DE1003698B - Verfahren zur Gewinnung von mit Deuterium angereicherten Wasser oder Wasserstoff - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von mit Deuterium angereicherten Wasser oder WasserstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von mit Deuterium angereichertem Wasser oder Wasserstoff unter Verwendung der Austauschreaktionen
des Deuteriums zwischen Wasserstoff und Wasser in Gegenwart eines Katalysators.
Für die Gewinnung von Deuterium sind bereits verschiedene
Verfahren bekannt, so z. B. elektrolytische Methoden und Destillationsverfahren, die von Wasser
oder Wasserstoff ausgehen. Nach einem bekannten Verfahren wird die Anreicherung von Deuterium mit
dem chemischen Prozeß der Umwandlung von Wasser zu Wasserstoff verknüpft, wobei in einer zweiten
Stufe ein Austausch zwischen Wasserstoff und Wasser vorgenommen wird, bei dem sich das Deuterium in der
flüssigen Phase anreichert. Hier ist die Anreicherung an Deuterium abhängig von der Zahl der Stufen und
damit von der Zahl der PhasenumkehrpiOzesse, die in einer chemischen Umwandlung von Wasser in Wasserstoff
bestehen. Auch die Temperaturabhängigkeit des Gleichgewichtes der Austauschreaktion zwischen
Wasserstoff und Wasser ist bereits für eine technische Gewinnungsmethode vorgeschlagen worden, indem
nach dem sogenannten Heiß-Kalt-Verfahren im Kreislauf geführter Wasserstoff zunächst bei hoher Temperatur
und danach bei niedriger Temperatur in Gegenwart eines Katalysators mit ebenfalls im Kreislauf
geführten Wasserdampf in Berührung gebracht wird. Dabei stellt sich das Austauschgleichgewicht
sowohl bei der hohen wie auch bei der tiefen Arbeitstemperatur
weitgehend ein. Die Anreicherung an Deuterium ist jedoch abhängig von der Anzahl der
Kreisläufe und damit von der Anzahl der Verdampfungen und Kondensationen. Derartige Anlagen
können also mit einem technisch interessanten Ergebnis nur dann betrieben werden, wenn eine Vielzahl
Wasser- und Wasserstoff kreisläufe mit entsprechenden Kühlern und Verdampfern hintereinandergeschaltet
werden. Abgesehen davon, daß der apparative Aufwand außerordentlich hoch ist, erfordert die Durchführung
Verfahren zur Gewinnung
von mit Deuterium angereicherten
Wasser oder Wasserstoff
Anmelder:
Dr. Erwin Willy Albert Becker,
Marburg/Lahn, Renthof 5
Marburg/Lahn, Renthof 5
Dr. Erwin Willy Albert Becker, Marburg/Lahn,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Man hat bisher bei einem Gegenstromaustausch zwischen flüssigem Wasser und gasförmigem Wasserstoff
in einer Kolonne in Gegenwart entsprechender Katalysatoren die Durchführung einer Phasenumkehrung
am unteren Ende der Kolonne für unerläßlich gehalten und hierin eine schwerwiegende
technische und wirtschaftliche Hemmung für die industrielle Auswertung dieser Austauschreaktion
gesehen.
Das Verfahren der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man diese unvorteilhafte und mit
Schwierigkeiten verbundene Phasenumkehr zwischen Wasserstoff und Wasser vermeiden kann, wenn an das
untere Ende einer Anreicheruiigskolonne eine bei
höherer Temperatur, ebenfalls mit einem Gegenstrom zwischen flüssigem Wasser und gasförmigem Wasserstoff
arbeitende, zweite Kolonne angeschlossen wird. Als Anreicherungskolonrie arbeitet bei dem Ver-
dieses Verfahrens auch bei Anwendung von Wärme- 40 fahren der Erfindung also lediglich die kalte Kolonne,
austauschern einen großen Energiebedarf für die wiederholte Verdampfung und Wiederkondensation
der umlaufenden Wassermengen.
