DE10025324A1 - Bleifreie Glasur und Zündkerze - Google Patents
Bleifreie Glasur und ZündkerzeInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine bleifreie Glasur, die bei niedriger Temperatur gebrannt werden kann, eine Zündkerze, bei der sie verwendet wird, und ein Zündkerzenherstellungsverfahren. Die bleifreie Glasur ist zur Beschichtung von Keramikmaterialien vorgesehen. Die bleifreie Glasur enthält 16-49 Gew.-% SiO 2 , 15-35 Gew.-% B 2 O 3 , 0-10 Gew.-% Al 2 O 3 und 0-10 Gew.-% ZnO. Eine Zündkerze wird hergestellt, indem die bleifreie Glasur auf die Oberfläche eines Isolators aufgebracht und gebrannt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine bleifreie Glasur,
eine Zündkerze, bei der sie verwendet wird, und ein
Verfahren zur Herstellung der Zündkerze.
Ein Zündkerzenisolator stellt ein Beispiel für einen mit
einer Glasur beschichteten Isolator dar. Die Glasur wird
auf den Isolator aufgebracht, wonach der Isolator unter
gleichzeitiger Einkapselung von Teilen in dem Loch in dem
Isolator gebrannt wird.
Dabei ist es notwendig, dass die Bedingungen, unter denen
die Teile in dem Loch dieses Isolators eingekapselt
werden, derart sind, dass die Temperatur nicht mehr als
900°C beträgt, um eine Oxidation des Fußes zu verhindern.
In den letzten Jahren hat sich der Bedarf nach bleifreien
Glasuren ergeben, um Bedenken bezüglich des Umwelt
schutzes zu begegnen. Jedoch ist es schwierig, auf einen
Isolator bei einer Temperatur von 900°C oder weniger eine
bleifreie Glasur aufzubrennen. Es war daher nicht mehr
möglich, unter gleichzeitiger Einkapselung von Teilen in
dem Loch des Isolators eine Brennung vorzunehmen.
Angesichts dieses Problems beim Stand der Technik ist es
Aufgabe der Erfindung, eine bleifreie Glasur, die ein
Brennen bei niedrigen Temperaturen erlaubt, eine Zünd
kerze, bei der sie eingesetzt wird, und ein Verfahren zur
Herstellung der Glasur bereitzustellen.
Eine erste Ausgestaltung der Erfindung sieht eine blei
freie Glasur zur Beschichtung von Keramikmaterialien vor,
die 16-49 Gew.-% SiO2, 15-35 Gew.-% B2O3, 0-10 Gew.-%
Al2O3 und 0-10 Gew.-% ZnO enthält.
Infolge der oben genannten Zusammensetzung kann die
erfindungsgemäße bleifreie Glasur selbst bei einer
Temperatur von 900°C oder weniger auf einen Isolator
aufgebrannt werden. Da diese bleifreie Glasur kein Blei
enthält, ist sie außerdem dem Umweltschutz zuträglich.
Da die erfindungsgemäße bleifreie Glasur bei einer
niedrigen Temperatur von 900°C oder weniger gebrannt
werden kann, kann zudem, falls das Keramikmaterial ein
Zündkerzenisolator ist, eine Oxidation des in das Loch
des Isolators eingesetzten Fußes verhindert werden.
Folglich können das Brennen der aufgebrachten Glasur und
das Einkapseln von Teilen in dem Loch des Isolators
gleichzeitig erfolgen.
Im Folgenden wird die Zusammensetzung der erfindungs
gemäßen bleifreien Glasur erläutert.
