DE573537C - Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus AEthylalkohol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus AEthylalkohol

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DE573537C
DE573537C DED60242D DED0060242D DE573537C DE 573537 C DE573537 C DE 573537C DE D60242 D DED60242 D DE D60242D DE D0060242 D DED0060242 D DE D0060242D DE 573537 C DE573537 C DE 573537C
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DE
Germany
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acetaldehyde
ethyl alcohol
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mixture
oxygen
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DED60242D
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English (en)
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Dr Karl Wiesler
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/27Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation
    • C07C45/32Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with molecular oxygen
    • C07C45/37Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with molecular oxygen of >C—O—functional groups to >C=O groups
    • C07C45/38Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with molecular oxygen of >C—O—functional groups to >C=O groups being a primary hydroxyl group

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Äthylalkohol Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von- Acetaldehyd und im besonderen auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung durch katalytische Dehydrierung von Äthylalkohol in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft.
  • Es ist bekannt, daß Äthylalkohol beim Erhitzen in Abwesenheit von Sauerstoff in Gegenwart bestimmter Metalle, wie Silber, Kupfer, Gold, Platin, in Acetaldehyd und Wasserstoff aufgespalten wird, wobei etwa 15 bis 30 % zu Acetaldehyd umgewandelt werden. Diese Reaktion ist endotherm und muß durch Wärmezufuhr aufrechterhalten werden.
  • Es ist ferner bekannt, bei der Dehydrierung von Äthylalkohol Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltende Gase zuzufügen in der Absicht, den vom Äthylalkohol abgespaltenen Wasserstoff zu Wasser -zu oxydieren. Dadurch wird das Reaktionsgleichgewicht zugunsten der Acetaldehydbildung verschoben, und gleichzeitig wird die Reaktion exotherm. Als Nebenprodukte werden geringe Mengen von Essigsäure, Kohlendioxyd, Kohlenoxyd und Methan erzeugt. Bisher arbeitete man, um gute Ausbeuten und hohe Leistungen zu erzielen, bei der Herstellung von Acetaldehyd aus Äthylalkohol in Gegenwart von genügend Sauerstoff, um den gesamten in Freiheit gesetzten Wasserstoff zu verbrennen, d. h. das Volumen des Sauerstoffs sollte wenigstens halb so hoch sein wie das Volumen des Äthylalkoholdampfes. Man nahm ferner an, daß die günstigsten Reaktionstemperaturen bei der Temperatur beginnender Rotglut liegen, d. i. ungefähr bei 52o° oder höher. Beim Versuch, die vorbeschriebenen Methoden zur Herstellung von Acetaldehyd in technischem Maßstab anzuwenden, haben sich beträchtliche Schwierigkeiten ergeben bezüglich Regulierung der Reaktionstemperatur, welche innerhalb bestimmter Grenzen zu halten ist. Bei Reaktionstemperaturen oberhalb 500' verursacht ein verhältnismäßig kleiner Temperaturanstieg eine vermehrte Bildung unerwünschter Nebenprodukte, wie Kohlendioxyd, Kohlenoxyd und Methan, welche Reaktionen durch die entwickelte Reaktionswärme ihrerseits die Temperatur erhöhen usw. Offenbar wird bei Laboratoriumsversuchen in kleinem Maßstabe, bei welchen eine kleine Menge der Kontaktsubstanz und ein kleiner Durchsatz angewendet wird, diese Erscheinung nicht auftreten, da die Wärme leicht abgeleitet wird. Wenn jedoch eine größere Menge der Kontaktsubstanz angewendet wird in Verbindung mit einem höheren Durchsatz, wie es bei der technischen Ausbeutung notwendig ist, so gibt die Wärmeentwicklung Anlaß zu beträchtlichen Schwierigkeiten.