Es wurdei nun gefunden, daß die genannten Nachteile des bekannten Verfahrens, die seiner wirtschaftlichen
Durchführung entgegenstehen, wirksam vermieden werden können, wenni man den Austausch des
Deuteriums nicht stufenweise zwischen gleichen Phasen in einer Vielzahl von heißen und kalten
Systemen vornimmt, sondern ihn unter Verwendung geeigneter Katalysatoren zwischen flüssigem Wasser
und gasförmigem Wasserstoff in nur je einer heißen und kalten Kolonne durchführt, wobei beidie Kolonnen
hintereinandergeschaltet sind.
während die heiße Kolonne dazu dient, den Deuteriumgehalt des Wasserstoffs dem Deuteriumgehalt des am
Fuß der kalten, Kolonne austretenden Wassers anzugleichen. Dabei werden erfindungsgemäß beide
Kolonnen unter erhöhtem Druck betrieben. Zweckmäßigerweise wird dabei die Austauschreaktion in der
unteren, Kolonne bei Temperaturen oberhalb 150°, zweckmäßig bei etwa 200°, durchgeführt. Die obere
Kolonne wird entsprechend auf niedrigeren Temperaturen, z. B. solchen unter 100° und vorzugsweise bei
Temperaturen zwischen 20 und 50°, gehalten. Wird nach dem Verfahren der Erfindung in zwei Kolonnen
gearbeitet, von denen die-untere auf 200° und die obere auf 20° gehalten wird, so berechnet sich der
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3 4
Elementareffekt aus der Differenz der Gleichgewichts- Kolonne und 2 die untere auf erhöhter Temperatur
konstanten für die Austauschreaktion der kalten und befindliche. Auf die Kolonne 1 wird bei 3 normales
der heißen Kolonne. Die Glaichgewichtskonstante der Wasser aufgegeben, das über die Katalysatorfüllung
Reaktion nach unten strömt und bei 4 aus der Kolonne austritt.
xTT» ι tr r»-*—XT ι trnn 5 Es gelangt über den Wärmeaustauscher 5 bei 6 in die
MD-J-M2U—>. M2+ ML)U -„ , % , . , ,. , . _ , T ,
Kolonne 2 und wird aus dieser bei 7 abgezogen. In der
beträgt bei 200° 2, bei 20° 3,8, so daß sich bei dem Kolonne 2 wird Deuterium aus dem Wasser an den
gewählten Beispiel ein Elementareffekt von 1,8 ergibt. gasförmigen Wasserstoff abgegeben, so daß bei 7 ein
Es zeigt sich also, daß die Ausbeute einer solchen verarmtes Wasser die Kolonne verläßt. Das an
Anlage verhältnismäßig günstig liegt und sich der io Deuterium verarmte Wasser gibt seine Wärme im
erforderliche Durchsatz daher in praktisch tragbaren Wärmeaustauscher 5 an das aus der Kolonne 1 aus-Grenzen
hält. tretende Wasser ab. Der Wasserstoff wird im Kreislauf
Wie schon, erwähnt, wird nach dem Verfahren der durch beide Kolonnen geführt und tritt bei 8 nach
Erfindung die Austauschreaktion in den beiden Vorwärmung im Wärmeaustauscher 9 in die heiße
Kolonnen unter erhöhtem Druck vorgenommen, der 15 Kolonne ein, die er nach Anreicherung an Deuterium
mindestens 10 a,tü betragen soll. Vorzugsweise arbeitet bei 10 verläßt. Die Wärme wird im Wärmeausman
bei Drucken von etwa 100 atü. Dabei ergeben tauscher 9 abgegeben, worauf der angereicherte
sich insofern weitere Vorteile dadurch, daß infolge der Wasserstoff bei 14 in die Kolonne 1 eingeführt wird.
Erhöhung der Löslichkeit des Wasserstoffs in flüssigem In dieser kalten Kolonne verläuft der Deuterium-Wasser
die Diffusion des Gases zur Katalysatorober- 20 austausch in umgekehrter Richtung, so daß bei 11 an
fläche durch den Flüssigkeitsfilm hindurch begünstigt Deuterium verarmter Wasserstoff aus der Kolonne
wird. Andererseits ist die Löslichkeit des Wasserstoffs abgezogen und dann über 9 wieder in die heiße
nicht so groß, daß etwa besondere Maßnahmen zu Kolonne zugeführt wird. Die Abnahme des angeseiner
Abtrennung aus der Flüssigkeit bei einer An- reicherten Wassers erfolgt am Fuße der Kolonne 1
wendung eines Kreislaufes erforderlich wären oder 25 oder am Kopf der Kolonne 2, zweckmäßig jedoch bei
eine Verminderung des Elementareffektes in Kauf 12 zwischen den Kolonnen vor dem Wärmeausgenommen
werden müßte. Auch der Wasserdampf- tauscher 5. Nach Bedarf kann auch mit Deuterium
partialdruck liegt wegen der erfindungsgemäß ver- angereicherter Wasserstoff gewonnen werden, und
wendeten hohen Drucke bei dem Verfahren selbst in zwar vorteilhaft bei 13 hinter dem Wärmeaustauscher 9
der heißen Kolonne in Grenzen, die eine schädliche' 30 zwischen den Kolonnen 1 und 2.
