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Verfahren und Vorrichtung zur kombinierten Entgeistung und mehrstufigen Eindampfung von Leichtsiedendes, vorzugsweise
Alkohol, enthaltenden Lösungen
Gegenstand des österr. Patentschrift Nr. 209838 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kombinier- ten Entgeistung und mehrstufigen Eindampfung von Leichtsiedendes enthaltenden Lösungen.
Diese Vorrichtung eignet sich in besonderer Weise für die Verarbeitung alkoholhaltiger Maischen der
Spiritus- (eventuell Hefe-) Fabrikation, da diese zwecks Beseitigung des unvergärbaren Teiles aus dem
Ausgangsmaterial"Melasse"eingedampft werden müssen. Im folgenden wird nur mehr von Maische, Al- kohol. Schlempe usw. gesprochen. Darunter soll im Sinne der Erfindung jedoch auch jede andere, Leicht- siedendes enthaltende Lösung, deren Rückstand eingedampft werden soll, verstanden sein.
Nach dem genannten Patent soll die Kondensationsstufe für die den Alkohol enthaltenden Dämpfe aus wenigstens zwei hintereinander geschalteten, unter annähernd gleichem Druck arbeitenden Teilstufen bestehen, welche von den zu kondensierenden Dämpfen im Gegenström zur einzudampfenden Lösung (Maische) durchströmt werden.
Die Erfindung betrifft Massnahmen zu einer weiteren Steigerung des Wärmeübergangswertes von Dampf auf die Heizwand und damit auch des Gesamtwärmedurchgangswertes k, beide in kcal/m, h, OC verstanden.
Die mit Gärungskohlensäure gesättigte, alkoholhaltige heisse Maische wird zu diesem Zweck entgast und von ihren niedrigsiedenden Vorlaufteilen befreit, bevor sie in den, die alkoholhaltigen Dämpfe kondensierenden, mehrteiligen Heizkörper gemäss österr. Patentschrift Nr. 209838 eintritt.
Eine Vorrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens ist in den Fig. l und 2 der Zeichnung schematisch dargestellt.
Während nach dem genannten Patent die vorgewärmte Maische am Kopf der Destillierkolonne D in diese eintrat, um in dieser von Alkohol befreit zu werden, wird die, vorzugsweise mit Abwärme aus der Eindampfstation auf nahezu Siedetemperatur, erhitzte Maische gemäss der Erfindung zunächst dem Kopf einer Entgasungskolonne D zugeführt. Diese wird durch einen regelbaren Teil des in der Kolonne D aus der Maische ausgetriebenen Alkohol-Wasserdampfes beheizt. Während die Maische von Boden zu Boden nach abwärts fliesst, gibt sie die gelöste Kohlensäure sowie die niedrigsiedenden Vorlaufteile an das aus der Kolonne Dl dampf- bzw. gasförmig entweichende Gemisch ab.
Dessen kondensierbarer Teil besteht im wesentlichen aus Wasser, Aldehyd, verschiedenen Acetatestern usw., da der Äthylalkohol in der Kolonne D durch die an solchem verhältnismässig arme Maische weitgehend ausgewaschen wird.
Die Betriebsweise der neuen Vorrichtung sei im folgenden an Hand der Fig. l kurz beschrieben.
Die zu entgeistende bzw. einzudampfende Maische tritt nach Vorwärmung mittels der Kondensate aus den Leitungen n, k und o, eventuell mittels der Abwärme des Kondensators E über die Leitung a in die Entgasungskolonne Dl ein. In dieser werden die gelösten Gase aus der Maische ausgetrieben und gleichzeitig aus der letzteren gewisse Vorlaufprodukte verdampft.
Aus dem Gemisch werden im Kondensator E die kondensierbaren Teile niedergeschlagen. Ein etwa in dem abziehenden Gas verbleibender Rest an Kondensierbarem wird im Gaskühler F verflüssigt. Das Unkondensierbare verlässt die Apparatur über die Rohrleitung p. Aus der Rohrleitung q kann ein Vorlaufpro-
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dukt flüssig abgezogen werden, während die Hauptmenge der im Kondensator E bzw. im Gaskühler F niedergeschlagenen Flüssigkeit nach dem Kopf der Entgasungskolonne D1 zurückläuft.
Der in derDestillierkolonneD erzeugte Alkohol-Wasserdampfstrom teilt sich am Kopf der Destillier-
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be durchströmt nacheinander den Flüssigkeitsraum des Heizkörpers B und darauf jenen des Heizkörpers B, um von diesem aus über die Leitung e nach der dritten Verdampferstufe C weiterzugehen.
Im Gegenstrom zur Schlempe gelangt der Alkohol-Wasserdampf aus der Destillierkolonne D über die Leitung g zunächst in den Heizkörper B und wird hier zum Teil kondensiert. Der Rest strömt über die Leitung h nach dem Heizkörper B. Hiebet reichert sich der Alkoholanteil des über die Leitung g der nächsten Verdampferstufe zuströmenden Dampfgemisches weitgehend an. Eine geringe Menge an bereits hochprozentigem Alkohol-Wasserdampf verlässt die zweite Verdampferstufe B, u. zw. vom Ausgang des Heizkörpers B aus über die Rohrleitung i, um ausserhalb der beschriebenen Apparatur kondensiert zu wer-
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kondensiert und verlässt die Apparatur letzten Endes mit dem Hauptanteil an Alkohol über die Rohrleitung k als wässerige Alkohollösung.
Eine Vorrichtung zur Beheizung der Entgasungskolonne D mit Wasserdampf anstatt mit aus der Destillierkolonne D entnommenem Alkohol-Wasserdampf veranschaulicht Fig. 2. In diesem Falle ist die Blase der Entgasungskolonne D mit einem Heizkörper D'1 ausgestattet, der von der ersten Verdampferstufe A beheizt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur kombinierten Entgeistung und mehrstufigen Eindampfung von Leichtsiedendes, vorzugsweise Alkohol, enthaltenden Lösungen, insbesondere von Maische der Spiritus- und Hefefabrikation, wobei die einzudampfende alkoholhaltige Lösung vor ihrem Eintritt in die erste Verdampferstufe eine Destillielkolonne durchfliesst und der aus dieser abströmende Alkohol-Wasserdampf in wenigstens zwei hintereinander geschalteten Teilstufen bei annähernd gleichem Druck kondensiert wird, nach österr.
Patentschrift Nr. 209838, dadurch gekennzeichnet, dass die hocherhitzte alkoholhaltige Lösung vor ihrem Eintritt in die Destillierkolonne entgast wird.
2. Vorrichtung zur kombinierten Entgeistung und mehrstufigen Eindampfung von Leichtsiedendes,