  • Der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, um diese Schwierigkeiten zu vermeiden. Es wurde gefunden, daß bei der Umwandlung von Äthylalkohol in Acetaldehyd in Gegenwart von Silber- oder Kupferkatalysatoren in großem Maßstab. d. h. bei Anwendung großer Mengen von Kontakmaterial in Verbindung mit einem großen Durchsatz, ein unerwünschter Temperaturanstieg oder unerwünschte -Nebenreaktionen nicht eintreten, wenn der Sauerstoffgehalt des Gasgemisches, das dem Katalysator zugeführt wird, zwischen 6o und go °/a der theoretisch nötigen Menge, d. h. zwischen o,6 und o,9 Volumen Sauerstoff auf z Volumen Äthylalkoholdampf, verwendet werden und wenn die Reaktionstemperatur unter 52o° gehalten wird.
  • Zur Herstellung eines Gemisches von Äthylalkoholdampf und Sauerstoff im richtigen Verhältnis sättigt man zweckmäßig Sauerstoff enthaltende Gase mit Alkohol bei einer bestimmten Temperatur. Wenn Luft als Sauerstoffträger angewendet wird und Äthylalkohol von go bis 95 °/o, so beträgt diese Sättigungstemperatur etwa 5o bis 70°, vorzugsweise 55 bis 65°; jedoch hängt dies natürlich von dem Gesamtdruck im Verdampfer ab und von der Konzentration des Alkohols.
  • Die Temperatur des Kontaktmaterials hängt von den Versuchsbedingungen des Einzelfalles ab und ist um so höher, je mehr Sauerstoff in dem Gemisch vorhanden ist. Die Reaktion wird eingeleitet durch Erhitzung des Kontaktmaterials, durch welches die Mischung geleitet wird, auf etwa y5o bis 30o°. Einmal in Gang gesetzt, bleibt die Reaktion von selbst in Gang, d. h. sie erfordert keine weitere Wärmezufuhr von außen.
  • Es ist ersichtlich, daß das vorliegende Verfahren mit einfachen apparativen Mitteln ausgeführt werden kann. Da die Wärmeentwicklung auf jene Wärmemenge begrenzt ist, die zur Aufrechterhaltung der Temperatur im Reaktionsgefäß nötig ist, können große Kontaktmengen sicher verwendet werden, ohne daß eine Anhäufung von Wärme zu befürchten ist.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man einen großen Durchsatz und eine hohe Geschwindigkeit der reagierenden Gase anwenden kann. Die Geschwindigkeit ist bloß begrenzt durch die Zeit, während welcher das Gasgemisch in Berührung mit den Kontaktmaterial gehalten werden muß, um die Reaktion zu Ende zu führen. Eine Geschwindigkeit über dieses Maß hinaus verringert die Umsetzung, während die Ausbeute unbeeinflußt bleibt. In ähnlicher Weise haben Änderungen innerhalb bestimmter Grenzen der Sättigungstemperatur und infolgedessen des Gasmischungsverhältnisses keine nachteilige Wirkung.
  • Vorzugsweise wird eine Reaktionstemperatur angewendet, bei welcher die den Katalysator verlassenden Gase bis zu etwa 15 °/o Wasserstoff enthalten und bei der etwa 4.5 bis 75 % des Äthylalkohols zu Acetaldehyd umgewandelt werden. Unter diesen Umständen beträgt die Acetaldehydausbeute etwa 95 °/o oder mehr von dem umgewandelten Alkohol.
  • Der Silber- oder Kupferkatalysator kann in Form fein verteilten Metalls auf Trägern verwendet werden, wie z. B. Asbest oder Bimsstein. Vorzugsweise wird auch Silber- oder Kupferdraht verwendet, vorteilhaft in Form von Drahtnetzen, wodurch die Füllung des Kontaktraumes und eine gleichmäßige Verteilung des Katalysators leichter wird.
