den Kontakt mit geschmolzenem Stahl vorgesehene Ebene, die teilweise oder ganz mit einer Plattierung aus einer Wolframlegierung bedeckt ist, die Nickel oder Cobalt oder beide Stoffe enthält, und durch einen Gehalt der Plattierung an Wolframcarbid, das mit der Wolfram legierung eine feste Lösung bildet.
- 2. Eine Gießform gemäß obiger Ziffer 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Wolframlegierung 0 bis 60 Gew.-% Cobalt und 1 bis 40 Gew.-% Wolfram als Komponenten einer Legierung mit Nickel aufweist und die Plattierung in einer Dicke von 0,10 bis 2,00 mm ausgebildet ist.
- 3. Eine Gießform gemäß obiger Ziffer 1 oder 2, worin zwischen der Plattierung aus der genannten Wolfram legierung und dem Gießformkörper aus Kupfer oder einer Kupferlegierung eine Schicht aus Nickel oder einer Nickel-Eisen-Legierung vorgesehen ist.
- 4. Ein Verfahren zum Herstellen einer Gießform zum Strang gießen von Stahl, die aus Kupfer oder einer Kupfer legierung besteht und eine für den Kontakt mit geschmolzenem Stahl vorgesehene Ebene aufweist, die teilweise oder ganz mit einer Plattierung aus einer Wolframlegierung bedeckt ist, welche Nickel oder Cobalt oder beide Stoffe enthält, wobei in der Plattierung auch Wolframcarbid enthalten ist, das mit der Wolframlegierung eine feste Lösung bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Ebene, die für den Kontakt mit geschmolzenem Stahl vorgesehen ist, entweder teilweise oder ganz in einer Plattierungslösung elektroplattiert wird, die ein Nickelsalz oder ein Cobaltsalz oder beide Salze und ein Wolframat, zusammen mit mindestens einer Hydroxy carbonsäure oder einem Salz hiervon und mindestens einer organischen Verbindung oder einem Salz hiervon, die bzw. das zwei oder weniger Kohlenstoffatome im Molekül aufweist, enthält, mit der Maßgabe, daß das Oxidations zersetzungspotential der genannten organischen Verbindung und des Salzes hiervon unter jenem der Hydroxycarbonsäure oder des Salzes hiervon liegt.
- 5. Ein Verfahren gemäß obiger Ziffer 4, worin als Hydroxy carbonsäure Citronensäure, Weinsäure oder ein Ammonium-, Natrium- oder Kaliumsalz dieser Säuren eingesetzt und die organische Verbindung oder das Salz hiervon mit zwei oder weniger Kohlenstoffatomen im Molekül, dessen Oxidations zersetzungspotential kleiner ist als das der Hydroxy carbonsäure, aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Methanol, Formaldehyd, Ameisensäure, Ammoniumformiat, Nickelformiat, Natriumformiat, Oxalsäure, Ammoniumoxalat und Kaliumoxalat ausgewählt wird.
- 6. Ein Verfahren gemäß obiger Ziffer 4 oder 5, in dem eine Elektroplattierungslösung eingesetzt wird, die eine Hydroxycarbonsäure oder ein Salz hiervon mit einer Konzentration enthält, die das 0,5-fache oder mehr der molaren Gesamtkonzentration von Nickel, Cobalt und Wolfram beträgt, sowie die organische Verbindung mit zwei oder weniger Kohlenstoffatomen im Molekül oder ein Salz hiervon mit einer molaren Konzentration von 0,1 bis 3,0 enthält.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung erläutert. Darin
zeigen
Fig. 1 eine Darstellung, welche die Beziehung zwischen
dem Kohlenstoffgehalt in der Innenbeschichtung einer
erfindungsgemäßen Stranggußform und der Menge an
Ameisensäure, die der Plattierungslösung zugesetzt worden
ist, erläutert;
Fig. 2 eine Darstellung der Beziehung zwischen der
Erhitzungstemperatur und der Vickers-Härte bei der Innen
beschichtung der erfindungsgemäßen Stranggußform und bei
verschiedenen anderen Beschichtungen;
Fig. 3 eine Darstellung der Beziehung zwischen der
Erhitzungstemperatur und dem Abriebvolumen bei der Innen
beschichtung einer erfindungsgemäßen Stranggußform und
bei verschiedenen anderen Beschichtungen; und
Fig. 4 einen Querschnitt einer Innenbeschichtung einer
erfindungsgemäßen Stranggußform.
