DE10026680C1 - Elektrolyt und Verfahren zur Abscheidung von Zinn-Silber-Legierungsschichten und Verwendung des Elektrolyten - Google Patents
Elektrolyt und Verfahren zur Abscheidung von Zinn-Silber-Legierungsschichten und Verwendung des ElektrolytenInfo
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- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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Abstract
Die vorliegende Erfindung beschreibt einen sauren Elektrolyten zur Abscheidung von Zinn-Silber-Legierungen, der eine oder mehrere Alkylsulfonsäuren und/oder Alkanolsulfonsäuren, ein oder mehrere lösliche Zinn(II)salze, ein oder mehrere lösliche Silber(I)salze und ein oder mehrere organische Schwefelverbindungen mit einer oder mehreren Thioetherfunktionen und/oder Etherfunktionen der allgemeinen Formel -R-Z-R'- (R und R' sind gleiche oder verschiedene nichtaromatische organische Reste, Z ist S oder O) umfasst. Weiterhin wird ein Verfahren, das den Elektrolyten einsetzt, und die durch das Verfahren erhältliche Beschichtung sowie die Verwendung des Elektrolyten zur Beschichtung elektronischer Bauteile zur Verfügung gestellt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen sauren Elektrolyten
zur Abscheidung von Zinn-Silber-Legierungen, ein Verfahren,
das diesen Elektrolyten einsetzt,
und die Verwendung des Elektrolyten
zur Beschichtung elektronischer Bauteile.
In der Fertigung elektronischer Baugruppen ist das Weichlöten
unter Verwendung der eutektischen Lotlegierung SnPb (63 Gew.-%
Sn 37 Gew.-% Pb) das Standardverfahren der Verbindungstechnik.
Abgestimmt darauf ist es üblich, zur Erhaltung der Lötbarkeit
der zu verbindenden Komponenten diese durch galvanische
Prozesse mit einer Bleizinnschicht zu versehen. Die
Bleizinnschichten können im Prinzip eine beliebige
Legierungszusammensetzung aufweisen, ebenso sind die reinen
Metalle einsetzbar. Am häufigsten werden Legierungen mit 3 bis
40 Gew.-% Pb, insbesondere 5 bis 20 Gew.-% Pb, verwendet.
Hochbleihaltige Legierungen mit z. B. 95 Gew.-% Pb werden für
Spezialanwendungen eingesetzt, wenn höhere Schmelztemperaturen
erwünscht sind. Beschichtungen mit Reinzinn sind ebenfalls
weit verbreitet, obwohl hier prinzipielle Probleme wegen der
nicht auszuschließenden Gefahr der Whiskerbildung bestehen.
Obwohl die genannten Bleizinnlegierungen sehr gute
Eigenschaften beim Weichlöten zeigen, besteht ein sehr großes
Bestreben nach einer Substitution von Blei. Bei einer
Verschrottung und Deponierung von Ausrüstungsgegenständen mit
bleihaltigen Lötstellen besteht die Gefahr, dass durch
Korrosionsvorgänge Blei in wasserlösliche Form überführt
werden kann. Dadurch kann es langfristig zu einer
entsprechenden Verunreinigung des Grundwassers kommen.
Eine aussichtsreiche Alternative für das eutektische
Bleizinnlot ist die Legierung Zinn-Silber. Auch hier wird
wieder zweckmäßigerweise die eutektische Zusammensetzung
verwendet, da diese die Absenkung der
Verarbeitungstemperaturen auf ein Minimum ermöglicht. Zu hohe
Verarbeitungstemperaturen können z. B. beim Weichlöten von
Leiterplatten und Komponenten elektronischer Baugruppen zu
einer irreversiblen Schädigung führen. Die eutektische
Zusammensetzung der Zinn-Silber-Legierung besteht aus 96,5 Gew.-%
Sn und 3,5 Gew.-% Ag. Der Schmelzpunkt des Eutektikums
beträgt 221°C. Durch Zulegieren geringer Mengen Cu (ca. 1 Gew.-%)
ist eine weitere Erniedrigung des Schmelzpunktes auf
217°C möglich.
Das Zinn-Silber-Lot SnAg3,5 bietet sich auch deshalb als
Alternative für das Bleizinnlot an, weil ersteres bereits als
Lot für Spezialanwendungen im Einsatz ist und daher schon
Praxiserfahrungen vorliegen. Im Falle der Verwendung des Zinn-
Silber-Lotes ist es wiederum wünschenswert, dass die Bauteile
zur Erhaltung der Lötbarkeit galvanisch mit Überzügen einer
Zinn-Silber-Legierung beschichtet sind. Da der
Hauptbestandteil des Lotes Zinn ist, wäre auch eine
Bauteilbeschichtung mit Reinzinn mit der Lotlegierung
kompatibel. Reinzinnschichten sind aber wegen der bereits
erwähnten Gefahr der Whiskerbildung weniger erwünscht.