  • Der Wirkungsgrad hängt natürlich von dem Zustand des Katalysators ab, derart, daß die Aktivität um so höher ist, je feiner das Kontaktmaterial verteilt ist und je größer seine Oberfläche ist. Daher ist bei Verwendung von Drahtnetzen die Aktivität um so höher, je feiner das Netz ist. Daraus folgt, daß jeder gewünschte Grad der Aktivität innerhalb weiter Grenzen erzielt werden kann durch entsprechende Auswahl des Zustandes des angewendeten Katalysators.
  • Der Katalysator kann in Form einer unregelmäßigen Häufung kurzer Drahtstücke oder Metalfkörner oder von Blechringen (Raschig-Ringe) angewendet werden. Der Kontaktstoff kann ferner die Form von Tetraedern, Bohr- oder Drehspänen, Drahtspiralen, Drahtschlangen, Drahtnetzspiralen usw. haben. Das Silber oder das Kupfer kann jedoch auch in Form von regelmäßigen Körpern verwendet werden, wie z. B. von Spiralen, die dadurch entstehen, daß man einen glatten und einen gewellten Blechstreifen übereinander aufrollt, wodurch eine Scheibe entsteht, wie sie in Fig. z gezeigt ist. In ähnlicher Weise kann ein Bündel dünner, enger, dünnwandiger Rohre oder ein zu einer Spirale gerollter Drahtnetzstreifen verwendet werden.
  • Das Mischungsverhältnis des Alkoholdampfes mit Sauerstoff bei Ausführung des Verfahrens muß so begrenzt sein, daß der Sauerstoffgehalt zwischen 6o und 9o °/o der Menge liegt, welche zur Umwandlung des gesamten Alkohols notwendig ist, ohne Rücksicht auf den Zustand, die Form und die Oberfläche des Silber- oder Kupferkatalysators.
  • Eine besondere Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden an Hand einer bevorzugten Anordnung der Apparatur beschrieben, welche in den beiliegenden Zeichnungen schematisch _ dargestellt wird. In diesen Zeichnungen bedeutet Fig. i eine Draufsicht eines Kontaktelementes. Fig.2 stellt die gesamte Apparatur schematisch dar. Fig. 3 ist ein Querschnitt durch 3'-3'. Beispiel i Etwa 35 cbm Luft pro Stunde, welche im Filter 21 gereinigt wird, werden durch eine Pumpe oder ein Gebläse i, das mit einer Umgehungsleitung und einem Regulierventil2o versehen ist, einem Verdampfer 2 zugeführt, welcher zuvor mit 5111 93- bis 94°/oigem Äthylalkohol gefüllt wurde. Der Verdampfer ist zweckmäßigerweise mit einem gelochten Lufteintrittsrohr versehen, welches sich nahe dem Boden befindet und aus welchem die Luft in Form kleiner Gasblasen austritt, die dann den Alkohol durchströmen und sich mit Alkoholdampf sättigen. Der Verdampfer ist mit einer passenden Heizvorrichtung versehen, z. B. mit einer Danpfschlange 26 und einem Regulierventil 27, wodurch der Inhalt bei einer Temperatur von 64° gehalten wird. Um den Flüssigkeitsstand im Verdampfer aufrechterhalten zu können, ist ein Vorratsbehälter 3 mit dem Verdampfer 2 durch ein Rohr 22 verbunden, und der Verdampfer ist mit einem Flüssigkeitsstandglas 23 ausgestattet. Ferner ist ein Thermometer 24 vorhanden, um die Arbeitstemperatur beobachten zu können. Der Verdampfer braucht unter den beschriebenen Umständen 40 kg Äthylalkohol.
  • Das Dampfluftgemisch verläßt den Verdampfer durch das Rohr 25, welches auf erhöhter Temperatur gehalten wird mittels eines Heizmantels 4; diesem wird durch das Ventil28 Dampf zugeführt, um Kondensationen zu verhüten und die Mischung auf etwa i 3o° zu überhitzen. In dem Rohr 25 ist überdies eine Drahtnetzspirale, angeordnet zum Schutze gegen Rückschlagen von Flammen im Fall der Entzündung der Mischung im Kontaktraum 5.