SiO2 und B2O3 sind die Hauptbestandteile von Borosilicat
glas. Bezogen auf SiO2 und B2O3 hat der Schmelzpunkt
einer Glasur die Tendenz, mit zunehmender Menge an SiO2
zuzunehmen, wobei das Verhältnis aus SiO2/(SiO2 + B2O3)
vorzugsweise 50-70 Gew.-% betragen sollte. Falls das
Verhältnis kleiner als 50 Gew.-% ist, nimmt die Wasser
beständigkeit der Glasur ab, was zu dem Risiko führt,
dass der Glasbestandteil in Wasser eluiert wird und sich
verschlechtert. Falls das Verhältnis 70 Gew.-% über
schreitet, erhöht sich der Schmelzpunkt, was das Risiko
mit sich bringt, dass die Glattheit der glasierten
Oberfläche abnimmt.
Der Gehalt an SiO2 beträgt 16-49 Gew.-%. Falls der SiO2-
Gehalt kleiner als 16 Gew.-% ist, besteht das Risiko,
dass die Wasserbeständigkeit der Glasur abnimmt. Falls
der SiO2-Gehalt 49 Gew.-% überschreitet, erhöht sich der
Schmelzpunkt der Glasur, was zu dem Risiko einer
abnehmenden Glattheit der glasierten Oberfläche führt.
Der Gehalt an B2O3 beträgt 15-35 Gew.-%. Falls der B2O3-
Gehalt kleiner als 15 Gew.-% ist, nimmt der Schmelzpunkt
der Glasur zu, was zu dem Risiko einer abnehmenden
Glattheit der glasierten Oberfläche führt. Falls der
B2O3-Gehalt 35 Gew.-% überschreitet, besteht das Risiko
einer abnehmenden Wasserbeständigkeit der Glasur.
Al2O3 zeigt die Wirkung, dass die Wasserbeständigkeit der
Glasur verbessert wird, wenn es in kleinen Mengen hinzu
gegeben wird, wodurch verhindert wird, dass der Glas
bestandteil in Wasser eluiert wird und sich verschlech
tert. Der Gehalt an Al2O3 beträgt 0-10 Gew.-%. Falls Al2O3
10 Gew.-% überschreitet, nimmt die Viskosität während des
Brennens zu, was zu dem Risiko einer abnehmenden Glatt
heit der glasierten Oberfläche führt. Der Gehalt an Al2O3
beträgt vorzugsweise 2-10 Gew.-%. Bei weniger als 2 Gew.-%
besteht das Risiko, dass sie Wirkung, die Wasser
beständigkeit des Glases zu verbessern, abnimmt.
ZnO stabilisiert das Glas, ohne die Viskosität während
des Brennens zu erhöhen. Außerdem hat ZnO die Wirkung,
eine Erhöhung des linearen Ausdehnungskoeffizienten der
Glasur zu unterdrücken. Der Gehalt an ZnO beträgt 0-10 Gew.-%.
Falls der ZnO-Gehalt 10 Gew.-% überschreitet, ist
die Transparenz der glasierten Oberfläche schlecht.
Die oben genannte bleifreie Glasur kann ferner vorzugs
weise ein, zwei oder mehr Bestandteilstypen enthalten,
die aus der aus CaO, BaO und MgO bestehenden Gruppe
ausgewählt sind. Und zwar stabilisieren BaO, CaO und MgO
das Glas, ohne während des Brennens die Viskosität zu
erhöhen.
Die oben genannte bleifreie Glasur enthält außerdem
vorzugsweise ein, zwei oder mehr Bestandteilstypen, die
aus der aus Bi2O3, ZrO2, TiO2, CeO und FeO bestehenden
Gruppe ausgewählt sind.
Während Bi2O3 den Schmelzpunkt der Glasur senkt, führt
es, wenn es in großen Mengen hinzugegeben wird, zu dem
Risiko, dass die glasierte Oberfläche ihre Glattheit
verliert.
ZrO2 hat die Wirkung, das Glas zu stabilisieren und den
linearen Ausdehnungskoeffizienten zu senken, während es
außerdem die Keramikfestigkeit erhöht. Die Hinzugabe von
großen Mengen ZrO2 führt andererseits jedoch zu einer
Wolkenbildung.