Ein Elektrolyt zur Beschichtung mit Silber-Zinn-Legierungen
mit einem Silberanteil von < 80 Gew.-% ist in "J. Cl. Puippe,
W. Fluehmann, Plat. Surf. Finish. Jan. 1983, 46" beschrieben.
Die Abscheidung erfolgt hier aus einem alkalischen
Elektrolyten mit Pyrophosphat als Komplexbildner für Zinn und
Cyanid als Komplexbildner für Silber. Ein weiterer basischer
Elektrolyt auf Basis des vierwertigen Stannations,
Silbernitrat und Hydantoin als Komplexbildner für Silber ist
bekannt (M. Ohhara, M. Yuasa, Tokyo Univ. of Science [1996]).
Ein hoher Silbergehalt der Beschichtung ist jedoch einerseits
aus ökonomischen Gründen nicht wünschenswert. Andererseits
sollte der Silbergehalt der Zinn-Silber-Legierung
vorteilhafterweise 10 Gew.-% betragen, um die Lötbarkeit der
Beschichtung bei niedrigen Temperaturen, d. h. nahe des
Eutektikums der Zinn-Silber-Legierung, zu ermöglichen.
Außerdem sollte der Einsatz von Cyanid aufgrund dessen hoher
Toxizität vermieden werden.
Weiterhin sind alkalische Elektrolyte mit den folgenden
Nachteilen verbunden. Anlagen, die bisher für die Abscheidung
von Zinn-Blei-Legierungen aus sauren Elektrolyten verwendet
wurden, sind abwassertechnisch nicht auf die Behandlung
cyanidischer Elektrolyte ausgelegt. Die weitere Verwendung
dieser herkömmlichen Anlagen zur Abscheidung von Zinn-Blei-
Legierungen ist jedoch aus wirtschaftlichen Gründen auch für
die Abscheidung von Zinn-Silber-Legierungen erwünscht.
Außerdem ist die Abscheidegeschwindigkeit aus alkalischen
Elektrolyten vergleichsweise gering. Da Zinn im alkalischen
Milieu in vierwertiger Form vorliegt, ist die
Abscheidegeschwindigkeit im Vergleich zu einem Sn(II)
enthaltenden sauren Elektrolyten um 50% verringert.
Das Problem bei der Entwicklung eines sauren Elektrolyten zur
Abscheidung von Zinn-Silber-Legierungen mit einem geringen
Silberanteil besteht in der großen Potentialdifferenz zwischen
den Metallen Sn und Ag. Die Standardpotentiale betragen:
Sn2+ + 2e → Sn0: -0,12 V
Ag+ + e → Ag0: +0,8 V
Ist in einem Elektrolyten, der zwei abscheidbare Metalle
enthält, die Potentialdifferenz der beiden Metalle groß, wird
bevorzugt das Metall mit dem positiveren Standardpotential
abgeschieden. D. h. aus einem Zinn-Silber-Elektrolyten wird
bevorzugt Silber abgeschieden.
Erschwerend kommt bei sauren Zinn-Silber-Systemen hinzu, dass
Zinn in zweiwertiger Form ein Reduktionsmittel ist.
Sn2+ → Sn4+ + 2e: E0 = +0,15 V
Sn2+ → Sn4+ + 2e: E0 = +0,15 V
Es besteht hier eine Differenz zum Standardpotential von
Silber von 0,65 V. Vermischt man daher eine saure, Sn(II)-
haltige Lösung mit einer sauren, silberhaltigen Lösung, kommt
es zu einer Reduktion des Silbers entsprechend der folgenden
Gleichung:
Sn2+ + 2Ag+ → 2Ag + Sn4+
Erkennbar wird die Reaktion durch Ausscheidung von
feinverteiltem schwarzen Silberpulver oder der Abscheidung
eines Silberspiegels auf der Behälterwandung. Ein weiteres
Problem besteht darin, dass im allgemeinen die zu
beschichtenden Grundmaterialien ein negativeres
Standardpotential als Silber aufweisen. Für elektronische
Bauteile ist das Grundmaterial häufig Kupfer oder eine
Kupferlegierung. Der Wert für das Standardpotential Cu → Cu2+
beträgt +0,35 V. Die Differenz zu Silber beläuft sich somit
auf 0,45 V. Dieser Potentialunterschied bewirkt, dass Silber
im Ladungsaustausch auf der Kupferoberfläche abgeschieden
wird. Eine solche Reaktion kann die Haftfestigkeit der
nachfolgend abgeschiedenen Schichten beeinträchtigen.
