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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Kettenwirkmaschine mit mehreren Musterlegebarren, die im wesentlichen
durch Fadenführer
tragende Legebänder
gebildet, je durch einen Antrieb in Versatzrichtung hin und her
bewegbar und durch Spannmittel gespannt gehalten sowie in einem
gemeinsamen Barrenträger
gelagert sind, wobei die Fadenführer
zu einer Versatzreihe gehören.
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Derartige Kettenwirkmaschine ist
aus US-A-2534184 bekannt. Als gemeinsamer Barrenträger dient
eine durchgehende Schiene, an der mehrere Blöcke befestigt sind. Die Blöcke weisen
Schlitze auf, in denen die Legebänder
geführt
sind. Damit diese nicht herausfallen, ist am Grund eines jeden Schlitzes
eine Erweiterung vorgesehen, in der eine zylindrische Verdickung
des Legebandes geführt
ist. An einem Ende der Legebänder
greifen Stangen an, die von einem Musterungsmechanismus angetrieben werden,
am anderen Ende Rückstellfedern.
Die Fadenführer
sind fest an den Legebändern
angebracht.
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Diese Konstruktion hat eine verhältnismäßig große Bautiefe
und daher einen entsprechenden Platzbedarf sowie ein hohes Gewicht.
Der Austausch eines fehlerhaften Bauelements, zum Beispiel einer Lochnadel,
der Zusammenbau und ein Umbau sind mühsam und bieten nur eine geringe
Bedienungsfreundlichkeit.
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EP 0 684 331 A1 zeigt eine Kettenwirkmaschine
mit Legebarren, die jeweils von einem eigenen Schrittmotor angetrieben
sind. Die Schrittmotoren sind auf einem gemeinsamen Motorträger angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei
einer Kettenwirkmaschine der eingangs genannten Art den Bedienungskomfort
zu erhöhen
sowie den Platzbedarf und das Gewicht zu verringern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Legebänder
mit ihren Flachseiten aneinanderliegen und ein Teil der Oberfläche eines
jeden Legebandes zu einer Seite, der Bedienungsseite, hin freiliegt.
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Da die Legebänder aneinanderliegen, entfallen
Einzelführungen,
so daß sich
der Platzbedarf und das Gewicht verringern. Die freiliegenden, also
nicht durch andere Legebänder
abgedeckten Oberflächenteile
erlauben eine bedienungsfreundliche Handhabung, wie nachstehend
noch erläutert
wird.
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Günstig
ist es, daß die
Legebänder
Langlöcher
aufweisen, mit denen sie auf gemeinsamen Führungsstücken des Barrenträgers gelagert
sind. Dies ergibt eine sichere Lagerung der einzelnen Legebänder.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung
ist vorgesehen, daß die
Legebänder
an beiden Enden schmale, die Kupplungsstellen tragende Streifen
aufweisen, die derart gegeneinander versetzt sind, daß alle Kupplungsstellen
zur Bedienungsseite hin freiliegen. Da alle Kupplungsflächen freiliegen,
also nicht von einem anderen Legeband abgedeckt sind, sind sie bequem
zugänglich.
Es genügen
einfache Löcher,
in die Haken der Zugelemente oder Kupplungsstifte eingesetzt werden.
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Von Vorteil ist es, daß Randbereiche
der Oberfläche
der Legebänder
zumindest abschnittsweise freiliegen und diese Randbereiche als
Verbindungsstelle zur Anbringung von Fadenführern genutzt sind. Dies läßt sich
sehr einfach dadurch erreichen, daß die Breite der Legebänder von
Band zu Band zur Bedienungsseite hin abnimmt. Bei dieser Konstruktion
können
alle Verbindungsstellen von der Bedienungsseite her erreicht werden.
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Zu empfehlen ist es, daß die Legebänder an den
Verbindungsstellen für
jeden Fadenführer
zwei Verbindungsstücke
tragen, die in Richtung des Fadenführerschaftes versetzt sind.
Dies verleiht den Fadenführerschäften eine
stabile Lage.
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Bei einer bevorzugten Konstruktion
ist dafür gesorgt,
daß die
Verbindungsstücke
einen Zapfen mit einem Schlitz aufweisen und der in den Schlitz gesteckte
Fadenführerschaft
den an den Schlitzgrund anschließenden Zapfenteil übergreift.