Während TiO2, CeO und FeO die Wirkung haben, durch
Erhöhung der Wetterbeständigkeit eine Entfärbung des
Keramikmaterials zu verhindern, wird im Gegensatz dazu
durch eine Hinzugabe von großen Mengen dieser Bestand
teile die Glasur verfärbt.
Diese Bestandteile werden daher vorzugsweise derart
eingemischt, dass der erforderliche lineare Ausdehnungs
koeffizient erhalten bleibt. Infolgedessen lassen sich
die Glasbestandteile in der Glasur stabilisieren, eine
Verfärbung des Keramikmaterials verhindern und der
Schmelzpunkt der Glasur senken.
Darüber hinaus enthält die oben genannte bleifreie Glasur
vorzugsweise ein, zwei oder mehr Bestandteilstypen, die
aus der aus LiO2, Na2O und K2O bestehenden Gruppe aus
gewählt sind. LiO2, Na2O und K2O sind Alkalimetalloxide,
die den Schmelzpunkt der Glasur senken. Die Hinzugabe
dieser Bestandteile verbessert die Glattheit der
glasierten Oberfläche.
Die oben genannte bleifreie Glasur enthält außerdem
vorzugsweise 2-30 Gew.-% BaO. BaO besitzt die starke
Wirkung, eine Zunahme der Viskosität während des Brennens
zu unterdrücken, und führt zu einer glatten glasierten
Oberfläche, wenn es in einer Menge von 2 Gew.-% oder mehr
hinzugegeben wird. Falls der BaO-Gehalt kleiner als 2
Gew.-% ist, besteht das Risiko, dass die Viskosität der
Glasur zunimmt. Falls der BaO-Gehalt 30 Gew.-% über
schreitet, besteht das Risiko einer Zunahme des linearen
Ausdehnungskoeffizienten.
Darüber hinaus enthält die oben genannte bleifreie Glasur
vorzugsweise 1-10 Gew.-% ZrO2. ZrO2 stabilisiert das Glas
in der Glasur und hat die Wirkung, den linearen
Ausdehnungskoeffizienten zu senken. Folglich kann die
Festigkeit des Keramikmaterials erhöht werden, wenn das
Keramikmaterial mit einer ZrO2 enthaltenden Glasur
beschichtet wird. Falls der ZrO2-Gehalt kleiner als 1 Gew.-%
ist, besteht das Risiko einer Zunahme des linearen
Ausdehnungskoeffizienten der Glasur, während bei einem
ZrO2-Gehalt von mehr als 10 Gew.-% das Risiko besteht,
dass die Glasur wolkig wird.
Die oben genannte bleifreie Glasur enthält außerdem
vorzugsweise 1-25 Gew.-% Bi2O3. Bi2O3 hat die Wirkung, den
Schmelzpunkt der Glasur zu senken. Falls der Bi2O3-Gehalt
kleiner als 1 Gew.-% ist, besteht das Risiko, dass sich
die Wirkung der Senkung des Schmelzpunktes der Glasur
verringert. Falls der Bi2O3-Gehalt 25 Gew.-% überschrei
tet, besteht das Risiko, dass die glasierte Oberfläche
ihre Glattheit verliert.
Die oben genannte bleifreie Glasur enthält vorzugsweise
die folgenden Bestandteile:
SiO2: 35-49 Gew.-%
B2O3: 20-35 Gew.-%
Al2O3: 2-10 Gew.-%
ZnO: 0-10 Gew.-%
BaO: 2-25 Gew.-%
ZrO2: 1-10 Gew.-%
Bi2O3: 1-15 Gew.-% und
mindestens einen der Bestandteilstypen LiO2, Na2O oder K2O: 0-10 Gew.-%.