Die Bezugsnummern in den Figuren haben folgende Bedeutungen:
6
Kupfer oder Kupferlegierung
7
Wolframlegierung mit einem Gehalt an Wolframcarbid
8
Nickel oder Nickel-Eisen-Legierung
Es ist bekannt, daß im allgemeinen Wolfram selbst beim
Elektroplattieren in Form einer wässrigen Lösung nicht ver
wendet werden kann. Es ist jedoch auch gut bekannt, daß beim
Elektroplattieren in Gegenwart von Metallionen, wie Nickel
ionen, eine Legierung aus Nickel und Wolfram erhältlich ist.
Für das Herstellung einer Nickel-Wolfram-Legierung gibt es
zahlreiche Berichte über das Durchführen einer Elektro
plattierung unter Einsatz einer Plattierungslösung, die ein
Nickelsalz und ein Wolframatsalz enthält, wobei Citronen
säure, Weinsäure usw. zugegeben werden. Beim Herstellen einer
Plattierung aus einer Legierung aus Nickel und Wolfram unter
Einsatz solcher Lösungen zersetzt sich die Flüssigkeit inner
halb weniger Stunden nach dem Anlegen des Stroms zum
Plattieren, und die physikalischen Eigenschaften der
Plattierung aus der Nickel-Wolfram-Legierung ändern sich im
Laufe der Zeit. Dadurch wird es unmöglich, die Legierung als
Beschichtungsmaterial für eine Gießform zum Stranggießen zu
verwenden, bei dem eine hohe Wärmebeständigkeit, Abrieb
beständigkeit und Korrosionsbeständigkeit erforderlich sind.
Dementsprechend begannen die Erfinder der vorliegenden Sache
zuerst damit, die Stabilität der Plattierungslösung zu ver
bessern.
Der Grund, warum sich die Lösung im Laufe der Zeit ändert,
liegt in der Tatsache, daß Wolfram und Nickel in der Lösung
nicht stabil bleiben können, weil die Hydroxycarbonsäure oder
das Salz hiervon, deren Funktion in der Stabilisierung des
Nickels und des Wolframs in der Lösung durch Bildung von
Chelaten hiervon besteht, während des Elektroplattier
verfahrens einer anodischen Oxidation unterliegt und sich
dadurch zersetzt sowie aufgrund der Elektrolyse komplizierte
Produkte bildet. Das heißt, der Schlüssel für ein
erfolgreiches Lösen der obigen Aufgabe liegt in der
Stabilisierung der Lösung ohne eine anodische Oxidation des
Chelatisierungsmittels, d. h. der Hydroxycarbonsäure oder der
Salze hiervon, deren Funktion darin besteht, die Lösung
stabil zu halten. Unter diesem Gesichtspunkt wurde gefunden,
daß gewisse organische Verbindungen, die zwei oder weniger
Kohlenstoffatome enthalten, oder Salze dieser Verbindungen,
z. B. Ameisensäure, die mit einer gewissen Konzentration oder
einer höheren Konzentration zugegeben werden, die Hydroxy
carbonsäuren und die Salze hiervon stabilisieren, während die
organischen Verbindungen oder die Salze hiervon einer anodi
schen Oxidation geopfert werden und harmloses gasförmiges
Kohlendioxid bilden, da sie ein niedrigeres Potential als die
Hydroxycarbonsäuren oder die Salze hiervon aufweisen (JP-A-
Hei11-229176).