Voraussetzung für die erfolgreiche Abscheidung von Zinn-
Silber-Legierungen aus einem stark sauren, zweiwertige
Zinnionen enthaltenden Elektrolyten ist es daher, geeignete
Verbindungen zu finden, die eine Komplexierung des Silbers und
dadurch eine Verschiebung des Standardpotentials des Silbers
zu negativeren Werten bewirken. Außerdem müssen die
Komplexbildner selektiv auf Silber wirken. Bei gleichzeitiger
Komplexierung von Zinn würde auch hier eine Verschiebung des
Standardpotentials zu negativeren Werten erfolgen. Die
ursprüngliche Potentialdifferenz der unkomplexierten Ionen
wäre dadurch wieder hergestellt.
Als Komplexbildner für Silber wird in der Patentanmeldung
EP 0 893 514 A2 Kaliumjodid genannt, das das Standardpotential
des Silbers um -870 mV verschiebt. Dadurch erhält man nahezu
eine Angleichung der Standardpotentialwerte für Zinn und
Silber.
Nachteilig für die Verwendung von Kaliumjodid ist, dass es im
großen Überschuss zu der zu komplexierenden Menge Silber
eingesetzt werden muss. Es sind Konzentrationen von z. B. 300 g/l
notwendig. Da Kaliumjodid eine teure Verbindung ist,
könnte ein solches Verfahren nicht wirtschaftlich betrieben
werden. Außerdem muss ein pH-Wert von 4 bis 6 eingestellt
werden. In diesem Bereich ist zweiwertiges Zinn nur in
Gegenwart von Komplexbildnern löslich. Diese bewirken
ihrerseits eine Verschiebung des Standardpotentials von Zinn
und vergrößern damit wieder die Potentialdifferenz zwischen
Zinn und Silber. Wirksame Komplexbildner für Zinn sind z. B.
Hydroxycarbonsäuren. Diese erschweren die Ausfällung von
Schwermetallverbindungen bei der Abwasserbehandlung und sind
daher unerwünscht.
Außerdem besitzen schwach saure Elektrolyte (pH 4 bis 6) nur
eine geringe elektrische Leitfähigkeit. Solche Elektrolyte
können nur zur Abscheidung von Metallschichten bei niedrigen
kathodischen Stromdichten (0,1 bis 5 A/dm2), d. h. in der
sogenannten Trommel- und Gestelltechnik mit Abscheideraten von
üblicherweise 0,05 bis 2,5 µm/min, eingesetzt werden. Sie sind
für hohe kathodische Stromdichten (5 bis 100 A/dm2), die bei
der Hochgeschwindigkeitsabscheidung (Durchlaufgalvanisier
verfahren) vorliegen, mit der Abscheideraten von 2,5 bis 50 µm/min
erzielt werden, nicht geeignet. Zusammenfassend ist
daher das Verfahren gemäß EP 0 893 514 A2 mit einer Vielzahl von
Nachteilen verbunden.
EP 0 854 206 A1 beschreibt aromatische Thiolverbindungen als
Komplexbildner. Mit solchen Verbindungen ist eine Verschiebung
des Ruhepotentials von Silber um ca. -400 mV erreichbar. Die
Werte sind somit ausreichend, um eine gemeinsame Abscheidung
von Zinn und Silber zu erreichen und um einen stabilen
Elektrolyten zu erhalten.
Obwohl in der genannten Patentanmeldung sowohl die
Thiolverbindungen RSH als auch die davon abgeleiteten
Disulfide RSSR (R = aromatischer Rest) als Komplexbildner
beschrieben werden, kann man durch einfache Messungen zeigen,
dass eine Komplexierung nur durch die Thiolverbindungen
erreicht wird. So erhält man z. B. für das in der Schrift
genannte 2-Mercaptopyridin eine Verschiebung des
Ruhepotentials von Silber um -564 mV. Das entsprechende
Disulfid, 2,2'-Dithiopyridin, bewirkt nur noch eine
Verschiebung von -5 mV, komplexiert somit praktisch nicht
mehr.
Da aromatische Thiolverbindungen leicht zum Disulfid oxidiert
werden, ist langfristig keine ausreichende Stabilität der
Elektrolyte, die diese aromatischen Thiolverbindungen als
Komplexierungsmittel enthalten, zu erreichen, d. h. ein
dauerhafter Betrieb des Elektrolyten ist nicht durchführbar.
Aromatische Verbindungen weisen außerdem häufig eine schlechte
biologische Abbaubarkeit auf und können somit zu Problemen bei
der biologischen Abwasserbehandlung führen.