SiO2: 35-49 Gew.-%
B2O3: 20-35 Gew.-%
Al2O3: 2-10 Gew.-%
ZnO: 0-10 Gew.-%
BaO: 2-25 Gew.-%
ZrO2: 1-10 Gew.-%
Bi2O3: 1-15 Gew.-% und
mindestens einen der Bestandteilstypen LiO2, Na2O oder K2O: 0-10 Gew.-%.
Falls der Gehalt an SiO2 weniger als 35 Gew.-% beträgt,
nimmt die Wasserbeständigkeit der Glasur ab, was zu dem
Risiko führt, das der Glasbestandteil in Wasser eluiert
wird und sich verschlechtert. Falls der SiO2-Gehalt
49 Gew.-% überschreitet, steigt der Schmelzpunkt der
Glasur, was zu dem Risiko einer abnehmenden Glattheit der
glasierten Oberfläche führt.
Falls der Gehalt an B2O3 kleiner als 20 Gew.-% ist,
erhöht sich der Schmelzpunkt der Glasur, was zu dem
Risiko einer abnehmenden Glattheit der glasierten Ober
fläche führt. Falls der B2O3-Gehalt 35 Gew.-% überschrei
tet, besteht das Risiko einer abnehmenden Wasserbestän
digkeit der Glasur.
Falls der Gehalt an Al2O3 kleiner als 2 Gew.-% ist,
besteht das Risiko, dass die durch Hinzugabe von Al2O3
bedingte Wirkung abnimmt, die Wasserbeständigkeit der
Glasur zu verbessern. Falls der Al2O3-Gehalt 10 Gew.-%
überschreitet, nimmt die Viskosität während des Brennens
zu, was zu dem Risiko einer Abnahme der Glattheit der
glasierten Oberfläche führt.
Falls der Gehalt an ZnO 10 Gew.-% überschreitet, besteht
das Risiko einer Abnahme der Transparenz der glasierten
Oberfläche.
Falls der Gehalt an BaO kleiner als 2 Gew.-% ist, besteht
das Risiko einer Verringerung der Wirkung, eine Zunahme
der Viskosität während des Brennens zu unterdrücken, und
falls der BaO-Gehalt 25 Gew.-% überschreitet, besteht das
Risiko einer Zunahme des linearen Ausdehnungskoeffizien
ten.
Falls der Gehalt an ZrO2 kleiner als 1 Gew.-% ist,
besteht das Risiko einer Abnahme der Keramikfestigkeit.
Falls der ZrO2-Gehalt 10 Gew.-% überschreitet, besteht
das Risiko einer Wolkenbildung in der Glasur.
Falls der Gehalt an Bi2O3 kleiner als 1 Gew.-% ist,
besteht das Risiko einer Erhöhung des Schmelzpunktes der
Glasur. Falls der Bi2O3-Gehalt 15 Gew.-% überschreitet,
besteht das Risiko, dass die glasierte Oberfläche ihre
Glattheit verliert.
Falls der Gesamtgehalt des mindestens einen Bestand
teilstyps LiO2, Na2O oder K2O 10 Gew.-% überschreitet,
besteht das Risiko einer Zunahme des linearen
Ausdehnungskoeffizienten der Glasurschicht oder einer
Abnahme des Isolationswiderstands bei einer hohen
Temperatur von beispielsweise 500°C.
Gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Zündkerze vorgesehen, die dadurch hergestellt ist, dass
die Oberfläche des Isolators mit der oben genannten
bleifreien Glasur beschichtet und gebrannt wurde.
Da bei der Zündkerze die erfindungsgemäße bleifreie
Glasur auf die Oberfläche des Isolators aufgebrannt wird,
kann das Brennen bei niedrigen Temperaturen erfolgen, was
eine sichere Herstellung ermöglicht. Darüber hinaus ist
die sich aus dem Brennen ergebende glasierte Oberfläche
glatt. Folglich lässt sich die Kerzenkappe leicht
aufbringen. Außerdem kommt es kaum zu einer Anhaftung von
Rückständen und lässt sich der Isolationswiderstand von
Normaltemperatur bis 500°C sicherstellen.