Gleichzeitig wird im Fall der Nickel-Wolfram-Legierung ein
Teil des Kohlenstoffs zur Carbidbildung in die Beschichtung
eingeführt und ergibt eine feste Lösung mit der Matrix. Somit
wurde gefunden, daß die so erhaltene Beschichtung nicht nur
über einen langen Zeitraum einem elektrolytischen Prozeß
widersteht, wenn sie auf eine Gießform für den Strangguß
aufgebracht wird, sondern auch, daß sie im Rahmen eines
zusätzlichen Effekts ein Beschichtungsmaterial mit einer
Legierungsschicht bilden kann, die auf einer solchen Gießform
eine Legierungsschicht aufweist. Ferner wurde im Vergleich zu
bekannten Gießformen, die mit üblichen Beschichtungsmate
rialien überzogen waren, auch gefunden, daß die erfindungs
gemäße Gießform für den Strangguß eine stark verbesserte
Abriebbeständigkeit, Hitzebeständigkeit und Korrosions
beständigkeit aufweist.
Insbesondere wird die Lösung zugegeben, welche ein Wolframat
salz zusammen mit einem Nickelsalz oder einem Cobaltsalz oder
mit beiden Salzen enthält und der eine Hydroxycarbonsäure
oder ein Salz hiervon, z. B. Citronensäure, Trinatriumcitrat,
Diammoniumcitrat, Weinsäure und Natriumtartrat, zugefügt
wird, die als solche im Sinne einer Bildung eines Chelats der
Metallkomponenten der Salze hiervon fungieren. Die Hydroxy
carbonsäure ist fast die gleiche wie im Stand der Technik.
Entscheidend ist jedoch, daß ferner eine organische
Verbindung benutzt wird, die zwei oder weniger Kohlen
stoffatome im Molekül enthält (nachfolgend "Stabilisierungs
mittel" genannt), mit der Maßgabe, daß das anodische
Oxidationspotential der organischen Verbindung niedriger ist
als das der Hydroxycarbonsäure oder ihres Salzes. Spezielle
Beispiele für das Stabilisierungsmittel sind Ameisensäure,
Nickelformiat, Ammoniumformiat, Natriumformiat und Verbindun
gen, die am Ende Ameisensäure bilden, wie Methanol, Formal
dehyd oder Oxalsäure. Ferner werden diese Stabilisierungs
mittel mit einer bestimmten Mindestkonzentration eingesetzt.
Auf diese Weise kann die Hydroxycarbonsäure oder das Salz
hiervon während des elektrolytischen Prozesses stabil ge
halten werden, wobei eine Beschichtung aus einer Nickel-
Wolfram-Legierung oder einer Cobalt-Wolfram-Legierung oder
einer ternären Legierung, z. B. einer Nickel-Cobalt-Wolfram-
Legierung, usw. mit gleichzeitig in die Beschichtung
eingeführten Carbiden gebildet wird. In diesem Fall ist
wichtig, daß der Kohlenstoff nicht mit dem Nickel oder Cobalt
reagiert, aber eine Reaktion mit einem Teil des Wolframs
unter Bildung von Wolframcarbid eingeht und eine feste Lösung
mit der Beschichtung bildet. Der genannte Kohlenstoff scheint
aus der Carbonsäure oder der organischen Verbindung zu
stammen. Dies wurde als Grund für die stark verbesserte
Verschleißfestigkeit und die Härte bei hohen Temperaturen
gefunden.
Ferner wurde bezüglich der Konzentration des für die Stabili
sierung der Hydroxycarbonsäure nötigen Stabilisators experi
mentell gefunden, daß eine Konzentration von 0,01 mol oder
mehr ausreicht. Um jedoch die Eigenschaften der Wolfram
legierung durch die Bildung von Wolframcarbid wirksam zu
verbessern, ist eine Konzentration von 0,1 mol oder mehr
notwendig, wobei die Obergrenze der Konzentration bekanntlich
bei 3,0 mol liegt.