In der japanischen Anmeldung Toku-Gan H7-330437 Veröffentlichung 09-17 00941 werden
Thioharnstoff oder davon abgeleitete Verbindungen als
Komplexbildner für Silber genannt. Mit diesen Verbindungen
erreicht man ebenfalls eine ausreichende Verschiebung des
Ruhepotentials. Nachteilig ist bei Thioharnstoff und dessen
Derivaten eine nicht auszuschließende Gesundheitsgefährdung.
Diese Verbindungen sind teilweise insbesondere toxisch für
Wasserorganismen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gegenüber Oxidation
stabilen, sauren Elektrolyten zur Abscheidung von Zinn-Silber-
Legierungen zur Verfügung zu stellen, der für den Einsatz
sowohl bei niedrigen kathodischen Stromdichten (Trommel- oder
Gestelltechnik) als auch bei hohen kathodischen Stromdichten
(Durchlaufgalvanisierverfahren) in bestehenden Anlagen, die
bisher zur Abscheidung der standardmäßigen Blei-Zinn-Schichten
verwendet werden, geeignet ist und der nicht toxisch ist,
insbesondere die Abwasserbehandlung nicht erschwert, d. h.
keine Umweltbeeinträchtigung darstellt.
Die Aufgabe wird durch einen sauren wässrigen Elektrolyten zur
Abscheidung von Zinn-Silber-Legierungen gelöst, der eine oder
mehrere Alkyl- oder Alkanolsulfonsäuren, ein oder mehrere
lösliche Zinn(II)salze, ein oder mehrere lösliche
Silber(I)salze und eine oder mehrere organische
Schwefelverbindungen umfasst, wobei die organischen
Schwefelverbindungen als Strukturmerkmal eine oder mehrere
Thioetherfunktionen und/oder Etherfunktionen der allgemeinen
Formel -R-Z-R'- enthalten, wobei R und R' gleiche oder
verschiedene nichtaromatische organische Reste und Z ein
Schwefelatom oder ein Sauerstoffatom darstellen, unter der
Voraussetzung, dass mindestens einer der Reste R und R'
mindestens ein Schwefelatom enthält, wenn Z ausschließlich ein
Sauerstoffatom ist.
Die organischen Schwefelverbindungen weisen bevorzugt die
folgende allgemeine Formel auf:
X-R1-[Z-R2]n-Z-R3-Y (I)
worin n = 0 bis 20, bevorzugt 0 bis 10, besonders bevorzugt 0
bis 5, ist, X und Y unabhängig voneinander jeweils -OH, -SH
oder -H sind, Z jeweils ein Schwefelatom oder ein
Sauerstoffatom darstellt und die Reste Z im Fall n ≧ 1 in
Formel (I) jeweils gleich oder verschieden sind, R1, R2 und R3
unabhängig voneinander jeweils eine gegebenenfalls
substituierte lineare oder verzweigte Alkylengruppe darstellen
und die Reste R2 im Fall n < 1 in Formel (I) jeweils gleich
oder verschieden sind. Unter der Voraussetzung, dass Z
ausschließlich ein Sauerstoffatom ist, enthält mindestens
einer der Reste X, Y, R1, R2 und R3 mindestens ein Schwefelatom.
Beispiele für Alkylengruppen sind Alkylengruppen mit 1 bis 10,
bevorzugt 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, z. B. Methylen-, Ethylen-,
n-Propylen-, iso-Propylen-, n-Butylen-, iso-Butylen- und tert-
Butylengruppen. Beispiele für Substituenten der
Alkylengruppen sind -OH, -SH, -SR4, worin R4 eine Alkylgruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, z. B. eine Methyl-, Ethyl-, n-
Propyl- oder iso-Propylgruppe, ist, -OR4, -NH2, NHR4 und NR4 2
(wobei die beiden Substituenten R4 gleich oder verschieden sein
können).
Im Fall, dass Z in Formel (I) ausschließlich ein
Sauerstoffatom darstellt, können die schwefelhaltigen Reste X
und/oder Y eine SH-Gruppe sein und/oder die schwefelhaltigen
Reste R1, R2 und/oder R3 können z. B. einen Alkylenrest
darstellen, der mit einer SH-Gruppe oder mit einer SR4-Gruppe
substituiert ist.
Bevorzugt sind in Formel (I) n ≧ 1, R1, R2 und R3 unabhängig
voneinander eine Alkylengruppe, die mindestens zwei
Kohlenstoffatome aufweist, und für den Fall, dass nur ein Z
ein Schwefelatom darstellt, ist X und/oder Y eine SH-Gruppe
und für den Fall, dass Z ausschließlich ein Sauerstoffatom
ist, stellen X und Y eine SH-Gruppe dar.