  • Die überhitzte Mischung wird durch das Rohr 25 dem Kontaktraum 5 zugeleitet, welcher vorzugsweise die Form eines aufrechten Zylinders hat und in seinem Innern mit einer waagerechten gelochten Platte ausgestattet ist. Diese trägt eine. Schicht von Silberdrahtnetzen von o,25 mm Drahtstärke. Falls der innere Durchmesser des Kontaktraumes 340 mm beträgt, nimmt man eine Schicht von etwa 30 mm Höhe. Um die Reaktion in. Gang zu setzen, wird das Kontaktmaterial auf 3oo° erhitzt, z. B. durch Erwärmen des Kontaktofens 5 von außen her. Die Temperatur kann mittels eines Thermoelementes 29 beobachtet werden.
  • Die Gase und Dämpfe, welche den Kontaktraum verlassen, werden einem Kühler zugeleitet, in welchen sie oben eintreten. Dieser Kühler, der nicht im einzelnen beschrieben zu werden braucht, ist ein Röhrenkühler, d. h. er enthält ein Bündel von Kühlrohren. Das Wasser tritt durch das Rohr 3o ein und läuft durch das Rohr 33 ab.
  • In diesem Apparat werden die Dämpfe von Wasser, unverändertem Alkohol und eines Teiles des hergestellten Acetaldehyds kondensiert und durch ein Rohr 31 einem Behälter 8 zugeleitet, während die unkondensierten Gase durch ein Rohr 32 einem Gaswaschapparat zuströmen. Dieser Apparat besteht aus einer Kolonne 7, deren unterer Teil Kapselböden enthält; die Kolonne wird mit einer passenden Waschflüssigkeit durch das Rohr 34 beschickt. Der Unterteil der Kolonne ist ausgestattet mit passenden Kühlschlangen 35 (Fig. 3), in welche durch das Rohr 36 Wasser eintritt und durch das Rohr 37 abläuft. Passende Ventile 38 gestatten jede gewünschte Temperaturregulierung; die Temperatur soll zweckmäßig bei 15° gehalten werden.
  • Es wurde gefunden, daß sehr befriedigende Ergebnisse erhalten werden können, wenn man verdünnten Äthylalkohol in einer Konzentration von etwa 2o o% als Waschflüssigkeit durch das Rohr 34 einleitet.
  • Der oberste Teil des Apparates ist mit Füllkörper angefüllt, z. B. mit kleinen Ringen (Raschig-Ringe) o. dgl" welche mit Wasser berieselt werden, das durch ein Rohr 39 eintritt. Die oben durch das Rohr 4o austretenden Abgase sind völlig frei von Acetaldehyd und enthalten neben Stickstoff i5 % Wasserstoff und 2.14 eines Gemisches aus Kohlensäure, Kohlenoxyd und Methan. Die Waschflüssigkeit, die die Kolonne 7 durch das Rohr 41 verläßt, enthält' praktisch den gesamten Acetaldehyd, der in den Wäscher eintritt, und wird ebenfalls dem Behälter 8 zugeleitet.