Wenn der Stabilisator in zu großer Menge zugegeben wird,
verursacht er Risse in der Beschichtung oder führt zu
Fehlstellen der Beschichtung, wie Poren, und zwar aufgrund
einer Zunahme der Viskosität der Lösung. Somit liegt eine
bevorzugte Stabilisatormenge bei einer Konzentration im
Bereich von 0,2 bis 2,0 mol. Im Ergebnis liegt die Kohlen
stoffmenge, die mit Wolfram reagiert, im Bereich von 0,01 bis
0,15 Gew.-%. Ferner wurde festgestellt, daß insbesondere der
Einsatz von Ameisensäure und eines Salzes hiervon zu bevor
zugten Ergebnissen führt.
In Fig. 1 werden die Ergebnisse der chemischen Analyse der
Beschichtung bezüglich des Kohlenstoffs angegeben, und zwar
für den Fall, daß eine Beschichtung aus einer Legierung aus
Nickel und 30% Wolfram als Plattierung aufgebracht wird.
Dabei wurde eine Plattierungslösung benutzt, die eine molare
Konzentration von 0,3 mol Nickelsulfat, 0,3 mol Natrium
wolframat und 0,6 mol Diammoniumcitrat enthielt, wobei die
Zugabe von Ameisensäure in einem Bereich von 0 bis 3 mol
verändert und der pH-Wert unter Zusatz von Ammoniak
eingestellt wurde. Die Analyse erfolgte mittels der Verbrennungsmethode
und ESCA (Röntgenphotoelektrospektral
analyse). Die Bildung von Carbiden wurde auch durch
Vergleichen der so erhaltenen analytischen Ergebnisse
bestätigt. Ferner wurde festgestellt, daß ähnliche Ergebnisse
erhalten werden können, wenn die gleiche Analyse durchgeführt
wird mit Ausnahme des Einsatzes von Cobaltsulfat mit der
gleichen Konzentration anstelle von Nickelsulfat oder mit
Ausnahme des Einsatzes eines Gemisches aus Nickelsulfat und
Cobaltsulfat, jeweils mit einer Konzentration von 0,15 mol.
Getrennt hiervon wurde die Menge einer Hydroxycarbonsäure
oder eines Salzes hiervon (d. h. die Menge des Komplexierungs
mittels), die für eine bekannte Plattierungslösung nötig ist,
die eine Legierung mit einem Gehalt an Wolfram und Nickel
oder Cobalt oder Wolfram, Nickel und Cobalt bilden kann,
liefert, unter Berücksichtigung der Stabilität der Lösung
bestimmt. Als Ergebnis wurde gefunden, daß die nötige Menge
der Hydroxycarbonsäure oder ihres Salzes das 0,5-fache oder
mehr der gesamten Molzahl der Metalle, vorzugsweise die
äquimolare Menge oder mehr, beträgt. Wenn diese Bedingung
erfüllt werden soll, fungiert nicht nur der Stabilisator in
wirksamer Weise bei allen bekannten Plattierungslösungen im
Sinne einer beträchtlichen Verbesserung der Stabilität dieser
Plattierungslösung, sondern der gleichzeitig durch Kopräzipi
tierung gebildete Kohlenstoff reagiert mit einem Teil des
Wolframs zur Bildung einer Gießform für den Strangguß, die
mit einer Wolframlegierung überzogen ist, welche Wolfram
carbid in Form einer festen Lösung mit der Matrix enthält.
Wenn jedoch der Legierungsanteil von Wolfram 40% übersteigt,
neigen alle Legierungen der Metalle dazu, zu verspröden und
leicht zu brechen. Wenn der Legierungsanteil zu niedrig ist,
wird der synergistische Effekt des Wolframcarbids mit dem
Wolfram nicht erreicht. Somit liegt die in die Legierung
eingeführte wirksame Menge des Wolframs im Bereich von 1 bis
40 Gew.-%.
Im vorliegenden Zusammenhang genannte Prozentangaben beziehen
sich auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.