Hierdurch sind die Fadenführerschäfte mit
dem zugehörigen
Barrenband gegen eine Verlagerung innerhalb der Legebandebene gesichert.
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Günstig
ist es auch, daß die
Fadenführerschäfte durch
Teile des Barrenträgers
in Versatzrichtung geführt sind.
Diese Führung
bewirkt, daß die
Fadenführer
nicht senkrecht zur Legebandebene herauswandern können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist dafür
gesorgt, daß der
Barrenträger
eine Rückwand aufweist
und zwei derartige Barrenträger
Rückwand an
Rückwand
zu einem Barrenträgerpaar
vereinigt sind. Man kann daher auf engstem Raum eine Vielzahl von
Musterlegebarren unterbringen.
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Als günstig hat es sich erwiesen,
daß der Barrenträger vier
bis zwölf
Blech-Legebänder
enthält.
Sie können
aber auch aus einem anderen Material, beispielsweise durch Kohlefasern
verstärktem Kunststoff,
bestehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist dafür
gesorgt, daß die
Fadenführer
aus einem flachen Schaft mit Nadelhalter und einer Lochnadel bestehen,
die im Nadelhalter durch elastische Verriegelung festgehalten und
daher austauschbar ist. Auf diese Weise lassen sich Lochnadeln auswechseln, ohne
den Barrenträger öffnen zu
müssen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand
in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Barrenträger,
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2 die
Anordnung von acht. Legebändern mit
daran angebrachten Fadenführern,
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3 eine
Seitenansicht des geöffneten Barrenträgers,
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4 eine
Draufsicht auf einen Spannmittelträger mit Antriebsmotoren,
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5 einen
Querschnitt durch den Spannmittelträger gemäß 4,
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6 eine
Anordnung aus drei Komponenten, nämlich Barrenträger, Motorträger und
Spannmittelträger,
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7 eine
Anordnung ähnlich 6, aber mit einem zweiten
Motorträger
und einem zweiten Spannmittelträger
für einen
hinter dem Barrenträger befindlichen
zweiten Barrenträger,
und
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8 den
Arbeitsbereich einer Kettenwirkmaschine.
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Der in 1 gezeigte
Barrenträger 1 weist eine
Tragschiene 2 und einen damit über eine Schraube 3 verbundenen
Deckel 4 sowie eine Rückwand 5 auf.
Im Innern des Barrenträgers 1 befinden sich
acht Legebänder 6,
die aus einem dünnen
und daher flexiblen Material, beispielsweise Blech mit einer Dicke
von 0,25 mm, bestehen und mit ihren Flachseiten aneinanderliegend
angeordnet sind. Sie weisen je mehrere Langlöcher 7 (3) auf, durch die gemeinsame
Führungsstücke 8 greifen.
Die Breite der Legebänder 6 nimmt
von der Rückwand
zur Dekkelseite, der Bedienungsseite 9, hin ab. An den hierdurch
freiliegenden Verbindungsstellen 16 der Legebänder 6 sind
Verbindungsstücke 10, 11 angebracht,
die jeweils paarweise der Befestigung von Fadenführern 12 dienen und
jeweils aus einem Zapfen 13, der mit einem Schlitz 14 versehen
ist, bestehen. Die Fadenführer 12 weisen
einen Schaft 15 mit einem Nadelhalter und einer darin gehaltenen
Lochnadel 17 auf.
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Der Fadenführerschaft 15 wird
in den Schlitz 14 der Verbindungsstücke 10 und 11 von
der Bedienungsseite 9 her geschoben, wobei er den an den Schlitzgrund
anschließenden
Teil des Zapfens 13 übergreift.
Auf diese Weise ist der Fadenführer 12 sowohl
in Schaftrichtung als auch in Versatzrichtung relativ zu dem Legeband 6 fixiert.
Nach Aufsetzen des Deckels 4 ist auch eine Bewegung des
Fadenführers in
Richtung der Zapfenachse nicht möglich,
weil der Schaft 15 an einer Führungsfläche 18 der Tragschiene 2,
einer Führungsfläche 19 der,
Rückwand 5 und zwei
Führungsflächen 20 und 21 des
Dekkels geführt ist.