Phasenvermischung ausschließen. Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens der Erfin-
Eine vorteilhafte Au sfüh rungs form des Verfahrens dung liegt darin, daß es nicht erforderlich ist, den
der Erfindung ergibt sich, wenn der Wärmeinhalt des Katalysator fest in den Kolonnen anzuordnen, sondern
aus der heißen Kolonne austretenden Wassers und daß vielmehr auch mit umlaufendem Katalysator
Wasserstoffs zur Vorwärmung der aus der kalten 35 gearbeitet werden kann, wenn die katalytisch: wirksame
Kolonne kommenden Produkte nutzbar gemacht wird. Substanz, also1 insbesondere Platin oder Palladium in
Nach dieser Ausführungsform der Erfindung werden wäßriger Dispersion oder kolloidaler Lösung, vorzugsalso
die Gase und Flüssigkeiten beim Übergang von weise als — gegebenenfalls stabilisiertes — Platineiner
Kolonne in die andere einem Wärmeaustausch oder Palladiumsol, im geschlossenen· Kreislauf im
unterworfen, der bevorzugt zwischen gleichen Phasen 40 Gegenstrom zum Wasserstoff durch beide Kolonnen
erfolgt, dergestalt, daß mit dem aus der heißen Kolonne geführt wird. Man geht dabei von technischem
in die kalte Kolonne strömenden heißen Wasserstoff Wasserstoff aus, der lediglich frei von Katalysatorder
zwischen der kalten und der heißen Kolonne um- giften sein muß, und führt diesen in die untere heiße
laufende Wasserstoff vorgewärmt und entsprechend Kolonne ein, die im Gegenstrom mit der aus der kalten
auch mit dem Wasser verfahren wird, das aus der 45 Kolonne kommenden im Kreislauf geführten Katalykalten
Kolonne1 in die heiße Kolonne übertritt. satorflüssigkeit beschickt ist. Von der heißen Kolonne
Wie schon erwähnt, wird der Austausch des gelangt der angereicherte Wasserstoff in die darüber
Deuteriums zwischen Wasser und Wasserstoff an befindliche kalte Kolonne und wird an deren Kopf, an
■einem Katalysator vorgenommen, der in den Kolonnen Deuterium verarmt, abgezogen. Er kann dann zu
angeordnet sein kann. Als Katalysatoren haben sich auch 50 beliebigen, technischen Zwecken weiter verbraucht
hier das für die Zwecke des Deuteriumaustausches an werden. Bei dieser Arbeitsweise brauchen die Kolonnen,
sich bereits bekannte Platin oder andere Metalle der selbstverständlich "nur mit inaktiven Füllkörpem
Platingruppe einzeln, oder zu mehreren besonders beschickt oder entsprechenden Einbauten versehen zu
bewährt. Der wirksame! Katalysator kann dabei bei- sein, die einen innigen Kontakt zwischen Gas und
spielswaise als Oberflächenüberzug auf Füllkörpern 55 Flüssigkeit zu vermitteln imstande sind,
aus anderen Metallen, wie Nickel oder auch auf Ein Beispiel dieser Arbeitsweise zeigt Abb. 2, in der
solchen aus keramischem Werkstoff angebracht sein. 21 die obere kalte Kolonne und 22 die untere heiße
Andererseits können auch Füllkörper verwendet Kolonne bezeichnet. Bei 23 tritt Wasserstoff mit norwerden,
die aus dem katalytisch wirksamen Metall malern Deuteriumgehalt ein, verläßt die Kolonne 22
oder einer entsprechenden Legierung mit Platin- 60 bei 24 und gelangt über 25 in die kalte Kolonne;, aus
metallen selbst bestehen. Es ist auch möglich, den der er bei 26 verarmt abgezogen wird. Das Kataly-Katalysator
in. Netzform in der Kolonne anzuordnen satorsol wird, wie erwähnt, im Gegenstrom bei 27 der
