DE962697C - Verfahren zur Gewinnung von Acetaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von AcetaldehydInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 25. APRIL 1957
INTERNAT. KLASSE C 07c
A 16102 IVb J12
Gunnar Baecklund, Stockholm
ist als Erfinder genannt worden
Patentanmeldung bekanntgemacht am 15. März 1956
Patenterteilung bekanntgemacht am 11. April 1957
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Acetaldehyd aus Acetaldehyd enthaltenden
Gasen, die z. B. von der katalytischen Oxydation oder Dehydrierung von Alkohol herrühren,
wobei der Acetaldehyd durch Waschen der Gase mit einer Mischung von Alkohol und Wasser
abgeschieden wird.
Von den bekannten Verfahren dieser Art unterscheidet sich die vorliegende Erfindung dadurch,
daß die vorerwähnte Mischung von Alkohol und Wasser einen solchen Wassergehalt aufweist, daß
das durch den Kontakt mit den Reaktionsgasen gewonnene Gemisch von Acetaldehyd, Alkohol und
Wasser höchstens 6o Gewichtsprozent Wasser enthält, und daß die Dämpfe und nicht absorbierten
Gase mit Wasser gewaschen .werden, um den Alkohol abzuscheiden. Die Vorteile der vorliegenden
Erfindung bestehen darin, daß geringere Dampfmengen zur Gewinnung des Acetaldehyds bzw. für
den Prozeß im ganzen erforderlich sind. Durch die Verwendung eines mehr konzentrierten Alkohols
wird es möglich, erheblich geringere Quantitäten an Waschflüssigkeit aufzuwenden, als es bei Wasser
bzw. verdünntem Alkohol der Fall ist. Außerdem
kann die Apparatur erheblich kleiner gemacht werden, d.h., die Anlagekosten werden geringer bzw.
kann die Kapazität einer bereits vorhandenen Anlage ohne größere Änderungen wesentlich erhöht
werden.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
Reaktionsgase aus der katalytischen Alkoholoxydation werden durch Rohr ι in einen Kühler 2 geto
leitet, in welchem die Gase auf Raumtemperatur herabgekühlt werden.
Die Aldehyddämpfe und nicht kondensierten Gase werden einem Absorber 3 und die kondensierte
Mischflüssigkeit aus Aldehyd, nicht umgewandeltem Alkohol usw. einem Tank 4 zugeführt. In dem Absorber
3, der beispielsweise als Siebplattenturm ausgeführt ist, werden die Gase und Dämpfe im
Gegenstrom durch 50- bis 6oO/0igen Alkohol gereinigt,
der durch Rohr 5 oben in den Absorber 3 eingeführt wird. Das alkoholige Gemisch wird mit
dem Herabströmen in dem Absorber entweder durch eingebaute Kühlflächen oder in außerhalb des
Absorbers angeordneten Kühlern 6 und 7 gekühlt. Das nicht absorbierte Gas, das ungefähr S 0/0 Alkohol
enthält, wird vom Absorber 3 durch Rohr 8 zu einem Waschturm 9 geführt, in dem der Alkohol
durch Wasser, welches durch Rohr 10 eingeführt wird, ausgewaschen wird. Die verbleibenden alkoholfreien
Gase treten oben aus dem Turm 9 durch Rohr 11 aus, und das Wasser-Alkohol-Gemisch wird
unten am Turm abgezogen und durch ein Rohr 12 zu dem Abscheider 13 geleitet.
Die aus dem Absorber 3 kommende, Acetaldehyd enthaltende Waschflüssigkeit wird durch Rohr 14
zu dem Tank 4 geleitet, aus dem die Flüssigkeit mittels einer Pumpe 15 durch ein Rohr 16 über
einen Wärmeaustauscher 17 zu einem Fraktionierturm 18 geleitet wird, der unter Druck arbeitet. In
dem Wärmeaustauscher 17 wird die Flüssigkeit einerseits mittels aus dem Abscheider 13 durch
Rohr 19 herkommenden Wassers von 1050C und
andererseits mittels des von dem Fraktionierturm 18 herkommenden, etwa 550/oigen Alkohol-Wasser-Gemisches
von 1250C vorerhitzt.
Um den Acetaldehyd zu verdampfen, wird Frischdampf durch Rohr 20 in einen Boiler 21 eingeführt,
der mittels Rohrleitungen 2ia und 21& mit dem
Bodenteil des Fraktionierturmes 18 verbunden ist. Um den Wärmegehalt des Dampfes weiter auszunutzen,
wird das heiße Kondensat (1400 C) aus dem Boiler 21 abgezogen und zu dem Abscheider 13 geleitet.
Der Acetaldehyddampf aus dem Fraktionierturm 18 wird in dem Kondensator 22 kondensiert.