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Die Legebänder 6 verjüngen sich
an beiden Enden zu schmalen Streifen, die je eine Kupplungsstelle 23,
in der einfachsten Form ein Loch, tragen und derart gegeneinander
versetzt sind, daß alle Kupplungsstellen 23 von
der Bedienungsseite 9 her zugänglich sind, An anderen Ende
gibt es die schmalen Streifen 24 und die Kupplungsstellen 25.
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6 zeigt,
daß an
einem Ende des Barrenträgers 1 ein
Motorträger 26 und
am anderen Ende ein Spannmittelträger 27 angeordnet
ist. Der Motorträger 26 trägt auf der
einen Seite einer Platte 28 acht Stellmotoren 29,
die mit ihrer Achse die Platte 28 durchsetzen und mittels
eines Zahnrades ein Zugmittel 30 in der Form eines Zahnriemens
verstellen. Außerdem
sind acht Spannmittel 31 in der Form von Zugfedern vorgesehen.
Umlenkrollen 32 sorgen dafür, daß die Zugelemente 30 nebeneinander
angeordnet sind und daher mittels Haken, Stift u.dgl. in die Kupplungsstellen 25 des
Barrenträgers 1 eingehängt werden
könnten.
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Der Spannmittelträger 27 weist ebenfalls eine
Platte 33 auf, die acht Spannmittel 34, wiederum in
der Form von Zugfedern, trägt. Über Umlenkrollen 35 geführte Zugelemente 36 werden
die Spannmittel 34 mit den Kupplungsstellen 23 der
Legebänder 6 verbunden.
Die Spannmittel 31 und 34 halten die einzelnen
Legebänder 6 gespannt.
Vorzugsweise erzeugen die Spannmitte 31, 34 von
Motorträger 26 und
Spannmittelträger 27 annähernd die
gleiche Spannkraft, so daß das
System im Gleichgewicht steht. Statt der Federn können auch
andere Spannmittel verwendet werden, beispielsweise pneumatische
Zylinder.
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Wenn zwei Barrenträger 1 dicht
nebeneinander angeordnet sind, kann man die Zugelemente des zweiten
Barrenträgers
verlängern
und die entsprechenden Motorträger 126 und
Spannmittelträger 127 in
größerer Entfernung
von den Enden des Barrenträgers 1 anordnen,
wie dies 7 zeigt.
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In 8 ist
der Arbeitsbereich 37 der Kettenwirkmaschine veranschaulicht,
zu der Wirknadeln 38 mit Schiebern 39, ein Stechkamm 40 und
ein Abschlagkamm 41 gehören.
Die Ware wird über
eine Abzugswalze 42 abgenommen. Die Legebarre 43 führt Grundfäden zu,
die Legebarre 44 Picotfäden.
Es folgen sechs Barrenträger 45, 46, 47, 48, 49, 50,
die je vier bis zwölf
Musterlegebarren in Form von Legebändern enthalten. Es folgen
zwei Jacquard-Legebarren 51 und 52 und eine weitere
Legebarre 53 für Grundfäden. Die
Barrenträger
sind paarweise angeordnet und liegen mit ihren Rückwänden 5 aneinander.
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2 zeigt,
daß jedes
der acht Legebänder 6 mit
einem Fadenführer 12 versehen
werden kann, wobei sich die Belegung mit den Legebändern im
Abstand des Rapports (3)
wiederholt. Die Fadenführer 12 lassen
sich ziemlich dicht, nämlich
bis auf einen Abstand von 2 Nadelteilungen, zusammenschieben. Sollten
im Betrieb von einem Barrenträger 1 weniger
als acht Musterfäden
gelegt werden, kann man entweder einige der Lochnadeln 17 unbelegt lassen
oder nach Abnahme des Deckels 4 die nicht benötigten Fadenführer 12 herausnehmen.
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Die drei Komponenten, nämlich Barrenträger 1,
Motorträger 26 und
Spannmittelträger 27,
können als
Baueinheiten gehandhabt werden und bei Kettenwirkmaschinen für unterschiedliche
Zwecke eingesetzt werden, Auch ist ein Umbau einer vorhandenen Kettenwirkmaschine
auf einfache Weise möglich. Sollte
es notwendig sein, eine Lochnadel auszuwechseln, kann dies durch
einfaches Herausziehen aus dem Nadelhalter erfolgen. Auch der Aus-
und Einbau eines Fadenführers 12 ist
ohne Schwierigkeiten nach Abnahme des Deckels 4 möglich.