Weiterhin sind die folgenden organischen Schwefelverbindungen
bevorzugt:
Bis-(hydroxyethyl)-sulfid:
HO-CH2-CH2-S-CH2-CH2-OH
3,6-Dithiaoctandiol-1,8:
HO-CH2-CH2-S-CH2-S-CH2-CH2-OH
3,6-Dioxaoctandithiol-1,8:
HS-CH2-CH2-O-CH2-CH2-O-CH2-CH2-SH
3,6-Dithia-1,8-dimethyloctandiol-1,8:
HO-CH(CH3)-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH(CH3)-OH
4,7-Dithiadecan:
H3C-CH2-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH2-CH3
3,6-Dithiaoctan:
H3C-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH3
3,6-Dithiaoctandithiol-1,8:
HS-CH2-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH2-SH
Bis-(hydroxyethyl)-sulfid:
HO-CH2-CH2-S-CH2-CH2-OH
3,6-Dithiaoctandiol-1,8:
HO-CH2-CH2-S-CH2-S-CH2-CH2-OH
3,6-Dioxaoctandithiol-1,8:
HS-CH2-CH2-O-CH2-CH2-O-CH2-CH2-SH
3,6-Dithia-1,8-dimethyloctandiol-1,8:
HO-CH(CH3)-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH(CH3)-OH
4,7-Dithiadecan:
H3C-CH2-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH2-CH3
3,6-Dithiaoctan:
H3C-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH3
3,6-Dithiaoctandithiol-1,8:
HS-CH2-CH2-S-CH2-CH2-S-CH2-CH2-SH
Das Molverhältnis der organischen Schwefelverbindung zum
löslichen Silber(I)salz (molare Menge organische
Schwefelverbindung : molare Menge lösliches Silber(I)salz)
beträgt bevorzugt mindestens 1, besonders bevorzugt 5 : 1 bis
1 : 1, insbesondere bevorzugt 3 : 1.
Das Zinn(II) kann im Elektrolyten als Salz von Mineral-,
Alkylsulfon- oder Alkanolsulfonsäuren vorliegen. Beispiele für
Salze der Mineralsäuren sind Sulfate und Tetrafluoroborate.
Bevorzugte Salze der Alkylsulfonsäuren sind z. B.
Methansulfonate, Ethansulfonate, n- und iso-Propansulfonate,
Methandisulfonate, Ethandisulfonate, 2,3-Propandisulfonate und
1,3-Propandisulfonate. Einsetzbare Alkanolsulfonate sind 2-
Hydroxyethansulfonate, 2-Hydroxypropansulfonate und 3-
Hydroxypropansulfonate. Besonders bevorzugt ist
Zinn(II)methansulfonat.
Die Zinn(II)salze sind im Elektrolyten bevorzugt in einer
Menge von 5 bis 200 g/l Elektrolyt, besonders bevorzugt 10 bis
100 g/l Elektrolyt, berechnet als Zinn(II), vorhanden.
Das Silber(I) liegt im Elektrolyten bevorzugt in Form der
Salze von Mineral-, Alkylsulfon- oder Alkanolsulfonsäuren vor.
Beispiele für Mineral-, Alkylsulfon- oder
Alkanolsulfonsäuresalze entsprechen den oben für die
Zinn(II)salze genannten Verbindungen. Besonders bevorzugt ist
Silber(I)methansulfonat.
Im Elektrolyten sind bevorzugt 0,05 bis 50 g/l, besonders
bevorzugt 0,1 bis 20 g/l, Silber(I)salze, berechnet als
Silber(I), vorhanden.
Die löslichen Silbersalze können beim Ansetzen des
Elektrolyten erzeugt werden, indem Silberverbindungen
zugegeben werden, die sich im sauren Bereich unter Salzbildung
auflösen. Beispiele für die Silberverbindungen, die sich im
sauren Bereich unter Salzbildung auflösen, sind Silberoxid
(Ag2O) oder Silbercarbonat (Ag2CO3).
Der Elektrolyt kann außerdem verschiedene Zusätze, die
üblicherweise in sauren Elektrolyten zur Abscheidung von
Zinnlegierungen eingesetzt werden, z. B. kornverfeinernde
Zusätze, Netzmittel und/oder Glanzbildner, enthalten.
Als kornverfeinernde Zusätze können z. B. nichtionogene Tenside
der allgemeinen Formel RO-(CH2-CH2-O)n-H, worin R eine Alkyl-,
Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe mit 1 bis 20, bevorzugt 1
bis 15, Kohlenstoffatomen darstellt und n = 1 bis 20 ist,
vorliegen.
Der kornverfeinernde Zusatz liegt bevorzugt in einer Menge von
0,1 bis 50 g/l Elektrolyt, bevorzugt 1 bis 10 g/l Elektrolyt,
vor.