Wie oben erwähnt und in den nachfolgenden Beispielen
erläutert wird, kann durch Verwenden einer Plattierungs
lösung, die (1) ein Nickelsalz oder ein Cobaltsalz oder beide
Salze, (2) ein Wolframat und (3) eine Hydroxycarbonsäure oder
ein Salz hiervon, zusammen mit (4) einer organischen
Verbindung, wie Ameisensäure, einem Formiat, Formaldehyd,
Methanol, Oxalsäure, einem Oxalat und anderen Verbindungen
mit zwei oder weniger Kohlenstoffatomen im Molekül und mit
einem niedrigeren Potential als dem der Hydroxycarbonsäure
oder des Salzes hiervon, enthält, die Hydroxycarbonsäure oder
ein Salz hiervon während des Plattierungsprozesses in der
Lösung stabilgehalten werden, während gleichzeitig aus einem
Teil des eingebrachten Wolframs Wolframcarbid gebildet wird.
Somit weist eine Stranggußform zur Stahlherstellung unter
Einsatz der Beschichtung, die aus der vorgenannten
Plattierungslösung abgeschieden wird, eine hohe Härte bei
höheren Temperaturen sowie eine hervorragende Korrosions-
sowie Abriebbeständigkeit auf, die bisher nicht erreicht
wurden. Da ferner die Plattierungslösung nicht nachgefüllt
werden muß, kann das Verfahren äußerst wirtschaftlich
durchgeführt werden. Auch entstehen wegen der elektro
chemischen Bildung der Beschichtung keine solchen Schwierig
keiten, wie sie bei üblichen, durch thermisches Spritzen
hergestellten Gießformen auftreten, das heißt Beschädigungen
des Kupfermaterials oder ein zufälliges Abschälen aufgrund
der Einwirkung hoher Temperaturen.
Die Stabilität der Lösung zur Ausbildung einer Beschichtung
aus einer Legierung aus Nickel oder Cobalt mit Wolfram oder
aus einer ternären Legierung aus Nickel, Cobalt und Wolfram,
die jeweils Wolframcarbid enthält, gemäß der vorliegenden
Erfindung sowie die Leistungsfähigkeit der daraus erhaltenen
Beschichtung werden nachfolgend durch Ausführungsbeispiele
erläutert.
Eine Plattierungslösung aus einer Nickel-Wolfram-Legierung
mit einer molaren Konzentration von 0,2 mol Nickelsulfat, 0,2 mol
Natriumwolframat, 0,4 mol Trinatriumcitrat und 0,5 mol
Natriumformiat wurde hergestellt und unter Einsatz von
wässrigem Ammoniak auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt. Die
so hergestellte Lösung wurde als Lösung A bezeichnet.
Getrennt hiervon wurde eine ähnliche Lösung hergestellt mit
der Ausnahme, daß das Natriumformiat weggelassen wurde. Diese
Lösung wurde als Lösung B bezeichnet. Dann wurde an einer
Seite eines Prüfkörpers aus einer Chrom-Zirconium-Kupfer-
Legierung mit einer Breite von 100 mm, einer Länge von 100 mm
und einer Dicke von 10 mm unter Einsatz der Lösung A oder der
Lösung B eine Elektrolyse durchgeführt, und zwar bei 70°C mit
einer Stromdichte von 10 A/dm2 während einer Dauer von 20
Stunden unter Verwendung von drei Elektroden, nämlich aus
Nickel, Wolfram und korrosionsbeständigem Stahl, als Gegen
elektroden. Die so erhaltenen Ablagerungen aus einer Nickel-
Wolfram-Legierung wiesen jeweils eine Dicke von 1 mm auf.
Während die aus der Lösung B erhaltene Plattierung eine rauhe
Oberfläche hatte, waren die aus der Lösung A erhaltenen
Oberflächen halb glänzend und glatt. Ferner behielt die
Lösung A während der ganzen Elektrolyse mit einer Dauer von
20 Stunden ihren ursprünglichen Farbton, wogegen die Lösung B
sich nach Ablauf von 2 Stunden trübte und sich nach 8 Stunden
deutliche Niederschläge gebildet hatten.
