DE1948668C3 - Verfahren zur Reformierung von Schwerbenzin - Google Patents
Verfahren zur Reformierung von SchwerbenzinInfo
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Description
Das Reformieren von Kohlenwasserstoffgemischen in mehreren in Reihen hintereinandergeschalteten
Reaktionszonen mit einem Platingruppenmetallkatalysator ist allgemein aus Kirk-Othmer, Encyclopedia of
Chemical Technology, Bd. 15 (1968), S. 32 und 33, bekannt Weiterhin beschreibt die US-Patentschrift
32 38 121 ein Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren,
bei dem kontinuierlich unter der Schwerkraft ein gekörnter Feststoff, der Katalysatorfunktion haben
kann, durch einen einzelnen Reaktor geführt und kontinuierlich aus diesem abgezogen wird, worauf der
gekörnte Feststoff regeneriert und anschließend wieder dem Reaktor zugeführt wird. Ein solches Verfahren ist
nicht geeignet, Schwerbenzin bei erhöhtem Druck in Gegenwart von Wasserstoff zu reformieren.
Für das Reformieren von Schwerbenzin kommen nach dem Stand der Technik zwei Verfahrenstypen in
Betracht Bei der ersten wird der Katalysator ohne Regenerierung über einen längeren Zeitraum benutzt,
bevor er dann insgesamt regeneriert oder durch frischen Katalysator ersetzt wird. Nachteilig ist dabei, daß für die
Regenerierung oder den Ersatz des Katalysators der Betrieb unterbrochen werden muß, was zu Produktionsverlusten führt, und daß die Aktivität des Katalysators
ständig abnimmt, so daß die Betriebsbedingungen laufend verschärft werden müssen.
Die andere Verfahrenstype besteht in einem sogenannten Schwingbettverfahren, bei dem jeweils ein
Reaktor unter Reformierbedingungen sich befindet, während in einem anderen, parallelgeschalteten Reaktor
der Katalysator regeneriert wird. Durch häufiges Umschalten, das aber eine ungewöhnlich komplizierte
Konstruktion mit zahlreichen Ventilen, Leitungen und anderen Ausrüstungen erfordert, werden die Reaktoren
alternierend auf Reformierbetrieb und Regenerierbetrieb gestellt Bei dieser Verfahrenstype besteht auch
der Nachteil des erhöhten apparativen Aufwands.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein Verfahren zur Reformierung von
Schwerbenzin zu bekommen, bei dem die Katalysatoraktivität ohne Herausnahme einer Reaktionszone aus
dem Verfahrensstrom praktisch konstant bleibt, so daß die Betriebsbedingungen während des gesamten Reformierprozesses
nicht verändert werden müssen. Außerdem soll dieses Verfahren mit geringstmöglichem
apparativem Aufwand durchführbar sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Refonnierung
von Schwerbenzin bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart von Wasserstoff in
mehreren, in Reihe hintereinandergeschalteten Reaktionszonen, zwischen die Erhitzer zwischengeschaltet
sind und die einen Platingruppenmetallkatalysator enthalten, welcher periodisch aus dem Verfahrensstrom
entfernt, regeneriert und dann in den Verfahrensstrom zurückgeführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß
man die Katalysatoraktivität der ganzen Anlage im wesentlichen auf einer vorbestimmten Höhe hält, indem
man in wenigstens einer der Reaktionszone periodisch einen Teil des verbrauchten Katalysators entfernt und
durch frischen Katalysator ersetzt, während alle
zugesetzt, wie verbrauchter Katalysator entfernt wurde.
Als Platingruppenmetallkatalysator wird zweckmäßig Tonerde mit 0,1 bis 3 Gewichtsprozent besonders 0,2 bis
1 Gewichtsprozent Platin verwendet obwohl auch Katalysatoren mit Zirkonoxid, Magnesia oder Magnesia-Tonerde
als Träger benützt werden können.
Die Reformierung erfolgt gewöhnlich bei einer Temperatur im Bereich von 371 bis 538° C und bei einem
Druck zwischen 23 und 68atü mit einer stündlichen
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit zwischen 0,2 und 10 und mit einem Molverhältnis von Wasserstoff zu
Kohlenwasserstoff entsprechend 1 :1 bis 10 :1. Da die
Reformierung endothermer Natur ist und deshalb die Reaktorauslaßtemperatur gewöhnlich beträchtlich
niedriger als die Reaktoreinlaßtemperatur ist, wird der Auslauf aus dem Reaktor im allgemeinen wieder auf
Reaktionstemperatur erhitzt, bevor er in die nächstfolgende Zone eingeführt wird.