oder diese oberflächlich mit katalytisch wirksamen Kolonne 21 zugeleitet, durchströmt sie von oben nach
Überzügen auszukleiden. Dabei können in der unten und gelangt über 28 in die Kolonne 22, an deren
Kolonne auch Einbauten vorgesehen sein, die aus 65 Fuß es bei 29 austritt. Durch; die Pumpe 30 und die
katalytisch wirksamen Metallen bestehen oder mit dazu gehörige Ringleitung wird für einen ständigen
solchen oberflächlich überzogen sind. Umlauf des Katalysatorsols durch die beiden Kolonnen
Eine Ausführungsform des Verfahrens der Erfin- im Gegenstrom zum Wasserstoff gesorgt. Auch hier
dung ist beispielsweise in Abb. 1 schematisch dar- kann selbstverständlich mit Wärmeaustauschern 31
gestellt. In der Abbildung bedeutet 1 die obere kalte 70 und 32 gearbeitet werden.
Neben, der Entnahme von an Deuterium angereichertem Wasserstoff bei 24 bzw. 25 ist es auch möglich,
deuteriumreiches Wasser zu gewinnen, wenn laufend bestimmte Anteile aus dem Katalysatorkreislauf bei
28 abgenommen und vom Katalysator befreit werden, wobei es dann notwendig ist, entsprechende Mengen
an Katalysatorsol dem Kreislauf wieder zuzuführen. Wesentlich vorteilhafter ist es jedoch, aus dem Katalysatorsol
am Kopf der Kolonne 22 unter Ausnutzung der dort herrschenden hohen Temperatur eine entsprechende
Menge flüssigen Wassers abzudestillieren. Bei Anwendung von Wärmeaustauschern kann das
flüssige Wasser dem bei 24 im Wärmeaustauscher 31 anfallenden Kondenswasser entnommen werden.
Eine sehr vorteilhafte Abwandlung der vorbeschriebenen
Ausführungsform ergibt sich dann, wenn Wasser als Ausgangsmaterial verwendet wird, so daß
auch hier der Wasserstoff, ebenso wie das Katalysatorsol, in geschlossenem Kreislauf bewegt werden kann.
Hierzu ist lediglich erforderlich, in den Wasserstoffkreislauf eine Hilfskolonne einzuschalten, die mit
katalytisch aktiven Füllkörpern beschickt ist und nur die Wirksamkeit von ein, bis zwei theoretischen. Böden
zu haben braucht. Durch diese Kolonne wird Wasser mit normalem Deuteriumgehalt von oben nach unten,
also im Gegenstrom zum Kreislaufwasserstoff, geführt, ■der bei erhöhter Temperatur fortlaufend an Deuterium
regeneriert wird.
Eine solche Abwandlung des Verfahrens der Erfindung wird an Hand der Abb. 3 beispielsweise näher
erläutert. In der Abbildung bedeuten 38 und 39 die kalte und heiße Kolonne, durch die, ähnlich wie in
Abb. 2, das Katalysatorscl über die Pumpe 33 mit zugehöriger Ringleitung umläuft. Der Wasserstoff
tritt bei 34 in die heiße Kolonne 39 ein und gelangt dann, in ähnlicher Weise wie mehrfach beschrieben,
über den Kopf der kalten Kolonne bei 35 in den Kreislauf zurück. Während des Kreislaufs durchströmt er
die Hilfskolonne 36, die sich auf hoher Temperatur von beispielsweise 200° befindet und mit katalytisch
aktiven. Füllkörpern beschickt ist. Auf die Kolonne wird Wasser mit normalem Deuteriumgehalt bei 37
aufgegeben und nach Regeneration des Wasserstoffs bei 38 A als verarmtes Produkt abgezogen. Die Abnahme
von angereichertem Wasserstoff oder angereicherter Flüssigkeit erfolgt, wie bei der
Ausführungsform nach Abb. 2 bzw. wie im Zusammenhang mit der Abb. 1 dargelegt. Auch bei der
Ausführungsform, die in Abb. 3 schematisch wiedergegeben ist, kann ein Wärmeaustausch, vorzugsweise
in gleichen Phasen, zwischen den. Kolonnen vorgesehen werden.