Ein Teil des Kondensats wird als Rückfluß zu Turm 8 zurückgeleitet, und der Rest scheidet aus,
dem Verfahren durch Rohr 23 als Endprodukt aus. Ein Teil des acetaldehydfreien Alkohol-Wasser-Gemisches
wird, wie vorher erwähnt, durch Wärmeaustauscher 17 und von dort durch Rohr 24 zu
einem Kühler 2 5 und dann durch Rohr 5 zu dem Absorber 3 geleitet. Der andere Teil wird mittels
Rohr 26 unmittelbar in eine Fraktioniersäule 27 geleitet, um den Alkohol zu rektifizieren. Hierzu wird
die im Bodenteil der Säule 27 befindliche Flüssigkeit über die Rohre 28a und 28;, durch den Boiler
28 geführt, welcher mittels Frischdampf aus Rohr
29 erhitzt wird. Das Kondensat dieses Dampfes wird aus dem Boiler 28 abgezogen und zusammen mit
dem Kondensat aus 21 zu dem Abscheider 13 geleitet. Ebenso kann Frischdampf durch Rohr 30 als
Ergänzung zu dem eingeführten Kondensat zugeführt werden. Die Alkohol-Wasserdämpfe aus dem
Abscheider 13 werden durch Rohr 31 gleichfalls zu
der Säule 27 geleitet. Die alkoholischen Dämpfe aus der Säule 27 werden in einem Kondensator 32
kondensiert. Ein Teil des Kondensats wird zurückgeleitet und der Rest durch ein Rohr 33 für erneuten
Gebrauch abgezogen.
An Stelle von Gasen aus der katalytischen Oxydation von Alkohol können z. B. auch Gase aus
der katalytischen Dehydrierung oder aus einem kombinierten Oxydations-Dehydrierungsprozeß verwandt
werden. Bei einem Oxydationsprozeß kann die Umwandlung 65 0/0 und bei einem Dehydrierungsprozeß
beispielsweise 50 0/0 betragen. Im letzteren
Fall kann der Alkoholgehalt der Waschflüssigkeit 80 bis 900/0 ausmachen. Ein wichtiges
Charakteristikum der Erfindung ist, daß das Waschoder Reinigungs-Alkohol-Wasser-Gemisch nicht
mehr als 6oO/0 Wasser enthält. In den meisten
praktischen Fällen sollte die Waschflüssigkeit für das Waschen von Oxydationsgasen 40 bis 50 o/o
und für den Fall von Dehydrierungsgasen nicht mehr als 250/0, vorzugsweise 10 bis 20 0/0, Wasser
enthalten.
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung von Acetaldehyd aus Acetaldehyd enthaltenden Gasen, die z. B. 10»
von der katalytischen Oxydation oder Dehydrierung von Alkohol herrühren, wobei der
Acetaldehyd durch Waschen der Gase mit einer Mischung von Alkohol und Wasser extrahiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Mischung einen solchen Wassergehalt hat, daß
das durch den Kontakt mit den Reaktionsgasen gewonnene Gemisch von Acetaldehyd, Alkohol
und Wasser höchstens 60 Gewichtsprozent Wasser enthält, und daß die Dämpfe und nicht
absorbierten Gase mit Wasser gewaschen werden, um den Alkohol zu extrahieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Gewinnung von Acetaldehyd aus Gasen der katalytischen
Oxydation von Alkohol, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Waschen benutzte Mischung von
Alkohol und Wasser einen Alkoholgehalt über 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 50 bis
60 0/0, besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 zur Gewinnung von Acetaldehyd aus Gasen, die aus der Dehydrierung
von Alkohol herstammen, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Waschen benutzte
Mischung von Alkohol und Wasser einen Alkoholgehalt über 75 Gewichtsprozent, vorzugsweise
von 80 bis 90 0/0, besitzt.
4· Verfahren nach Anspruch ι bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Abscheidung des Acetaldehyds die verbleibende Flüssigkeit
destilliert wird, um den Alkohol wiederzugewinnen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Abscheidung des
Acetaldehyds die verbleibende Flüssigkeit wiederum als Waschflüssigkeit für die Acetaldehyd
enthaltenden Gase in den Kreislauf zurückgeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 573537, 594629;
französische Patentschrift Nr. 714 47 5;
österreichische Patentschriften Nr. 135
I42892. ;
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 509 697/496 3.56 (609 865 4.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE962697X | 1951-07-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962697C true DE962697C (de) | 1957-04-25 |
Family
ID=20405230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA16102A Expired DE962697C (de) | 1951-07-05 | 1952-07-01 | Verfahren zur Gewinnung von Acetaldehyd |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962697C (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE594629C (de) * | ||||
FR714475A (fr) * | 1930-04-17 | 1931-11-14 | British Ind Solvents Ltd | Procédé et dispositif pour la fabrication de l'acétaldéhyde |
DE573537C (de) * | 1930-01-29 | 1933-04-03 | Degussa | Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus AEthylalkohol |
AT135888B (de) * | 1928-03-24 | 1933-12-11 | Richard Dr Leiser | Verfahren zur Darstellung von Acetaldehyd aus Äthylalkohol. |
AT142892B (de) * | 1931-01-26 | 1935-09-25 | Degussa | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Acetaldehyd. |
-
1952
- 1952-07-01 DE DEA16102A patent/DE962697C/de not_active Expired
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