Abgesehen davon kann die bleifreie Glasur auch gebrannt
werden, nachdem zu den Glasbestandteilen kleine Mengen an
Tonbestandteil, wie etwa Kaolin oder Bentonit, oder
organisches Bindemittel hinzugegeben wurden. In diesem
Fall ist die Zusammensetzung der bleifreien Glasur nach
dem Brennen dieselbe wie die vorstehend genannte Zusam
mensetzung vor dem Brennen.
Falls der Isolator aus Aluminiumoxid besteht und die
Glasurschicht einen linearen Ausdehnungskoeffizienten von
50-80 × 10-7/°C hat, der dem von Aluminiumoxid nahe
kommt, nimmt der lineare Ausdehnungskoeffizient des
Glases, obwohl das Brennen ohne Rissbildung usw. durch
geführt werden kann, am Umwandlungspunkt rasch zu. Der
lineare Ausdehnungskoeffizient der Glasur sollte daher
bei 100-300°C vorzugsweise bei 50-75 × 10-7/°C liegen.
Für den Fall, dass von diesem Bereich abgewichen wird,
besteht das Risiko, dass in der Glasur Risse auftreten.
Eine dritte Ausgestaltung der Erfindung sieht ein
Verfahren zur Herstellung einer Zündkerze vor, bei dem
die oben genannte bleifreie Glasur auf die Oberfläche
eines Isolators aufgebracht und bei einer Temperatur von
900°C oder weniger gebrannt wird. Bei diesem Herstel
lungsverfahren wird der Isolator mit einer bleifreien
Glasur beschichtet, die die angesprochene Brennung bei
niedriger Temperatur erlaubt. Daher kann die bleifreie
Glasur bei einer niedrigen Temperatur von 900°C oder
weniger gebrannt werden, was es erlaubt, das Brennen zu
geringen Kosten vorzunehmen.
Eine vierte Ausgestaltung der Erfindung sieht ein
Verfahren zur Herstellung einer Zündkerze vor, bei dem
die oben genannte bleifreie Glasur auf die Oberfläche
eines Isolators aufgebracht wird, in das Loch des
Isolators ein Teil eingesetzt wird und der Isolator und
das Teil erhitzt werden, um gleichzeitig die oben
genannte bleifreie Glasur zu brennen und das oben
genannte Teil einzukapseln.
Bei diesem Herstellungsverfahren wird eine bleifreie
Glasur verwendet, die die angesprochene Brennung bei
niedriger Temperatur erlaubt. Da bei diesem Herstellungs
verfahren das Brennen der bleifreien Glasur und das
Einkapseln des erwähnten Teils durch Versiegelungsglas
usw. gleichzeitig erfolgen, lässt sich auf leichte Weise
eine Zündkerze erhalten.
Die Erhitzungstemperatur für den oben genannten Isolator
beträgt vorzugsweise 900°C oder weniger. Infolgedessen
lässt sich auf leichte Weise sowie zu geringen Kosten
eine Zündkerze herstellen.
Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnung
bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Querschnittansicht einer Zündkerze
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 folgt eine gemeinsame
Beschreibung der bleifreien Glasur, wie sie bei den
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen beansprucht wird,
und einer Zündkerze, bei der sie Verwendung findet.
Die Ausgangsmaterialien für die bleifreie Glasur wurden,
wie in Tabelle 1 angegebenen ist, mit den vorgeschrie
benen Verhältnissen zusammengemischt und bei 1400°C
geschmolzen und gekühlt, um Glasflocken zu erhalten. Die
Glasflocken wurden mit einer Kugelmühle auf eine mittlere
Teilchengröße von 5-15 µm nasszerkleinert, woraufhin
bezogen auf 100 Gewichtsteile zerkleinerten Glases 11
Gewichtsteile eines Tonbestandteils, wie etwa Kaolins
oder Bentonits, und 0,4 Gewichtsteile eines organischen
Bindemittels hinzugegeben wurden, um eine Glasurschlämme
zu erhalten. Ein Beispiel für das verwendete organische
Bindemittel ist Carboxymethylcellulose (CMC).