Die in Abb. 3 skizzierte, durch die Hilfskolonne 36 gekennzeichnete Arbeitsweise kann mit Vorteil auch
dann angewendet werden, wenn der Katalysator, wie bei Abb. 1 in den Kolonnen 1 und 2 fixiert ist. Durch
die Hilfskolonne wird dabei die mittlere Deuteriumkonzentration
in den Austauschkolonnen etwa verdoppelt, wodurch eine entsprechende Verminderung
der Länge und des Durchsatzes der Austauschkolonneix
möglich ist.
Das Verfahren der Erfindung in der Ausführungsform der Abb. 1 und 3 ist besonders geeignet für die
Aufarbeitung von Wasser, das einen höheren als den normalen Deuteriumgehalt besitzt, z. B. Wasser aus
technischen Prozessen, bei denen eine schwache Isotopenanreicherung stattfindet. Zu diesem Zweck
würde man in der Anordnung der Abb. 3 an Stelle des normalhaltigen Wassers das zu verarbeitende Wasser
auf die Kolonne 36 im Durchlauf oder im Kreislauf aufgeben, wobei auch große Wassermengen mit
geringem Deuteriumgehalt mit gutem wirtschaftlichem und technischem Erfolg verarbeitet werden können.
Zur Erzielung höherer Anreicherungsgrade kann es im Interesse einer Verminderung des Gesamtvolumens
der Apparatur unter Herabsetzung der Einstellzeit und der Katalysatormenge zweckmäßig sein, das Verfahren
der Erfindung bei allen Ausführungsformen in mehreren hintereinandergeschalteten, aus je einer
ίο heißen und kalten Kolonne bestehenden Stufen durchzuführen,
deren Durchsatz entsprechend dem jeweils erzielten Anreicherungsgrad abnimmt.
Die Anwendung dieser Arbeitsweise auf die in Abb. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
ist in Abb. 4 für drei Stufen beispielsweise erläutert.
Die Abbildung zeigt drei aus je zwei Kolonnen.41,
42/43, 44/45, 46 bestehende Kolonnenpaare. Der ersten
kalten Kolonne 41 wird am Kopf bei 47 normales Wasser zugeführt, das am Fuß bei 48 austritt und am
Kopf der Kolonne 42 bei 49 in diese gelangt. Das verarmte Wasser verläßt die Kolonne 42 bei 50. Der
Wasserstoff tritt bei 51 in die Kolonne 42 ein und, gelangt über 52 und 53 in die Kolonne 41, die er bei 54
verläßt, um wieder nach 51 zurückgeführt zu werden.
Ein Teil des von der Kolonne 41 in die Kolonne 42 übertretenden. Wassers wird bei 55 abgenommen und
über die Pumpe 56 auf die kalte. Kolonne 43 des zweiten
Kolonnenpaares bei 57 aufgegeben. Es tritt bei 58 aus der Kolonne 43 aus und gelangt bei 59 in dein Kopf
der Kolonne 44, aus der es bei 60 abgeführt und bei 61
wieder auf den Kopf der Kolonne 42 zurückgeführt wird. Der Wasserstoffkreislauf zwischen den Kolonnen
43 und 44 geht über 62, 63 und 64, wo der Wasserstoff aus der Kolonne 44 in die Kolonne 43 eintritt. Am
Fuß der Kolonne 43 wird bei 65 wiederum eine Teilmenge des Wassers abgenommen und über die Pumpe
66 auf den Kopf der Kolonne 45 bei 67 aufgegeben. Es tritt am Fuß bei 68 aus dieser Kolonne aus und gelangt
bei 69 auf den Kopf der Kolonne 46, aus der es bei 70 abgeführt und bei 71 wieder auf die Kolonne 44
aufgegeben wild. Das angereicherte Wasser wird zwischen den. Kolonnen 45 und 46 bei 72 abgezogen. Auch
zwischen den Kolonnen 45 und 46 besteht ein Wasserstoffkreislauf,
in dem Wasserstoff bed 73 am Kopf der Kolonne 45 abgenommen und am Fuß der Kolonne 46
bei 74 in diese wieder eingeführt wird. Die Rückleitung des Wasserstoffs aus der Kolonne 46 in die
Kolonne 45 erfolgt: über die Verbindung 75.