Das Netzmittel kann in einer Menge von 0,1 bis 50 g/l
Elektrolyt, vorzugsweise 0,5 bis 10 g/l Elektrolyt vorliegen.
Die Alkylsulfonsäure und die Alkanolsulfonsäure weisen
bevorzugt 1 bis 10, besonders bevorzugt 1 bis 5,
Kohlenstoffatome auf. Als Alkylsulfonsäuren können z. B.
Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, n-Propansulfonsäure, iso-
Propansulfonsäure, Methandisulfonsäure, Ethandisulfonsäure,
2,3-Propandisulfonsäure oder 1,3-Propandisulfonsäure
vorliegen. Einsetzbare Alkanolsulfonsäuren sind z. B. 2-
Hydroxyethansulfonsäure, 2-Hydroxypropansulfonsäure und 3-
Hydroxypropansulfonsäure.
Die Alkyl- und/oder Alkanolsulfonsäure liegt im Elektrolyten
bevorzugt in einer Konzentration von 50 bis 300 g/l
Elektrolyt, besonders bevorzugt 100-200 g/l Elektrolyt vor.
Der pH des sauren Elektrolyten beträgt vorzugsweise 0 bis < 1.
Mit der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Verfahren
zur elektrolytischen Beschichtung von Substraten mit Zinn-
Silber-Legierungen, in dem unter Einsatz des erfindungsgemäßen
Elektrolyten, einer Anode aus metallischem Zinn und einer
Kathode aus dem zu beschichtenden Substrat die Beschichtung
unter Durchleiten von Gleichstrom aufgebracht wird,
zur Verfügung
gestellt.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgebrachten Zinn-
Silber-Legierungen können Silber in einem Anteil von 0,1 bis
99,9 Gew.-% enthalten. Um die Lötbarkeit der Legierungen bei
niedrigen Temperaturen zu ermöglichen, weisen sie bevorzugt
einen Silberanteil von 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 2
bis 5 Gew.-%, auf. Der Silberanteil kann z. B. durch Variation
der Konzentrationsverhältnisse der Zinn- und Silbersalze im
Elektrolyten, der Elektrolyttemperatur und der
Strömungsgeschwindigkeit des Elektrolyten, bezogen auf das zu
beschichtende Material, eingestellt werden.
Die Stromdichte kann 0,1 A/dm2 (Trommel- oder Gestelltechnik)
bis 100 A/dm2 (Hochgeschwindigkeitsanlagen) betragen.
Die Temperatur des Elektrolyten liegt bevorzugt im Bereich von
0 bis 70°C, besonders bevorzugt im Bereich von 20 bis 50°C.
Als zu beschichtendes Substrat können z. B. Kupferoberflächen
oder Oberflächen kupferhaltiger Legierungen vorliegen.
Der erfindungsgemäße Elektrolyt kann für die Beschichtung von
elektronischen Bauteilen Verwendung finden.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden
Ausführungsbeispiele erläutert.
Ein Zinn-Silber-Elektrolyt wurde wie folgt angesetzt:
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
20 g/l Zinn(II), als Zinnmethansulfonat
1 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
2 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
4 g/l Nonylphenolethoxilat mit 14 EO-Gruppen (Lutensol AP-14 der Fa. BASF)
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
20 g/l Zinn(II), als Zinnmethansulfonat
1 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
2 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
4 g/l Nonylphenolethoxilat mit 14 EO-Gruppen (Lutensol AP-14 der Fa. BASF)
Mit diesem Elektrolyten wurden Kupferbleche in der
Gestelltechnik bei einer Stromdichte von 0,5 bis 2 A/dm2
beschichtet. Die Elektrolyttemperatur betrug 20 ± 2°C. Der
Elektrolyt wies einen pH von 0 auf. Es wurden feinkristalline
helle, seidenglänzende Schichten ohne Anzeichen von
Dendritbildung erhalten. Die Messung der
Legierungszusammensetzung mittels Röntgenfluoreszenzverfahren
ergab folgende Werte:
Abscheidung bei 0,5 A/dm2: 5,8 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 2 A/dm2 : 3,9 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 0,5 A/dm2: 5,8 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 2 A/dm2 : 3,9 Gew.-% Ag
Der folgende Zinn-Silber-Elektrolyt wurde angesetzt:
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
40 g/l Zinn(II), als Zinnmethansulfonat
1,5 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
4 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
4 g/l ethoxiliertes Bisphenol A (Lutron HF-3 der Fa. BASF)
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
40 g/l Zinn(II), als Zinnmethansulfonat
1,5 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
4 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
4 g/l ethoxiliertes Bisphenol A (Lutron HF-3 der Fa. BASF)