Diese Glasschlämme wurde durch entweder Sprühen oder mit
einer Walze auf die Oberfläche eines geformten und
gebrannten Aluminiumoxidisolators aufgebracht.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, wurde als nächstes eine
Mittelelektrode 2 in ein Loch 10 des Isolators 1 einge
setzt, ein Versiegelungsglas 3 und ein Widerstand 4 in
das Loch 10 gefüllt und schließlich ein Fuß 5 mit einem
Anschluss 51 eingesetzt. Dieser Aufbau wurde als nächstes
in einen auf 850°C eingestellten Elektroofen gegeben, um
gleichzeitig die Glasur zu brennen und die Mittel
elektrode, den Fuß und den Widerstand einzukapseln.
Nach dem Brennen und Einkapseln wurde der gebrannte
Isolator 1 in ein Gehäuse 6 eingesetzt, an dem eine
Masseelektrode 61 angebracht und befestigt war. Dadurch
wurde eine Zündkerze 7 erhalten.
Anschließend wurden die Zusammensetzung und der lineare
Ausdehnungskoeffizient der oben genannten Glasur und der
Isolationswiderstand und auf der Oberfläche des Isolators
der sich ergebenden Zündkerze der Zustand der glasierten
Oberfläche der Glasurschicht gemessen. Diese Ergebnisse
sind in Tabelle 1 angegeben. Der Zustand der glasierten
Oberfläche wurde bei einer Glasurdicke von 10-70 µm
beurteilt und mit 0 bezeichnet, falls die glasierte
Oberfläche transparent und glatt war, oder mit X, falls
die glasierte Oberfläche eine schlechte Transparenz hatte
und rau war.
Die Festigkeit wurde beurteilt und mit O bezeichnet,
falls die Festigkeit des Isolators allein durch die
Beschichtung mit der Glasur um 30% oder mehr zunahm, oder
mit X, falls die Zunahme der Festigkeit weniger als 30%
betrug.
Wie aus der Tabelle hervorgeht, zeigte eine Glasur, die
aus den Ausgangsmaterialien der Proben 4 bis 10
(erfindungsgemäße Produkte) bestand, lineare Ausdehnungs
koeffizienten von 63,8-74,7 × 10-7/°C und Isolations
widerstandswerte von 100-1200 MΩ (500°C), wobei die
Isolation zwischen dem Fuß 5 und dem Gehäuse 6 gewähr
leistet war. Darüber hinaus waren die glasierten Ober
flächen flach und war die Brennung vollständig. Zudem war
die Festigkeit des Isolators infolge der Glasurbeschich
tung verbessert. Außerdem konnte im Montagzustand der
(nicht aufgeführte) Kerzenspalt zufrieden stellen, der
eine Hochspannung von der Zündspule führt.
Die glasierten Oberflächen der Proben C1 bis C3, C11 und
C12 (Vergleichsprodukte) waren dagegen rau, und die
Isolationswiderstandswerte der Proben C1 und C2 waren
niedrig. Die Isolatorbiegefestigkeit der Proben C1, C2
und C12 war ebenfalls gering.
Wie aus dem Vorstehenden hervorgeht, kann dadurch, dass
die erfindungsgemäße bleifreie Glasur 16-49 Gew.-% SiO2,
15-35 Gew.-% B2O3, 0-10 Gew.-% Al2O3 und 0-10 Gew.-% ZnO
enthält, das Brennen bei einer niedrigen Temperatur von
900°C oder weniger erfolgen und eine Glasurschicht mit
hohem Isolationswiderstand ausgebildet werden.