Die Vorteile des Verfahrens sind darin zu sehen, daß bei seiner Durchführung die Katalysatoraktivität und
damit die Reformierbedingungen im Gesamtsystem praktisch konstant gehalten werden können, um zu
einer bestimmten Oktanzahl des Reformats zu gelangen. Außerdem kann der anteilweise aus den verschiedenen
Reaktionszonen abgezogene verbrauchte Katalysator gesammelt und in einer gemeinsamen Regenerierzone
regeneriert und anschließend über Verteilerleitungen je nach Bedarf den verschiedenen Reaktionszonen
zugeführt werden, was eine apparative Vereinfachung darstellt In der Zeichnung ist eine Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt
Ein Schwerbenzin mit einem Siedebereich von etwa 93 bis 182° C und mit einer Oktanzahl von etwa 45 wird
in das System durch Leitung 10 eingeführt, im Erhitzer 11 verdampft und im Gemisch mit heißem Wasserstoff
aus einer nicht dargestellten Quelle in einer Menge von 712 bis 1420 Nm3Je kg Beschickung in die Reaktionszone
12 geleitet, deren Temperatur im Mittel 482 bis 5100C beträgt Da die Reaktion endotherm ist, hat der
die Reaktionszone durch Leitung 18 verlassende Auslauf eine beträchtlich niedrigere Temperatur, z. B.
von 427 bis 469°C. Die Reaktionszone 12 enthält eine
Schicht Platinkatalysator 17, z. B. in einer Menge von 10
bis 12 Tonnen.
Der Auslauf in Leitung 18 wird im Erhitzer 19 erhitzt und zu der Reaktionszone 20 geleitet Der Auslauf der
Reaktionszone 20 wird durch Leitung 26 abgezogen und durch den Erhitzer 27 zur Reaklionszone 28 eeleitet
Von dort wird das Reformat durch Leitung 34 abgezogen und zu üblichen Trenneinrichtungen geführt,
um es in ein Produkt hoher Oktanzahl, z. B. ein Reformat mit einer Oktanzahl von etwa 95, und
Wasserstoffgas zu trennen, das zum Reaktorsystem s zurückgeführt wird.
Nach einer bestimmten Betriebsperiode wird ein Teil des Katalysators in der Reaktionszone 28 durch frischen
Katalysator ersetzt Dies kann auf verschiedenerlei Wegen erfolgwv Beispielsweise kann ein Fülllrichtersy- ι ο
stem oder ein Schneckenförderer zur Einführung frischen Katalysators durch Ventil 30 in Leitung 29
verwendet werden. Gleichzeitig wird ein Teil des
verbrauchten Katalysators, der vorzugsweise mengenmäßig dem zugesetzten Katalysator entspricht, durch
Leitung 32 und Ventil 33 abgezogen, wozu man ebenfalls einen nicht dargestellten Einfülltrichter, eine
Schleuse od. dgl. benutzt Es ist jedoch hervorzuheben,
daß Zugabe und gleichzeitige Entfernung von Katalysator aus der Reaktionszone 28 ohne Herausnahme der
Reaktionszone aus dem Verfahrensstrom und ohne wesentliche Veränderung der Reformierungsbedingungen
innerhalb der Reaktionszone erfolgen.
Reaktionszone 20 periodisch gewechselt werden, indem man frischen Katalysator durch Ventil 22 in Leitung 21
zusetzt und gleichzeitig verbrauchten Katalysator aus Leitung 24 und Ventil 25 entfernt Gleichfalls in
ähnlicher Weise kann der Katalysator in der Reaktionszone 12 periodisch gewechselt werden, indem man
durch Ventil 14 in Leitung 13 frischen Katalysator zugibt während man gleichzeitig gebrauchten Katalysator
über Ventil 16 in Leitung 15 entfernt.
Es läßt sich so ein definierter Austauschzyklus einstellen, um automatisch die Katalysatoraktivität in
jedem Reaktor auf einer vorbestimmten Aktivitätshöhe zu halten.
Der Katalysator, der aus den Reaktionszonen 12, 20 bzw. 28 abgezogen wurde, kann in nicht dargestellten
Regeneriereinrichtungen regeneriert werden, um ihn gewünschtenfails im System wieder zu verwenden.
Wie schon erwähnt entfernt man vorzugsweise den Katalysator aus einer bestimmten Reaktionszone in
relativ kleinen Mengen. Außerdem kann der gebrauchte Katalysator vermittels einer einzigen Abzugsleitung
oder mehrere Leitungen abgezogen werden, die an dem unteren Teil des Reaktors angesetzt sind.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Reformierung von Schwerbenzin bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart von Wasserstoff in mehreren, in Reihe hintereinandergeschalteten Reaktionszonen, zwischen die Erhitzer zwischengeschaltet sind und die einen Platingruppenmetallkatalysator enthalteo, welcher periodisch aus dem Verfahrensstrom entfernt, regeneriert und dann in den Verfahrensstrom zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoraktivität der ganzen Anlage im wesentlichen auf einer vorbestimmten Höhe hält, indem man in wenigstens einer der Reaktionszonen periodisch einen Teil des verbrauchten Katalysators entfernt und durch frischen Katalysator ersetzt, während alle Reaktionszonen der Anlage im Verfahrensstrom unter Reformierbedingungen bleiben.
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