  • Der Inhalt des Behälters 8 wurde mittels einer Pumpe 42 durch das Rohr 43 einem Zwischenbehälter 9 zugeleitet, aus welchem er kontinuierlich durch ein Rohr 44 der Rektifizierkolonne io zufließt. Die Kolonne dient zur Abtrennung des Acetaldehyds von dem verdünnten Äthylalkohol durch Destillation. Derartige Rektifizierkolonnen sind in der Technik bekannt und brauchen deshalb nicht im einzelnen beschrieben zu werden. Es sei jedoch erwähnt, daß der untere Teil der Kolonne indirekt erhitzt wird durch eine Heizschlange 45, welcher durch das Rohr 46 Dampf zugeführt wird. Die Temperatur in diesem Kolonnenteil wird auf solcher Höhe gehalten, daß der Acetaldehyd vollständig aus der Flüssigkeit ausdestilliert. Die _Dämpfe, welche oben aus der Kolonne austreten, werden durch ein Rohr 49 einem Röhrenkondensat i i zugeleitet; das Kühlwasser tritt durch das Rohr 47 ein und fließt bei 48 ab. Der Wasserzulauf wird so reguliert, daß die Hauptmenge der die Kolonne verlassenden Dämpfe verflüssigt wird. Diese Flüssigkeit wird zur Rektifizierkolonne durch das Rohr 5o zurückgeleitet und fließt durch die Kolonne herunter. Der Rest, reine Acetaldehy ddämpfe, wird durch ein Rohr 51 einem zweiten .Kondensator i2 zugeleitet, worin er vollständig verflüssigt wird und durch ein Rohr 52 zu einem Lagerbehälter 13 fließt. Der letztere ist mit einer Kühlschlange 53 versehen, die durch das Rohr 54 mit Kühlwasser beschickt wird. Der Kondensator 12 und die Behälter 9 und 13 sind an die- Druckgasleitung 73 angeschlossen.
  • Die die Rektifizierkolonne durch das Rohr 57 verlassende heiße Flüssigkeit ist praktisch reiner verdünnter Alkohol von einer Konzentration von etwa 2o °jo, welcher nur Spuren von Acetaldehyd enthält. Der größere Teil dieser Flüssigkeit, etwa Dreiviertel davon, wird einem Kühler 14 zugeleitet, der durch das Rohr 58 mit Kühlwasser beschickt und in welchem die Flüssigkeit auf Raumtemperatur gekühlt wird, woräuf sie durch das Rohr 59 in einen Lagerbehälter i5 abfließt. Aus diesem Behälter wird die Flüssigkeit mittels einer Pumpe 6o durch das Rohr 61 zum Einlaufbehälter 16 befördert, von wo sie durch das Rohr 34 zum Wäscher 7 zurückkehrt, um ihren Kreislauf durch die Kolonnen _7 und io zu wiederholen. Der Rest der durch das Rohr 57 ablaufenden Flüssigkeit wird durch das Rohr 65 einer zweiten Rektifizierkolonne ii zugeleitet, welche zur Konzentrierung des Alkohols dient. In der -beschriebenen Anordnung ist der untere Teil dieser Rektifizierkolonne ebenfalls mittels einer Dampfschlange 62 geheizt, die an das Rohr 63 angeschlossen ist. Die Kolonne besitzt ein Ablaufrohr 64, wodurch praktisch reines Abwasser abfließt. Die oben in der Kolonne austretenden Dämpfe werden durch einen Kondensator 18 geleitet, der durch das Rohr 66 mit Kühlwasser beschickt ist. Der größere Teil der Dämpfe wird kondensiert und durch das Rohr 67 zur Kolonne zurückgeleitet. Der Rest der Alkoholdämpfe strömt durch das Rohr 68 zum Kondensator 19, welcher durch das Rohr 69 mit Kühlwasser beschickt wird, wird hier verflüssigt und durch die Rohrleitung 70 zum Behälter 3 zurückgeleitet, dessen Inhalt durch frischen Äthylalkohol ergänzt wird. Das Rohr 4o steht durch den Kompressor und das Rohr 73 mit einem Wasserverschluß in Verbindung, der durch zwei Behälter 74 und 75 gebildet ist, wodurch in der Kolonne io vermittels Rohres 56 über Kondensator i2 und Kühler ii ein den atmosphärischen Druck überschreitender Druck aufrechterhalten werden kann. Die genannten Behälter 74 und 75 sind bis zu einer bestimmten Höhe mit Wasser gefüllt. Wenn jeder Behälter bis zu 5 m Höhe mit Wasser gefüllt ist, herrscht in dem Rektifizieraggregat ein Druck von 2 Atm. absolut.