Darüber hinaus ergab sich, dass mit der oben genannten
bleifreien Glasur noch bessere Ergebnisse erzielt werden,
wenn sie SiO2: 35-49 Gew.-%, B2O3: 20-35 Gew.-%, Al2O3:
2-10 Gew.-%, ZnO: 0-10 Gew.-%, BaO: 2-25 Gew.-%, ZrO2:
1-10 Gew.-%, Bi2O3: 1-15 Gew.-% und mindestens einen der
Bestandteilstypen LiO2, Na2O oder K2O: 0-10 Gew.-%
enthält.
Die Erfindung ist im übrigen nicht auf die oben ange
gebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Claims (12)
1. Bleifreie Glasur zur Beschichtung von Keramik
materialien, die 16-49 Gew.-% SiO2, 15-35 Gew.-% B2O3,
0-10 Gew.-% Al2O3 und 0-10 Gew.-% ZnO enthält.
2. Bleifreie Glasur nach Anspruch 1, wobei die bleifreie
Glasur zusätzlich mindestens ein, zwei oder mehr
Bestandteilstypen enthält, die aus der aus CaO, BaO und
MgO bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
3. Bleifreie Glasur nach Anspruch 1 oder 2, wobei die
bleifreie Glasur zusätzlich mindestens ein, zwei oder
mehr Bestandteilstypen enthält, die aus der aus Bi2O3,
ZrO2, TiO2, CeO und FeO bestehenden Gruppe ausgewählt
sind.
4. Bleifreie Glasur nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die bleifreie Glasur ein, zwei oder mehr Bestand
teilstypen enthält, die aus der aus Li2O3, Na2O und K2O
bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
5. Bleifreie Glasur nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die bleifreie Glasur 2-30 Gew.-% BaO enthält.
6. Bleifreie Glasur nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die bleifreie Glasur zusätzlich 1-10 Gew.-% ZrO2
enthält.
7. Bleifreie Glasur nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die bleifreie Glasur zusätzlich 1-25 Gew.-% Bi2O3
enthält.
8. Bleifreie Glasur nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die bleifreie Glasur enthält
SiO2: 35-49 Gew.-%
B2O3: 20-35 Gew.-%
Al2O3: 2-10 Gew.-%
ZnO: 0-10 Gew.-%
BaO: 2-25 Gew.-%
ZrO2: 1-10 Gew.-%
Bi2O3: 1-15 Gew.-% und
mindestens einen der Bestandteilstypen LiO2, Na2O oder K2O: 0-10 Gew.-%.
SiO2: 35-49 Gew.-%
B2O3: 20-35 Gew.-%
Al2O3: 2-10 Gew.-%
ZnO: 0-10 Gew.-%
BaO: 2-25 Gew.-%
ZrO2: 1-10 Gew.-%
Bi2O3: 1-15 Gew.-% und
mindestens einen der Bestandteilstypen LiO2, Na2O oder K2O: 0-10 Gew.-%.
9. Zündkerze, hergestellt durch Beschichten der Ober
fläche eines Isolators mit einer bleifreien Glasur gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 8 und Brennen.
10. Herstellungsverfahren für eine Zündkerze, mit den
Schritten Aufbringen der bleifreien Glasur gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 8 auf die Oberfläche eines Isolators
und Brennen bei einer Temperatur von 900°C oder weniger.
11. Herstellungsverfahren für eine Zündkerze, mit den
Schritten Aufbringen einer bleifreien Glasur gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 8 auf die Oberfläche eines Isolators,
Einsetzen eines Teils in das Loch des Isolators und
Erhitzen des Isolators und Teils, um gleichzeitig die
bleifreie Glasur zu brennen und das genannte Teil einzu
kapseln.
12. Herstellungsverfahren für eine Zündkerze nach
Anspruch 11, wobei die Erhitzungstemperatur des Isolators
900°C oder weniger beträgt.
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