Die aus den Lösungen A und B hergestellten Proben wurden als
Probekörper A bzw. B bezeichnet. Ihre Härte, ihre Veränderung
durch Erhitzen und ihre Abriebbeständigkeit wurden mit
anderen typischen Beschichtungen, die bei Gießformen zum
Stranggießen verwendet werden, verglichen. Die Ergebnisse
werden in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Darin bedeuten das
Bezugszeichen 1 eine Nickelplattierung, das Bezugszeichen 2
eine Plattierung aus Nickel und 7% Eisen, das Bezugs
zeichen 3 einen durch thermisches Spritzen aufgebrachten
Überzug aus einer Nickel-Chrom-Legierung, das Bezugszeichen 4
eine aus der Lösung B erhaltene Plattierung aus einer
Legierung aus Nickel und 30% Wolfram (Testkörper B) und das
Bezugszeichen 5 eine aus der Lösung A erhaltene Plattierung
aus einer Legierung aus Nickel und 30% Wolfram (Prüfkörper
A). In Fig. 2 beziehen sich die ausgefüllten Symbole 1a, 2a,
4a und 5a jeweils auf die Härte in der Hitze und die nicht
ausgefüllten Symbole 1, 2, 4 und 5 jeweils auf die Härte nach
einem thermischen Durchlauf von 1 Stunde.
Aus Fig. 2 und 3 ist klar ersichtlich, daß der Prüfkörper A
mit der Nickel-Wolfram-Legierung, für die ein Formiat in der
geeigneten Menge als Stabilisator verwendet wurde, ganz her
vorragende Eigenschaften zeigt. Dies wird auf die Wirkung des
Formiats zurückgeführt, das nicht nur das Citrat stabili
siert, sondern gleichzeitig während seiner eigenen Zersetzung
mit dem Wolfram Carbide bildet. Beim quantitativen Analysie
ren der Probekörper A und B mittels EPMA (Elektronenproben
mikroanalysator) wurde gefunden, daß die enthaltene Wolfram
menge 31,1 bzw. 30,5 Gew.-% betrug und zwischen beiden Werten
kein großer Unterschied bestand. Ferner wurde die Anwesenheit
von Carbiden mittels ESCA (Röntgenphotoelektrospektral
analyse) festgestellt, wobei 0,048 Gew.-% gebundener Kohlen
stoff am Prüfkörper A, aber nur eine Verunreinigung aus
Kohlenstoff am Prüfkörper B gefunden wurde. Die Menge an
Citrat in der Lösung vor und nach der Durchführung des
Plattierens wurde durch Ionenchromatographie ermittelt. Das
Ergebnis war, daß sich die molare Konzentration in der Lösung
A von 0,21 mol auf 0,20 mol änderte, während die molare
Konzentration in der Lösung B sich von 0,22 mol auf 0,12 mol
verminderte.
In der Tabelle I werden die Beispiele dargestellt, die
dadurch erhalten wurden, daß zuerst eine Plattierungslösung
mit einem Gehalt an einem Nickelsalz, einem Cobaltsalz, einem
Wolframat, einem Citrat und einem Stabilisierungsmittel,
jeweils in einer geeigneten Menge, hergestellt und dann eine
Chrom und Zirconium enthaltende Kupferlegierung in ähnlicher
Weise wie im Beispiel 1 beschichtet wurde, um einen Überzug
aus einer Wolframlegierung zu erhalten, der eine Zieldicke
von 0,5 mm aufwies und Wolframcarbid enthielt, das damit eine
feste Lösung bildete. Die Tabelle zeigt, daß alle Proben eine
hohe Härte und eine hohe Abriebbeständigkeit aufwiesen. Die
Tabelle I zeigt das durch einen Abriebbeständigkeitstest mit
flacher Drehscheibe (Flat Disk Revolution Wear Resistance
Test) erhaltene Abriebvolumen, das sich nach 1.000 Umdrehun
gen ergab, wobei eine Belastung von 1 kg angewandt und ein
Abriebtestring H-10 benutzt wurde. Der in der Tabelle
angegebene Wert ist ein Mittelwert aus 5 Durchgängen.