  • Die Behälter 8, 15 und 16 stehen durch ein Röhrensystem 72, der Kondensator i9 durch eine Leitung 71 in Verbindung mit der Abgasleitung 40. Beispiel e Je weniger Sauerstoff bzw. je mehr Alkohol in dem Ausgangsgemisch vorhanden ist, desto besser ist im allgemeinen das Resultat. Die Kontakttemperatur läßt sich dann etwas niedriger halten, wodurch jegliche Nebenreaktionen noch weiter zurückgedrängt werden. Diese Verminderung des Sauerstoffgehaltes der Mischung ist bloß dadurch begrenzt, daß die Reaktion genügend Wärme zur Aufrechterhaltung der Temperatur liefern muß. Dazu ist aber, wie sich gezeigt hat, eine sehr geringe Sauerstoffmenge nötig. Die Regulierung des Sauerstoffgehaltes geschieht durch Einhaltung einer - entsprechenden Sättigungstemperatur, indem die Luft sich mit um so mehr Alkohol belädt, je höher die Sättigungstemperatur ist.
  • Die Temperatur des Verdampfers :z wird auf 68° gehalten. Das entsprechend alkoholreichere Gemisch durchläuft das Apparatursystem genau wie im Beispiel i beschrieben. Die Abgase enthalten nur Spuren von Kohlendioxyd und Methan. Entsprechend dem höheren Alkoholballast sind die Dimensionen der zweiten Rektifizierkolonne 17 zu vergrößern.
  • Beispiel 3 Bei Verwendung eines Kupferkatalysators ist eine andere Form des Reaktionsgefäßes vorzuziehen. Eine zweckmäßige Ausführungsform ist in den Fig. 4 bis 7 dargestellt.
  • Die Apparatur ist gleich wie die im Beispiel i beschriebene; jedoch tritt an Stelle des»dort beschriebenen Reaktionsgefäßes 5 ein System von Kontaktröhren, wie es in den Fig. 4 bis 7 illustriert ist. .
  • Die eintretenden Gase strömen von den Rohren 25 in die Abzweigungen c (Fig.4, 5, 6). Mit diesen Abzweigungen c sind 16 Reaktionsrohre a verbunden, die durch vier Ventile b in vier Gruppen unterteilt sind. Nach Verlassen der Reaktionsrohre ca strömen die Reaktionsgase in die Sammelrohre d und von dort aus zum Kühler 6.
  • Fig.7 zeigt ein Beispiel eines einzelnen Reaktionsrohres. Dies ist ein Kupferrohr von 4oo mm Länge und ioo mm Durchmesser, das oben und unten geschlossen ist. Die Mischung von Äthylalkoholdärnpfen und Luft tritt durch das Rohr b ein, während die Reaktionsgase durch- c austreten. In dem Kupferrohr ist eine Siebplatte d befestigt, auf welcher' das Katalysatorinaterial e ruht. Als Katalysatormaterial wird Kupferdrahtnetz verwendet mit 36 Maschen pro Quadratzentimeter und einer Drähtstärke von o,35 mm. Zoo solcher Drahtnetze werden aufeinandergeschichtet, so daß die ganze Katalysatorschicht eine Dicke von 12,5 mm aufweist. Die Temperatur wird beobachtet mittels eines Thermoelementes f.
  • Es werden 48 cbm Luft pro Stunde durch den Verdampfer :2 geleitet, dessen Inhalt bei einer Temperatur von 58° gehalten wird. Unter diesen Bedingungen verbraucht der Verdampfer etwa 48-kg Äthylalkohol pro Stunde. Das entstehende Gemisch strömt durch' das beschriebene Kontaktrohrsystem und wird in den darauffolgenden Apparaten in der gleichen Weise weiterbehandelt, wie im Beispiel i beschrieben ist. Beispiel 4 Auch bei Verwendung des Kupferkatalysators kann das Ergebnis noch verbessert werden, wenn der Sauerstoffgehalt des Gemisches noch verringert wird, was wiederum durch entsprechende Erhöhung der Verdampfertemperatur erreicht wird.