Die Koppelung der Stufen untereinander kann nicht nur, wie vorstehend beschrieben, über die flüssige,
sondern sinngemäß auch über die gasförmige Phase erfolgen. Auch ist es möglich, den Anschluß der Stufen
über das im Wärmeaustauscher 31 (Abb. 2) anfallende Kondenswasser vorzunehmen.
Weitere Vorteile lassen sich bei der Ausübung des Verfahrens der Erfindung dadurch erreichen, daß der
flüssigen. Phase1 oberflächenaktive Stoffe zugesetzt werden,
die: die Austauschverhältnisse zwischen den Phasen,
in den Kolonnen günstig beeinflussen. Außerdem.
kann man der flüssigen Phase den pH-Wert regulierende,
insbesondere erniedrigende Stoffe zusetzen, was sich vor allem bei Verwendung von Katalysatoren der
Pt-Gruppe bewährt hat.
Der Zusatz von oberflächenaktiven Stoffen, insbesondere
Netzmitteln, führt zu einer Verbesserung des Austausches an und in der Nähe der Katalysatoroberfläche
durch eine verbesserte Verteilung der gasförmigen und flüssigen Phase. Eine solche verbessernde
Wirkung von Netzmitteln ist beispielsweise von der 13C-Trennung bekannt, wo eine mit Netzmitteln be-
handelte Füllkörperkolonne «ine bedeutend größere Anreicherung liefert, als eine ohne Netzmittel betriebene.
Bezüglich der pH-Abhängigkeit des Austausches ist
bekannt, daß eine Erniedrigung des pH auf den Wert 3 beim kompakten Platin gegenüber neutralem Wasser
etwa eine Verdopplung der AustauBchgeschwindigkeit ergibt. Bei Platinsolen wurden im gleichen pH-Bereich
Aktivitätszunahmen um den Faktor 5 bis 7 beobachtet.
Claims (8)
1. Verfahren zur Gewinnung von mit Deuterium angereichertem Wasser oder Wasserstoff durch
Deuteriumaustausch zwischen Wasserstoff und im Gegenstroim zu diesem geführten flüssigem Wasser
in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß das flüsisige Wasser und der Wasserstoff
unter einem Druck von mindestens 10 atü durch zwei auf verschiedener Temperatur gehaltene,
hinteremandergeschaltete Austauschkolotnnen
im Gegenstrom zueinander geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Austauschkolonne eine Temperatur unterhalb 100°, vorzugsweise zwischen
20 und 50° und in der zweiten Kolonne eine Temperatur über 150°, vorzugsweise 200°, eingehalten
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austauschreaktionen unter
einem Druck von etwa 100 atü durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserstoff und das Wasser j ei einen zwischen den Austauschkolonnen angeordneten
Wärmeaustauscher durchströmen.
5. Verfahren nach: Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator in wäßriger Suspension, oder Lösung, insbesondere als Sol,
vorzugsweise in Form von gegebenenfalls stabilisiertem Platin- oder Palladiumsol, in geschlossenem
Kreislauf durch die beiden Kolonnen geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl diie flüssige Phase als
auch der Wasserstoff in je einem geschlossenen Kreislauf durch die Austauschkolonne geleitet
werden und in den Wasserstoffkreislauf eine mit katalytisch aktiven Füllkörpern beschickte: Hilfskolonne
eingeschaltet wird, durch die Wasser im Gegenstrom zum Wasserstoff bei erhöhter Temperatur,
vorteilhaft bei etwa 200°, geführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anreicherung in mehreren
hintereinandergeschalteten Kolonnenpaaren, durchgeführt wird, deren Durchsatz entsprechend dem
jeweils erzielten Anreicherungsgrad progressiv vermindert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser Netzmittel und/oder
den pH-Wert regulierende, insbesondere erniedrigende Stoffe zugesetzt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 674 965;
USA.-Patentschrift Nr. 2 156 851.
Deutsche Patentschrift Nr. 674 965;
USA.-Patentschrift Nr. 2 156 851.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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