In der vorgenannten Tabelle bedeutet "mol" die "molare
Konzentration". "Hv" bedeutet die Vickers-Härte.
Um die Korrosionsbeständigkeit der Beschichtungen in der tat
sächlichen Atmosphäre beim Strangguß zu untersuchen, wurde
die ganze Oberfläche einer sauerstofffreien Kupferplatte mit
den Abmessungen einer Breite von 30 mm, einer Länge von 50 mm
und einer Dicke von 15 mm mit den folgenden Materialien
beschichtet, die üblicherweise für Gießformen zum Strang
gießen verwendet werden. Es wurde jeweils eine Beschichtungs
dicke von 0,8 mm gewählt, und zwar von a) Nickel, b) einer
Plattierung aus einer Legierung aus Nickel und 7% Eisen, c)
thermisch gespritztem Nickel-Chrom, d) der Beschichtung, die
aus der Lösung Nr. 1 gemäß Tabelle I hergestellt worden ist,
e) der Beschichtung, die aus der Lösung Nr. 2 gemäß der
Tabelle I hergestellt worden ist, und f) der Beschichtung,
die aus der Lösung Nr. 1 gemäß der Tabelle I hergestellt
worden ist, jedoch unter Weglassen des Ammoniumformiats. Die
so hergestellten Prüfkörper wurden jeweils am Boden der Gieß
form für den Strangguß angebracht, und ihre Langzeit-
Korrosionsbeständigkeit wurde beobachtet. Die Dauer der
Behandlung betrug 300 Beschickungen, und die Bewertung
erfolgte durch direkte Betrachtung des Aussehens sowie durch
den Gewichtsverlust vor und nach dem jeweiligen Test. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle II angegeben. Es wurde
gefunden, daß die Korrosionsbeständigkeit der Beschichtungs
materialien für Gießformen zum Strangguß gemäß der Erfindung
hervorragend ist, wenn die Gießformen der Atmosphäre des
Stranggusses in der Praxis ausgesetzt sind.
Wie in den obigen Beispielen beschrieben ist, erwies sich die
Wolframcarbid enthaltende Wolframlegierung im Vergleich zu
verschiedenen bekannten Wolframlegierungen sowohl hinsicht
lich der Härte bei der in der Praxis erreichten Temperatur
(Heißhärte) als auch hinsichtlich der Abrieb- und Korrosions
beständigkeit als ausgezeichnet. Die vorgenannten Legierungen
wurden auf eine kurze Seite der Gießform zum Herstellen von
Brammen aufgebracht. Im Vergleich mit dem thermisch gespritz
ten Nickel-Chrom, das die beste Haltbarkeit von 3.000
Beschickungen aufweist, ist die Wolframcarbid enthaltende
Legierung aus Nickel und 30% Wolfram immer noch im Gebrauch
und übersteigt 6.000 Beschickungen. Bei Anwendungen auf eine
andere kurze Gießform einer Stranggußmaschine traten Wärme
risse bei nur 600 Beschickungen auf, wodurch die Lebensdauer
aufgrund der Korrosion beendet war, die im Kupfermaterial der
Stranggußform aufgrund der Wärmerisse entstand. Eine zwischen
der erfindungsgemäßen Wolframlegierung und dem Grundmaterial,
d. h. dem Kupfer oder einer Kupferlegierung, angeordneten
Nickelbeschichtung, die eine höhere Korrosionsbeständigkeit
und eine höhere Ausdehnung als Kupfer aufweist, oder eine
Nickel-Eisen-Legierung, die eine höhere Zugfestigkeit und
eine mäßige Ausdehnung hat, haben sich als Mittel zur
Überwindung des vorgenannten Problems erwiesen. Die Symbole
a) bis d) in Fig. 4 zeigen die Beispiele, in denen die
Beschichtungsmaterialien gemäß der vorliegenden Erfindung
angewandt wurden. In jener Figur entspricht die Bezugs
nummer 6 dem Kupfer oder einer Kupferlegierung, die den
Körper der Gießform bildet, die Bezugsnummer 7 entspricht der
Wolframcarbid enthaltenden Wolframlegierung, welche den
unteren Abschnitt der Innenseite der Gießform bedeckt, und
die Bezugsnummer 8 bezieht sich auf Nickel oder eine Nickel-
Eisen-Legierung, die als Unterschicht vorgesehen sind.