Die Abscheidung der Zinn-Silber-Beschichtung aus diesem
Elektrolyten auf einem Kupferblech wurde bei 40 ± 2°C in
einer Hochgeschwindigkeitsanlage im Stromdichtebereich von 5
bis 20 A/dm2 durchgeführt. Der Elektrolyt wurde intensiv
gerührt (Magnetrührer, 40 mm Rührstab, Rührgeschwindigkeit
700 Upm). Es wurden hellgraue, seidenmatte Abscheidungen erzielt.
Die Bestimmung der Legierungszusammensetzung mittels
Röntgenfluoreszenzmessung ergab folgende Werte:
Abscheidung bei 5 A/dm2: 5,7 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 10 A/dm2: 4,6 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 15 A/dm2: 4,1 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 20 A/dm2: 4,4 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 5 A/dm2: 5,7 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 10 A/dm2: 4,6 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 15 A/dm2: 4,1 Gew.-% Ag
Abscheidung bei 20 A/dm2: 4,4 Gew.-% Ag
Der folgende Zinn-Silber-Elektrolyt wurde angesetzt:
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
20 g/l Zinn(11), als Zinnmethansulfonat
0,5 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
2 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
4 g/l Nonylphenolethoxilat mit 14 EO-Gruppen (Lutensol AP-14 der Fa. BASF)
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
20 g/l Zinn(11), als Zinnmethansulfonat
0,5 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
2 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
4 g/l Nonylphenolethoxilat mit 14 EO-Gruppen (Lutensol AP-14 der Fa. BASF)
Die Abscheidung wurde wie bei Beispiel 1 angegeben
durchgeführt. Es wurde eine gleichmäßig hellgrau-glatte
Abscheidung erhalten. Der Silberanteil bei 2 A/dm2 betrug 2 Gew.-%.
Zur Bestimmung der Oxidationsbeständigkeit der
erfindungsgemäßen organischen Schwefelverbindungen, die für
die Stabilität des Elektrolyten wesentlich ist, wurde die
folgende Lösung hergestellt:
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
0,5 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
3,64 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
150 g/l 70%ige wässrige Methansulfonsäure
0,5 g/l Silber(I), als Silbermethansulfonat
3,64 g/l 3,6-Dithiaoctandiol-1,8
Die Lösung wurde in einem offenen Becherglas bei einer
Temperatur zwischen 20 und 25°C mit einer Rührfrequenz von
300 Upm gerührt. Die Verschiebung des Ruhepotential des
Silbers durch die organische Schwefelverbindung wurde unter
Einsatz einer Silber/Silberchlorid-Elektrode sofort nach
Herstellung der Lösung, nach einem Tag, nach 3 Tagen und nach
6 Tagen gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
veranschaulicht.
Der konstante Wert der Verschiebung des Ruhepotentials des
Silbers durch die komplexierende organische Schwefelverbindung
über die gesamte Versuchsdauer verdeutlicht, dass die
organische Schwefelverbindung unverändert als komplexierende
Verbindung vorliegt. Eine Oxidation zu einer Verbindung, die
das Silber nicht komplexiert, d. h. die das Potential des
Silbers nicht zu kleineren Werten verschiebt, findet nicht
statt. Ein Elektrolyt, in dem die erfindungsgemäßen
organischen Schwefelverbindungen zur Komplexierung des Silbers
eingesetzt werden, weist somit eine hervorragende Stabilität
auf.
Der in Beispiel 4 durchgeführte Versuch wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, dass das 3,6-Dithiaoctandiol-1,8 durch die
aromatische Schwefelverbindung 2-Mercaptoanilin (2,5 g/l)
ersetzt wurde. In Tabelle 2 sind die Versuchsergebnisse
dargestellt.
Die Versuchsergebnisse verdeutlichen, dass der Anteil des
komplexierten Silbers in der Lösung mit fortschreitender
Versuchsdauer stark abnimmt. Nach 6 Tagen ist der
Ruhepotentialwert des unkomplexierten Silbers fast erreicht.
Die Abnahme der Ruhepotentialverschiebung ist auf die
Oxidation des 2-Mercaptoanilins zu 2,2'-Dithioanilin
zurückzuführen, das keine komplexierende Wirkung aufweist. Ein
stabiler Elektrolyt ist somit bei Einsatz der gegenüber
Oxidation instabilen aromatischen Schwefelverbindungen nicht
zu erhalten.