  • Die Temperatur des Verdampfers wird z. B. auf 63' gehalten. Es werden 32 cbm Luft pro Stunde bei dieser Temperatur mit Alkoholdampf gesättigt. Der Verdampfer verbraucht 48 kg Äthylalkohol pro Stunde. Die Abgase enthalten außer Stickstoff etwa 4 °% Wasserstoff und nur Spuren von Kohlendioxyd, Kohlenoxyd und Methan.
  • Obwohl für die Ausführung des vorliegenden Verfahrens die oben beschriebene Vorrichtung vorzuziehen ist, go ist die Erfindung keineswegs weder auf die Einzelheiten dieser Vorrichtung beschränkt noch auf die beschriebenen Ausführungsformen des Kontaktraumes. Überdies können verschiedene Dimensionen, Gasgeschwindigkeiten, Temperaturen usw. gewählt werden. Das Hauptmerkmal der Erfindung ist jedoch die Anwendung von Silber oder Kupfer als Katalysator, die Einhaltung eines Mischungsverhältnisses von Alkohol und Luft derart, daß im Gemisch zwischen 6o und go °/o jener Sauerstoffmenge vorhanden ist, welche zur Uhrwandlung des Alkohols theoretisch notwendig. -ist,. und die Einhaltung einer Reaktionstemperatur unterhalb von 52o°.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, reinen Acetaldehyd in einem kontinuierlichen Verfahren herzustellen, indem man ihn kontinuierlich von der alkoholischen Flüssigkeit abdestilliert, die als Waschflüssigkeit dient. Besondere Vorteile ergeben sich aus der wiederholten Verwendung des verdünnten Alkohols, welcher von Acetaldehyd befreit und anschließend im kontinuierlichen Kreislauf zum Wäscher zurückgeleitet wird. Obwohl die Erfindung keineswegs auf ein solches Verfahren beschränkt ist, so ist es doch zweckmäßig, weil bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens eine verhältnismäßig konzentrierte Alkohollösung erzielt werden kann, aus der der unveränderte Alkohol in wirtschaftlicher Weise und in konzentrierter Form .wiedergewonnen werden kann.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd durch Überleiten eines Gemisches von Äthylalkoholdämpfen mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen über Silber- oder Kupferkatalysatoren unterhalb 520', dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch,. welches auf je 2 Volumen Äthylalkoholdampf o,6 bis o,g Volumen Sauerstoff enthält, geleitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Luft durch go- bis 95°/oigen Alkohol durchgeleitet wird bei einer Temperatur zwischen 5o und 70°, vorzugsweise bei 55 bis 65'.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Reaktion entstehenden Gase nach der Abkühlung, wobei ein Teil des Acetaldehydgehaltes kondensiert wird, im Gegenstrom zuerst mit verdünntem Äthylalkohol und dann mit Wasser gewaschen werden und die gesamte Waschflüssigkeit mit dem kondensierten Teil des Acetaldehyds vereinigt wird, wobei ferner gegebenenfalls das Gemisch zwecks Abtrennung des Acetaldehyds rektifiziert, ein Teil des Rückstandes gekühlt und zur erwähnten Gegenstromwaschung zurückgeleitet, der Rest des Rückstandes zwecks Rückgewinnung reinen konzentrierten Äthylalkohols rektifiziert und der letztere wieder zum Sättigungsgefäß zurückgebracht wird. Verfahren nach Anspruch z bis dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des Acetaldehyds aus der Waschflüssigkeit durch Rektifikation bei einem Druck, der höher ist als der atmosphärische Druck, ausgeführt wird.
DED60242D 1930-01-29 1931-01-28 Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus AEthylalkohol Expired DE573537C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE756063C (de) * 1941-01-23 1953-02-23 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur katalytischen Dehydrierung von Alkoholen
DE962697C (de) * 1951-07-05 1957-04-25 Kemisk Teknisk Apparatur Ab Verfahren zur Gewinnung von Acetaldehyd

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