Claims (6)
1. Gießform für den Strangguß von Stahl, bestehend aus
Kupfer oder einer Kupferlegierung, gekennzeichnet durch
eine für den Kontakt mit geschmolzenem Stahl vorgesehene
Ebene, die teilweise oder ganz mit einer Plattierung aus
einer Wolframlegierung bedeckt ist, die Nickel oder
Cobalt oder beide Stoffe enthält, und durch einen Gehalt
der Plattierung an Wolframcarbid, das mit der Wolfram
legierung eine feste Lösung bildet.
2. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wolframlegierung 0 bis 60 Gew.-% Cobalt und 1 bis 40 Gew.-%
Wolfram als Komponenten einer Legierung mit Nickel auf
weist und die Plattierung in einer Dicke von 0,10 bis
2,00 mm ausgebildet ist.
3. Gießform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Plattierung aus der Wolframlegierung und
dem Gießformkörper aus Kupfer oder einer Kupferlegierung
eine Schicht aus Nickel oder einer Nickel-Eisen-Legierung
vorgesehen ist.
4. Verfahren zum Herstellen einer Gießform zum Stranggießen
von Stahl, die aus Kupfer oder einer Kupferlegierung
besteht und eine für den Kontakt mit geschmolzenem Stahl
vorgesehene Ebene aufweist, die teilweise oder ganz mit
einer Plattierung aus einer Wolframlegierung bedeckt ist,
welche Nickel oder Cobalt oder beide Stoffe enthält,
wobei in der Plattierung auch Wolframcarbid enthalten
ist, das mit der Wolframlegierung eine feste Lösung
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Ebene,
die für den Kontakt mit geschmolzenem Stahl vorgesehen
ist, entweder teilweise oder ganz in einer Plattierungs
lösung elektroplattiert wird, enthaltend ein Nickelsalz
oder ein Cobaltsalz oder beide Salze und ein Wolframat,
zusammen mit mindestens einer Hydroxycarbonsäure oder
einem Salz hiervon und mindestens einer organischen
Verbindung, die zwei oder weniger Kohlenstoffatome im
Molekül aufweist, oder einem Salz hiervon, mit der
Maßgabe, daß das Oxidationszersetzungspotential der
genannten organischen Verbindung und des Salzes hiervon
unter jenem der Hydroxycarbonsäure oder des Salzes
hiervon liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Hydroxycarbonsäure Citronensäure, Weinsäure oder ein
Ammonium-, Natrium- oder Kaliumsalz dieser Säuren
eingesetzt und die organische Verbindung mit zwei oder
weniger Kohlenstoffatomen im Molekül oder das Salz
hiervon mit einem Zersetzungspotential, das kleiner als
jenes der Hydroxycarbonsäure ist, aus der Gruppe
ausgewählt wird, die aus Methanol, Formaldehyd,
Ameisensäure, Ammoniumformiat, Nickelformiat, Natrium
formiat, Oxalsäure, Ammoniumoxalat und Kaliumoxalat
besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Elektroplattierungslösung eingesetzt wird, die
eine Hydroxycarbonsäure oder ein Salz hiervon mit einer
Konzentration enthält, die das 0,5-fache oder mehr der
molaren Gesamtkonzentration von Nickel, Cobalt und
Wolfram beträgt, und daß die Elektroplattierungslösung
die organische Verbindung mit zwei oder weniger Kohlen
stoffatomen im Molekül oder ein Salz hiervon mit einer
molaren Konzentration von 0,1 bis 3,0 enthält.
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