Claims (10)
1. Saurer wässriger Elektrolyt zur Abscheidung von Zinn-
Silber-Legierungen umfassend
eine oder mehrere Alkylsulfonsäuren und/oder
Alkanolsulfonsäuren,
ein oder mehrere lösliche Zinn(II)salze,
ein oder mehrere lösliche Silber(I)salze und
eine oder mehrere organische Schwefelverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Schwefelverbindungen als Strukturmerkmal eine oder mehrere Thioetherfunktionen und/oder Etherfunktionen der allgemeinen Formel -R-Z-R'- enthalten, wobei Z jeweils ein Schwefelatom oder ein Sauerstoffatom ist und R und R' gleiche oder verschiedene nichtaromatische organische Reste darstellen, unter der Voraussetzung, dass mindestens einer der Reste R und R' mindestens ein Schwefelatom enthält, wenn Z ausschließlich ein Sauerstoffatom ist.
eine oder mehrere Alkylsulfonsäuren und/oder
Alkanolsulfonsäuren,
ein oder mehrere lösliche Zinn(II)salze,
ein oder mehrere lösliche Silber(I)salze und
eine oder mehrere organische Schwefelverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Schwefelverbindungen als Strukturmerkmal eine oder mehrere Thioetherfunktionen und/oder Etherfunktionen der allgemeinen Formel -R-Z-R'- enthalten, wobei Z jeweils ein Schwefelatom oder ein Sauerstoffatom ist und R und R' gleiche oder verschiedene nichtaromatische organische Reste darstellen, unter der Voraussetzung, dass mindestens einer der Reste R und R' mindestens ein Schwefelatom enthält, wenn Z ausschließlich ein Sauerstoffatom ist.
2. Elektrolyt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die organischen Schwefelverbindungen die folgende
allgemeine Formel aufweisen:
X-R1-[Z-R2]n-Z-R3-Y (I)
worin n = 0 bis 20 ist, X und Y unabhängig voneinander jeweils -OH, -SH oder -H sind, Z jeweils ein Schwefelatom oder ein Sauerstoffatom darstellt und die Reste Z im Fall n ≧ 1 gleich oder verschieden sind, R1, R2 und R3 unabhängig voneinander jeweils eine gegebenenfalls substituierte lineare oder verzweigte Alkylengruppe darstellen und die Reste R2 im Fall n < 1 gleich oder verschieden sind, unter der Voraussetzung, dass mindestens einer der Reste X, Y, R1, R2 und R3 mindestens ein Schwefelatom enthält, wenn Z ausschließlich ein Sauerstoffatom ist.
X-R1-[Z-R2]n-Z-R3-Y (I)
worin n = 0 bis 20 ist, X und Y unabhängig voneinander jeweils -OH, -SH oder -H sind, Z jeweils ein Schwefelatom oder ein Sauerstoffatom darstellt und die Reste Z im Fall n ≧ 1 gleich oder verschieden sind, R1, R2 und R3 unabhängig voneinander jeweils eine gegebenenfalls substituierte lineare oder verzweigte Alkylengruppe darstellen und die Reste R2 im Fall n < 1 gleich oder verschieden sind, unter der Voraussetzung, dass mindestens einer der Reste X, Y, R1, R2 und R3 mindestens ein Schwefelatom enthält, wenn Z ausschließlich ein Sauerstoffatom ist.
3. Elektrolyt gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
n ≧ 1 ist, R1, R2 und R3 unabhängig voneinander eine
Alkylengruppe, die mindestens zwei Kohlenstoffatome
aufweist, darstellen und für den Fall, dass nur ein Z ein
Schwefelatom darstellt, X und/oder Y -SH ist und für den
Fall, dass Z ausschließlich ein Sauerstoffatom ist, X und
Y jeweils -SH sind.
4. Elektrolyt gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis der
organischen Schwefelverbindung zum löslichen
Silber(I)salz (molare Menge organische Schwefelverbindung
molare Menge lösliches Silber(I)salz) mindestens 1
beträgt.
5. Elektrolyt gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinn(II)salze die
Salze von Mineral-, Alkylsulfon- oder Alkanolsulfonsäuren
sind.
6. Elektrolyt gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass die Silber(I)salze die
Salze von Mineral-, Alkylsulfon- oder Alkanolsulfonsäuren
sind.
7. Elektrolyt gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6 dadurch gekennzeichnet, dass ein kornverfeinernder
Zusatz enthalten ist.
8. Elektrolyt gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
als kornverfeinernder Zusatz nichtionogene Tenside der
allgemeinen Formel RO-(CH2CH2-O)n-H, worin R eine Alkyl-,
Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe darstellt und n = 1
bis 20 ist, vorliegen.
9. Verfahren zur elektrolytischen Beschichtung von
Substraten mit Zinn-Silber-Legierungen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Beschichtung unter Durchleiten
von Gleichstrom unter Einsatz eines Elektrolyten gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 8, einer Anode aus metallischem
Zinn und einer Kathode aus dem zu beschichtenden Substrat
durchgeführt wird.
10. Verwendung des Elektrolyten gemäß einem der Ansprüche 1
bis 8 zur Beschichtung von elektronischen Bauteilen.
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